Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Malfoy Flavor - Die Geheimnisse des Dachbodens

von harry.draco

Balu2008: Sie müssen ja irgendwie den Sommer überstehen. ^^ Aber ich bin gespannt, wie dir das Chap hier dann gefallen wird. (:
Tink-Blume: Ja, naja. Seine Freunde kennen halt nur sein übliches Leben bei den Dursleys und wie du schon festgestellt hast, wissen sie nichts von den Schlägen. Draco wird erstmals in Kapitel 8 auftauchen, hoffentlich kannst du dich bis dahin gedulden. Aber dafür wird es dann auch umso spannender. (:

So und nun viel Spaß mit dem neuen Chap:


5. Die Geheimnisse des Dachbodens

Am nächsten Morgen erwartete Harry, dass sie nach dem Frühstück in das Labor gehen und einen Trank brauen würden. Aber Severus stoppte ihn, bevor er losgehen konnte.

„Nein, du hast die letzten Wochen sehr hart ohne einen einzigen freien Tag gearbeitet. Ich denke, du solltest einmal in deinem Leben zu deinem Geburtstag nicht arbeiten müssen.“, sagte Severus leise.

Harry stotterte: „Ich hab dir erzählt, dass ich an jedem meiner Geburtstage arbeiten musste. Das sollte nicht heißen, dass ich heute nicht trainieren möchte.“

„Ich weiß, Harry, aber du verdienst dir einen freien Tag, selbst wenn es nicht dein Geburtstag wäre. Geh und flieg ein bisschen auf deinem Besen oder erkunde alles oder irgendwas anderes. Es muss doch sicher etwas geben, dass du an deinem Geburtstag lieber tun würdest als arbeiten.“

Bei diesen Worten war Harry in Versuchung geraten. Auf seinem Besen zu fliegen war eine wirklich gute Idee.

„Komm, geh schon“, sagte Snape mit einem Lächeln. „Raus hier.“

Also ging Harry.

*****

Nachdem er einen Großteil des Morgens auf seinem Besen geflogen war und das Grundstück ausgekundschaftet hatte, aß er mit Severus zu Mittag. Harry vergewisserte sich dann, dass es okay war, wenn er nun das Schloss am Nachmittag genauer unter die Lupe nehmen würde. Es war wirklich groß. Harry wanderte durch die verschiedenen Räume und kam schließlich zu einer Treppe, die etwas versteckt am äußersten Ende des Manors gelegen war. Er ging hinauf und fand sich anscheinend auf dem Dachboden wieder.

Überall lagen Koffer und Boxen herum und über allem lag eine dicke Schicht Staub.

Das ist dann wohl mal ein Ort, den ich wirklich erforschen kann.


Harry sprach ein paar Zaubersprüche, um den Staub wegzubekommen, und startete dann mit einem der Koffer.

Er durchsuchte einige Stunden lang das Gerümpel anderer Leute. Und das schien es auch nur zu sein. Es waren alte, aussortierte Klamotten und alte Zauberbücher. Er schaute durch einige alte Zeitungen und Magazine, aber fand nichts, was seine Aufmerksamkeit erregt hätte. Es gab jede Menge Kleinkram, den Harry nicht beachtete. Er bezweifelte, dass es irgendwie nützlich sein würde, da es mit all dem anderen Gerümpel weggeworfen wurde.

Er kam zu einer kleinen Schachtel am Ende des Raumes und öffnete sie. Er erwartete nicht allzu viel, als er ein kleines Buch von oben herausnahm. Er fiel fast tot um, als er die erste Seite öffnete.

Harry sank auf den Boden und begann zu lesen.

*****

Harry polterte die Stufen hinunter und suchte Severus in seinem Arbeitszimmer auf. Er klopfte an die Tür und hörte ein gedämpftes „Herein.“

Beim Eintreten versuchte er anzuhalten und seine Gedanken zu ordnen, welche ihm durch den Kopf schossen. Vielleicht hätte er noch warten sollen, Snape mit dem zu konfrontieren, was er an diesem Nachmittag herausgefunden hatte.

„Was ist los, Harry? Gibt es eine Grund, dass du hier so rein gestürmt kommst?“, fragte Snape mit offensichtlicher Besorgnis in seiner Stimme.

Unfähig an irgendetwas anderes zu denken, antwortete Harry höhnisch: „Ja, Vater, ich habe heute Nachmittag einige Informationen gefunden, die dich vielleicht interessieren würden.“

Harry sah, wie sich langsam der Schock auf Snapes Gesicht ausbreitete, bevor er wieder die steinerne Maske aufsetzte.

„Was redest du denn, Harry? Wir wissen beide, dass James dein Vater ist. Jeder, der dich angesehen hat, kann dir das seit Jahren sagen.“ Severus wusste, dass James Harrys Vater war. Es hatte ihn immerhin seit 16 Jahren geärgert.

„Oh ja, das ist alles, was wir wissen, nicht wahr?“ Harrys Hohn war eine gute Nachahmung von Snapes eigenem. „Aber hast du nicht gemerkt, wie sehr ich mich diesen Sommer über verändert habe? Wir haben uns beide gefragt, warum sich die Konturen meines Gesichts so stark ändern. Haben uns gefragt, wieso mein Haar gewachsen ist und warum es sogar noch schwärzer geworden ist. Ich habe es nie geschafft meine Harre irgendwie glatt zu bekommen. Jetzt ist es total gerade, ohne dass ich irgendetwas dafür tue. Sag es mir, Severus, sehe ich wirklich noch wie James Potter aus?“

Severus betrachtete Harry. Er suchte nach den Kriterien, die ihn immer wie James haben ausschauen lassen. Als er ihn anschaute, bemerkte er, dass dort wirklich nichts mehr war, dass ihn wie James ausschauen ließ. Aber das konnte doch nicht sein eigener Sohn sein, oder? Wie konnte Harry Potter sein Sohn sein? Das machte einfach keinen Sinn. Er würde es wissen, wenn er einen Sohn hätte. „Offensichtlich hast du dein Aussehen über den Sommer verändert, Harry, aber das macht dich noch lange nicht zu meinem Sohn.“

„Aber genau da liegst du falsch, Vater. Es scheint, als wäre meine Mutter außerordentlich gut in Beschwörungen. Oder nicht?“

„Ja, zugegeben, deine Mutter war ziemlich gut darin, aber was hat das damit zu tun?

„Weißt du, Severus, es scheint, als wollte meine Mutter mich in mehr Wegen schützen, als irgendjemand jemals gedacht hätte. Sie hat verschiedene Beschwörungen über mich gelegt, damit ich so aussehe wie James, bis ich 16 werde. Scheint, als dachte sie, ich wäre mehr in Gefahr, wenn Voldemort wüsste, dass ich der Sohn eines Todessers bin.“ Harry gab diese Information Snape und beäugte ihn genau für irgendeine Reaktion. Es war nicht viel, aber er was sicher, dass da ein Zeichen des Erkennens war, dass das alles Sinn machte. Aber Severus sagte noch immer nichts, wartend, dass Harry fortfuhr.

„Weißt du, Vater, meine Mutter ein Tagebuch geschrieben. Scheint, als wüsste das niemand außer ihr, was sie getan hat, um mich zu beschützen. Sie hat all die Zaubersprüche aufgeschrieben, die sie verwendet hat. Sie hat all ihre Gefühle und Gedanken niedergeschrieben, was in ihrem Leben zu dieser Zeit los war.“ Harry dachte über alles nach, was er diesen Nachmittag gelesen hatte. Er hatte nicht alles verstanden. Hauptsächlich war es ihm unbegreiflich, wie seine Mutter Severus als heimlichen Liebhaber haben konnte, ohne, dass es jemandem auffiel.

Ihm fiel auf, dass es einen Grund gab, dass Severus so gut als Spion war. Er hatte bereits Respekt dafür, dass Snape das alles vor Voldemort verheimlichen konnte und das Geheimnis zu behalten, um ihn weiter auszuspionieren. Wenn er erfolgreich Geheimnisse vor Voldemort haben konnte, dann wäre es doch auch kein Problem seine Liebe zu Lily zu verheimlichen. Er wusste, dass er ihr nie das Leben bieten konnte, was sie verdiente, und von dem, was Lily geschrieben hatte, hatte Snape sie nur noch weiter in James Arme gedrängt.

Es schien, als hätte Snape gehofft, dass James und seine Freunde Lily besser beschützen konnten, als er es jemals mit seinem Doppelleben als Todesser und Spion hätte tun können.

Harry schüttelte die Gedanken ab. Er schaute wieder zu Severus, seinem Vater. „Es ist komisch, dass mir immer nur von James erzählt wurde. An diesem einen Nachmittag habe ich mehr über meine Mutter gelernt. Ehrlich“, er guckte zu Snape, „ich versuche das selbst erstmal zu verstehen. Ich bin mir sicher, dass dich das genauso überrumpelt wie mich. Aber während du vielleicht nicht gewusst hast, dass ich dein Sohn bin, wusstest wahrscheinlich mehr über meine Mutter als irgendjemand sonst.“

Harry legte das Tagebuch, das er immer noch in den Händen hielt, auf Snapes Schreibtisch. „Ich würde das gern wieder haben, weil es das Einzige ist, was ich noch von meiner Mutter habe, aber du verdienst es, es zu lesen und die Wahrheit zu erfahren. Ich glaube, es gehört eigentlich dir. Sie hat geschrieben, dass sie es dir schicken würde. Sie wollte nicht sterben, ohne dass du, oder ich, die Wahrheit wissen. Sie hat in einem ihrer letzten Einträge erwähnt, dass sie es mit einem Hauself zu dir schicken will. Ich kann nur vermuten, dass der Hauself derjenige war, der es auf deinem Dachboden versteckt hat.“

Der Kampf raubte Harrys Kräfte. Er fühlte sich taub und immer noch total verwirrt. An nur einem Nachmittag hatte sich sein ganzen Leben verändert. Er schaute Severus an, der noch immer eine starre Maske auf dem Gesicht hatte. „Ich lass dich damit alleine“, sagte Harry, als er auf dem Absatz kehrt machte und den Raum verließ.

Severus guckte, als Harry das Zimmer in einer Art verließ, die ihn nur zu gut an einen seiner eigenen dramatischen Abgänge erinnerte. Konnte Harry wirklich sein Sohn sein? Er blickte auf das Tagebuch auf seinem Tisch. Er fühlte, dass viele Erinnerungen nun wieder an die Oberfläche kamen. Als er das Tagebuch öffnete - auf den ersten Blick erkannte er Lilys Handschrift – wurde er direkt in eine längst vergessene Zeit befördert.

*****

Harry ging zurück in sein Zimmer und ließ sich mit dem Bauch auf das Bett fallen. Jetzt, als er gedacht hatte, er hätte sein Leben endlich im Griff, fand er erneut etwas heraus, was ihn total aus der Bahn werfen sollte. Er bezweifelte nicht, dass das, was in dem Tagebuch stand, richtig war. Es verband nur so viele Puzzelteile miteinander in einer Form, die sich nicht richtig anfühlte.

Es erklärte zum Einen sein neues Erscheinungsbild. Er bemerkte, dass noch nicht alle Zauber von ihm abgefallen waren. Harry wunderte sich, wie er wohl wirklich aussah. Er hatte sich den Sommer über schon so verändert. Würde er sich überhaupt selbst wiedererkennen?

Diese Offenbarungen erklärten Snapes Verhalten über die Jahre hinweg. Snape verübelte Harry offensichtlich, dass er das Kind war, dass eigentlich ihm gehören sollte. Auch wenn Snape immer dachte, dass Harry James Sohn war, er war auch Lilys Sohn. Snape würde nie zulassen, dass Lilys Sohn starb.

Ja, die Bruchstücke machten Sinn in Harrys Leben. Harry wusste das auch. Aber er wusste nicht, wie er sich mit diesen neuen Offenbarungen wirklich fühlte. Konnten sie wirklich ihre Streitigkeiten der letzten Jahre überkommen und eine Vater-Sohn-Beziehung führen? Wollte das Harry eigentlich? Wollte Snape das?

In den letzten zwei Wochen hatten sie es geschafft, eine funktionierende Arbeitsbeziehung zueinander aufzubauen. Harry hatte sogar angefangen zu glauben, dass sie Freunde werden könnten. Aber jetzt wusste Harry nicht mehr, was er denken sollte. Es war möglich, dass das einen noch größeren Keil zwischen sie trieb und dass sie das verlieren würden, was sie alles erreicht hatten.

Harrys Gefühle kamen in ihm hoch, als er bemerkte, wie verloren er die letzten Jahre eigentlich gewesen war. Er hatte all die Jahre über einen Vater gehabt und hatte all die Jahre bei den Dursleys festgesteckt. Er hatte gedacht, dass er keine wirkliche Familie hatte und nun fand er heraus, dass er einen Vater hatte. Harry versteckte sein Gesicht in dem Kissen, als die Tränen kamen. Er war so verloren und wusste nicht, ob er jemals eine richtige Familie haben würde. Harry lag so da und weinte sich selbst in den Schlaf.

*****

Als Harry wieder aufwachte, bemerkte er, dass Severus auf einem Stuhl neben seinem Bett saß. Es gab kein Anzeichen, an was er dachte und Harry wusste selbst nicht, was er sagen sollte. Er setzte sich langsam auf und schwang seine Beine aus dem Bett und saß dann wartend da. Wirklich, was sollte er denn auch sagen? Er war sich sicher, dass Severus das gesamte Tagebuch gelesen und alles verstanden hatte. Die Frage war nur, was sie nun mit diesem Wissen tun würden.

Harry schaute auf seine Füße, die vom Bett baumelte. Er wusste, was er wollte. Trotz ihrer Vergangenheit wollte er, dass Severus ihn als Sohn wollte. Er hatte sich immer eine Familie gewünscht und nun konnte er sie haben. Aber würde Severus das wirklich akzeptieren?

Severus fasste hinüber und zog Harrys Kinn in die Höhe, damit er in seine Augen gucken konnte. Sie schauten sich einen Moment lang an. Dann ließ Severus das Kinn los und öffnete seine Arme in einer willkommenen Geste. Harry starrte ihn noch einen Moment an, bevor er vom Bett und in Severus Arme sprang. Er endete zusammengerollt in Severus Schoß, die Hände in seine Roben gekrallt und sich das Herz ausweinend.

Severus schaute hinunter auf den Jungen, der sich auf seinem Schoß zusammengerollt hatte. Es schien so unwirklich, weil das Harry Potter war, aber dennoch fühlte es sich richtig an. Das war sein Sohn. Ich bin Vater. Harrys Vater. Er rieb über Harrys Rücken, versuchte ihn zu beruhigen, indem er seine Wange an Harrys Haar legte.

Harry erlaubte es, dass Severus ihn beruhigte. Ich habe einen Vater. Ich habe endlich eine Familie. Es mochte sich zwar noch nicht wirklich anfühlen, aber er würde nehmen, was er kriegen konnte. Sie saßen dort, nahmen die Wärme und Anwesenheit des anderen auf, verloren in ihren eigenen Gedanken.

*****

„Harry“, sagte Severus schließlich. „Deine Mutter hat uns ziemlich viel zum Nachdenken gegeben. Was fühlst du? Was sind deine Gedanken?“

Harry wollte sich nicht bewegen und diese Nähe verlieren, doch er setzte sich schließlich auf, um den Mann anzuschauen. Er verließ die Gemütlichkeit von Snapes Schoß aber nicht. Er konnte sich selbst nicht dazu zwingen. Endlich stand er auf und setzte sich zurück auf das Bett. Er wusste, dass sie dieses Gespräch führen mussten.

Severus begann etwas zu sagen, doch stoppte. Er stand auf und Harry dachte einen Moment lang, dass er einfach gehen würde.

Doch Severus sagte: „Lass uns in mein Arbeitszimmer gehen, wo ich uns beiden einen Whiskey machen kann. Ich glaube, wir könnten beide gut einen gebrauchen.“

Harry nickte nur und folgte Snape in das Arbeitszimmer, wo er sich sofort tief in seinem Lieblingssessel zusammenrollte. Er zog seine Knie bis zur Brust und legte seinen Kopf darauf.
Suziana schlängelte sich von Harrys Arm zu seinem Nacken, wo es gemütlicher war.

Geht es Euch nun besser, junger Herr?

~~Nicht wirklich. Ein bisschen. Ich weiß nicht.~~

Ihr hört Euch nicht so an, als wärt Ihr Euch sicher.

~~Ich bin mir auch nicht sicher. Ich mag die Idee einen Vater zu haben, aber ich bin mir nicht sicher, wie Severus darüber denkt. Er hat mich aber gehalten und das war süß.~~

Ich bin mir sicher, dass alles gut wird, junger Herr. Er versucht Euch etwas zu geben.

~~Danke, Suziana.~~

Harry schaute auf und bemerkte, dass Snape ihn beim Reden mit der Schlange beobachtet hatte. Er reichte Harry ein Glas. Harry akzeptierte es und nahm einen langen Schluck. Er fühlte, wie es in seinem Hals brannte. Er legte seinen Kopf wieder zurück auf die Knie und schloss seine Augen für ein paar Minuten. Schließlich schaute er wieder auf.

„Bist du sauer auf mich?“, fragte Harry.

Severus war überrascht. „Warum sollte ich sauer auf dich sein?“, fragte er.

Harry zuckte mit den Schultern. „Weil ich existiere. Du wusstest noch nicht einmal, dass du einen Sohn hast und dann 'puff', hier bin ich.“

„Oh, Harry, ich bin nicht im Geringsten auf dich sauer.“ Severus schaute zu Harry, der sich in dem Sessel vergraben hatte. „Harry, komm her.“

Harry befolgte es langsam und bewegte sich zu Severus, der ihn packte und auf seinen Schoß zog. Er drückte Harry eng an seine Brust, wie er es schon in Harrys Zimmer getan hatte.

„Harry, ich bin mir nicht sicher, wie ein Vater ist. Ich habe niemals erwartet selbst Kinder zu haben. Ich habe nie bemerkt, dass du meines bist. Und genau darüber bin ich sauer. Ich habe die ersten 16 Jahre deines Lebens verpasst. Ich habe dir dein Leben in den letzten 5 Jahren so schrecklich wie möglich gemacht, weil ich dachte, du wärst James Sohn und neidisch darauf war. Ich ärgere mich über mich selbst, weil ich dich so schlecht behandelt habe. Ich bin sauer, weil du mit diesen widerlichen Muggeln leben musstest. Ich ärgere mich, weil die Wahrheit immer zum Greifen nah war und ich sie nicht erkannt habe.“ Severus holte tief Luft. „Ich ärgere mich über viele Sachen, aber ich bin nicht auf dich sauer und ich bin auch nicht sauer, weil du mein Sohn bist.“ Seine Arme umschlossen Harry wieder fester.

Harry hob seinen Kopf von Severus Schulter, so dass er ihn ansehen konnte. „Also ist es für dich okay mein Vater zu sein?“, fragte er nachdenklich.

„Ich habe in den letzten Wochen viel über dich gelernt. Ich habe mehr darüber gelernt, wer du wirklich bist.“ Er schaute Harry in die Augen. „Ja, Harry, ich wäre stolz dein Vater zu sein.“

In Harrys Augen glitzerten erneut die Tränen, aber er lächelte und sein Gesicht war voller Freude. Er war sprachlos. Er legte seinen Kopf wieder auf die Schulter und umarmte seinen Vater fest. Sie saßen eine lange Zeit so da.

Plötzlich hob Harry seinen Kopf. „Ich habe einen Vater zum Geburtstag bekommen!“, rief er aus.

Severus kicherte. „Scheint so.“

Harry schaute ihn zögernd an. „Heißt das, dass ich dich ab jetzt Vater nennen darf?“

Severus schaute erschrocken.

Harry sagte schnell: „Ich muss nicht. Ich dachte nur, vielleicht...“, er stoppte und versuchte von Severus Schoß zu gleiten. Aber Severus hielt ihn fest und wollte ihn nicht gehen lassen. Wieder hob er Harrys Kinn an.

„Harry, ich war lediglich von deiner Frage überrascht.“, erklärte er. „Das ist für mich auch alles so neu und darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Und selbst, wenn ich darüber nachgedacht hätte, wäre ich immer noch überrascht gewesen, dass du mich überhaupt Vater nennen willst.“

„Ich denke, daran werden wir uns beide gewöhnen müssen, Vater“, sagte Harry mit einem schüchternen Lächeln.

Severus lächelte zurück und zog Harry in eine erneute Umarmung.

Harry hatte noch eine Frage. „Im Tagebuch steht, dass die Zaubersprüche zu meinem 16. Geburtstag verblassen würden. Offensichtlich ist das der Grund, warum mein Aussehen sich diesen Sommer mehr verändert hat, als ich wollte.“ Er zögerte einen kurzen Moment. „Könntest du die Gegenzauber für mich sprechen? Ich würde gern sehen, wie ich wirklich aussehe.“

„Möchtest du es jetzt tun?“, fragte Severus.

Harry stand schließlich auf. „Ja, ich denke schon.“ Er schmunzelte. „Ich vermute, ich bekomme auch noch einen Look zu meinem Geburtstag.“

Harry leerte sein Glas, während Severus im Tagebuch nach den nötigen Sprüchen suchte.

„Fertig?“, fragte Severus, nachdem er einen Ganzkörperspiegel herbeigezaubert hatte.

Harry atmete tief ein und nickte. Severus übte die Gegenzauber aus und beide starrten auf Harrys Bild im Spiegel. Severus stellte sich direkt hinter Harry, so dass Beide zu sehen waren.

Harry zog eine Augenbraue hoch und Snape tat genau das Gleiche. Harry fing an zu lachen.

„Ich denke, es wird jetzt ziemlich einfach sein dich Vater zu nennen.“, sagte er mit einem amüsierten Tonfall.

Severus war ebenfalls amüsiert. „Auf jeden Fall. Aus irgendeinem Grund glaube ich, dass ich dich jetzt auch besser als meinen Sohn erkennen werde.“

Das ließ Harry nur noch mehr lachen. „Ich glaube, jeder wird mich als dein Sohn erkennen.“

Severus schmunzelte. „Auf jeden Fall.“, wiederholte er.

Harry schaute sich selbst im Spiegel an. Es hatte sich nicht viel mehr als in diesem Sommer verändert. Sein Haar hatte sich bereits verändert und er hatte auch einige Veränderungen in seinem Gesicht bemerkt. Aber jetzt stellte er fest, dass er das Kinn seines Vaters hatte und vor allem die hohen Wangenknochen seines Vaters. Harry war dankbar, dass er noch immer Lilys Nase hatte. Aber sein Gesicht war insgesamt kantiger. Vorher hatte er ein jungenhaftes, rundes Gesicht gehabt.

Als Harry sich selbst betrachtete, fiel ihm auf, dass er recht attraktiv war. Er dachte kurz an Draco Malfoy und überlegte, was er wohl sagen würde, wenn er wüsste, dass Harry sich selbst attraktiv fand. Malfoy war solch ein Ekel. Es war komisch, aber er sah in dem Spiegel eine komplett fremde Person. Er legte seinen Kopf schief, um seine neuen Züge zu betrachten.

„Weißt du, ich hab das Beste von dir und Mum bekommen.“, sagte Harry.

Severus nickte zustimmend: „Es steht dir jedenfalls. Du bist kein kleiner Junge mehr. Du bist ein junger Mann geworden.“

Harry drehte sich um. „Danke, Vater“, sagte er leise.

„Kein Problem, Sohn“, antwortete Severus, genauso sanft.

*****


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Als ich das Buch las, sah ich es sofort vor mir. Für mich war klar, wie der Film aussehen würde.
Alfonso Cuarón über den dritten Harry-Potter-Film