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Fanfiction

Die zweite Chance - Entscheidungen

von Jane_Higgins

Hallo ihr da!
Extra fĂĽr euch und wegen eurer Bitte, hab ich einen Teil meines freien Tages geopfert. Hier habt ihr nun Chap 13! ;-)

@ Carly, Ree, fanfanfan!!! & Dobby:
Schön, das euch meine Chaps immer zu den tollen Kommis veranlassen. Ich hoffe, das nächste schafft das auch. Also mal ein 'Danke' an euch! :-)

@ Schneewittchen: Nein, ich nehme es dir nicht übel. Jeder Schwarzleser ist ein guter Leser! :-D Es freut mich, das dir meine FF gefällt, auch wenn es nicht dein Lieblingspairing ist. Und Vielen Dank für das Lob! :-)

So, und vielleicht kann ich jetzt noch ein letztes Mal ein paar andere Schwarzleser motivieren mir doch noch ein Kommi zu hinterlassen?! Es ist wirklich ganz einfach! ^^

Weiter geht's, viel SpaĂź!


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Verlobte? Das konnte doch nicht sein. Hermine hatte sich bestimmt nur verhört. Nein, sie meinte etwas anderes. Sie stand wie vom Blitz getroffen still da und sah zu Draco und seiner Mutter. Aber die Worte hallten in ihrem Kopf immer wieder nach.
„Verlobte?“ fragte Draco düster. „Wovon redest du?“ seinen Blick fest auf Narzissa.
„Also ehrlich, Draco. Du scheinst heute etwas neben der Spur zu sein, nicht wahr?“ und dann wandte Narzissa ihren Kopf kurz nach hinten, ehe sie Draco wieder ansah. „Kommst du mal, Liebes? Hier ist er.“
Draco folgte ihrem Blick und auch Hermine sah in die Richtung. Aus der Menge löste sich plötzlich eine Frau. Sie trug ein dunkelgrünes, knielanges Kleid und ihre blonden, glatten Haare hingen bis zu ihren Hüften an ihrem Rücken hinab. Sie war etwas größer als Hermine und von sehr schlanker Statur. Sie lächelte verführerisch und sie sah, wie Hermine leider zugeben musste, wunderschön aus. Diese Frau war das komplette Gegenteil von ihr und sie fühlte sich plötzlich ziemlich unwohl.
„Greengrass?“ Draco traute seinen Augen nicht. Die sollte seine Verlobte sein?
„Hallo Draco. Aber ich glaube, das es besser passt, wenn du mich ab sofort Astoria nennst.“ sie überging Draco's überraschten Ton völlig, steuerte direkt auf ihn zu, schlang ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn. Draco war so perplex, das er nicht reagieren konnte.
Hermine hielt den Atem an. Sie küsste ihn. Vor allen Leuten und Draco wehrte sich nicht einmal. Das war zuviel, das wollte sie sich nicht mit ansehen. Wenn das schon seit Jahren fest stand, wie seine Mutter gesagt hatte, dann schien er mit dieser Astoria zusammen zu sein. Auch während er mit Hermine....
„Das war dann wohl mein Stichwort.“ sagte sie zu sich selbst, drehte sich um und rannte hinaus.

In diesem Moment, indem Hermine fluchtartig die Halle verlies, stieß Draco Astoria von sich, sodass sie beinahe nach hinten gefallen wäre und drehte sich zu Hermine um. Oder zumindest zu der Stelle, an der sie gestanden hatte. Sie war fort und er sah nur noch ein kleines, rotes aufblitzen ihres Kleides am Ausgang, bevor sie ganz verschwunden war. Ärger flammte in ihm auf. Er wollte sich doch gerade bei Hermine entschuldigen und alles wieder in Ordnung bringen. Und dann kam seine Mutter hier her und machte innerhalb von Sekunden wieder alles zunichte.
„Was soll das denn?“ fuhr er Astoria unwirsch an. Doch ehe die antworten konnte wandte er sich schon wieder zu seiner Mutter.
„Mutter, das ist doch nicht dein Ernst? Du kannst doch nicht einfach so hier auftauchen und mich vor vollendete Tatsachen stellen. Ein Brief über die gesamte Lage hätte es zu Anfang auch getan!“
„Zügle deinen Ton und vergiss nicht mit wem du gerade redest, mein Sohn. Außerdem habe ich Professor McGonagall informiert und die fand auch, das es keine schlechte Idee wäre. Aber sag mal, freust du dich denn garnicht?“ sprach Narzissa empört.
„Ich freue mich immer dich zu sehen, Mutter. Das solltest du wissen. Aber was die Sache mit der Heirat angeht, da sieht das anders aus.“ erwiderte er ruhig, aber er konnte sich nicht konzentrieren. Draco dachte nur an Hermine und er musste ihr hinterher.
„Aber Draco! Das ist nunmal...“
„Nicht jetzt, Mutter!“ unterbrach er Narzissa. „Du entschuldigst mich, aber ich muss hier raus. Allein. Wir reden später weiter.“ und dann ging er schnellen Schrittes aus der Halle ohne die Proteste seiner Mutter zu beachten.

Hermine lief immer weiter bis sie auf dem Innenhof ankam und stehen blieb. Ein kalter Wind wehte ihr entgegen und sie begann zu zittern. Sie versuchte sich die Tränen abzuwischen, aber es war sinnlos, denn den Vergangenen folgte immer wieder ein neuer Schwall davon. Mit dem Gesicht in den Händen vergraben, schluchzte sie unerbittlich. Es war vorbei, alles war vorbei. Draco war verlobt mit dieser Frau und das schon seit Jahren. Das hatte ihn aber nicht aufgehalten, Hermine in seinen Bann zu ziehen, sodass sie sich verliebte. Ihr Herz drückte sich schmerzhaft gegen ihre Rippen und sie fühlte es förmlich brechen. Es gab keinen Ausweg. Draco würde ihretwegen nicht das Erbe ausschlagen, da war sie sich sicher. Er würde alles dafür tun und selbst wenn er diese Neue heiraten müsste. Was aber wohl das kleinere Problem war. So in ihren Gedanken verschlungen, bemerkte sie nicht, das er sich ihr näherte.
„Hermine...“ flüsterte Draco. Die drehte sich erschrocken um und sah ihn an.
„Lass mich. Versuch erst garnicht dich da raus zureden. Damit machst du es nur noch schlimmer.“ ihre Verbitterung war deutlich zu hören und sie machte sich erst recht nicht die Mühe die Tränen zu unterdrücken. Sollte er doch ruhig sehen, was er mit ihr angestellt hatte.
„Ich will es dir doch nur erklären...“ gab er wieder flüsternd von sich. Draco war geschockt, als er Hermine so aufgelöst sah. Wissend, das es seine Schuld war verspürte er den Drang zu ihr zu gehen, sie ihn seine Arme zu schließen und sie zu trösten. Aber Hermine schüttelte nur den Kopf.
„Ich will es nicht hören. Dieses Gespräch hatten wir schonmal, weißt du noch? Ich kenne deinen Standpunkt zu der Sache.“ während sie die eine Hand auf ihrer Hüfte abstützte, legte sie sich die andere an die Stirn und schloss die Augen. Wieso lies er sich nicht einfach in Ruhe? Wieso musste er ihr folgen und ihr die Situation nur noch schwerer machen?
Draco wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Er fĂĽhlte einen Druck auf seiner Brust, der ihm das Atmen schwer machte. Vielleicht sollte er sie doch lieber alleine lassen, aber das wollte er nicht.
„Du solltest wieder zurück gehen. Man lässt seine Verlobte nicht einfach so stehen.“ Hermines Stimme passte sich dem Zittern ihres Körpers an.
„Glaub mir, ich wusste nichts davon.....“
„Ach ja? Und deshalb ist das auch schon seit Jahren geplant? Weil du es nicht wusstest?“ nun begann sie wütend zu werden. „Hör auf mich anzulügen, Draco Malfoy.“
„Warum sollte ich dich anlügen?“ erwiderte er nicht weniger leise. Aber die Frage hätte er sich auch sparen können. Es war, als könnte er die Antwort in Hermines Augen ablesen: Weil du ein Malfoy bist? Weil du das sechs Jahre lang getan hast? Weil ich ein Schlammblut bin?

Hermine hatte keine Lust mehr mit Draco zu diskutieren. Sie sah ihn an und dachte nach. Es war alles so offensichtlich, aber er sprach es einfach nicht aus. Also wĂĽrde sie den Schritt machen mĂĽssen. Denn nur so konnte sie anfangen zu vergessen.
„Du warst es doch, der mir von dem Testament erzählt hat.“ fuhr sie mit ruhiger Stimme fort. „Und ich weiß, das es dir viel bedeutet. Das du es unbedingt haben willst, alles dafür tun würdest. So ist es doch?“
„Hermine, ich...“
„Antworte mir einfach, Draco.“ forderte sie ihn auf. Draco sah Hermine genau in die Augen und versuchte zu erkennen, worauf das hinauslaufen sollte. Aber er konnte ihren Blick nicht deuten.
„Ja.“ sagte er schließlich leise.
„Aber anscheinend gibt es ein paar Spielregeln. Dennoch bist du bereit sie zu akzeptieren. Du nimmst sie ohne Kommentar hin und selbst wenn du dadurch das Leben deines Vaters führen wirst.“ jetzt unterbrach Draco Hermine.
„Was? Wie meinst du das?“ wollte er nun wissen.
„Ich weiß, das du nicht wie dein Vater bist, Draco und so meinte ich das auch nicht. Aber überlege doch mal. Für dein Familienerbe würdest du alles tun. Selbst wenn du diese...wie heißt sie noch mal, Astoria?...heiraten musst, du tust es. Hat Lucius nicht das gleiche getan? Eine Frau geheiratet, weil es so sein sollte und nicht weil er sie liebte? Und um das zu kompensieren hatte er andere Frauen. Aber da werde ich nicht mitmachen. Also versuch nicht, mir irgendwas zu erklären und mich dadurch zu besänftigen. Ich werde nicht deine Geliebte spielen. Denn ich habe keine Lust meine Beziehung zu dem Mann verstecken zu müssen, in den ich verliebt bin.“ Pause. Nur noch der Wind war zu hören, der durch die Blätter wehte und langsam erkannte Draco die Bedeutung ihrer Worte. Sie war in ihn verliebt. Sie war es wirklich. Aber das konnte er jetzt nicht einmal genießen, denn durch die Bedingung seines Vaters, war alles hin. Und sie hatte recht. Er war drauf und dran das Leben von Lucius zu führen.
„Hermine...sag das nochmal!“aber zu einer Antwort kam es nicht mehr.
„Draco? Wo bist du denn? Komm zurück. Du kannst mich doch nicht einfach so stehen lassen. Ich bin immerhin deine Mutter!“ rief eine aufgebrachte Narzissa durch die Gänge. Draco drehte sich schlagartig um und versuchte zu erkennen, wie weit seine Mutter noch entfernt war. Er hatte wohl noch ein paar Minuten, doch als er wieder zu Hermine sah, war diese schon wieder verschwunden. Und jetzt sah er nirgends mehr einen roten Schimmer ihres Kleides.

Hermine hatte den Moment ausgenutzt und lief erneut davon, während Draco sich nach seiner Mutter umsah. Sie hatte es ihm gesagt. Nun wusste er wie stark sie eigentlich an ihn gebunden war und es bereitete ihr nur noch mehr schmerzen. Gedankenverloren kam sie vor dem Portrait der fetten Dame zum stehen, lehnte sich an die kühle Wand, um nur wenige Sekunden später daran hinunter zugleiten und ihre Knie anzuziehen. Dort brach sie vollends zusammen. Sie wusste nicht wie lange sie dort saß, bis sie plötzlich bemerkte wie sich zu beiden Seiten von ihr zwei Personen neben sie auf den Boden setzten und ihr eine Hand auf den Rücken legten. Langsam sah sie zu Ron und Harry auf.
„Hermine...“ begann Harry sanft, aber Ron schnitt ihm das Wort ab.
„Was hat das zu bedeuten, Hermine?“ fragte der schon etwas unsanfter. „Ich meine, du und Malfoy? Hab ich das richtig...“ und dann unterbrach ihn Harry wieder.
„Ron! Lass es gut sein, ja? Das kann auch noch bis morgen warten.“ er deutete auf Hermine und Ron verstummte. Sie schluchzte immernoch und ihre beiden besten Freunde warteten geduldig. Nachdem sie sich wieder etwas gefangen hatte, wandte sie sich an die zwei.
„Ist es ok, wenn ich heute Nacht bei euch im Turm schlafe? Ich will jetzt nicht zurück zu....Mein Bett ist doch bestimmt noch frei. Geht das?“ fragte sie mit leiser, zitternder Stimme.
„Natürlich geht das! Komm, wir bringen dich rein.“ gab ihr Harry zur Antwort.
Sie gingen mit Hermine durch das Portrait und brachten sie bis zu der Treppe, die zum Mädchenschlafsaal führte. Dort angekommen, lies sich Hermine in ihrem Kleid auf ihr Bett fallen und begann wieder zu weinen. Sie hatte ständig die Bilder von Draco und dieser...dieser...Frau vor den Augen und es wollte einfach nicht aufhören. Sie schaffte es nicht sich zu beruhigen und eigentlich war ihr auch garnicht nach schlafen zumute. Sie zauberte sich bequemere Sachen zum anziehen herbei und ging dann leise zurück in den Gemeinschaftsraum. Dort ging sie eine ganze Zeit lang auf und ab. Es war schon weit nach Mitternacht, als sie sich endlich auf das Sofa niederließ und einfach nur in den schon längst erloschenen Kamin starrte. Dabei bemerkte sie nicht einmal wie sie in den Schlaf abdriftete.

Nachdem Hermine Draco alleine zurück gelassen hatte, machte er sich wieder auf den Weg in die große Halle zu seiner Mutter. So schnell würde er sie bestimmt nicht wiedersehen. Doch weit brauchte er nicht zu gehen. Drei Gänge weiter kam ihm seine Mutter schon entgegen. Auf halben Weg blieb er stehen und lehnte sich mit der Schulter an die Wand. Er fasste das alles nicht. Dieses Testament brachte ihn um sein Glück. Hermine hatte die Sache zwischen ihnen beendet. Weiter konnte er seine Gedanken jedoch nicht ausführen, denn Narzissa hielt vor ihm an.
„Draco, was fällt dir ein? Ich hab dich doch zu einem höflichen Mann erzogen und du lässt nicht nur mich, sondern auch deine Verlobte einfach stehen. Also wirklich, das...“
„Was hat es mit diese Bedingung auf sich?“ unterbrach Draco sie einfach, sah sie aber nicht an.
„Ähm...was?“ fragte seine Mutter überrascht.
„Du hast mich schon verstanden, Mutter. Erzähl es mir, denn ich war bei der Einsicht des Testaments ja nicht dabei.“ forderte er.
„Es...was soll ich da groß erzählen? Es hat sich bis auf diese Bedingung soweit nichts geändert. Ich werde zunächst alles verwalten, bis du es erbst. Was du aber nur kannst, wenn du heiratest.“
„Wann?“
„Was wann? Deine Hochzeit? Da musst du dir zunächst keinen Stress machen. Lucius hat nämlich keinen Zeitraum festgelegt. Aber du solltest schon noch vor meinem Ableben heiraten. Denn wenn ich mal sterben sollte, was hoffentlich nicht so schnell sein wird, hast du nur noch drei Wochen, ehe alles veräußert wird. Deshalb bin ich ja mit Astoria hergekommen. Wir werden für die nächsten paar Wochen erstmal hier bleiben, damit ihr zwei euch wieder annähern könnt.“ ein sanftes lächeln umspielte ihre Lippen. Draco hingegen war überhaupt nicht zum lachen zumute. Das bedeutete, das er seine Freizeit mit ihr und Astoria verbringen musste. Er würde wohl keine Minute mehr Ruhe haben.
„Du hättest mir wirklich zuerst einen Brief schreiben sollen.“ sagte er leise.
„Ich weiß, das kommt jetzt alles etwas schnell und unerwartet. Aber ich dachte mir, das du dich freust Astoria wieder zusehen. Ihr habt euch doch immer so gut verstanden.“
„Trotzdem, Mutter. Dann wäre ich wenigstens vorbereitet gewesen.“ erwiderte er und fügte in seinen Gedanken 'und hätte mir einen Plan überlegen können.' hinzu. Für heute Abend würde er es aufgeben. Er musste nachdenken und überlegen.

Der nächste Morgen kam viel zu schnell. Licht durchflutete den Gryffindor-Gemeinschaftsraum und weckte Hermine. Doch die hätte lieber bis an das Ende ihres Lebens weiter geschlafen. Es brauchte einen Moment, bis ihr Verstand anfing zu arbeiten und dann traf die Erinnerung sie wie ein Schlag. Tränen sammelten sich erneut in ihren Augen und sie versuchte sie aufzuhalten, aber vergebens. Dann spürte sie eine Hand, die ihr sanft durch das Haar fuhr. Hermine öffnete wieder ihre Augen und bemerkte erst jetzt, das sie nicht alleine war. Ginny war direkt neben ihr und versuchte sie zu beruhigen, aber sie war nicht die Einzige. Harry, Ron, Lavender, Neville, Parvati, Seamus und Dean saßen auch um sie herum und sahen Hermine besorgt an. 'Wie in alten Zeiten' schoss es ihr durch den Kopf.
„Hey.“ sagte Ginny vorsichtig.
„Hey.“ gab Hermine leise von sich und setzte sich auf. Dann wieder Stille.
„Willst du...ich meine...möchtest du darüber reden?“ fragte Harry leise.
Hermine schnürte es die Kehle zu, als sie wieder die ganzen Bilder sah. Aber sie wusste auch, das sie es nicht für sich behalten konnte sonst würde sie vollends verzweifeln. Während sie sich die Gesichter ihrer Freunde ansah, überfiel sie ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit. Sie ließen sie nicht alleine, standen ihr bei und genau das brauchte sie jetzt. Also atmete sie einmal tief durch und sammelte ihre Gedanken. Ihre Freunde hatten es nicht mehr verdient, das Hermine sie ihm dunklen lies. Also erzählte sie ihnen alles. Es sprudelte nur so aus ihr heraus. Sie warteten bis Hermine endete und tauschten untereinander Blicke aus. Ginny hatte sich längst neben sie gesetzt und ihr einen Arm um die Schulter gelegt. Ron war derjenige der als erstes sprach.
„Hermine, ich glaub das nicht. Malfoy? Du und...Malfoy?“ Ron sah sie ungläubig an.
„Ja, Ron! Ich und Malfoy! Aber du scheinst mir nicht richtig zugehört zu haben. Denn seit gestern Abend gibt es kein 'Ich und Malfoy' mehr.“ sagte sie zornig in seine Richtung.
„Ron, also echt!“ fuhr Lavender ihn an und der senkte seinen Kopf.
„Bist du dir sicher, das es für euch keine Chance mehr gibt?“
„Es ist vorbei, Ginny. Er wird sie heiraten. Sein Familienerbe ist das Einzige, das in all den Jahren beständig war. Auch wenn die Zeit sich geändert hat, er sich geändert hat....es ist das letzte Stück Familie, das ihm noch bleiben wird. Das ihm zeigt, wer er irgendwo immernoch ist. Es gibt ihm einen gewissen Halt, den er braucht.“ erklärte Hermine leise.
„Aber er hat doch dich!“ sagte Neville.
„Ja, aber das mit uns ist etwas neues....war...etwas neues und das scheint nicht auszureichen.“
„Malfoy machte aber nicht den Eindruck, das er davon wusste.“ sagte nun Seamus. „So wie er seine Verlobte weg gestoßen und seine Mutter angeschnauzt hat, nachdem du fort warst.“ Hermine sah in kurz nachdenklich an, bevor sie wieder sprach.
„Das ändert auch nichts daran, Seamus. Er wird es tun. Ohne zweifel.“ sagte Hermine.
Wieder legte sich Stille über den Raum. Alle überlegten angestrengt wie sie ihrer Freundin helfen könnten.
„Und was hast du jetzt vor?“ fragte Harry nach.
„Ich werde zu Professor McGonagall gehen und fragen, ob ich wieder in den Gryffindor-Turm ziehen darf. Ich kann nicht mit Draco zusammen wohnen, während diese Astoria da ist. Ich weiß nicht, ob ich es erlaubt bekomme, aber ein Versuch kann ja nicht schaden.“ erwiderte Hermine traurig. Und dann war es Ron, der sie alle überraschte.
„Wir sind für dich da, Hermine. Wann immer du uns brauchst.“ sagte er sanft, ging zu ihr auf das Sofa und nahm sie in die Arme. Durch diese Geste ihres besten Freundes brach Hermine wieder in Tränen aus, doch er lies sie nicht los.

Eine Stunde später stand Hermine vor dem Wasserspeicher. Ihre Augen waren stark gerötet und ihr Haar war noch zerzauster als sonst. Sie stieg die Treppe hoch zum Büro und klopfte an. Nachdem sie das 'Herein' von der Schulleiterin hörte, ging Hermine durch die Tür und trat bis zum Schreibtisch vor.
„Miss Granger? Ja, was ist denn passiert? Gibt es ein Problem?“ Besorgnis zeichnete sich im Gesicht von Professor McGonagall ab und sie deutete Hermine sich zu setzten.
„Professor....ich wollte sie fragen, ob es möglich ist, das ich wieder in den Gryffindor-Turm ziehen darf.“ gab sie leise zur Antwort.
„Aber sie wissen doch von der Tradition...“
„Natürlich, weiß ich das.“ unterbrach Hermine. „Verzeihen sie, Professor, aber ich kann nicht länger dort wohnen.“
„Also...das müssen sie mir schon genauer erklären, Miss Granger. Wenn es mit Mister Malfoy zu tun hat, dann verstehe ich ihre Bitte nicht ganz. Sie beide schienen sich in den letzten Wochen sehr gut zu verstehen.“
„Aber genau das ist es ja. Draco und ich...wir sind uns sogar ziemlich nahe gekommen. Ich...ich hab mich in ihn verliebt und jetzt ist seine Verlobte hier.“ sie brach ab.
„Miss Granger.....“ die Schulleiterin stand auf und kam um den Schreibtisch herum auf sie zu.
„Und ich kann mir vorstellen, das seine Mutter schon bei ihnen nachgefragt hat, ob sie in der nächsten Zeit hier bleiben kann. Damit Draco und Astoria....Verstehen sie? Deshalb kann ich dort nicht länger wohnen!“ ihr flehen war nun nicht mehr zu überhören.
„Natürlich verstehe ich das. Ich muss gestehen, das Mrs. Malfoy wirklich bei mir war und danach gefragt hat. Aber unter diesen Umständen dürfen sie natürlich wieder umziehen...Miss Granger, wenn ich das gewusst hätte....“ erwiderte Professor McGonagall verständnisvoll.
„Vielen Dank, Professor.“ unterbrach Hermine sie erneut. Sie wollte jetzt kein Mitleid von ihrer Schulleiterin. Sie musste sich schon genug anstrengen um nicht wieder zu weinen.
„Ich werde sofort alles nötige veranlassen, sodass sie nur noch ihren Koffer packen müssen. Und ich würde ihnen raten dies innerhalb der nächsten zwei Stunden zu tun, denn Mister Malfoy ist heute morgen dabei Miss Greengrass Hogwarts und die Länderreien zu zeigen.“
Hermine blickte zur Professorin auf und nickte nur dankend fĂĽr diese Information. Als sie sich nun erhob, legte die Schulleiterin ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter.
„Alles wird gut, Miss Granger. Ganz bestimmt.“ sagte sie und schenkte ihr ein sanftes lächeln.
Mit diesen Worten entfernte sich Hermine aus dem BĂĽro und ging in Richtung des Nordturms. Alles wĂĽrde gut werden? Das konnte doch nicht wirklich ihr ernst sein.

Dieser ganze Morgen war ein einziger Alptraum. Wieso musste es Sonntag sein? Wieso konnte es nicht Montag sein, damit Draco den ganzen Tag im Unterricht verbringen musste und nicht wie jetzt gezwungenermaĂźen mit seiner Mutter und seiner 'Verlobten' in Hogwarts unterwegs war. Seine Mutter hatte darauf bestanden, das er Astoria alles zeigte, da sie ja noch nie in Hogwarts war. Aber das war doch nicht sein Problem. Er hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, denn so wie er befĂĽrchtet hatte, kam Hermine nicht mehr in den Turm.
Ich werde nicht deine Geliebte spielen. Denn ich habe keine Lust meine Beziehung zu dem Mann verstecken zu mĂĽssen, in den ich verliebt bin.
Diese Worte strömten immer wieder in seine Gedanken und machten ihn wahnsinnig. Er strafte sich innerlich selbst dafür, das er nicht früher mit Hermine gesprochen hatte, sich nicht eher mit ihr vertragen hatte. Jetzt war es zu spät. Sie hatte die Konsequenzen gezogen, die er noch nicht bereit war einzusehen. Er wusste, das Hermine das nur aus Selbstschutz getan hatte. Aber er wollte nicht, das es zu ende war und er wollte auch nicht, das sie dachte, sie würde seine Geliebte sein. Er wollte, das sie weiß, das sie die Einzige war. Und dann staute sich Wut in ihm auf. Lucius war an allem Schuld. Er und seine blöde Bedingung. Gab es denn wirklich keine andere Möglichkeit?
„Draco, Liebling? Willst du mir und Astoria nicht die Länderreien zeigen? Dann können wir auch gleich einen Spaziergang in der frischen Luft machen.“ riss Narzissa ihn aus seinen Gedanken.
„Ja...Ja, eine gute Idee. Ich muss nur schnell meinem Mantel holen gehen. Wartet hier, ich bin gleich wieder da.“ sagte er und ging davon.
Wenn das jetzt jeden Tag so ging, dann würde er noch durchdrehen. Absichtlich lief er nur langsam zurück zum Nordturm. Er musste sich eine Ausrede einfallen lassen. Die ganzen Anspielungen seiner Mutter störten ihn und wie sie ständig versuchte, das Draco und Astoria sich, rein zufällig natürlich, berührten konnte er auch nicht mehr haben. Es gab eine Zeit, da haben die beiden sich gut verstanden. Ihre Eltern waren lange Jahre eng befreundet. Aber nach Voldemorts Rückkehr und die Sache mit den Todessern, hatte er den Kontakt abgebrochen. Astoria hatte gemerkt, das er sich veränderte, aber sie hatte ihn nie verstanden. Auch nicht als er versuchte, es ihr zu erklären. Hermine hingegen....sie wusste sofort worum es ging, wusste wie sie ihn aufbauen und ihm helfen konnte. Plötzlich stand er vor dem Portrait und wartete einen Moment, ehe er eintrat. Missmutig ging er nach oben und wollte sich in sein Zimmer begeben, als er merkte das die Tür zu Hermines Raum einen Spalt aufstand. Dann hörte er Geräusche. Sie war also doch da. Vorsichtig ging er auf die Tür zu und öffnete sie noch weiter. Sie stand an ihrem Schrank und hatte ihre Kleider auf dem Arm. Er lies seinen Blick durch das Zimmer schweifen und bemerkte jetzt erst den fast schon fertig gepackten Koffer auf ihrem Bett. Mit weit aufgerissenen Augen ging er ein Stück in den Raum.

„Was machst du da?“ fragte er und sah, das Hermine zusammen zuckte, als sie ihn hörte. Es dauerte einen Moment, ehe sie sich mit ihren letzten Sachen vom Schrank löste, auf ihren Koffer zuging und ihm antwortete ohne ihn auch nur anzusehen.
„Ich packe.“ ihre Stimme war ruhig und emotionslos.
„Und warum?“ Panik stieg in ihm auf. Sie wollte ausziehen.
„Weil ich zurück in den Gryffindor-Turm gehe.“ sie sah ihn immernoch nicht an.
„Das kannst du nicht. Professor McGonagall...“
„...hat mir die Erlaubnis dazu gegeben, nachdem ich ihr erzählte habe, was los ist und das ich nicht mir dir und deiner Verlobten hier weiterhin wohnen kann.“ beendete sie den Satz.
„Du hast ihr....von uns erzählte?“ fragte er ungläubig.
„Ich musste. Sonst hätte ich nicht umziehen dürfen.“ sie legte gerade die letzte Jeans in den Koffer und wollte den Deckel schließen, als Draco auch schon bei ihr war und sie dabei aufhielt.
„Das werde ich aber nicht zulassen.“ sagte er mit fester Stimme.
„Dann sag mir, das du sie nicht heiraten wirst.“ kam es plötzlich von Hermine, die nun ihren Kopf zu ihm umdrehte und ihn ansah. „Sag mir, das ich dir wichtiger als dein Familienerbe bin und das du Astoria nicht heiraten wirst.“ ihre Stimme war nur noch ein flüstern und er konnte ihren Schmerz in ihren Augen sehen. Draco wusste warum sie das von ihm verlangte, aber er war nicht fähig zu sprechen. Er hatte nicht damit gerechnet, das Hermine ihn wirklich vor die Wahl stellte.
„Nur ein einziges Wort.“ und jetzt stand sie ihm genau gegenüber. Ihre Blicke trafen sich, schienen sich gegenseitig festzuhalten.
„Nur ein einziges Wort, Draco. Ein leiser Ton.....und ich bleibe hier.“ Hermine sah in auffordernd an. In Draco arbeitete es und seine Gedanken überschlugen sich. 'JA!' wollte er schreien. 'JA, verdammt nochmal! Du bist mir wichtiger und ich werde sie nicht heiraten! Du darfst nicht gehen! Bleib hier!' aber er konnte es nicht. Er brachte die Worte nicht über seine Lippen. Er hatte doch selbst noch nicht mal richtig Zeit gehabt um sich mit der ganzen Sache genauer auseinander zusetzten. Er konnte das jetzt nicht entscheiden. Und damit blieb er still und sah nur in diese strahlend braunen Augen.
Hermine nickte beinahe unmerklich und wandte ihren Blick ab. Dann drehte sie sich wieder zu ihrem Koffer und schob mit ihrer Draco's Hand sanft von dem Deckel, den er festgehalten hatte. Sie verschloss ihn, brachte ihn zu schweben und, ohne ihm noch einen Blick zu schenken, verschwand sie mit dem Koffer aus der TĂĽr und lies Draco alleine im Zimmer zurĂĽck.


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