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Fanfiction

Der Weg zurück - Probleme und Lösungen

von Jane_Higgins

Hallöchen und Frohe Weihnachten!
Ich hab es doch wirklich geschafft, zwischen dem ganzen Schneeschaufeln und Weihnachtsgewusel das Chap fertig zu schreiben. Nur für euch, und wegen der etwas größeren Wartezeit, ist es auch ein wenig länger als die anderen.
Ich habe mich auch bemüht etwas Licht in eurer Dunkel zu bringen und ich hoffe, das es ein paar Fragen von euch beantwortet.
Und jetzt habt ihr nochmal die letzte Chance euren Tipp für meinen Vgddk-Lehrer abzugeben.
Also, denkt an mein heißgeliebtes Kommi! :-D

So, und nun viel Spaß!


-----------------------------------------------------------------------

Kaum war Hermine um die Ecke verschwunden, stürmte sie schon los. Sie musste zum Turm, zu Ginny und mit ihr reden. Nachdenken konnte sie gleich noch. Jetzt musste sie erst einmal in sichere Gefilde. So beachtete sie auch die anderen Schüler nicht, an denen sie vorbeikam. Vor dem Portrait der fetten Dame sprach sie das Corpus luteum etwas lauter aus als gewollt und suchte im Gemeinschaftsraum nach Ginny. Die saß gerade mit Harry in einem der Ohrensessel am Kamin und kuschelte und knutschte. Auch wenn Hermine das nicht gerne zugab, war sie ein bisschen neidisch auf die beiden. Mit Ron war das damals nicht viel anders, aber es hatte sie nie so glücklich gemacht, wie Ginny in Harrys Armen immer aussah. Dennoch fühlte sie, das es ihr auch schonmal so ergangen sein musste. Nur verstand sie das nicht, denn vor Ron war ja nur Viktor dagewesen und mit ihm war es leider auch nie so. Aber damit konnte sie sich noch später befassen.
„So leid es mir tut euch zwei Turteltauben zu stören, aber Ginny? Ich muss dringend mit dir reden.“ Hermine war ein Stück auf die beiden zugegangen. Die zwei im Sessel gaben sich noch einen letzten Kuss und dann war die Rothaarige auch schon hinter Hermine auf dem Weg in den Schlafsaal. Dort wurden Lavender und Parvati aus dem Zimmer verbannt und nachdem Hermine den Raum abgesichert hatte, lies sie sich auf ihr Bett fallen. Sie starrte eine ganze Zeit lang an die Decke und Ginny setzte sich zu ihr.

„Was ist denn passiert, Hermine?“ fragte sie irgendwann.
„Ben und ich, wir...wir haben uns geküsst.“
„Was habt ihr?“
„Und er hat gesagt, das er gerne mit mir zusammen wäre.“ gab Hermine nüchtern von sich.
Ginny drehte sich ganz zu Hermine und sah sie mit großen Augen an.
„Ja, aber das ist doch....gut....oder?“
„Nicht, wenn ich Tage zuvor Draco geküsst habe, mich das nicht mehr loslässt und ich bei dem Kuss mit Ben das Gefühl gesucht habe, das Draco in mir ausgelöst hat.“
„Was? Jetzt...jetzt warte mal. Ich dachte, du hättest Ben geküsst?“
Hermine setzte sich auf und lehnte mit dem Rücken an der Wand.
„Das habe ich auch, gerade eben. Ich war doch mit Ben in Hogsmead und wir hatten einen schönen Tag. Und eben in der Eingangshalle ist es dann passiert. Aber vor einigen Tagen hab ich Draco in der Bibliothek getroffen und ich wollte mich bei ihm bedanken. Für die Hilfe mit Fafnir. Die Situation ist dann irgendwie eskaliert und wir haben uns auch geküsst.“ Hermine senkte ihren Blick.
„Ginny, bei diesem Kuss mit Draco....ich hatte plötzlich wieder Bilder vor Augen. Wir waren im Fuchsbau und haben Harrys Geburtstag gefeiert. Ich hab irgendein Spiel verloren und musste Draco küssen. Und es hat mir nichts ausgemacht. In der Bibliothek hat es sich so..so...gut angefühlt Draco zu küssen. Ich weiß nicht, als...als sollte es so sein.“ versuchte Hermine zu erklären und hob dabei wieder ihren Blick. Ginny hörte ihr einfach nur zu.
„Dabei dürfte das doch garnicht sein, ich dürfte nicht so fühlen. Deshalb habe ich mich auch auf Ben eingelassen, aber da hat mir etwas gefehlt. Ich musste sofort wieder an Draco denken. Vielleicht liegt es auch daran, das ich ihn noch nicht lange kenne, aber irgendwie...“ sie brach ab. Hermine war total verwirrt und ihre Worte machten das nicht besser. Es ergab überhaupt keinen Sinn, was sie da zusammen redete. Ginny versuchte sie zu beruhigen.

„Hermine, jetzt entspann dich doch mal. Vielleicht war das mit Malfoy auch nur so wegen der Bilder, das deine Emotionen einfach überreagiert haben.“ sie legte ihre Hand auf Hermines. „Bist du mit Ben jetzt eigentlich zusammen?“ fragte sie dann.
„Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, ob ich das will.“
„Aber du magst ihn doch, oder?“ hakte Ginny weiter nach.
„Ja, das schon. Aber Mögen reicht für eine Beziehung nicht aus.“ Hermine rieb sich erschöpft die Augen. Ginny hoffte, das sie jetzt nichts falsches tat.
„Dann versuch das Ganze doch mal so zu betrachten. Ihr beide mögt euch und kommt gut miteinander aus. Wieso probierst du es dann nicht einfach mal mit ihm? Ihr müsst ja nichts überstürzen, aber das heißt ja noch lange nicht, das du es nicht einfach ein bisschen genießen kannst. Und möglicherweise entwickeln sich auch bei dir nach und nach Gefühle. Zumindest würde es dich etwas von Malfoy ablenken und das kannst du im Moment wohl gebrauchen, oder?“
Hermine überlegte. Ablenkung von Malfoy war immer gut, aber auf diese Art und Weise? Ben gegenüber war das nicht wirklich fair. Aber auf der anderen Seite...er hatte sie nicht dazu gedrängt auf die Beziehung einzugehen. Er gab ihr damit die Zeit, die sie brauchte, damit sich eventuell etwas entwickelte. So schlecht war das doch auch nicht. Vielleicht löste sich dann auch die Sache mit Draco von ganz alleine auf. Ginny hatte recht. Ein Versuch war es wert.
„Ja, das wäre womöglich keine schlechte Idee. Immerhin sollte ich Ben zumindest eine Chance geben, oder?“ gab Hermine zu.
„So sehe ich das auch. Und jetzt komm, es gibt gleich Abendessen.“ Ginny war aufgesprungen und wartete auf Hermine. Die folgte ihr, durch ihren Entschluss bestärkt, nach unten in die große Halle.

Dort angekommen, sah Hermine schon Ben an den Türen stehen und auf sie warten. Er lächelte sie an und ihr wurde plötzlich flau im Magen. 'Los, Hermine!' dachte sie. 'Du hast dich dafür entschieden, also musst du da jetzt auch durch!' Sie lächelte ebenfalls und ging auf ihn zu. Mit einem letzten Blick zu Ginny, die sich an ihnen vorbei auf den Weg zu ihrem Haustisch machte, kam Hermine vor Ben zum stehen. Er nahm ihre Hand und beugte sich zu einem kurzen Kuss zu ihr nach vorne. Hermine wehrte sich nicht, denn es fühlte sich garnicht so schlimm an.
„Und? Wo wollen wir sitzen?“ fragte Ben, während er im Raum umher sah.
„Weißt du, ich glaube wir sollten vorerst noch getrennt sitzen. Ich werde jetzt wohl zuerst ein bisschen was erklären müssen.“ Hermine sah ihn vorsichtig an, doch Ben lächelte nur.
„Ist doch kein Thema. Ich habe dir doch gesagt, das ich dich zu nichts zwinge.“ er streichelte Hermine sanft über die Wange. „Lass es dir schmecken.“ und damit ging er an seinen Tisch. Sie sah ihm noch kurz nach und setzte sich dann selbst in Bewegung. Während sie auf ihren Platz zuging, bemerkte sie das Augenpaar einer ganz bestimmten Person auf sich und es machte sie nervös. Kaum das sie saß, begann Ron auch schon zu reden.
„Ben? Hermine, ist das dein ernst? Du und...Ben?“ er klang zornig.
„Mensch, Ron. Da ist doch garnichts. Wir....wir mögen uns und sind dabei herauszufinden, was da noch sein könnte. Also stell dich jetzt bitte nicht so an.“ sie versuchte seinen entrückten Gesichtsausdruck zu ignorieren.
„Ja ok, aber...denkst du, das er gut für dich ist? Du kennst ihn doch kaum.“
„Was willst du denn? Besser als Malfoy ist er doch allemal, oder?“ die Stille, die sich am Tisch ausbreitete überging Hermine einfach. Eigentlich müssten sie ihr zustimmen, aber stattdessen benahmen sie sich, als hätte sie etwas verbotenes gesagt. Aber sie würde jetzt keinen Rückzieher machen. Die Eule, die plötzlich vor Ginny landete, lenkte die anderen glücklicherweise ab.

„Alter, jetzt starre doch nicht so da rüber. Da kriegt man ja Angst.“ Blaise versuchte die Aufmerksamkeit von Draco zu bekommen. Jedoch war ihm klar, das er nicht an hin herankam, bei dem Blick, den er ihm auf seine Ansprache zuwarf. Blaise hob abwehrend die Hände.
„Ist ja ok, ich...“ er schüttelte den Kopf und wandte sich wieder an Nott. Draco hingegen sah wieder zum Gryffindortisch. Er musste sein ganzes Repertoire an Selbstbeherrschung aufbringen um nicht vor Wut zum Tisch der Hufflepuffs zu laufen. Nachdem er die Drei Besen verlassen hatte, wollte er eigentlich so schnell wie möglich nach Hogwarts und sich in den Kerkern verstecken. Der Tag war überhaupt nicht nach seinem Sinn gelaufen. Ein innerer Impuls hatte allerdings dafür gesorgt, das er in der Eingangshalle wartete. Eigentlich wollte er nochmal mit Hermine sprechen und sich für sein bissiges Kommentar entschuldigen. Er musste die Situation ja nicht noch weiter ausreizen. Als er sie dann hochkommen sah, ging er hinter einer Statue in Deckung. Was dann passiert war, ging in Zeitlupe an ihm vorbei. Die Wut flammte so schnell in ihm auf, das er eine ganze Zeitlang nicht fähig war sich zu bewegen. Sein ganzer Körper bebte und seine Hände waren zu Fäusten geballt. So hatte ihn Blaise gefunden und es geschafft, das er sich bewegte. Aber das Bild, das Hermine den Kuss erwidert hatte, brannte weiterhin vor seinen Augen. Draco war völlig aufgewühlt. Wütend wegen Ben, verletzte wegen Hermine und Eifersüchtig wegen beiden. Auch wenn er wusste, das Hermine nichts dafür konnte, da sie ja immernoch nicht wusste, was überhaupt mit ihr passiert war, schmerzte es ihn trotzdem. Was Ben anging, da schwor er sich Rache. Der würde nicht einfach so davonkommen. Er hatte ihn doch gewarnt. Durch den Kuss jedoch machte er Draco klar, das er ihm seine Drohung nicht glaubte. Der würde sich auch noch wundern. Die Eule die bei Ginny landete riss ihn aus seinen Gedanken. Er hatte sie ihr geschickt und wusste das sie gerade seinen Text las:

Wir müssen reden. So schnell wie möglich!
Und sorge dafür, das Hermine nach dem Essen nicht mit Ben rausgeht.

Draco


Ginny's Nicken bestätigte ihm, das sie verstanden hatte. Für den Rest des Essens beobachtete er sie weiter, aß selber kaum etwas. Plötzlich erhob sich Ben von seinem Platz. Er war fertig und wollte wieder zu Hermine gehen. Auch Ginny registrierte das und begann auf Hermine einzureden. Nach anfänglichem Zögern schaffte sie es allerdings und schleifte sie unter einem Vorwand hinaus. Ben blieb enttäuscht stehen, er hatte noch nichtmal die Hälfte des Weges zurück gelegt. Langsam begannen sich auch die anderen Schüler zu erheben. Draco stand auf und ging langsam auf Ben zu, der immernoch leicht unschlüssig in der Halle umher sah. Er stellte sich genau hinter den Neuen. Draco überragte Ben um einen halben Kopf, was seiner bedrohlichen Ausstrahlung nur mehr Kraft verlieh.

„Ich hab dich gewarnt. Aber du wolltest ja nicht hören.“ zischte er bedrohlich.
Ben hatte sich so abrupt umgedreht, das Draco ein überlegenes Grinsen im Gesicht trug. Er sah geschockt aus, überwindete sich aber schnell.
„Was willst DU denn?“ gab Ben unbeeindruckt von sich.
„Du solltest auf deinen Ton aufpassen. Oder ich werde ungemütlich. Ich weiß ja nicht was diese Aktion eben sollte, aber...“
„Das war keine Aktion. Ich und Hermine sind jetzt zusammen.“
„...aber das wird dir noch leid tun. Man legt sich nicht ungefragt mit mir an und man übergeht mich auch nicht einfach so. Lass die Finger von ihr!“
„Du hast mir garnichts zu sagen, Malfoy. Und falls du schwer von Begriff bist: Ich hab gerade gesagt, das wir schon zusammen sind.“
Die beiden Männer funkelten sich böse an. Keiner würde nachgeben, das war ihnen klar. Jetzt war nur noch die Frage, wer diese Auseinandersetzung gewinnen würde. Die große Halle war mittlerweile vollkommen leer. Weder ein Schüler noch ein Lehrer war zu sehen.
„Und außerdem hast du da gar kein Mitspracherecht. Nach deinem Auftritt heute Mittag hast du nur eher dafür gesorgt, das sie dich noch mehr verabscheut. Warum hasst du sie so, das du ihr nichtmal einen Moment Ruhe geben kannst?“
„Du hast nicht die geringste Ahnung was ich...“
„Warum musst du sie ständig ärgern und erniedrigen? Ist es das Gefühl der Macht, das dich in diesem Moment überkommt? Das Gefühl, ein zierliches Mädchen zu unterdrücken damit du dich besser fühlst?“
„Pass auf, das du sagt. Sonst...“
„Sonst was? Sonst...gehst du zu ihr hin und rätst ihr von mir ab? Versucht selber dein Glück? Das hast du mit deiner herablassenden Art verspielt. Nachdem, was Hannah mir erzählt hat bist du ein arroganter, selbstverliebter Großkotz. Hermine würde sich eher auf einen Hippogreif einlassen, als jemals etwas mit dir anzufangen.“ spie er ihm entgegen.

Ben lehnte sich weit aus dem Fenster, das wusste er. Dennoch hatte er den Drang verspürt Malfoy ein für alle Mal Einhalt zu gebieten. Das ihm das nicht gelingen würde, hätte er ahnen müssen. Denn Draco sah in diesem Moment rot. Blitzschnell und für Ben völlig unvorbereitet traf ihn Draco's Faust mit voller Wucht an der Lippe. Ben ging zu Boden und hielt sich sein Gesicht. Draco stand ungerührt über ihm. Schwer atmend ließen die beiden nicht den Blick voneinander. Mit jeder Sekunde hasste Draco Ben mehr. Hasste ihn dafür, das er womöglich wirklich mit Hermine zusammen war. Hasste ihn dafür, das er einfach nicht nachgeben wollte. Und hasste ihn vorallem dafür, das er mit seinen Worten recht hatte.
Ja, das Verhältnis zwischen ihm und Hermine war einmal so gewesen. In ihren ersten sechs Schuljahren vor dem Krieg. Wusste Ben überhaupt etwas von dem Krieg? Er war dieses verzogene Gör, das arrogant in der Gegend umher spaziert war, das ständig angeben musste. Er hatte so einen Groll auf Harry, Hermine und alle anderen gehabt, das seine Verbohrtheit nur noch größer wurde. Bis zum Ende des Krieges hatte er immer mehr realisiert, das es falsch war, das sein Vater besessen war und ihm dieses Verhalten regelrecht aufgezwungen hatte. Lucius als Vater zu haben, war definitiv keine schöne Sache. Das Harry ihm dann auch noch das Leben rettete und er sah, wie verbissen Hermine kämpfte um ihre Freunde und Liebsten zu beschützen, stand sein Entschluss endgültig fest. In seiner eigenen Verhandlung wurde er dann freigesprochen, aufgrund der Unterdrückung durch seinen Vater, was ohne Zweifel sogar das Zaubergamot verstand und erschütterte. Danach hatte er den Kontakt zu den Anderen gesucht. Was durch die Tatsache der langen Behandlung im St. Mungos garnicht so schwer war. Irgendwann hatten sie ihn akzeptiert und er war dem Orden beigetreten, um seine Veränderung zu unterstreichen. Die Sache mit Hermine hatte einen etwas längeren Kampf erfordert. Einen Kampf, der jetzt, heute, völlig überflüssig war.
Draco sah Ben mit einem letzten vernichtenden Blick an und lies ihn dann einfach liegen, während er aus der Halle ging. Er war gespannt, wie weit Ben jetzt noch gehen würde.

Am nächsten Morgen war Hermine mit Ben in der Bibliothek verabredet. Da Sonntag war, wollte sie die Zeit nutzen und mit seiner Nachhilfe weitermachen. Und sie wollte dabei mehr über die Gefühle zu ihm herausfinden. Sie war bereits zehn Minuten da, ehe er kam. Während sie gewartet hatte, beschlagnahmten ihre ganzen Pergamente den Tisch. Heute würde er Astronomie machen. Das war zwar nicht wenig, aber es war leicht. Solange er etwas von Sternkarten und dergleichen verstand. Ben kam mit einem breiten Grinsen auf sie zu. Zuerst lächelte Hermine zurück, doch dann sah sie seine aufgeplatzte Lippe. Bei ihrem Blick wusste er, das er Malfoys „Geschenk“ nicht wirklich verstecken konnte. Sie erhob sich aus ihrem Stuhl und sah ihn fragend an.
„Was ist denn mit dir passiert?“
„Ach nichts.“ Ben würde einen Teufel tun und ihr von dem Streit mit Malfoy erzählen. Dann würde sie zu ihm gehen und das war wahrscheinlich genau sein Plan. Er hatte definitiv einen intelligenten, starken Gegner, aber er würde sich trotzdem nicht von Hermine abbringen lassen.
„Von nichts kommt aber nicht sowas.“ behaarte sie und zeigte auf seine Lippe.
„Naja, man sollte nachts im dunklen einfach keine Bekanntschaft mit einer offenen Schranktür machen.“ versuchte er zu erklären, war sich aber Hermines skeptischem Blick bewusst. Irgendwie hatte sie das Gefühl, das nicht die Schranktür dafür verantwortlich war.
„Tut es weh?“
„Nein, es geht. Nur das Lachen ist nicht von Vorteil.“ und damit setzten sich beide wieder hin.
„Tja, dafür hab ich das beste Mittel dabei. Astronomie.“ sie schob ihm einen ganzen Stapel mit Pergamente zu. Ben schenkte ihr einen leicht entsetzten Blick und machte sich dann schweigend an die Arbeit.

In den nächsten Stunden sprachen sie kaum ein Wort. Ben war hochkonzentriert und Hermine versuchte den Überblick über das bereits Erarbeitete zu behalten. Seine Wunde machte das allerdings nicht ganz leicht. Immer wieder warf sie verstohlene, kurze Blicke zu ihm. Er tat ihr leid und sie wusste, das Malfoy dahintersteckte. Sie konnte es einfach spüren und das lies sie sich schuldig fühlen. Ihr scheuer Kuss am Vorabend hatte ihn nicht unberührt gelassen und beinahe hätte sie gelächelt. Der Gedanke, das Draco eifersüchtig war, gab ihr auch ein gutes Gefühl. Und trotzdem war sie es schuld, denn sie hatte sich bewusst auf Ben eingelassen. Was ihr aber im Bezug auf Draco völlig egal sein sollte. Leider war das nicht ganz so einfach, wie sie sich das vorstellte. Hermine schüttelte diese Gedanken von sich und brachte das Buch, das sie sich zum lesen genommen hatte, zurück zum Regal. Wieder am Tisch angekommen, lehnte sie sich an das Fenster und genoss die kühle Scheibe in ihrem Rücken. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen und dann sah sie ihn plötzlich vor sich, mit seinen sturmgrauen Augen und dem weißblonden Haar.
„Woran denkst du denn gerade?“ riss sie Ben aus ihren Gedanken und sie sah ihn an.
„An nichts bestimmtes. Das ganze Lesen macht einfach müde.“ log sie ohne Umschweife.
Kurz musterte Ben Hermine, erhob sich dann und kam auf sie zu. Mit einem sanften lächeln im Gesicht schlag er seine Arme um ihre Taille und zog sie ein Stück an sich. Die Wärme, die von ihm ausging, begann ihr unangenehm zu werden und sie wollte die kalte Scheibe wieder fühlen.
„Na dann sollte wir vielleicht eine kleine Pause einlegen.“ sagte er sanft und beugte sich zu ihr nach unten. Hermine schaltete schnell, indem sie noch rechtzeitig ihren Kopf zu Seite drehte.
„Nicht, Ben. Deine Lippe sieht nicht gut aus und es würde sich dadurch nur verschlimmern.“ erwiderte sie leise und bedachte ihn mit einem besorgten Blick.
„Mach dir darüber keine Gedanken. Das nehme ich dafür gerne in Kauf.“ Ben versuchte es erneut, aber Hermine schob ihn ein Stück von sich weg.
„Bitte. Ich will mich aber nicht dafür verantwortlich fühlen müssen, wenn sie wieder anfängt zu bluten.“ er wollte etwas sagen, aber Hermine kam ihm zuvor. „Außerdem musst du noch ein bisschen was machen und das würde dich nur ablenken.“
„In der Tat, das würde es. Aber du hast recht, wir sollten weitermachen.“
Sie setzten sich wieder hin und Hermine war verblüfft über sich selbst, das ihr das Lügen in seiner Gegenwart so leicht fiel. Denn um seine Lippe ging es ihr garnicht. Ihr war das alles zu übereilt, zu schnell. Ja, sie mochte ihn, aber sie fühlte sich nicht zu ihm hingezogen. Und für die Art von Küssen, die er im Sinn hatte, sollte man sich von der Person regelrecht angezogen fühlen. Aber vielleicht...mit der Zeit...

In der Zwischenzeit wartete Draco ungeduldig auf Ginny. Die beiden hatten sich in der Eulerei verabredet und sie war zu Spät. Er war wütend. Nein, das war eine Untertreibung. Er war außer sich vor Zorn, enttäuscht und verletzt. Das Hermine jetzt mit Ben alleine in der Bibliothek war machte ihn rasend, aber es war die einzige Möglichkeit für ein Treffen. Ginny kam gerade die Treppe hoch gelaufen, als Draco auch schon anfing. Sie hatte nichtmal Zeit richtig Luft zu holen.
„Hast du es gewusst? Ben und Hermine? Der Kuss?“ donnerte er los.
„Jetzt beruhige dich doch erst einmal...“
„Antworte mir!“ und sein Blick lies ihr keine andere Wahl.
„Ja, sie hat mir gestern von dem Kuss erzählt. Und bevor du dich wieder aufregst...sie hat nichts gefühlt. Oder zumindest nicht das, was sie erwartet hat.“ Ein Hoffnungsschimmer?
„Und wieso dann der Kuss in der großen Halle?“
Ginny schwieg und sah zu Boden. In Draco weckte das nur noch mehr Unruhe. Er ging ein Stück auf sie zu und starrte sie auffordernd an.
„Ich...oh, na gut. Ich...ich hab ihr dazu geraten.“
„DU HAST WAS?“ schrie er und raufte sich kurz darauf die Haare. Draco wandte sich wieder ab und ging zurück zu einem der kleinen Fenster.
„Hör zu. Ich hatte einen Grund ihr dazu zu raten. Sie war doch sowieso ganz durcheinander und sie braucht eine sichere Konstante. Das es ausgerechnet Ben getroffen hat, mag ich auch nicht wirklich. Das weißt du, Draco. Aber so haben wir auch etwas mehr Zeit um eine Lösung zu finden.“
„Was interessiert mich Zeit, wenn sie anfängt sich in Ben zu verlieben! Und wenn das passiert, bist du das Schuld!“
„Dann nehme ich diese Schuld auf mich, wenn es dir dadurch besser geht.“ antwortete Ginny knapp. Draco schloss einen Moment die Augen. Das hatte er so nicht gemeint und wollte es ihr auch sagen, aber Ginny redete einfach weiter.
„Und auch, wenn dich die Zeit nicht interessiert, könnte dich trotzdem meine kleine Entdeckung interessieren.“
Erst jetzt bemerkte Draco, das Ginny ein Buch in der Hand hatte. Sie hielt es hoch und sah in fragend an. Er kam wieder zurück und nickte kurz. Sie schlug es auf einer bestimmten Seite auf und reichte es ihm. Draco nahm es entgegen und las. Nach einer Weile sah er sie an.
„Ginny, das wissen wir doch schon alles. Das ich nur reagieren darf, wenn sie den ersten Schritt macht und das ich ihr nichts erzählen darf um nicht die Bedingung in Kraft treten....“ leierte er gelangweilt, ehe Ginny ihn wieder unterbrach.
„Ja, schon klar. Aber sie nochmal auf den letzten Absatz.“ mit ihrem Finger tippte sie auf die Stelle. „Da steht, das die Aufhebung nur von dem Verursacher selbst, einem Blutsverwandten oder einer dritten Person, die er als eine abgewandelte Form eines Geheimniswahrers dafür benutzt, durchgeführt werden kann.“ sie sah ihn eindringlich an. „Verstehst du?“
„Ja....und genau da liegt das Problem.“ traurig wandte Draco den Kopf zur Seite.
„Aber du könntest doch trotzdem versuchen, ob er...“ begann Ginny wieder, wusste aber das sie keine Chance hatte und das es keinen Sinn machte, es weiter zu versuchen.
„Nein, Ginny. Du weißt, dass das nicht klappen würde.“ und einen kurzen Moment später drückte Draco Ginny wieder das Buch in die Hand und ging.

Es war schon Abend, als Hermine und Ben die Bibliothek verließen. Keiner von beiden hätte gedacht, das sie heute so viel schaffen würden. Die einzige Pause, die sie sich gönnten, war das Mittagessen. Ben hatte eine schnelle Auffassungsgabe und verstand meistens sofort, was sie meinte. Das machte das Vorankommen ziemlich angenehm. Weil sie die letzte Mahlzeit des Tages nicht verpassen wollten und sie für einen Sonntag definitiv genug gelernt hatten, beschlossen sie, aufzuhören und nach unten zu gehen.
„Ach Mist. Ich muss nochmal kurz in den Turm. Wartest du hier, Ben? Ich beeile mich auch.“ sagte Hermine und hoffte, das er darauf eingehen würde. Eigentlich musste sie garnicht so dringen dahin, aber nach diesem Tag, hatte sie langsam das Gefühl etwas Abstand von Ben zu brauchen. Es war wirklich ein langer Tag. So würde sie dann wenigstens mal fünf Minuten durchatmen können und hatte gleichzeitig die Möglichkeit ihre Sachen zurückbringen.
„Nein, nein, Hermine. Ich begleite dich. Ich kann doch Mylady um so eine Uhrzeit nicht alleine durch die Gänge laufen lassen.“ und ehe sie etwas sagen konnte, machte er sich, mit einem Arm um ihre Taille, auf den Weg. Sie schwiegen eine ganze Zeit. Während Ben zufrieden grinste, wollte Hermine langsam aber sicher einfach weg von ihm. Das ging ihr doch ein bisschen zu schnell. Im nächsten Gang durch den sie gingen, befanden sich ein paar Klassenzimmer, die um diese Uhrzeit natürlich schon verlassen waren. Doch eine Tür schien nur angelehnt zu sein. Aus ihr war plötzlich Gekicher zu hören und in Ben und Hermine keimte Neugierde auf. Leise öffneten sie die Tür einen Spalt mehr und hielten beide den Atem an. Vor ihnen in einiger Entfernung sahen sie Ron, der zusammen mit Hannah an dem Pult stand. Und sie küssten sich.


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