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Fanfiction

Slytherin Hearts - Love is an excuse to get hurt.

von SaphiraMalfoy

@Bella87: Hey ;) hätte schon fast nicht mehr damit gerechnet, auf HP-Xperts überhaupt nochmal einen Kommentar zu erhalten :‘D
Cool, dass du zurück bist, das freut mich wirklich sehr. Dann werde ich hier auch mal wieder regelmäßiger uploaden. Auf Fanfiktion.de bin ich mit der Geschichte schon einige Kapitel weiter^^
Macht gar nichts, Hauptsache du bist zurück.
Jaa, Augustus ist toll. Und jaaa... Draco wird das mitbekommen und es wird ihn ärgern, aber das dauert noch ein wenig.
Draco mimt momentan das Arschloch... Er wird schon noch sehen, was er davon hat.
Viel Spass mit dem nächsten Kapitel ;)
Lieben Gruß

______________________________


Erst als Saphira und Tracey am Bahnhof Hogsmeade den Hogwartsexpress verließen und sich auf den Weg zu den pferdelosen Gespannen machten, die sie zur Schule bringen würden, trafen sie Blaise wieder, der sich mit finsterer Miene einen Weg durch die Schülerschar bahnte.
„Da bist du ja endlich!“, fauchte Saphira ihren besten Freund gereizt an, als sie eine leere Kutsche fanden und hineinstiegen.
„Tut mir leid, ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit Goyle und da wir ohnehin schon so gut wie angekommen waren, hatte ich keine Lust, meinen Koffer noch mal unnötigerweise durch den halben Zug zu schleppen.“
„Oder warst du zu beschäftigt damit, Draco zu beglückwünschen, sich eine bessere Freundin gesucht zu haben?“ Grimmig verschränkte die Blonde die Arme.
„Was soll das denn heißen?“ Stirnrunzelnd sah Blaise sie an und setzte sich den beiden Mädchen gegenüber.
„Ach gar nichts!“, sie klang garstig und fügte verbittert hinzu: „Aber anhand deines Frauengeschmacks erkennt man zweifellos, dass dir Dracos neueste Wahl wesentlich besser gefallen sollte als ich. Groß, brünett, vollbusig. Genau dein Typ, nicht wahr?“
„Sag doch nicht so einen Unsinn, Phia“, versuchte Tracey die Freundin zu beschwichtigen und legte ihr behutsam einen Arm um die Schultern, den Saphira unwirsch wegschubste.
„Jetzt tu nicht so! Wer sagt mir denn andauernd, dass ich unweiblich bin und zunehmen soll, dass es Männern besser gefallen würde, wenn ich kurviger wäre? Ihr wusstet doch, dass es so kommen würde. Sicher versteht ihr ihn. Wer will schon mit einem psychischen Wrack wie mir zusammen sein? Also macht mir nichts vor, ich weiß ganz genau, was ihr de-“
„Jetzt mach aber mal einen Punkt!“, fuhr Blaise ihr scharf dazwischen.
„Wozu? Ihr braucht mich nicht zu belügen, nur um mich zu schonen. Ihr seid doch genau wie alle anderen der Meinung, dass Draco und ich nicht zusammengepasst haben!“ Zornig funkelte Saphira ihn an und hoffte auf eine entsprechende Reaktion seinerseits. Sie wollte sich mit jemandem streiten, ihre unbändige Wut in die Welt hinausschreien, aber Blaise schüttelte nur mitleidig den Kopf.
„Saphira, hör auf damit!“, unterbrach er die Kleinere, als sie erneut dazu ansetzen wollte, ihrem Ärger Luft zu machen. „Wir wissen, dass du verletzt bist, aber lass das verflucht nochmal nicht an uns aus! Wir können nichts dafür, okay? Tracey und ich sind deine Freunde. Wir sind für dich da, stehen dir zur Seite und was Malfoy angeht... Der Idiot ging mir schon seit Monaten auf die Nerven. Also vergraule uns besser nicht, denn wir beide sind die einzigen Freunde, die du noch hast. Es sei denn du möchtest Crouch dazu zählen, aber das bezweifle ich stark, und Parkinson scheint sich soeben selbst von der Liste gestrichen zu haben, von daher...“
„Woher soll ich wissen, wer meine Freunde sind? Bis vorhin dachte ich auch noch, Pansy wäre meine Freundin! Wer weiß? Vielleicht ist es einfach so, dass ich das hässliche Beiwerk bin, nur das Sprungbrett für die hübschere Freundin... Ich ziehe die Kerle an Land und wenn sie genug von mir haben, nehmen sie sich etwas Besseres. Hey, Tracey, wie wär's?! Ich date nun Stephen Cornfoot aus Ravenclaw und nach ein, zwei Jahren schiebt er mich ab und du wirfst irgendwann seine Blagen, während ich mich glücklich schätzen kann, sowas wie Goyle abzukriegen!“ Es war ein jämmerlicher Versuch, ihren Schmerz durch Wut zu ersetzen, sich durch haltlose Vorwürfe von ihrem Kummer abzulenken.
„Phia, du weißt, dass das nicht stimmt“, sagte Tracey und griff nach Saphiras zitternder Hand, die sie tröstend drückte. „Du kannst nicht ernsthaft glauben, Malfoy hätte dich wegen ein paar Äußerlichkeiten verlassen. So dämlich ist selbst er nicht.“
„Sicher?“, schnaubte Blaise zweifelnd, doch Tracey ignorierte ihn und sprach weiter.
„Als ihr zusammengekommen seid, hast du schließlich nicht wesentlich gesünder ausgesehen. Ich finde dich wunderschön, so wie du bist, und ich bin mir sicher, dass mir in diesem Punkt etliche Jungs zustimmen werden. Und bei einigen davon würdest du Augen machen...“, setzte sie mit einem bitteren Seitenblick auf Blaise hinzu.
„Was auch immer ihn dazu bewogen haben mag, dich so grausam zu behandeln... Dein Aussehen kann wohl kaum der Grund dafür gewesen sein. Er ist nur ein hormongesteuerter Affe, der nicht erkennt, was er an dir hatte. Nicht jeder kann einen Diamanten von einer Plastikperle unterscheiden.“

„Aber was ist es dann?“ Niedergeschlagen sank Saphira in sich zusammen und spürte den Ärger aus ihrem Körper strömen wie Zaubertrank aus einem kaputten Kessel. Stattdessen kehrte die Verzweiflung über den Verlust dieses einen Menschen, den sie mehr als alles andere geliebt hatte, dem sie ihr Leben anvertraut hätte, den sie hatte heiraten wollen, zurück. Unbarmherzig fraß sich die Gewissheit in ihr Herz, dass nichts mehr so sein würde, wie es gewesen war. Nie wieder würde Draco ihre Hand halten, ihr Kraft geben. Sie nie wieder in den Arm nehmen, ihr sacht über den Rücken streichen und ein Gefühl von Geborgenheit geben. Nie wieder ihren Mund mit süßen Küssen versiegeln, die ihr den Atem raubten, sie wahnsinnig machten.
Draco hatte sie verlassen. Wollte sie nicht mehr. Liebte sie nicht mehr.
Die grausame Realität zerstörte all ihre Illusionen, Zukunftspläne und Hoffnungen. Mit Draco an ihrer Seite, so hatte die junge Hexe geglaubt, würde sich das Leben in der verkorksten Reinblütergesellschaft tatsächlich aushalten lassen. Mehr als das. Mit ihm hätte sie eine reale Chance darauf gehabt, dauerhaft glücklich zu werden, denn Draco hätte es nicht gewagt, ihr Vorschriften zu machen, ihren freien Willen zu unterdrücken. Im Gegensatz zu vielen anderen reinblütigen Männern, die ihre Frauen wie ihr Eigentum behandelten, hatte er Saphira immer als gleichberechtigte Person anerkannt, sie respektiert.

„Warum tut er das?“, hauchte Saphira heiser und wischte sich hastig die Tränen aus den Augen, ehe sie ihre Wangen benetzten und dort rote Flecken hinterließen. Auf keinen Fall sollten die anderen Schüler sehen, dass sie geweint hatte.
„Die Antwort ist simpel“, meinte Tracey seufzend. „Auch wenn du das jetzt nicht hören willst: Er ist ein Arsch. Ich habe es dir schon die ganze Zeit gesagt. Ich ahnte, dass etwas Derartiges irgendwann passieren könnte. Trotzdem überrascht es mich... Malfoy hat immer den Eindruck erweckt, als würde ihm tatsächlich etwas an dir liegen. Ich weiß noch, wie mies er drauf war, als du ins Krankenhaus kamst. Er schien sich wirklich Sorgen um dich zu machen, aber letzten Endes ist und bleibt er eine widerwärtige Kakerlake.“
„Du hast recht“, murmelte Saphira. „Das wollte ich nicht hören. Das ist einfach keine Begründung!“
„Die Frage wird er dir nur selbst beantworten können“, schaltete Blaise sich in das Gespräch der Mädchen ein. „Allerdings scheint er momentan ohnehin nicht ganz bei Sinnen zu sein. Während ich dort war, hat er eine Menge dummes Zeug geredet. Er meinte, er wolle die Schule abbrechen, denn sobald Du-weißt-schon-wer gesiegt hat, wären Schulabschlüsse überflüssig und es käme eher darauf an, welchen Dienst man ihm erwiesen hätte... Als ob ein Sechszehnjähriger irgendetwas ausrichten könnte. Aber typisch Malfoy. Große Klappe, nichts dahinter“, schnaubte Blaise abfällig und Tracey lachte freudlos auf.
„Vielleicht fängt er jetzt an, Muggelstämmige und Halbblüter zu jagen. Uhh, da habe ich aber Angst. Ob er mich mit seinem Verhalten zu Tode ekeln will?“, spottete die Schwarzhaarige und Blaise grinste zustimmend, bis ihm einfiel, dass auch er Tracey offiziell nicht ausstehen konnte. Schnell wandte er den Blick von ihr ab und versuchte das Bild ihres nackten Körpers aus seinem Gedächtnis zu verdrängen. Er hasste sich für seinen heimlichen Wunsch, die Affäre mit Tracey wiederaufleben zu lassen. Es war falsch, machte keinen Sinn. Die Zeit mit ihr war nett gewesen, doch sie mochten sich nicht, fanden sich gegenseitig zum Kotzen und außerdem war sie ein Halbblut. Schlicht und ergreifend unter seiner Würde. Wenn sie nur reinblütig wäre... Oh, er würde sie so lange anbaggern, bis sie seinem Charme verfiele und sich auf etwas Festes mit ihm einließ.
Erschrocken von diesen absurden Gedanken bemerkte Blaise, dass er schon wieder wie hypnotisiert Tracey anstarrte. Verwirrt räusperte er sich und sagte gehässig:
„Dann pass lieber auf, Davis. Ein paar weniger von deiner Sorte können durchaus nicht schaden. Ich für meinen Teil würde dich jedenfalls nicht vermissen.“ Tracey, die solche Bemerkungen von ihm gewohnt war, verdrehte nur entnervt die Augen und beachtete ihn nicht weiter, obwohl es neuerdings fast schon wehtat, solche Aussagen aus seinem Mund zu hören.

Saphira schwieg und dachte darüber nach. Sein seltsames Verhalten ihr gegenüber hatte begonnen, nachdem man Lucius gefangen genommen und nach Askaban gebracht hatte... Ob Draco nun versuchen wollte, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, um dessen Fehler wiedergutzumachen? Möglich... Aber sie musste ihren Freunden recht geben. Was konnte Draco schon ausrichten? Er war minderjährig, ging noch zur Schule, und Saphira konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er dem Dunklen Lord schon einmal begegnet war. Außerdem hatte das alles nicht das Geringste mit Pansy zu tun. Nichts davon stand in irgendeinem Zusammenhang...

*

Das Hochgefühl, welches ihm die vorhergegangene Begegnung mit Potter verschafft hatte, hielt noch immer an, und während Draco sich am Slytherin-Tisch nieder ließ, konnte er an nichts anderes denken, als dass er in naher Zukunft einen noch größeren Triumph über das dämliche Narbengesicht und seine Blutsverräterfreunde feiern würde. Endlich hatte er diesem Trottel gezeigt, wo sich sein rechtmäßiger Platz in der Gesellschaft befand: zu den Füßen der Reinblüter. Und bald, sehr bald schon würde der Dunkle Lord aus dem Verborgenen hervortreten und dann würden all diese naiven Schwachköpfe, die sich ihm in den Weg gestellt hatten, ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Wenn er seine Aufgabe erfüllt hatte, und die Malfoys wieder höchstes Ansehen genossen, würde Zabini das dämliche Lachen auch noch vergehen. Alle würden sie zu ihm aufblicken, ihn bewundern und beneiden. Dieses Mal war er der Auserwählte, dachte Draco voller Genugtuung. Nichts und niemand konnte seine euphorische Stimmung trüben. Absolut niemand, außer... Ohne dass er es verhindern konnte, flackerten seine Augen hinüber zu Saphira, die sich offenbar Mühe gegeben hatte, so weit wie möglich von ihm entfernt zu sitzen, ihr Ziel jedoch nicht wirklich erreicht hatte, da bereits fast alle Plätze belegt waren, als sie die Große Halle betrat. Mit leerem Blick starrte sie auf ihren Teller und rührte keine der Speisen an.

Es tat ihm leid, was er getan hatte, aber es war nicht mehr rückgängig zu machen. Der fassungslose Ausdruck, der ihr wunderschönes Gesicht entstellt hatte, als sie ihn im Zug zusammen mit Pansy gesehen hatte, wollte ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen. Es lag nicht in seiner Absicht, sie zu verletzen, aber anders hätte er es nicht über sich gebracht. Er war noch nie besonders begabt darin gewesen, das Richtige zu tun, wenn es um das Beenden einer Beziehung ging, und er war sich der Feigheit seiner Handlungen durchaus bewusst. Er hätte es ihr in den Sommerferien sagen sollen - schließlich hatte er seinen Besuch mit dem festen Vorsatz angetreten, ihr begreiflich zu machen, dass es aus war. Doch sie war so glücklich gewesen, hatte sich so sehr darüber gefreut, ihn wiederzusehen, und anstatt sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, hatte der junge Magier sich von ihrer Leidenschaft anstecken und sich beinahe von ihr verführen lassen. Endlich war Saphira so weit gewesen, mit ihm zu schlafen. Darauf hatte er anderthalb Jahre gewartet, sich danach verzehrt, ihr so nahe zu kommen, wie man einem Menschen nur sein konnte, sich nichts sehnlicher gewünscht. Aber es war zu spät, einfach der falsche Zeitpunkt und Draco war schlussendlich froh darüber, im letzten Moment die Notbremse gezogen und sie nicht entjungfert zu haben.
Trotzdem hätte er es niemals so weit kommen lassen dürfen!
Wie hätte er es ihr denn nur erklären sollen? Ihr ins Gesicht sehen und behaupten, dass er sie nicht mehr wollte, sie nicht mehr liebte... Er hatte es versucht, doch es war ihm nicht möglich gewesen, nicht über die Lippen gekommen. Stattdessen war er stürmisch über sie hergefallen, hatte sie geküsst, bis ihm die Luft wegblieb und ihr wieder und wieder seine Liebe gestanden.
Du hirnloser Troll!, schalt er sich im Geiste und stocherte lustlos in seinem Rotkohl herum.

„Ein paar Nudeln zu deinem Braten?“, frohlockte Ariadne Crouch mit einem widerwärtigen Engelslächeln, beugte sich über den Tisch zu ihm herüber und hielt ihm eine Schüssel hin, in der sich irgendwas bewegte. Misstrauisch warf Draco einen Blick hinein und zuckte erschrocken zurück, denn Ariadne hatte die Spaghetti, welche sich zuvor in der Schale befunden hatten, in einen Haufen Mehlwürmer verwandelt.
„Du abartiges Miststück!“, keuchte er und unterdrückte ein Würgen. Angewidert warf er seine Gabel auf den Teller und rutschte mit seinem Stuhl ein wenig zurück, um die sich windenden Würmer nicht mehr sehen zu müssen. Nun war ihm endgültig der Appetit vergangen.
„Na dann wirst du heute wohl mal genau das essen, was deine Ex die vergangenen Monate über essen wollte: gar nichts!“, grinste Aria teuflisch und schob sich genüsslich einen großen Bissen der herrlich duftenden Nudeln in den Mund, die sie sich offensichtlich aufgetan hatte, bevor sie den Rest verhext hatte.
„Sieht fast so aus, als könne man Saphira gratulieren!“, kicherte sie gemein und fixierte Malfoy, der vergeblich versuchte, sie nicht zu beachten, mit einem amüsierten Blick.
„Wie mir scheint hat sie zirka 65 kg Vollidiot abgespeckt!“
„Halt einfach deine Klappe, Crouch!“ Wütend funkelte Draco die verhasste Mitschülerin an und wandte sich von ihr ab, um Pansy zu mustern, die ebenfalls ziemlich genervt drein blickte und der es offenbar genauso sehr missfiel, für ihre Beziehung zu Draco so verurteilt zu werden. Sie konnte schließlich nichts dafür, dass er und Saphira sich getrennt hatten, und seit wann interessierte Crouch das überhaupt? Es ging die dumme Kuh nicht das Geringste an! Soweit Pansy sich entsinnen konnte, fanden sich Crouch und Saphira unausstehlich. Warum konnte diese unsägliche Person sich nicht einfach raushalten?

Um sich wieder auf andere Gedanken zu bringen und sich selbst davon abzuhalten, pausenlos Saphira anzustarren, schloss er Pansy in die Arme und legte seine Lippen begierig auf die Ihren. Diese intensiven Küsse, die so gar nichts mit denen von Saphira gemein hatten, schmeckten nach leidenschaftlich gutem Sex, wilden Nächten und er freute sich bereits darauf, es wieder mit ihr zu tun... Vielleicht bestand sogar die Möglichkeit, dass ihre Beziehung auch auf Dauer funktionierte. Zwar hegte er keine romantischen Gefühle für Pansy, doch er mochte sie ziemlich gerne, sie teilte seine Ansichten und im Bett war sie schlicht und ergreifend... umwerfend. Ob seine oft so eiskalte, unnahbare und kränkliche Saphira das ebenso gut hinbekommen hätte? Es fiel ihm schwer, sich das vorzustellen. Andererseits hatte sie ihn so häufig positiv überrascht.
Und er liebte sie.
Er liebte sie so sehr, wie er in seinem ganzen Leben noch nie jemanden geliebt hatte.
Mit Saphira zu schlafen wäre sicherlich etwas ganz Besonderes gewesen, etwas Einmaliges, etwas anderes als nur der schlichte, körperliche Akt.
Wie auch immer. Du wirst es niemals herausfinden, dachte er bitter und verscheuchte seine Exfreundin endgültig aus seinem Kopf, indem er eine Hand unter Pansys Bluse verschwinden ließ und nach ihrem BH tastete.
„Lass das, Draco“, flüsterte sie kichernd und schmiegte sich enger an ihn, damit niemand sah, was sie gerade taten.

*

„Worauf wartest du? Komm endlich“, forderte Tracey ihre beste Freundin ungeduldig auf, nachdem das Festessen beendet war und sie sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum gemacht hatten, doch Saphira blieb in der Eingangshalle stehen, machte keinerlei Anstalten, hinunter in die Kerker zu gehen. Nachdenklich beobachtete sie Pansy, die sich ganz alleine und offensichtlich schlecht gelaunt von der Großen Halle entfernte.
„Geh du schon mal vor. Wir sehen uns später“, erwiderte Saphira, als sie Draco entdeckte, der sich lässig gegen eine steinerne Säule lehnte und auf den richtigen Moment zu warten schien, um sich unauffällig davonzustehlen.
„Nein“, sagte Tracey bestimmt und griff nach Saphiras Hand, um sie mit sich zu ziehen, aber Saphira riss sich los.
„Lass mich!“, stieß sie zwischen fest zusammen gepressten Zähnen hervor und verengte die Augen zu Schlitzen.
„Es gibt etwas, das ich erledigen muss. Alleine.“
„Saphira, ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist, wenn ich dich in diesem Zustand alleine lasse. Du neigst in solchen Situationen dazu, Dummheiten zu begehen.“ Fragend runzelte Saphira die Stirn und überlegte, durch welche Handlungen sie je auffällig geworden war, wann sie sich daneben benommen haben sollte.
„Was meinst du mit Dummheiten?“, wollte Saphira von Tracey wissen, die schon wieder ihre Hand hielt und verstohlene Blicke auf ihren Unterarm warf. Ihr Ärmel war ein Stück weit hochgerutscht und entblößte eine noch nicht ganz verheilte Wunde. Die Skepsis stand Tracey allzu deutlich ins Gesicht geschrieben und langsam dämmerte es Saphira, weshalb die Freundin so besorgt reagierte, was sie befürchtete... Natürlich wollte sie Saphira nicht davor bewahren, sich vor aller Augen lächerlich zu machen, indem sie Draco eine öffentliche Szene machte. Nein, Tracey vermutete etwas vollkommen anderes.
„Du hast Angst, ich könnte mir etwas antun? Mir?“ Entgeistert blickte Saphira zu ihr auf und konnte ihrem Gesicht deutlich entnehmen, dass sie den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
„Saphira, versteh doch, ich-“, setzte Tracey an, wurde jedoch von Saphiras freudlosem Lachen unterbrochen.
„Glaub mir, Tracey... Das ist das letzte, woran ich gerade denken kann. Wenn ich jemandem wehtun möchte, dann ist das Draco! Aber... Ich werde schon nicht Amok laufen. Ich will nur... Ich weiß es nicht, aber ich muss mit ihm reden. Er schuldet mir eine Erklärung!“ Verzweiflung schwang in Saphiras Stimme mit und Tracey war sich immer noch nicht sicher, ob es klug war, die Freundin zurückzulassen, aber was sollte sie dagegen sagen? Saphira hatte ein Recht darauf, Malfoy zur Rede zu stellen, und die Gelegenheit war günstig, denn er stand dort ganz alleine.
„Soll ich nicht lieber mitkommen?“, fragte sie, obwohl sie die Antwort bereits zu kennen glaubte.
„Nein. Das ist eine Sache zwischen ihm und mir. Ich will keine Schaulustigen dabei haben und vor Publikum wird er vermutlich eher eine Rolle spielen und mich bloßstellen, anstatt die Wahrheit zu sagen“, erwiderte Saphira nun wieder ohne die Spur einer Emotion erkennen zu lassen.
„In Ordnung. Aber wenn du in einer Stunde nicht im Gemeinschaftsraum aufgetaucht bist, werde ich dich suchen“, widerwillig wandte Tracey sich zum Gehen.
„Tu was du nicht lassen kannst“, murmelte Saphira ihr hinterher, woraufhin Tracey sich noch einmal zu ihr umdrehte.
„Das werde ich. Verlass dich drauf“, sagte sie ernst und fügte ein wenig sanfter hinzu: „Pass auf dich auf, Süße. Lass dich von ihm nicht runter ziehen. Er ist es nicht wert.“

*

Ungeduldig wartete Draco darauf, dass der größte Teil der Schüler verschwunden war, damit er endlich zur Tat schreiten konnte. Theoretisch wäre es sinnvoll und weniger auffällig gewesen, einfach in der Menge unterzutauchen und sofort aufzubrechen, aber leider lag der Gemeinschaftsraum der Gryffindors auf seinem Weg und sie würden misstrauisch werden, ihn fragen, was er in den oberen Stockwerken zu suchen hatte. Schließlich war es kein Geheimnis, dass die Slytherins in den Kerkern wohnten, und mit seinem leuchtend blonden Haar fiel er überall auf. Eine solche Konfrontation wollte er um jeden Preis vermeiden, weshalb es klüger gewesen wäre, sein Vorhaben auf den morgigen Tag zu verschieben. Sobald es Zeit wurde, zum Unterricht zu gehen, liefen alle Schüler kreuz und quer durch das Schloss und niemand würde sich mehr darüber wundern, ihn fernab der Slytherin-Gemächer anzutreffen. Es würde schlichtweg so aussehen, als wäre er lediglich auf dem Weg zu Zauberkunst. Niemand kannte seinen Stundenplan.
Obwohl er es Potter durchaus zutraute, diesen auszukundschaften und auswendig zu lernen...
Trotz all dieser Risiken schaffte Draco es nicht, sich zusammenzureißen und den nächsten Tag abzuwarten. Er war zu aufgeregt, zu euphorisch, um noch länger untätig zu bleiben. Bislang waren all seine Überlegungen bloß reine Theorie gewesen, doch nun war er hier und wollte keine kostbare Zeit damit verschwenden, im Gemeinschaftsraum herumzuhängen und sich das dumme Geschwätz seiner Mitschüler anzuhören.
Ob wir viele Hausaufgaben aufbekommen werden? Oh, ich habe jetzt schon solche Angst vor den Prüfungen. Welche UTZ Kurse hast du belegt? Wie wird der neue Zaubertranklehrer wohl sein? Ist es nicht großartig, dass Professor Snape jetzt Verteidigung gegen die Dunklen Künste unterrichtet? Und so weiter und so fort...
Das hatte ihn schon während des Festessens zu Tode genervt. Wie unwissend und naiv sie allesamt waren. Keinen blassen Schimmer hatten sie davon, was in der Welt um sie herum passierte.
Hausaufgaben? Merlin, er hatte andere Sorgen.
Für ihn gab es nur noch eine einzige Sache auf der Welt, die zählte, und das war die Erfüllung seines Auftrages für den Dunklen Lord.

Als Graham Montague sich im vergangenen Schuljahr endlich von seinem verstörenden Aufenthalt im Verschwindekabinett erholt hatte, hielten die anderen seine haarsträubende Geschichte darüber, wie er angeblich irgendwo im Ungewissen zwischen Hogwarts und einem Laden in der Knockturn Alley hin und her gewandelt zu sein schien, für äußerst amüsant. Aber keiner hatte sich ernsthafte Gedanken darüber gemacht, niemand hatte begriffen, was es bedeutete, welche Möglichkeit es bot... Eine greifbare Gelegenheit, all die verfluchten Schutzzauber, die über der Schule lagen und sie vor Eindringlingen schützen sollte, zu umgehen! Es lag so deutlich auf der Hand und trotzdem war jeder hier zu blind es zu verstehen. Selbst Borgin, dieser alte Narr, wusste nichts von dem Durchgang nach Hogwarts, der seit Jahren direkt vor seiner Nase stand.
Zwar funktionierte das Kabinett momentan nicht wirklich, doch das ließ sich ändern. Er war schließlich nicht dumm und so schwer konnte es nicht sein, einen dämlichen Schrank zu reparieren! Abgesehen davon war dies nicht seine einzige Option, nur eine Möglichkeit von vielen...

Endlich lichtete sich die Menge und es tauchten nur noch vereinzelt ein paar Gryffindors auf; Narbengesicht und Konsorten waren längst verschwunden. Hastig und voll nervöser Vorfreude ließ er ein letztes Mal seinen Blick durch die Eingangshalle huschen - übersah jedoch die kleine, blonde Gestalt, die sich hinter einer Statue verbarg - und machte sich auf den Weg in den siebten Stock. Draco kam jedoch nicht weit, denn kurz bevor er die Treppe, die ins nächste Stockwerk führte, erreichte, riss ihn jemand unsanft herum und stellte sich dem jungen Magier mit wutverzerrter Miene in den Weg.
„Draco!“ Saphiras Stimme war so schneidend, dass sie die Luft zwischen ihnen zu zerreißen schien und ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Einen Moment lang sah er sie nur sprachlos an, war erschrocken darüber, dass sie ihn tatsächlich zur Rede stellte, denn mit einer Konfrontation hatte er nicht wirklich gerechnet.


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