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Die Faszination der Abscheu - Unter Unwissenden

von Quitschkugel

Zögerlich betrat ich die Große Halle und wischte mir die letzte Träne aus dem Gesicht. Mittlerweile waren einige andere Schüler auch zum Frühstück gekommen. Ich entschied, dass es meinen Auftritt bei McGonagall und Flitwick untermalen und Snape entlasten würde, wenn ich noch ein wenig aufgelöst erschien – ich fühlte mich furchtbar, aber, auch wenn wir es nicht formuliert hatten, war ich es ihm nun schuldig. So paradox es auch war, durch die Strafe eben hatte er sich für uns entschieden.
Ich blickte kurz durch die Halle, während ich den üblichen Platz von Samantha und mir ansteuerte. Neben Flitwick war auch McGonagall auf mich aufmerksam geworden. Sie maßen mich beide mit einem leicht betrübten Blick, wandten sich aber dann in ein Gespräch vertieft von mir ab – ich dankte ihnen im Stillen für ihre Rücksicht und versuchte, das schlechte Gewissen zu ignorieren, das mir den Magen umdrehte. Mein Blick irrte zu Snape.
Aus kalten, ausdrucklosen Augen sah er mich nur gleichgültig an. Scheinbar hatte er wieder seine Maske aufgesetzt und seine Emotionen durch Okklumentik gänzlich isoliert. Ich seufzte lautlos, hielt noch einen kurzen Moment seinem stechenden Blick stand und setzte mich dann neben meine Freundin.
„Du blutest ja“, sagte Sam schockiert, als sie mir ins Gesicht sah, und reichte mir eine Serviette, „was ist denn passiert?“
„Hab mich mit Snape angelegt. Da ist die Wunde von Carrow wieder aufgegangen“, antwortete ich knapp und war plötzlich unheimlich damit beschäftigt, mir Kaffee einzuschenken und mir mit der Serviette die Wunde abzutupfen.
„Er hat dich geschlagen?!“, fragte Sam fassungslos und blickte erst den Direktor und dann mich entsetzt wie aufgebracht an.
„Hab ihm vor McGonagall und Flitwick gesagt, dass ich nicht denke, in der letzten Stunde bei Carrow einen Fehler begangen zu haben. Ich sollte einfach die Klappe halten, wenn wir gleich Dunkle Künste haben“, stellte ich fest und nahm mir ein wenig Rührei mit Speck und Bohnen.
„Man, Evey, du sagst das so, als wäre es alltäglich!“, entgegnete Sam entrüstet, „gibt es da was, was ich vielleicht wissen sollte!?“
„Oh, herrje, nein!“, beeilte ich mich zu sagen und hob beschwichtigend die Hand, „was ich damit ausdrücken will, ist, wenn ich so doof bin, es auch noch vor anderen Leuten zu sagen, habe ich mit solchen Konsequenzen zu rechnen, weil die Seiten klar sind“, wesentlich leiser fügte ich hinzu, „andernfalls würde er so etwas nie tun. Ich hab ihn mehr oder minder durch meine Aussage dazu gezwungen.“
Meine Freundin seufzte und schwieg einen Moment, um über das Gesagte nachzudenken. „Ich denke, wir treten beide einfach was kürzer. Hoffentlich kommt Neville heute wieder“, antwortete sie schließlich und trank einen Schluck Tee. Ich war froh, dass sie es dabei beließ, auch wenn sie innerlich zu brodeln schien.
„Ja, das hoffe ich auch…“, gestand ich, „er lässt sich von so etwas nicht einschüchtern.“
Der Vormittag verlief soweit ohne weitere Zwischenfälle. Carrow schien die Sache von heute Morgen mittlerweile ebenfalls mitbekommen zu haben und gab sich damit zufrieden, mir gehässige Blicke zuzuwerfen, die ich so einfach hinnehmen musste. Dafür hatte Slughorn allerdings meinen Köder geschluckt und wollte schon nächste Woche eine kleine Party veranstalten, was er der Schule am Mittagstisch mitteilte. Tatsächlich hatte er sich aber doch nicht dazu durchringen können, sie allen zugänglich zu machen, und lud nur den ursprünglichen Slugclub dazu ein – aber natürlich nicht ohne dafür Werbung zu machen, dass alle anderen natürlich herzlich dazu eingeladen waren, beim Her- und Ausrichten der Feier behilflich zu sein und sich dafür bitte mit ihm in Verbindung setzen sollten. Wenigstens ein Erfolg, den ich heute verbuchen konnte.

Die letzten Tage zum Wochenende vergingen ereignislos, wobei es mir gelungen war, am Samstag in Hogsmeade neben einem Kleid für die Party und diverse Zutaten für den Vielsafttrank auch schon mal die Knarlkierle zu besorgen, die ich für die Farben benötigte. Es war hoch gepokert, doch ich ging davon aus, dass ich das Greifenklauenpulver und den Erumpent-Schwanz bei Slughorn würde auftreiben können. Andernfalls musste ich mir einen Plan B einfallen lassen. Das Pulver würde ich ja vielleicht noch bekommen, wenn ich in der UTZ-Vorbereitung nach einem Trank fragte, in dem diese Zutat verwendet wurde, doch der Erumpent-Schwanz stellte mich ansonsten vor ein schwer zu lösendes Problem. Aber darüber machte ich mir erst Gedanken, wenn es soweit war. Die restlichen Zutaten, die ich für den Vielsafttrank benötigte, würde ich aber auf alle Fälle dort finden. Denn, auch wenn er zu den schwarzmagischen Tränken zählte, war er doch immer sehr gefragt im Ministerium gewesen.
Die Zeit bis zur Party verging rapide, war mein Stundenplan durch die Tatsache recht ausgewogen, dass ich hoffte, die UTZ für die gefürchteten Vier zu bekommen - Zaubertränke, Verwandlung, Zauberkunst und (Verteidigung gegen die) Dunklen Künste. Snape und ich begegneten uns in der Zeit kaum und, wenn doch, gingen wir uns soweit aus dem Weg. Ich war mir nicht sicher, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass das solange so bleiben würde, bis die Wunde in meinem Gesicht etwas mehr verheilt und nicht mehr so sehr zu sehen war. Merlin sei Dank hatte ich kein Veilchen bekommen, es war nur etwas blau/grün gefärbt auf meinem Wangenknochen, was sich aber bald legte.
Ich hatte mich dazu entschieden, ohne Begleitung zu dieser Party zu gehen. Auf Gesellschaft konnte ich in letzter Zeit eigentlich ganz gut verzichten und generell brauchte ich bei dem Plan, den ich für den heutigen Abend hatte, keinen (mit Verlaub) lästigen Anhang. Ich atmete nochmal kurz durch und betrat dann den Saal, den Slughorn immer für seine Partys nutzte. Das Essen musste ich ja leider noch über mich ergehen lassen. Wenn nachher Musik gespielt wurde und alle etwas abgelenkter waren, konnte ich mich eventuell raus und in die Zutatenkammer schleichen.

„Ah, Miss Valentine“, begrüßte mich Slughorn strahlend.
„Professor“, entgegnete ich und deutete einen kleinen Knicks an.
„Sie kommen ohne Begleitung?“, stellte er überrascht fest.
Ich lächelte etwas verlegen. „Es war ein wenig kurzfristig und ich hatte nicht sofort jemanden, der Zeit aufbringen konnte“, log ich. Abgesehen davon war ja nun ein Besitzrecht auf mich ausgesprochen worden, aber diesen Mann hätte ich nur schwerlich hier hin mitbringen können. Ich unterdrückte ein Schmunzeln bei diesem Gedanken.
Blaise machte ein abfälliges Geräusch. „Wieso sollte jemand auch mit dir irgendwo hingehen?“, fragte er hasserfüllt.
Zugegeben… nach unserem kleinen Eklat wunderte mich diese (ziemlich einfallslose) Bemerkung jetzt nicht. Wenn er wüsste, wie ich mit seinem früheren Hauslehrer verkehrte, dachte ich etwas amüsiert. Ich überging die Bemerkung allerdings geflissentlich mit einem unterdrückten Grinsen und setzte mich zu Ginny.
Sie schenkte mir ein kurzes, ermutigendes Lächeln, ehe Slughorn das Essen auftischen ließ und der Abend begann. Tatsächlich hatte ich es mir schlimmer vorgestellt, denn die Stimmung war wesentlich entspannter, als ich bei der derzeitigen Lage vermutet hätte. Vielleicht hatte ich mit meinen Worten doch recht gehabt, dass den Schülern ein wenig Normalität nochmal ganz gut tat – selbst die Slytherin waren nicht so bösartig, wie man es sonst in letzter Zeit von ihnen gewohnt war. Vielleicht würde das allerdings nochmal ein Echo nach sich ziehen.
Ich nahm mir ein Glas mit einem rubinroten Drink und schlenderte durch den Raum. Tatsächlich waren auch ein paar Lehrer gekommen und unterhielten sich entspannt mit den Schülern. Mit Slughorn hatte ich schon meinen kleinen Plausch gehalten – das reichte dann auch erstmal wieder für eine Weile. Ich blickte gerade gedankenverloren aus dem Fenster, als sich die Tür öffnete. Aufgrund der Musik merkten es nicht viele im Raum und ich sah es nur durch die Spiegelung im Glas.
Severus betrat den Raum und überblickte kurz und kühl die hiesig herrschende Szenerie. Sein Blick blieb an mir hängen, woraufhin ich mich umwandte. Er sah noch kurz zu einigen anderen Gästen, schloss dann die Tür und kam kurz zu mir rüber, weil es für ihn nicht so wirkte, als wären wir gerade das Zentrum der allgemeinen Aufmerksamkeit.
Ich versuchte meine Mimik so zu halten, wie man es von außen von mir erwarten würde. Distanziert und abgeneigt.
„Wieso wundert es mich nicht, dass die berühmte Evey Valentine auch im Slugclub ist?“, fragte Snape mich höhnisch.
Ich hob abwertend die Augenbrauen, freute mich aber, dass er hier aufgetaucht war. „Vielleicht weil Sie wissen, wie gut meine Tränke sind? Das reicht als Eintrittskarte. Das und meine Herkunft würde ich behaupten“, erwiderte ich kühl.
Snape lächelte spitz. Hier konnten wir gerade von niemandem gehört werden.

„Unnötig zu sagen, dass meine Körpersprache gerade im markanten Gegensatz dazu steht, was ich eigentlich ausdrücken möchte, oder?“, fügte ich dann leise hinzu.
Spott glänzte in seinen Augen.
„Was machen Sie überhaupt hier?“
Er behielt seine ausdruckslose, kühle Maske bei. „Als Direktor wird es mir doch wohl zustehen, hier mal nach dem Rechten zu schauen“, antwortete er beherrscht.
„Und der wahre Grund?“, hakte ich distanziert nach.
„Sie wissen, wo Sie hier nach hinkommen werden.“ Er wandte sich ruckartig um und ging zu ein paar Slytherins, die unweit der Bar in einer Gruppe standen.
Ich drehte mich wieder zum Fenster, nippte an meinem Getränk, um mich einem Lächeln zu entziehen, und ärgerte mich über meine leicht zittrige Hand. Schwierig, dass er jetzt hier war, aber gut. Ich konnte ansonsten auch gleich verschwinden und dann zu ihm kommen – er würde ja jetzt so schnell nicht von hier weggehen können.
Unauffällig verschwand ich durch die Tür und eilte hinüber zu Slughorns Büro. So, wie ich ihn kannte, hatte er es sowieso nicht gesichert. Ich schlüpfte hinein und sah mich um. Ein kleines Déjà-vu ergriff mich, als ich daran dachte, wie ich damals für die DA verschiedene Sachen geklaut hatte. Ich wandte mich zu der Kammer und flüsterte „Lumos“, um mich nicht durch unnötig große Lichtquellen zu verraten. Gleichzeitig legte ich nochmal einen Tarnzauber auf mich, falls doch jemand auf die glorreiche Idee kam, hier mal reinzuschauen.
Ich schloss die Tür der Kammer hinter mir und begann die Etiketten zu lesen. Mein Puls ging schnell und mein Atem stoßweise, aber ich durfte mich nicht aus der Ruhe bringen lassen, obwohl ich schnell sein musste. Leise flüsterte ich die Namen der Zutaten, während ich suchte. Ich unterdrückte einen glücklichen Aufschrei, als ich sowohl über das Pulver, als auch über den Erumpent-Schwanz stolperte! Das war ja phantastisch! Glücklicherweise brauchte ich von beidem nicht so viel, was bedeutete, falls ich mehr herstellen müsste, würden die Zutaten definitiv eine Weile überdauern können.
Ich suchte mir noch den Rest zusammen und bediente mich an Slughorns Vielsafttrank, ehe ich das alles in meiner Tasche verschwinden ließ und dann schnell und unauffällig auf der Party wieder auftauchte. Wenn es doch immer so problemlos laufen könnte. Doch als ich meinen Blick hob, sah ich, wie Blaise mich beobachtete, während ich den Raum betrat. Mit diesem Drecksack hätte ich rechnen müssen. Ich nahm eine Bewegung im Augenwinkel wahr und sah, wie Snape sich ihm näherte und ihn plötzlich in ein Gespräch verwickelte – Zufall oder nicht, ich würde mich hüten, zu fragen.

Möglichst unauffällig stellte ich mich wieder zu einer Gruppe und tat so, als sei ich gerade von der Toilette wiedergekommen. Einige Leute tanzten. Es war erfreulich, dass die Stimmung dennoch so locker sein konnte. Ein Lächeln huschte über meine Lippen und ich hing ein wenig meinen Gedanken nach, doch dann fing ich Severus‘ spöttischen Blick auf, der gesehen hatte, wie ich die Tanzpaare beobachtete. Vermutlich hatte er mein Lächeln und den träumerischen Blick falsch gedeutet. Zur Antwort zog ich keck die Nase kraus und drehte mich weg, doch ich konnte mir vorstellen, wie er mich voller Spott fragte, ob wir nicht auch einen Tanz wagen würden oder ob ich ihm dafür nicht schon zu sehr verfallen war – erneut huschte ein Lächeln bei der Vorstellung über mein Gesicht.
„Miss Valentine, wie sind denn Ihre Pläne nach Ihrem Abschluss?“, ich wurde von Slughorn, der sich wohl schon eine Weile in diese Gesprächsgruppe integriert hatte, ohne dass es mir aufgefallen war, aus meinen Gedanken gerissen. Ich blinzelte verwirrt. „Meine Pläne?“, wiederholte ich geistreich. Alle Augen waren auf mich gerichtet und Slughorn sah mich erwartungsvoll an.
„Also“, begann ich etwas überrumpelt und wünschte mich weit, weit weg von hier, „so ganz weiß ich das noch nicht. Am liebsten etwas, das mir Spaß macht. Etwas, das mir liegt. Also lieber etwas mit Zaubertränken.“
„Vielleicht eher Auror, wenn Sie die UTZs in so vielen Fächern anstreben?“, schlug Slughorn vor, doch ich schüttelte den Kopf. „Dafür bin ich in Verteidigung…“, ich brach ab und korrigierte mich, „in Dunkle Künste nicht sicher genug. Mir reicht es, wenn ich einfach Tränke brauen kann.“ Ich lächelte schief.
„Echt schräg, wenn man bedenkt, wie sehr du früher immer gegen Professor Snape gewettert hast – man hätte nicht erwartet, dass du an dem Fach so eine Freude hast“, lachte Ginny.
Alle lachten mit und ich tat so, als ob. Ach, ihr Unwissenden, ihr habt ja keine Ahnung…
Ich hatte unbestimmt in den Raum gesehen, als etwas meine Aufmerksamkeit erregte. Die roten Haare und der Bart kamen mir doch bekannt vor. Am anderen Ende des Raumes stand der Ravenclaw, der das Graffiti von Carrow an die Wand gebracht hatte, mit Luna Lovegood in ein Gespräch vertieft. Ich runzelte die Stirn und verabschiedete mich mit einem Kopfnicken von meiner Gruppe, als Luna in eine andere Richtung davonschwebte.
„Hat sich der Künstler schon zu erkennen gegeben? Ich muss immer noch an diese phantastische Karikatur denken“, begann ich und der Ravenclaw wandte sich zu mir um. Als er mich erkannte, fing er an zu lachen.
„Tatsächlich nicht. Ich bin mir aber sicher, er weiß aber von seinem großartigen Fan“, antwortete er und machte eine kurze Geste, die auf meine leeren Hände deutete, „darf ich der Dame etwas zu trinken anbieten?“

Jetzt musste ich lachen. „Ich denke, ich bleibe nicht mehr so lange“, erklärte ich und fasste automatisch nach meiner Tasche.
„Alistair Alan Ollivander, hoch erfreut!“, scherzte der Ravenclaw und streckte mir seine Hand hin.
Ich ergriff sie lächelnd. „Evey Valentine. Wir hatten bisher noch nicht die Ehre? Ich meine, dich erst in letzter Zeit mal ab und an gesehen zu haben“, vermutete ich.
Alistair lächelte schief und nickte zustimmend. „Mein Vater ist beruflich viel unterwegs. Wir sind jetzt erst wieder nach Großbritannien gezogen, nachdem wir ein paar Jahre in Japan gelebt haben“, erklärte er mir und prostete mir charmant zu, „kampai!“
Wieder musste ich lachen. „Kampai!“, erwiderte ich. Auf den Mund gefallen war er definitiv nicht. Durch seine große Gestalt und seine sympathische, lässige Ausstrahlung fiel er sicherlich auch direkt auf.
„Vermutlich hörst du das viel zu häufig, aber dein Vater hat nicht zufällig beruflich etwas mit den Zauberstäben zu tun?“, fragte ich dann indiskret.
Alistair schmunzelte. „Wir sind mit ihm verwandt, ja, Garrick Ollivander ist mein Onkel. Diese vermaledeiten Zauberstäbe ziehen sich wirklich durch unsere ganze Familie, aber mein Vater stellt in dem Sinne keine her. Er vertreibt sie und erforscht neue Herstellungsmethoden.“
„Das ist ziemlich cool“, fand ich, „ihr habt euch nur nicht das ruhigste Jahr zur Rückkehr ausgesucht“, fügte ich dann etwas gequält hinzu.
Alistair wurde ernst und warf einen Blick in Richtung Slytherin. Und Snape.
„Da hast du wohl Recht“, seufzte er, „aber ich kann mir gleichzeitig keinen besseren Zeitpunkt für eine Rückkehr vorstellen. Abgesehen davon hatten meine Eltern keine wirkliche Wahl, nachdem was mit Garrick passiert ist.“
Wir hingen kurz unseren Gedanken nach und ich hielt es für besser, ihn nicht auf seinen Onkel anzusprechen.
„Wie ist Luna denn so?“, fragte ich dann, um das Thema wieder auf eine angenehmere Spur zu lenken.
„Jaaa“, sagte Alistair gedehnt und lachte, „ziemlich abgefahren auf jeden Fall. Bin noch nicht ganz sicher, über was wir eben genau gesprochen haben. Aber die Vorstellung, wie Snape sie in Zaubertränke unterrichtet hat, macht mich fertig. Er muss bei ihr durchgedreht sein.“
Ich musste erneut sehr laut lachen. Die Vorstellung war tatsächlich köstlich! Bei Gelegenheit musste ich ihn mal fragen…
„Mister Ollivander, wenn ich mich nicht irre?“, erklang plötzlich Snapes schnarrende Stimme hinter mir. Ich wandte mich um und fragte mich, ob er irgendein Warnsystem hatte, das ihn davon in Kenntnis setzte, sobald jemand seinen Namen aussprach. Doch dann lenkte mich die Beobachtung, dass Severus kleiner war als Alistair, von diesem Gedanken ab. Ich unterdrückte ein Schmunzeln, da sein sonst so tödlicher Blick von unten nach oben nur noch halb so gut funktionierte.

Enthusiastisch wandte sich der Ravenclaw um. „Professor Snape, wenn ich mich nicht irre?“, erwiderte er gespielt naiv, doch man sah den provokanten Spott in seinen Augen.
Snapes Blick verdunkelte sich. „Sie sollten im Vorfeld wissen, unter welcher Leitung die Schule steht, die Sie besuchen. Aber abgesehen davon… man hat dort vorn nach Ihnen gefragt.“
Alistair zeigte sich unbeeindruckt. „Oh, ich kenne Professor Dumbledore und Professor McGonagall sehr wohl, Sir. Es ist aber ein kleiner, bürokratischer Fehler unterlaufen, sodass die Büros vertauscht wurden und das Amt des Direktors derzeit auf den ersten Blick nicht direkt erkennbar ist. Deswegen wird der Laufbursche, der von ‚dort vorn‘ zu mir geschickt wurde, momentan für den Amtsbekleidenden gehalten – aber keine Sorge, der… Fehler wird bestimmt bald bereinigt“, sagte er freundlich und verabschiedete sich gelassen.
Snape warf ihm einen zornigen Blick nach, überraschte mich aber damit, ihn gehen zu lassen.
„Puh“, machte ich und sah von Severus zu Alistair und wieder zurück, „also ich finde ihn klasse“, scherzte ich dann und musste schmunzeln.
Snape funkelte mich wütend an.
„Er soll froh sein, dass ich ihn nicht gleich den Carrows melde“, zischte er, „und was machen Sie überhaupt noch hier? Machen Sie sich ab, ich komme später nach.“ Er brauste zornig davon und holte sich einen Drink. Da hatte jemand schlechte Laune, stellte ich amüsiert fest. Da mir diese Party allerdings wirklich nicht mehr viel zu bieten hatte und ich, so lustig es auch für mich war, es nicht verantworten wollte, dass Snape es sich mit Alistair nochmal anders überlegte, begab ich mich tatsächlich in Aufbruchstimmung. Ich steuerte kurz Ginny an, die sich gerade bei Luna aufhielt.
„Ich mach mich dann jetzt weg“, sagte ich und nickte Luna flüchtig zu.
„Alles klar, wir bleiben auch nicht mehr so lange. Sehen wir uns gleich?“, fragte Ginny.
Ich zuckte mit den Schultern. „Mal sehen. Vielleicht geh ich noch was lernen und bereite noch die UTZ-Vorbereitung vor“, wich ich ihr aus. Glücklicherweise nickte sie nur und ich machte mich aus dem Saal. Eventuell sollte ich mir etwas einfallen lassen, um vorzugaukeln, dass ich im Schlafsaal im Bett lag oder ähnliches, sollte ich abends mal bei Severus sein. Für heute Abend war die derzeitige Lösung allerdings in Ordnung, da mir die Party und das Lernen ein kleines Alibi verschafften. Ich war vor seinem Büro angekommen und betrat es ungesehen. Die Porträts und Bilder waren schon umgeklappt – da hatte wohl jemand schon vorher geplant, mich zu sehen, stellte ich mit hochgezogenen Augenbrauen fest.
Ich schlenderte ziellos durch sein Büro. Wie lange ich wohl würde warten müssen?


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