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Fanfiction

Die Faszination der Abscheu - Negligé und Graffiti

von Quitschkugel

Ich versuchte das Gähnen ein wenig zu unterdrücken.
Samantha runzelte die Stirn. „Wie lange hast du denn noch gemacht? Ich habe dich gar nicht ins Bett kommen hören.“
Hatte den einfachen Grund, dass ich wieder nicht darin geschlafen habe, dachte ich. „Ich war auch nicht drin. Bin in der Bib weggepennt. Ein Glück, dass Samstag ist“, antwortete ich ausweichend. Genau genommen war ich in Snapes Labor eingeschlafen. Und wach geworden war ich in seinem Bett. Meine Wangen wurden heiß bei dem Gedanken und ich sah etwas beschämt im Vorbeigehen aus dem Fenster. Er war aber so freundlich gewesen und hatte sich heute Morgen eine passende, spöttische Bemerkung verkniffen. Der ‚Gentleman‘ hatte es lediglich mit einem wissenden Lächeln abgetan.
Wir kamen am Lehrerzimmer vorbei und mein Blick fiel auf Alistair, der vor meinem Graffiti stand. Ich verlangsamte etwas überrascht meinen Schritt.
„Du, Sam, ich muss da mal gerade rüber. Ich komme gleich nach, ja?“, meinte ich dann.
Sam nickte und verabschiedete sich wortlos mit einem kurzen Winken.
„War das der gleiche Künstler wie das letzte Mal?“, fragte ich. Alistair wandte sich überrascht um, fing aber gleich an zu grinsen, als er mich erkannte.
„Ich schätze nicht“, antwortete er, „wäre er vermutlich gern gewesen, so, wie darüber gesprochen wird. Der hier hat aber wohl genauso viel Talent und Hang zur Dramatik wie der andere.“
Ich schmunzelte über seinen ironischen Unterton. „Nun stell dir vor, die beiden machten gemeinsame Sache“, schlug ich vor und war gespannt auf seine Reaktion.
Er lachte. „Würde der eine zum anderen finden, wäre das sicher eine abgefahrene Kombination“, er zeigte hinter sich auf den Spruch, „der könnte glatt von mir sein. Aber hier fehlt definitiv noch ‘ne eigene Note. Ohne Tag kann man das doch nicht machen, man.“
Ich musste lachen und nickte Richtung Treppe. „Frühstück?“, fragte ich.
Alistair lächelte schief und nickte. „Klingt gut. Nach Ihnen!“
Wir passierten gerade die Tür vom Lehrerzimmer, als diese sich öffnete. Mein Blick fiel auf Amycus Carrow und Snape – ich war nicht mehr überrascht und glaubte auch nicht mehr an Zufälle. Alistairs Blick verfinsterte sich ein wenig, doch gleichzeitig schien er die beiden Todesser mit einer Überlegenheit betrachten zu können, um die ich ihn beneidete. Ich wandte kalt meinen Blick von beiden Lehrern ab und ging mit meinem Mitschüler die Treppen hinunter. „Also wäre der Künstler nicht abgeneigt?“, fragte ich Alistair dann wieder lächelnd.

Er schien von der Frage ein wenig verwundert. „Gemäß dem Falle, ich wäre er, stünde das für mich nicht zur Debatte“, erwiderte er dann, „sobald der Kontakt steht, wäre ich an seiner Stelle direkt dabei.“
Ich schmunzelte. „Klingt gut“, fand ich, „mir ist da nämlich was zu Ohren gekommen.“
Wir erreichten die nächste Treppe, als Snape wieder in meinem Blickfeld erschien. Er ging die ersten Stufen mit Carrow herunter. Scheinbar war er ganz in ein Gespräch mit ihm vertieft, doch dann wandte er den Kopf augenscheinlich aus Zufall in meine Richtung und warf mir einen warnenden Blick zu. Es wäre gelogen, würde ich behaupten, ich genoss diesen Blick nicht, denn ganz offensichtlich gefiel ihm die Situation so gar nicht.
Aus der Distanz würden sie uns nicht hören können und zumindest Carrow war keine Gefahr – meine Paranoia hatte mich aber anderes gelehrt, was Snape betraf. Sollte mir aber gleich sein, ob er unser Gespräch mitbekam oder nicht, denn genau genommen fand es ja auch nur rein hypothetisch statt.
„Was denn so?“, fragte mich Alistair amüsiert und sah mich vielsagend an.
„Der Künstler sucht noch nach einer prägenden Note, einer klaren Identifizierung. Vielleicht braucht er etwas… Unterstützung“, antwortete ich etwas gedämmter, während wir uns schon langsam ins Erdgeschoss begaben.
„Interessant, was es so für Gerüchte gibt“, gab Alistair zurück und blickte scheinbar wahnsinnig interessiert in der Eingangshalle umher, „wenn da was dran sein sollte, wird er es hoffentlich verlauten lassen.“
Ich lächelte ein wenig in mich hinein. Alistair öffnete mir das Tor zur Großen Halle ganz gentleman-like und verabschiedete sich in Richtung seines Hauses. Ich gesellte mich wieder zu Samantha und goss mir Kaffee ein.
„Ist das okay für deinen neuen Lover? Dass du mit anderen Jungs sprichst?“, fragte mich meine Freundin spöttisch.
Ich warf ihr einen schnippischen Blick zu, ehe ich mich einem Croissant widmete. „Nehmen wir an, dieser Lover würde existieren“, begann ich dann und nahm einen Schluck Kaffee, „und er hätte das schon mal gesehen“, das Tor der Halle öffnete sich erneut, „dann wäre er tatsächlich nicht übermäßig begeistert gewesen“, Snape betrat die Halle und maß mich mit einem kurzen, kalten Blick, „aber er wäre sicherlich auch nicht begeistert, ein solches Verhalten von anderen unterstellt zu bekommen.“
Er schloss hinter Carrow das Tor und schritt mit schnellen, kraftvollen Schritten zum Lehrertisch. Sam hob wie flüchtig den Blick, als er uns passierte. „Na dann ist es ja gut, dass es ihn nicht gibt und er nicht überall seine Ohren hat“, antwortete Sam und warf mir einen ironischen Blick zu.
Ich schnaufte amüsiert. „Ja, ein Glück. Das wäre sonst echt lästig“, pflichtete ich ihr bei und prostete ihr sarkastisch zu.
So begeistert ich über die Vorstellung war, Alistair vielleicht auch am Start zu haben, ich musste mich nun erst mal in Geduld üben und warten, bis die Carrows sich ein wenig beruhigt hatten. Ich würde in dieser Zeit aber nicht untätig bleiben. Es gab noch viel zu tun.


Ich schlug die Augen auf. Es war draußen dunkel. Natürlich, es war aber ja auch schon Dezember. Wäre es bereits hell, hätten wir zu lange geschlafen und das war für uns gefährlich. Ich drehte meinen Kopf vorsichtig um und betrachtete sein Gesicht im seichten Licht des Mondes. Es war einer der seltenen Morgen, in denen er mal nicht vor mir wach war.
Ich lächelte leise. Selbst während er schlief, sah er ernst aus. Mein Blick richtete sich nach oben in Richtung der Decke des Himmelbetts. Ah, und scheinbar war es auch wieder einer der Morgen, an dem ich mich fragte, was ich hier eigentlich tat. Ich seufzte lautlos und blickte auf die Uhr auf seinem Nachttisch. Wenn ich die Zeiger richtig las, war es gerade mal vier. Also wieder eine Nacht, in der ich höchstens zwei Stunden Schlaf genoss.
Severus hatte mich sehr stark für Felix Felicis eingebunden. Ich kam kaum dazu, den anderen Fächern richtig nachzugehen – ganz davon abgesehen, dass ich auch mein eigenes Projekt noch verfolgen wollte. Ich wusste noch immer nicht, wieso ihm Felix Felicis so wichtig war, aber seither hatten wir immerhin nicht mehr über den Widerstand gesprochen. Es hatte mich der Gedanke beschlichen, dass er den Trank vielleicht für Voldemort benötigen würde und deswegen so hinterher war (es war einerseits nicht fair, das zu denken – andererseits betonte er doch regelmäßig, wie sehr seine Anhängerschaft oberste Priorität besaß), allerdings könnte Severus den Trank vermutlich spielend leicht und vermutlich wesentlich besser selbst herstellen.
Da fiel mir ein, dass ich ihn hatte fragen wollen, wie sich die Weihnachtsferien gestalten würden. Ich musste vermutlich wegen des Tranks hier bleiben. Mal sehen, ob überhaupt außer mir andere Schüler die Ferien hier verbringen würden. Die Dementoren kamen scheinbar jeden Tag ein bisschen näher an Hogwarts ran…
„Wieso bist du wach?“
Ich wandte den Kopf, als ich sein verschlafenes Grummeln wahrgenommen hatte, und musste schmunzeln. „Du weißt doch, dass ich mir gerade das Schlafen abtrainiere“, erwiderte ich sarkastisch.
Ich vernahm ein erneutes Grummeln, doch plötzlich schlang er einen Arm um mich und zog mich mühelos an sich heran. Verdutzt und etwas errötet blickte ich ihn an.
„Humbug. Schlaf noch etwas, ich wecke dich früh genug.“ Er behielt seine Augen geschlossen. Unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich küsste ihn auf die Stirn.

Er schlug schlagartig die Augen auf und blickte mich etwas erstaunt an, bis er seine Züge wieder unter Kontrolle hatte. Ich für meinen Teil musste ein wenig über diese Reaktion lachen.
„Erstaunlich, dass du dich an so etwas nicht gewöhnen kannst“, fand ich.
Ein etwas zynisches Lächeln huschte über seine Lippen. „Ich werde mich dafür bei dir rächen, sobald ich nicht mehr so müde bin“, antwortete er und es glänzte schelmisch in seinen Augen.
Ich lächelte. „Ich erinnere dich daran. Aber jetzt musst du mich aufstehen lassen“, erwiderte ich.
Ungefragt zog er mich an seine Lippen und verschloss meinen Mund mit seinem.
„Ich lege dir die Erinnerung auf den Nachttisch und bleibe noch etwas liegen. Wenn du aus dem Bad kommst, werde ich vermutlich wieder schlafen. Versuch mich wegen der Erinnerung nicht zu wecken, ja?“ Er stemmte sich mit widerwilliger Miene auf den linken Ellbogen hoch und griff zu seinem Zauberstab. „Accio Reagenzglas“, knurrte er.
Ich schüttelte schief lächelnd den Kopf und stand auf. „Erinnere mich dran, mir einen wärmeren Schlafanzug mitzubringen. Um diese Jahreszeit ist das Aufstehen mit diesem…“, ich sah an dem niedlichen Nachthemd herunter, „… Negligé echt unangenehm.“
Snape besah mich mit gerunzelter Stirn. Dann lächelte er spöttisch. „Du könntest auch einfach zurück ins Bett kommen“, erwiderte er amüsiert und die Stimme voller Genugtuung.
Ich seufzte ein wenig belustigt. „Ich geh dann mal ins Bad. Schlaf gut“, meinte ich dann und öffnete die Tür.
„Ich sehe dich heute Abend im Labor. Der Trank wird dir andernfalls verderben oder um die Ohren fliegen, wenn du zu lange mit dem nächsten Schritt wartest und andere Zutaten spendier‘ ich dir nicht“, knurrte Snape noch, ehe ich die Tür schloss.
Ich rieb mir die Augen und besah mich im Spiegel. Jep, ich muss erst einmal einen Menschen aus mir machen, aber ich hatte noch genug Zeit.
Vielleicht nutzte Severus den Trank auch, um mich häufiger zu sehen, dachte ich ironisch, als ich die Dusche betrat – ich wusste, dass dieser Mann keinen Grund benötigte, um mich herzuzitieren. Wenn er mich sehen wollte, tat er es.
Wobei er so mehr Kontrolle über mich hatte… es wäre allerdings lächerlich, würde er eine solche Beschäftigungstherapie alleine aus diesem Grund ins Leben rufen. Ich schob diese Gedanken beiseite und drehte das Wasser auf.
Als ich fertig war, ging ich leise raus, griff meine Tasche und holte die Erinnerung. Wie Severus gesagt hatte, schlief er bereits wieder. Generell schien er auf Knopfdruck schlafen zu können, aber gleichzeitig auch nicht so viel zu benötigen. Ich wollte nicht wissen, wann und warum er sich ein solches Schlafverhalten antrainiert hatte.

Ich betrachtete noch kurz sein Gesicht. Dieser Mann war noch immer, obwohl wir mittlerweile schon so viel Zeit miteinander verbracht hatten, ein Rätsel für mich. Doch es übermannte mich jedes Mal, dieses Gefühl... Ich sah ihn an und er machte etwas ganz Gewöhnliches, strich sich durch das Haar, warf einen unbedeutenden Blick aus dem Fenster oder griff einfach nach einem Stift. Er machte einfach nur eine Drehung in eine unbestimmte Richtung oder lag in seinem Bett und schlief, aber ich war einfach ganz und gar überwältigt von seiner ganzen Existenz, seiner Art, wie er sich bewegte, agierte, ganz einfach, wie er war. Jede alltägliche Sache, die er tat, machte mich atemlos und mein ganzer Kopf war voll mit nur einem Satz: „Ich liebe dich.“
Ich biss mir auf die Unterlippe, wandte mich ab und fragte mich, wie man nur so starke Gefühle für jemanden haben konnte. Einfach weil er war, wie er war. Und er war jemand, bei dem ich wusste, dass es gefährlich war, so viel zu empfinden – und ich hatte Angst davor, mir einzugestehen, wie weit ich für ihn gehen würde.
Genervt über mich selbst legte ich seufzend einen Tarnzauber über mich und verwand schnell aus seinem Büro. Von dort ging ich zum Mädchenklo der Maulenden Myrte. Dort angekommen hob ich ihn wieder auf und kramte die Flasche Vielsafttrank, die ich vorbereitet hatte, hervor, um daraus zu trinken. Ich stellte sie auf das Becken und zog mich schon mal in die anderen Klamotten um, damit das Erscheinungsbild zu dem Jungen vom letzten Mal passte. Dann steckte ich den restlichen Vielsafttrank in meine Hosentasche, holte eine andere dafür aber aus der Umhängetasche, die ich in der Hand behielt. Eilig griff ich nach meinen Sachen und machte mich auf den Weg zum Krankenflügel. Kurz davor ging ich um eine Ecke und versteckte mich in den Schatten.
„Du bist spät dran“, begrüßte mich Alistair grinsend.
Ich drückte ihm wortlos die Flasche Vielsafttrank in die Hand und sah mich um. „Hast du deine Konzepte?“, wollte ich wissen.
Er besah kritisch die Flasche und warf mir einen fragenden Blick zu, während er antwortete: „Alles bereit.“
„Trink es, es ist Vielsafttrank. Hab ich auch, ich bin nur heute in der gleichen Gestalt nochmal da, damit du mich erkennst.“
„Ich beschließe jetzt tollkühn, dir zu vertrauen“, sagte Alistair nur noch etwas belustigt und nahm einen großen Schluck. Es dauerte nicht lange, bis auch er sich verwandelt hatte. Ich warf ihm Wechselklamotten zu und wandte mich um, um weiter Schmiere zu stehen.

„Bin soweit. Wo geht’s jetzt hin? Zu Alecto oder zu Amycus?“ Die Vorfreude in seinen Augen war kaum zu übersehen. Ich hatte ihm ein Haar von einem Zauberer gegeben, den ich letzte Woche in einem Café gesehen hatte, als ich nochmal nach ein paar Identitäten gesucht hatte. Dieses Mal war ich sogar heimlich durch die Elbenwelt nach London gereist, damit die Tarnungen nicht so schnell durchschaut werden konnten.
„Weißt du, ob beide Wache haben oder schlafen?“, fragte ich.
„Heute ist keiner von beiden unterwegs. Heute ist es Filch und der wird im Notfall keine Bedrohung. Da hätte ich sonst einen Plan“, antwortete Alistair und ich wunderte mich, von wo er die ganzen Informationen herbezog, „ich habe allerdings Graffitis, die von einer Bürotür zur nächsten reichen könnten.“ Er musste schmunzeln.
Ich grinste „Und wie heißen wir?“, wollte ich wissen und hatte für mich beschlossen, das vollkommen ihm zu überlassen.
„DSS – Dead Sorcerer Society“, gab er auch prompt zurück, „zu Ehren Dumbledores. Wie findest du es?“
Mein Herz zog sich zusammen und das Bild seines leblosen Körpers drängte sich für einen Moment in meine Gedanken. „Klingt gut“, antwortete ich verhalten lächelnd. Ja, es klang gut und war das mindeste.
Wir machten uns auf den Weg zu Alecto Carrows Büro. Ich hatte für Alistair ebenfalls alle Farben vorbereitet, sodass wir beide unabhängig voneinander agieren konnten.
„Das letzte Wort in Blutrot?“, schlug Alistair vor, als er mir sein Konzept für heute zeigte.
Ich nickte. „Verlaufene Schrift wäre auch super.“
Wir schrieben riesig neben Carrows Tür „Autorität macht böse“. Alistair verausgabte sich an dem Wort „böse“, schrieb es in der dunkelroten, verlaufenen Schrift größer als die beiden vorangegangenen Worte. Die ersten beiden Worte ließ ich schwarz und platzierte sie untereinander, während wir peinlich genau darauf achteten, die Schriftart komplett gleich aussehen zu lassen, damit niemand genau wusste, wie viele Personen tatsächlich beteiligt waren.

Wir unterschrieben mit DSS Daxer Phoenix. Danach machten wir uns unauffällig auf den Weg zu Amycus Carrow, wo wir die Wand mit „Dunkle Künste sind für Anfänger, ich habe lieber helle Fähigkeiten“ an die Wand malten. Wir schrieben es grau, aber „dunkle Künste“ in Schwarz und „helle Fähigkeiten“ in Weiß.
„So, mein Herr oder meine Dame“, Alistair lachte leise und machte eine leichte Verbeugung zum Abschied, „es war mir ein Fest mit Ihnen!“
Ich musste lachen und deutete ebenso eine klassische Verbeugung an. „Gehabt euch wohl, bis zur nächsten Missetat!“
Mit einem Grinsen verabschiedete sich Alistair und verschwand in das nächste Stockwerk. Dieser Morgen schien problemlos zu verlaufen und wir versteckten uns nun an getrennten Orten, bis der Vielsafttrank nachließ und wir uns wieder umziehen konnten. Ich war mir nicht sicher, ob Alistair nun sicher wusste, dass ich es war oder ob er mich für einen Mittelsmann hielt. Allerdings war es ok, sollte er mich in Verdacht haben – er gehörte offiziell niemandem an und würde es nicht verraten.
Ich warf mir meinen Umhang über und ging in die Bibliothek, damit es nicht auffiel, dass ich so früh am Morgen unterwegs war. Severus wusste es wahrscheinlich sowieso, dachte ich düster, doch ich musste noch ein wenig für den Unterricht vorbereiten. Sam würde auch nicht vor halb acht beim Frühstück erscheinen und ich hatte noch mehr als eine Stunde Zeit dafür.
Es gelang mir, noch ein paar Sachen für Felix Felicis zu recherchieren und mir ein bisschen Nonsens bei ein paar Muggelkundeaufgaben aus den Fingern zu saugen. Dann stellte ich fest, dass ich beinahe zu spät für das Frühstück war, packte eilig zusammen und verließ die Bibliothek. Als ich in das Stockwerk mit Alectos Büro kam, konnte ich schon wieder ein bisschen Gemurmel vernehmen. Ich gab mich wieder überrascht und musterte das neue Graffiti genau wie die anderen. Jetzt, da die Korridore beleuchtet waren, war ich noch zufriedener mit unser Arbeit als am früheren Morgen.
„Ich hatte schon Angst, derjenige hätte nach den beiden Malen aufgehört. Aber jetzt hat er gleich doppelt zugeschlagen.“ Es war Ginny, die zu mir rübergekommen war. „Was wohl DSS heißt?“, fragte sie.
Ich zuckte mit den Schultern. „Vielleicht wird es irgendwann aufgeklärt“, erwiderte ich und wusste, wenn es vor Voldemorts Sturz (sollte er jemals kommen) geschah, steckte ich echt in der Tinte.
Die Traube Schüler löste sich plötzlich auf. Alle schienen eilig auf dem Weg zum Frühstück zu sein, wodurch ich mich lieber direkt unter sie mischte.
Snape war mit Filch die Treppen hochgekommen, vermutlich um den Schaden einzuschätzen. Sein kalter, abwertender und wütender Blick streifte mich und blieb einen Augenblick auf mir ruhen. Dann wandte er sich wortlos ab und schenkte dem zeternden Filch neben sich keinerlei Beachtung, während er das Graffiti begutachtete. Vermutlich waren sie an Amycus‘ Büro bereits gewesen. Meine Lippen formten unauffällig und tonlos eine Entschuldigung an Severus, aber dann beeilte ich mich, zum Frühstück zu kommen. Schließlich musste ich zwischen Frühstück und der ersten Stunde noch die Farben aus meiner Tasche loswerden, denn es war zu riskant, den ganzen Tag mit ihnen herumzulaufen.

„Hast du die beiden Sprüche gesehen? Dieses Mal wurde mit DSS unterschrieben. Snape ist eben vom Frühstück mit Filch weggegangen. Mal sehen, wie lange das noch gut geht. Denen gefällt es nicht, so machtlos zu sein“, zischte mir Sam zu, als ich mich neben ihr auf die Bank fallen ließ.
Ich blickte sie einen Augenblick an und goss mir Kaffee ein. „Ist die Frage, was sie für Mittel ergreifen, um dem Herr zu werden und ob sie ihn kriegen“, entgegnete ich, „aber du hast Recht, denen wird bald der Kragen platzen. Die Graffitis sind auch sehr klar platziert.“
Sam warf einen Blick zur Eingangstür. „Ja, das stimmt wohl. Ich bin ja gespannt, was als nächstes kommt.“
Ich nickte und nahm einen Schluck Kaffee. „Ich muss gleich nochmal kurz hoch, ehe wir zu Dunkle Künste gehen. Bleibst du solange hier oder bist du dann nachher schon mal am Raum?“, fragte ich Sam dann.
Sam zuckte mit den Schultern. „Durch das Gekritzel da wird Carrow vermutlich eh zu spät sein. Ich werde dann aber beim Raum auf dich warten, denke ich. Oder soll ich mit hochkommen?“
„Ach, das geht recht schnell. Mach dir da keine Umstände. Wir treffen uns dann einfach da“, wich ich aus und biss von meinem Toast ab.
„Warst du wieder heute Morgen in der Bibliothek?“, wollte Samantha wissen, „hab dich wieder nicht gesehen.“
Ich seufzte. „Ja, ich hab derzeit echt einiges um die Ohren. Felix Felicis nimmt mich doch echt sehr ein. Ich muss ihn mindestens einmal gebraut haben, ehe ich mich da prüfen lasse. Am besten hab ich ihn noch häufiger hergestellt. Aber hey, wenn er mir gelingt, können wir alles rocken damit“, lachte ich.
Meine Freundin musste bei der Vorstellung auch lachen. „Was nehmen wir uns dann alles vor? Reich und schön werden oder doch eher etwas Nützlicheres?“, fragte sie belustigt.
Ich schmunzelte. „Muss man immer vernünftig sein?“, entgegnete ich, „immerhin kann man mit dem Trank dann erfolgreich unnütze Dinge tun! Ist wesentlich attraktiver!“
Sam lachte. „So durch wie wir sind, ist es wohl auch egal“, fand sie.
Ich warf ihr nochmal ein Grinsen zu, ehe ich mir eilig den Rest des Toasts in den Mund steckte und ihn mit dem restlichen Kaffee runterspülte. Dann verabschiedete ich mich mit einem Handwinken und beeilte mich, im Gryffindorturm die letzten Beweise gut wegzuschließen und zum Unterricht zu gelangen.


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