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Fanfiction

Slytherin Hearts - High Society

von SaphiraMalfoy

Hey, mal wieder keine Zeit für Kommentarantworten...
Ich schick sie euch die Tage wieder per Mail.
Bin im Stress, aber Danke an alle! :)

__________________________



Das Essen war an diesem Tag wie immer ausgesprochen gut, offensichtlich hatten sich die Hauselfen der Malfoys hiermit mal wieder selbst übertroffen. Doch im Gegensatz zu Draco, der sich von allem mindestens zweimal Nachschlag genommen hatte, rührte Saphira die köstlichen Speisen kaum an, was jedoch niemandem weiter auffiel. Wie immer. Sie war mehr als nur talentiert wenn es darum ging, ihre sonderbaren Gewohnheiten vor den Augen ihrer Mitmenschen zu verbergen.
Nachdem der Tisch wieder frei geräumt worden war, zogen sich die Herren der Schöpfung in eine Rauchwolke zurück und beglückwünschten sich gegenseitig, die Meister des Universums zu sein.

Der Qual ihrer Zigarren brannte unangenehm in den Augen und auch die Gesprächsthemen der Erwachsenen waren für die beiden Jugendlichen wenig interessant, aber unter dem strengen Blick ihrer Mutter entschied sich Saphira, noch eine Zeit lang in der Runde zu verweilen und ignorierte Draco, der sie unter dem Tisch anstieß und ziemlich auffällig in Richtung der Türe nickte. Während sich die Herren ihre teuren, importierten Zigarren schmecken ließen, erhoben sich Cecilia und Narzissa, um sich zu den anderen beiden Damen zu gesellen. Saphira tat es ihnen gleich, bemühte sich darum, ein interessiertes Gesicht zu machen und der Unterhaltung, welche Professor Umbridge und Lady Guildford begonnen hatten, zu folgen. Narzissa, ganz die perfekte Gastgeberin stand neben ihnen, das Glas Wein elegant in einer Hand haltend und genau wie Cecilia schien sie zu wissen, wann sie lachen sollte und wann nicht. Die Jüngste unter ihnen empfand diese Konversation einfach nur als sterbenslangweilig, denn Professor Umbridge und Lady Guildford kannten derzeit scheinbar nur ein Thema und dabei ging es um das St. Mungo und dröge Verwaltungsaufgaben. Die hin und wieder eingestreuten Kommentare, welche allen Anscheins nach witzig sein sollten, erschienen ihr eher aufgesetzt und es gelang den beiden Damen kaum, zu verbergen, dass hinter diesen Bemerkungen nichts als bösartige Tratscherei stand. Besonders deutlich wurde dies, als Lady Guildford sich ihre seidige Pelzstola über die massige Schulter warf und dann affektiert an ihrem Wein nippte.
„Natürlich, Dolores, im St. Mungo scheinen ebenfalls Sitten eingerissen zu sein, ich kann Ihnen sagen... Da gäbe es die ein oder andere Mitarbeiterin, die ich nur zu gerne loswerden würde, eine Schande für das gesamte Institut, doch gleichwohl... Ich habe zu meinem Leidwesen nicht mehr den Einfluss... den einen, oder anderen Misston in der sonst so lieblichen Krankenhaus-Symphonie zu streichen. Sie verstehen doch, meine Liebe?“ Sie lachte wieder ihr schillerndes Gesellschaftslachen, Professor Umbridge fiel glockenhell darin ein und warf dann einen Seitenblick auf Narzissa, die damenhaft lächelte.
„Natürlich, aber Narzissa, man muss sagen, es ist eine immense Erleichterung für uns Arbeitende,“ und an der Art, mit der sie dieses Wort betonte konnte man mehr als nur eindeutig erkennen, wie sehr sie Narzissa für ihren Status an der Seite Mr. Malfoys beneidete und zugleich verachtete „dass dein Gatte stets so großzügig ist, wenn es um finanzielle Hilfe geht.“
„Aber Dolores, das ist doch meine Pflicht als besorgter Bürger, nicht wahr?!“ warf Lucius geschmeidig ein, während er sich neben seine Frau stellte und ihr den Arm um die Schultern legte.
„Nun, ich muss sagen, es würde durchaus nicht schaden, wenn es mehr solcher Bürger geben würde!“ kam es von Fudge, der sich ebenfalls zu den Damen gesellt hatte.
„Zumal das Ministerium gerade mit erheblichen Problemen zu kämpfen hat. Da sind nicht nur Dumbledore und Potter, die der magischen Welt immer noch beharrlich versuchen ihre Märchen auf zu zwingen, nein, ich denke wir alle haben von diesem unsäglichen Artikel im... Klitterer gehört...“ fuhr Fudge fort, wobei er angewidert die Nase rümpfte.
„Und bedauerlicherweise konnten wir bisher noch nicht viel ausrichten, um die Flut an Neuauflagen ein zu stellen. Xenophilius Lovegood verhält sich wie immer derart unkooperativ...“ er schüttelte verständnislos den Kopf, seufzte und der ganzen Runde war an zu merken, welche Missbilligung sie diesem Artikel entgegen brachten.
„Zu schade, dass Rita einen solchen Abstieg beschreitet, es gab Zeiten, in denen sie DIE Journalistin war, aber nun? Ich jedenfalls würde niemals gestatten, dass jemand, der im Klitterer veröffentlichte auch beim Propheten arbeitet, ich sage euch...“ meldete sich nun auch Barnabas Cuffe zu Wort.

„Wie wahr, ich muss zugeben, ich war früher wirklich begeistert von Kimmkorns Ausführungen, diese Artikel im Tagespropheten waren einfach absolut lesenswert, aber das war einmal...“ bedauerte Lady Guildford den Umstand und entnahm ihrer Handtasche ein silbernes Zigarettenschächtelchen.
„Meine Lieben?“ fragte sie und bot die darin enthaltenen Zigaretten dann im Umkreis an. Narzissa griff höflich zu, doch Cecilia schüttelte kühl den Kopf und lehnte ab. Als Saphira zögernd zugreifen wollte, spürte sie den Blick ihrer Mutter und lehnte dann ebenfalls ab, denn allein die Kälte in Cecilias Augen ließ sie darauf schließen, dass es vermutlich keine besonders gute Idee wäre, dieses Angebot an zu nehmen.
„Nicht, Kindchen? Na gut, nun... wo waren wir?“ fragte Lady Guildford dann rauchend und Barnabas Cuffe sprang ihr hilfreich bei:
„Sie sprachen soeben von Rita Kimmkorn, meine Liebe!“ Lady Guildford nickte dann bedeutungsschwer und zupfte einen Fussel von ihrer Pelzstola.
„Nun, ich kann diesen Niedergang des Anstandes auch bei uns beobachten, im St. Mungo, stellen sie sich vor! Da ist diese eine, Aufmerksamkeits heischende Hexe, ich glaube sie heißt Darcy, nein... Davids? Oh, ich weiß! Davis, Genevieve Davis! Ich kann Ihnen sagen, eine Zumutung diese Frau. Ständig Überstunden, immer anwesend, spielt sich permanent als Heilige auf, nicht zu ertragen.“ Narzissa nickte nur stumm und Cecilia lächelte zustimmend, während Dolores Lady Guildford tröstend die schlaffe Hand tätschelte, denn die ältliche Dame hatte sich so in Rage geredet, dass sie nun einen großen Schluck Wein zu sich nehmen musste, um sich wieder zu beruhigen. Mit einem Mal war Saphira wieder ganz aufmerksam. Wie um alles in der Welt hatten sie das Gespräch nun auf Traceys Mum gelenkt? Und wie konnte man sich darüber aufregen, dass jemand stets pünktlich war und seine Arbeit gewissenhaft erledigte? Saphira hatte Ms. Davis einmal getroffen, als sie mit Tracey zusammen in Hogsmeade war und sich deren Mutter an diesem Tag ebenfalls dort aufgehalten hatte. Eine wirklich außergewöhnlich nette Person, offen und lustig, vielleicht etwas zu locker, aber im großen und ganzen ein sehr liebenswerter Mensch. Genau wie Tracey...

„Ach und Lucius, wenn ich darum bitten dürfte, es wäre mir eine große Hilfe, wenn du möglicherweise mit den Kobolden des Gringottsvorstandes reden könntest, sie planen eine Steuererhöhung für Abhebungen...“ Lucius nickte sofort wichtigtuerisch und Barnabas Cuffe brach in polterndes Gelächter aus.
„Aber, aber Cornelius, wenn man dich so sieht, wie du über die Kobolde sprichst, könnte dann nicht doch etwas daran sein, was der Klitterer schrieb?“ er hielt kurz inne und genoss die Wirkung, welche sein Witz auf die versammelten Größen der magischen Gesellschaft hatte. Lady Guildford und Professor Umbridge lachten sofort wieder ihr Gesellschaftslachen und Lucius lächelte milde, während Cornelius Fudge einen burgunder Ton im Gesicht annahm und wütend die Faust um seine Hutkrempe ballte.
„Oh, erinnern sie mich bloß nicht daran, ich hatte noch WOCHEN danach Probleme mit den Kobolden, ich kann Ihnen sagen, je eher dieses Magazin vom Markt verschwindet, desto besser... vorallem jetzt nach diesem unsäglichen Interview mit dem Potter Jungen!“
Die Versammelten nickten wieder ernst, doch Saphira musste mühsam ein Gähnen unterdrücken. Es gab einfach nichts Langweiligeres, als das hier... es konnte nichts Langweiligeres mehr geben. Inhaltslose Gespräche, hohle Witze, niemand der Anwesenden lachte aufrichtig, alles nur Theater... Dennoch spiegelte es nahezu perfekt ihr eigenes Verhalten in Hogwarts wieder, nur dass sie es offensichtlich besser verbergen konnte. Andererseits war es hier nicht gerade notwendig seine Rolle perfekt zu spielen, denn es war ein mehr als offenes Geheimnis, dass hier keiner von ihnen ganz er selbst war.
Kurz sah Saphira sich im Raum um und suchte ihn mit den Augen nach Draco ab. Dieser saß unverhohlen gähnend in einer Ecke und ließ mit dem Zauberstab Gegenstände in seiner näheren Umgebung durch die Luft fliegen und das quasi direkt vor der Nase des Zaubereiministers. So dreist musste man erstmal sein... Vermutlich würde Lucius am nächsten Morgen mal wieder einen Brief an das Ministerium schicken müssen, um seinem Sohn somit aus der Klemme zu holen. Andererseits interessierte sich dafür wahrscheinlich ohnehin niemand mehr, so oft, wie das bereits vorgekommen sein musste.

„Nun, dann wird man wohl oder übel das Mediengesetz ändern müssen, nicht?“ warf Lady Guildford, die schon etwas beschwipst war, schließlich launisch ein und Fudge nickte.
„Sobald ich den Gamot auf meiner Seite habe. Ihr kennt doch diese alten, verstockten Männer... und leider hat Dumbledore nach wie vor zu viel Einfluss auf die Entscheidungen des Gamots...“ seufzte er und entlockte Professor Umbridge damit ein höhnisches Schnauben.
„Gesetze kann man ändern und Dumbledores Ruf wir bald das sein, was er sein sollte. So schlecht, wie Lovegoods Schmierblatt!“

Lady Guildford lächelte Affektiert.
„Dann sind sie sicher auch in der Lage, meine missliche Situation ein wenig zu verbessern, nicht wahr, Cornelius? Sie wissen schon, Genevieve Davis, ihre ständige Einmischung und ihre unorthodoxen, gerade zu schockierenden Methoden, die einfach nicht mehr tragbar sind...“ sie seufzte wieder und Fudge neigte wohlwollend den Kopf.
„Kein Wunder, nicht? Davis hatte ja auch diese Mesalliance mit diesem Muggelmann. Ein Reinblut, man stelle sich das vor!“ empörte sich Professor Umbridge und schüttelte den Kopf, während Barnabas Cuffe kicherte:
„Aber wie man hört war diese Beziehung ja auch nicht von sonderlich langer Dauer.“ Angesichts dieser Aussage bekam er einige erstaunte Blicke zugeworfen und hob dann verteidigend die Hand in der er sein Gin-Glas hielt. Nur für den Bruchteil einer Sekunde verzog Saphira angewidert den Mund, dann saß ihre Maske wieder perfekt und sie lächelte sogar leicht. War es nicht erbärmlich, dass diese Leute nichts besseres zu tun hatten, als sich über längst vergangene Beziehungen aus zu lassen... Beziehungen, die sie selbst absolut gar nichts angingen, mit denen sie nichts, aber auch wirklich gar nichts zu tun hatten. Und so sollte ihr Leben also wirklich einmal aussehen? Im Namen eines reichen, angesehenen Ehemannes derartige Veranstaltungen geben und sich Tag ein, Tag aus mit Themen wie diesen befassen... Wundervolle Vorstellung. Wirklich erstrebenswert.
„Jetzt schaut mal nicht so, meine lieben Freunde, ich bin Zeitungsredakteur und höre somit alles, was in der magischen Welt an Klatsch und Tratsch umgeht. Möge es einem noch so belanglos erscheinen.“
Lucius hob eine Augenbraue an und lächelte dabei vielsagend.
„Eine Schande für ihre Familie, ich weiß noch, welchen Aufruhr es damals auslöste und dann... nun ja...“ Cecilia hatte aufgesehen und kniff unheilverkündend die Augen zusammen.
„Ihr Bastard geht in die selbe Klassenstufe in Hogwarts, wie meine Saphira. Dolores, sie kennen das Kind doch sicherlich.“ Am liebsten hätte Saphira eingegriffen und Tracey verteidigt, doch es ging nicht. Ihre Freundschaft musste geheim bleiben, um überhaupt weiterhin Bestand haben zu können, es war nicht möglich etwas dagegen zu erwidern, mochte es noch so unfair sein. Tracey war so ein toller Mensch, die beste Freundin, die sie sich nur wünschen konnte, die einzige, die Saphira hatte... abgesehen von Luna, doch mit ihr traf sie sich eher selten, was auch größtenteils an Potter und seinen Anhängern lag. Neuerdings schien ihre Freundin aus Ravenclaw einen ziemlich großen Bekanntenkreis zu besitzen... Schön für sie, doch ihre Zeit mit Saphira wurde dadurch nur noch weiter begrenzt.
Dolores Umbridge schien kurz zu überlegen, doch dann nickte sie mit geschürzten Lippen und einem leicht angewiderten Ausdruck auf dem krötenartigen Gesicht.
„Natürlich kenne ich dieses Gör, sieht ihrer Mutter verdammt ähnlich. Auch die selbe schroffe, unfreundliche Art. Ich sage ihnen, einfach kein Benehmen, man merkt ganz deutlich, dass dieses Kind keinerlei Erziehung genossen haben kann!“ stellte Umbridge fest und Cecilia nickte eisern, so als habe sie einen strittigen Sachverhalt soeben bewiesen bekommen.
„Das bestätigt meine dunklen Vorahnungen, ich habe meiner Tochter selbstverständlich sofort den Kontakt zu dem Balg verboten, als ich hörte, dass sie in die selbe Klassenstufe gehen würde.“ erklärte Cecilia mit ernster Miene, was unter den Anwesenden ein zustimmendes Gemurmel aufkommen ließ. Saphira hingegen fiel es zunehmend schwerer einfach den Mund zu halten und so zu tun, als ginge sie das ganze hier überhaupt nichts an.

Als Lady Guildford noch einmal ihre Zigaretten herum gehen ließ, griff die junge Black entschlossen zu und ließ sich von Cornelius Fudge Feuer geben. Den schockierten Blick ihrer Mutter ignorierte sie und lächelte Cecilia unverschämt süßlich an, während sie den Qual ausblies. Etwa eine Minute lang, bemühte sich Ms. Steel darum, ihrer Tochter durch den eisigen Blick, welchen sie ihr unentwegt zu warf, zu verstehen zu geben, dass sie mit ihrem Benehmen nicht einverstanden war, doch Saphira reagierte nicht darauf. Natürlich wusste sie, was Cecilia von ihr wollte, aber es war ihr in diesem Moment egal. Hier konnte sie ihr ohnehin nichts anhaben und wenn sie ihre Tochter zurecht weisen wollte, würde ihr heute Abend mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch ein anderer Grund dazu einfallen. Doch Cecilia hatte genug und wollte sich diese Frechheit nicht noch länger bieten lassen.
„Saphira, du weißt, ich billige es nicht, dass du rauchst!“ flüsterte sie so leise, dass allen Anderen der bedrohlich scharfe Untergang entging und umfasste Saphiras Handgelenk dabei so fest, dass ihre Finger weiße Abdrücke auf der ohnehin schon bleichen Haut hinterließen.
„Und du solltest wissen, dass ich keine fremden Männer in meinem Badezimmer billige!“ fauchte Saphira zurück, doch glücklicherweise ging diese Bemerkung im lauten Gelächter der Umstehenden unter, die anscheinend über einen bösartigen Witz lachten, den Lucius über Traceys Mutter gemacht hatte. Cecilia hingegen hatte jedes einzelne Wort ihrer Tochter verstanden und ihre Miene verfinsterte sich noch ein wenig mehr.
„Ich würde es gut heißen, wenn du dich mal frischen machen gehst und dabei darüber nachdenkst, was ich dir über dein Benehmen im gesellschaftlichen Umgang beigebracht habe.“ raunte sie ihr zu und Saphira lächelte boshaft.
„Zu gerne, Mutter. Wobei ich mein Benehmen bisher als tadellos empfunden habe, aber so kann man sich täuschen, nicht?“ erwiderte sie, drehte sich auf dem Absatz um und verließ erhobenen Hauptes den Raum.


Als das Gelächter erneut anhob, warf Draco einen mäßig interessierten Blick zu der kleinen Gruppe herüber, die dort versammelt stand, wo sich kurz zuvor noch seine Freundin aufgehalten hatte, aber Saphira war scheinbar woanders hingegangen. Suchend blickte er sich um und sah noch, wie sie durch die große Flügeltüre verschwand und diese dann wieder hinter sich verschloss. Unschlüssig stand er auf und sein Blick traf den seiner Mutter. Narzissa Malfoy nickte leicht mit dem Kopf in Richtung der Türe und Draco grinste, damit hatte er die offizielle Erlaubnis erhalten, sich von hier zu entfernen und seinen Tag irgendwie sinnvoller, oder zumindest angenehmer zu gestalten.

Leider entging auch Cecilia nicht, dass der junge Malfoy im Begriff war, ihrer Tochter zu folgen, was sie dazu veranlasste, lieber mal nach sehen zu gehen, wo es Saphira hin verschlagen hatte. Zwar hatte sie grundsätzlich nichts gegen diese Verbindung ein zu wenden, doch es war immer besser, wenn man ein Auge darauf behielt. Die jungen Leute wussten schließlich nicht, was sie taten und Vertrauen hatte sie in den Malfoy-Spross auch nicht. Sicher wäre es lohnenswert diese Beziehung aufrecht zu erhalten, aber Jungen in diesem Alter... Nein, er hatte bei seinem Stand quasi die freie Auswahl und obwohl ihre Tochter wohl die lohnenswerteste Partie war, bestand immer die Möglichkeit, dass Draco sich später dennoch für ein anderes Mädchen entschied und wenn er sie dann entehrt hatte und Saphira womöglich noch schwanger war... Das konnte sie nicht zu lassen! Schlimm genug, dass sie in Hogwarts völlig unbeaufsichtigt treiben konnten, was sie wollten. Narzissa, die bemerkt hatte, was Cecilia tun wollte, legte ihr behutsam eine Hand auf den Arm und hielt sie zurück.
„Cilia, lass den beiden doch ihre Zeit, ich bin mir sicher, dass mein Sohn nichts tun wird, womit deine Tochter nicht einverstanden ist und du hast sie doch ausgesprochen gut erzogen, also mach dir mal keine Sorgen.“ sagte sie sanft und stieß ihren Mann unauffällig mit dem Ellenbogen in die Rippen, damit er auch was dazu sagte.
„Ja, da kann ich dir nur zustimmen, Zissy. Unwahrscheinlich gute Manieren hat das Kind, so etwas findet man heutzutage leider nur noch recht selten und ich begrüße die Entscheidung Dracos sich ein so anständiges Mädchen ausgesucht zu haben, sehr! Eine Black ist immer eine gute Partie.“ pflichtete er Narzissa bei und lächelte sie kurz an.
„Ich kann mir keine bessere Schwiegertochter wünschen, am besten wäre es natürlich, wenn die beiden gleich nach ihrem Abschluss heiraten würden, stell dir nur vor, was für Vorteile das hätte...“ sprach Lucius weiter und Narzissa verdrehte kurz die Augen. So weit hatte sie es eigentlich nicht kommen lassen wollen. Selbstverständlich würde auch sie sich unheimlich darüber freuen, sollte diese Beziehung Bestand haben, doch diese Entscheidung wollte sie ihrem Sohn lieber selbst überlassen.
„Das ist natürlich wahr...“ stimmte Cecilia ihm zu und sah einigermaßen zufrieden aus.
„Jetzt lasst die Kinder doch erstmal Kinder sein, sie sind doch noch jung und später ist sicher noch genug Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen!“ meldete sich Fudge erneut zu Wort, doch Lady Guildford schüttelte darüber den Kopf.
„Es ist niemals zu früh sich in dieser Hinsicht ab zu sichern und da die beiden scheinbar bereits selbst auf der Suche nach dem geeigneten Partner sind, sollte man sich hier vielleicht schon festlegen. Denkt nur daran, was mit Genevieve Davis passiert ist! Etwas derartiges soll deiner Tochter doch sicherlich nicht passieren, nicht wahr, Cecilia?“ sagte die alte Lady gewichtig und Cecilia schenkte ihr ein kühles Lächeln.
„Das wird meiner Tochter auf keinen Fall passieren. Keine Sorge, da passe ich schon auf und mit Draco hat sie doch selbst die beste Wahl getroffen, die sie nur treffen konnte. Sie weiß eben, was sich gehört und wer für ein Mädchen ihres Standes in Frage kommt.“ erklärte sie und hielt das Thema somit für beendet. Glücklicherweise fiel Barnabas Cuffe in eben diesem Moment ein weiterer Witz ein, der die Konversation wieder in weniger ernste Bahnen zu lenken vermochte.

___________________________


Das war's fürs Erste.
Im nächsten Kapitel sehen wir dann, was Saphira und Draco so treiben, wenn sie unbeaufsichtigt rumlaufen...
(Hört sich nach exotischen Tieren an, die aus dem Zoo ausgebrochen sind... Bitte nicht füttern!)


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