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Fanfiction

Die Faszination der Abscheu - Plan B

von Quitschkugel

Um weitere Verwirrung zu vermeiden:
Dies ist der Upload für den 11.8.
Die Uploads erfolgen von mir täglich, werden aber derzeit nicht immer direkt freigeschaltet und durch die Serverprobleme gibt es scheinbar momentan auch Probleme bei den Newslettern zu den neuen Kapiteln. Bei Fragen zur Reihenfolge könnt ihr mich gerne kontaktieren.



--------------


„Setzen“, seine Stimme war schneidend, unwirsch.
Ich versuchte meine kalten, zitternden Hände zu verbergen und warf einen (äußerlich) herablassenden Blick über die Schulter, tat aber dann schweigend wie geheißen. Während ich darauf wartete, dass er wieder in meinem Sichtfeld erschien, starrte ich unbestimmt auf die Platte seines Tisches. Ich merkte mein Blut durch meine Adern jagen und fragte mich, was er so lange tat. Vermutlich versuchte er mich sowieso nur zu verunsichern und-
Wie… macht man… esweg?!“
Ich zuckte kaum merklich zusammen und versuchte, mir meinen Schock nicht anmerken zu lassen. Seine Stimme war plötzlich direkt neben meinem Ohr. Dieser vermaledeite… wie bewegte er sich so lautlos von einem Ort zum anderen?
Ich räusperte mich zurückhaltend, um das letzte bisschen Selbstachtung zusammenzukratzen, das ich in dem Moment besaß. „Ich weiß nicht, wovon du redest“, erwiderte ich flach.
Mein Stuhl wurde plötzlich herumgerissen und mir entfuhr ein leiser, überraschter Ton. Sein Blick bohrte sich in meinen und ich spürte seinen Atem auf meiner Haut. Ich hatte Angst, doch gleichzeitig raubte er mir den Verstand. Sein Gesicht befand sich nur wenige Zentimeter vor dem meinen.
„Hör dieses verdammte Spiel auf – du weißt genau, worum es geht!“ Er sprach gedämmt, bedrohlich.
„Sie lässt sich nicht entfernen“, erwiderte ich dann mit einem feindseligen Unterton. Es war immer noch einfacher, als ihm Selbstbewusstsein vorzugaukeln.
Er funkelte mich erbost an – schien feststellen zu wollen, ob ich log oder die Wahrheit sprach. Ich für meinen Teil fragte mich nur wieder, woher er gewusst hatte, dass ich eben an der Tür stand. Hatte er damit nur erneut ein Exempel statuieren wollen? Um mir zu zeigen, wie machtlos ich eigentlich war, bei dem Versuch, etwas vor ihm geheim zu halten?
„Du schmierst ganz Hogwarts mit einer Farbe an, die sich nicht entfernen lässt?!“
Ich zog die Augenbrauen hoch und lachte kurz humorlos auf. „Ganz Hogwarts ist ein bisschen übertrieben, findest du nicht-“
Er packte mich grob am Kinn. „Halt deinen Mund, du sarkastisches Scheusal“, zischte er.
Die Beleidigung war allerdings neu.
Ich befreite unwirsch meinen Kopf aus seinem Griff. „Was bringt dich bitte so in Rage? Wäre ich von irgendwem außer dir erwischt worden, wenn du mich nicht so stalkermäßig traken würdest? Wohl kaum! Und ein paar Antikritzeleien für den Widerstand sind nichts im Vergleich zu dem, was du für den Dunklen Lord tun musst! Also halt dich gefälligst raus!“
Ich stieß ihn (nicht sehr wirkungsvoll, aber er machte mir Platz…) zur Seite und stand auf. „Wieso weißt du dauernd, wo ich bin?!“
Snapes Augen schienen wesentlich dunkler geworden zu sein und er musterte mich undeutbar mit einer steinernen Miene. Er schwieg.

„Möchtest du auch etwas dazu sagen?“, fragte ich gereizt.
„Nein“, sagte er.
Ich sah ihn fassungslos, nein, empört an. „Du erwartest grundsätzlich immer nur Antworten, lässt aber alle anderen im Unklaren. Du…“, ich rang nach Worten, „ich sollte jetzt gehen.“
Gerade, als ich mich umdrehen wollte, ließ mich sein Gesichtsausdruck misstrauisch stocken. Er lächelte höhnisch.
„Das hast du gerade nicht zu entscheiden. In dem Sinne bist du zur Strafarbeit hier. Du hast Schuleigentum beschädigt.“
Ich war unsere Machtkämpfe so satt.
Er erwartete eine Antwort, einen Widerspruch, ein Aufbegehren, doch ich schwieg und sah ihn einfach nur wütend und erschöpft an.
Als er feststellte, dass von mir nichts kommen würde, atmete er tief ein. „Also, Valentine, wie löst sich die Farbe?“, fragte er und betrachtete mich mit geschürzten Lippen.
Ich hob eine Augenbraue. „Professor“, begann ich gedehnt, „mir wird nicht einmal zugetraut, einen einfachen Schlaftrank zu mischen, wie soll ich dann Farbe erfinden, die nur durch einen bestimmten Zauber oder eine bestimmte Lösung zu beseitigen ist?“ Ich maß ihn mit einem spöttischen Blick. „Wir glauben beide nicht, dass ich gut genug wäre, dich hinters Licht zu führen. Es sei denn, du hast es gar nicht richtig versucht.“
Seine rechte Augenbraue erhob sich, während er mich immer noch kritisch besah.
„Du weißt so gut wie ich, dass dauerhafte Farbe einfacher herzustellen ist, als sie mit einem komplizierten Zauber zu versehen.“
Er schwieg weiterhin. Hoffentlich funktionierte es, mich dümmer darzustellen, als ich war. Was aber auch nicht dafür sprach, was er von mir hielt, wenn er es mir abkaufte, dachte ich etwas zynisch.
„Evey, vielleicht bist du nicht der hellste Stern am Himmel“, er schürzte die Lippen, doch in seinen Augen glänzte es amüsiert. Ja, danke, dachte ich säuerlich. Aber das hatte ich provoziert. „Aber wir wissen beide, dass du zu einer kleinen Spielerei in der Lage wärst.“
Ich lachte etwas gehässig. „Eine kleine Spielerei reicht also aus, dafür zu sorgen, dass du die Lösung nicht selbst herausfindest?“, fragte ich belustigt, „ich hatte mehr von dir erwartet.“
Ich erntete einen giftigen Blick. „Wie entfernt man sie also?“, grollte er.

Mir entfuhr ein leises Seufzen. „Finde es heraus wie der Rest oder sag mir, wie du dauernd wissen kannst, wo ich bin.“
„Als Schulleiter weiß man ein paar Dinge. Das soll dir genügen.“
„Farbe kann man mit verschiedenen Zaubern abändern, das sollte dir auch genügen. Können wir dann jetzt zu der offiziellen Strafarbeit übergehen? Oh, wobei… das läuft ja alles inoffiziell, weil du das hier niemandem sagen willst.“ Ich maß ihn mit einem abgeklärten Blick.
Snape atmete tief durch und presste kurz die Lippen aufeinander. „Du solltest in einer Situation, in der du klar unterlegen bist, wirklich deine Zunge zügeln. Das wird dich irgendwann deinen hübschen Kopf kosten.“ Seine Augen ruhten dunkel und gleichgültig auf mir.
Ich schnaubte verächtlich. „Ich muss aber doch dem Ruf als sarkastischem Scheusal gerecht werden. Ein etwas zynischer, mürrischer und neurotischer Mann hat das mal zu mir gesagt“, erwiderte ich etwas höhnisch. Ich wusste nicht, wieso ich plötzlich so ekelhaft zu ihm war. Vielleicht weil er mich immer dazu zwang, in den Angriff zu gehen, damit er mir nicht wehtun konnte? Oder war es, weil ich mich reizen ließ und mich vergaß?
Er schüttelte langsam den Kopf, wandte den Blick ab, als wäre ich ein widerwärtiges Insekt. „Sei einfach still“, erwiderte er.
Ich seufzte. Meine Kehle war wieder wie zugeschnürt und es bildete sich ein Kloß in meinem Magen. „Du weißt, dass ich vorsichtig war“, begann ich wütend und mich verteidigend, „wenn du mich nicht so kennen würdest, wenn wir beide nicht…“, ich stockte, „… wenn wir beide nicht diese... Geschichte hätten“, nein, das war nicht das gewesen, was du sagen wolltest, „dann hättest du es nicht herausgefunden. Ich will nichts über die geheimen Vorgänge und Machenschaften innerhalb des Kreises eures Dunklen Lords wissen, also frag mich nicht nach meinen Aktivitäten im Widerstand. Oder werde nicht böse, wenn ich nicht richtige Antworten gebe.“
Er machte eine widerwillige Handbewegung Richtung Stuhl, fasste seine Nasenwurzel und drehte sich schweigend weg.
Zögernd setzte ich mich auf den noch immer umgedrehten Stuhl und beobachtete meinen Lehrer. Ich wusste nicht, was gerade in ihm vorging.

Auf einmal drehte er sich ruckartig um, sodass sich sein Umhang kurz um seinen Körper schlang, und maß mich mit einem seltsamen Blick. Misstrauisch erwiderte ich diesen. Was hatte er jetzt schon wieder vor?
Er holte kurz Luft, um etwas zu sagen, hielt aber noch einen Moment inne, bis er wirklich das Wort ergriff. „Was... was ist mit deinen Vorbereitungen für die UTZs in Zaubertränke?“
Wie…!? Ich blicke ihn entgeistert an. Er für seinen Teil zeigte sich nur äußerst ungeduldig. „Wie geht es dort voran?“, fragte er barsch.
Was zum…?! „Wie soll es da vorangehen? Es läuft“, antwortete ich, nicht verstehend, was er wollte.
Snape verdrehte die Augen. „Was sind deine Pläne für die UTZs? Wie willst du bestehen?!“
Ich wusste immer noch nicht, worauf er hinaus wollte. Die Folge aus meiner Verwirrung war, dass ich ihn vorerst nur schweigend anblickte. „Ähm, am liebsten würde ich sie gut bestehen“, erwiderte ich aber dann geistreich.
Er stöhnte genervt, drehte mich mitsamt des Stuhls zurück an den Schreibtisch (ich war immer wieder überrascht, wie mühelos ihm solche Kraftakte gelangen) und ließ sich mir gegenüber auf seinem Stuhl nieder. Mit seinen Ellbogen aufgestützt und seinem Kinn auf den verschränkten Daumen aufgelehnt sah er mich an. „Ich möchte wissen, ob du weißt, auf welchen Trank du geprüft wirst oder ob du einen eigenen auswählen möchtest und wie dort der Stand ist“, knurrte er in seine gefalteten Hände.
Ich blinzelte und begriff jetzt erst. Misstrauen kam nun wieder in mir auf. Was plante er schon wieder? Was ging ihn das an? Wieso sprach er nun eine solche Trivialität an?
„Ich habe erst heute mit Professor Slughorn darüber gesprochen. Ich werde bestens betreut, falls es das ist, worum du dich sorgst“, erwiderte ich distanziert.
Er winkte unwirsch ab. „Das beantwortet nicht meine Frage, Evey“, es berührte mich auf eine seltsame Art, sagte er meinen Vornamen meist nur, wenn er etwas Wichtiges oder Eindringliches vermitteln wollte, „sag mir, was ihr besprochen habt.“
Sein harscher Ton und sein widerwilliger, dunkler Ausdruck in den Augen brachten mich nur noch mehr in eine verteidigende Haltung. Ich traute ihm nicht.
„Wir haben-“, begann ich, musterte meinen Lehrer allerdings nochmal genau, ehe ich neu ansetzte, „ich war vor den offiziellen UTZ-Vorbereitungen früher da und habe ihm ein wenig geholfen. Ich habe ihm erst allgemeine Fragen zum Ablauf der Prüfung gestellt, wer dabei ist, wie die Wahl der Tränke stattfindet… Danach wollte ich wissen, ob ich in der Prüfung auch Felix Felicis brauen dürfe. Ein Trank, dem mein Interesse besonders gilt.“
Ich sah, wie Snape kritisch eine Augenbraue hob und mich spöttisch musterte. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verantworten kann. Du würdest es vermutlich schaffen, jeden verheerenden Fehler bei dem Trank zu begehen, den es gibt. Und es gibt dort sehr, sehr viele.“

Ich warf ihm einen leicht sarkastischen Blick zu. „Unter deiner Obhut würde das tatsächlich passieren.“
Er stieß amüsiert die Luft auf. „Weil du dich nicht konzentrieren würdest. Oder könntest.“
Ich lachte spöttisch. „Nein, eher weil man in deiner Betreuung auf sich alleine gestellt ist. Aber ansonsten hättest du vermutlich recht.“
Severus ließ seine Arme sinken und ein schelmisches, abgeklärtes Lächeln huschte über sein Gesicht.
Ich wurde aus seinen Stimmungswechseln nicht schlau. Nach außen hin zeigte ich mich mittlerweile auch ein wenig lockerer und ging auf die Sticheleien, die wir uns immer entgegenwarfen, ein. Doch ich blieb misstrauisch. Er verfolgte damit einen Plan und ich wollte wissen, was es für einer war. Er wollte mir nicht einfach nur helfen.
„Braust du eigentlich noch regelmäßig?“, fragte ich dann wieder ernst.
„Wie du dir denken wirst, beträchtlich weniger, da ich nicht mehr unterrichte. Allerdings für den Eigenbedarf und für diverse Aufträge. Wieso ist das wichtig?“, erwiderte er gelangweilt.
„Ich habe mich das letztens gefragt, weil ich hier noch kein Labor entdeckt habe“, antwortete ich und ließ den Blick unbewusst schweifen.
„Glaubst du wirklich, es ist für jeden zugänglich und sichtbar?“
Ich stutzte. Natürlich war mir der Gedanke gekommen, dass es so verborgen war, wie in seinem Haus. Allerdings kam dann die Frage auf, ob es in diesem Büro schon immer eine solche versteckte Kammer gegeben hatte oder ob sie eigenes für Snape eingerichtet worden war.
„Nein“, widersprach ich klar, „ich hatte nur nicht erwartet, dass es hier einen versteckten Raum gibt.“
Er gab mir schweigend zu verstehen, ihm zu folgen, während er die Wendeltreppe ansteuerte und emporstieg. Oben angekommen tippte er mit seinem Zauberstab leise murmelnd auf verschiedene Bücher in dem Regal gegenüber seines Bettes. Es tat sich eine Tür in der Wand daneben auf. Sie öffnete von alleine.
Sein Blick huschte von mir zur Tür. „Geh“, verlangte Snape und blickte mich wieder an.
Ich erwiderte seinen Blick flüchtig und schritt dann an dem Tränkemeister vorbei durch den Eingang. Das Licht entzündete, als ich meinen Fuß über die Schwelle tat und mich empfing ein mittelgroßer Raum mit mehreren Kesseln, weiteren Regalen mit Büchern, einer beträchtlichen Anzahl Zutaten und zwei Tischen, die mit Pergamenten und angefangenen Vorbereitungen für Tränke übersäht waren. Trotz allem herrschte penible Ordnung. In einem kleinen und einem mittleren Kessel brodelten über einem Feuer, das sich in einem Kamin rechts von mir befand, zwei Flüssigkeiten. Ich seufzte etwas neidisch und wandte mich zu Snape um, der gegen den Rahmen gelehnt meine Reaktion beobachtet hatte.

„Ich möchte so was auch haben“, sagte ich und lächelte gequält.
Severus‘ Augenbraue hob sich leicht und auf seinen Lippen zeichnete sich ein spöttisches Lächeln ab. Dann stieß er sich vom Rahmen ab und ging schweigend an mir vorbei. Er kontrollierte die beiden Kessel und schwenkte nahezu beiläufig seinen Zauberstab, der die Pergamente und Zutaten auf einem Tisch sortierte und sorgsam verstaute. Dann schritt Severus zu einem Bücherregal und schien, mit den Händen auf dem Rücken gefaltet, etwas zu suchen.
Unschlüssig tat ich einen Schritt vor. In diesem Moment schloss sich plötzlich die Tür hinter mir und ich tat einen erschrockenen Hüpfer zur Seite. Ich sah die Tür vorwurfsvoll an, bevor ich mich wieder an Severus wandte.
„Sollte sie das tun?“, fragte ich verwirrt, „nicht, dass du dann nicht mitkriegst, wenn jemand unten reinkommt.“
Er sah mich nicht einmal an. „Dafür ist gesorgt“, murmelte er gedankenverloren und strich mit seinem Finger über verschiedene Buchrücken.
Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern und besah mir die beiden Kessel genauer.
„Wenn du deine Fähigkeit zu sehen schätzt, halte davon etwas Abstand.“
Überrascht wandte ich mich wieder zu ihm um. Seinem Ton und seiner Haltung zu urteilen hatte er sich immer noch nicht umgewandt. Entweder bewegte ich mich extrem geräuschvoll oder er wusste tatsächlich dauernd, wo ich war. Ich warf ihm einen düsteren Blick zu. Dieser klärte sich allerdings schnell auf, als ich sah, wie Severus ein Buch herauszog und darin zu blättern begann. Ich ging zu ihm und blickte hinein. Wir standen nah beieinander und ich konnte milde seinen Duft wahrnehmen. Mein Herz schlug kurz ein wenig schneller, doch ich konzentrierte mich lieber direkt wieder auf die aufgeschlagene Seite, in die Severus so vertieft war.
„Hier“, sagte er dann auf einmal, „da ist dein Trank.“
Er drückte meinem perplexen Ich das Buch in die Hand und lehnte sich mit verschränkten Armen unweit von mir an den freien Tisch. „Los, erzähl mir etwas zu deinem nächsten Vorgehen“, forderte er mit einem ernsten, unwilligen Gesicht.
Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Du unterrichtest mich jetzt nicht ernsthaft?!“, fragte ich entgeistert.
Snape seufzte etwas genervt. „Mit den jetzigen Kenntnissen schaffst du ihn in der Prüfung nicht. Du musst ihn mindestens ein Mal vorher gebraut haben. Ich rate dir also: Leg los. Es wird dich viel Zeit und Nerven kosten“, sagte er ungeduldig.
Ich runzelte zweifelnd die Stirn und legte das Buch offen neben meinen Lehrer. Dann überflog ich die Zutatenliste und die ersten Vorbereitungen.
Ich atmete aus. „Okay“, begann ich und hob meinen Blick. Severus beobachtete mich. „Zuerst würde ich klar die drei verschiedenen Arten von Sud herstellen. Immer etwas mehr als gefordert, falls mir etwas wegkippt. Danach wird erst abgemessen, wie viel in den Trank kommt.“ Ich machte eine Pause und blickte erneut in das Buch. Es war befremdlich für mich, hier so mit ihm zu stehen. Ein „Professor“ oder „Sir“ wollte mir die ganze Zeit über die Lippen rutschen, befand ich mich gerade wieder klar in der Schülerrolle. Doch bei unserem derzeitigen Umgang miteinander war das nicht richtig. Es nicht zu tun, fühlte sich aber genauso seltsam an.

„Da jeder einzelne Sud schon ewig braucht, würde ich es vorerst auch schon dabei belassen. Das und die Suche nach einwandfreien Zutaten, weil die kleinsten Makel mir hier scheinbar alles zerschießen können, wenn ich das richtig sehe“, sprach ich weiter.
Ich hob wieder meinen Blick und sah erwartungsvoll Severus an. Dieser jedoch hielt erst mal nur schweigend den Augenkontakt. Dann erhob er sich und stellte sich direkt hinter mich, um über meine Schultern hinweg in das Buch zu blicken. Er fasste mich mit seinen Händen an meinen Oberarmen und begab sich mit seinem Mund nah an mein Ohr. Ich erschauerte.
„Welcher Sud, glaubst du, wäre am klügsten zuerst anzufertigen? Welcher als letzter? Oder alle gleichzeitig?“, fragte er leise.
Ich schluckte und rang um meine Fassung, während ich in das Buch blickte. „Der Mondsteinsud Noctem braucht am längsten, das Edelsteinwasser und der Drachenschuppensud können in der Zeit parallel vorbereitet werden.“
Überraschend schnell wandte sich Snape herum und kam wieder in mein Blickfeld. Er brachte mich mit seiner Art aus dem Konzept… das würde die Herstellung nicht vereinfachen. Seine dunklen, tiefgehenden Augen waren auf mich gerichtet.
„Dieser Raum steht dir in meinem Beisein mitsamt seines Inhalts zur Verfügung. Wenn du etwas in die Luft jagst“, sein Blick verfinsterte sich, „sei gewiss, dass ich die Fähigkeiten besitze, das auch mit dir zu tun. Also, Noctem erwartet dich. Such dir ein Buch mit den genauen Anweisungen und fang an.“
Zögerlich tat ich einen Schritt zurück und betrachtete den Tränkemeister skeptisch. Dann wandte ich mich um und begann in seinen Büchern zu stöbern. Ich wusste nicht, dass dies erst die erste von vielen Nächten war, in der ich kaum Schlaf finden würde.


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