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Fanfiction

Die Faszination der Abscheu - Unbeholfen

von Quitschkugel

Die nächsten Stunden vergingen quälend langsam. Ich war unruhig und konnte mich weder auf ein Buch, noch auf den Trank im Labor konzentrieren. Daraufhin hatte ich mich dann dazu entschieden, mich hinzusetzten und ein wenig zu zeichnen, doch selbst das schien mir nicht richtig gelingen zu wollen und es endete nur in einem lustlosen Gekrakel. Laut und genervt über mich selbst seufzend warf ich Block mit Stift auf den Wohnzimmertisch und fiel in den Sessel hinter mir zurück, um verstimmt an die Decke zu starren. Ich hoffte wirklich, dass Voldemort nicht wahllos ein paar seiner Untergebenen tötete, weil ihm Harry durch die Lappen gegangen war – von seinen Gefangenen wie Luna mal ganz abgesehen. Ich erschauerte und erhob mich, um mir in der Küche einen Tee zu machen. Als ich gerade heißes Wasser auf den Beutel goss, apparierte Severus in den Flur. Als habe er geahnt, wo ich mich aufhielt, wandte er sich direkt in meine Richtung und betrat die Küche. Sein Blick ruhte von der Okklumentik verschlossen, undurchdringbar einen Moment auf mir, ehe er ihn abwandte, um seinen Umhang von seinen Schultern zu lösen und, diesen in seinen verschränkten Armen haltend, sich an die Küchentheke zu lehnen.
„Du bist noch wach“, stellte Severus fest und musterte mich von oben bis unten.
Ich erwiderte für einen Moment seinen Blick, während ich den Wasserkessel noch immer in der Hand hielt, bis ich dann in die Richtung meiner Tasse nickte. „Möchtest du auch noch einen Tee?“, wollte ich wissen und entschied, auf seine Aussage vorerst nicht weiter einzugehen.
Er nickte wortlos, wandte dann nach einigen Sekunden doch erst einmal seinen Blick ab und strich sich durch das Gesicht.
Ich schob ihm schon mal meine unberührte Tasse rüber und machte kurzerhand die gleiche Teesorte, für die ich mich entschieden hatte, nochmal in einer zweiten. Dann wandte ich mich zu ihm um und lehnte mich ihm gegenüber an die Wand, um ihn meinerseits zu mustern. „Wie geht es deiner Verletzung? Hat er dich wenigstens in Ruhe gelassen?“, fragte ich ernst und bemühte mich um einen sachlichen Ton.
Severus blickte unbestimmt durch die Küche und dann in meine Augen, ehe er schlicht antwortete: „Es ist nichts vorgefallen. Du musst dir keine Sorgen machen.“
Ich seufzte und bedeutete ihm, dass wir uns ins Wohnzimmer setzen sollten.
„Durch die neusten Vorkommnisse muss ich den Besuch in Hogwarts allerdings vorziehen und dort einige, organisatorische Dinge regeln. Allerdings möchte ich, dass du hier bleibst. Vermutlich werde ich bis zum Neujahr wieder hier sein, dann sollte ich alles geklärt haben“, begann er dann, als wir uns gegenüber in seinen Sesseln saßen.
Ich zog die Augenbrauen hoch. „Also bleibe ich dann für fast eine Woche alleine hier in deinem Haus, darf nicht rausgehen und tue so rein gar nichts, außer auf meinen Trank aufzupassen“, fasste ich mit einem leicht zynischen Unterton zusammen.

Snape erwiderte unbeeindruckt meinen Blick. „Das ist korrekt.“
„Und wieso möchtest du, dass ich dann hier bleibe? Dann kann ich auch gleich mit nach Hogwarts und du kannst dort ein Auge auf mich haben, wenn du sowieso vor Ort bist“, antwortete ich.
„Ich werde dann kein Auge auf dich haben können. Du bleibst hier.“
Schon wieder ein wenig genervt ob seines Tones strich ich mir über Augen und Nase. „Gut, dann bleibe ich hier“, erwiderte ich nur noch etwas resigniert, denn ich hatte keine Lust auf eine Diskussion, „lass mir aber bitte genug zu essen da.“
Snape stieß amüsiert die Luft aus und trank einen Schluck Tee. „Damit dir nicht langweilig wird, kannst du gerne auch den einen oder anderen Trank brauen. Aber bitte nichts, das, wenn es schief läuft, mir mein Labor ruiniert.“
Ich musterte ihn mit einem etwas ironischen Lächeln. „Du solltest lange genug Lehrer gewesen sein, um zu wissen, dass dir jeder Trank das Labor ruinieren kann, wenn er nur schief genug läuft“, entgegnete ich.
Er musste schmunzeln. „Gut, dann streng dich bitte einfach an, nichts dergleichen zu tun. Ich muss morgen schon los, allerdings versichere ich dir, nach Möglichkeit nicht lange wegzubleiben.“
Ich nickte nur noch und trank gedankenverloren meinen Tee. Mir brannten tausende Fragen auf der Seele, doch ich wusste, dass er ohnehin nicht würde antworten können oder wollen. Ich wusste auch, dass ich niemandem der DA das eben Gehörte sagen dürfte – seine Drohung vom Abend klang mir noch immer in den Ohren und tatsächlich zweifelte ich keine Sekunde daran, dass er sie auch umsetzen würde, da sein Handeln grundsätzlich sehr konsequent war. Allerdings würde ich auch so nicht erklären können, wie ich an diese Information hatte gelangen können.
Es war paradox. Einerseits wünschte ich mir die vom See vorausgesagte „alles entscheidende Nacht“ herbei, damit dieser Krieg endlich enden könnte, doch die Tatsache, dass dieser Frieden Severus‘ Opfer wohlmöglich beherbergte, zwang mich dazu, gleichzeitig zu hoffen, dass alles so blieb, wie es gerade war – obwohl es schrecklich war. Dass gerade in diesen Weihnachtsferien wieder ein erheblicher Schritt in die Vernichtung Voldemorts getan wurde, begriff ich erst nach der Schlacht um Hogwarts. Ebenso wie die Ereignisse, die sich ab dem morgigen Tag für Severus abspielten, trug er mir alles durch seine Erinnerungen erst am Ende zu.


„Der unsterbliche Lord“, knurrte Snape, löste den Umhang von seinen Schultern noch im Gehen und betrat sein Büro. Während er seinen Schreibtisch wie gewohnt ansteuerte, ließ er seinen Blick kritisch durch den Raum wandern, ehe er seinen Umhang ungeachtet über den Schreibtischstuhl warf und unwillig die sich stapelnden Dokumente betrachtete. Er hatte zugegebenermaßen nicht damit gerechnet, so früh wieder hier zu sein, doch Potter hatte ihm – wie üblich, dachte er zynisch – mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er seufzte lautlos und murmelte einen Zauber, der die Bilder sich umdrehen und das von Dumbledore runter auf seinen Schreibtisch schweben ließ, wo es aufrecht wenige Zentimeter über der Platte schwebend zum Halten kam.
Schroff zog er seinen Stuhl zurück, setzte sich und besah sich den alten Zauberer, der nur mit einem leicht ironischen Glanz in den Augen und einem gutmütigen Lächeln auf den Lippen zurückblickte.
„Severus, schon so früh wieder aus den Flitterwochen zurück?“
Dass sich der Alte auch jetzt nicht seine spitzen Kommentare verkneifen konnte. Snapes Miene verdunkelte sich zusehends. „Sie wissen, dass ich sie nicht einfach hätte hierlassen können.“
„Weil sie Ihnen gefehlt hätte oder weil Sie vergessen haben, dass die von Ihnen gewählte Beschäftigungstherapie auch die Ferien überdauert?“
„Weil“, begann Snape gedehnt, „die Carrows sie vermutlich ansonsten in Stücke gerissen hätten. Dieses naive Ding meint ja nun, mit ihrem Graffiti Widerstand leisten zu müssen. Meine, wie von Ihnen betitelte, ‚Beschäftigungstherapie‘ scheint sie wider meiner Hoffnungen doch nicht gänzlich einzunehmen und davon wegzubringen. Das, was ihr durch den Trank an Zeit fehlt, schläft sie nun einfach nicht mehr.“
„Severus, Sie können sie nicht vor allem beschützen. Vor allem dürfen Sie das Wesentliche nicht aus den Augen verlieren.“
„Ich sage ihr mehrfach, dass der Dunkle Lord oberste Priorität besitzt. Sie scheint das mittlerweile akzeptiert zu haben, obwohl dieser Aussage eine ganz andere Bedeutung innewohnt, als sie derzeit vermutet“, er strich sich erschöpft über sein Gesicht, „wobei ich mir auch nicht sicher bin, ob sie nicht sogar vermutet, dass ich einen Grund hatte, Sie umzubringen, Sir.“
Dumbledore musste leise lachen. „Severus, das haben Sie sich aber auch selbst zuzuschreiben. Sie haben Evey keinen Gefallen getan, als Sie ihr über die Erinnerungen die Mitteilung machten, es würde sich irgendwann alles erklären. Das war nicht sonderlich klug.“
Dafür erntete er einen bösen Blick von seinem Nachfolger.
„Wie dem auch sei, Severus“, der alte Zauberer räusperte sich, „ich vermute, Sie wollen nur nicht, dass das Mädchen zu stark im Widerstand tätig wird, damit Sie sie nicht an den Dunklen Lord verraten müssen, falls sie dadurch zwischen die Fronten gerät, richtig?“
Äußerlich genervt, aber innerlich etwas aufgewühlt wandte Snape den Blick ab. „Es reicht, wenn ich den Fehler einmal gemacht habe, ich muss ihn nicht nochmal wiederholen. Deswegen habe ich lieber hier ein Auge auf sie, als sie gänzlich von mir zu stoßen und somit sämtliche Kontrolle über ihr Handeln zu verlieren.“
„Soll das etwa heißen, dass Sie Evey nur zu ihrem Schutz in Ihrem Haus und in Ihrem Büro einquartiert haben?“, Dumbledore musste lachen, „das glauben wir beide nicht. Ihre Zuneigung zu diesem Mädchen straft Sie Lügen, Severus.“
Der Angesprochene zog missbilligend eine Augenbraue hoch. „Tatsächlich“, begann er unwirsch, „ist mir daran gelegen, dass Miss Valentine bis zum Sturz des Lords sicher ist. Das möchte ich nach alledem, was zwischen ihr und mir vorgefallen ist, nach Leibeskräften verwirklichen. Es soll ihr, wenn es zu dem Moment kommt, den sie mir bereits prophezeite, und ich nicht mehr zurückkehren könnte, ermöglicht sein, ein glückliches Leben zu leben.“

„Und Sie sind wirklich der Überzeugung, Severus, dass ihr das möglich wäre? Sie glauben das tatsächlich, obwohl es Ihnen durch Lily ganz anders ergangen ist und Sie eigentlich wissen müssten, dass uns die Toten nicht einfach so loslassen?“
Nur den Bruchteil einer Sekunde, ein ganz kurzes Aufblitzen in den Augen, ehe die Maske wieder ihren Dienst tat, ließ durchschimmern, dass die gesagten Worte den Tränkemeister für einen kurzen Moment stutzen ließen. Doch im nächsten Augenblick war dieses Aufblitzen der gewohnten, stumpfen Dunkelheit gewichen und er hatte sich sofort wieder unter Kontrolle. Seine Taten waren alle gut durchdacht. Er hatte alle Eventualitäten einkalkuliert.
„Die Lage Miss Valentines ist nicht mit der meinen von damals zu vergleichen. Ich lasse sie gar nicht nah genug an mich ran, als dass es ihr nicht möglich wäre, ein Leben ohne mich zu leben“, erwiderte er schlicht.
Nun war es an Dumbledore, die kritische Augenbraue zu heben. „Severus, ich weiß zwar nicht, was Sie zu diesem Schluss bringt, allerdings ist sie mittlerweile näher an Ihnen dran, als es in den letzten zwanzig Jahren jemals jemand war. Und wie viel Sie ihr nun schon bedeuten mögen nach all diesen Privilegien, die Sie ihr derzeit zusprechen, vermag ich mir nicht einmal mehr vorzustellen. Erliegen Sie wirklich dem Irrglauben, dass temporär aufkommende, emotionale Distanz und fehlende, innige, körperliche Nähe die Gefühle dieses Mädchens und wie sehr sie sich auf Sie einlässt, schwächen würden? Dass auch Sie, Severus, sich dann weniger auf Evey einließen? Nur, weil Sie beide diese Grenze bislang nicht überschritten haben, wird sie bei Ihrem Tod nicht weniger gebrochen sein.“
Snape presste seine Lippen kurz aufeinander und schwieg.
Dumbledore musterte ihn einen Augenblick, ehe er abermals das Wort ergriff. „Tun Sie ihr aber bitte den Gefallen und verfolgen Sie nicht weiterhin jeden ihrer Schritte. Dieser Zauber, den die Gründer den nachfolgenden Direktoren hinterlassen haben, ist eigentlich dafür gedacht, in Notfällen einzelne Schüler innerhalb des Schlosses auffinden zu können – nicht, um sie zu überwachen und jeden ihrer Schritte zu verfolgen. Damit machen Sie es ihr nicht einfacher. Wie dem auch sei, Severus. Sie sind vermutlich nicht hierhergekommen, um mit mir über Ihren 'Schützling' zu sprechen. Was ist vorgefallen?“
Snape strich sich mürrisch eine Strähne aus dem Gesicht und umriss Dumbledore die Lage.
„Das heißt, Mister Weasley ist noch immer nicht wieder bei ihnen? Konnte das Phineas bestätigen? Er muss jetzt herausfinden, wo die beiden stecken. Es ist wichtig, dass sie das Schwert bekommen. Hat bei Mrs LeStrange auch alles funktioniert? Konnten Sie das Schwert austauschen?“
Argwöhnisch ob Dumbledores plötzlicher Aufregung betrachtete der Tränkemeister seinen Vorgänger. „Ich habe Bellatrix zwar dafür erlaubt, die bewährte, schwarze Magie ihrer Familie an mir zu testen, aber ja, sie gewährte mir schlussendlich Zutritt in ihr Verlies, nachdem sie sich meine Leber genau beschaut hatte. Sie möchten mich nicht zufällig darüber aufklären, wieso das Schwert eine solche Wichtigkeit besitzt?“
Er wartete einen Moment, damit Dumbledore antworten konnte, doch dieser lächelte nur gutmütig und wartete, dass Snape weitersprach. Missbilligend tat er dies dann auch. „Ich werde die nächsten Tage hier verbringen, vielleicht ist Phineas dazu in der Lage, den Aufenthaltsort zu bestimmen.“


Ich fluchte leise und steckte mir verärgert meinen Finger in den Mund, der leicht begonnen hatte, zu bluten. An die Schärfe von Severus‘ Messern hatte ich mich noch immer nicht gewöhnen können. Die Schulmesser waren zwar nicht schlecht und ich hatte auch sonst immer ein oder zwei eigene mitgebracht, aber die, die sich in den Laboren des Tränkemeisters befanden, schienen nochmal besonders bearbeitet worden sein – vermutlich mit der Kälte seiner Ausstrahlung, dachte ich sarkastisch.
Ich wühlte mich ein wenig durch meinen Arbeitstisch und fand noch ein unberührtes Stück Küchenpapier, das ich mir um den Finger wickelte, ehe ich noch schnell meinen Kessel kontrollierte, ob ich ihn so alleine lassen und ich hoch ins Bad gehen konnte, um mir ein Pflaster zu besorgen.
„Und ich sage dir immer, du sollst nichts Dummes anstellen.“
Ich blieb wie angewurzelt stehen, als ich ihn mit seinem leicht ironischen Lächeln auf der letzten Treppenstufe stehen sah.
„Da bist du ja wieder“, brachte ich nur überfahren zustande und merkte erst ein paar Momente später, dass ich etwas verdusselt wirken musste, wie ich auf Brusthöhe eine Hand die andere halten ließ und das Küchenpapier auf den Finger drückte. Es waren nun schon fünf Tage vergangen seit er nach Hogwarts gegangen war und ich hatte, wenn ich ehrlich war, nicht mehr so zeitig mit ihm gerechnet. Stattdessen hatte ich begonnen, mich an diverse Tränke zu geben, die ich verwenden konnte, um einfacher die Graffitis an die Wände zu bringen.
„Es müsste vorerst alles erledigt sein“, antwortete er auf meine Aussage und deutete auf das Küchenpapier, „ich würde mir das gerne mal ansehen.“
Er kam die letzten Schritte zu mir und öffnete in einer fließenden Bewegung erst meine Hände und dann das Papier, um die Wunde zu begutachten. Es blutete stärker, als ich erwartet hatte, doch Severus zückte seinen Zauberstab und murmelte leise einen Zauberspruch, der die Wunde schnell und schmerzfrei verschloss. Er strich noch einmal mit seinem Daumen sanft über die Stelle, die nun nicht einmal mehr eine Narbe aufwies, ließ aber noch nicht meine Hände los, sondern blickte mir stattdessen in die Augen. Verdutzt erwiderte ich seinen Blick.
Ein leises Lachen entfuhr Severus; er ließ meine Hände los, zog mich aber kurz näher an sich, um mir einen Kuss auf die Stirn zu hauchen und dann in Richtung meines Kessels wegzugehen. „Du schaust immer direkt wie ein verschrecktes Reh, wenn ich etwas mache, was du nicht erwartest“, erklärte er sein Lachen, während er einen Blick auf meinen brodelnden Trank warf, „was treibst du da gerade?“
Ich für meinen Teil nun noch verwirrter als vorher wandte mich um und trat zu ihm an den Kessel. „Ich… also ich habe noch einen anderen Trank begonnen, weil ich nicht wusste, wann du wiederkommst. Felix Felicis muss jetzt erstmal wieder zwei Tage köcheln.“
Snape unterzog mich eines prüfenden Blicks, lehnte sich ein wenig weiter über den Kessel und fächelte sich vorsichtig mit der Hand etwas von dem Geruch des Tranks entgegen. Er schien einen Moment zu überlegen, bis er sich mit zusammengezogenen Augenbrauen wieder aufrichtete und sich mir zuwandte.
„Wofür braust du denn einen 'Pedem Referre'? Wieso brauchst du eine Fluchthilfe?“, fragte er, doch sein Blick zeigte mir, dass er schon eine ziemlich genaue Vorstellung davon hatte, wofür ich ihn benötigen könnte. Ich hatte wirklich nicht mehr so früh mit Snape gerechnet und verfluchte mich nun innerlich ein wenig dafür, nicht eher mit diesem Trank begonnen oder ihn zumindest versteckt zu haben.
„Wir reden nicht über die politische Gesinnung des anderen“, antwortete ich nur trocken und wich seinem Blick aus.

Ich hörte ihn nur seufzen und sich umwenden, um sich an seine Regale mit verschiedenen Zaubertränken zu begeben. Dort verfolgte ich, wie er verschiedene, mannigfaltige Gefäße mit unterschiedlichen Tränken und Flüssigkeiten klirrend hin und her schob und schlussendlich das gefunden zu haben schien, was er wohl gesucht hatte. Er kam wieder zu mir zurück und drückte mir eine kleine, bauchige Flasche in die Hand, die eine dunkelbraune, durchsichtige Flüssigkeit beinhaltete. Fragend sah ich den Tränkemeister an, der mich nur unwillig musterte. Es wunderte mich immer wieder, wie stark seine Emotionen schwankten, obwohl er so ein Meister der Okklumentik und Legilimentik war.
„Wenn du das Bedürfnis spürst, dir einen 'Pedem Referre' brauen zu müssen, darf dieser Trank nicht fehlen. Trink ihn nur im äußersten Notfall – im Gegensatz zum 'Pedem Referre', der wirkt, indem du ihn auf deine Gegner wirfst und ihn damit übergießt, wirkt dieser aus deinem Inneren heraus. Du kannst ihn relativ gut in einem kleinen Gefäß aufbewahren, das du an deinem Körper versteckst – bestenfalls in einer Kapsel zwischen Wange und Zähnen. Eine kleine Dosis genügt und du verschwindest aus den schwierigsten Situationen. Allerdings hat er diverse Nebenwirkungen, aufgrund derer ich dir rate, ihn nur im Notfall zu benutzen.“
Mein Blick wanderte zwischen der Flasche und Severus hin und her, ehe ich meine Stimme wiederfand. „Danke“, entfuhr es mir überrascht.
Snape musterte mich nochmal widerwillig, als wäre er nicht ganz mit sich im Reinen, dass er mir diesen Trank anvertraut hatte. Dann wandte er sich ab und ging wieder nach oben ins Wohnzimmer. Ich folgte ihm.
„Wie geht es deiner Verletzung?“, wollte ich dann wissen. Ich war mir nicht sicher, ob er in der Zeit, in der er in Hogwarts gewesen war, sich überhaupt weiter darum gekümmert hatte.
„Überraschend gut“, er wandte sich kurz vor der Treppe nochmal um, um mich im Gespräch ansehen zu können, „es war mir möglich, einen Trank zu finden, auf den die Heilung doch etwas angesprungen ist. Ich denke, es wird nicht mehr lange dauern, bis es verheilt ist.“
Ich musterte ihn überrascht, doch Severus erwiderte nur leicht spöttisch meinen Blick, ehe er seinen Weg nach oben fortsetzte. Irgendwas an ihm wirkte anders als vorher.
„Was ist in Hogwarts vorgefallen?“, fragte ich ihn dann etwas misstrauisch, als wir uns auf der Treppe befanden.
Er warf mir über die Schulter einen dunklen Blick zu und wartete mit einer Antwort, bis wir das Wohnzimmer erreicht hatten und er sich in einen Sessel setzen wollte. „Sagen wir, dass ich ein paar Tatsachen klarer sehen kann als vor meinem Aufenthalt“, erklärte er ausweichend.
„Was für Tatsachen?“, hakte ich nach und blieb vor dem Sessel stehen, in den er sich niedergelassen hatte.
Er schien einen Moment unentschlossen, ob er mit mir darüber sprechen wollte oder nicht. Seine Hand fuhr über Mund und Kinn, während er selbst ein wenig ins Leere blickte.
„Das ist für dich nicht von Belang, Evey. Alles zu seiner Zeit. Wie genau möchtest du Silvester feiern?“
Ich setzte mich ihm gegenüber und unterzog ihm eines kritischen Blickes, ehe ich es dann dabei beließ, da ich wusste, dass er ohnehin mauern würde. „Ehrlich gesagt hänge ich noch an dem Weihnachtsfest, dessen wir beraubt wurden. Silvester ist mir gar nicht so wichtig. Allerdings…“, ich zögerte, da ich mir ein wenig lächerlich dabei vorkam, „allerdings habe ich da noch ein kleines Geschenk für dich.“
Severus hob überrascht die Augenbrauen. „Ein Geschenk?“, wiederholte er. Sein Gesicht verriet mir, dass er wirklich nicht damit gerechnet hatte.
„Ja, ich wusste nicht genau, wann ich es dir überreichen sollte“, gestand ich.
Plötzlich stahl sich ein etwas ironisches Lächeln auf Severus‘ Gesicht. „Nun, wenn das so ist, würde ich vorschlagen, dass wir vielleicht die Bescherung gerade nachholen. Es erschien mir unpassend, dich über die Festtage von deinem Elternhaus fernzuhalten und dir keine Möglichkeit einer klassischen Weihnacht zu geben, also…“, er atmete kurz amüsiert aus und strich sich etwas verlegen durchs Haar, ehe er meinen Blick auffing, der erklärte, dass er scheinbar auch noch ein Geschenk zu überreichen hatte. Ich musste ebenfalls etwas beschämt lachen ob der Situation, in der wir uns gerade befanden. Es war vermutlich für den Betrachter unmöglich zu ertragen, wie er und ich uns teilweise verhielten.

Wir entschieden uns, um dieser unangenehmen Situation für uns beide Herr zu werden, die Geschenke gerade zu holen und auszutauschen. Ich überreichte Severus ein in schwarzes Papier eingewickeltes Geschenk, das mit weißem Band zusammengehalten wurde. Sein Blick wanderte von mir zu dem Päckchen, ehe er es öffnete. Als er erkannte, was es war, stutzte er und sah mich an.
„Ist das…?“, begann er, brach aber nochmal ab, um sich sein Geschenk nochmal genau zu besehen.
„Ja. Damit kannst du alle Arten Flüssigkeiten analysieren und in ihre Bestandteile zerlegen – innerhalb weniger Minuten“, beendete ich seinen Satz, „das ist eine der neusten Technologien aus der Elbenwelt, die es hier in dieser neuartigen Form noch nicht gibt.“
Ein Lächeln huschte über Severus‘ Gesicht, als er das Geschenk weiterhin genau betrachtete. Mein Herz tat einen glücklichen Hüpfer, war ich doch sehr ängstlich gewesen, dass er es vielleicht schon besaß oder es ihm nicht gefallen würde.
„Das bricht einen Vorgang, der je nach Trank Stunden dauern kann, auf wenige Minuten herunter“, murmelte er begeistert und hob wieder seinen Kopf, um mir in die Augen sehen zu können. „Danke, Evey“, sagte er nachdrücklich – er wirkte ein wenig überfordert, wie ich etwas belustigt feststellte. Ich lächelte glücklich. „Gern“, antwortete ich leise.
Er besah sich sein Geschenk nochmal, ehe er es vorsichtig vor sich auf den Tisch legte und mir sein Geschenk an mich überreichte. Es war länglich und rund und in schlichtes, rot-grünes Weihnachtspapier eingeschlagen. In der Mitte prangte eine goldene Schleife. Ich musste ein wenig bei dem Gedanken schmunzeln, wie er widerwillig vor dem Regal mit den Geschenkpapieren gestanden haben musste und schließlich nach quälenden Überlegungen eins griff, bei dem er hoffte, es würde, wenn nicht meinen Geschmack, dann wenigstens den Anlass treffen.
Ich löste die Schleife und öffnete das Papier vorsichtig. Mein Herz schlug ein wenig schneller; ich war nervös, da ich so gar keine Vorstellung hatte, was er mir schenken könnte. Hervor kam eine riesige Pergamentrolle. Fragend sah ich Severus an, der mit verschränkten Armen vor mir stehend mich nur mit einem amüsierten Glänzen in den Augen beobachtete. Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf das Pergament und rollte es auseinander. Ein kleines, schwarzes Täschchen fiel mir auf den Schoß, doch ich entschied, vorerst das Geschriebene genauer zu betrachten. Ich stutzte.
„Wie… ist das… das hast du noch!?“, entfuhr es mir überrascht und ich schüttelte den Kopf.
Severus musste nun anfangen zu lachen. „Sieh es eher als Scherz an. Interessanterweise habe ich davon fast alles aufbewahrt. Ich weiß nicht genau, wie es dazu kam“, meinte er, stellte sich neben mich und besah sich mit einem milden Lächeln das Pergament.
„Das war die erste Stunde Nachsitzen, die ich bei dir hatte“, lachte ich und schüttelte abermals den Kopf, „tolle Erinnerung.“

Severus musste abermals leise lachen. „Wie gesagt, es ist eher als Scherz gedacht. Es fiel mir in die Hände, weshalb ich es schmunzelnd mit dazulegen wollte, um deine Reaktion zu sehen - es hat sich nebenbei bemerkt gelohnt. Das eigentliche Geschenk ist in dem kleinen Beutel.“
Ich blickte den Tränkemeister noch einen Moment fragend an, ehe er immer noch leise lächelnd eine flüchtige Geste Richtung Täschchen machte und ich das Pergament (mit einem weiteren, lächelnden Kopfschütteln) zur Seite legte, um das andere Geschenk zu begutachten. Ich öffnete es an der kleinen Zuglasche und ließ den Inhalt auf meine Hand rutschen. Heraus kam ein silbernes Armband mit zwei kleinen Anhängern. Sie wirkten wie zwei Regentropfen, nur waren sie am Kopf nicht ganz so spitz zulaufend und hatten einen silbernen Ring um sich gehend. Dieser hielt sie an einer kurzen Kette und dann am Armband. Ich drehte die Anhänger mit meiner anderen Hand auf meiner Handfläche, um sie besser besehen zu können. Fasziniert sah ich, wie in der einen Kugel ein kleiner, brodelnder Kessel war, aus dem etwas Dampf und immer wieder winzige Luftblasen emporstiegen, die zerplatzten. In der anderen war ein Phönix, der langsam und elegant mit seinen Flügeln schlug und ab und an seinen Kopf wandte. Es war ein ganz wundervoller Zauber, ich war wie gefesselt von diesem Anblick.
„Hast du das selbst gemacht?“, fragte ich dann leise und merkte gar nicht, wie sich ein strahlendes Lächeln auf meine Lippen gestohlen hatte.
„Ja“, antwortete Severus, „die Symbolik ist, so denke ich, relativ klar.“
Ich stieß amüsiert über seinen leicht sarkastischen Ton die Luft aus.
„Es ist wunderschön“, entfuhr es mir dann nach einer weiteren, kleinen Pause.
Ich meinte, Severus etwas erleichtert die Luft ausatmen zu hören. „Das freut mich“, kam dann von ihm auf seine übliche, etwas reservierte Art, doch er lächelte.
Ich erwiderte sein Lächeln und erhob mich, um ihn darum zu bitten, mir beim Anziehen des Armbands zu helfen. Als er es um mein Handgelenk gelegt und es durch den Verschluss geschlossen hatte, hob ich meinen Unterarm etwas an, um es nochmal zu betrachten. Ich war gerührt, dass er für mich so einen Aufwand betrieben hatte.
„Danke, Severus“, flüsterte ich nochmals, stellte mich flink auf die Zehenspitzen und hauchte dem grimmig schauenden, da überraschten Tränkemeister einen Kuss auf die Lippen, ehe ich erneut voller Bewunderung das Armband ansehen musste. Ich war überwältigt.


Ich öffnete die Tür zum Badezimmer, das sich kurz vor der Küche befand. Es war der Morgen nach Silvester und ich hörte, dass Severus gerade bereits das Frühstück vorbereitete, mich aber wohl nicht bemerkt hatte. Ich seufzte leise und hielt in der Bewegung inne. In wenigen Tagen würden wir zurück nach Hogwarts reisen müssen und ich wusste nicht, wie sich die Zeit dort dann weiter gestalten würde. Vermutlich würde ich den Trank spätestens in einem Monat fertiggestellt haben und dann blieb die Frage offen, ob wir uns weiter trafen. Leise, um weiter unbemerkt zu bleiben, betrat ich das Bad und schloss hinter mir die Tür. Dort ließ ich meinen Morgenmantel achtlos fallen, zog mich gänzlich aus und trat unentschlossen an das Waschbecken. Mein Blick traf auf meine grünen Augen, die roten, lockigen, vom Schlaf verwuschelten Haare und meine leicht blasse Haut. Ich strich mir durch meine Mähne und betrachtete meinen nunmehr sehr weiblichen, erwachsenen Körper. So sehr ich die Hoffnung hatte, emotional mehr zu Severus durchgebrochen zu sein, es verunsicherte mich langsam, dass er keinerlei Anstalten machte, den nächsten Schritt zu tun. Zugegeben… ich war so neugierig wie ängstlich, wenn ich mir diesbezüglich Frage und Antwort stand. Doch ich war mir gleichzeitig sicher, dass es einen Grund gab, wieso er diese eine Grenze noch nicht überschritten hatte – und langsam schlich sich in meinen Kopf diese leise, fiese Stimme, die mir zuflüstern wollte, dass ich das Problem war. Dass ich vielleicht einfach nicht genug war.
Wollte ich es bei ihm gerne ansprechen? Natürlich. Erwartete ich eine Antwort von ihm? Natürlich nicht. Ich hob missbilligend die Augenbrauen und begab mich unter die Dusche.
Bislang hatte ich immer nur durch Provokation etwas bei ihm gewonnen – immer, wenn mir etwas wichtig gewesen war, musste ich es in diesem Sinne aus ihm herauskitzeln. Gut. Was also, wenn ich ihn in eine Lage brachte, in der er reagieren musste? Ich stieß amüsiert die Luft aus und shampoonierte meine Haare. Gute Herangehensweise, um sein erstes Mal zu planen, dachte ich sarkastisch, stellte das Wasser, nachdem ich mich gänzlich gewaschen hatte, wieder ab und trat aus der Kabine. Dann trocknete ich meine Haare mit einem Schwung meines Zauberstabs.
Aber wieso nicht?
Ich hörte leise, wie Severus noch drüben in der Küche zugange war. Es war verrückt, wie er selbst hier in seinem Haus peinlich genau darauf geachtet hatte, mich nicht zufällig beim Umziehen zu sehen oder mir näher zu kommen. Ich sinnierte noch kurz über meine Gedanken, beschloss aber dann endlich einmal spontan zu handeln. Unauffällig schlich ich aus dem Bad und schnippte kurz mit dem Zauberstab, damit am Herd etwas leicht überkochte. Als ich mir sicher sein konnte, dass Severus gerade nicht in Richtung Tür blickte, sah ich um die Ecke. Glücklicherweise wurde ich schnell fündig.
„Accio Severus‘ Zauberstab“, der Zauberstab des Tränkemeisters, der unweit von mir auf der Theke gelegen hatte, flog mir in die Hand und ich beeilte mich, wieder ins anliegende Bad zu kommen. Dort angekommen schloss ich die Tür, legte achtlos den Stab auf meine Kleidung und überprüfte noch flüchtig mein Aussehen im Spiegel. Dann legte ich meinen Zauberstab auf den Wasserhahn und murmelte leise einen kleinen Spruch, der eine Woge Wasser durch die Leitungen in die Küche schießen ließ.
Ein Fluch verriet mir, dass ich anscheinen Erfolg gehabt hatte; ich lachte leise und legte meinen Zauberstab in freudiger Erwartung an den Beckenrand. Ein erneutes Fluchen – er suchte also den seinen Zauberstab, stellte ich zufrieden fest. Ich warf einen Seitenblick auf den Putzlappen mitsamt Eimer, die für gewöhnlich in der Ecke hinter der Tür standen. Im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen und Severus blieb wie angewurzelt im Rahmen stehen, als er mich erblickte. Seine schwarzen Augen, vor Überraschung weit aufgerissen, trafen auf die meinen und wanderten meinen entblößten Körper hinab. Severus blinzelte, als er begriff, was er da gerade tat. Noch während er seinen Kopf zur Seite schnellen ließ, murmelte er überfahren meinen Namen.
Ich schmunzelte und wandte mich betont langsam zu ihm um. Er schien von meinem kleinen Streich völlig durchnässt worden zu sein – vermutlich hatte ich ihn erwischt, als er in der Küche genau in dem Moment vor dem Becken gestanden hatte. Was für ein glücklicher Zufall, dachte ich amüsiert.

„Verzeihung“, er hatte seine Stimme wiedergefunden, „ich wusste nicht, dass du bereits wach bist“, meinte Severus reserviert und räusperte sich, während er die Tür ein wenig schloss, um ungelenk nach dem Eimer zu tasten.
Ich trat auf ihn zu, griff nah an ihm vorbei zur Tür und drückte sie ins Schloss. Er erstarrte in der Bewegung, hielt aber seinen Blick zu Boden gerichtet. Meine Finger tasteten über seine Brust, ergriffen den Stoff seiner Robe und zogen ihn daran näher an mich heran. Als ich begann, seine Knöpfe langsam zu öffnen, fassten seine Hände übereilt nach den meinen.
„Evey, nicht“, seine Stimme war zögerlich, leise. Er war unfähig, sich weiter zu rühren.
Ich schmunzelte erneut. Mein Herz schlug hart gegen meine Brust und ich bekam leichte Zweifel an meinem Tun, doch ich unterdrückte das Zittern meiner Hände und beschloss, seine Unentschlossenheit noch zu ignorieren und es etwas weiter auszureizen.
„Du bist komplett durchnässt“, stellte ich belustigt fest.
„Und du…“, er räusperte sich erneut und schluckte, „solltest dir etwas anziehen“, entgegnete er dann, presste seine Lippen aufeinander und fing nun doch meinen Blick auf. Das zurückgehaltene, aber heftige Verlangen darin brachte mich dazu, meine Hände sanft aus seinen zu lösen und weiter seine Robe zu öffnen. Wie beiläufig strich ich ihm eine nasse Strähne aus dem Gesicht und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, was seine Haltung noch weiter versteifen ließ.
Er schluckte hart und musterte dieses Mal ausgiebiger meine weiblichen Rundungen, ehe er noch gezwungener wieder meinen Blick auffing und versuchte, sich darauf zu konzentrieren. Sein Mund öffnete sich leicht, als wolle er erneut etwas sagen, allerdings kam ihm kein Ton über die leicht zitternden Lippen.
Indes wanderten meine Finger weiter ziellos über seinen nackten Oberkörper, strichen über seine Brust, sein Schlüsselbein hinauf über seine Schultern, entlang seiner Arme und ließen so die Robe achtlos auf den Boden gleiten. Dann setzte ich an dem nächsten, störenden Kleidungsstück an; der Tränkemeister wirkte wie erstarrt, sichtlich mit sich ringend. Doch die aufflackernde Leidenschaft in seinen Augen und das Beben seiner Lippen ließen mich kurzentschlossen seine Hose öffnen, während mein Mund feurig seinen Hals liebkose.
Severus‘ Atem beschleunigte sich, streifte heiß meine Haut, jagte mir einen wohligen Schauer durch meinen ganzen Körper.
„Evey“, entfuhr es Severus atemlos. Er griff sich zittrig ins Haar, kämpfte mit sich, während meine Lippen weiterhin seinen Körper erkundeten und ich langsam vor ihm auf die Knie ging, um ihn aus seiner restlichen Kleidung zu befreien.
„Evey, wir sollten nicht-“, er keuchte auf, als meine Zunge spielerisch leicht an der Innenseite seiner Leiste entlangfuhr. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Es gefiel mir, wie er mit sich rang, während ich seine Verteidigung immer schwächer werden ließ. Ich erhob mich und zog den Mann, den ich so sehr begehrte, in einen leidenschaftlichen Kuss.
Widerwillig, aber zärtlich löste er mich von sich. Sein Gesicht zeigte nun fast körperliche Qual, verriet mir aber gleichzeitig, wie sehr er sich beherrschen musste, sich nicht genau das zu nehmen, was er gerade so sehr begehrte.
„Das ist nicht richtig“, seine Stimme stand im Kontrast zu seinen Worten, „ich sollte dich nicht-“, er keuchte abermals, als ihn meine Hände an seiner empfindlichsten Stelle sanft berührten.
„Doch, du sollst“, hauchte ich und zog ihn erneut in einen heißen Kuss. Ihm entfuhr ein leises Knurren, seine Verteidigung war gebrochen und seine Zunge verlangte sehnsüchtig Einlass. Er riss mich noch im Kuss an sich, öffnete die Tür und zog mich hinauf ins Schlafzimmer.


Erhitzt lag ich in seinen Armen und ließ meine Finger leicht über sein Schlüsselbein und seine Brust tanzen. Mein Atem beruhigte sich langsam, doch mein gesamter Körper schien noch in Flammen zu stehen, während ich all seine Berührungen noch wie Abdrücke auf meiner Haut spürte. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht.
Severus starrte an die Decke. Sein Blick war wieder undurchdringbar, doch auch auf seinen Lippen lag ein verhaltenes Lächeln. Ich drehte mich auf meinen Bauch, stützte mich mit einem Arm auf und ließ meinen Blick über seine ganze Gestalt gleiten. Er blieb kurz an der nun fast verheilten Wunde hängen, die ihm scheinbar kaum noch Probleme bereitete – was für einen Trank er auch immer gefunden hatte, es beruhigte mich, dass es sich nun dadurch einigermaßen hatte kontrollieren lassen.
„Severus“, meinte ich dann leise und seine dunklen Augen richteten sich auf mich, „wieso-“, weiter kam ich nicht, denn er unterbrach mich.
„-habe ich dich nicht früher angefallen?“, vermutete er und schmunzelte etwas über sich selbst.
Ich musste leise lachen. „So hätte ich es jetzt nicht ausgedrückt, aber ja. Wieso hast du nichts gemacht, obwohl du es scheinbar doch wolltest?“
Er seufzte und strich sich mit der Hand durchs Gesicht, die er vorher noch um mich gelegt hatte. „Das hier ist tatsächlich nicht mein stolzester Moment. Dass ich mich von dir so habe… hinreißen lassen“, er schüttelte leicht den Kopf, legte den Arm wieder um mich und starrte an die Decke. „Als ich in Hogwarts war, hatte ich eine… sagen wir erhellende Unterredung. Ich war dem Trugschluss erlegen, wenn ich dich nicht anrühre, wäre es für dich einfacher, wenn ich-“, er stockte und ich musterte ihn skeptisch. Worauf wollte er hinaus?
Wir beide richteten uns etwas auf; er lehnte sich gegen das Kopfende und ich setzte mich mit angewinkelten Beinen vor ihn.
„Der erste Beweggrund, der dich dieses Schuljahr in mein Büro hat kommen lassen – wie du weißt, bin ich gerne auf alle Eventualitäten eingestellt. Also gesetzt den Fall, es läuft irgendetwas schief und ich überlebe diesen Moment trotz deiner Bemühungen nicht, möchte ich, dass es dir möglich ist, auch ohne-“
„Severus!“, unterbrach ich ihn schockiert. Mir blieb die Luft weg. Das war es gewesen?
Er atmete tief durch. „Was?“, fragte er aufgewühlt.
Ich versuchte, die passenden Worte zu finden, aber es gab dort keine. „Ernsthaft, ich…“, ich schüttelte den Kopf, „als würde das irgendetwas ändern! Severus, das Thema ist durch, ich kann nicht ohne dich leben. Allein die Vorstellung raubt mir den Verstand.“
Er sah weg. „Das habe ich dann auch verstanden“, entgegnete er, „wobei ich deiner Offensive eben dennoch hätte stand halten sollen.“
„Dummkopf“, flüsterte ich wütend, „wehe, du denkst auch nur dran, mich alleine zu lassen.“
Severus hob seinen Blick und lächelte mich teils amüsiert, teils gerührt an und zog mich wieder in seine Arme. Ich spürte, wie er mir wieder einen Kuss auf den Kopf hauchte und den Duft meines Haares tief einatmete.
Wenn er ging, würde ich es ihm nie verzeihen.


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