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Fanfiction

Kampf um die Zukunft - Stunden der Wahrheit

von Rosiel

9. Kapitel – Stunden der Wahrheit

Anjolie lag auf einer Lichtung, versteckt inmitten des Verbotenen Waldes, und genoss die warmen Sonnenstrahlen. Seit Sonnenaufgang ruhte sie sich schon hier auf und ihre Kraftreserven waren wieder vollkommen hergestellt. Trotzdem hatte sie sich vorgenommen, regelmäßig Kraft zu schöpfen, damit so etwas nicht noch einmal vorkam.

Trotzdem verspürte sie nicht die geringste Lust wieder zurück ins Schloss zu gehen. So stressig hatte sie sich das Ganze nicht vorgestellt! Ihr Plan hatte so einfach ausgesehen: Die Auserwählte trainieren und den Menschen wenigstens eine gewisse Chance zum Sieg verschaffen. Wer hatte denn mit solchen Schwierigkeiten gerechnet? Dämonen, die Ginnys Ausbildung verhindern wollen, ja. Aber ganz bestimmt keine Dshinn! Der war eindeutig ein Level zu groß für sie gewesen!

Anjolie verschränkte die Arme unter ihrem Kopf und seufzte. Den ganzen Tag über hatte sie viel Gelegenheit gehabt, über die gestrigen Ereignisse nachzudenken; viel zu viel! Es überfuhr sie jetzt noch eiskalt, wenn sie daran dachte, wie knapp das alles gewesen war. Wenn Severus nicht die Kraft gefunden hätte, über sich hinaus zu wachsen, wären sie jetzt vielleicht tot – wenn nicht noch Schlimmeres.

Severus war wirklich ein außergewöhnlicher Mann und erst sein Kuss... Anjolie lächelte und schwelgte einen Moment in der Erinnerung. Zu schade, dass er wieder der Alte sein würde, wenn sie zurück ins Schloss kam. Severus’ Kuss war lediglich eine Folge des Entzugs der universalen Energie aus seinem Körper. Sie kannte das, hatte es selbst schon oft genug erlebt! Es floss genug terranische Energie durch ihren Körper, doch sie hatte noch immer die Fähigkeiten die universale Energie anzuzapfen und so die alte Verbundenheit zu spüren. Doch sobald sie aus ihr verschwunden war, kam die Einsamkeit zurück. Der Wunsch nach der verlorenen Wärme, nach Geborgenheit, hatte Severus zu dem Kuss veranlasst. Etwas, was er wohl nie getan hätte, wenn er wirklich er selbst gewesen wäre. Dieser Gedanke war absolut ernüchternd.

Seine ‚Rückverwandlung’ hatte schon begonnen, als sie Hagrids Hütte erreichten. Er hatte sie verlassen, um nach Dumbledore zu suchen und sie hatte ihn nur ungern gehen lassen, solange er noch so umgänglich war. Sie genoss seine Nähe, ohne dass er sie anfauchte oder sie links liegen ließ. Und sie wollte einfach glauben, dass es ihm gut tat, sich mal nicht vor allem zu verschließen und in jedem potentielle Gegner zu sehen.

Obwohl, wenn er wirklich zu den Todessern gehörte oder, wie sie nach Ginnys Bestätigung eher glaubte, Voldemort in die Suppe spuckte, hatte er allen Grund dazu. Wehrte er sich deshalb mit allen Kräften gegen jede Art von Nähe? Weil er dadurch angreifbar wäre? Vielleicht sollte sie ihn dann lieber in Ruhe lassen. Sie musste ihn nicht auch noch in Gefahr bringen; besser gesagt, nicht noch einmal!

Anjolie rieb sich übers Gesicht und stöhnte frustriert auf. Sie hatte ganz schönen Mist gebaut und sie war heilfroh, dass es unter der Lehrerschaft keine Opfer gab. Einige waren zwar verletzt, doch die Heilerin der Schule, würde das schnell wieder hinbekommen.

Allerdings war Dumbledore ganz schön sauer auf sie gewesen. Noch ein Grund, weshalb sie den Frieden der Lichtung vorzog. ‚Du meinst wohl, warum du dich hier versteckst!’

Der liebe Direktor war sozusagen über die Leiche des Todessers gestolpert, den sie erledigt hatte. Sie bekam jetzt noch eine Gänsehaut, wenn sie daran dachte, wie er in die Krankenstation gestürmt kam und sie zu sprechen verlangte. Seine intensiven blauen Augen hatten vor Zorn gesprüht und erinnerten sie in dem Moment stark an Michael, wie er ihr eine Strafpredigt hielt, wenn sie mal wieder etwas getan hatte, was ihm nicht in den Kram passte oder nicht zum Plan gehörte. Wenn sie so darüber nachdachte, dann hatten die beiden sich oft so gegenüber gestanden!

Dumbledore hatte ohne Umschweife angefangen, auf sie einzureden. „Ich habe gesehen, was Sie mit dem Todesser angestellt haben und bin äußerst verärgert darüber! Ich kann Ihnen keinen Vorwurf machen, da ich es bisher versäumte, Ihnen unsere Prinzipien zu erläutern. Doch eines möchte ich sofort klar stellen: Wir töten unsere Gegner nicht! Wir...“

„Moment mal!“ hatte sie ihn verwirrt unterbrochen. „Sie töten Ihre Gegner nicht. Okay! Aber, überhaupt nicht oder nur nicht, wenn es sich vermeiden lässt?“ Dumbledore hatte sie wütend über seine Brille hinweg angefunkelt. ‚Was? Habe ich was Falsches gesagt?’

„Wir töten nicht und sinken damit auf das selbe Niveau, wie die Todesser! Wir haben andere Möglichkeiten, unsere Gegner auszuschalten!“ predigte weiter und Anjolie verspürte den Drang fluchtartig das Gebäude zu verlassen.

„Das ist ja alles sehr löblich, Herr Professor!“ erwiderte sie entnervt. „Aber von Ihnen war nun eben mal keiner zur Stelle und wenn Sie sich bitte erinnern mögen, ich gehöre nicht zu Ihrem Team! Vielleicht gehört es ja zu Ihren Prinzipien, Ihre Feinde nicht zu töten und ihnen damit die Gelegenheit zu geben, sich irgendwann wieder gegen Sie und Ihre Leute zu stellen. Das ist schließlich nicht das erste mal, dass das vorgekommen ist, nicht wahr! Sagen Sie, wie viele Ihrer Anhänger starben durch die Hand eines Todessers, der eigentlich schon hätte ausgeschaltet sein können?

Aber ich habe keinerlei Skrupel im Kampf zu töten und ich lasse auch nicht zu, dass ein Gegner von mir zum potentiellen Mörder derjenigen wird, die mir anvertraut sind.

Ihre Art ist nicht meine Art zu kämpfen, Professor und ich lasse mir von Ihnen keine Prinzipien aufzwingen, die sich für mich und Ginny nur als nachteilig herausstellen würden!“ Darauf straffte Dumbledore die Schultern, was ihn noch ein Stück größer erscheinen ließ. ‚Da braut sich was zusammen!’ Aber Anjolie hatte keine Lust verspürt, sich in die Enge treiben zu lassen und sprach schnell weiter.

„Hören Sie! Bevor Sie hier gleich aus der Kutte springen, kann ich Sie beruhigen! Ich werde mich wieder aus den Angelegenheiten von euch Menschen heraushalten. Das vorhin war eine Ausnahme! Ich war dafür verantwortlich, dass er hier auftauchte und dabei auch Ginny bedroht wurde und wollte es wieder richten. Und, bevor sie es Ihnen selbst erzählt, ich hätte auch ohne zu zögern den anderen Todesser getötet, wenn Ginny mich nicht gebeten hätte, es zu lassen!

Doch in Zukunft werden weder Ihre heißgeliebten Todesser, noch Voldemort selbst oder irgendein anderer Mensch von mir etwas zu befürchten haben, vorausgesetzt, sie lassen die Finger von der Auserwählten! Und sobald der Kampf vorüber ist, haben auch die nichts mehr von mir zu befürchten!

So, und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich habe eine Menge Kraft verloren und werde mir diese jetzt zurückzuholen!“ Er hatte sie eindeutig wieder zur Weißglut getrieben und sie ging lieber, bevor sie etwas Dummes tat.

Bevor sie die Station verlieĂź, hatte sie dafĂĽr gesorgt, dass Madame Pomfrey Ginny bis zum Abend in der Krankenstation behielt. Sie war zwar nicht verletzt, aber dort war sie sicher und konnte nichts anstellen. Sobald sie Ginny nachher abholte, wĂĽrde sie sie sowieso erst mal darĂĽber ausquetschen, wie sie in diese verfahrene Situation geraten waren. Jedenfalls waren sie nicht da gewesen, als sie die Schulumgebung abgesucht hatte.

AuĂźerdem musste sie noch zu Severus und ihn bitten, den Trank zu brauen, wegen dem sie eigentlich in der Nokturngasse gewesen war. Wieder etwas, vor dem sie sich scheute. Sie mochte nicht so schnell vergessen, wie nett er sein konnte und sie befĂĽrchtete, dass er das in Lichtgeschwindigkeit bewerkstelligen wĂĽrde.
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Auf Anjolie’s Weg in die Krankenstation bekam sie sowohl von einigen Lehrern als auch von den Schülern seltsame Blicke zugeworfen. Außerdem hielten sie von ihr genug Abstand, um eine Herde Elefanten vorbei zu lassen. ‚Auch gut! So brauch ich mich wenigstens nicht durch die Mengen zu kämpfen!’

Gerade als sie die Tür zur Krankenstation öffnen wollte, wurde sie von innen aufgerissen und Severus kam heraus. Sie erstarrten beide in ihrer Bewegung und einen Moment lang blickten sie sich nur an.

„Hallo!“ konnte Anjolie nur sagen und löste ihn damit aus seiner Starre.

„Aha! Da sind Sie also!“ Er kam ganz heraus und zog eine Augenbraue hoch.

‚Brr!’ Keine Spur mehr von der Wärme – wie sie befürchtet hatte. ‚Also gut, dann auf ein Neues!’ „Darf ich daraus schließen, dass Sie mich gesucht haben?“ fragte sie unverbindlich und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Wir haben unser Gespräch noch nicht beendet!“ erwiderte er und baute sich vor ihr auf. Seine Augen musterten sie kalt und Anjolie kam sich plötzlich sehr klein vor.

„Welches?“ fragte sie kühl.

Er senkte den Kopf so tief, dass sich fast ihre Nasenspitzen berührten und zog seine Augenbrauen zusammen. Anjolie schlucke krampfhaft und konnte sich gerade noch davon abhalten, einen Schritt zurückzuweichen. ‚Okay, das kann er wirklich gut!’ „Unser Gespräch im Wald!“ kam es grollend aus seiner Kehle. Er richtete sich wieder auf und nickte in Richtung Krankenstation. „Ich erwarte Sie in meinem Büro!“

Damit drehte er sich um und rauschte mit flatterndem Umhang los. ‚Bin ich im falschen Film, oder was?’ Mit plötzlicher Wut im Bauch, rief sie ihm hinterher: „War das etwa ein Befehl, Sir?“

Er blieb ruckartig stehen und sah über seine Schulter zurück. Der Ausdruck in seinem Gesicht war nicht zu deuten, doch der Tonfall seiner Antwort hatte einen so samtig-weichen Klang, dass sich ihre Nackenhaare aufstellten. „Was immer Sie wollen!“

Anjolie starrte ihm noch hinterher, als er schon lange verschwunden war. Trotzdem schlug ihr Herz heftig. Wie sollte sie denn das nun schon wieder verstehen? Dieser Mann war fĂĽr sie ein einziges Fragezeichen! Sie riss ihren Blick von der leeren Stelle los und ging in die Krankenstation.

„Oh, na endlich!“ kam es entnervt aus dem hinteren Bereich der Station. Anjolie sah in die Richtung der Stimme und entdeckte Ginny auf ihrem Bett, umringt von Harry, Ron und Hermine.

„Hast du mich damit gemeint?“ fragte sie lächelnd, als sie auf die Gruppe zuging.

„Und ob!“ schimpfte Ginny los. „Ich werde hier regelrecht gefangen gehalten! Und daran bist du schuld! Madame Pomfrey will mich nicht gehen lassen, obwohl es mir gut geht.“

Anjolie stellte sich ans Kopfende von Ginny’s Bett und legte ihre Hände auf das Bettgitter. „Gut! So konnte ich wenigstens sicher sein, dass du nichts anstellst!“

„Was soll ich denn bitte sehr anstellen?“ fragte sie empört. Anjolie sah in die Runde und erkannte auch in ihren Blicken eine ängstlich Neugier.

„Ich weiß nicht! Genauso wenig, wie ich weiß, wie du gestern in die Situation oder besser gesagt in Hagrids Hütte geraten bist, obwohl ich bei meinem Kontrollgang kurz vorher niemanden dort antraf!“

„Du hast doch gesagt, dass ich mich entspannen soll! Also bin ich mit meinen Freunden ein wenig an der frischen Luft gewesen“, verteidigte sich Ginny.

„Ah! Du warst also ‚frische Luft’ schnappen! Und wo genau war das?“

Ginny sah auf ihre Hände und schwieg eisern. „Wir waren mit Hagrid im Verbotenen Wald“, antwortete Harry stattdessen.

Anjolie sah ihn an und zog die Augenbrauen hoch. „Ich mag mich ja irren, aber ich dachte immer, der Wald wäre nicht umsonst für euch Schüler verboten!“ Die Leichtsinnigkeit der Vier machte sie sauer. Sie sollten doch wissen, wie gefährlich die Situation momentan war!

„Wir waren ja nicht allein dort und außerdem wurden wir erst an Hagrids Hütte angegriffen!“ fuhr Hermine auf.

„An der ihr euch zu dem Zeitpunkt nicht befunden hättet, wenn ihr vorher auf dem erlaubten Hogwartsgelände gewesen wärt, und ich euch so noch rechtszeitig vor der Gefahr hätte warnen können!“ entgegnete Anjolie gefährlich leise.

Sie alle wichen ihrem Blick aus und Anjolie stöhnte frustriert auf. „Hört mal! Ich will euch nichts vorschreiben, aber es ist zur Zeit einfach zu gefährlich für solche Eskapaden; nicht nur wegen diesem Aufschneider Voldemort, sondern eher aus dem Grund, weshalb ich hier bin! Es war wohl ein Fehler, dass ich Ginny nicht von Anfang an, den gesamten Grund meines Hierseins verriet!“

Ginny sah sie fragend an, doch Anjolie fuhr ungerührt fort. „Ich weiß nicht, wie viel Ginny euch über die ihr bevorstehende Aufgabe verraten hat, aber...“

„Alles!“ warf Ginny ein und Anjolie nickte. „Gut, das macht es mir leichter! Dann lasst euch nur soviel gesagt sein: Es können und werden aller Wahrscheinlichkeit nach Dämonen in Hogwarts auftauchen, die auf jeden Fall versuchen werden, Ginny noch vor dem Kampf zu töten oder zumindest so zu verletzen, dass sie im Kampf keine Chance zum Sieg hat!“ Hermine keuchte entsetzt auf und die anderen drei sahen sie geschockt an.

„Harry ist also nicht mehr der Einzige, dem man nach dem Leben trachtet! Allerdings besteht zwischen den Todessern und den Dämonen ein entscheidender Unterschied! Vor den Todessern hattet ihr hier in Hogwarts so gut wie kaum zu etwas zu befürchten, da die Schutzzauber ihr unerlaubtes Eindringen nicht gestatten. Die beauftragen Dämonen jedoch, stört dieser Schutz nicht und sie können hier jeder Zeit auftauchen. Und eines könnt ihr mir glauben: Selbst, wenn sie auf der Suche nach Ginny sind, heißt das nicht, dass sie nicht auch jeden anderen quälen und töten, wenn sie die Gelegenheit dazu erhalten. Und sich außerhalb meines Schutzes oder dem eurer Lehrer aufzuhalten, heißt den Dämonen eine zusätzliche Gelegenheit zu geben!“

Anjolie schaute einem nach dem anderen tief in die Augen. Am längsten fixierte sie Hermine und sagte: „Ihr dürft euer Leben nicht mehr so aufs Spiel setzen! Ich weiß, dass klingt wie eine Predigt und wenn ihr genauso darauf steht wie ich, kann ich mir eure Gedanken dazu sehr genau vorstellen! Aber ich möchte euch dringend ans Herz legen, es euch gründlich zu überlegen, bevor ihr wieder so eine Aktion startet. Bis jetzt hattet ihr es nur mit der Bösartigkeit von Menschen zu tun. Aber die Dämonen sind um ein Vielfaches schlimmer und gefährlicher, als die Todesser!“ Als sie mit diesen Worten endete, kam sich Anjolie vor wie Hiob.

Die Gruppe schwieg bedrückt vor sich hin, bis Ginny etwas sagte, das Anjolie erschütterte. „Ich weiß, dass es wichtig ist, dass Harry überlebt und Voldemort vernichtet. Aber warum machen die den ganzen Aufwand um mich? Ich soll doch nur gegen diesen dämlichen Dämon kämpfen, nur weil es irgendwann mal so beschlossen wurde! Wenn ich sterbe – na und? Dann muss eben ein anderer gegen ihn kämpfen!“

Ginny wirkte so verloren und jetzt wusste Anjolie, dass es wirklich ein großer Fehler gewesen war, ihr nicht gleich den Grund des Kampfes genannt zu haben. Anstatt sie zu schützen, hatte ihr Zögern Ginny dazu verleitet, an sich und ihrer bevorstehenden Aufgabe zu zweifeln. „Würdet ihr Ginny und mich bitte alleine lassen?“ bat sie, ohne ihren Schützling aus den Augen zu lassen.

Als die drei Freunde die Krankenstation verlassen hatten, setzte sich Anjolie auf Ginny’s Bettende. Sie wusste nicht genau, wo sie ansetzen sollte, also begann sie bei Ginny’s Aussage. „Willst du wirklich einfach so sterben, Ginny?“ fragte Anjolie leise.

Ginny sah sie teilnahmslos an. „Und wenn schon? Wenn ich gegen ihn kämpfen muss, werde ich doch sowieso sterben! Ich habe doch nicht die geringste Chance!“ flüsterte sie.

„Wenn du so denkst, warum trainierst du dann so hart? Warum stellst du dich nicht einfach hin und lässt dich von Uttuku schnell und schmerzlos töten?“ Ginny’s Blick wurde trotzig.

„Ich werde dir sagen, warum“, antwortete Anjolie an ihrer Stelle und beugte sich zu Ginny vor. „Weil du kein Feigling bist! Weil du eine geborene Kämpferin bist! Du hast selbst gesagt, du wolltest Aurorin werden. Nun, auch jetzt hast du die Chance gegen das Böse zu kämpfen; nur eben nicht auf die Art, die du in Betracht gezogen hast. Ich weiß, das Ganze kam viel früher als erwartet oder überhaupt gewollt.“ Sie nahm Ginny’s Hände und drückte sie sanft. „Aber eines solltest du wissen: Du bist gut und hast wirklich Talent! Und in den nächsten Wochen werden wir dieses Talent in Können erweitern. Du wirst eine sehr gute Chance gegen Uttuku haben. Und mit deinem Sieg wirst du dafür sorgen, dass die Menschheit weitere 5000 Jahre in Freiheit leben wird!“ ‚Okay! Jetzt ist’s raus!’

„Was?“ fragte Ginny ungläubig.

„Das ist etwas, was ich dir damals am See nicht erzählt habe. Ich wollte dich nicht auch noch unter Druck setzen, nachdem ich dich schon so erschreckt hatte.“ Anjolie zog ihr zweites Bein hoch und setzte sich im Schneidersitz aufs Bett. Sie atmete tief durch und begann ihre Erklärung.

„Dein Kampf mit Uttuku ist nicht einfach nur eine blöde Laune der Dämonen. Vor knapp 5000 Jahren haben die Dämonen die Menschen terrorisiert und getötet, wie sie lieb und lustig waren. Sie schufen die Hölle auf Erden, bis die Engel die Dämonen zu einer Abmachung herausforderten. Es sollte ein Zweikampf stattfinden, der über die Herrschaft auf der Erde entscheidet.

Dieser Kampf sollte alle 5000 Jahre stattfinden; ein Zeitraum, der übrigens von den Dämonen festgelegt wurde. Sie bestanden darauf, dass der Gegner im Kampf kein Engel, sondern ein Mensch sein sollte, da es ja schließlich um sie ging. Und um ihren perversen Spaß daran noch zu erhöhen, sollte es sich ausschließlich um weibliche Menschen handeln. Aufgrund dieser Bedingungen hielten die Dämonen 5000 Jahre durchaus für angemessen, um in dieser Zeit die Menschheit erst zu versklaven und dann auszurotten.

Allerdings waren die Engel schon immer für eine gewisse Fairness und so sorgten sie für ausgleichende Gerechtigkeit. Sie verliehen der menschlichen Kämpferin körperliche Kräfte, die sie dem Dämon ebenbürtig machte.

Jedenfalls gewann die Kriegerin, ihr Name war übrigens Laira, den Zweikampf und die Dämonen fühlten sich gewaltig verarscht. Aber sie hatten einen Eid geleistet und hatten nichts davon erwähnt, dass diese Menschenfrau auch normale körperliche Kräfte haben müsste. Also konnten sie absolut nichts ausrichten und brüten seitdem stinksauer vor sich hin; mal von den einzelnen Versuchen abgesehen, Menschen auf die dunkle Seite zu ziehen und sie zu verderben.

Aber jetzt geht es wieder los. Jetzt sehen die Dämonen eine neue Chance, die Welt an sich zu reißen. Da sie jetzt jedoch vorbereitet sind und von den Körperkräften der Gegnerin wissen, sorgten sie vor. Sie beseitigten die bereits gut ausgebildete und erfahrene Auserwählte.“

Ginny riss die Augen auf. „Das Mädchen aus meinen Träumen?!“

„Ja. Das war die letzte Auserwählte vor dir. Sie wurde bereits seit mehreren Jahren ausgebildet und war äußerst erfolgreich im Kampf gegen die Dämonen.“

„Wie konnten die sie dann erwischen?“ fragte Ginny zweifelnd.

„Du hast in deinem Traum zwei weitere Menschen gesehen. Das waren ihre Schwester und ihr Wächter. Zwei Menschen, die ihr sehr am Herzen lagen. Die Dämonen hatten sie entführt und dann darauf gewartet, dass die Auserwählte sie zu befreien versuchte. Was sie natürlich auch tat. Sie haben ihr nur die eine Wahl gelassen. Sie haben ihre Schwäche ausgenutzt“

„Ihre Schwäche? Wie kannst du das sagen? Sie hat sie geliebt und wollte sie retten! Wie kannst du Liebe eine Schwäche nennen?“ wütete Ginny empört.

„Ich sehe, es wäre auch deine Entscheidung gewesen!“ folgerte Anjolie ruhig. „Ginny, ich verurteile sie nicht für ihr Handeln. Schließlich wusste sie nicht, wie gefährlich ihre Entscheidung für die Menschheit wäre. Sie wusste noch nichts von dem bevorstehenden Entscheidungskampf. Sie wusste nicht, dass die Dämonen bereits den Bund der Wächter ausgelöscht hatten, um zu verhindern, dass sie die neue Auserwählte ausbilden. Aufgrund dieser fehlenden Informationen tat sie das für sie naheliegendste: Sie stellte das Leben ihrer Lieben über ihr eigenes.

Sie wurde getötet und konnte nicht mehr sehen, wie die zwei Menschen, die sie am meisten geliebt hatte, trotz ihres Opfers kurz nach ihr gefoltert und dann grausam ermordet wurden.“

Ginny sah sie mit Tränen in den Augen an. „Also war ihr Opfer umsonst!“

„In dem Fall ja. Aber sieh mal, Ginny. Was für eine Möglichkeit hatte sie denn? Wie meinst du, hätte sie sich gefühlt, wenn sie gekämpft hätte, anstatt sich zu ergeben, und die beiden während ihres Kampfes ermordet worden wären. Sie hätte sich ihr Leben lang Vorwürfe gemacht.

Ich erzähle das nicht, um dir deine Prinzipien zu nehmen oder dir den Mut zu nehmen, sondern um dir eines klar zu machen. Die Dämonen werden alles versuchen, um diesmal zu gewinnen und da sie beim Kampf Regeln befolgen müssen, werden sie jetzt unfairer und gefährlicher denn je sein! Deshalb muss ich dich nochmals bitten, dein Leben nicht unnötig aufs Spiel zu setzen! Es ist wichtig, dass du lebst! Du musst gegen Uttuku kämpfen und siegen. Würden sie dich in die Hände bekommen und töten, hätten deine Nachfolgerin und die Menschheit keine Chance mehr. Uttuku hätte bereits gewonnen, bevor der Kampf beginnt.

Du siehst also, es ist sehr wohl wichtig, deinetwegen so einen Aufstand zu betreiben! Aber nicht nur, weil du die Zukunft der Menschen retten sollst, sondern auch, weil du ein Recht darauf hast zu überleben und dann dein Leben zu leben. Und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dich erfolgreich bis zum Kampf zu begleiten!“

„Du hast gesagt, es gäbe keine Möglichkeit mich auszubilden. Aber du bist doch hier und trainierst mich! Also haben sich die Dämonen verrechnet!“ Ginny wirkte langsam weniger bedrückt und auch dieser Gedanke schien ihr Mut zu machen.

„Ja, da hast du recht! Mit mir haben die auf keinen Fall gerechnet! Auch damit nicht, dass du so gut bist und eine wirklich reelle Chance hast, dem Oberangeber in den Arsch zu treten! Deswegen befürchte ich ja, dass sie es herausfinden und Gegeninitiativen ergreifen. Das heißt aber auch, dass ich, um dich zu beschützen, bei weitem mehr aufpassen muss und werde!“

Ginny sah sie mit großen Augen an und senkte dann wieder den Blick. „Als du...“ setzte Ginny an, verstummte dann aber.

„Als ich was?“ hakte Anjolie nach.

„Ich fürchtete mich vor dir, als du den Todesser töten wolltest!“ sagte Ginny schnell, bevor sie der Mut verließ. „Du warst so gnadenlos!“

„Es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe. Auf diese Art und Weise solltest du es nicht lernen!“

„Lernen? Was lernen?“ Ginny rutschte nervös hin und her. Sie ahnte wohl bereits, dass sie das Folgende nicht hören wollte.

„Der Kampf ist auf Leben und Tod. Auch du wirst lernen müssen, zu töten! Du magst ja später bei den Menschen Gnade zeigen dürfen und können, aber bei den Dämonen wäre das nicht nur lebensgefährlich, sondern auch dumm!“ bekräftigte Anjolie. Ginny verschränkte die Arme vor der Brust und sie schien zu frösteln.

„Versteh eines, Ginny. Es heißt, du oder er! Keine Magie, mit der du ihn betäuben kannst! Kein Schutzzauber, mit dem du ihn ein- oder aussperren kannst! Es geht um dein Leben oder Tod. Zögerst du, wird er dich, ohne mit der Wimper zu zucken, töten. Und all deine Lieben, deine Familie, deine Freunde... Harry, sie alle werden leiden müssen und letztendlich qualvoll sterben. Töte ihn und du wirst Leben retten. Zögere und die Menschheit wird ausgelöscht!“

Ginny liefen Tränen über die Wangen und Anjolie setzte sich an ihre Seite. Sie zog sie in ihre Arme, drückte sie sanft an sich und legte ihre Wange auf Ginny’s Kopf. „Das ist nicht fair!“ schluchzte Ginny.

„Ich weiß! Aber es ist nicht zu ändern. Und so hart es auch klingt, es ist Zeit für dich, erwachsen zu werden!“

„Ich habe Angst, Anjolie!“ Ginny schlang ihre Arme um Anjolie und vergrub ihr Gesicht an Anjolies Schulter. „Ich habe schreckliche Angst!“

„Natürlich hast du das!“ Anjolie streichelte über Ginny’s Kopf. „Und du wärst auch ziemlich dumm, wenn das nicht so wäre! Aber du darfst dich von dieser Angst nicht übermannen lassen! Nutze sie, um deinen angeborenen Selbstschutz zu unterstützen. Aber lass sie nicht deine Entscheidungen beeinflussen, sonst hat Uttuku schon halb gewonnen!

Ein großer Teil von Uttukus Macht besteht darin, seinem Gegner den Mut und den Glauben an sich selbst zu nehmen und ihn damit empfindlich zu schwächen. Er arbeitet mit deiner Angst. Aber wenn du dir darüber im Klaren bist, dann hat er keine Macht über dich und es zählen nur noch die körperlichen Kräfte. Und da bist du ihm ebenbürtig. Akzeptier deine Ängste und stell dich ihnen und vor allem: zweifle nicht an dir selbst!“ Ginny nickte schwach, aber klammerte sich weiter an Anjolie. Mit der Zeit versiegten ihre Tränen und sie schlief an Anjolies Schulter ein.

Anjolie blieb noch eine Weile bei ihr, bis sie ganz sicher war, dass Ginny fest schlief. Sie verließ die Krankenstation, um zu Severus zu gehen. Sie würde ihn um das Brauen des Tranks bitten und dann überlegen, wie sie das Training intensivieren würde. Ginny verdiente ab jetzt ihre volle Aufmerksamkeit. Das hieß, dass sie sich von jetzt an von nichts und niemanden mehr ablenken lassen durfte! Sie ahnte nicht, dass sie in diesem Punkt bereits in Kürze jämmerlich versagen würde.
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Severus betrag seine privaten Räumen und knallte die Tür hinter sich zu. Sie war nicht aufgetaucht! Er hatte seinen Hintern wegen ihr riskiert und ihretwegen sein Innerstes geöffnet, hatte praktisch nackt und angreifbar vor ihr gestanden. Und sie hielt es noch nicht einmal für nötig, seine Fragen zu beantworten! [/i]‚Verfluchtes Weibsbild!’ [/i]

Sie brachte ihn dazu, Dinge zu tun, zu denken und zu fühlen, wie noch nie jemand zuvor. Nicht einmal der Dunkle Lord hatte ihn je so beeinflussen können. Ja, er hatte in seinem Namen getötet, gefoltert und verflucht. Doch nie hatte Severus ihm sein Innerstes offenbart, war derart schutzlos ihm Gegenüber gewesen. Er hätte ihn töten können, doch niemals hätte Voldemort die Möglichkeit bekommen, seine geheimsten Gedanken und Wünsche zu erfahren.

Anjolie jedoch hatte ihm durch die universale Energie einen Einblick in ein völlig neues Leben gegeben. Sie zeigte ihm sein Leben, wie es hätte sein können, wenn ihm jemals bedingungslose Liebe entgegengebracht worden wäre. Wenn er sich nicht vor jedem hätte verschließen müssen, weil er befürchtete, man würde jede noch so kleine Schwäche von ihm ausnutzen. Was er trotz aller Vorsichtsmaßnahmen am eigenen Leib zu spüren bekommen hatte. Sie rief in ihm den Wunsch nach einem Leben voller Liebe, Freundschaft, Hoffnung, Glück und Geborgenheit hervor und hätte ihn damit fast gebrochen.

Severus schüttelte den Kopf, um die Erinnerung daran zu verdrängen. Zu schmerzhaft war dieser Wunsch. Er würde sein bisheriges Leben nicht unbedingt als glücklich bezeichnen, doch nach einiger Zeit als Lehrer hatte er es akzeptiert und eine Art Frieden gefunden. Der hatte sich zwar seit Voldemorts Rückkehr in Nichts aufgelöst, doch sie hatte ihn dazu gebracht, sein Leben als armselig und leer zu sehen. Was seinen kaum vorhandenen Seelenfrieden betraf, war sie noch gefährlicher als Voldemort!

Und doch hielt ihn dieses Wissen nicht davon ab, ihre Nähe zu suchen! Nachdem die Todesser nach Askaban abtransportiert wurden und die Verwundeten Hilfe im Krankenflügel fanden, hatte er sich vorgenommen, ihr aus dem Weg zu gehen.

Trotzdem hatte ihn eine wilde Freude ergriffen, als sie vor ein paar Stunden plötzlich vor ihm stand. Aber warum war sie so distanziert gewesen? Nach dem Kampf hatte sie kaum von ihm lassen können und nun sah sie aus, als würde sie ihn nicht kennen. Durch ihre Unnahbarkeit war er wütend geworden, weshalb er sich auch dazu verleiten ließ, sie zu sich zu bestellen. Er wollte nicht nur wissen, was sie vor ihm verbarg, sondern auch, warum sie sich von ihm fernhielt! ‚Und warum, zum Kuckuck, stört mich der Gedanke überhaupt? Es ist doch genau das, was ich wollte!’

Aber was, wenn ihr plötzlich klar geworden war, was der Dshinn ihr erzählt hatte? War es in ihr Bewusstsein eingedrungen, dass er von ihm praktisch als Todesser bezeichnet wurde? Widerte sie der Gedanke an, von einem Todesser berührt und geküsst worden zu sein?

Severus zog seinen Umhang aus und warf ihn wütend auf den Sessel am Kamin. Dann schwenkte er seinen Zauberstab und das Feuer loderte auf. Wärme schlug ihm entgegen, doch sie war nichts im Vergleich zu der, die ihn gestern erfüllt hatte. Und die hatte er Anjolie zu verdanken! Durch ihre Berührung war der Funken ausgelöst worden, das hatte er genau gespürt.

Und jetzt stand er hier wie bestellt und nicht abgeholt. Er öffnete seine Robe, weil er das Gefühl hatte, sie würde ihm die Luft aus den Lungen drücken. Es half nichts. Er stemmte seine Hände gegen den Kaminsims und schüttelte ungläubig den Kopf. Drei Stunden hatte er auf sie gewartet, bis er endlich begriff, dass sie nicht kommen würde. Wie ein dummer Junge hatte er sich gefühlt; wütend genug, um nach draußen zu stürmen, sie zu suchen und zur Rede zu stellen. Gekränkt genug, um diesen Drang in die hintersten Tiefen seines Verlangens zu verbannen.

Er stieß sich ab und rieb sich frustriert übers Gesicht. Plötzlich hielt er inne. Was war das eben für ein Geräusch? Severus lauschte gespannt und da war es wieder. Es kam von draußen! Er stürmte auf den Flur und sah sich um. Ein paar Meter entfernt stand sie und klopfte ein weiteres Mal energisch an seine Bürotür.

„Sie sind verdammt spät dran!“ zischte er ihr entgegen. In seiner Stimme lag all die Wut, die ihn eben noch verzehrt hatte.

Anjolie schoss herum und starrte ihn einen Moment verdutzt an. Dann erschien wieder ihre distanzierte Maske und sie entgegnete: „Entschuldigung! Ich wusste nicht, dass Ihre Einladung eine Verfallsdauer hat!“ ‚Unverschämtes Biest! ’ Aber ihre Frechheit war leichter zu ertragen, als ihre Kälte.

„Mein Büro ist geschlossen! Sie werden mit meinen Privaträumen vorlieb nehmen müssen!“ Er ging auf seine Tür zu und sah sie herausfordernd an. Sie stand noch immer an der selben Stelle und machte nicht die geringsten Anstalten, ihm zu folgen. „Na? Was ist?“ fragte er und machte eine einladende Geste in den Raum hinein.

„Es ist vielleicht besser, wenn ich morgen früh wiederkomme!“ Sie wollte sich umdrehen und gehen, doch das würde er auf keinen Fall zulassen. ‚Nicht, solange ich nicht habe, was ich will!’

„Na so was! Da hat wohl jemand Angst, mit mir allein in einem Raum zu sein!“ warf er ihr schneidend hinterher. Sie erstarrte in ihrer Bewegung und warf ihm einen wütenden Seitenblick zu.

„Wohl kaum!“ fauchte sie ihn an. „Ich wollte lediglich auf die späte Stunde und ihren Ruf Rücksicht nehmen!“ Severus musste sich ein plötzliches Schmunzeln verkneifen. ‚Sein Ruf!’ Ihre Antworten waren auch schon mal besser gewesen!

„Meinen Ruf lassen Sie mal meine Sorge sein und für die späte Stunde bin nicht ich verantwortlich!“ Severus hätte schwören können, dass sie ihn gerade angeknurrt hatte. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder. Dann kam sie endlich auf ihn zugestapft. Severus’ Laune besserte sich etwas. Ihre Reaktion war einigermaßen entschädigend für die letzten Stunden. Und er würde dafür sorgen, dass sie ihre Schuld dahingehend noch diese Nacht abtrug.

Als Anjolie ihn erreichte, nickte er zur offenen Tür und sie ging zögernd vor. Er folgte ihr, ließ die Tür ins Schloss fallen und versiegelte sie magisch. Anjolie fuhr herum und rief: „Was soll das?“

„Wir wollen doch nicht, dass das Gespräch beendet wird, bevor nicht alle offenen Fragen beantwortet sind!“ antwortete Severus gelassen und er konnte ihr ansehen, dass sie damit ganz und gar nicht einverstanden war. „Setzen Sie sich!“ Er nahm seinen Umhang vom Sessel und brachte ihn in seinen Schlafbereich, wo er auch gleich seine Robe ließ.

Wieder im Wohnbereich zauberte er sich einen zweiten Sessel und ließ sich ihr gegenüber hereinfallen. Sie hatte sich auf die vordere Kante gesetzt und wirkte wie kurz vor dem Sprung. „Wenn ich Sie so sitzen sehe, komme ich fast zu dem Schluss, dass Sie sich vor mir fürchten!“

Sie richtete sich kerzengerade auf und funkelte ihn an. „Ich sagte bereits, dass das Unsinn ist!“ Er genoss es langsam, sie aufzuziehen. Sie sprang aber auch jedes Mal darauf an!

Anjolie rutschte unter seinem Blick nervös auf ihrem Sessel hin und her. „Und?“ fragte sie schließlich.

„Und was?“ lockte Severus. Sie konnte ruhig noch ein wenig warten. Nicht unbedingt ausgleichende Gerechtigkeit für seine drei Stunden, doch immerhin ein guter Anfang.

„Was wollten Sie denn nun von mir wissen?“ fragte sie etwas ungeduldiger.

„Zum Beispiel, warum Sie plötzlich so abweisen sind?“ antwortete Severus automatisch und verfluchte sich im nächsten Moment dafür. ‚Wo kam das denn her?’ Das hatte er nicht fragen wollen. Das war nicht die wichtigste Frage! Nicht, warum sie tat, was er ja eigentlich auch vorgehabt hatte. Oder war es das? Hatte er gehofft, er könnte der Abweisende sein und sie würde weiterhin versuchen, an ihn heranzukommen? Fühlte er sich in seinem Stolz verletzt? ‚Unsinn!’

Anjolie blinzelte ihn eine Moment erstaunt an. ‚Wenigstens hat es ihr das erste Mal die Sprache verschlagen!’

„Ich bin nicht anders als sonst auch!“ antwortete sie letztendlich und zog sich nach hinten in den Sessel zurück.

„Das habe ich von gestern aber ganz anders in Erinnerung!“ platzte er heraus. Was war nur mit ihm los? Warum hatte er sich nicht unter Kontrolle?

Obwohl sie im Schatten vom Kaminfeuer saß, konnte er eine leichte Röte auf ihrem Gesicht erkennen. Sie hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt. Eine Geste, die er auch oft genug selbst anwendete. Nur schien sie bei ihm viel bedrohlicher zu wirken. Sie sah einfach nur verletzlich aus.

„Wenn ich mich recht erinnere, habe ich damit nicht angefangen!“ fuhr sie ihn an.

„Aber du hast es ausgelöst und warst auch nicht bereit, es allzu schnell zu beenden!“ fauchte er zurück.

„Was wird das jetzt? Werfen wir uns gegenseitig unsere...“ sie stockte und sah kurz ins Feuer. Severus lehnte sich vor und es drängte ihn zu hören, was sie sagen wollte. Anjolie seufzte auf und sah ihn wieder an. „...unsere Reaktionen vor?“

‚Reaktionen’? Severus lehnte sich seltsam enttäuscht zurück.

„Hören Sie! Ich weiß, dass.... Hach! Was gestern passiert ist, war doch nur eine Reaktion auf den Energierausch. Ich interpretiere da wirklich nicht mehr hinein als nötig und Sie sollten das auch nicht! Außerdem habe ich ganz bestimmt nicht vor, Sie in etwas zu verwickeln, was sie eigentlich gar nicht wollen!“ Anjolie war aufgesprungen und starrte ins Feuer. „Sie haben genug mit ihrem Kampf gegen Voldemort zu tun und ich muss Ginny unbedingt zum Erfolg bringen. Wir dürfen uns beide keinerlei Schwächen erlauben.“

Mit jedem Wort staute sich in Severus mehr Wut auf. Obwohl sie wieder nur etwas sagte, zu dessen Schluss er auch gekommen war. Aber warum versetzte es ihm dann so einen Stich?

„Ich... ich bin heute Abend eigentlich nur gekommen, um Sie um einen weiteren Gefallen zu bitten!“ vernahm er ihre leise Stimme wieder. „Und dann werde ich Sie endgültig in Ruhe lassen!“

Etwas in ihm explodierte. „Ein weiterer Gefallen?“ presste er hervor. „Das ist es also! Sie brauchen schon wieder meine Hilfe!“ Er wollte sie einfach nur noch verletzen. „Was ist es denn diesmal? Wieder ein Monster, das Sie uns auf den Hals gejagt haben? Oder soll ich jemanden für Sie töten? Sagen Sie es mir, Anjolie! Was kann ich diesmal für Sie tun?“

Anjolie stand vor ihm und starrte ihn entsetzt an. „Nichts.“ flüsterte sie und schluckte. „Es war wohl ein Fehler, herzukommen!“ Sie ging auf die Tür zu, doch Severus sprang auf und hielt sie am Arm fest. Er war noch nicht bereit, sie gehen zu lassen!

„Sie gehen nicht, bevor Sie nicht sagen, was sie jetzt wieder wollten! Ich wüsste diesmal gern, wenn Gefahr droht!“ Ihr verletzter Blick brachte ihn nicht dazu, wieder loszulassen und sie antwortete: „Es war nur ein Trank, den ich gebraut bräuchte, um Ginnys Abwehr gegen ihren Feind zu stärken – der eigentliche Grund für meinen Besuch in der Nokturngasse!“ Sie löste seine Hand von ihrem Arm und trat einen Schritt zurück. „Aber es ist schon gut! Ich werde schon jemanden finden!“ Damit drehte sie sich um und ging auf die Tür zu. Er hörte sie etwas von ‚vielleicht Hermine fragen’ murmeln und das brachte bei ihm das Fass zum Überlaufen.

Er schoss hinter ihr her, drehte sie um und stieß sie mit dem Rücken gegen die Tür. Ihre Überraschung schlug schnell in Wut um, das konnte er von ihren Augen ablesen. „Jetzt gehen Sie aber zu weit!“ zischte sie ihn an.

„Pass auf, dass du nicht zu weit gehst!“ entgegnete er, stützte seine Hände beidseitig von ihrem Kopf ab und bemerkte einen leicht panischen Ausdruck in ihren Augen. Er würde nicht zulassen, dass sie ihn auch noch beleidigte, indem sie eine Aufgabe aus seinem Spezialgebiet einer Schülerin übertrug, ausgerechnet noch dieser neunmalklugen Granger!

„Das Rezept?“ fragte er und fixierte ihre Augen. Darin spiegelten sich die verschiedensten Gefühle wider, aber keines davon konnte er richtig deuten. Er hätte jetzt gern Legillimentik eingesetzt. Zu schade, dass sie bei ihr wohl wirken würde. Das war durch den Todesfluch ausreichend bewiesen worden.

„Sie brauchen sich damit nicht zu belasten...“ setzte sie wieder an.

„Das Rezept!“ forderte er jetzt mit zusammengebissenen Zähnen. Sie trieb ihn schon wieder an den Rand seiner ohnehin begrenzten Geduld! Nach einem weiteren Moment, in dem sie sich nur anstarrten, seufzte sie resignierend auf und begann, in ihrem Lederbeutel zu kramen. Er stieß sich von der Tür ab, um ihr mehr Bewegungsfreiheit zu geben. Sie holte ein gefaltetes Pergament und ein kleines Päckchen heraus und drückte ihm beides in die Hand.

Er überflog das Rezept und stellte fest, dass es zwar kein sehr komplizierter Vorgang war, jedoch Vorsicht erforderte. „Wofür ist der Trank?“ Sie hatte seine Neugier geweckt.

„Das sagte ich bereits! Zum Kampf gegen den Dämon!“ stieß sie ungeduldig aus.

„Schluss mit der Geheimniskrämerei, Anjolie! Wozu genau?“ Wenn er ihr schon half, dann wollte er auch wissen, wieso!

Anjolie kaute einen Moment auf ihrer Unterlippe herum und lenkte damit seinen Blick auf ihren Mund. Sofort erinnerte er sich an den Kuss zurĂĽck und der Wunsch, ihn zu wiederholen brannte in ihm.

„So geheimnisvoll ist das nun auch wieder nicht!“ fing Anjolie an und riss ihn aus einer Träumerei. ‚Reiß dich zusammen, Mann!’

„Der Dämon, gegen den Ginny kämpfen muss, benutzt ein Schwert mit vergifteter Klinge. Dieser Trank ist ein Gegenmittel mit einer sehr viel schwächeren Version des Giftes. Durch eine regelmäßige Einnahme kann Ginnys Körper eine Abwehr dagegen entwickeln, so dass es beim Kampf selbst keine Auswirkungen mehr auf sie hat.“

„Sie beeinflussen also jetzt schon den Kampf, schaffen Vorteile für Ms. Weasley?“ fragte er verwundert.

„Keine Vorteile, Professor! Ich schaffe lediglich einen Ausgleich der Kräfte und das tat ich schon mit ihrem Training!“ verteidigte sich Anjolie. Severus legte das Pergament und das Päckchen auf einen kleinen Tisch in der Nähe der Tür und wandte sich dann wieder neugierig ihr zu.

„Wenn Sie davon wussten, wieso haben Sie das Mittel nicht gleich mitgebracht?“

„Weil ich erst in eurer Schulbibliothek davon gelesen habe!“

„Ich bezweifle, dass dieser Trank in der normalen Bibliothek zu finden ist! Es sei denn...“ Er trat noch einen Schritt näher und versenkte mit hochgezogenen Augenbrauen seinen Blick in ihren, um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen. „...du hast in der ‚Verbotenen Abteilung’ gestöbert!“

Anjolie drückte sich gegen die Tür, was den Abstand zwischen ihnen aber nicht sonderlich vergrößerte. Er hielt noch immer ihren Blick gefangen und sie krächzte nur: „So was habt ihr?“

„Allerdings! Mich wundert jedoch, dass unsere Bibliothekarin dich nicht aufgehalten hat!“ Er trat einen weiteren Schritt vor und beseitigte damit auch noch den letzten Rest an Abstand. Sie war zwischen ihm und der Tür regelrecht festgenagelt.

„V... vielleicht, weil sie n... nicht da war? Hat wohl geschlafen, wie jeder Mensch um die Zeit!“ Er konnte ihren Atem auf seinem Gesicht spüren und es jagte ihm Schauer über den Rücken.

„Und warum hast du nicht geschlafen?“ bohrte er leise weiter. Sein Mund befand sich nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt und er bemerkte, wie sie auf seine Lippen starrte.

„Ich schlafe nicht!“ Ihre Stimme war ein einziges Flüstern. Er konnte ihren Atem auf seinem Gesicht spüren und es jagten ihm Schauer über den Rücken.

Er passte sich ihrer Stimmlage an und flüsterte direkt in ihr Ohr. „So wie du nicht isst!“ Der Duft des Waldes drang aus ihrem Haar und er sog ihn tief ein.

„Ja!“

„Warum?“ Seine Stimme hatte sich in ein tiefes, monotones Flüstern verwandelt, mit der er ihr jede Gegenwehr nahm.

„Ich brauche nicht!“ Sie atmete zittrig ein, als er mit seiner Wange ihren Kiefer streifte.

„Warum?“

„Kein Mensch!“ wisperte sie wieder und schloss die Augen, als er zur anderen Seite wechselte und an ihrem Hals flüsterte: „Wer bist du dann?“

„Anjolie!“

„Wer ist Anjolie?“ Er senkte den Kopf noch ein wenig und berührte mit seinen Lippen kurz ihren Nacken.

„War Krieger... engel... jetzt... gefallen!“ kam ihre Antwort stoßweise.

Severus erstarrte. Er ließ diese Antwort einen Moment sacken, dann ruckte sein Kopf hoch und er wich von ihr zurück. „Was?“ rief er ungläubig und zerstörte damit seine Wirkung auf Anjolie. Sie blinzelte ihn an und strich sich verwirrt eine Strähne aus dem Gesicht. Ihr Verstand versuchte offensichtlich wieder an die Oberfläche zu kommen.

Er betrachtete sie ruhig, während sie mit sich kämpfte. Ihre Augen waren noch ein wenig verschleiert und ein zarter rosa Ton lag auf ihren Wangen, was ihm ihre Behauptung, ein gefallener Engel zu sein, noch unglaublicher erscheinen ließ. Zum einen glaubte er nicht an so was wie Engel und zum anderen, wirkte sie eindeutig menschlich! Doch auf einmal durchfuhr es ihn siedend heiß. Er hatte auch nicht geglaubt, dass Dshinn existieren und dahingehend hatte sie ihn eindeutig eines Besseren belehrt!

„Beweise es!“ kam es grollend aus seiner Kehle. ‚Das konnte nicht sein!’

„Was?“ fragte sie stirnrunzelnd. Sie war eindeutig noch nicht ganz da.

Er packte ihre Schultern und wiederholte: „Beweise mir, dass du ein gefallener Engel bist!“

Ihre Augen weiteten sich bei seinen Worten. Als hätte sie erst jetzt begriffen, was sie ihm erzählt hatte. „Ich habe dir verraten...?“ stammelte sie ungläubig.

Severus erwiderte nichts. Sein Mund war momentan viel zu trocken, als dass er irgendetwas sagen könnte. Plötzlich zogen sich ihre Augenbrauen zusammen und in ihre Augen trat Wut. Doch er verspürte keine Furcht, trotz ihres Geständnisses. Sie würde ihn nicht verletzen, das spürte er.

„Ich habe dir das verraten und du glaubst es nicht?“ Sie schlug seine Hände von ihren Schultern und stieß ihn einen Schritt zurück. Ihre Wut wirkte auf ihn unglaublich erregend. ‚Warum das denn?’

„Das kann ja wohl nicht wahr sein!“ Sie versetzte ihm noch einen Stoß und Severus ließ es über sich ergehen. Er wollte einen Beweis und außerdem jagten ihre Hände wahre Blitze durch seinen Körper!

„Ich verrate dir etwas, was noch nie, hörst du, noch nie!, ein Mensch von mir erfahren hat, und du glaubst mir nicht!!!“ Sie stieß ihn gegen die Brust, doch diesmal wich er nicht zurück. „Ich soll dir beweisen, was ich bin? Was erwartest du jetzt? Dass ich meine Flügel ausbreite oder dir einen Blitz vom Himmel aus in den Arsch jage?“

Sie kam wieder auf ihn zu und hielt ihm ihren Zeigefinger unter die Nase. „Was glaubst du eigentlich, wer du bist, du selbstherrlicher, störrischer, eingebildeter, großmäuliger Giftmischer?...“ ‚Genug!’

Severus packte sie bei den Schultern, schob sie wieder gegen die Tür und presste seine Lippen auf ihre. Womit er sie augenblicklich zum Schweigen brachte. Sie gab nur noch einen dumpfen Laut von sich, ehe sie ihre Gegenwehr aufgab. Severus verringerte den Druck seiner Lippen etwas, öffnete ein wenig den Mund und begann sanft mit seiner Zunge gegen ihre Lippen zu stoßen. Beim zweiten Versuch öffnete sie ihren Mund mit einem leisen Stöhnen und verkrallte ihre Finger in seinem Hemd.

Severus reagierte sofort und ließ seine Zunge in ihren warmen, süßen Mund gleiten. Er hob seine Hände und umfasste ihr Gesicht, während Anjolie ihn noch näher an sich zog und nun auch ihre Zunge über seine Lippen fahren ließ. Seine Haut begann auf der Stelle zu kribbeln und veranlasste ihn, seinen Kuss leidenschaftlicher werden zu lassen. Er drängte sich fester gegen ihren Körper und spürte, wie sich ihre Brüste an seine Brust pressten. Anjolies Hände glitten nun über seinen Rücken und erzeugten in ihm ein Feuer, das wild durch seinen Körper jagte und sich letztendlich in ein schmerzhaftes Ziehen in seinen Lenden verwandelte. Er wollte sie, das spürte Severus in jeder Faser seines Körpers! Wenn er jetzt nicht aufhörte, würde er sich morgen selbst dafür verfluchen.

‚Hör auf!’ Er versuchte, seine Hände von ihr zu lösen. Sie glitten an ihrem Körper herab und strichen sanft über ihre Brüste, wo sie dann auch blieben, um sich ganz über sie zu legen. Er drückte zärtlich zu, hörte ihr erregtes Seufzen und das Ziehen in seiner Hose verstärkte sich. Anjolie legte ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn weiter zu sich hinunter, um ihren Kuss zu verstärken. Seine Hände wanderten weiter nach unten und fuhren jetzt über ihre nackte Haut. Er strich mit den Daumen über ihren Bauch und konnte sie erschauern spüren.

Anjolie rieb ihr Bein an seinem und versuchte ihre Körper noch näher aneinander zu bringen, während sie jetzt begann seinen Hals zu küssen. ‚Das ist deine letzte Chance!’ kam es ihm leise in den Sinn. ‚Hör! Sofort! Auf!’ schrie es auf und Severus packte ihren Körper und drückte sich von ihr weg. Er atmete schwer, wich sicherheitshalber noch ein paar Schritte zurück und drehte sich von ihr weg. ‚Jetzt auf gar keinen Fall ansehen!’

Er versuchte fieberhaft wieder zu Sinnen zu kommen und zwang sich, nicht auf ihr heftiges Atmen zu hören. ‚Warum geht sie nicht endlich?’ Er musste sie irgendwie hinauskomplimentieren! Da fiel sein Blick den Beistelltisch und er griff auf das naheliegendste Thema zurück. „Ich... “, seine Stimme kratzte und er räusperte sich kurz. „Ich werde den Trank brauen und in ein paar Tagen findest du ihn im Trainingsraum! Gute Nacht!“

Sie antwortete nicht, doch er konnte hören, wie sie versuchte die Tür zu öffnen. ‚Mist!’ Er nahm seinen Zauberstab und drehte sich zur Tür. „Zur Seite!“ sagte er einfach nur und öffnete mit einem Schwung des Stabes die Tür, ohne Anjolie auch nur einmal direkt angesehen zu haben. Severus drehte sich sofort wieder weg und ging zum Kamin. Er konnte ihren Blick im Rücken spüren, ignorierte ihn jedoch eisern.

Erst als sie die TĂĽr hinter sich schloss, atmete Severus wieder aus. Er hatte nicht gemerkt, dass er die Luft angehalten hatte.

Er ging in seinen Schlafbereich, warf sich rücklings aufs Bett und rieb mit seinen Händen übers Gesicht. Er hatte eben etwas erfahren, über das er erst einmal gründlich nachdenken musste.

Zum einen war da ihr Geständnis und zum anderen die Tatsache, dass er in ihrer Nähe nicht für seine Handlungen garantieren konnte! Severus ahnte, dass er diese Nacht keinen Schlaf finden würde!


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Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewältigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich überhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.
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