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Fanfiction

Kampf um die Zukunft - Weihnachtsbälle und was sie mit sich bringen

von Rosiel

14. Kapitel – Weihnachtsbälle und was sie mit sich bringen

Ginny und Anjolie räumten die Waffen wieder weg. Als Anjolie sich nach dem letzten Schwert bückte und zurück zur Aufhängung humpelte, beobachtete Ginny sie aus dem Augenwinkel und fragte neckend: „Wird’s denn gehen?“

„Ja!“, knurrte Anjolie und unterdrückte das Verlangen ihren geschwollenen Knöchel zu massieren. „Aber wehe, ich kann wegen dir morgen nicht tanzen!“

„Ohhh! Du wirst also doch kommen?“, fragte Ginny erstaunt.

„Professor Dumbledore besteht darauf!“

„So, so! Nie um eine Ausrede verlegen, was?“, lockte Ginny. „Und eine Ausrede um nicht tanzen zu müssen, hast du dann ja auch schon!“ Sie warf einen vielsagenden Blick auf Anjolies Knöchel. „Wirklich clever, alte Lady!“

‚Höre ich richtig?’ Anjolie schnappte sich eines der Kissen, die sich seit heute plötzlich im Trainingsraum befanden, und warf es Ginny zielsicher und mit genug Schmackes an den Kopf, um ihren Schützling zur Seite taumeln zu lassen.

„Hey!“, lachte Ginny auf. „Nur weil ich die Wahrheit gesagt habe?“

„Pass ja auf! Ich habe hier noch mehr Kissen!“, knurrte Anjolie in ihre Richtung.

„Hoh! Frieden!“, rief Ginny und hob abwehrend die Hände.

„Mach endlich, dass du ins Bett kommst!“, drängte Anjolie. „Sonst bist du morgen nicht stark genug für deinen kleinen, schwarzhaarigen Liebling! Ich geh mal davon aus, dass es beim Tanzen nicht bleiben wird!?“, vermutete sie mit einem Zwinkern.

Ginny starrte Anjolie mit offenem Mund an und glich in sekundenschnelle dem berühmt-berüchtigten Nachtschattengewächs. „Anjolie!“, rief sie entrüstet, als sie ihre Sprache wiedergefunden hatte.

„Was?“, fragte diese unschuldig. „Du wirst doch wohl deinen ersten Ball nutzen und den Jungen, den du magst ausgiebig küssen!“

„Ach so, küssen meinst du!“, stieß Ginny erleichtert aus.

„Ja, natürlich!“, lachte Anjolie. „Was denkst du denn, was... Moment! Glaubst du etwa, ich schlage meinem 16jährigen Schützling vor, gleich in die vollen zu gehen?... Obwohl, ... ich habe mir sagen lassen, dass Adam und Eva auch nicht älter waren!“ Anjolie schaute gespielt nachdenklich auf den Boden.

„Wer?“, fragte Ginny verständnislos und blinzelte Anjolie neugierig an. Anjolie schenkte ihr aber nur einen flüchtigen Seitenblick und meinte: „Ach, vergiss es!“ Sie hatte ganz vergessen, dass sie hier mit einer Hexe sprach.

Ginny zuckte die Schultern und gähnte ausgiebig. „Ich glaub, ich fall gleich um!“

„Und ich kann gar nicht glauben, dass du seit gestern früh nicht mehr geschlafen hast!“, konterte Anjolie. „Wo ihr Menschen doch die Hälfte eures Lebens verschlaft!“

Ginnys Kopf ruckte herum. „Halloho! Schon vergessen? Du hast mir die ganze Nacht von deinem Leben und deinen Erlebnissen erzählt. Das war kein Stoff für Gute-Nacht-Geschichten, das kannst du mir glauben!“

„Schätzchen, ich war dabei! Aber offensichtlich bist du jetzt zum Einschlafen bereit!“, grinste Anjolie, als Ginny ein weiteres Mal gähnte.

„Du hast Recht! Ich gehe schlafen!“, stimmte sie zu und ging zur Tür. Auf halber Strecke blieb sie stehen und drehte sich noch einmal um. „Was wirst du denn eigentlich anziehen? Du gehst doch nicht etwa so?“

Anjolie drehte sich in ihre Richtung, da sie es sich gerade auf den Kissen bequem machte. „Was bitte sehr hast du gegen meine Kleidung?“, schnappte sie beleidigt. „Außerdem entspringt es nicht meinem Wunsch, zum Ball zu gehen und ich kann mich nicht erinnern Dumbledore irgendetwas von angemessenerer Kleidung erwähnen gehört zu haben!“

„Vielleicht, weil er davon ausgeht, dass sich das von allein versteht?!“, murmelte Ginny und erntete einen bitterbösen Blick von Anjolie.

„Zieh endlich Leine, du freches Gör!“ Sie schnappte ein Kissen und tat so, als wolle sie es nach Ginny werfen und ihre Schülerin ergriff schleunigst die Flucht.

Anjolie kuschelte sich in die Kissen und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Auch sie würde ein wenig ruhen, damit sie den morgigen Ereignissen und natürlich Severus gewachsen war. Sie hatte zwar nicht die geringste Ahnung, wem oder was sie dieses plötzliche Polsterparadies zu verdanken hatte, doch sie würde sich darüber auf keinen Fall beschweren!

Ginny war nicht davon begeistert gewesen, schon wieder zu trainieren, da Anjolie ihrer Meinung nach wegen ihrer Verletzung doch so angeschlagen war. Anjolie hatte sie regelrecht drängen müssen und konnte sie erst überzeugen, als sie ersprach, das Training etwas ruhiger angehen zu lassen.

Letztendlich war sie aber doch nicht schnell genug gewesen, um Ginny’s Tritt auszuweichen und das Ergebnis pochte jetzt freudig vor sich hin. ‚Wieder mal großartig hingekriegt, Anjolie!’

Sie stützte ihr verletztes Bein auf ihre andere Knie und begann sich zu überlegen, wie sie Severus morgen dazu bringen würde, genau das zu tun, was ihr vorschwebte. Dieser Mann konnte so verflucht stur sein und liebte es unheimlich, ihre Pläne zu durchkreuzen! Ob er der Typ Mann war, der sich von einem Ball abschleppen ließ? ‚Schließlich soll ja nicht nur Ginny ihren Spaß haben!’

Anjolies Kopf ruckte zur Seite, als ein Schatten über sie fiel. Mit seiner typischen Arroganz stand Severus vor ihr und sah mit einem nicht zu bestimmenden Gesichtsausdruck zu ihr herunter. Anjolie schielte zur Tür und fragte sich, wie er es geschafft hatte, sich unbemerkt hereinzuschleichen. So weggetreten konnte sie doch nicht gewesen sein! Dieser Mann hatte was von einer Katze! ‚Hmm, äußerst vielversprechend!’

„Hallo Schleicher!“, lächelte sie ihm entgegen, worauf er nur eine hochgezogene Augenbrauche präsentierte. Einen Moment sahen sie sich lediglich an, dann brach er das Schweigen.

„Du hast nicht vor aufzustehen?“ Seine Stimme klang neutral und Anjolie fragte sich langsam, was er eigentlich wollte.

„Wieso? Mache ich dich nervös, wenn ich so vor dir liege?“, lockte sie ihn. Sie mochte es nicht, wenn er so absolut undurchschaubar war. Auf Gefühle konnte sie sich wenigstens einstellen. Na ja, sie konnte es wenigsten versuchen!

Sein Blick verdüsterte sich. „Es ist eine Frage der Höflichkeit!“

Anjolie lachte kurz auf, hörte aber sofort wieder auf, als sie sah, dass es ihn nur wütend machte. „Oh, hört ihn euch an, den Experten in Sachen Höflichkeit! Was ist los, hast du heute nacht auf einem Knigge-Buch geschlafen, dass du plötzlich solche Töne spuckst?“

Severus Nasenflügel bebten auf und von ihrer Sicht aus, wirkte seine Nase plötzlich extrem groß. Sie unterdrückte ein weiteres Grinsen, um ihn nicht die Wände hochzutreiben und fragte einschmeichelnd: „Und, wie komme ich zu der Ehre deines so plötzlichen Besuches?“ Diese Frage schien ihn daran zu erinnern, dass er zu ihr gekommen war und einen Moment sah er aus, als kämpfe er mit sich. ‚Was? Hat dich etwa der Mut verlassen?’

„Dumbledore will wissen, ob du morgen auch wirklich zum Ball kommst!“, antwortete er kühl.

„So? Will er das? Warum fragt er mich nicht selbst?“, hakte Anjolie provozierend nach.

„Er hat Wichtigeres zu tun!“

Anjolie fasste sich ans Herz und hauchte: „Autsch!“ Sie setzte sich auf und sah ihn fragend an. „Du hast keine besonders gute Laune heute, hm!“ Sein Blick hatte ihren Verband gestreift, als sie sich bewegt hatte. Anstatt auf ihre Frage zu reagieren, trat er näher und kniete sich neben sie.

Alarmiert setzte sie sich steif hin und legte die Unterarme auf die Knie. Ihr argwöhnischer Blick hielt ihn aber nicht auf. „Ach, sieh mal an!“, sagte er leise. „Erst locken und dann vor den Folgen in Deckung gehen!“

„Red keinen Unsinn!“, schnappte Anjolie. „Dein plötzlicher Umschwung hat mich nur etwas misstrauisch gemacht!“

Er rutschte noch etwas näher und murmelte: „Was du nicht sagst!“ Er zog Anjolies rechten Arm weg und drückte sie wieder sanft in die Kissen. Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Was hatte er vor? Würde er jetzt endlich zu ihr kommen? War alles geplant gewesen? Ihre Gedanken überschlugen sich und als er seine Hände von ihren Schultern seitlich an ihren Brüsten entlang zu ihrer Taille gleiten ließ, breitete sich eine wohlige Schwäche in ihr aus und ihr Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren.

Sie brauchte einen Moment bis ihr klar wurde, was er dort unten machte. Er... löste ihren Verband? „Wann ist er das letzte Mal gewechselt worden?“, hörte sie ihn durch das Rauschen des Blutes in ihren Ohren. Schlagartig erfasste sie eine entsetzliche Enttäuschung. Was sollte das? Sie wollte ihn als leidenschaftlichen Liebhaber und was bekam sie? Florence Nightingale!

Wütend wischte sie seine Hände zur Seite und riss sich den restlichen Verband vom Leib. Severus beobachtete sie etwas befremdet und Anjolie pfefferte das Tuch zur Seite. Sie hatte diesen Verband sowieso nie gewollt, aber jetzt konnte er wenigstens als geeignetes Objekt herhalten, um ihre Wut abzureagieren.

‚Immer noch besser, als ihm vor Frustration den Hals umzudrehen!’ Sie hatte schließlich noch Pläne mit ihm, auch wenn sie dafür wohl die Dampfhammermethode einsetzen musste. ‚Dass Männer einfach keine subtilen Hinweise verstanden!’

„Zufrieden?“, schnappte sie kühl.

Severus sah auf die ehemals verletzte Stelle und Anjolie folgte seinem Blick. Sie musste sich etwas verrenken, um die Stelle zu sehen, bemerkte aber nur noch einen rötlichen Fleck auf ihrer Haut.

Severus ließ gedankenverloren seinen Daumen darüber gleiten und Anjolie sog scharf den Atem ein. Seine federleichten Berührungen ließ die Hitze durch ihren Körper schießen und noch etwas: immer wenn er an eine besonders empfindliche Stelle kam, zuckte sie leicht zurück.

Er stoppte seine Berührungen, sah zu ihr auf und ein unheilvolles Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Anjolie schluckte heftig. „Was?“, fragte sie unsicher. Blitzschnell fuhren seine langen Finger über ihre Haut und Anjolies Muskeln zuckten wieder. Sie musste unheimlich an sich halten, um nicht zu kichern. ‚Das wäre ja nun wirklich das Letzte!’

Seine Augenbrauen schossen in die Höhe und das Lächeln verbreiterte sich. ‚Oh, oh! Das heißt nichts Gutes!’ Severus ließ seine warme Hand zur anderen Seite gleiten und suchte auch dort nach empfindlichen Stellen. Er war äußerst erfolgreich!

Als es Anjolie nicht mehr aushielt, schob sie seine Finger weg, aber seine andere Hand schoss vor und bearbeitete wieder ihre rechte Seite. „Severus!“, stieß sie aus und konnte das Kichern nicht mehr unterdrücken.

Sein Lächeln hatte nun auch seine Augen erreicht und Anjolie ließ sich einen Moment davon ablenken. Sie mochte den weichen Ausdruck seines Gesichts, wenn er so entspannt war. Allerdings war bei ihr von Entspannung nicht mehr zu reden, denn Severus war dabei, sie jetzt mit beiden Händen zu kitzeln. Er wirkte so ausgelassen, wie ein kleiner Junge und Anjolie brach in herzhaftes Lachen aus, während sie noch immer versuchte, seine Hände wegzudrücken – wesentlich halbherziger.

Doch Severus zeigte sich so geschickt in seinem Tun, dass sie keine Chance hatte. Das wollte sie natürlich nicht auf sich sitzen lassen! Also ging sie zum Angriff über. Sie schnappte ihn mit beiden Händen an seinem Umhang, zog den überraschten Severus zu sich und noch in der gleichen Bewegung warf sie ihn rückwärts in die Kissen, wobei sie sich rittlings auf ihn schwang.

Severus blinzelte sie erstaunt an und Anjolie grinste auf ihn hinunter. „Ja!“, lachte sie überlegen. „So leicht kannst du bei mir vom Herrscher zum Beherrschten werden!“

Severus’ verblüffter Blick verschwand und an seine Stelle trat ein gefährliches Funkeln. „So, du glaubst also, nur weil du oben sitzt, hast du auch gleichzeitig die Oberhand?“ Seine leise, tiefe Stimme jagte ihr wohlige Schauer über den Rücken.

„Das glaube ich nicht, das weiß ich!“, schnurrte sie. Die Entschlossenheit in seinem Blick ließ sie Böses ahnen, doch sie würde den Teufel tun und ihn von seinem Vorhaben abbringen, was auch immer es sein mochte. Jetzt, wo er endlich ihren Wünschen nachkam.

Mit festem Griff legte er seine Hände um ihre Taille und zog sie zu sich hinunter und Anjolie ließ es sich mit angehaltenem Atem gefallen. Seine Hände glitten höher und je näher sie kam, desto mehr schlang er seine Arme um ihren Körper. Eng umschlungen lagen sie nun aufeinander, ihre Münder nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.

Anjolie konnte das Verlangen in seinen Augen sehen, doch sie wĂĽrde ihn nicht zuerst kĂĽssen. Das hier war sein Spiel, also sollte auch er die Regeln bestimmen!

Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut und es fiel ihr schwer seiner Aufforderung nicht zu folgen. Zu gern würde sie ihn mit einem ‚Nun mach schon!’ antreiben, aber das würde ihm nur Genugtuung verschaffen! Was sie wollte, war Befriedigung, und zwar für sie beide!

Seine Augenbraue hob sich wieder, als sie sich nicht rĂĽhrte. Ohne Vorwarnung hob er seinen Kopf, um ihr einen festen, jedoch nicht harten Kuss auf die Lippen zu drĂĽcken. Anjolie schloss die Augen und ihr Atem entfuhr ihr in einem wohligen Seufzen. Genau das war es! Genau das wĂĽnschte sie sich schon so lange von ihm, seit ihrem ersten Kuss!

Anjolie kam seinem Mund entgegen und rutschte auf ihm etwas tiefer, um ganz mit seinem Körper verschmelzen zu können. Damit brachte sie ihn zum Stöhnen, obwohl Anjolie es eher als Schnurren bezeichnet hätte. Passte eh besser zu ihm!

Sein Kuss wurde leidenschaftlicher und seine Hände fuhren ihren Rücken runter zu ihrem Po. Er umfasste ihre Pobacken und drückte sie noch näher an sich. Sie konnte seine wachsende Erregung spüren und die Hitze schoss ihr durch den Bauch. Sie ließ ihre Hände durch seine Haare gleiten und fuhr mit ihrer Zunge genüsslich über seine warmen Lippen.

Anjolie rieb ihren Körper an seinem und konnte seine Hitze auf jedem Zentimeter spüren, mit dem sie sich berührten.

„Oh, Anjolie! Wo hast du...“, unterbrach die Stimme eines Eindringlings ihre ‚Aktivitäten’ und Ginny kam mit Schwung in den Raum gerauscht. Doch bei dem Anblick, der sich ihr bot, blieb sie ruckartig stehen und starrte sie beide groß an. Anjolie konnte Severus unter sich stöhnen hören, aber es war nicht mehr das begeisterte Schnurren von eben. Es glich eher einem Tier in der Falle.

„Oh, ähm..., Entschuldigung. Ich wusste nicht...“, stotterte Ginny und bewegte sich rückwärts wieder auf die Tür zu, den Blick noch immer fasziniert auf Severus und Anjolie gerichtet.

Da hörte Anjolie hinter Ginny noch mehr Ankömmlinge und sie riss die Augen auf. ‚Oh nein!’ Dass Ginny es wusste war kein Problem, aber andere ging es nichts an! „Halt sie auf!“, rief sie ihrer Schülerin zu und die reagierte sofort. Sie drehte sich um und wollte die Tür schließen, als ihr noch etwas einfiel. „Ach, danke für das Kleid! Es ist wirklich traumhaft schön!“, rief sie begeistert.

„Ginny!“, knurrte Anjolie warnend.

„Ach ja!“, antwortete sie und schloss schnell die Tür hinter sich. Anjolie konnte sie mit mehreren reden hören und atmete erleichtert auf, als sich die Stimmen entfernten. ‚Du hättest wirklich dran denken können, dass Ginny das Kleid heute Abend entdecken würde!’

Sie wollte sich von Severus herunterrollen, da sie annahm, dass er sich wieder in sein Schneckenhaus zurückziehen würde. Es war schließlich immer das gleiche mit ihm und seine Erstarrung, war ihr auch nicht entgangen. ‚Wie auch! Du liegst ja mit voller Länge auf ihm!’

Aber Severus hielt sie zu ihrem Erstaunen zurĂĽck. Sie sah ihm in seine schwarzen Augen und konnte es nicht glauben, dort keinen Zorn zu entdecken.

„Was weiß sie?“, fragte er, ohne jede Spur eines Gefühls. Anjolie glaubte, sich verhört zu haben.

„Glaubst du tatsächlich, was sie hier gesehen hat, könnte sie falsch interpretieren?“, fragte sie ungläubig und lehnte ihre Ellbogen neben seinen Kopf auf, um etwas Abstand zu bekommen.

„Sie schien nicht sehr überrascht zu sein!“ Seine Stimme klang noch eine Spur kälter. Anjolie zuckte nur mit den Schultern und erzählte ihm, das Ginny sie beide beim Tanzen gesehen hatte und seitdem ihre eigenen Schlussfolgerungen zog.

„Deshalb also das seltsame Grinsen!“, sinnierte er. Diesen Moment nutzte Anjolie, um einen weiteren Versuch zu starten, sich von ihm herunterzurollen. Doch auch diesmal hielt er sie auf.

„Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet!“

„Ähm,.... welche?“ Anjolie hatte zur Zeit tatsächlich Schwierigkeiten, ihm zu folgen.

„Wirst du morgen zum Ball erscheinen?“

„Wieso glaubt Dumbledore eigentlich, dass ich das nicht täte? Schließlich hat er mich doch mehr oder weniger selbst dazu überredet!“

„Du bist ihm zu unberechenbar, um deine Handlungen fest einzuschätzen!“, antwortete Severus und klemmte ihr eine abtrünnige Strähne hinters Ohr.

„Du könntest mich ja abholen und persönlich dafür sorgen, dass ich zum Ball komme!“, schnurrte Anjolie in der Annahme, dass er dieses Angebot nicht einmal in ihren Träumen in Erwägung zog.

„Gut! Ich hole dich Viertel vor Acht ab. Sieh zu, dass du fertig bist! Ich möchte nicht zu spät kommen!“ Anjolie blinzelte ihn verdutzt an. ‚Wer bitte war hier unberechenbar?’ Also heute war er wirklich nicht er selbst!

„Wer sind Sie und was haben Sie mit Severus gemacht?“, knurrte sie ihn an und fixierte ihn aus schmalen Augen.

„Rede keinen Unsinn!“ Er sah sie ernst an und fuhr mit seinen Händen wieder ihren Rücken hinauf, wobei seine Finger ein heißes Prickeln auf ihrer Haut hinterließen. „Und jetzt runter von mir, bevor wir noch mehr ungebetenen Besuch bekommen!“

Anjolie knuffte ihn gegen die Schulter, kam dann aber seiner Aufforderung nach.

„Du hättest ja abschließen können!“, maulte sie vor sich hin, als sie aufstand.

„Ich hatte nicht geplant, mit dir in den Kissen zu landen!“, konterte Severus. „Du hast eben immer wieder einen schlechten Einfluss auf mich!“

Anjolie überlegte, ob sie ihm nicht auch ein Kissen an den Kopf werfen sollte, doch Severus war schon aufgestanden und ging mit wehendem Umhang zum Ausgang. An der Tür drehte er sich noch einmal um und warf ihr einen intensiven Blick zu. „Vergiss nicht! Morgen Viertel vor Acht!“

Anjolie sah ihm noch hinterher, als die Tür schon längst hinter ihm zugefallen war. Und das einzige, was ihr in den Sinn kam war, dass es morgen wohl doch nicht so schwer werden würde, ihn zu einer gemeinsamen Nacht zu überreden! ‚Rrrrr!’

OoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoO

Morgen Viertel vor Acht! ‚Ha, du Großmaul! Hättest je wenigstens abklären können, WO du sie abholst!’

Severus war auf dem Weg in den Raum der Wünsche und fragte sich, wie er nur so blöd hatte sein können. Als Anjolie ihm gestern mehr oder weniger die Einladung aufgenötigt hatte, war er plötzlich so Feuer und Flamme gewesen, dass sich seine Vernunft vollkommen verabschiedet hatte und er sich nur noch darauf freuen konnte, mit ihr gemeinsam hinzugehen.

Jetzt hoffte er, dass sie automatisch davon ausgegangen war, dass er sie vom Raum der Wünsche abholen würde und er sie nicht erst im Rest des Schlosses suchen musste. Das würde seiner Begeisterung über seine Verabredung einen beachtlichen Dämpfer verpassen! Aber bei ihr kann man schließlich nie wissen!

Das hatte sich ja gestern bereits wieder gezeigt! Nachdem sich seine wilde Freude über ihre Verabredung gelegt hatte, hätte er sich am liebsten selbst in den Hintern getreten. Er hatte sich wie ein dummer Junge aufgeführt. Sich mit ihr in den Kissen herumzurollen und sie zu kitzeln! Er hatte schon weitaus bessere Einfälle gehabt!

Nichtsdestotrotz erinnerte er sich nur zu gern an ihr herzhaftes, unbeschwertes Lachen. Mit ihr fühlte er sich so frei, konnte sein, wer er wollte und musste nicht bei jeder Handlung und jedem Wort überlegen, wie es aufgenommen werden würde. Obwohl... ab und an musste er auch bei ihr aufpassen, was er sagte. Sie pflegte manche Bemerkungen wörtlich zu nehmen und das konnte ungeahnte, wenn auch angenehme, Reaktionen zur Folge haben.

Severus wollte gerade in den nächsten Gang einbiegen, als Ms. Weasley und Potter um die Ecke kamen. Abrupt blieben alle drei stehen und starrten sich einen Moment irritiert an. Severus konnte sein Glück mal wieder nicht fassen. Potter an den ungewöhnlichsten Orten zu treffen, war ja mittlerweile schon zur Gewohnheit geworden, doch in letzter Zeit entwickelte auch die kleine Weasley die extrem unangenehme Eigenschaft des schlechten Timings. ‚Damit wäre bewiesen, dass sie wirklich zu oft mit Potter herumhängt!’

Severus beschloss das unbedingt mal bei Anjolie anzusprechen. ‚Vergiss es! Da wird sie sich nicht hineinreden lassen!’ Diese Stimme ging ihm allmählich gründlich auf die Nerven!

Er wollte sich an den beiden vorbeidrängen, denn im Moment hatte er nicht die geringste Lust sich mit den beiden zu befassen. Aber er beging den Fehler Ginny Weasley dabei anzusehen und musste fassungslos erkennen, dass sie ihn schon wieder breit angrinste. Severus hätte am liebsten laut aufgestöhnt. Dieses Mädchen war wirklich unmöglich!

Severus konnte nicht umhin, stehen zu bleiben und sie mit seinem tödlichsten Blick zu bedenken. „Was genau ist denn so witzig, Ms. Weasley?“

„Ich habe mir nur gerade gewünscht, dabei zu sein, wenn Sie Anjolie jetzt sehen!“, antwortete sie aufs Gerade heraus und Severus konnte Potter aufstöhnen hören. Wenigstens hatte er genug Verstand zu erkennen, wann man es zu weit trieb!

„Wie bitte?“, fragte Severus scharf und nahm sie genauer in Augenschein. Ihm fiel ihr dunkelgrünes Seidenkleid und ihr weinroter Samtumhang auf, die eine Stange Geld gekostet haben mussten und er fragte sich, wie die Weasleys sich so etwas Teures leisten konnten. Plötzlich kamen ihm ihre Worte von gestern wieder in den Sinn. Anjolie! Aber ging sie damit nicht etwas weit? Die Kleine war schließlich nur ihre Schülerin!

Severus hob seinen Blick wieder und sah Potters Wut in den Augen. Auf Severus’ fragend-hochmütigen Blick hin, sah er jedoch Ginny an und gab ihr ein Zeichen zum Gehen. Doch sie war anderer Meinung. Sie lächelte noch immer Severus an und beantwortete seine Frage. „Sie werden sehen, was ich meine, wenn Sie da sind!“ Damit schnappte sie Potters Arm und zog ihn mit sich, zweifellos in Richtung Große Halle.

Er sah ihnen misstrauisch nach. So sehr ihn ihre Frechheit anstank, fragte er sich jedoch, was sie mit diesen Worten gemeint haben könnte. Was auch immer ihre Beweggründe dafür waren, es verschaffte ihm eine ungutes Gefühl und versetzte seinen Magen in Aufruhr. Ein Positives jedoch hatte ihr Aufeinandertreffen: Jetzt konnte er wenigstens sicher sein, dass er Anjolie am erhofften Ort finden würde!

Nervös nahm er seinen Weg wieder auf und legte den Rest der Strecke mit Schmetterlingen im Bauch zurück. Von sich selbst enttäuscht erkannte Severus, dass er sich schon wieder wie ein verliebter Teenager benahm, der seinem ersten Rendezvous entgegenfieberte. ‚Du bist so ein Narr, Severus!’

Vor der Tür blieb er kurz stehen und atmete tief durch. Er wischte seine feuchten Hände an seiner Robe ab und gab sich einen Ruck. Die Hand auf der Klinke, zögerte er noch einmal. ‚Sollte er anklopfen? – Ach Unsinn!’

Schwungvoll öffnete er die Tür, rauschte in den Raum und blieb wie angewurzelt stehen, als er Anjolie mitten auf der ehemaligen Tanzfläche mit dem Rücken zu ihm vor einem großen Spiegel stehen sah. Sie begutachtete sich, drehte sich von einer Seite auf die andere und kaute kritisch auf ihren Lippen herum. Allein die Tatsache, dass sie ein Kleid trug, verschaffte ihm schon weiche Knien, aber als er sah, welche Farben ihre Kleidung hatte, wäre er ihr am liebsten vor die Füße gefallen. ‚Jetzt übertreibst du aber wirklich!’

„Was meinst du?“, riss sie ihn aus seiner Schwärmerei. „Kannst du dich so mit mir unter die Leute trauen?“

Severus atmete tief durch und warf die Tür ins Schloss. „Lass sehen!“, antwortete er kühl und ging mit nachdenklichem Blick auf sie zu. Anjolie drehte sich lächelnd um und breitete die Arme aus. Severus schnappte ihre Hände und zog sie etwas vom Spiegel weg.

Um nicht sofort über sie herzufallen, ließ er ihre Hände wieder los und begann langsam um sie herum zu laufen. Sie trug ein langes silbernes Seidenkleid, dass sich hauteng an ihren Körper schmiegte. Um ihre Taille war locker ein langer sattgrüner Seidengürtel geschlungen und betonte ihre Hüften, die ihm im Moment eindeutig zu einladend wirkten. ‚Reiß dich zusammen, Mann!’

Er konzentrierte sich jetzt lieber auf den langen ebenfalls sattgrünen Samtumhang, der auf ihren Schultern lag. Sie schien einen Faible für Seide und Samt zu haben. Severus beschloss, sich das zu merken. Konnte ja nie schaden! Er blieb hinter ihr stehen und berührte ihr Haar, das sie in Locken hochgebunden hatte und einzelne Strähnen in ihren Nacken und ins Gesicht fielen.

Vorsichtig berührte er eine Locke an ihrem Ohr und strich mit den Fingern an ihrem Hals entlang. Anjolie legte den Kopf zur Seite und Severus konnte die Kurve zu ihrem Nacken hin besser erreichen. Er trat noch einen Schritt näher heran.

„Was soll ich diesem Schweigen nur entnehmen?“, fragte sie leise. „Bist du sprachlos, weil ich einfach toll aussehe oder überlegst du, wie du mich am schnellsten wieder los wirst?“ Severus lächelte amüsiert. ‚Das könnte dir so passen!’

„Musst du denn alles so genau wissen?“, hauchte er ihr ins Ohr und spürte, wie sie erschauderte. „Kann ich nicht einmal in Ruhe deinen Anblick genießen, ohne alles kommentieren zu müssen?“

„Wirfst du mir etwa vor, wenn ich wissen will, ob dir gefällt, was du siehst?“, fragte sie empört.

„Du würdest mir sogar gefallen, wenn du nackt vor mir stündest!“ Er ignorierte ihr undamenhaftes Schnauben. „Aber vor allem gefällt mir, dass du die Farben meines Hauses trägst! Meine Farben!“

Anjolie verschränkte die Arme vor der Brust und hob trotzig die Nase. „Bilde dir bloß nichts darauf ein! Das ist reiner Zufall!“

Severus fühlte, wie sich ein Lachen in ihm hochschraubte. „Natürlich!“ Auf seinen Sarkasmus hin schoss ihr Kopf zu ihm herum. Das nutzte Severus schamlos aus. Er fasste unter ihr Kinn, zog sanft ihren Kopf hoch und hauchte einen zarten Kuss auf ihre Lippen. Dabei hatte er es eigentlich belassen wollen, doch sobald er ihre Lippen berührte, schoss Hitze durch seinen Körper und er verstärkte den Druck auf ihre Lippen. Anjolie schloss die Augen und lehnte ihren Rücken gegen seine Brust, während sie seinen Kuss leidenschaftlich erwiderte.

Er legte seine Hände um ihre Taille und seine Finger glitten wie von allein nach vorn zu ihrem Bauch. Als er die Seide ihres Kleides spürte, wurde ihm klar, dass sie eigentlich schon längst auf dem Weg zum Ball sein sollten. Es fiel Severus unendlich schwer, diesen Moment zu zerstören, doch er zwang sich, seine Lippen von ihr zu lösen und flüsterte an ihrem Mund: „Wir müssen los! Wir kommen zu spät!“

Ihren Kopf im Nacken und seine Wange an ihrer gab sie ein wehmütiges Seufzen von sich und warf ihm einen sehnsüchtigen Blick zu. Dann blinzelte sie und murmelte: „Du weißt wirklich, wie man die Stimmung verdirbt!“

Sie nahm seine Hand und zog ihn energisch hinter sich her. Severus konnte sich nicht helfen, aber er fĂĽhlte sich unvermittelt an Potter erinnert, der erst vor wenigen Minuten genauso behandelt worden war. Das war fĂĽr ihn zwar nicht sonderlich schmeichelhaft, aber der Abend versprach interessant zu werden und allein das lieĂź erst gar keine schlechte Laune aufkommen.

Severus schloss zu Anjolie auf und Hand in Hand machten sie sich auf zur Großen Halle. Währenddessen musste er immer wieder dem Drang nachgeben und sie ansehen – wenn er sich das auch nur aus den Augenwinkeln heraus erlaubte.

Sie wirkte in dem Kleid so anders! Keine Spur mehr von der Kriegerin. An ihre Stelle war eine Frau getreten, bei der sich bei ihm die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft aufbaute. Severus wusste, dass es Unsinn war. Schließlich war sie noch immer die gleiche Anjolie, die gehen würde, sobald ihre Aufgabe hier beendet war. Doch er sollte verflucht sein, wenn er diese Hoffnung heute zerstören oder die Verheißung in ihren Augen ausschlagen würde. Nein, nicht heute!
An der Treppe zum Eingangsbereich musste Severus erkennen, dass sie wirklich schon später dran waren, als er gewollt hatte. Die Türen zur Großen Halle waren gerade geöffnet worden und die Schüler strömten hinein. ‚Oh nein! Da werde ich mich nicht dazwischen mischen!’

Anjolie war im Begriff, die Treppe hinunter zu gehen und Severus hielt sie zurück. Auf ihren fragenden Blick hin, zog er sie zu sich und raunte: „Wir warten hier, bis die Schüler drin sind!“

„Warum?“, fragte sie verständnislos.

„Ich will nicht wie eine Sardine zwischen den Schülern eingeklemmt in die Halle geschoben werden!“

Sie lachte leise auf und trat noch einen Schritt an ihn heran, so dass nur noch wenige Zentimeter Luft zwischen ihnen war. „Mach dich nicht lächerlich! Du bist der gefürchtete Zaubertranklehrer! Die Schüler würden dir doch schon aus dem Weg springen, wenn sie dich von weitem kommen sehen!“ Also gegen diese Logik konnte er nun wirklich nichts sagen! Und das brauchte er auch nicht, denn Anjolie schien mit seiner Entscheidung trotzdem einverstanden und hatte auch schon eine interessantere Beschäftigung gefunden.

Die begann an seiner Robe herumzunesteln und ließ den Zeigefinger über seine Brust gleiten. Das sandte ihm heiße Schauer in ein wesentlich delikateres Körperteil und Severus war froh, dass seine Robe lang genug war, um peinliche Momente zu verhindern. Denn eines war klar, es war heute bestimmt nicht das letzte Mal, dass sie ihn oder Teile von ihm zu solchen Reaktionen veranlassen würde. Und das musste schließlich nicht jeder mitbekommen!

„Ist das etwa eine neue Robe?“, schnurrte sie und Severus fasste nach ihrem beharrlich wandernden Finger und zog ihre Hand an sein Herz.

„Selbstverständlich!“, flüsterte er.

Sie blickten sich einen Moment schweigend an, bis Anjolies Mund sich seinem Ohr näherte. „Schenkst du mir heute einen Tanz?“

Severus zog eine Augenbraue hoch. „Mal davon abgesehen, dass ich das eigentlich fragen müsste, erinnerst du dich noch daran, was das letzte Mal geschehen ist, als wir miteinander tanzten?“

„Ach sei doch nicht so kleinlich!“, schmollte sie. „Außerdem bezweifle ich, dass im Ballsaal irgendwelche Umhänge auf dem Boden rumliegen werden! Du erinnerst dich doch?“ Sie brachte ihre Nase nah an seine heran. „Es war dein Umhang, der uns beide zu Fall gebracht hat!“

„Dich zu Fall, meine Liebe! Mich hast du lediglich mitgezogen!“

„Was kann ich dafür, dass du wie eine Klette an mir gehangen hast?“, schnappte sie. Severus überbrückte die wenigen Zentimeter, die ihre Nasen trennten und rieb seine zärtlich an ihrer.

„Du hast aber auch immer wieder Ausreden, was? Also gut, du bekommst deinen Tanz! Und noch viel mehr, wenn du willst!“ Den letzten Satz hauchte er auf ihre Lippen und Anjolies Mund öffnete sich unmerklich.

„Wow! Ist das so warm hier oder bin ich das?“, flüsterte sie und wedelte sich mit ihrer freien Hand Luft zu.

Mit einem leisen Lachen nahm Severus sie beim Ellbogen und begann mit ihr die Treppe hinunterzusteigen. Der Pulk vor der Halle hatte sich aufgelöst und es wurde Zeit, selbst hinein zu gehen.

Im Vorderbereich der Halle angekommen bemerkte er Draco Malfoy und seine Begleiterin Pansy Parkinson. Er sah ihnen mit schmalen Augen entgegen und Severus erkannte, dass er sie die ganze Zeit beobachtet haben musste. Von hier aus konnte man die Treppe ausgezeichnet sehen. Anscheinend hielt der kleine Spion mal wieder seine Augen und Ohren offen und diesmal hatte er sogar einiges zu berichten. Severus war sich durchaus im Klaren, dass er seinen letzten ‚Besuch’ Draco zu verdanken hatte.

Severus stoppte bei seinem Schüler und ignorierte das entnervte Stöhnen von Anjolie. „Nun Mr. Malfoy, keine Lust hinein zu gehen?“, fragte er mit scharfer Stimme und Draco zog unmerklich den Kopf ein.

„Doch Sir! Wir sind schon auf dem Weg!“, murmelte er, warf aber einen seltsamen Blick auf Anjolie und ließ sich letztendlich von einer vor Wut schäumenden Pansy in die Halle schleifen.

Severus sah Anjolie nachdenklich an und fragte sich, ob der heutige Abend wieder böse Überraschungen von Seiten Voldemorts hervorrufen würde. Anjolie allerdings, schien das alles nicht zu interessieren. Wie auch, schließlich konnte sie von Dracos Verbindungen nichts wissen. Und das war auch besser so.

Sie schaute neugierig in die weihnachtlich geschmückte Halle und stellte sich sogar auf die Zehenspitzen, um besser sehen zu können. Ihn amüsierte ihre kindliche Freude und er lehnte sich zu ihr hinüber, um ihr ins Ohr zu raunen: „Warum gehen wir nicht rein? Vom Podium aus kannst du alles sehen!“

Sie sank zurück auf die Fersen und grinste ihn schief an. Bis auf ein kleines Zucken um seine Mundwinkel konnte er eine Erwiderung auf ihr Grinsen unterdrücken. Die Unbeschwertheit dieser Frau war wirklich verdammt ansteckend und wenn er nicht aufpasste, würde er sich in einen dauerhaft lächelnden Idioten verwandeln! Dass das äußerst verheerend für seinen Ruf wäre, brauchte man nicht zu erwähnen!

Severus schreckte aus seinen Gedanken, als Anjolie seinen Arm griff und sich bei ihm einhenkelte. Sein Blick blieb auf ihren Händen hängen, die auf seinem Arm lagen. Ganz so einträchtig hatte er sich ihr Erscheinen in der Halle nicht vorgestellt! Das hier erweckte einen eindeutig privaten Eindruck.

Anjolie legte ihren Kopf an seinen Arm, unterbrach damit seinen Blick auf seinen Arm und blinzelte ihn unschuldig an. „Irgendwelche Probleme?“

‚Sag nichts darauf, sonst reißt sie dir den Kopf ab!’ „Ist das nicht ein wenig übertrieben?“ ‚Idiot!’

Doch zu seiner Überraschung wütete sie nicht los. Stattdessen trat ein teuflisches Funkeln in ihre Augen. Mit den Fingern einer Hand tapste sie verspielt über seine Brust und flüsterte: „Wenn du deinen Direktor nicht enttäuschen willst, dann musst du schon etwas dafür tun! Und wenn du eben deinen Arm dafür hergeben musst!“

‚Sie glaubt doch nicht ernsthaft, ich habe sie wegen Dumbledore abgeholt?’ „Erpresst du mich etwa?“ Severus legte seinen finstersten Gesichtsausdruck auf, doch sie ließ sich nicht davon beeindrucken. ‚Hättest du wissen sollen! Das klappt doch schon lange nicht mehr!’

Sie rückte noch etwas näher heran und drückte seinen Arm unter ihre Brust. Und wieder ein Hitzestrahl! ‚Versuchte sie ihn frühzeitig ins Grab zu bringen?’

„Nein! Ich versuche dich lediglich gründlich zu überzeugen!“ Severus hatte Mühe, sich an seine Frage zu erinnern. Im ersten Moment hatte er schon geglaubt, sie hätte seinen Gedanken gelesen. Offensichtlich beherrschte sie dieses Spiel bei weitem besser, als er gedacht hatte. ‚Also gut! Mal sehen, wie weit sie noch gehen würde!’

„Dann lass uns gehen!“ Schwungvoll betrat er in die Große Halle und zog die verblüffte Anjolie mit sich. Die Halle war mit aufgeregtem Gemurmel erfüllt. Severus steuerte sofort auf das Podium zu und musste sich ein stolzes Lächeln verkneifen, als er die Blicke bemerkte, die man ihnen zuwarf. Das Bemerkenswerteste daran war, dass Anjolie nichts davon zu bemerken schien. Sie schaute sich nur neugierig um, sog jedes kleinen Detail in sich hinein.

An einem Tisch entdeckte sie Ginny Weasley und winkte ihr ausgelassen zu. Diesmal war es an Severus, entnervt zu stöhnen. Musste es denn immer wieder dieser unmögliche Rotschopf sein?

Er zog Anjolie energisch weiter und sah, dass Dumbledore sie entdeckt hatte und freudestrahlend auf sie zukam. „Er sieht müde aus!“, bemerkte Anjolie dicht an seinem Ohr, doch Severus hatte keine Zeit mehr, ihr von Dumbledores Problemen zu erzählen, denn sein Direktor hatte sie bereits erreicht.

Der alte Mann zog Anjolie sofort aus Severus’ Griff. „Anjolie!“, begrüßte er sie herzlich und führte sie zu dem freien Platz neben seinem Stuhl. ‚Es gab einmal Zeiten, da wurde ich auch begrüßt!’ , dachte Severus sarkastisch. Anjolie warf ihm noch einen ‚Hilfe’-Blick über ihre Schulter zu, wurde aber von Dumbledore unbarmherzig auf den für sie gedachten Stuhl befördert.

Severus ergab sich seiner erneuten Einsamkeit und nahm neben Professor Flitwick platz. Anscheinend konnte er schon froh sein, wenn er den ihr versprochenen Tanz ĂĽberhaupt bekam!

OoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoO

Anjolie konnte es nicht fassen. Er ließ tatsächlich zu, dass sie an seinem Arm in die Halle marschierten. Sie wusste nicht, was sie sich dabei gedacht hatte. Nun ja... eigentlich hatte sie gar nicht gedacht, sondern einfach gehandelt. Sie hatte seinen Arm gesehen, ihn sich geschnappt und wie eine Ertrinkende daran geklammert.

Im ersten Moment hatte er ausgesehen, als wolle er sich losreiĂźen, doch zum GlĂĽck war er letztendlich auch nur ein Mann und reagierte auf bestimmte angenehme Reize.

Jetzt, hier in der Halle, hatte sie das Gefühl, als würden alle Augen auf ihnen ruhen. Ihr schlug das Herz bis zum Hals, weil sie jeden Augenblick damit rechnete, dass er sich von ihr lösen würde, weil ihm das Gestarre zu viel wurde.

Sie versuchte sich abzulenken, indem sie sich in der wundervoll geschmückten Halle umsah. Alles glänzte grün-rot-silbern. An den Wänden hingen silberne Stoffbahnen und an jeder möglichen und unmöglichen Stelle waren Mistelzweige angebracht.

Die vielen Weihnachtsbäume standen noch immer in der Halle, doch sie wirkten weiter zurückgesetzt und nahmen daher bei weitem weniger Platz weg. Um die Tanzfläche herum standen einzelne Tische, an denen die Schüler sitzen konnten und sie waren ebenfalls mit Schmuck überhäuft.

Wenn Anjolie weniger an Severus’ Arm schweben würde, hätte sie das Ambiente wohl reichlich überzogen gefunden. Doch in ihrer momentanen Stimmung flimmerten ihr nur die Farben vor Augen und versetzten sie fast in Trance. Es war schon verwunderlich, dass sie Ginny an ihrem Tisch überhaupt erkennen konnte und sie wirkte genauso glücklich, wie Anjolie sich im Moment fühlte.

Severus zog sie zum Podium, wo ihnen Dumbledore bereits entgegenkam. Anjolie bekam einen Riesenschreck, als sie den alten Mann sah. Er hatte zwar wieder sein Funkeln in den Augen, dafĂĽr wirkten seine Augenringe jedoch noch dunkler und er sah unendlich mĂĽde aus.

Nur ungern ließ sie sich von Severus wegführen und langsam fragte sie sich, ob Dumbledore wirklich so müde war, denn er quasselte nur so drauf los. Auf dem Weg zu ihrem Platz stellte er ihr alle Lehrer vor, die sie passierten und Anjolie kam sich so richtig dämlich vor, da sie ja schon alle kennengelernt hatte.

Bei all dem Gerede wünschte sie sich an die Seite ihres ruhigen Giftmischers zurück und war ihm einen sehnsüchtigen Blick zu. Er jedoch zeigt keinerlei Reaktion. Wahrscheinlich war er sogar froh, sie endlich nicht mehr am Arm hängen zu haben. Mit einem tiefen Seufzer erkannte sie, dass sie ihren Tanz wohl auch würde abschreiben können!

„Meine Lieben!“, erscholl Dumbledores Stimme neben ihr und ließ sie zusammenzucken. „Ich freue mich, dass nun auch die letzten ihren Weg zu uns gefunden haben! Deshalb lasst uns das Fest eröffnen!“

Anjolie durchbohrte Dumbledore mit ihrem Blick. Er nutzte aber auch jede Möglichkeit, um ihr eins über zu ziehen und wenn er sie vor aller Augen wegen ihrer Unpünktlichkeit tadeln musste!

„Und womit ginge das besser, als mit dem heißersehnten Walzer, den ihr alle so ausgiebig geübt habt!“ Nach diesen Worten sah er Anjolie aufmunternd lächelnd an. „Würden Sie den Ball mit mir eröffnen?“

Anjolie lächelte schräg. „Glauben Sie, dass ihre Füße das aushalten werden?“

„Ich vertraue auf Severus Lehrerfähigkeiten!“, schmunzelte er und half ihr vom Stuhl.

„Das mag ja sein, aber Severus erteilte mir nur eine Stunde und wie die endete, davon konnten Sie sich ja selbst überzeugen!“

„Na dann muss ich eben auf ihre natürliche Anmut hoffen!“

Anjolie lachte herzhaft auf. „Ihre Zuversicht möchte ich haben!“

Gemeinsam gingen sie den Weg zurück zur Tanzfläche. Als sie dort an Severus vorbeiging, neben dem die Verteidigungs-Tussi, bereit zum Tanzen, stand, ließ sie ihren Finger unauffällig über seine Hand streifen.

Severus Kopf schoss sofort herum und sie schenkte ihm ein bedauerndes Lächeln. Doch bevor sie weiterging, ließ sie es sich nicht nehmen, Severus Tanzpartnerin einen mörderischen Blick zuzuwerfen. ‚Lass dir ja keine Schwachheiten einfallen, sonst...!’

Sie spürte Dumbledores sanftes Ziehen und konzentrierte sich wieder auf ihren eigenen Tanzpartner. „Keine Bange! Sie will nichts von ihm!“, flüsterte er ihr zu, als sie Position einnahmen.

‚Was gäbe ich dafür, dass dieser Mann seine Augen und Ohren nicht immer überall hätte!’ Sie zog eine Augenbraue hoch und entgegnete: „Woher wollen Sie das wissen?“

„Die beiden haben bisher bestimmt nicht mehr als zwei Sätze miteinander gewechselt!“

„Mehr hat es bei mir auch nicht gebraucht!“, knurrte Anjolie und hätte sich im selben Moment in den Hintern treten können. ‚Halt die Klappe, Anjolie! Halt einfach die Klappe!’ „Könnten wir bitte das Thema wechseln!“, schnappte sie und realisierte erst jetzt, dass sie bereits tanzten.

Er lachte herzhaft auf und drehte sie schwungvoll zum Takt der Musik. Es war ein schneller Walzer und Dumbledore zeigte keinerlei Anzeichen, dass ihm das Tempo zuviel wurde. Dieser Mann ĂĽberraschte sie doch immer wieder!

Langsam genoss sie den Tanz und Anjolie verwarf ihren ursprünglichen Plan, ihn noch heute zu bitten, dass die Weasleys nach Hogwarts kommen sollten, um Ginny ein letztes Mal vor dem Kampf sehen zu können. Da er sich jedoch so sichtlich amüsierte, brachte sie es nicht übers Herz, ihm den Abend dermaßen zu verderben, nur weil sie ihm sagte, dass Ginny und sie in spätestens zwei Tagen das Schloss verlassen würden, um den alles entscheidenden Kampf zu kämpfen.

„Ich bin wirklich froh, dass Sie heute gekommen sind!“; riss Dumbledore sie aus ihren Gedanken.

„Ich verstehe nicht! Hatte ich denn eine Wahl?“, stichelte sie. „Mir klingelt noch heute die Forderung eines gewissen Herrn Direktors in den Ohren!“

„Dann lassen Sie es mich so ausdrücken: Ich bin froh, dass Sie wenigstens in dieser Hinsicht auf mich gehört haben!“ ‚Na ja, vielleicht mag ich ja doch das Funkeln in seinen Augen! Ab und an jedenfalls!’

Während sie sich von ihm über die Tanzfläche schieben ließ, schweifte ihr Blick über die Menge und blieb prompt an ihrem untreuen ‚Hätte-gern-Liebhaber’ hängen, der dieses Luder mit dem verdammt dunkelblausten Augen in den Armen hielt, die ihr seit langem begegnet waren.

Wie hieß sie doch gleich? Sie konnte schwören ihren Namen schon einmal bei den Schülern gehört zu haben. ‚Ach, wenn ich doch am ersten Schultag besser zugehört hätte!’ Sie wusste schon immer gern den Namen derjenigen, die sie in der Luft zerriss!

Mit einem unerwarteten Schlenker, beförderte Dumbledore sie in eine andere Richtung, sodass sie sich an ihm festhalten musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Irritiert blickte sie den kräftigen alten Herrn an und sah ein anderes Paar blauer Augen auf sich gerichtet.

„Ich wäre Ihnen doch sehr verbunden, wenn Sie von etwaigen Mordabsichten meiner DADA-Lehrerin gegenüber absehen würden!“, forderte er geradeheraus. „Es ist so unheimlich schwer, für dieses Fach Ersatzlehrer zu finden!“

Anjolies Lippen klappten wieder zusammen und sie fühlte Hitze in ihre Wangen steigen. ‚Hatte er in ihren Gedanken herumgeschnüffelt?’ Die Tatsache, dass er es ihr mit größter Wahrscheinlichkeit vom Gesicht abgelesen hatte, verdrängte sie wohlweislich!

Sie schenkte ihm einen mürrischen Blick und tastete erneut die Tanzfläche ab. Sie erkannte verschiedene Schüler aus Severus’ Tanzstunde wieder – auch das Mädchen, dass es sich auf seinem Schoß bequem gemacht hatte. Anjolie bemerkte, dass die Slytherins allesamt sehr elegant tanzten. Ja, gut, die anderen waren auch keine Bauerntrampel, aber diese arroganten, kleinen... wussten sich zu bewegen.

Mit einer ruppigen Bewegung schaffte es Ginny sich in ihr Sichtfeld zu tanzen und gab ihr merkwĂĽrdige Zeichen. Anjolie zog eine Augenbraue hoch und schĂĽttelte unwillig den Kopf, weil sie diese nicht verstand. Damit zuckte Ginny die Schultern und Anjolie sah wieder Dumbledore an.

„Der Saal ist richtig... glänzend geschmückt!“, begann sie wieder ein Gespräch mit ihm.

Er quittierte ihre Bemerkung mit einem Lächeln. „Das klang jetzt aber nicht überzeugt!“ ‚Verdammt, warum hast du damit nur angefangen?’

Sie verzog die Lippen etwas. „Na ja, vielleicht ist’s ein wenig überladen!“ ‚Anderes Thema! Sofort!’ „Was ist das für eine Band? Sie spielen sehr gut!“, platzte sie heraus und Dumbledore lachte kurz auf.

„’The swinging Goblins’! Eine sehr beliebte Band in der Zaubererwelt.“ Anjolie sah verwirrt über seine Schulter. ‚Wie Kobolde sehen die aber nicht aus!’

„Es ist nur ein Name!“, erklärte Dumbledore hilfreich.

„Das weiß ich!“, schnappte Anjolie und spürte schon wieder, dass sie rot wurde. Dieser Mann hatte wirklich die Fähigkeit, einen wie ein dummes Schulkind dastehen zu lassen!

Endlich wurden die letzten Töne des Walzers gespielt und Dumbledore nutzte noch einmal die Gelegenheit, sie wild herumzuschwingen. Anjolie lachte überrascht auf und hielt sich an ihm fest. „Meine Güte! Ich hätte nie erwartet, dass mir bei einem Tanz mit Ihnen so die Luft wegbleibt! Sie müssen ja in jungen Jahren ein richtig Wilder gewesen sein!“

„Oh, ich glaube, ich hätte Ihnen noch viel mehr als nur den Atem geraubt!“, schmunzelte er und griff ihren Ellbogen, um sie zurück zum Tisch zu führen.

„Aber Professor!“, blinzelte Anjolie ihn an. „Sie sind ja ein ganz schlimmer Finger!“ Sie stimmte in sein Lachen mit ein und sie gingen zu ihren Plätzen. Die nächste Zeit plauderten und lachten sie viel und sie lernte die anderen Lehrer richtig kennen, was zum Großteil Dumbledores Intervention zu verdanken war. Der Mann legte es wirklich drauf an.

Ab und an warf Anjolie einen Blick in Severus’ Richtung, doch der war kurz nach der Eröffnung verschwunden. Etwas enttäuscht widmete sie sich wieder Professor McGonagall, die inzwischen neben ihr saß und ließ sich mit amüsanten Geschichten aus dem Haus Gryffindor unterhalten.

Sie schrak richtig auf, als Harry plötzlich hinter ihr auftauchte. „Dürfte ich um einen Tanz bitten?“, fragte Harry sie und tanzte nervös von einem Fuß auf den anderen. Anjolie warf seiner Hauslehrerin einen erstaunten Blick zu, stand aber bereits auf, um seiner Aufforderung nachzukommen.

„Na dann Mr. Potter, zeigen Sie mir, was Sie bei Professor Snape gelernt haben!“

Er schluckte krampfhaft und murmelte: „Erwarten Sie nicht zuviel!“ Anjolie sah sich schon mit blauen Füßen aus Hogwarts heraus marschieren.

Die Band spielte zu einem Cha-Cha-Cha auf und sie hörte Harry fluchen. Grinsend folgte sie ihm auf die Tanzfläche. Harry zögerte etwas, als er sie in die Arme nehmen sollte und sie bekam langsam das Gefühl, dass seine Aufforderung nicht freiwilliger Art gewesen war. „Soll das hier ein offener Tanz werden oder hast du Angst, dass ich dich beiße?“, drängelte Anjolie.

Harry kam plötzlich auf sie zu und stürzte sich fast auf sie. Er begann zu tanzen und führte sie steif und ruckartig durch den Saal. Anjolie musste eine stichelnde Bemerkung runterschlucken, denn vorhin hatte er sich nicht so unbeholfen bewegt.

„Harry, warum solltest du mit mir tanzen?“, fragte Anjolie direkt und prompt verhaspelte er sich in der Schrittfolge.

„Woher...“, begann er, bleich und äußerst angespannt, konzentrierte sich dann jedoch wieder aufs Tanzen.

„Es ist doch offensichtlich, dass du dich unwohl fühlst!“, erklärte Anjolie und ernteten einen missmutigen Blick von ihm.

„Ginny wollte, dass ich mit Ihnen rede, aber unwohl fühle ich mich nur wegen Professor Snape. Der starrt uns nämlich schon an, seit wir auf der Tanzfläche sind!“

„Wirklich?“, fragte Anjolie und die Begeisterung in ihrer Stimme dröhnte selbst ihr in den Ohren. Kurzentschlossen übernahm sie die Führung und schubste Harry so langer herum, bis sie in Richtung Podium sehen konnte.

„Hey, ich führe!“, protestierte Harry, doch sie brachte ihn mit einem „Davon träumst du!“ zum Schweigen. Sie blickte zum Podium, konnte ihn aber nicht entdecken.

„An der Eingangstür!“, meldete sich Harry und drehte sie dorthin. Und tatsächlich! Dort stand er mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt und beobachtete sie mit finsteren Argusaugen.

Anjolies Herz machte einen Satz, doch dann musste sie erkennen, dass er nur sauer war, weil sie mit dem ihm verhassten Potter tanzte. Und eben jenen hörte sie jetzt stöhnen. „Was ist?“, fragte sie alarmiert.

„Warum ausgerechnet er?“, fragte er zurück.

„Was meinst du?“, hakte sie vorsichtig nach.

„Das wissen Sie doch genau!“, schnappte er.

„Was du nicht sagst! Und woher weißt du es?“, zischte Anjolie, wusste die Antwort jedoch schon. ‚Dieses kleine Luder plappert zuviel!’

„Ginny hat es mir vorhin erzählt, weil ich sie wegen ihres seltsamen Verhaltens Snape gegenüber zur Rede stellte. Was ich aber nicht verstehe, ist was Sie an ihm finden! Er ist so...“

„Ja?“, fragte Anjolie mit einem eisigen Unterton. Harry starrte sie einen Moment nachdenklich an und schüttelte dann den Kopf.

„Nichts!“, antwortete er ausweichend. „Der Tanz ist bald zuende. Ich sollte zu meinem eigentlichen Anliegen kommen!“ Und wie auf Kommando wurde er erneut knallrot. Anjolie wurde langsam neugierig, was er denn auf dem Herzen hatte.

„Draußen im Hofbereich wurden kleine Nischen hingesetzt, wo die Schüler ungestört sein können.“ Anjolie zog eine Augenbraue hoch und nickte, damit er fortfuhr. „Ginny und ich, wir... wir... wollen sozusagen... also wir würden gern...“

„Harry! Wenn du so weiter machst, dann brauchen wir den ganzen Abend, bis wir zum Punkt kommen! Also, was ist los?“

„Snape, ähm..., Professor Snape hat die Aufsicht für den Bereich und verdirbt uns den ganzen Abend!“

„Wieso? Was wollt ihr denn machen, das er nicht zulässt?“, triezte sie ihn. Sie hätte es nicht glauben mögen, doch er konnte tatsächlich noch roter werden.

„Können Sie sich das nicht vorstellen?“, antwortete er seinen Schuhen.

„Ich kann mir viel vorstellen! Doch ich hoffe, dass du nicht mal die Hälfte davon in deinem Köpfchen mit dir herum trägst!“ Er starrte sie jetzt mit großen Augen an.

„Ich wusste doch, dass es eine blöde Idee war!“

„Was genau habe ich eigentlich mit euren Schmuseplänen zu tun?“, fragte Anjolie ihn neugierig. Sie hatte das Gefühl, dass ihr seine Antwort durchaus in den Kram passen könnte!

Harry zuckte die Schultern. „Ginny meinte, dass Sie ihn ablenken könnten.“

„Wie das?“, forschte Anjolie.

„Ginny sagte, Sie wären mit Snape zusammen und... stimmt das denn nicht?“, stockte er erschrocken.

„Nein! ‚Mit ihm zusammen’ ist bei weitem zu hoch gepokert! Außerdem meinte ich, wie ich ihn ablenken sollte!“

„Darauf wollte ich ja hinaus!“, zischte Harry. „Wir dachten, Sie könnten mit ihm reden oder Sie bringen ihn dazu, selbst eine der Nischen zu nutzen!“ Harry schüttelte sich angewidert und Anjolie fühlte sich dazu veranlasst, ihn weiter zu quälen.

„Nutzen, wozu?“ Sie wüsste zu gern, wie weit er gehen würde.

Harry zog die Oberlippe hoch und antwortete: „Na ja, wie wäre es mit Küssen?“

Wie es das Schicksal so wollte, war genau bei diesem Satz die Musik zuende und Harrys Satz schallte durch die Halle. Sämtliche Gesichter drehten sich zu ihnen herum und wenn Harry nicht ausgesehen hätte, als wolle er gleich im Erdboden versinken, wäre Anjolie in schallendes Gelächter ausgebrochen. „Mann! Wahnsinns Akustik hier!“, bemerkte Anjolie, schnappte seinen Arm und schob ihn mit zuckenden Mundwinkeln sanft auf Ginny zu, die ganz in der Nähe saß.

Mit leichtem Druck verfrachtete sie den Jungen auf den Stuhl neben Ginny und beugte sich zu dem Mädchen hinunter, das offensichtlich selbst arge Probleme hatte, nicht loszuprusten. „Tu uns beiden den Gefallen und halte deinen Freund hier unter Kontrolle!“, flüsterte sie ihr ins Ohr. „Ich werde das gleiche bei meinem versuchen!“ Ginny schielte sie verschwörerisch an und nickte.

Als Anjolie sich aufrichtete fiel ihr Blick auf Ron und Hermine, die eng beieinander saßen und Harry noch immer entsetzt anstarrten. Sie legte Harry die Hand auf die Schulter und sagte: „Du solltest den beiden erklären, was dein Satz zu bedeuten hatte, sonst halten sie dich noch für total durchgeknallt!“

Vergnügt drehte sie sich wieder um und ging zum Podium, wo die Lehrer sie bereits erwarteten. Anjolie konnte die neugierigen Blicke der Schüler spüren – und seine! Sollte er sich doch den Kopf zerbrechen, wie sein Erzfeind den Satz gemeint haben könnte.

Als sie ihren Platz bei McGonagall erreichte, starrte diese sie erwartungsvoll an und auch Dumbledore lehnte sich mit neugierigem Blick nach vorn. Anjolie seufzte ergeben. „Nur fürs Protokoll: Nein, ich werde ganz bestimmt keinen Ihrer Schüler verführen und... der Inhalt dieses Satzes war sowieso nicht für mich bestimmt!“

Dumbledore setzte sich kichernd zurück, doch McGonagall fixierte sie weiterhin. „Glauben Sie mir Professor!“, lehnte sie sich zu ihr. „Der Satz war völlig aus dem Zusammenhang gerissen! Und als Einzelsatz hörte es sich bei weitem schlimmer an, als es tatsächlich war!“ Sie blickte die Lehrerin verschwörerisch an. „Wussten Sie übrigens, dass Severus Hofaufsicht hat?“

McGonagall schnaubte verächtlich. „Keine Aufsicht! Das ist sein freiwilliger Einsatz!“ Anjolie richtete sich gerade auf. „Wollen Sie damit sagen, er hätte Spaß daran, den Schülern den Abend zu verderben?!“ McGonagall legte den Kopf schräg und Anjolie hob abwehrend die Hände. „Schon gut! Ich weiß! Blöde Frage!“

Anjolie lehnte sich auf dem Stuhl zurück und sah zur Tür. Severus war wieder verschwunden und Anjolie hatte eine bestimmte Ahnung, wo sie ihn finden könnte. Sie entschuldigte sich bei den Lehrern, fing noch McGonagalls amüsierten Blick auf und kämpfte sich durch die tanzende Menge. Es wurde Zeit, dass sie ihren Spaß hatte!

OoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoO

Die Nachtluft umfing sie, sobald sie aus der Eingangshalle heraustrat. Anjolie atmete tief ein und sah zum nachtschwarzen Himmel hinauf, an dem trotz Beleuchtung im Hof Sterne zu sehen waren.

Sie atmete noch einmal tief durch, straffte die Schultern und ging die Stufen zum Hof hinunter. Doch als sie ihren Blick über das Gelände schweifen lassen wollte, blieb sie abrupt stehen. Da war kein Schulhof mehr! Sie starrte direkt auf ein gemischtes Blumenmeer aus blutroten Rosen und weißen Lilien. Die Blüten illuminierten im Schein der Fackeln und des bereits wieder abnehmenden Mondes.

Ab und an unterbrachen schwarze Schatten die Gewächse und nach genauerem Hinschauen, erkannte Anjolie sie als Gänge, die ins Innere führten. Vom Schnee war im Hof nichts mehr zu sehen und das, obwohl hier heute Morgen noch mindestens dreißig Zentimeter gelegen hatten.

Langsam nahm sie die letzten drei Stufen und hatte beim ersten Schritt auf den Boden das Gefühl, mitten in den Tropen gelandet zu sein. ‚Das erklärt, warum die Blumen noch nicht zu Eis erstarrt sind!’ Anjolie schlug ihren Umhang über die Schultern zurück und nahm die Suche nach Severus auf.

Sie hatte erwartet, dass es in den Gängen dunkel wäre, denn die Blumenwände waren so dicht wie Hecken. Doch durch das Illuminieren der Blüten, war es hell genug, um nicht über seine eigenen Füße zu stolpern.

Hier und da hörte sie verdächtige Geräusche und Anjolie ahnte, das Severus hier genug ‚zu tun’ hatte. Allein der Duft der Lilien und Rosen – eine gefährlich berauschende Mischung – ließ die Schüler wohl auf dumme Ideen kommen, wenn sie nicht gerade ohnmächtig unter einer Hecke lagen.

Nach fünf Minuten war sie zwar einigen Schülern begegnet, die meistens verschreckt auseinander fuhren, aber von Severus gab es keine Spur. Anjolie spürte Ungeduld in sich aufsteigen. So viele Nischen konnte es hier doch gar nicht geben! Der Schulhof war schließlich nicht so groß. ‚Also, wo steckt der Ausreißer?’ Knutschende Schüler gab es hier zu hauf, das heißt, genug für ihn zu tun!

Sie versuchte über die Blumenwälle zu sehen und sprang auf und ab, um einen Blick in den nächsten Gang zu werfen. „Verdammt! Diese blöden Hecken sind einfach zu hoch!“, knurrte sie entnervt. Ein letztes Mal versuchte sie einen gewaltigen Sprung und hätte sich fast auf den Hintern gesetzt, als es kalt hinter ihr samtete. „Hast du Flöhe im Hintern oder wieso springst du hier durch die Gegend?“

Lächelnd fuhr sie herum und runzelte sofort die Stirn, als sie seinen harten Blick sah. „Uhh, was ist dir denn über die Leber gelaufen?“

„Du hast dich ja recht schnell von deinem jugendlichen Verehrer trennen können!“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. „Verlierst du so schnell das Interesse?“ Seine Lippen waren nur noch zwei schmale Linien und Anjolie ging zu ihm, um seine Bedenken zu zerstreuen. Sie ließ sanft ihren Daumen über seine Lippen streifen, legte dann ihre Hand auf seine Wange und flüsterte: „Ach Severus, manchmal bist du so ein Idiot!“

Seine Zähne mahlten aufeinander und aus seinen Augen sprangen fast Funken. ‚Okay, das waren wohl nicht ganz de richtigen Worte gewesen!’ Severus packte ihre Hand, schob sie zur Seite und näherte sich ihr bis auf ein paar Zentimeter. „Der letzte, der das zu mir sagte, verrottet jetzt in seinem Grab!“

Anjolie zog die Augenbrauen hoch und unterdrückte ein Lachen, das in diesem Moment mit absoluter Sicherheit völlig fehl am Platz gewesen wäre. „Drohst du mir etwa?“

„Wenn du dir den Schuh anziehen willst!“ entgegnete er aus schmalen Augen. Anjolies Selbstkontrolle verabschiedete sich plötzlich ins Nirgendwo. Sie packt ihn seinerseits am Kragen, schob ihn gegen eine Hecke und küsste ihn wild. Von Severus hörte sie nur ein überraschtes Aufkeuchen, bemerkte aber nach kurzer Zeit, dass er ihren Kuss nicht erwiderte. Sofort hörte sie mit einem tiefen Seufzer auf. ‚Ich mag mich irren, aber er gehört anscheinend nicht zu den Männern, die beim Sex darauf stehen, der Unterlegene zu sein!’

Sie legte ihre Wange an seine und flüsterte ihm ins Ohr: „Lass dir eines gesagt sein: Ich stehe nicht auf Schuljungen, sondern auf Männer! Es ist doch zu schade, dass sich der einzige Mann, für den ich mich momentan interessiere, wie ein kleiner, trotziger Junge benimmt!“

Sie ließ ihn los und trat ein paar Schritte zurück. Sein Gesichtsausdruck war nicht zu deuten. „Wirklich ein Jammer!“, stieß sie einmal aus und drehte sich ruckartig in Richtung Schloss, um von diesem beklemmenden Moment zu fliehen – und zwar voll in die nächste Blumenwand. Sie konnte gerade noch die Hände heben und sich damit abstützen, damit sie nicht in die Hecke fiel. Sie prustete angewidert, weil sich einige Blütenblätter in ihren Mund verirrt hatten, wandte sich den wirklichen Gang zu und stürmte ihren Weg zurück. ‚So ein Mist! Das hätte so ein toller Abgang sein können!’

OoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoO

Severus starrte auf Anjolies steifen Rücken, als sie in die Dunkelheit verschwand. Fassungslos versuchte er zu verstehen, warum ihn dermaßen heftige Eifersucht gepackt hatte und dabei war er sich nicht sicher, worüber er geschockter war – die Eifersucht selbst oder die Vehemenz, mit der sie über ihn hereingebrochen war. Und das nicht erst als er Anjolie hüpfend im Gang entdeckt hatte.

Schon als er sie mit Potter hatte tanzen sehen, besonders als sie die Führung übernommen hatte, wollte er am liebsten über die Tanzfläche stürmen, Potter in den Boden stampfen, Anjolie über seine Schulter werfen und dann... tja, dann hatte sein Verstand wieder eingesetzt.

Severus Hand glitt an seinen Mund. Er konnte ihre Lippen dort noch immer spĂĽren. Sie schien entschlossen, ihm ihr Interesse zu beweisen. Nur... warum machte sie sich die MĂĽhe?

Bevor er sich versah, war Severus Anjolie auf den Fersen. Es wurde Zeit, endlich herauszufinden, was sie wirklich von ihm wollte oder ob sie auch zu dem bereit war, was sie so beharrlich signalisierte.

Er ignorierte das entsetzte Aufkeuchen und die vorsichtigen Blicke der Schüler, an denen er vorbei kam. Und als er um die nächste Ecke bog, hatte er sie eingeholt. Sie stand am Ausgang und schnupperte an einer Lilie.

Kurzentschlossen packte Severus sie am Ellbogen und zog sie nach draußen. „Was zum...?“, stieß sie aus.

„Sei still!“, zischte Severus. „Sei einmal einfach nur still!“, murmelte er etwas sanfter. Sie ließ sich bereitwillig von ihm um die Hecken führen und Severus war dankbar, dass sie wenigstens diesmal auf ihn hörte. Denn er befürchtete, dass sie ihn schon mit einer einfachen flachsigen Bemerkung von seinem Vorhaben abbringen könnte. Was auch immer sich hier anbahnte!

Sie erreichten eine versteckte Nische am anderen Ende des Hofes und Severus schob sie hinein. Als sie sich zu ihm umdrehte, verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah ihn fragend an. Ihn verließ dabei fast der Mut. „Was willst du von mir?“, presste er heraus und Anjolie entfuhr ein frustriertes Stöhnen.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du zu den Männern gehörst, denen alles haarklein erklärt werden muss!“, ertönte ihre genervte Entgegnung und sie kam auf ihn zu. Severus wollte zurückweichen, weil er einen klaren Kopf behalten wollte, doch sie packte ihn mit beiden Händen entschlossen am Umhang und zog ihn in die Nische.

„Ich will dich! Ist das denn so schwer zu begreifen? War ich denn wirklich nicht deutlich genug? Ich will mit dir schlafen, will dich in mir spüren, will dich endlos küssen und mit meiner Zunge solange über deinen Körper fahren, bis du vor Erregung den Verstand verlierst!“

Severus schluckte heftig. Ihre Worte gingen ihm so unter die Haut, dass sein Körper jetzt schon vor Erregung prickelte. Mit dieser Ehrlichkeit hatte er keinesfalls gerechnet, obwohl es ihn eigentlich nicht überraschen sollte. Schließlich hatte sie bisher nie ein Blatt vor den Mund genommen!

Während er überlegte, was er als nächstes unternehmen sollte, legte sie ihm ihre Arme um den Hals, drückte sich an seinen Körper und begann aufreizend an seinem Ohrläppchen zu knabbern. Hauchzart ließ sie ihre Zunge über seinen Hals gleiten und Severus konnte sich lebhaft vorstellen, wie es sich anfühlte, wenn sie ihr Versprechen wahrmachte und den Rest seines Körpers mit der gleichen Hingabe bedachte.

Severus spürte die Hitze durch seinen Körper jagen und sie sammelte sich pochend an einer äußerst empfindlichen Stelle. Sie ließ ihre Hände durch seine Haare gleiten und verstärkte den Druck ihrer Lippen auf seinen Hals. Severus befürchtete, dass sie ihr Versprechen hier und jetzt einlösen wollte.

„Nicht hier!“, stieß er aus und schob sie energisch zurück. Noch einen Moment länger Kontakt mit ihr und er würde alle Skrupel den falschen Ort betreffend in den Wind schießen.

„Was?“, hörte er sie fassungslos fragen.

„Nicht hier!“, wiederholte er und ging zwei Schritte zurück.

„Und... „, setzte sie an, atmete tief durch und versuchte es von Neuem. „Und wieso sind wir dann den ganzen Weg hierher gelaufen?“

„Ich wollte in Ruhe mit dir reden!“, antwortete Severus leise und atmete ruhig, um seine Sinne wieder unter Kontrolle zu bringen.

Sie blinzelte ihn an und legte ungläubig den Kopf schräg. „Warum sollten wir dann nicht auch hier in Ruhe... Verdammt, Severus! Du machst mich noch wahnsinnig!“, rief sie resigniert aus und ließ sich auf die Bank hinter sich fallen.

„Hier ist die Gefahr zu groß, von Schülern erwischt zu werden, die selbst ein ruhiges Plätzchen suchen!“ Er war sich nicht sicher, ob er ihr das erklärte, um sie oder sich selbst zu überzeugen. Einem plötzlichen Impuls folgend, ging er ihr, zog sie hoch und küsste sie hart. „Sei in einer halben Stunde in meinen Privaträumen!“, raunte er ihr entschlossen ins Ohr, als er endlich wieder von ihr abließ. Dann ließ er sie los und stürmte zurück zum Schloss. ‚Sie will ihren Spaß? Den soll sie verdammt noch mal haben! Und ich auch!’

OoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoO


tbc


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