Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Die Faszination der Abscheu - Harlekin

von Quitschkugel

So beschwingend der gestrige Tag mit Snape auch gewesen war, so sehr zerbrach ich mir auch den Kopf, wie ich den schmalen Grat zwischen Widerstand und diesem Was-auch-immer mit dem Tränkemeister halten konnte. Ich musste für mich rausfinden, wo ich stand und wie ich es einhalten konnte, um mich selbst noch weiter im Spiegel betrachten zu können.
Samantha war so lieb gewesen und hatte nicht groß weiter nachgefragt, nachdem ich ihr gesagt hatte, dass meine Strafe bei Snape stattgefunden hatte. Sie konnte sich ja eventuell denken, dass ich dort mit keiner großen Strafe zu rechnen gehabt hatte. Das kam mir ganz gelegen, war sie doch zu Beginn so aufgelöst gewesen, weil sie dachte, mich dort durch ihre Kurzschlussreaktion reingeritten zu haben.
Fakt war, dass es in diesem Moment für mich Wichtigeres zu tun gab, als darüber nachzudenken, zu welcher Seite ich gehörte. Ich befand mich gerade im Verlies und suchte nach der Zelle, in die sie Neville gesteckt hatten. Mir blieb nicht viel Zeit, da einige DA-Mitglieder gerade oben für ein bisschen Trubel sorgten, sodass hier unten niemand patrouillierte und ich nach ihm schauen konnte.
„Evey?“
Ich war gerade um eine kleine Ecke gebogen. „Neville! Wie geht’s dir?“, fragte ich und eilte zu ihm. Er war tatsächlich an ältere Ketten gelegt worden, saß hinter den Gittern und lächelte mich mit einem schiefen Lächeln an.
„Na ja, du siehst ja, wo ich bin“, entgegnete er, „hab seit gestern auch nichts zu essen und zu trinken bekommen. Du hast nicht zufällig Wasser dabei?“
„Deswegen bin ich hier! Allerdings auch Kürbissaft vom Frühstück. Hoffe, das geht auch okay“, meinte ich lächelnd und reichte ihm alles, was ich vom Frühstück hatte mitgehen lassen können, durch die Gitterstäbe.
Er nahm es dankbar an und trank auf einen Zug die erste ganze Flasche leer, versteckte die zweite allerdings wohlweislich hinter sich in einem Loch in der Wand.
„Ich danke dir so sehr“, entgegnete er und machte sich daran, das Frühstück zu essen.
„Kein Problem. Die anderen halten oben gerade die Stellung. Wir hatten sogar daran gedacht, dich hier raus zu holen, aber… na ja, wir sind ja in dem Sinne in diesem Schloss mit ihnen gefangen. Du könntest auch nirgendwo hin und sie würden dich vermutlich nur noch stärker bestrafen“, erklärte ich und lehnte mich an die Gitterstäbe.

„Ja, das ist schon okay so. Hier unten habe ich wenigstens meine Ruhe“, entgegnete Neville scherzhaft. Es war beeindruckend, wie stark er mit dieser gesamten Situation umging und dass er dann immer noch solche Sprüche auf der Zunge liegen hatte. Er war wirklich nicht mehr mit dem zu vergleichen, der er vor ein paar Jahren noch gewesen war. „Snape hat dich gestern aber auch noch zwischengenommen, oder?“, fragte er dann etwas ernster.
Ich schüttelte den Kopf. „Lass gut sein“, gab ich nur zurück und schämte mich erneut. Immerhin bügelte ich das Ganze damit aus, dass ich ihm jetzt etwas Proviant mitbringen konnte. Ich musste mich irgendwie unauffällig dem Widerstand anschließen und mich bloß bei keiner Aktion erwischen lassen… vermutlich war das der einzige Weg, mit dem ich persönlich im Reinen war.
Wir schwiegen kurz.
„Oh, hätte ich beinahe vergessen. Hier, ich hab noch einfache Butterbrote gemacht, die man etwas leichter verstecken kann. Damit du eine Notration hast. Wir versuchen zwar morgen, das gleiche nochmal abzuziehen, aber wer weiß, ob das klappt?“, ich reichte ihm eine kleine Papiertüte, „allerdings muss ich jetzt schon wieder los. Sonst wird es gefährlich und wir kommen alle in Teufels Küche.“
Neville nickte. „Danke nochmal, sag das bitte auch den anderen“, meinte er und lächelte.
„Mach ich. Aber das ist das mindeste, du bist gerade für uns alle stark. Das hilft uns, weiterzumachen“, antwortete ich und erwiderte das Lächeln, ehe ich ihm noch kurz winkte und mich zum Gehen wandte.
„Hey, Evey“, hielt mich Neville aber nochmal zurück.
Ich sah über die Schulter zu ihm.
Er deutete bei sich im Gesicht auf die Stelle, wo ich meine Schramme von Carrow hatte. „Schicke Trophäe“, scherzte er grinsend.
Ich lachte, hob die Hand abermals zum Gruße und legte einen Tarnzauber auf mich. Vorsichtig und leise schlich ich um jede Ecke. Normalerweise müsste oben der kleine Tumult noch in vollem Gange sein, aber man konnte ja nie wissen.
Glücklicherweise kam ich ungesehen wieder in die Eingangshalle, wo ich in einer Ecke den Zauber aufhob und so tat, als wäre ich selbst überrascht. Die DA hatte ein riesiges Weasleyfeuerwerk gezündet. Das hatte den Vorteil, dass es erstens nicht zu löschen war und man zweitens nicht vor Ort sein musste – demnach konnten die Carrows auch keinen Schuldigen finden. Es hatte nur jemand Schmiere gestanden, damit keiner in den Keller ging oder wir es zumindest mitbekamen, und wir waren relativ sicher und unbemerkt zu Neville gekommen.
Ich beeilte mich, die Treppen hochzusteigen und so zu tun, als würde mich das Feuerwerk schnell aus der Halle vertreiben, während ich etwas belustigt beobachtete, wie Amycus und Alecto Carrow verzweifelt versuchten, dem Feuerwerk Herr zu werden.
Im zweiten Stock fing ich Ginnys Blick auf und nickte nur knapp. Es war sicherer, wenn man in der Öffentlichkeit nichts in dieser Richtung besprach – die Wände hatten Ohren. Ein kleines Lächeln konnten wir uns beide allerdings nicht verkneifen und ich setzte meinen Weg zu Geschichte der Zauberei, was bald begann, fort.

Gerade, als ich die nächste Treppe nach oben erreichte, kam mir ein mühsam beherrschter Tränkemeister entgegen, mit einem Slytherin, der ihn vermutlich geholt hatte, im Schlepptau.
„Valentine!“, bellte er und ich hob überrascht die Augenbrauen, „was ist da unten los?“, fragte er wütend und blieb ein paar Stufen über mir stehen.
Ich zuckte mit den Schultern und legte den Kopf in den Nacken, um ihn ansehen zu können. „Keine Ahnung, hab nur Feuerwerk gesehen. Dachte ich mir, geh ich lieber weiter“, antwortete ich salopp.
Er presste die Kiefer aufeinander und versuchte, sich weiterhin irgendwie zu beherrschen. „Geht es auch was genauer?“
Ich schüttelte den Kopf. „Ich bin nur vorbeigekommen. Ich weiß nicht, wie es begonnen hat und woher es kam. Ich wollte nur nichts damit zu tun haben. Wieso fragen Sie nicht den da?“, und ich machte eine Kopfbewegung in Richtung des unbekannten Slytherin, „er hat Sie ja wohl auch geholt, oder nicht?“
Snape schob mich etwas unsanft zur Seite und eilte wortlos weiter.
Ich stieß amüsiert die Luft aus. Meine Gedanken hingen nochmal der Situation in seinem Büro nach.
„Severus, wie bist du damals eigentlich überhaupt zu ihm gekommen?“
„Zum Dunklen Lord?“
„Ja.“
„Ich war jung und unerfahren. Das muss dir vorerst genügen.“
„Das klingt so, als würde ich irgendwann die Geschichte von dem großen Severus Snape hören.“
„Nicht sicher, ob du das willst.“
„Ehrlich? Ich habe die letzten sechs Jahre hier in Hogwarts nur auf diesen einzigen Moment hingearbeitet, Severus.“

Ein Lächeln huschte über meine Lippen, als ich daran dachte, wie rot er geworden war. Er hatte für einen Moment nicht gewusst, wohin mit sich, und war aufgestanden, um aus dem Fenster zu schauen, das etwas weiter weg von mir war. Irgendwann hatte ich ihn dann aus der Peinlichkeit gerettet und ihn nach einem banalen Zaubertrank gefragt und Snapes Herangehensweise, diesen herzustellen. Nach ein paar Zetereien seinerseits, wieso ich das nicht wisse, und einer weitreichenden Erklärung war unser Treffen relativ schnell zu einem Ende gekommen, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass mein Kommentar nun irgendwie zwischen uns stand. Er hatte nur einfach nicht damit umzugehen gewusst und wir würden uns bald in seinem Büro wiedersehen. Dass Snape gerade auch auf mich zugekommen war, war definitiv ein Indikator dafür gewesen.
„Schau mich nicht so an. Du vergisst, wer ich bin und was ich tue, wenn du bei mir bist.“

Ich seufzte und ignorierte den Knoten in meinem Magen. Glücklicherweise war ich vor dem Raum für Geschichte der Zauberei angekommen und ging schnell rein, um vor meinen Gedanken zu fliehen. Ein paar Leute waren schon da, allerdings sorgte das Feuerwerk vermutlich immer noch für Aufregung, weshalb viele noch in der Eingangshalle waren. War aber ja eigentlich egal, Professor Bins bekam das sowieso nicht mit.
Samantha war allerdings hier oben geblieben – wir hatten es als besser erachtet, wenn nicht zu viele Gryffindorer in der Nähe des Ablenkungsmanövers zu finden waren, und uns dazu entschlossen, uns ein wenig aufzuteilen.
„Und?“, fragte sie und ich nickte nur. Ich wollte keine Aufmerksamkeit erregen.
Damit war sie auch direkt zufrieden.
Ich holte mein Buch raus und tat so, als wäre ich begeistert, gleich mit dem Unterricht zu beginnen. In Wirklichkeit hatte ich allerdings der Bibliothek ein Buch entwendet (natürlich würde ich es zurückbringen, aber ich wollte nicht, dass man es zurückverfolgen konnte), das ich nun unauffällig in dem Schulbuch aufschlug. Ich wollte etwas Recherche betreiben, um meinen persönlichen Widerstand gegen Voldemort ein wenig voranzutreiben. Ich hatte für mich selbst die Entscheidung gefällt, dass die Beziehung zu… mit… (Merlin, was waren wir derzeit denn überhaupt?!) um Snape herum in Ordnung war, solange ich etwas für den Widerstand tat. Das war allerdings auch nur okay, wenn ich mich nicht erwischen ließ, damit das nicht negativ auf Snape zurückfiel (ich liebte diese Art von Teufelskreis). Lange Rede, kurzer Sinn: Ich hielt meinen Widerstand vor dem Widerstand geheim, damit wirklich niemand das Ganze auf mich zurückführen konnte – es war zermürbend.
Ich beugte mich ein wenig über das Buch, um wirklich alle ungewünschten Blicke darauf verhindern zu können, und begann ein wenig Recherche zu betreiben, wie man magische Farbe herstellte. Sie sollte sich am besten im nächsten halben Jahr nicht entfernen lassen. Dadurch, dass Professor Bins wieder die Hälfte der Stunde schlief und die andere Hälfte plötzlich von Merlin zum dreißigjährigen Krieg und dessen Auswirkung auf die magische Welt, hinüber zur Gründung von Hogwarts wechselte, kam ich eigentlich recht gut voran und hatte am Ende eine Anleitung, von deren Ergebnis ich mir viel erhoffte. Ich würde sie mit dem einen oder anderen Trick, den ich durch Zaubertränke kannte, vielleicht sogar noch verbessern können. Allerdings war ich mir unsicher, ob ich das wirklich tun wollte. Nicht, dass ich am Ende etwas mit Hirn in die Welt setzte, das sich den Anhängern Voldemorts anschließen wollte – wobei das Hirn da dann auch wieder nicht mehr gebraucht werden würde, dachte ich säuerlich.

Ich packte vor Ende der Stunde das Buch unauffällig weg und wollte es vor der nächsten Unterrichtstunde schnell zurück in die Bibliothek bringen.
„Ich komme später nach“, verabschiedete ich mich von Sam, die dies nur wortlos und mit einem Kopfnicken quittierte, und verließ den Raum. Draußen brauste gerade ein etwas angesengter Carrow vorbei und ich versuchte, nicht aufzufallen (während ich innerlich in mich hineingrinste) – er sollte nicht auf die Idee kommen, seinen Frust über das Feuerwerk an mir auszulassen. Wohin er wohl auf dem Weg war? Hauptsache ich kam ihm jetzt nicht in die Quere.
Ich atmete etwas tiefer durch und begab mich auf den Weg. Am liebsten würde ich ja jede freie Sekunde in Severus' Büro verbringen, wenn ich ehrlich war – es war dumm und naiv und ich wusste, es war nicht zu realisieren. Deswegen schob ich den Gedanken erst einmal nach hinten und das Buch in der Bibliothek an seinen Platz. Ein wenig unbeholfen kramte ich das Stück Pergament aus meinem Umhang, auf dem stand, was für Zutaten ich für die Farben benötigte.
Greifenklauenpulver war ein Problem, Knarlkierle würde ich bekommen. Snargalufffrüchte könnte ich noch im Gewächshaus ergattern, Nieskraut fand ich schon immer klasse und hatte ich immer irgendwo übrig, aber für den Erumpent-Schwanz musste ich mit irgendwem schlafen, um daran zu kommen. Ich strich mir durch die Haare. Das würde schon noch Arbeit geben… vermutlich war es am besten, wenn ich das Brauen dieser Zauberfarbmischung entweder in den Raum der Wünsche oder in die Elbenwelt verlegte. Und vielleicht war es auch nicht schlecht, wenn ich ein wenig Vielsafttrank zusammenmischte, um mich später besser tarnen zu können. Vielleicht konnte ich davon aber auch Slughorn etwas abzapfen, bis mein eigener fertig war. Hofften wir, dass alles so funktionieren würde, wie von mir geplant.
Mir fiel auf, dass ich heute ja noch Zaubertränke hatte. Vielleicht konnte ich unserem lieben Professor nochmal eine seiner Partys schmackhaft machen – natürlich, um die Stimmung etwas zu lockern. Dass es da nicht auffiel, wenn etwas abhandenkam, war bedauerlich… ich grinste.
Gesagt, getan.
„Professor?“, ich lächelte hinreißend.
Slughorn wandte sich mir mit hochgezogenen Augenbrauen zu.
„Ich habe gedacht, nach den etwas anstrengenden Wochen wäre vielleicht eine Ihrer Partys eine willkommene Ablenkung für die Schüler“, fuhr ich fort, als ich seine Aufmerksamkeit gewonnen hatte.
Er runzelte die Stirn – von allen Lehrern in Hogwarts war er der mit der lustigsten Gesichtsakrobatik und den aktivsten Augenbrauen. „Denken Sie nicht, es wäre ein wenig unangebracht, Miss Valentine?“, entgegnete er kritisch und warf einen Blick in den Raum. Ich hatte mit Absicht das Klassenzimmer wesentlich früher betreten, damit unser Gespräch nicht belauscht werden konnte. Es sollte keine Spuren zu mir führen.
„Ich glaube, gerade in solchen Zeiten muss man den Schülern Ablenkung und Normalität geben. Also… mitnichten, Sir. Tatsächlich finde ich den Augenblick kaum passender.“
Hoffentlich würde er zustimmen. Ansonsten hätte ich tatsächlich ein Problem und müsste anders an meine Zutaten kommen – oder im schlechtesten Fall meinen Widerstand anders ausüben. Slughorn schwieg einen Augenblick und die ersten Schüler betraten ebenfalls den Raum.

„Ich werde darüber nachdenken. Vielleicht wird sie dann allerdings lieber vollkommen öffentlich“, er warf einen besorgten Blick auf verschiedene Slytherin.
Ja, da hatte er recht – würde sich auch nur irgendwer bei den Carrows beschweren oder es kamen falsche Gerüchte auf, würde es ungeahnte Folgen haben.
Sam ließ sich auf dem Platz neben mir nieder.
„Worüber habt ihr gesprochen?“, fragte sie fast beiläufig und begann, ihre Sachen auszupacken.
„Ich vermisse nur ein wenig den Slugclub und hatte da auch schon mit dem einen oder anderen Mitglied gesprochen, dass ein Treffen nochmal schön wäre. Das kam gerade zufällig zur Sprache und er überlegt, eine öffentlichere Party zu veranstalten. Mehr nicht“, gab ich zurück. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen und ich senkte beschämt den Blick. Ich hasste es, mit ihr nicht mehr reden zu können, nur um um jeden Preis Snape zu schützen.
„Oh, ach so“, Sam lächelte so, dass es nahezu schmerzte, „klingt echt gut, wäre mal etwas anderes.“
Ich nickte und sortiere meine Zutaten. Meine Gedanken trieben wieder vorsichtig Richtung Snape. „Mal sehen, wer alles so kommt“, meinte ich und lächelte milde.
Damit begann der Unterricht.
Mir kam erneut eine Idee, falls das mit der Party nichts geben würde. Ein wenig in mich hineinlächelnd warf ich die gepressten Scheinwerferpilze in den Trank und fragte Sam, wie groß sie ihr Windei zerstückelte und beifügte. Irgendwie würde ich schon an meine Sachen kommen. Die Stunde näherte sich langsam ihrem Ende und ich sah, wie Slughorn mit leerem Blick ein wenig seinen Gedanken nachhing, während er am Pult saß. Ich hoffte, er dachte an die Party.

Plötzlich flog die Tür hinter uns auf und, während sich neunzig Prozent der Schüler von ihrem Herzinfarkt erholten, stürmte Snape mit der Todesserin Alecto Carrow im Schlepptau in den Raum. Slughorn wurde merklich bleich. „Professor?“, fragte er etwas zurückhaltend.
Ich möchte ja nicht fies sein, aber Respekt hatte ich vor diesem Menschen eher mäßiger Natur. Seufzend wandte ich mich ab und beobachtete Snape.
„Wir brauchen Ihre Dienste“, schnarrte Snape und warf einen Blick aus Stahl durch den Raum. Kaum merklich blieb er eine Sekunde an mir hängen, ehe er sich wieder dem Zaubertranklehrer vor sich zuwandte.
„Meine Dienste“, wiederholte dieser verwirrt und weniger geistreich.
„Sein Sie nicht so schwer von Begriff, Slughorn. Wir sind an Tränken interessiert“, blaffte Carrow und musterte ihn abschätzig, doch Snape gebot ihr mit einer Handbewegung Einhalt.
„Würden Sie uns vielleicht kurz in die Zutatenkammer folgen, wo wir die Sache in Ruhe erörtern können, Professor?“, verlangte der Direktor dann harsch und deutete auf die entsprechende Tür, sodass Slughorn nur noch mit einem Nicken antwortete.
„Sie stellen in der Zeit keinen Unfug an, verstanden?“, wandte er sich noch kurz an die Klasse, ehe er voran Richtung Kammer schritt. Snape blickte auch abermals durch den Raum, bevor er Carrow und Slughorn folgte. Kaum hatte sich die Tür geschlossen, begannen auch schon alle zu tuscheln.
„Wieso braucht SNAPE Hilfe bei Tränken von SLUGHORN?!“, fragte Samantha auch augenblicklich.
Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe keinen blassen Schimmer. Snape ist doch viel besser darin“, entgegnete ich und erntete für diesen Kommentar einen spöttischen Blick von meiner Freundin.
„Hey, das ist ‘ne Tatsache“, entgegnete ich mich schmunzelnd verteidigend.
„Vielleicht hat Snape durch sein Amt nicht mehr so viel Zeit wie vorher und sie brauchen Hilfe bei… diversen Tränken“, antwortete Sam dann und wir dachten beide das gleiche.
Irgendwelche kranken Sachen und Veritasserum für die Schüler – wobei zweites sowieso nach und nach mit dem Cruciatus-Fluch ersetzt werden würde. Ich erschauerte abermals bei dem Gedanken an die letzte Unterrichtsstunde von Dunkle Künste.
„Ich will es, glaube ich, gar nicht so genau wissen“, antwortete ich daraufhin, „damit möchte ich nicht unbedingt was zu tun haben.“
Sam seufzte. „Wo du recht hast.“
Die Tür öffnete sich und die Lehrer kamen wieder heraus; allen voran Snape, der mit großen Schritten die noch immer offenstehende Klassenzimmertür ansteuerte. Die pummelige Carrow hatte wirklich Mühe, Schritt zu halten. Wie es der „Zufall“ (in diesem Moment trug er den Namen „Severus“) wollte, passierten sie genau meinen Tisch.
Unauffällig, Severus. Ich wusste, er würde es mitbekommen.
Heute Abend, 22 Uhr, in mein Büro.
Auch wenn mein Herz kurz aussetzte, war ich über die Einladung nicht verwundert.
Es wird mir ein Vergnügen sein, Professor Snape.
Mein Puls schlug schnell, während ich versuchte, meine Hände ruhig zu halten. Es war mir, als würde ich Snapes spöttischen Blick in meinem Nacken spüren. Ach, dieser Harlekin…


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wir haben immer schon gespürt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl ich und Emma uns dessen nicht bewusst waren. Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas für sie empfindet.
Rupert Grint