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Fanfiction

Kampf um die Zukunft - Die Zeit danach

von Rosiel

17. Kapitel - Die Zeit danach

Die Bedenkzeit verging viel schneller, als ihm lieb war. Ms. Weasley kam bereits auf ihn zu, als er aufstand. Ihre Eltern protestierten noch immer - taten es schon die ganze Zeit über. Verständlich, aber auch nervenaufreibend! Wer mochte schon gern als jemand beschimpft werden, der ein Lamm den Wölfen zum Fraß vorwirft.

Ms. Weasley selbst hatte es dann geschafft, sie davon zu überzeugen, dass alles gut gehen würde. Sie legte da mehr Zuversicht an den Tag, als er von sich selbst behaupten konnte.

Sie hatten gemeinsam versucht, eine Strategie für die Begegnung mit den Dämonen zu entwickeln, waren jedoch lediglich zu dem Schluss gekommen, dass sie ihn beschwatzen mussten. Severus war sich klar, dass der Einsatz der universalen Energie im besten Fall nur eine Notlösung und keinesfalls ein Mittel zum Präventivschlag war. Ihre Wirkung oder Unwirksamkeit war ein viel zu ungewisser Faktor!

Es war einfach nicht möglich eine genaue Vorgehensweise zu planen. Dafür kannten sie die Dämonen nicht, wussten nicht, wie sie reagieren würden. Ihre einzige Möglichkeit war es, den Anführer ausfindig zu machen und ihn hinzuhalten - und zu hoffen, dass er mitspielte!

Severus und das `Lamm´ verließen gemeinsam das Schloss und glaubten, den Vorhof zur Hölle zu erreichen. Unzählige Lagerfeuer mit noch mehr Dämonen darum verteilten sich über das Gelände und erhellten die Nacht. Es waren Kreaturen mit unterschiedlichstem Aussehen, doch keine von ihnen wirkte auch nur im Geringsten vertrauenerweckend.

Ein menschlich aussehender Dämon sprang auf und kam mit ausladenden Schritten auf sie zu. Auch die anderen erhoben sich nach und nach und Severus verspürte kurz den Drang, wieder in den Schutz der Schule zu flüchten.

Zum Glück war der Mann jedoch der einzige, der auf sie zukam, was seiner einschüchternden Wirkung jedoch keinen Abbruch tat. Ms. Weasley, die sich in Anbetracht der Situation erstaunlich ruhig gab, warf ihm einen raschen Blick zu und er sah Unsicherheit und Angst darin. Entgegen seinem natürlichen Verhalten versuchte er ihr Rückenhalt zu geben, nickte ihr mit mehr Überzeugung als er besaß zu und trat einen Schritt näher zu ihr.

Als der Mann nur noch ein paar Meter von ihnen entfernt war, erkannte Severus die Zeichnungen auf seinem Gesicht wieder - die gleichen, die Anjolie heute Morgen aufgelegt hatte! Sie hatten Uttuku vor sich!

"Das ist er!", flüsterte auch seine Begleiterin.

"Nun sieh mal einer an, wer sich da endlich blicken lässt!" Er hatte eine warme Stimme, doch sie war mit so viel Härte angereichert, dass es ihm trotzdem einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. Unwillkürlich stärkte er Ms. Weasleys Position, indem er seine Hand an ihren Ellbogen legte. Sollte sie es überraschen, so verbarg sie das gut.

Sie straffte die Schultern und Severus wollte ihn gerade ansprechen, da fragte sie: "Was wollen Sie eigentlich?" Ihre Direktheit schien nicht nur Severus zu überraschen. Uttuku sah sie schweigend an, zog dann jedoch eine Augenbraue hoch und grinste höhnisch.

"Was glaubst du denn?"

"Die Regeln verletzten!", fauchte sie zurück. Severus wurde unruhiger. Er hielt es für keine gute Idee, den Dämonen so zu reizen. Allerdings - so lange er sprach, kämpfte er nicht! Damit verfolgte sie jedenfalls ihren Plan, wenn man das so nennen konnte.

Uttuku verzog abschätzend das Gesicht. "Deine Worte lassen darauf schließen, dass du weißt, vor wem du stehst. Du legst die gleiche Frechheit an den Tag wie deine Beschützerin! Trotzdem liegst du mit deiner Bemerkung falsch. Es gibt nur Regeln für den Kampf und nicht für die Zeit davor... oder danach! Noch ein Punkt, wo deine `Freundin´ Mist gebaut hat!"

Severus horchte auf. `Was hat er damit gemeint?´ Hatte Anjolie mehr mit der Angelegenheit zu tun, als sie gesagt hatte? Wundern würde es ihn nicht!

"Hör doch auf, abzulenken!", entgegnete Ms. Weasley und holte Severus von seinen Überlegungen zurück. "Du hast doch nur Schiss, auf die ehrliche Art und Weise zu verlieren und deshalb suchst du Mittel und Wege, die Bedingungen für dich zu entscheiden!"

Uttuku lachte auf. "Zu schade, dass ich dich töten muss! Mit dir hätte ich bestimmt viel Spaß! Doch leider wirst du am Ende genauso unbrauchbar sein, wie deine geliebte Anjolie jetzt!" Die Worte trafen Severus wie eine Faust in den Magen. Anjolie! Damit bestätigte der Dämon seine schlimmsten Befürchtungen. Aber Severus hatte nicht viel Gelegenheit über die neue Erkenntnis nachzudenken. Der Schlagabtausch zwischen den beiden Kontrahenten ging nahtlos weiter.

"Doch zurück zu deinem Vorwurf!" Uttuku kam noch ein paar Schritte näher und Severus spürte, wie Ms. Weasley´s Arms sich gegen seine Hand drückte, als wolle sie zurückweichen. "Was hast du denn anders gemacht?", fragte Uttuku mit vor der Brust verschränkten Armen. "Du hast dir von ihr helfen lassen!" Seine Augen funkelten nun zornig.

"Das wäre nicht nötig gewesen, wenn du nicht die letzte Auserwählte hättest feige töten lassen!" Severus umfasste ihren Ellbogen fester. Er musste sie davon abhalten, sich um Kopf und Kragen zu reden. Doch sie riss ihren Arm los und sah aus, als wolle sie Uttuku anspringen.

"Der Auserwählten solche Kräfte zu verleihen war nicht abgemacht!", fauchte Uttuku nun. "Anjolie hat mich reingelegt und ich werde nicht zulassen, dass sie noch einmal über mich triumphiert!"

"Du wirst es wohl nie kapieren!", ertönte ein Stimme hinter ihnen und Severus´ Herz setzte aus. Er schoss herum und seine Freude schwand augenblicklich, als er sah, in welchem Zustand die Frau war, deren Rückkehr er so herbeigesehnt hatte.
"Es ging nie darum, dass ich gewinne! Die Schöpfung musste geschützt werden! Und solltest du irgendwann dein Gehirn benutzen, dann müsstest du dich daran erinnern, dass der Kampf eigentlich deine Idee war!

Severus ließ sie nicht aus den Augen, als sie an ihnen vorging und sich zwischen ihnen und Uttuku aufbaute. So wie sie aussah, dürfte sie sich eigentlich gar nicht mehr auf den Beinen halten können! Ihre Kleidung war völlig zerfetzt und es gab keine sichtbare Körperstelle, an der kein Blut klebte. Auch im Gesicht hatte sie mehrere Blessuren davon getragen und wer wusste schon, was sich dort verbarg, was man nicht sehen konnte! Er hätte sie am liebsten gepackt und in die Krankenstation geschleppt, wo er sie höchstpersönlich in ein Bett neben Albus verfrachtet hätte.

"Halt mich nicht für so bescheuert!", knurrte Uttuku, der alles andere als begeistert aussah, dass Anjolie vor ihm stand. "Glaubst du etwa, im Laufe der Zeit habe ich nicht erkannt, dass das nur das war, was du mich glauben lassen wolltest? Du - der ach so gute, strahlende Engel - hast mit unsauberen Karten gespielt!" Er hielt seine Arme lang an den Seiten und ballte seine Hände zu Fäusten. Und so langsam aber sicher, sickerte auch bei Severus durch, worüber da gesprochen wurde. Also stimmte es doch! Anjolie war an der Wettbewerbs-Geschichte aktiv beteiligt gewesen. Fragte sich nur, was sie jetzt dazu trieb, weiterzumachen!

Severus zuckte zusammen, als Anjolie ruckartig die Flügel spannte. Sie drängte ihn und ihren Schützling damit zurück und er hatte augenblicklich ein wirklich ungutes Gefühl in der Magengegend. Er hoffte inständig, dass es sich nicht noch einmal bewahrheitete. Beim letzten Mal hatte Minerva Albus halbtot zurückgebracht!

"Ich habe dich nur mit deinen eigenen Waffen geschlagen. Sag... wie hat sich das angefühlt?", höhnte Anjolie.

"Miststück!", hörte Severus Uttuku zischen. `Ich hasse es, nichts zu sehen!´

"Warum tust du dir nicht selbst einen Gefallen und gehst zurück in die Hölle. Dort kannst du in Ruhe weiterflennen!", sagte Anjolie seelenruhig. "Komm erst wieder, wenn die Zeit ran ist! Hier störst du sowieso nur!"

Severus griff nach Ms. Weasley, weil er sie weiter zurück ziehen wollte. Er hatte das Gefühl, dass es hier gleich sehr ungemütlich werden würde. Am liebsten hätte er auch Anjolie geschnappt, doch sie war hier die einzige mit dem Schlüssel zum Überleben.

Doch er schien nicht der einzige zu sein, der spürte, dass die Luft schwirrte. Er wurde von hinten gepackt und mit einem gewaltigen Ruck zurück gerissen. Severus hing in den fremden Armen und versuchte wieder auf die Beine zu kommen oder wenigstens seinen `Entführer´ auszumachen, doch keines von beiden war möglich. Sein Kontrahent war kräftig und er in einer ungünstigen Position.

Während er sich krampfhaft wieder von dem Mann - jedenfalls ging er davon aus, dass es einer war - befreien wollte, sah er, dass auch Ms. Weasley aus dem Schussfeld geholt wurde - von Potter. Sie wehrte sich kurz, doch als sie sah, wer sie gepackt hatte, strahlte sie auf und fiel ihm um den Hals.

Severus würgte ein angewidertes Schnauben ab und betrachtete die Hände, die noch immer vor seiner Brust ineinander verschlungen waren. `Sehe ich so bescheuert aus, als würde ich mich freiwillig in die Gefahrenzone begeben, dass er es für nötig hält, mich weiterhin festzuhalten?´ Er drehte den Kopf, um einen erneuten Versuch zu starten, den Unbekannten auszumachen, da ließ ihn eine Bewegung im Augenwinkel innehalten.

Die restlichen Dämonen hatten sich in Bewegung gesetzt und zogen ihren Ring enger um sie. "Mist!", hörte er hinter sich und der Mann ließ Severus endlich los. Severus´ Aufmerksamkeit wurde jedoch von Anjolie in Anspruch genommen. Sie spreizte ihre Flügel jetzt noch weiter und Severus glaubte ein schwaches schwarzes Flimmern um sie herum zu sehen.

"Verschwinde mit deinen Leuten und komm erst zum Kampftermin wieder - und zwar allein!", hörte er sie fordern.

"Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich gehe, nur weil du es verlangst?!", erwiderte Uttuku herablassend. Die Dämonen kamen immer näher und Severus hoffte, dass Anjolie einen Plan hatte, sonst sah es übel für sie aus. Was hätte er darum gegeben, wenn sie vorher Zeit gehabt hätten sich abzusprechen.

"Geh oder ich muss härtere Maßnahmen ergreifen! Es wäre doch wirklich schade, wenn ich dein schönes Gesicht verunstalten müsste!" Severus verspürte den Drang sich zu übergeben. `Was bitte sehr ist an dem Gesicht denn schön?´

"Was willst du denn unternehmen - eine gegen alle?!

"Du willst eine Demonstration?", flüsterte Anjolie, dass bei Severus sämtliche Alarmsirenen losschrillten. Diese Stimme verhieß nichts Gutes. Und tatsächlich: Er sah wieder das Flimmern um sie herum und es wurde zunehmend stärker. Es nahm so sehr zu, dass ihre Gestalt kaum noch zu sehen war.

"Was ist das?", fragte Uttuku, bei weitem nicht mehr so selbstbewusst, wie vorher.

"Sieh zu und entscheide selbst!"

"Mit rasender Geschwindigkeit schossen mehrere Streifen des Nebels von ihr weg und auf die erstbesten Dämonen zu. Die Nebelarme drangen in sie ein und die Dämonen begannen zu schreien. Plötzlich floss ihnen aus allen Öffnungen und Poren Blut und in Kürze bildeten sich regelrechte Blutseen unter ihren Füßen. Die Dämonen brachen zusammen, als sie keinen Tropfen Blut mehr in sich hatten.

Severus starrte mit offenen Mund auf das entsetzliche Bild. Er hätte nie gedacht, dass sie zu so etwas fähig wäre. Was war mit ihr geschehen?

"Genügt das oder willst du erst noch sehen, wie deine eigenen Leute sich gegen dich wenden?", lachte Anjolie leise. "Eine Vorführung gefällig?" Sie streckte die Arme aus und die Blutlachen begannen zu blubbern. Dann schossen Bluttentakeln in die Höhe und nach und nach bildeten sich Figuren daraus, die jeweils das Aussehen ihrer verstorbenen Dämonen hatten.

Aus ihren Klauen formten sich Schwerter und die Blutgestalten gingen auf andere Dämonen los. Die Blutschwerter schlugen durch sie hindurch und auch bei den Opfern begann nun das Blut aus allen Körperöffnungen zu fließen, während sie schreiend zugrunde gingen.

Jetzt vollführte Anjolie eine Drehung mit den Händen und Severus fürchtete sich vor dem, was noch kommen könnte. Die Blutdämonen stoppten ihre Angriffe auf die Dämonen und kamen auf Uttuku zu. Er ging ein paar Schritte zurück und fluchte. Mit einem Ruck sah er Anjolie an und zischte: "Das wirst du bereuen!"

Er vollführte eine seltsame Handbewegung und starrte entsetzt auf seine Hand. "Was denn, Probleme nach Hause zu kommen?" Uttuku sah sie wutentbrannt an. Anjolie stoppte mit einer Hand die Blutdämonen und bemerkte zuvorkommend: "Aber ich bin fair! Du darfst frei abziehen und nimm deine Freunde mit!"

Nach einigen Sekunden Anstarren trat Uttuku den Rückzug an und ging mit genug Sicherheitsabstand an den Blutdämonen vorbei. "Ab dem Wald dürftest du wieder springen können!", rief sie noch hinterher und Uttukus Schultern spannten sich vor unterdrücktem Zorn an. Doch er ging ohne eine weitere Reaktion weiter.
Jedwede Spannung fiel von Severus ab, als er die Dämonen nach und nach in Richtung Wald verschwinden sah. Sie hatte es wirklich geschafft! Er zog wieder ab!

Als die Dämonen weit genug weg waren, ließ Anjolie die Blutdämonen wie eine Blase platzen. "Du bist dir doch im Klaren, dass das die schwärzeste Blutmagie überhaupt war!", meldete sich der Mann hinter Severus und gerade, als er sich mal wieder herumdrehen wollte, um endlich das Rätsel des geheimnisvollen Fremden zu lösen, drehte sich Anjolie herum und Severus erstarrte in der Bewegung. Sie trat näher und in ihren Augen war kein Weiß mehr zu sehen - ihre Augen waren völlig schwarz.

"Wer hat dich um deine Meinung gebeten?", fragte sie seinen Hintermann kalt.

"Malfoy?", fragte Ms. Weasley fassungslos und starrte auf den Mann hinter ihm. Jetzt reichte es Severus restlos, drehte sich endlich um und erstarrte zur Salzsäule. Hinter ihm stand tatsächlich Lucius Malfoy und endlich wusste Severus, wieso ihm die Stimme seltsam bekannt vorgekommen war.

"Nicht ganz!", antwortete Malfoy und ging ein paar Schritte auf Ms. Weasley zu. Er verbeugte sich vor ihr und sagte: "Mein Name ist Rosifer und ich bin erfreut, die Auserwählte kennen zu lernen!"

Sie sah Anjolie verwirrt an, doch als diese nicht antwortete, fragte sie: "Anjolie?"

Langsam drehte Anjolie ihren Kopf und sah sie an. "Rosifer ist ein Körperloser und hat Malfoys Körper in Besitz genommen.", erklärte sie emotionslos und richtete ihren Blick auf Severus. Er wusste nicht genau, wie er reagieren sollte. Severus ahnte, was mit ihr passiert war, schließlich hatte sie Vieles angedeutet und Severus war durchaus fähig zwischen den Zeilen zu lesen. Würde es von allein wieder vorbei gehen oder sollte er sich lieber fragen: Wann würde es wieder vorbei sein?

"So wie Alastor?", hakte Ms. Weasley hartnäckig nach.

"Nein!", fuhr Rosifer empört auf. "Alastor ist ein Dämon und ich nicht!"

"Entschuldigung!", murmelte sie.

"Kein Grund zum Entschuldigen! Letztendlich ist zwischen Dämonen und gefallenen Engeln kein großer Unterschied!", giftete jetzt auch noch Potter dazwischen. Severus sah ihn finster an. Der Bengel wurde immer unverschämter!

"Pass auf, was du sagst, du Nervensäge!", wütete Rosifer.

"Passen Sie auf, was sie tun und sagen!", mischte sich jetzt Severus ein, dem der intensive Blick von Anjolie langsam unheimlich wurde. Es passte ihm zwar nicht, für Potter in die Presche zu springen, doch dieser Rosifer war in ihre Schule eingedrungen und hatte einen Schüler entführt - auch wenn es nur Potter war! Jetzt stand er hier, im Körper eines anderen Feindes, und regte sich wegen begründeter Anschuldigungen auf. "Was machen Sie eigentlich hier?"

Rosifer bedachte ihn mit einem abschätzenden Blick und Severus biss die Zähne zusammen. "Ich war so frei und habe dafür gesorgt, dass die beiden hier lebendig zurückgekommen sind! Allerdings beginne ich es bei ihm zu bereuen!" Er sah Potter an und Severus folgte seinem Blick. Ms. Weasley hielt Potters Hand und drückte sie an ihre Seite.

"Lass ihm ein wenig Zeit!", meldete sich plötzlich Anjolie zu Wort. "Er muss erst wieder loswerden, was die ganze Zeit auf ihn einwirkte - genau wie ich!" Severus sah sie stirnrunzelnd an. `Ihre Stimme - sie klingt so seltsam!´

"Ich muss gar nichts loswerden!", keifte Harry, doch Anjolie sah nur ihre Schülerin an und sagte: "Bring Harry in den Trainingsraum und bleib bei ihm. Er wird bald wieder der alte sein!... Und nimm Rosifer mit! Er kann hilfreich sein - wenn nötig!"

"Na herzlichen Dank auch!", murmelte Rosifer und sah sie misstrauisch an. "Und was ist mit dir?"

"Was soll mit mir sein?", fragte sie leise, wirkte aber völlig desinteressiert.

"Schau mal in den Spiegel, dann weißt du, was ich meine!"

"Das soll Sie nicht kümmern!", mischte sich Severus ein. Er würde tun, was er konnte, um ihr wieder auf die Beine zu helfen.

"Und wenn ich nicht mitgehen will?", fragte Harry dazwischen.

"Dann werde ich dich bewusstlos schlagen und du wirst alles schlafend überstehen!", erwiderte Anjolie, bevor Severus ihm eine passende Antwort an den Kopf werfen konnte. Allerdings bereitete ihm ihre Gewaltbereitschaft Sorgen. Sie hatte sich zwar nie vor einem Kampf gescheut, doch bisher war dabei nie ein unschuldiger Mensch zu Schaden gekommen. `Außerdem spricht sie viel zu beherrscht! Das kann nicht sie sein!´

Doch auf jeden Fall wirkten ihre Worte auf Potter. Er klappte seinen Mund wieder zu und ließ sich ohne weiteren Kommentar von den beiden wegbringen.

Severus wandte sich sofort wieder Anjolie zu. Ihre Flügel hingen herab und mitsamt ihrer geschundenen Erscheinung sah sie so verloren aus. Er konnte einfach nicht anders, ging zu ihr und strich eine Strähne ihres Haares aus ihrem Gesicht. Er spürte die Verkrustungen daran und befürchtete, dass die von Blut herrührten. Sein Daumen strich über ihre Wange und er sagte: "Komm mit mir!"

"Severus!", setzte sie an und umfasste sein Handgelenk. "Ich kann zur Zeit wirklich nicht für meine Handlungen garantieren!" Er nahm ihre Hand und henkelte ihren Arm bei sich ein.

"Wer kann das schon!", wiegelte er ihren Einwand ab und zog sie mit sich.

"Severus..."

"Anjolie!", unterbrach er sie. "Lass es mich doch einfach versuchen!" Eine Weile sah sie ihn schweigend an und er konnte ihren inneren Kampf an ihren Augen ablesen, doch dann resignierte sie und legte nun auch ihre zweite Hand auf seinen Arm.

Severus brachte sie in seine Privaträume. Er würde sie von allem abschotten und erst mal ihre Wunden versorgen. Niemand anders sollte sie so sehen!

Schöner Plan! Nur, dass er bereits in der Eingangshalle nicht mehr ausführbar war. Filch kam ihnen entgegen und beäugte Anjolie abschätzend. Severus stellte sich sofort vor sie und sagte: "Die Dämonen sind weg! Gehen Sie zu Professor McGonagall und bitten Sie sie, die Eingangstore gründlich zu verriegeln. Morgen früh werde ich sie aufsuchen und dann sehen wir weiter!"
Filch nickte knapp und versuchte noch einmal einen Blick auf Anjolie zu werfen. Severus bedachte ihn mit einem unmissverständlich drohenden Blick und Filch setzte sich missmutig in Bewegung.

Severus drehte sich wieder zu Anjolie um und fand sie, genau wie vorhin, völlig regungslos und den Blick auf ihn gerichtet. Ihre Augen waren noch immer völlig schwarz und Severus´ Herz zog sich schmerzhaft zusammen, weil er mit einem Schlag ihr lebenslustiges Wesen vermisste. `Das hätte ich mir auch niemals glauben lassen!´

Sie ergriff seine Hand und ein kleiner Hoffnungsschimmer erglomm in ihm. Das war das erste Mal seit ihrer Rückkehr, dass sie von allein seine Nähe suchte. So gingen sie Hand in Hand in seine Privaträume. Er öffnete die Tür und ließ Anjolie vorausgehen. Mit langsamen, bedachten Schritten ging sie zielstrebig in sein Schlafzimmer. Sie schnappte sich einen Stuhl, zog ihn zum Kamin und ließ sich rittlings darauf nieder, sorgsam bedacht, ihre Flügel mit nichts in Verbindung zu bringen.

Severus ließ die Flammen im Kamin auflodern und Anjolie streckte sofort die Hände aus, um sich an dem Feuer zu wärmen. Wenn auch schweren Herzens, musste er sie aber noch einmal allein lassen. "Kommst du einen Moment allein zurecht?", fragte er. `Sie hatte einen Tag in der Hölle überlebt! - Du kannst wirklich blöde Fragen stellen!´ Sie sah ihn ruhig an, nickte und sah wieder in die Flammen. Sein Knoten im Magen wurde immer größer.

In Windeseile lief er zur Krankenstation, wo er sich mit Verbandsmaterial und sauberen Tüchern eindeckte und nach der beruhigenden Aussage von Madame Pomfrey, dass Albus außer Lebensgefahr war, stürmte er weiter Richtung Trainingsraum.
Er hoffte, dort saubere Kleidung von Anjolie zu finden, blieb aber erschrocken stehen, als er den Raum betrat. Er kniff die Augen zusammen, da es dort extrem lichtdurchflutet war. Außerdem erschlug ihn fast die entgegenkommende Hitze.

"Schließen Sie die Tür hinter sich!", ertönte Malfoys Stimme in der Nähe. Erst jetzt bemerkte er, dass es nicht seine übliche Stimme war. Sie hatte viel mehr Wärme als sonst im Ton. Trotzdem wusste Severus noch immer nicht, was er von ihm halten sollte. `Ist er eine Gefahr oder eine Hilfe?´

Severus schloss die Tür und sah sich im Raum um. Es war ein großer Kamin dazu gekommen, vor dem zwei riesige Ohrensessel standen. In einem war Potter versunken und starrte ins Feuer. `Was haben die beiden bloß mit dem Feuer?´ Aus dem anderen Sessel kletterte gerade Ms. Weasley heraus und sah ihn besorgt an.

"Sollten Sie nicht bei Anjolie sein?", fragte Malfoy... Rosifer wieder und wirkte etwas gereizt.

"Professor Snape wird schon seine Gründe haben, hier zu sein!", ertönte eine andere vertraute Stimme und Remus Lupin trat hinter Rosifer hervor. Severus wunderte sich, ihn hier zu sehen und noch viel mehr, von ihm verteidigt zu werden, doch sein Wunsch, so schnell wie möglich zu Anjolie zurückzugehen, war zu stark, als dass er sich mit diesen Tatsachen näher auseinandersetzen wollte.

"Ich brauche saubere Kleidung für Anjolie!", presste er zwischen den Zähnen hervor und wollte nachsehen, ob ihr Schrank noch an der selben stand.

"Sie ist in einem äußerst kritischen Zustand und darf nicht aus den Augen gelassen werden!", drängte Rosifer unnötigerweise und Severus´ Schultern verspannten sich.

"Das weiß ich selbst!", knurrte er.

"Sie braucht Wärme, Licht und Liebe! Können Sie ihr das bieten?" Severus sah ihn an und verspürte zum ersten Mal in seinem Leben den Wunsch, einen Menschen richtig zu schlagen.

"Hier ist ihre Kleidung!", sagte Ms. Weasley plötzlich neben ihm und hielt ihm ein Bündel Kleidung hin. Severus sah sie schweigend an, nahm dann mit einem kleinen Nicken das Bündel entgegen und ging zum Ausgang.
"Vergessen Sie nicht: Wärme, Licht und Liebe!", rief Rosifer und Severus knallte die Tür hinter sich zu.

Noch ein letzter Stopp in seinem Labor, um eine Heiltinktur und -salbe zu holen und er konnte endlich wieder zu ihr. Doch vor seinem Büro fing ihn McGonagall ab. "Severus! Was hat es mit Malfoy oder Rosifer auf sich? Warum ist er hier?"

Severus öffnete seine Bürotür und stürmte hinein. "Ich habe nur gehört, dass er Anjolie und Potter geholfen hat, aus der Hölle zu fliehen. Aber Anjolie hat versichert, dass er in Ordnung ist! Das muss vorerst genügen!", sagte er, während er ein Fläschchen und ein Tongefäß aus dem Schrank nahm.

"Anjolie? Wo ist sie?", fragte McGonagall aufgeregt.

"Bei mir! Aber ihr geht es nicht gut. Sie hat viel in der Hölle abbekommen und muss erst wieder auf die Beine kommen." Er ging wieder zur Tür und drängte sie dabei hinaus.

"Kann ich..."

"Nein!", unterbrach er sie vehement. "Ihr geht es wirklich nicht gut!" Er atmete tief durch und sagte etwas ruhiger. "Die Gefahr ist vorübergehend gebannt. Gib ihr wenigstens bis morgen Zeit!"

Sie nickte langsam und murmelte: "Also gut! Dann sollte ich wohl erst einmal den Schülern Entwarnung geben, damit sie wenigstens in Ruhe schlafen können!"

Sie ging ohne ein weiteres Wort und Severus lief zu seinen Privaträumen. Anjolie saß noch immer so, wie er sie verlassen hatte. Er warf das Kleiderbündel und das Verbandsmaterial aufs Bett und stellte die Behälter mit den Heilmitteln auf den Kaminsims.

"Severus, könntest du das Feuer noch etwas verstärken?", fragte Anjolie leise und Severus hätte vor Schreck fast die Schüssel mit warmen Wasser fallen lassen, die er gerade aus dem Bad geholt hatte. Stirnrunzelnd kam er ihrer Bitte nach und starrte sie an, während sie aussah, als wolle sie in den Kamin kriechen.

Kurzentschlossen griff er seinen Zauberstab und mit einem Schwung ließ er genug Kerzen erscheinen, um jahrelang seine Räumlichkeiten zu erhellen. Mit weiterem Schwingen seines Stabes, verteilte er sie im Schlafzimmer und zündete sie an. Schlagartig wurde es strahlend hell im Raum und Anjolie regte sich zum ersten Mal. Sie sah die Lichter an, dann ihn und lächelte zögernd. `Hat dieser arrogante Bastard doch Recht gehabt!´

Er ging zum Bett, nahm ein Tuch und stellte sich wieder zu ihr. Nachdem er dem Wasser die Heiltinktur zugefügt hatte, baute er sich direkt vor Anjolie auf. Er tunkte das Tuch ins Wasser und legte sanft seine Finger unter ihr Kinn. Sie zuckte zusammen und sah ihn unruhig an. "Pscht!", sagte Severus leise. "Ich werde vorsichtig sein, aber es muss unbedingt gereinigt werden!"

Sie seufzte kaum merklich und erhob sich etwas vom Stuhl, um ihn mehr in Severus´ Position zu drehen. Dann ließ sie sich wieder drauf ploppen und hob ihm ihr Gesicht entgegen. Vorsichtig begann er Stück für Stück das Blut und den Schmutz von ihrer Haut und den Haaren zu entfernen. Erleichtert bemerkte er, dass sie hier kaum verletzt war und begann sich körperabwärts zu arbeiten.

Doch als er den Hals fertig hatte, sah er sie nachdenklich an. Er hätte lediglich noch ihre Hände behandeln können, alles andere wurde vom zerfetzten Anzug behindert. "Ähm, Anjolie..." Er wusste nicht, wie er es ihr sagen sollte und hätte sich am liebsten in den Hintern gebissen. `Du verhältst dich absolut blödsinnig!´

Plötzlich hielt sie eines ihrer Messer aus dem Gürtel in der Hand und hielt es ihm hin. "Schneid weg, was dich stört!", flüsterte sie und er starrte sie groß an. Doch letztendlich war das der einzige Weg und er ergriff das Messer. "Nur keine Hemmungen! Der Anzug ist sowieso hin. Ich hätte ihn auch schon längst wegwerfen sollen. Schließlich hatte ich ihn immer nur in der Hölle getragen und dort wollte ich eigentlich nie wieder hin!" Entschlossenheit war in ihre Stimme getreten und das hörte er ausgesprochen gern. Immerhin wusste sie noch was sie wollte.

Etwas beruhigter schnitt er die Ärmel ihres Anzugs auf und begann wieder mit der Reinigung. Allerdings verlief diese nicht so zufriedenstellend, denn es kamen unzählige Verletzungen zum Vorschein. Severus behandelte sie sorgsam mit der Salbe und betrachtete mit gerunzelter Stirn das Ergebnis. Es graute ihm vor dem, was er am Rest ihres Körpers zu sehen bekäme.

Nichtsdestotrotz trat er näher und wollte gerade das Leder auf ihren Schultern durchschneiden, als sein Blick auf ihre geschundenen Flügelansätze fielen. Es schaute fast ausschließlich nur noch offenes Fleisch hindurch. Er trat um sie herum und stellte sich zwischen ihre Flügel. "Was wird das?"

"Auch sie müssen gereinigt werden!", murmelte er. Ohne ihr eine Chance zum Protestieren zu geben, spülte er ihre Wunden aus. Dabei presste er die Lippen zusammen, denn sie zuckte bei jeder noch so kleinen Berührung zusammen. "Alles okay?", fragte er, bevor er die Salbe auftrug.

"Ja! Mach weiter!", presste sie zwischen ihren Zähnen hindurch.

"Tut mir leid!", murmelte Severus zerknirscht.

"Was?", fragte sie zurück und drehte ihren Kopf ein wenig nach hinten.

"Dass ich dir weh tue!" `Täuschte er sich oder war das ein Lachen?´

"Du tust mir nicht weh, Severus! Meine Flügel sind nur sehr empfindlich und ich bin es nicht gewohnt, dass sie jemand berührt", flüsterte sie und Severus musste die Ohren spitzen, um sie zu verstehen.

"Du willst doch wohl nicht sagen, dass in all deiner Lebenszeit nie jemand deine Flügel berührt hat?", fragte Severus ungläubig nach.

"Doch! Du bist der erste, der sie auf diese Weise berührt. Alle anderen waren höchstens im Kampf damit in Berührung gekommen." Darauf wusste Severus nichts zu sagen. Er konnte nicht einmal selbst deuten, welch ein seltsames Gefühl sie mit ihren Worten in ihm auslöste. Doch es war auf keinen Fall unangenehm!

Nachdenklich trug er die Heilsalbe auf ihre Wunden auf. Dann glitt sein Blick über den Rest ihrer Flügel. Viele Federn standen in haarsträubender Weise ab und es waren Lücken in manche Bereiche gerissen, so dass die zarte Haut vollkommen zerfetzt war. Severus´ Kehle wurde eng. Bei ihren Flügelansätzen konnte er helfen. Doch hier war nichts, wo er hätte eingreifen können.

Er zuckte erschrocken zusammen, als sie die Flügel ruckartig bewegte. "Es wird geheilt sein, sobald ich meine Gestalt erneuern kann!", flüsterte sie, als könne sie seine Gedanken lesen.

"Aber... warum machst du das dann nicht?", hakte Severus irritiert nach.

"Weil ich dazu erst meine menschliche Form annehmen muss. Dabei würden meine Flügel verschwinden, aber mein Körper nicht geheilt und ich fürchte, meine übrigen Verletzungen würden dann mit aller Gewalt ihr Recht fordern!"

Sie hielt ihm ihr Messer nach hinten und Severus verstand den Wink. Sie holte ihre Haare nach vorn er zerschnitt das Leder. Sorgfältig führte er das Messer an den Rissen auf dem Rücken entlang und befreite so auch ihre Flügel. Langsam löste er mit Hilfe des nassen Tuches die Stofffetzen. Das Blut verklebte das Leder mit der Haut und diese Verbindung war so beständig, dass ihm vor Anstrengung bereits der Schweiß auf der Stirn stand.

Zu zusammengebissenen Zähnen vollendete er diese Arbeit und sog heftig die Luft ein, als er endlich freie Sicht auf ihren Rücken hatte. Er war übersäht mit tiefen Kratzern und es war keine Stelle zu sehen, die nicht mit Blut bedeckt war.

"Alles okay oder bist du knapp vorm Umkippen?", fragte Anjolie plötzlich in die Stille hinein.

"Diese Frage sollte ich lieber dir stellen!", presste er hervor.

"Severus, du musst das nicht machen!", stellte sie ruhig fest und wollte aufstehen. "Vielleicht..."

"Bleib sitzen!", fauchte Severus jetzt. Er würde sie in ihrem Zustand ganz bestimmt nicht allein lassen. Sie ließ sich wieder fallen und warf ihm einen abschätzenden Blick über die Schulter zu. "Ich bin noch lange nicht fertig!", ergänzte er weitaus sachlicher und begann mit der bereits vertrauten Prozedur.

Anjolie ließ es ohne eine Reaktion über sich ergehen. Sie hatte ihre Arme auf die Rückenlehne des Stuhles gelegt, stützte ihr Kinn drauf und streckte ihm ihren Rücken entgegen.
Nachdem dieser gereinigt und gesalbt war, bedeckte er ihn mit sauberen Tüchern und überlegte angestrengt, wie er den Rest ihres Körpers versorgen sollte. Auf den Rücken legen konnte sie sich wegen ihrer Flügel ja schlecht. Umdrehen auch nicht, da war die Stuhllehne im Weg. Er brauchte etwas anderes.

Severus lief mit der Schüssel ins Bad, holte neues Wasser und schnappte sich seinen Hocker. Als er wieder ins Schlafzimmer kam, stand Anjolie vor dem Kamin und bewegte leicht die Flügel. "Lass das, sonst verrutschen die Tücher!", schalt er sie und stellten den Hocker hinter sie.

"Ja, Meister!", hauchte sie und lächelte ihn an. Severus warf ihr einen Seitenblick zu und stellte unheimlich erleichtert fest, dass sie bei weitem nicht mehr so stoisch wirkte, wie bei ihrer Rückkehr. Allerdings hatte sich am Zustand ihrer Augen nichts geändert. Deshalb wusste er auch nicht, wie er ihre Antwort einschätzen sollte.

"Setz dich!", forderte er sie auf und sie beäugte den altersschwach aussehenden Hocker kritisch. "Er trägt mich, also schafft er dich allemal!", versicherte Severus, als sie sich nicht rührte. Mit einem "Hm!" überbrückte sie den Schritt zum Hocker und setzte sich. "Mit dem Gesicht zum Feuer!", korrigierte er sie und Anjolie folgte gehorsam mit einem schwachen Seufzer.

Er kniete sich vor sie und stellte die Schüssel neben sich. Er griff nach den Stofffetzen ihrer Kleidung und bemerkte mit Schrecken, dass er wie verrückt zitterte. Geschockt starrte er auf seine Hände. `Was ist denn jetzt los?´

"Warte!", sagte Anjolie und zog an dem Leder - doch viel zu stark.

"Nein!", fuhr Severus dazwischen. "Bist du verrückt? Du häutest dich ja selbst!"

"Es tut kaum weh!", widersprach sie verständnislos und wollte weiter machen.

"Hör. Sofort. Auf!", verlangte er jetzt mit Nachdruck. Er wischte entschieden ihre Hände zur Seite und begann, sie selbst von dem Leder zu befreien, bevor sie noch mehr Schaden anrichtete.
Äußerlich beherrscht reinigte und salbte er auch den Rest ihres Körpers, der nicht minder beschädigt war. `Himmel, mit wem hatte sie sich da angelegt?´

Vollkommen verbunden saß sie nun vor dem Kamin und beobachtete ihn etwas bedröppelt, wie er in dem Kleiderbündel wühlte und nach einem passenden Kleidungsstück suchte. Aber da gab es nur die altbekannten Sachen und die waren allesamt zu eng! `Was jetzt?´ So konnte schließlich nicht nackt hier bleiben!

So warf er ihre Kleidung ins Bad, als er zu seiner Kommode ging und mit einem Nachthemd von sich zu ihr zurückkam. "Meinst du, dass du mit deinen Flügeln da reinpasst?" Severus blinzelte verwirrt, als sie ihn ansah, als hätte er vollkommen den Verstand verloren.

"Das ist doch wohl nicht dein Ernst?", fragte sie leise.

"Doch!"

"Darin kannst du mich frühestens einwickeln, wenn ich tot bin!", zischte sie.

"Aber deine Kleidung kannst du nicht tragen! Die ist viel zu eng und ungesund bei deinem jetzigen Zustand!", widersprach Severus hartnäckig. Er konnte nicht verstehen, was sie an seinem Nachthemd auszusetzen hatte. Es bestand aus hervorragender weißer Baumwolle und war lang genug, um ihren ganzen Körper zu umhüllen und zu wärmen.

"Das weiß ich auch, aber hast du denn nichts anderes?" Sie tapste mit nackten Füßen an ihm vorbei und begann selbst in seiner Kommode zu wühlen.

"Ich glaube nicht, dass...", grummelte Severus, als sie ihn mit einem "Ahhh!" unterbrach. Sie zog ein weißes Leinenhemd heraus, stockte dann aber und kaute auf ihrer Unterlippe herum.

"Was denn jetzt?", fragte Severus leicht genervt. `Hat sie hier auch was rumzukritteln?´

"Es ist viel zu gut für diese Zwecke. Wir müssten es zerschneiden, um es um die Flügel zu bekommen!" Severus schnaufte durch die Nase und zog ihr das Hemd aus der Hand. `Also wirklich! Soviel Aufhebens wegen eines blöden Hemdes?´

Er zerschnitt es ohne Zögern und warf es der verdutzten Anjolie über die Schultern. Mit einem Schwenk seines Zauberstabes reparierte er es so weit, dass es sich locker um ihre Flügelansätze schmiegte und ging um sie herum, um die Knöpfe zu schließen.

Mit hochgezogener Augenbraue begutachtete er sie und es gefiel ihm gar nicht, dass das Hemd ihr gerade mal knapp über den Po reichte. "Wie soll dich denn das wärmen?", knurrte er.

"Dazu brauch ich keinen Stoff!", antwortete sie prompt. Sie ging zu seinem Bett und kletterte an der gegenüberliegenden Seite drauf. Severus beobachtete sie mit gemischten Gefühlen und fragte sich, was sie jetzt wieder vor hatte. Sie legte sich hin und klopfte mit einer Hand aufs Bett.

"Du musst dich ausruhen!", protestierte Severus.

Sie lächelte und sagte: "Das habe ich auch vor, aber in deinen Armen!" Severus bewegte sich wie willenlos aufs Bett zu und verfluchte sich insgeheim wegen seiner Schwäche ihr gegenüber. Er setzte sich seitlich aufs Bett und sah sie stirnrunzelnd an. Doch sie zog ihn zu sich, schob ihn rücklings aufs Bett und kuschelte sich an ihm hinunter bis ihr Kopf an seiner Brust lag.

"Aber brauchst du nicht irgendetwas?", fragte er unruhig. "Soll ich mehr Kerzen besorgen oder den Kamin noch mehr anheizen?" Letzteres hoffte er nicht, denn ihm lief bereits der Schweiß in Strömen, doch für sie würde er die Sonne vom Himmel holen, wenn es ihr helfen würde. `Du wirst noch zu einem unverbesserlichen Romantiker! Merlin möge mich davor hüten!´

"Alles, was ich brauche, bist du!", flüsterte sie und er schluckte. "Ich muss mich vom Einfluss der Hölle lösen und das kann ich am besten bei dir! Nur du kannst mir die Geborgenheit geben, nach der ich mich sehne. Nur du gibst mir die Kraft, die ich brauche, um mich gänzlich von der Finsternis abzuwenden. Nur dich will und brauche ich!"

Severus konnte sie kaum noch hören, so heftig schlug sein Herz. Er legte seine Arme um sie und hielt sie einfach nur fest. So fest, dass es sie eigentlich schmerzen musste, doch er konnte und wollte sie nicht weniger fest halten. Denn nur so konnte sie ihm nicht wieder entfliehen; konnte nicht wieder an einen Ort gehen, wo es ihm unmöglich war, ihr zu folgen; würde sie ihn nicht wieder allein und befürchten lassen, sie nie wieder zu sehen. Nur so konnte er sie spüren und wusste, dass sie da war.

Doch auch sie presste sich eng an ihn, schlang ihren Arm um seinen Bauch und drückte ihre Wange an sein Herz. So lagen sie einfach nur da - Arm in Arm, sagten kein Wort, spürten einander nur und Severus hätte keine Minute davon missen wollen.

Doch nach einer Weile, forderten die Anstrengungen und Aufregungen des Tages auch bei ihm ihren Tribut und er schlief ein.

OoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoO


`Es ist unglaublich, welchen Frieden mir seine Nähe gibt!´, ging es Anjolie durch den Kopf. Schon während er ihre Wunden so unglaublich sanft versorgte, löste er den starken Wunsch in ihr aus, so schnell wie möglich wieder den Einfluss der Hölle zu verdrängen.

Auch wenn sie sich schon zu ihrer Rückkehr über ihr Verhalten erschrocken hatte und es ihr auf keinen Fall gefiel, so hatte sie doch lieber den leichteren Weg gewählt und sich wieder in den Kampf geflüchtet. Erst bei Severus´ bestürzter Reaktion hatte sie sich entschieden gegen ihren Zustand anzugehen.

Einmal, um ihm auf keinen Fall zu schaden und ein andermal, um unvoreingenommen die Zweisamkeit mit ihm genießen zu können. Als sie ihn wiedergesehen hatte, war ihr klar geworden, wie sehr sie ihn vermisst hatte; wie sehr sie sich die ganze Zeit nach seiner ruhigen, überlegten Art gesehnt hatte, nach seiner Durchsetzungsfähigkeit, nach ihm. Sie hatte ihn angesehen und dann ihren Blick nicht mehr von ihm abwenden können, aus Angst, dass er vielleicht verschwand.

Dann hatte sie seine Verwirrung gesehen, die sich in Entsetzen wegen ihres Aussehens verwandelte, in Entschlossenheit, ihr zu helfen und sie hatte jede dieser Regungen in sich aufgesogen.

Hier und jetzt schämte sie sich dafür. Hatte sie das Recht, seine Fürsorge so auszunutzen und schlimmer noch, zu genießen? Er wollte ihr helfen, das hatte sie die ganze Zeit gespürt. Aber da war noch mehr, Anjolie konnte es jedoch nicht deuten. Zu viel Finsternis war noch in ihr, verwirrte ihre Sinne, obwohl auch das immer mehr zurück ging.

Sie hob den Blick zu ihm, nahm aber keine Sekunde den Kopf von seiner Brust, denn sie brauchte den Kontakt, musste das regelmäßige Schlagen seines Herzens hören, sonst befürchtete sie, den Halt zu verlieren. Er war ihr rettender Anker, die Verbindung zu dieser Welt, der Weg zurück ins Licht.

Doch war der Kontakt auch gut für ihn? Selbst jetzt im Schlaf runzelte er die Stirn. Sie hob vorsichtig die Hand und strich über seine Stirn, aber auch das half nicht, die Sorgen von seinem Antlitz zu vertreiben. Das war bestimmt kein erholsamer Schlaf - mit ihr an seiner Seite! Hatte sie einen schlechten Einfluss auf ihn? Übertrug sie das Böse auf ihn, solange es noch in ihr präsent war?

Sie konnte sich nicht mehr genau erinnern, wie es gewesen war, als sie zum ersten Mal der Hölle den Rücken gekehrt hatte. Und selbst wenn, hatte es damals keinen Menschen an ihrer Seite gegeben, der ihr so nahe stand, den sie so...

Nein! Sie musste erst wieder weitestgehend rein sein, bevor sie weiter mit ihm zusammen sein konnte. Sie durfte auf keinen Fall ein Risiko eingehen! Sie durfte ihn keinem derartigen Risiko aussetzen!

Langsam und vorsichtig kletterte sie vom Bett, was kein leichtes Unterfangen war, da sie sich erst von ihm losmachen musste - und zwar ohne, dass er davon wach wurde. Er hielt sie fest an sich gedrückt und das ließ Anjolies Herz schneller schlagen. Auch dafür schämte sie sich. Sich über etwas zu freuen, das sich für ihn als gefährlich herausstellen könnte, war nicht nur unverantwortlich sondern auch egoistisch. Aber es fühlte sich so gut an, dass sie sich nicht traute, das Gefühl zu unterdrücken. Sie brauchte jedes Quäntchen Glück so dringend.

Ratlos stand sie vor dem Bett und überlegte, was sie jetzt tun sollte. Severus stöhnte leise und drehte sich auf die Seite. Er zog die Beine an und lag da wie ein Baby. Er wirkte einsam - so einsam, wie sie sich jetzt fühlte. Anjolie nahm die Decke vom Bettende und legte sie über ihn, dann ging sie aus dem Schlafzimmer und steuerte die Ausgangstür an. Auch wenn es ihr von ganzen Herzen leid tat, ihn so allein zurückzulassen, musste sie gehen.

Sie entschied, auf ihrem Turm den Sonnenaufgang abzuwarten. Es durfte bald soweit sein und vielleicht ging es ihr dann besser. Entschlossen machte sie sich auf den Weg.

Als sie durch den Klassenraum im Turm ging, kam sie an einem mannshohen Spiegel vorbei. Während sie sich noch darüber wunderte, wozu man in einem Astronomieturm einen Spiegel brauchte, fiel ihr Blick auf ihre Beine. `Du könntest einer Mumie glatte Konkurrenz machen!´ Angewidert entfernte sie die Verbände und verdrängte die innere Stimme, die ihr versicherte, dass Severus ihr dafür den Hals umdrehen würde.

Allerdings bereute sie auch so sehr bald, dass ihre Beine jetzt zu sehen waren. Sie sahen wirklich schlimm aus. `Kein Wunder, dass Severus so geschockt ausgesehen hat!´ Sie ging näher heran und drehte sich vor dem Spiegel. Severus´ Salbe wirkte gut und verstärkte ihre natürliche Selbstheilungskräfte. Die Wunden begannen bereits sich zu schließen.

Zufrieden mit diesem Ergebnis ging sie weiter und erreichte kurz danach die Plattform. Es graute bereits, doch es war auch eiskalt hier draußen. Anjolie ärgerte sich, dass sie sich nicht einen Umhang von Severus ausgeliehen hatte. Seit ihrer Rückkehr fror sie erbärmlich!
Sie legte ihre Flügel so an, dass sie einen Teil ihre Körpers schützten, was allerdings keine große Wirkung brachte.

Bibbernd tapste sie mit ihren nackten Füßen in östliche Richtung und wartete sehnsüchtig auf den Sonnenaufgang.
"Was zum Kuckuck denkst du dir dabei?", wehte plötzlich Severus´ scharfe Frage zu ihr herüber. Anjolie zog den Kopf ein und schielte über ihre Schulter. Er kam, außer sich vor Wut, auf sie zu und zog sich den Umhang aus. "Willst du nicht mehr gesund werden?"

Er legte ihr den Umhang über die Flügel und die Schultern und Anjolie musste alle Kraft aufbringen, ein wohliges Seufzen zu unterdrücken, als sie seine Körperwärme, die noch am Umhang haftete, umfing.

"Die Sonne!", flüsterte sie und hoffte, Severus würde ihr diese Ausrede abnehmen. So wie er aussah, würde er jede ihrer Bedenken sowieso achtlos zur Seite wischen. In dem Moment hörte sie aber auch schon die zarten Klänge des Sonnenaufgangs und hätte vor Erleichterung weinen können. Sie hatte befürchtet, dass sie diese Gabe durch ihren erneuten Besuch in der Hölle verloren hätte. Schließlich hatte sie erst Jahre nach ihrem Weggang von der Hölle die Musik wieder hören können.

Sie ging noch einen Schritt zur Brüstung und legte die Hände darauf. Tief atmete sie ein und nahm all die schöne Energie in sich auf. Sie spürte sofort die Wärme und Liebe und nicht nur von vorn.
Severus hatte seine Arme um sie geschlungen und wärmte sie - mit universaler Energie. `Wie...?´ Doch sie war einfach zu berauscht, um sich auf das Wie konzentrieren zu können - sie nahm einfach nur dankbar an, was ihr geschenkt wurde.
Anjolie spürte, wie ihre Abwehrkräfte wiederkehrten, wie die Finsternis zurückgedrängt wurde und dankte Gott, dass sie nur für ein paar Stunden in der Hölle hatte sein müssen.

Selbst als die Sonne bereits aufgegangen und das Tor verschlossen war, standen sie noch beieinander. Severus quetschte ihr Flügel und Anjolie beschloss, ihm mehr Spielraum zu geben. Sie konzentrierte sich auf ihre menschliche Form und er schreckte auf, als ihre Flügel verschwanden. Doch Anjolie hielt seine Hände fest, hielt sich an ihm fest, denn in dieser Gestalt war sie erheblich schwächer auf den Beinen.

Als ihre Umwandlung beendet war, zog sie seine Arme enger um sich und kuschelte sich wieder an ihn. "Du warst weg, als ich aus dem Schlaf schreckte. Ich befürchtete, du wärst gegangen!", murmelte Severus in ihr Haar. "Lauf nie wieder so davon!"

Diese Worte waren wie Balsam für ihre Seele. Anjolie schloss die Augen und lehnte sich gegen ihn. Sie wusste nicht, ob es an der neuen Energie lag, doch sie fühlte sich im Moment absolut glücklich und zufrieden. Sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken und sie erschauerte angenehm.

Severus drehte sie zu sich um und strich mit seinen Fingerspitzen über ihre Wange. Plötzlich riss er die Augen auf und ließ seinen Zeigefinger an ihrer Schläfe entlang gleiten. "Deine Augen!", flüsterte er heiser.

"Was ist damit?", hakte Anjolie beunruhigt nach.

"Sie sind wieder normal!"

"Was meinst du mit `normal´?" Seine Antwort hatte sie nicht gerade ruhiger werden lassen.

"Sie sind nicht mehr schwarz!" Anjolie versteifte sich und schaute erschreckt blinzelnd auf seine Brust. So sehr war sie am Abgrund gewesen? `Was hättest du alles anrichten können?´

"Wir sollten jetzt wieder reingehen!", schlug er leise vor und riss sie aus ihren bestürzenden Gedanken. Sie versuchte sie abzuschütteln und lächelte ihn, höchstwahrscheinlich vollkommen missglückt, an.

"Nur, wenn ich mich bei dir einhenkeln darf!", erwiderte sie.

"Auf einmal so anhänglich?", stichelte Severus mit hochgezogener Augenbraue und Anjolie konnte deutlich ein Funkeln in seinen dunklen Augen sehen.

"Reine Notwendigkeit! Ich habe im Moment ziemlich zittrige Knie!"

"Selbst schuld! Was läuft du auch weg und verdirbst meinen Versuch dir zu helfen, indem du deine Verbände abreißt!", tadelte er und das Funkeln war augenblicklich verschwunden.

Anjolie setzte ein mürrisches Gesicht auf. "Wieso verderben? Sieh doch selbst, wie gut deine Salbe bereits gewirkt hat. Du hast gute Arbeit geleistet!" Damit zog sie den Umhang auseinander, so dass er sich selbst davon überzeugen konnte.

Er folgte dieser Aufforderung ohne Zögern und ging vor ihr in die Hocke, um ihre Wunden besser in Augenschein nehmen zu können. Mit sanftem Druck glitten seine Hände über ihre Beine, doch immer um die Wunden herum. Anjolie sog so tief die Luft ein, dass ihre Rippen schmerzhaft protestierten. Doch das war gut so, denn es lenkte sie von Gedanken ab, die, in Anbetracht ihrer derzeitigen Lage, absolut unangebracht waren. Jetzt war es einfach keine Zeit dafür!

"Es ist noch lange nicht gut genug, um hier in übertriebene Freude auszubrechen!", kam es von unten. Er erhob sich wieder und griff sie energisch am Ellbogen. "Du bist viel zu leichtsinnig!"

Anjolie mochte es nicht, so mitgezogen zu werden. Es war viel zu unpersönlich! Also zog sie ihren Arm weg und henkelte sich sofort darauf wieder beim verblüfften Severus ein.
"Woher wusstest du eigentlich, dass ich hier bin?", fragte sie in das entnervende Schweigen hinein.

"Nach reichlicher Ãœberlegung, kam ich zu dem Schluss, dass du dich doch andauernd hier oben herumtreibst!", antwortete er schlicht.

"Tu ich nicht!", protestierte Anjolie.

"Tust du doch! Selbst nach dem Kampf am See wolltest du hier hoch und als ich dich das erste Mal sah, warst du auch auf dem Dach!", untersetzte er seine Behauptung ruhig.

"Schlimmer als ein Elefant!", grummelte Anjolie vor sich hin.

"Wie bitte?", hakte Severus nach. Sie sah ihn von der Seite her an und begegnete seinem herausfordernden Blick. Wollte er sie schon wieder locken? `Wie ich das liebe!´ Sie fasste seinen Arm fester und fühlte sich, als könnte sie Bäume ausreißen.

Gemeinsam gingen sie den Turm hinunter, als ihr wieder etwas einfiel. "Weißt du, ich bin richtig stolz auf dich!" Darauf wäre Severus fast von einer Stufe abgerutscht. Erschrocken hielt sie ihn am Arm fest und sich selbst am Geländer.

Er sah sie verwirrt an. "Wie... wieso?", krächzte er und räusperte sich.

"Du hast es geschafft, wieder auf die universale Energie zuzugreifen und zwar zweimal!", erklärte sie lächelnd.

"Du hast mir ja auch keine Wahl gelassen! Schließlich hast du Dumbledore brühwarm erzählt, dass ich das könnte und glaub mir, er war äußerst hartnäckig darin, mir bezüglich der Umsetzung Feuer unterm Hintern zu machen!" Er ging weiter und Anjolie musste ein Schmunzeln unterdrücken.

"Ja, er ist ein liebenswürdiger alter Herr, doch manchmal zum Erwürgen dickköpfig!", stimmte Anjolie zu. "Aber da du bisweilen zu deinem Glück gezwungen werden musst, ist das gar nicht so schlecht!"

Severus warf ihr einen entrüsteten Seitenblick zu. "Wo ist Dumbledore eigentlich?", fragte Anjolie, um sich ein Donnerwetter von ihm zu ersparen. "Ich habe ihn gestern Nacht auch nicht gesehen. Soviel Zurückhaltung bin ich von ihm gar nicht gewohnt!" Anjolie sah Severus vorsichtig an. Er hatte sich an ihrem Arm versteift und das konnte kein gutes Zeichen sein!

"Severus?", drängte sie ihn zur Antwort.

"Er konnte nicht dabei sein... Als die Dämonen drohten, Ms. Weasley mit Gewalt zu holen, ging er hinaus, um mit ihnen zu reden... Uttuku griff ihn an!", presste Severus hervor. In Anjolies Kehle bildete sich ein Kloß.

"Was... Ist er tot?", flüsterte sie.

"Nein." Sie atmete erleichtert auf. Wenigstens eine gute Nachricht! "Er ist außer Lebensgefahr, war bis gestern Nacht aber noch nicht wieder aufgewacht!"

"Dann werden wir jetzt nach ihm sehen!", beschloss Anjolie, als sie gerade aus dem Turm kamen. Sie wollte in Richtung Krankenstation gehen, doch Severus zog sie zu den Kerkern. "Erst wirst du ein Bad nehmen und ich werde dir noch einmal die Salbe auftragen und dann... können wir immer noch zu ihm gehen!", legte Severus fest und trug ein Gesicht zur Schau, das keinerlei Widerspruch duldete.

Entgegen ihrer üblichen Angewohnheit hatte sie auch nicht die geringste Lust dazu. Seinen Arm im festen Griff durchquerten sie die Keller. Als sie um die letzte Biegung kamen, blieb Severus abrupt stehen.

Der Grund dafür waren mehrere Personen, die vor seiner Tür standen und heftig diskutierten. McGonagall klopfte gerade energisch gegen die Tür, während Rosifer vorschlug, sich gewaltsam Einlass zu verschaffen, um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Davon riet ihm der Werwolf jedoch dringend ab.

Anjolie hörte aus Severus´ Richtung ein Geräusch, dass sich verdächtig nach einem Knurren anhörte und piekste ihm mit dem Zeigefinger in die Rippen. Unwillig sah er sie darauf an und Anjolie setzte als Gesichtsausdruck ein riesiges Fragezeichen auf.

"Ich fürchte, ich wollte gestern Nacht unbedingt wieder zu dir, so dass ich McGonagall - einzig, um sie loszuwerden - versprach, dass sie dich heute morgen sehen könnte", beichtete er mit zusammengebissenen Zähnen. "Was die anderen wollen, kann ich dir auch nicht verraten."

Anjolie spürte ein Zucken um ihre Mundwinkel. Er sah so herrlich zerknirscht und nebenbei völlig genervt aus, dass ihr das Zwerchfell juckte. Das war auf jeden Fall etwas anderes, als seine Verwirrung und Sorge. "Warum fragen wir sie dann nicht einfach?"

"Wenn es unbedingt sein muss!", knirschte er zurück und wollte sich von ihr lösen.

"Hey!", protestierte sie. "Ich kippe um, wenn ich mich nicht an dir festhalten kann!" Das war zwar nicht ganz wahr, denn sie fühlte sich bereits bei weitem besser, als auf dem Turm, aber das musste sie ihm ja nicht unbedingt auf die Nase binden. Sie fasste seinen Arm noch fester und hörte ihn etwas von wegen `Stahlklammer´ grummeln.

Den Kommentar ignorierend, zog sie ihn zu dem Grüppchen und rief: "Soviel Besuch am frühen Morgen? Wie kommen wir denn zu dieser Ehre?", begrüßte sie sie und erhielt sofort ihre Aufmerksamkeit.

"Besuch?", schnaubte Severus. "Wohl eher Invasion!"

Dafür erhielt er von Rosifer einen absolut tödlichen Blick. "Ich weiß einfach nicht, wie du diese Person ertragen kannst, Anjolie!", bemerkte er mit der typischen schnarrenden Malfoy-Stimme.

"Bitte Rosifer! Solche gemeinen Bemerkungen passen nicht zu deinem neuen hübschen Engelsgesicht!", tadelte Anjolie lächelnd, worauf sie alle ungläubig anstarrten.

"Ich denke, du kannst Malfoy nicht leiden?", bohrte Rosifer misstrauisch.

"Kann ich auch nicht! Aber dich kann ich leiden und ich finde, dass dieses Gesicht viel besser zu dem liebenswürdigen Rosifer passt, als zu dem bösartigen Malfoy!" Rosifers Gesicht überzog ein zartes Rosa und Anjolie hätte am liebsten laut aufgelacht, weil ein so altes Wesen wie Rosifer noch die Fähigkeit besaß zu erröten. Sie unterdrückte ihren Impuls aber, als ihr Severus´ angepisster Gesichtsausdruck auffiel.

Sie räusperte sich und sah die drei Besucher an. "Also, wer ist euer Ziel - Severus oder ich?"

"Du!", kam die eindeutige Antwort.

"Na dann: Wollen wir nicht reingehen?" McGonagall und der Werwolf - Sie musste unbedingt nach seinen Namen fragen! - sahen aufgeschreckt Severus an. Anjolie folgte ihren Blicken und ergänzte vorsorglich: "Natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht, Severus!"

Er sah aus, als bereue er es bereits, sie gestern Nacht zusammengeflickt zu haben. Dann gab er ein Geräusch von sich, dass sie als Zustimmung auslegte und ließ ihn los, damit er die Tür öffnen konnte.

Als alle sorgfältig im Wohnraum verstaut waren - Severus hatte sogar mehr Stühle herbeigezaubert! `Was für ein fürsorglicher Gastgeber!´ - zog er sie ins Schlafzimmer und sagte zu den anderen: "Einen Moment noch! Eure Gastgeberin möchte sich noch etwas gesellschaftsfähiger kleiden!" `Autsch!´ Der war wirklich nicht gut drauf!

"Alles okay?", hakte sie nach, als sie allein waren.

"Du meinst, abgesehen davon, dass du mich so manipuliert hast, dass ich jetzt mehr Leute in meinem Wohnzimmer habe, als in den letzten zehn Jahren zusammen?", zischte er sie an und Anjolie runzelte die Stirn.

"Da musst du ja ein richtiges Einsiedlerleben geführt haben!", stellte sie fest und überging Severus´ wütendes Blitzen.

"Ach komm schon! Wir konnten uns wohl schlecht weiter auf dem Flur unterhalten!", drängte sie.

"Sieh zu, dass du dich richtig anziehst!", fauchte er und verschwand im Bad.

"Ich denke, ich sollte vorher noch baden und die Salbe wieder auftragen?", rief sie hinter ihm her. Er kam mit einem Kleiderbündel wieder raus und entgegnete kühl: "Daraus wird jetzt ja wohl nichts mehr!"

Er legte die Kleidung aufs Bett und sie erkannte erfreut, dass es ihre waren. Sie warf den Umhang aufs Bett und begann das Hemd aufzuknöpfen.
Sie spürte Severus´ faszinierten Blick auf sich, bis er sich dann aber einen Ruck gab und sich seinen Umhang vom Bett schnappte, bevor er ins Wohnzimmer verschwand.

Anjolie schlüpfte schnell in ihre Kleidung, ließ jedoch ihre übrigen Verbände dran. Ihr Oberteil war verdammt eng und die Wunden schmerzten noch, wenn man sie berührte. Da ging sie lieber auf Nummer sicher. Außerdem wollte sie niemanden erschrecken, wenn sie die Wunden so offen herzeigte, besonders um den Bauchbereich herum, wo sie normalerweise nichts trug. Ihre Hose war zwar auch nicht viel weiter, aber dagegen konnte sie im Moment nichts ausrichten.

Sie ging wieder ins Wohnzimmer und fand Severus mit Minerva redend und Rosifer mit dem Werwolf den Kopf zusammen steckend vor. Da Minerva und Severus viel zu ernst aussahen, zog es Anjolie eher zu Rosifer hin, auch wenn sie befürchtete, dass sie empfindlich auf den Werwolf reagieren könnte. "Hey, ihr beiden!", schreckte sie die beiden auf. Erfreut bemerkte sie, dass die Nähe des Werwolfs sie diesmal nicht im geringsten störte. Sie war wohl positiv genug aufgeladen, um jedweden perversen Tötungsdrang zu unterdrücken.

"Ich bin froh, dass es dir wieder besser geht!", legte Rosifer sofort los. "Ich hatte schon befürchtet, dieser Griesgram würde alles noch schlimmer machen!"

"Hör auf damit, auf Severus herumzuhacken!", schimpfte Anjolie. "Dass es mir schon wieder so gut geht, habe ich ausschließlich ihm zu verdanken!" Rosifer verleierte die Augen und Anjolie knuffte ihm ungeduldig in die Rippen. "Du kannst mir ruhig glauben! Nur weil er nach außen hin so finster wirkt, heißt das noch lange nicht, dass er es auch ist!"

"Ja, ja!", winkte Rosifer ab und sah den Mann zu seiner Linken an. "Kaufst du ihr das ab?" Anjolie warf dem Werwolf einen warnenden Blick zu, doch der schien gar nicht nötig zu sein.

"Ich war mit Severus nie befreundet...", begann er.

"Hah, wen wundert´s!", unterbrach Rosifer ihn und Anjolie schickte ihm tödliche Pfeile entgegen.

"Lass mich ausreden!", fauchte der Werwolf ihn an und Rosifer verzog genervt den Mund. "Vielleicht war ich ja nie mit ihm befreundet, aber von den wenigen, die das behaupten können, habe ich viel Gutes über ihn gehört!"

"Siehst du!", schnappte Anjolie schadenfroh. "Er..., ähm, wie heißen Sie eigentlich?", nutzte Anjolie die Gelegenheit.

"Remus", antwortete er sofort. "Remus Lupin!"

"Also Remus - ich darf doch Remus sagen?", hakte sie nach. Als er nickte, fuhr sie lächelnd fort. "Wie du siehst, stimmt Remus mir zu und er hat ja nun wirklich keinen Grund mir nach dem Mund zu reden!"

"Also gut! Er ist ein Goldjunge!", gab Rosifer resignierend nach und seufzte theatralisch.

"Spinner!", lachte Anjolie und auch Remus grinste verhalten.

"Hier geht´s ja heiter zu!", stellte Minerva steif fest. Sie war mit Severus herangetreten und Anjolie drehte sich sofort zu ihr um. Ihr Gesicht war von Sorgen gezeichnet und Anjolies Heiterkeit verflog auf Anhieb.

"Wie geht es dem Direktor?", fragte Anjolie und die Augen der Lehrerin wurden feucht. Doch sie fing sich sofort wieder.

"Dem Umständen entsprechend! Ich weiß nicht, womit dieser Dämon ihn angegriffen hat, aber er hat ihm fast den gesamten Bauchraum zerfetzt. Zum Glück konnte Madame Pomfrey ihm helfen. Er ist aus seiner Bewusstlosigkeit gleich in tiefen Schlaf gefallen. Er wird bestimmt bald wieder aufwachen!" Letzteres hörte sich eher so an, als wolle sie sich selbst überzeugen.

"Ja, bestimmt. Ich werde nachher im Krankenflügel vorbeischauen. Vielleicht ist er ja dann schon wach.", erwiderte Anjolie, obwohl sie nicht ihren Hintern auf das eben Gesagte verwetten würde.

"Wie geht es Potter?", fragte Severus kühl an Remus gerichtet. Offenbar waren sie wirklich keine Freunde, aber er schien ihn als kleineres Übel als Rosifer zu betrachten.

"Seine Abneigung alles und jedem gegenüber hat sich weitestgehend gelegt. Alles andere kann ich nicht beurteilen. Da musst du schon Rosifer fragen!" Anjolie sah Rosifer von der Seite her an, der seinerseits Severus herausfordernd ansah. Severus jedoch schien nicht im Geringsten geneigt zu sein, auf diese Herausforderung einzugehen. Reserviert begegnete er Rosifers Blick und schwieg beharrlich.

Anjolie stöhnt innerlich auf. `Also diese Hahnenkämpfe unter Männern sind doch echt das Letzte!´ "Rosifer?", bohrte sie ungeduldig und als er nicht antwortete, fügte sie hinzu: "Muss ich die Antwort erst aus dir herausprügeln?"

Sein Kopf ruckte sofort herum. "Prügeln? Ich dachte, du bist wieder einflussfrei!"

"Ist sie auch!", fuhr Severus dazwischen. "Nur Typen gegenüber, die sie provozieren, kann sie ab und an aggressiver werden!" Anjolie blinzelte Severus erstaunt an, konnte aber mit seiner Reaktion nichts anfangen, also wandte sie sich wieder Rosifer zu.

"Tja, was soll ich dazu sagen?... Er hat Recht! Also?", drängte sie.

"Ihm geht es gut! Die Zuneigung seiner kleinen Freundin hat viel dazu beigetragen und in ein paar Tagen wird nichts mehr von dem Einfluss der Hölle in ihm übrig sein! Und dass jetzt seine ganzen Freunde um ihn herumhocken, kann auch nicht schaden!"

"Seine Freunde?", lächelte Anjolie.

"Ja!", antwortete diesmal Remus. "Vor ungefähr einer halben Stunde sind die Weasleys und der halbe Gryffindorturm im Raum der Wünsche aufgetaucht. Sie haben es wohl nicht länger ausgehalten!"

"Eine unmöglich laute Bande!", knurrte Rosifer. "Deshalb bin ich auch geflüchtet. Die waren ja nicht auszuhalten!"

"Ach, komm schon! Gib ruhig zu, dass du es genossen hast, wie sie ihn begrüßt haben! Du hast die ganze Zeit nur vor dich hingegrinst und ein grinsender Lucius Malfoy ist ein wirklich beängstigender Anblick!", stichelte Remus. "Es hatte schließlich seinen Grund, dass sich einige Schüler ängstlich aneinander drückten, als sie dich sahen!"

"Jetzt übertreibst du aber gewaltig!", protestierte Rosifer.

"Wenn du meinst!", lenkte Remus scheinbar ein, doch seine Augen funkelten vergnügt. `Habe ich hier irgendetwas verpasst, oder was?´, wunderte sich Anjolie, während ihre Augen wie bei einem Tennismatch zwischen den beiden hin- und hersprangen. `Auf die beiden sollte ich lieber ein Auge behalten!´

"Anjolie, was sollen wir jetzt in Bezug auf die Dämonen unternehmen?", unterbrach McGonagall energisch. Anjolie sah Severus an, der ihrem Blick ausdruckslos begegnete. Sie unterdrückte ein Seufzen, als ihr klar wurde, dass er die Antwort und die Entscheidung ihr überlassen würde.

"Nichts!", antwortete sie ruhig. "Wir haben alles getan, was möglich war! Sie können kein Tor mehr ins Schloss öffnen und die Eingänge sind abgeschottet! Es sollte sich nur niemand mehr draußen blicken lassen, bis der Kampf vorbei ist. Das heißt, Stubenarrest für alle!"

McGonagall war nicht begeistert von dieser Festlegung. "Aber wir können doch nicht einfach nur darauf warten, dass sie bei Nacht und Nebel wiederkommen und sich gewaltsam Zutritt verschaffen, um uns alle im Schlaf zu ermorden!"

"Ich bezweifle, dass es soweit kommen wird!", mischte sich Rosifer ein. "Uttuku hat zwar ein großes Maul, aber letztendlich ist er ein Feigling! Und eines können Sie mir glauben, Anjolie hat ihm gestern Nacht einen mordsmäßigen Schrecken eingejagt! Der wird hier nicht wieder auftauchen, bevor es nicht unbedingt nötig ist."

"Rosifer hat Recht!", bestärkte Anjolie ihn und McGonagalls Zweifel verschwanden langsam aus ihren Augen. "Uttuku wäre hier niemals aufgetaucht, wenn er sich nicht im Vorteil gewähnt hätte. Ich habe gestern ein paar Tricks aufgefahren, die er von mir noch nicht kannte und das bedeutet für ihn eine Unbekannte, die er nicht im Entferntesten einschätzen kann. Deshalb wird er auf Nummer sicher gehen und erst wieder hier auftauchen, wenn ich nicht eingreifen kann. Und das ist erst zum Zweikampf selbst der Fall. Da darf sich kein Dritter einschalten, sonst hat automatisch der Gegner gewonnen!"

"Nun gut, wenn Sie meinen!", erwiderte McGonagall zögernd. Sie klang bei weitem nicht so überzeugt, wie es sich Anjolie für sie gewünscht hätte, doch das konnte sie auch verstehen. Sie war einfach verunsichert und ängstlich, aufgrund der Geschehnisse in letzter Zeit. Und dann war auch noch Dumbledore schwer verletzt. Beim Weihnachtsball hatte Anjolie von McGonagall erfahren, dass sie und Dumbledore sich schon lange kannte und gute Freunde waren. Da war ihr Zögern doch kein Wunder!

"Vielleicht wäre es besser, wenn die Hauslehrer den Schülern gleich heute Morgen ihre Anweisungen für die nächsten Tage geben?", schlug Remus vorsichtig vor und unterbrach das unangenehme Schweigen.

Severus´ darauffolgender Blick würde jeden zur Eissäule erstarren lassen, doch Remus ließ ihn nur an sich abtröpfeln und sah Anjolie und Rosifer an. "Und wir könnten ja in der Krankenstation vorbei schauen!"
Anjolie lächelte ihn an und erwiderte: "Das ist eine gute Idee! Und dann gehe ich zu Ginny. Ich hoffe, du hast ihr nicht jedes schaurige Detail aus der Hölle unter die Nase gerieben?", wandte sie sich an Rosifer und er schaute völlig unschuldig aus der Wäsche.

"Ich habe keine Ahnung, wie du auf die Idee kommst! Wir haben nicht über den gestrigen Tag gesprochen!" Anjolie zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. Er sah alles im Raum an, nur nicht ihr in die Augen. Dann seufzte er ergeben und platzte heraus: "Na gut, ich habe die Erlebnisse grob umrissen, aber mehr nicht! Du kannst ja Remus fragen!"

Anjolie sah Remus und er nickte grinsend. Damit drehte sie sich zufrieden um und hörte Rosifer grummeln: "Als ob sie mir nicht glauben würde!"

"Nicht mehr, als nötig ist!", schickte sie über die Schulter zurück und sah gerade noch, wie er ihr die Zunge herausstreckte, als sie sich noch einmal zu Severus umdrehen wollte. "Das habe ich gesehen!", sagte sie mit drohend erhobenen Zeigefinger.

"Na und?", maulte Rosifer und drehte ihr symbolisch den Rücken zu. Sie verzog spöttisch den Mund und sah dann Severus an. Dessen Gesicht glich mittlerweile einer Steinmaske und Anjolie befürchtete eine ganze Weile zu brauchen, bis er wieder aus sich heraus kam. `Wie kann er sich nur so unnahbar verhalten, wenn er mir gegenüber doch so wunderbar liebenswürdig sein konnte?´

tbc


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Zitat
Damit die Schüler nicht so einförmig aussehen, boten wir jedem eine Auswahl an: Unterhemden, Pullis, Strickjacken und andere Uniform-Varianten.
Jany Temime, Kostümbildnerin