Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Slytherin Hearts - Tödliche Täuschung

von SaphiraMalfoy

„Kommst du, Susan? Wir müssen los!“, rief Amelia Bones, Leiterin der Abteilung für magische Strafverfolgung im Zaubereiministerium, ihrer Nichte zu und warf einen Blick über die Schulter, um nachzusehen, ob das Mädchen noch in der Küche war.
„Ich bin hier!“, erwiderte Susan und als Madam Bones ihrer Stimme folgte, stellte sie fest, dass die Jüngere bereits Jacke und Schuhe angezogen hatte und an der Haustüre auf sie wartete. Einen Augenblick musterte sie ihre Nichte, die erwartungsvoll lächelnd dastand, das flachsblonde Haar zu einem langen geflochtenen Zopf zusammengebunden und sich offenbar auf einen weiteren Tag im Ministerium freute.
Nachdem Madam Bones zu Ohren gekommen war, dass ihre Nichte sich der damals rechtswidrigen Organisation, die sich selbst „Dumbledores Armee“ nannte, angeschlossen hatte, um gemeinsam mit Harry Potter und einigen anderen Schülern praktische Erfahrungen in Verteidigung gegen die Dunklen Künste zu sammeln, hatte Amelia ihr zwar klar gemacht, welchem Risiko sie sich damit ausgesetzt hatte und dass sie einem Rauswurf nur um Haaresbreite entronnen war, doch konnte sie nicht leugnen, dass sie auch zugegebenermaßen stolz auf Susan war. So unscheinbar das Mädchen wirken mochte, hatte es doch bewiesen, dass es dem Namen Bones alle Ehre machen konnte, denn ihre Familie hatte schon immer hinter Dumbledore gestanden und als dieser verkündete, dass der Unnennbare zurückgekehrt war, bestand für Amelia kein Zweifel an der Richtigkeit dieser Aussage. Sicherlich war es nicht gerade ungefährlich, seine Loyalität zu Albus Dumbledore offen darzulegen, zumal Amelias Bruder Edgar vor Voldemorts Sturz im Orden des Phönix gekämpft hatte und mitsamt seiner Frau und ihrer beiden Kinder von Todessern ermordet wurde. Amelia selbst gehörte dem Orden nicht an, war jedoch darum bestrebt, mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen Ihn-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf und seine Gefolgschaft vorzugehen.

Die Eigeninitiative ihrer Nichte, die sehr interessiert an Amelias Arbeit war und so ausgezeichnete Noten in ihren ZAG's erhalten hatte, dass es für sie ein Leichtes wäre, nach Hogwarts eine Ausbildung im Ministerium zu beginnen, beeindruckte Madam Bones. Bislang war Susan in allem immer recht durchschnittlich gewesen, doch die dunklen Zeiten und nicht zuletzt der Ausbruch von Edgars Mördern schienen ein Feuer in ihr entfacht zu haben, das die junge Hexe zu Höchstleistungen anspornte und so hatte Amelia ihr nach reiflicher Überlegung angeboten, ein Praktikum in der Abteilung für magische Strafverfolgung zu absolvieren, was Susan mit Begeisterung annahm.
Zunächst waren ihre Eltern nicht sonderlich begeistert von der Idee, die einzige Tochter tagtäglich mit Verbrechern und vor allem der Suche nach den entflohenen Todessern zu konfrontieren, an der Amelia Bones zwar nicht aktiv teilnahm, die sie jedoch mit organisierte. Besonders Susans muggelstämmige Mutter war besorgt um ihr Kind, das nun mal ein Halbblut war und aus einer Familie von Blutsverrätern stammte, wodurch sie in größerer Gefahr schwebte, als reinblütige Kinder. Doch aufgrund der Erklärung, dass Susan im Ministerium, unter der Obhut hunderter ausgebildeter Magier, besser geschützt sein würde, als zu Hause, willigte Susans Mutter schließlich ein, wenn auch widerwillig.

Wie in den vergangenen Tagen, nahmen Amelia und Susan die U-Bahn bis zu der Station, neben welcher der, als kaputte Telefonzelle getarnte, Besuchereingang des Zaubereiministeriums stand, aber noch ehe sie den Zug bestiegen, beschlich Madam Bones ein mulmiges Gefühl. Es handelte sich nicht um eine bestimmte Empfindung, die sie zuordnen konnte. Es war nicht so, als habe sie vergessen den Ofen auszumachen, oder die Schutzzauber über ihr Haus zu legen. Vielmehr glich dieses unangenehme Kribbeln in ihrem Nacken der dunklen Vorahnung, die sie beschlich, wann immer ein gefährlicher Einsatz, den sie selbst mit zu verantworten hatte, durchgeführt wurde und sie befürchtete, dass etwas schiefgehen, ein Auror nicht heil zurückkehren würde...

Kurz nachdem die beiden das Ministerium betreten hatten und sich zu den Fahrstühlen begeben wollten, wurde Madam Bones` Verdacht bestätigt, als sie bemerkte, dass ihre Taschenuhr, die an einer silbernen Kette an ihrem Gürtel hing und in der Rocktasche ihres feinen Muggelkostüms steckte, urplötzlich heiß wurde. Um Susan nicht unnötig zu beunruhigen, ließ Amelia sich einige Schritte zurück fallen und spähte unauffällig auf das Zifferblatt auf welchem man die Uhrzeit allerdings genauso wenig ablesen konnte, wie auf einer Teekanne. Stattdessen befanden sich dort, wo die Zahlen zwölf, drei, sechs und neun stehen müssten, Wörter:

Feuer
Einbruch
Lästige Verwandtschaft
Unangemeldeter Besuch

Der einzige Zeiger deutete auf neun Uhr, demnach hatte jemand ihren Vorgarten durchquert und stand nun vor ihrer Haustüre... Doch um wen sollte es sich dabei handeln? Susans Eltern wussten, dass sie zu dieser Stunde bereits auf dem Weg zur Arbeit waren und alle anderen, zu denen sie momentan noch regelmäßigen Kontakt pflegte, waren ihre Kollegen. Natürlich könnte es sich um einen harmlosen alten Freund handeln, aber wer tauchte in diesen Zeiten schon so mir nichts, dir nichts bei einem anderen Magier auf? Kaum jemand, immerhin war das Misstrauen anderen Zauberern gegenüber seit der Rückkehr des Unnennbaren ins Unermessliche gestiegen. Niemand würde leichtfertig die Türe öffnen, wenn er nicht genau wusste, wer davor stand und dass von demjenigen keinerlei Gefahr ausging. Genau deswegen hatte das Ministerium die Merkblätter zum Schutz der magischen Bevölkerung schließlich herausgegeben. Obwohl Madam Bones zugeben musste, dass die meisten Ratschläge darauf lächerlich waren. Sollte sich ein Todesser mittels des Vielsaftstranks als Familienmitglied, oder Freund ausgeben, so wäre er sicherlich schlau genug vorher auszukundschaften, welche Sicherheitsfrage sich die betreffenden Personen zur Identifizierung stellten...
Noch während Madam Bones darüber nachdachte, ob sie den Unbekannten ignorieren, oder doch lieber nachschauen sollte, ob auch wirklich alles in Ordnung war, wandte Susan den Kopf und stellte stirnrunzelnd fest, dass ihre Tante nicht mehr neben ihr war.
„Ist irgendetwas?“, fragte sie, woraufhin Amelia hastig aufblickte und den Kopf schüttelte. Keinesfalls wollte sie ihre Nichte unnötig beunruhigen, oder das Risiko eingehen, dass diese sich selbst in Gefahr brachte.
„Nein, mir ist nur soeben eingefallen, dass ich die Akte zum Fall Yaxley zu Hause vergessen habe. Geh` du schon vor, ich brauche nicht lange“, antwortete Amelia leicht zerstreut und fuhr sich mit einer nervösen Geste durch das kurzgeschnittene, graue Haar. Das ungewohnte Verhalten ihrer Tante ließ Susan ahnen, dass ihre Tante vielleicht nicht die Wahrheit gesagt hatte.
„Aber-“, setzte sie an, doch Madam Bones unterbrach sie in ihrem typischen Befehlston:
„Geh ins Büro und bereite die Zusammenfassung der wichtigsten Fakten für die Verlesung des Haftbefehls vor! Es ist von großer Bedeutung, dass wir Yaxley festnehmen, denn wenn er weiter auf freiem Fuß ist... Nun, du weißt, welche Verbrechen er begannen hat. Dem müssen wir ein Ende setzen!“, sagte sie energisch und hoffte, dass diese Anweisung Susan als Erklärung für ihre kurzfristige Unsicherheit reichen würde. Yaxley war bisher nicht öffentlich zusammen mit den Todessern in Erscheinung getreten und auch bei keinem anderen Vergehen erwischt worden, doch Amelia hatte ihn, auf einen anonymen Hinweis hin, beschatten lassen und war auf einige interessante Dinge gestoßen, die ihn mit zahlreichen grausamen Verbrechen in Verbindung brachten. Zwar schien er nie direkt beteiligt zu sein, war aber einer der Drahtzieher. Jemand, der den Imperiusfluch perfekt beherrschte und selbst gestandene Zauberer dazu bringen konnte, Furchtbares zu tun. Bevor sie nicht genügend Beweise gegen ihn hatte, war das Risiko, dass er nach einem Freispruch untertauchen könnte einfach zu groß, weshalb diese Ermittlung der obersten Geheimhaltung unterlag.

„Das mache ich! Bis später“, erwiderte Susan eifrig und eilte dann zielstrebig zu den Aufzügen. Amelia wartete noch, bis das junge Mädchen in einem der ratternden Fahrstühle verschwunden war, dann drehte sie sich auf dem Absatz um und disapparierte mit einem lauten „Plopp“, das jedoch im Lärm der ankommenden Zauberer um sie herum unterging.

*

Unterdessen machte sich eine schwarzhaarige Todesserin an der Haustüre von Madam Bones zu schaffen, während ein anderer Anhänger des Dunklen Lords am Gartenzaun Wache stand. Begleitet wurden die beiden von einer weiteren Frau, die geneigt war, sich ihnen anzuschließen.
Obwohl sie durch einen Desillusionierungszauber vor den Blicken neugieriger Muggel und lästiger Auroren geschützt wurden, schaute sich die blonde Frau immer wieder um, während die Andere „So leicht war das also...“, murmelte, als sie die Schutzzauber gebrochen hatte, das Schloss leise klickte und die Tür aufsprang. Die dunkelhaarige Hexe grinste triumphierend und trat zur Seite.
„Nach dir, meine liebe Cilia“, zischte sie der Blonden zu und bedeutete dem Mann, dass auch er ins Haus kommen solle.
„Los jetzt, Barty, trödle nicht so rum! Irgendwas sagt mir nämlich, dass es verdächtig aussehen könnte, wenn sich die Türe von alleine öffnet und wieder schließt!“, fauchte Bellatrix Lestrange und funkelte ihren Begleiter böse an, bevor sie ihm in Madam Bones` Flur folgte.
„Homenum revelio“, wisperte Cecilia Steel, doch nichts geschah „Hier ist niemand! Ich sagte doch, dass sie um diese Uhrzeit schon im Ministerium sein würde. Nur wegen DIR sind wir so spät dran!“, fuhr sie Barty an, der nicht dazu kam zurück zu zicken, weil Bellatrix dazwischen ging/ihm zuvor kam.
„Shh!“, machte sie leicht genervt und sprach dann mit gebieterischer Stimme weiter:
„Vertraut mir, sie wird schon kommen... Ich bezweifle, dass sie ihr Haus unbewacht lässt, wo sie doch sooo ein hohes Tier im Ministerium ist. Oh nein, die feine Madam Bones wird bereits wissen, dass jemand hier ist und in Kürze auftauchen“, höhnte Bellatrix und fügte mit düsterer Miene hinzu:
„Diese dreckige Blutsverräterin! War dabei, als man uns nach Askaban schickte, nicht wahr, Barty? Aber du konntest dank deiner Mummy entkommen... Ich hoffe, heutzutage bist du nicht mehr solch ein Weichei. Oh Cilia, du hättest ihn sehen sollen. Geflennt hat er, wie ein Baby!“ Sie warf Barty einen angewiderten Blick zu.
„Neeeein, Vater! Schick mich nicht zu den Dementoooooren!“, äffte sie ihn mit ungewohnt hoher Stimme nach und tat so, als würde sie weinen.
„Verleugnet hast du ihn. IHN, den größten Magier aller Zeiten! Ein Wunder, dass er dich nicht gleich Nagini zum Fraß vorgeworfen hat! Rodolphus, Rabastan und ich haben uns der Treue zum Dunklen Lord nicht geschämt!“, warf Bella ihm vor, doch Barty ließ sich von ihr nicht einschüchtern, sondern wirkte nur leicht gelangweilt, von der ewig gleichen Diskussion.
„Deine Heldentat ist wirklich bewundernswert. Zumal du ihm so viel genützt hast, als du im Gefängnis saßt. Dadurch hast du eindeutig zu seiner Rückkehr beigetragen“, schnaubte er sarkastisch und verschränkte die Arme vor der Brust, Bellatrix ignorierte diese Bemerkung.
„Der Dunkle Lord hält große Stücke auf dich, also enttäusch uns nicht. Schließlich will doch niemand, dass dein kleines Mädchen darunter leidet... Die süße Ariadne sieht deiner toten Frau ja so ähnlich. Vielleicht erleiden sie das gleiche Schicksal eines frühen Todes?! Vorausgesetzt, deine Iole ist wirklich tot und nicht einfach mit dem nächstbesten Gossenhund davon gelaufen. Sonderlich an dir gehangen hat die Gute meines Wissens nach nicht.“
„Halt dein dreckiges-“, setzte Barty an und wollte auf die diabolisch grinsende Todesserin losgehen. Diese schnippe kurz mit dem Zauberstab und Barty, der in seiner rasenden Wut nicht darauf reagieren konnte, riss es von den Füßen.
„RUHE!“, zischte Cecilia, die sich bislang aus der netten kleinen Unterhaltung herausgehalten hatte.
„Du hattest Recht“, sagte sie an Bellatrix gewandt „Sie kommt.“

*

Tatsächlich war Amelia Bones nur noch wenige Schritte von ihrem Heim entfernt und verfluchte sich insgeheim dafür, ihr Vorhaben, die Taschenuhr präziser anzeigen zu lassen, wer genau sie besuchte, nicht längst in die Tat umgesetzt zu haben. Dann wüsste sie nun, was sie erwartete und ob es nicht doch klüger gewesen wäre, die Auroren zu informieren. Andererseits stünde sie ziemlich lächerlich da, wenn es sich nur um ihre Squib-Nachbarin handelte...
Was die Abteilungsleiterin der magischen Strafverfolgung nicht bemerkte, war, dass der Zeiger ihrer Uhr mittlerweile von Unangemeldeter Besuch auf Einbruch umgesprungen war.

*

Unterdessen betrat Susan das Büro ihrer Tante und machte sich beflissen an die ihr aufgetragene Arbeit, doch es dauerte nicht lange, bis eine Akte auf dem Schreibtisch sie stutzig werden ließ. Sie überprüfte die Beschriftung und blätterte das Schriftstück kurz durch. Es bestand kein Zweifel. Das war genau die Akte, die Amelia angeblich zu Hause vergessen hatte. Nun gab es zwei Möglichkeiten: Entweder hatte Madam Bones dies nur als Ausrede genutzt und ihrer Nichte den wahren Grund ihres Fortgangs verschwiegen, oder sie hatte sich geirrt und suchte daheim vergeblich nach ihren Aufzeichnungen zum Fall Yaxley...
Nach kurzem Zögern griff Susan nach dem Krug mit Flohpulver, der auf dem Kaminsims stand, warf eine Hand voll ins Feuer, kniete sich auf den rußbeschmutzten Vorleger und steckte ihren Kopf in die Flammen. Das unangenehme und Übelkeit erregende Umherwirbeln im Feuer dauerte zwar nur wenige Sekunden, doch Susan war froh, als es vorbei war, außerdem brannte ihre Lunge vom Ruß, da sie jedes Mal vergaß, nicht zu atmen.

Erleichtert öffnete sie die Augen, doch was sie dann zu sehen bekam, versetzte der jungen Hexe einen solchen Schock, dass sie beinahe rückwärts aus dem Kamin gestolpert wäre. Im Wohnzimmer ihrer Tante bot sich ihr ein furchtbarer Anblick:
Der so robust wirkende Tisch war zerbrochen und seine Einzelteile über den gesamten Boden verstreut worden, eines der Tischbeine schien sogar neben Susans Kopf im Kamin zu liegen und stand nun lichterloh in Flammen. Glassplitter flogen umher, als eine Frau mit wilder schwarzer Lockenmähne in Susans Blickfeld sprang und wie wild Flüche in Richtung der Vitrine schleuderte. Verwirrt wandte das Mädchen den Kopf und erkannte, dass dort, wo die edlen Weingläser zu Bruch gingen, welche Amelia von ihrem Bruder, Edgar, geerbt hatte, auch Amelia selbst stand und vehement jeden Zauber der Angreiferin abwehrte. Aber die Frau, die Susan als Bellatrix Lestrange erkannte, holte zwischen zwei Verwünschungen kaum Luft und so blieb Amelia keine Zeit, selbst offensiv zu werden. Zwar prallten die Flüche von Amelias starkem Schildzauber ab und schossen auf die Todesserin zurück, diese jedoch wich jedem von ihnen geschickt aus und lachte nur höhnisch über Bones Versuche der Gegenwehr.
Verschreckt riss Susan die Augen auf und konnte ein ängstliches Keuchen nicht unterdrücken. Zum Glück übertönten die Geräusche des erbitterten Kampfes ihre Stimme, denn in eben jenem Moment hechtete ihre Tante zur Seite, um einem weiteren Fluch der Todesserin zu entgehen, hob zeitgleich ihren eigenen Zauberstab und schrie „STUPOR!“ Der rote Lichtblitz verfehlte Bellatrix` Kopf nur um Millimeter, streifte jedoch ihr Ohr und versengte eine Strähne ihres schwarzen Haares. Dieser winzige Augenblick der Ablenkung genügte Amelia. Mit einem schnellen Satz, den man einer Frau ihres Alters gar nicht zugetraut hätte, sprang sie vor, richtete den Zauberstab auf Lestranges Brust und brüllte „IMPEDIMENTA!“
Bellatrix wirbelte herum und öffnete den Mund, doch noch ehe sie auch nur ein Wort der Abwehr formen konnte, erstarrte sie mitten in der Drehung und konnte sich nur noch wie in Zeitlupe bewegen.

Innerlich triumphierte Susan, jedoch nur für den Bruchteil einer Sekunde, denn plötzlich sackte ihre Tante in sich zusammen und blieb reglos am Boden liegen. Zu ihrer Rechten erklang die Stimme eines Mannes, der lässig:
„Incarcerus“, sagte, woraufhin sich dicke Seile um Amelias Körper schlangen und sie so fest einschnürten, dass sie sichtliche Atemprobleme bekam, als sie aus ihrer Ohnmacht erwachte.
„Aber, aber, meine liebe Bella“, feixend trat der Mann in Susans Blickfeld, schritt auf die noch immer gelähmte Bellatrix Lestrange zu und verpasste ihr einen heftigen Schubs, sodass sie zur Seite kippte und umfiel.
„Wir sollen die Blutsverräterin lebend abliefern, niemand hat verlangt, sich mit ihr zu duellieren, denn wo das hinführt, hast du hiermit eindrucksvoll bewiesen. Nicht mal mit einer alten Frau kannst du es aufnehmen“, der Mann konnte sich ein amüsiertes Lachen nicht verkneifen „Und da nennst du dich die treueste Dienerin des Dunklen Lords?!“
„Lass das, Barty!“, zischte eine weibliche Person, die Susan jedoch nicht sehen konnte.
„Finite“, flüsterte die Frau und löste den Zauber von der am Boden liegenden Todesserin, die sofort aufsprang und sich auf Barty stürzen wollte, von der Anderen aber zurückgehalten wurde.
„Dafür bleibt jetzt keine Zeit! Schaffen wir sie hier weg!“, redete die Unbekannte eindringlich auf die beiden Streitsüchtigen ein und Susan, die sich bewusst wurde, wie viel höher das Risiko entdeckt zu werden nun war, zog rasch ihren Kopf aus dem Feuer und landete bei dem hektischen Versuch aufzustehen unsanft auf den ohnehin schon schmerzenden Knien.

Panik befiel sie. Sie musste etwas tun, jemandem Bescheid sagen, Hilfe holen! Warum hatte sie das nur so lange tatenlos mitangesehen? Was, wenn es bereits zu spät war?
Mit wild pochendem Herzen rappelte die junge Hexe sich hoch und stürzte aus dem Büro.
Glücklicherweise befand sich die Aurorenzentrale im selben Stockwerk. In wilder Hast riss Susan die Türe auf, stürmte in den Raum und wäre beinahe mit einem der Schreibtische zusammengestoßen, schaffte es aber gerade noch, schlitternd davor halt zu machen.
„Hilfe... Ich, sie... Meine Tante, Amelia... Angegriffen, entführt! Todesser!“, keuchte Susan und brachte keinen vernünftigen Satz zustande.
„Beruhigen Sie sich, Mädchen“, sagte ein großer dunkelhaariger Mann mit tiefer Stimme und schenkte Susan einen väterlichen Blick.
„Was ist denn passiert?“
„I-ich habe gesehen, wie meine Tante entführt wurde! Schnell, Sie müssen jemanden dorthin schicken, es waren Bellatrix Lestrange und ... und ...“, wie hatte die Frau ihn nochmal genannt? Barty? Schnell sah sie sich in dem Zimmer um, denn die Wände waren gepflastert mit Steckbriefen und Bildern gesuchter Verbrecher.
„Er! Er war es und noch eine andere Frau!“, stieß Susan hervor und deutete auf ein altes Foto, das Barty Crouch jr. bei seiner Verhaftung zusammen mit den Lestranges zeigte.
„Das ist unmöglich, mein Kind“, mischte sich eine Aurorin ein und schüttelte den Kopf.
„Bartemius Crouch jr. wurde vor über einem Jahr von einem Dementoren unschädlich gemacht. Dieser Mann kann niemanden mehr überfallen“, sagte sie nachdrücklich, da sie leider nur die offizielle Version der Geschichte kannte, die Cornelius Fudge der Zauberergemeinschaft erzählt hatte, um sein Versagen nicht eingestehen zu müssen. Ein weiterer schwerer Fehler seinerseits.
„Wenn ich es Ihnen doch sage!“, kreischte Susan fast und schien vor Wut darüber, dass ihr offenbar keiner der Anwesenden so recht Glauben schenken wollte, den Tränen nahe zu sein.
„Das stimmt nicht!“, rief nun Kingsley Shacklebolt und ergriff seinen Zauberstab.
„Crouch entkam, Dumbledore hat es mir gesagt“, stellte er den Sachverhalt klar und sah seine beiden Kollegen an.
„Worauf wartet ihr noch?!“




Bei Madam Bones angekommen, verloren die Auroren keine Zeit, sprengten sogleich die Tür, die mit einem lauten Knall aus den Angeln flog und stürmten ins Haus.
In der Küche fanden sie jedoch nur eine vollkommen verwirrte Madam Bones vor, die angesichts des Lärms erschrocken aufgesprungen war und ein Tintenfläschchen über die aufgeschlagene Akte auf dem Tisch verschüttet hatte.
„Meine Güte!“, japste sie und griff sich ans Herz.
„Gibt es einen konkreten Grund dafür, dass sie ohne Vorankündigung in mein Haus eindringen und mich dabei beinahe zu Tode erschrecken?“, fragte die Dame mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Ver-verzeihen Sie, Ma`am“, stammelte die Aurorin peinlich berührt und sah sich betreten um. Hier sah es in der Tat nicht danach aus, als habe ein Kampf stattgefunden. Hätte sie doch nur auf ihre erste Intuition gehört und dem Mädchen keinen Glauben geschenkt, dachte sie verärgert und warf Kingsley einen vernichtenden Blick zu.
„Nun?“, fragte Madam Bones und musterte die drei Auroren mit strenger Miene.
„Also, Ihre Nichte, Susan, die bei Ihnen ein Praktikum macht... Sie hat behauptet gesehen zu haben, wie sie angegriffen wurden“, erklärte der dunkelhaarige Auror und fragte sich, weshalb das Mädchen so etwas erzählte, wo es ihrer Tante doch offensichtlich gut ging.
„Oh je“, seufzte Madam Bones „Das arme Kind verliert langsam die Nerven, fürchte ich. Aufgrund ihrer guten Noten und ihres Ehrgeizes dachte ich, es wäre eine gute Idee, ihr einen Einblick in meine Arbeit zu verschaffen, aber leider muss ich feststellen, dass sie dem Druck nicht gewachsen ist. Hinter jeder Ecke sieht sie neuerdings Gespenster und spricht wahllos Verdächtigungen aus. Scheinbar hält sie jeden Fremden gleich für einen potentiellen Todesser und weil ich sie nun für knapp eine Stunde allein gelassen habe, glaubt sie offensichtlich, ich wäre überfallen worden... Es tut mir aufrichtig leid, Ihnen diese Unannehmlichkeiten bereitet zu haben, gleich heute Abend werde ich ihr erklären, dass sie nicht mehr mit ins Ministerium kommen kann“, erklärte sie entschuldigend und zwei der Auroren nickten verständnisvoll.
„Es sind schwere Zeiten und das ist kein Job für jemanden mit schwachen Nerven“, bestätigte die Frau und wandte sich zum Gehen.
„Die Tür reparieren wir Ihnen selbstverständlich“, beteuerte der andere Auror und folgte seiner Kollegin.

Einzig Kingsley Shacklebolt blieb skeptisch.
„Mir kam Susan bislang eigentlich wie ein ganz gescheites Mädchen vor, das ganz und gar nicht dazu neigt zu phantasieren“, sagte er und musterte Madam Bones eindringlich.
„Sie wirkt ja so viel erwachsener, als sie eigentlich ist“, entgegnete sie „Deswegen habe ich ihr dieses Praktikum schließlich angeboten. Zu meinem größten Bedauern muss ich feststellen, dass sie leider noch viel zu unreif dafür ist.“
„Warum sind Sie denn noch einmal nach Hause zurückgekehrt?“, wollte Shacklebolt, den diese Aussage noch immer nicht wirklich überzeugte, von ihr wissen.
„Es haben sich neue Erkenntnisse im Fall Yaxley ergeben, die ich dringend überprüfen muss, weshalb ich den Haftbefehl gegen ihn heute noch nicht erlassen werde. In dieser Sache müssen wir zu hundert Prozent sicher sein, denn wenn wir ihn anklagen, dann will ich diesen Verbrecher auch hinter Gittern sehen!“, antwortete Madam Bones nachdrücklich, was Shacklebolts nächste Frage erübrigte, denn er wusste, dass nur er selbst und Bones Nichte in diesen Fall eingeweiht waren. Also musste es sich bei dieser Person wahrhaftig um Amelia Bones handeln.
Es bestand kein Zweifel...
Doch als Kingsley ihr einen guten und erfolgreichen Tag wünschte und sich auf den Rückweg ins Ministerium machte, blieb das ungute Gefühl, dass etwas nicht stimmte, dennoch zurück.



________________________________



tbc...
Kapitelvorschau: Was geschah wirklich mit Amelia Bones und wieso erzählt sie den Auroren nichts von dem Angriff auf sie?
Außerdem: Eine qualvolle Todesszene mit viel Blut spritzt, Gedärme fließen und Drama...


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz