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Fanfiction

Die Faszination der Abscheu - Zwischen den Welten

von Quitschkugel

„Sie verdammte-“, Snape brauste auf mich zu und erhob die Hand. Ich zuckte zusammen und erwartete einen weiteren Schlag, doch er blieb aus. Verwirrt und verängstigt öffnete ich die Augen.
Snape stand bebend vor Zorn vor mir, hatte aber in seinem Tun innegehalten und zerrte mich nach kurzem Zögern auf die Beine. Mit einer weiteren Handbewegung sorgte er wieder dafür, dass die Bilder alle umklappten. „Haben Sie außer der Wunde im Gesicht noch weitere Verletzungen?“, fragte er unwirsch.
„Was meinte Carrow eben mit dieser Bemerkung?! Was hatte das zu bedeuten?“, keuchte ich und Grauen ergriff mich.
„Stellen Sie keine Fragen“, herrschte mich Snape an, mied aber meinen Blick.
„Ich schwöre bei Gott, ich laufe Amok und kille jeden, wenn auch nur irgendwas-“
„-halten Sie die Klappe! Niemand rührt hier jemanden an! Er geht davon aus, dass ich Sie vermutlich demütigen werde! Das ist mir lieber, als wenn er sie irgendwo einsperrt oder foltert! Irgendwo habe ich dann ja doch noch ein bisschen Menschlichkeit in mir, verdammt nochmal“, fuhr er mich an und stieß mich auf die Couch.
Wir schwiegen uns beide erstmal an und beruhigten uns etwas.
„Carrow wusste von meiner Gabe zur Legilimentik“, sagte ich dann irgendwann, „mussten Sie es ihm sagen oder war das von ihm nur ein Schuss ins Blaue?“
Snape musterte mich verärgert. „Na, was glauben Sie? Immerhin lasse ich ihn laut Ihnen alles durchgehen.“
„Ach, seien Sie doch still!“, entgegnete ich sauer.
„Passen Sie auf, was Sie sagen, Miss Valentine! Bei Merlin, so wenig Grips er auch haben mag, er wird es sich erschlossen haben. Im Übrigen sorge ich gerade dafür, dass alle glauben, Sie hätten einen Zauberer als Vater. Die Sache mit Australien war nicht dumm – wenigstens etwas, was Sie nicht direkt wieder verbockt haben.“ Er seufzte genervt und setzte sich neben mich, während er mit einem Schwung seines Zauberstabs Wattepads und Alkohol herschweben ließ.

„Ich kann Sie nicht viel mehr versorgen, ohne dass es auffällt. Wenn jemand fragt, habe ich Sie zu meinem Amüsement genötigt, hier in meinem Büro auf Dienstmädchen zu machen und Sie geschlagen, sollten Sie nicht gespurt haben. Schmücken Sie es mit den Phantasien, die Ihnen gefallen“, ein wenig Spott blitzte in seinen Augen auf, „es ist mir egal, welches Echo daraufhin folgt.“
Ich verzog das Gesicht, wurde aber rot. „Sie sind gestört.“
Wieder schwiegen wir und ich strengte mich an, nicht zu zucken, als er mit den in Alkohol getränkten Pads meine kleine Schnittwunde auf dem Wangenknochen (vermutlich von einem Ring an Carrows Hand) desinfizierte.
„Der Vorteil dieser Geschichte wäre, dass Sie noch eine Weile unbehelligt hier bleiben könnten“, sagte Snape dann höhnisch.
Ich versuchte diese Bemerkung so gut es ging zu übergehen. „Wieso lassen Sie Neville einsperren?“, fragte ich stattdessen böse.
„Ich hätte ihm nicht helfen können, das wissen Sie. Er wird mittlerweile lästig und außerdem hasst er mich zu sehr, als dass er irgendwas von mir annehmen würde. Er hat genau diese Handlung von mir erwartet“, entgegnete Snape gefühllos und ließ von meiner Wunde ab. Die Sachen verschwanden so schnell, wie sie hergeflogen waren.
Ich wusste ja, dass er Recht hatte. Ich wollte nur nicht diejenige sein, die eine Sonderbehandlung bekam, wenn Neville doch derjenige war, der die ganze Zeit Stärke bewies.
„Nun, folgen Sie meiner ‚Einladung‘ oder müssen wir uns eine kürzere, glaubhaftere Geschichte überlegen?“, fragte mich Snape und sah mich mit verschmitzt glänzenden Augen an.
Ich brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass das tatsächlich ein ernstgemeinter Vorschlag gewesen war. Er lud mich gerade wieder dazu ein, privat Zeit mit ihm zu verbringen. Wieso war er diesbezüglich plötzlich so… offen und ungehemmt? Wieso hielt er sich so gar nicht zurück? War es, weil er jetzt Narrenfreiheit besaß und ich mittlerweile siebzehn war? Oder kam dieser plötzliche Wechsel woanders her?
Ich blickte ihn etwas überfordert an. Sein schelmischer Ausdruck verwandelte sich in Spott. „Ich scheine Ihnen ja mächtig den Kopf verdreht zu haben. Mehr, als ich vermutet hätte.“
Ich warf ihm einen säuerlichen Blick zu, doch mein Herz schlug schnell. „Was haben Sie in der Zeit mit mir überhaupt vor?“
Sein Blick ließ mich erröten. „Kommt darauf an, was Sie wollen, Miss Valentine“, entgegnete er rau.

Es war ein sonderbares Gefühl. Ich lag auf dem Rücken quer in seinem Bett und ließ den Kopf über die Kante hängen, während ich ihn betrachtete. Er saß unweit von mir entfernt in einem Sessel und hielt ein Glas Whiskey in seiner Linken. So verharrten wir bereits schon eine Weile, nachdem wir festgestellt hatten, dass es vermutlich nicht so klug war, uns irgendwo aufzuhalten, wo jederzeit jemand reinplatzen und uns so miteinander umgehen sah. Oh, ehe ich es vergaß zu erwähnen: Bevor wir diese Entscheidung getroffen hatten, hatte ich lediglich mehrere Augenblicke um meine Fassung gerungen – natürlich sehr zu Snapes Erheiterung. Er genoss es förmlich, mich in Verlegenheit zu bringen, was meinem beschämten Zustand dann nicht sonderlich zuträglich war.
Jedenfalls blieb als ungestörter Ort nur dieser, sein Schlafplatz, also hatte ich mich meiner Schuhe entledigt und mich auf seinem Bett eingenistet, was er wortlos akzeptierte – ein kleines bisschen wirkte es sogar so, als würde es ihm gefallen, aber er war ja schwierig einzuschätzen. Ich für meinen Teil wollte nur sehen, wie weit ich gehen konnte.
„Müssen wir wirklich immer noch auf das höfliche ‚Sie‘ achten?“, fragte ich dann auch prompt und hob spöttisch die Augenbraue, während ich ein Bein dabei anwinkelte. Dass mein Rock dadurch etwas mehr Bein zeigte, ignorierte ich geflissentlich.
„Es soll mir egal sein, solange du es schaffst, es auf diesen Raum zu beschränken“, entgegnete er gleichgültig. „Oder auf dieses Bett“, fügte er dann noch mokant hinzu.
Ich drehte mich auf den Bauch und beobachtete ihn weiterhin, während ich versuchte, keine roten Wangen zu bekommen.
„Bin ich ein Verräter, weil ich mich so mit dir treffe und Neville im Kerker lasse?“, wollte ich wissen und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter. Solche Gedanken vertrieben die Röte in meinem Gesicht ziemlich zuverlässig.
„Wenn man bedenkt, dass der Ursprung dieses Treffens eher unfreiwilliger Natur war und ich dich gerade damit ‚bestrafe‘“, ein amüsiertes Funkeln huschte durch seine Augen, „auf meinem Bett herumzutollen, wohl kaum“, entgegnete Snape immer noch desinteressiert, „allerdings wäre es interessant, zu wissen, wie du mir gegenüber eingestellt bist. Das ist ausschlaggebend dafür, ob man als Außenstehender an deiner Loyalität zweifeln könnte oder nicht.“

„Wie meinst du das?“, fragte ich misstrauisch.
„Würdest du die anderen für mich verraten? Würdest du geheime Informationen, soweit sie dich erreichen, an mich weitergeben?“, fragte er und sein Blick wirkte so amüsiert, wie herausfordernd.
„Fragst du das in meinem oder in deinem Interesse? Ich halte mich raus, so, wie du es gern hättest. Das sollte reichen“, entgegnete ich vorwurfsvoll.
Snape schien das Ganze nur weiterhin zu erheitern. „Ich würde keinerlei Informationen von dir nutzen. Dafür würde ich sie vermutlich viel zu unreflektiert aufnehmen und das ist zu gefährlich“, entgegnete er dann und blickte mich leicht hochmütig an.
Ich stützte meinen Kopf auf meine rechte Hand und erwiderte seinen Blick. Dann ließ ich meinen linken Zeigefinger erst auf ihn, dann auf mich und wieder zurückzeigen. „Wieso gehst du plötzlich so offen mit… uns… um? Wenn du dich doch all die Jahre gewehrt hast?“, wollte ich wissen.
Snape runzelte etwas verstimmt die Stirn. „Du stellst gerade sehr viele Fragen“, stellte er mürrisch fest.
Ich lächelte ihn süffisant an. „Scheinbar stelle ich auch die richtigen Fragen, sonst würdest du dich nicht unwohl fühlen“, entgegnete ich.
Er stand auf, hockte sich direkt vor mich vors Bett und sah mir undeutbar in die Augen. Ich biss mir auf die Unterlippe und überlegte, was wohl als nächstes kommen würde.
„Jetzt wäre es kein Verbrechen mehr“, entgegnete er leise und wieder glitzerte ein Hauch von Hohn in seinen Augen.
„Tz“, machte ich und ignorierte meinen rasenden Puls, „als hätte dich das vorher interessiert. Nichts für ungut, aber mich zu küssen, als ich 14 war? Das hat dich auch nicht davon abgehalten. Also: Was ist der wahre Grund?“
Er zuckte mit den Schultern. „Es gibt einfach keinen Grund mehr. Diese Treffen sind sowieso heimlich und was ist schon noch von Belang?“
Ein solcher Umgang mit Dingen war für ihn dann allerdings doch eher untypisch. Ich setzte mich auf, während er immer noch vor mir hockte, und blickte ihn kritisch an. „Wieso ist nichts mehr von Belang?“
„Ich kann es nur wiederholen. Die oberste Priorität liegt beim Dunklen Lord, alles Weitere ist nicht von Belang. Da kann ich auch solche privaten Aktivitäten führen. Solange sie nicht schaden, sind sie egal“, antwortete Snape kühl und richtete sich wieder auf, um seinen Blick von oben herab auf mir ruhen zu lassen.
„Oh, nett ausgedrückt, Professor. Fühle ich mich gleich als wichtiger Bestandteil deines Lebens“, entgegnete ich spitz, allerdings wollte ich mich nicht beschweren. Vielleicht hatte er ja auch schon Lunte gerochen und wusste, dass es vielleicht nur noch ein halbes Jahr dauern würde. Ich schluckte schwer und sah gedankenverloren zu Boden.

„Severus“, meinte ich dann ernst und seine Augen verengten sich ein wenig aufgrund meiner veränderten Tonlage, „ich habe mich dazu entschieden, dir blind zu vertrauen und alle anderen dafür hinten anzustellen. Ich glaube daran, dass das alles hier einen Sinn hat. Sei dir dessen bitte bewusst.“ Ich sah ihn gewichtig an.
Er erwiderte meinen Blick kalt und ausdruckslos, bis er sich dann wieder zu seinem Sessel, in dem er eben noch gesessen hatte, umwandte. „Ich weiß“, entgegnete er dann nur und ließ sich darin nieder, „vergiss du aber niemals, dass vor diesen privaten Interessen derzeit etwas anderes steht.“
Ich rutschte vom Bett und stellte mich hin, um einen prüfenden Blick auf meine Schulkleidung zu werfen, falls sie zu sehr verrutscht war. „Ja, ich vergesse das schon nicht. Bleib einfach nur irgendwie bei mir, der Rest ist okay“, seufzte ich, zog meinen Rock zurecht und nahm mir wie an unserem ersten Abend einen Schluck aus seinem Glas.
„Hey, mir ist schon in den Erinnerungen aufgefallen, die du mir gegeben hast, dass du relativ häufig Whiskey trinkst“, sagte ich dann und grinste ihn frech an.
In seinen Augen glänzte es schalkhaft. „Ist das so?“, entgegnete er, „vielleicht solltest du deine Nase nicht so unverfroren in fremde Angelegenheiten stecken.“
„Ich mach das nur bei denen, die mich interessieren“, antwortete ich und gab ihm sein Glas zurück.
„Du scheinst dieses Teufelszeug aber auch liebgewonnen zu haben. Du solltest solche Eigenschaften nicht von mir übernehmen“, tadelte mich Severus schelmisch und lächelte ein dünnes, verschmitztes Lächeln.
Ich lachte. „Ach, solange ich nicht so ein alter Sauertopf* werde wie du, ist es doch in Ordnung“, neckte ich ihn und zwinkerte ihm zu.
Er lächelte weiterhin schalkhaft und knurrte: „Pass auf, mit wem du dich anlegst.“
Ich musste wieder lachen und setzte mich auf das Bett. Niemals hätte ich erwartet, so mit Snape einmal umgehen zu können. Es war beinahe zu schön, um wahr zu sein und eine kleine Stimme in mir schürte auch immer mal wieder das flaue Gefühl in meinem Magen. Konnte der Kopf nicht ein einziges Mal die Klappe halten?!
„Sie klingen gefährlich, mein Herr“, entgegnete ich und lächelte ihn spielerisch an.
Er schnaufte nur amüsiert und blickte kurz durch den Raum.
Es klopfte unten plötzlich und jemand trat ein. Erschrocken griff ich nach meinem Zauberstab und legte mir so meine Schuhe an. Dann machte ich auf beschäftigt und räumte den Raum auf.
„Falls ich hier nur ein Staubkorn finden sollte, fangen Sie gleich von vorn an, haben Sie mich verstanden, Valentine?“, blaffte Snape und erhob sich. In seinen Augen glänzte es allerdings immer noch schelmisch.
„Ja“, hauchte ich für den Besucher und streckte dem Tränkemeister die Zunge raus.
Seine Lippen formten kaum merklich ein spöttisches Lächeln, was allerdings sofort erlosch, als er an die Brüstung trat, die ihm einen Blick auf den unteren Teil seines Büros ermöglichte.
„Wer da?“, fragte er kalt und seine Stimme war wieder so, wie ich es von ihm kannte – herrisch, fordernd und abweisend. Ich lächelte in mich hinein und schüttelte das Bett auf.

„Professor“, es war McGonagalls Stimme, die ich vernahm. Ich bekam direkt ein schlechtes Gewissen, da ich vor ihr so tat, als würde ich hier eine Strafe absitzen, obwohl nichts war. War es richtig, allen etwas vorzumachen? Ich sollte wirklich darauf achten, Bestrafungen zu entgehen, damit ich nicht so eine Maskerade halten musste. Irgendwie musste ich einen Zwischenweg finden – das Gefühl, alle zu verraten, ließ mich einfach nicht los und die derzeitige Lage war in dieser Form nicht richtig. Auch wenn ich den Umgang mit ihm genoss; mehr als alles andere auf der Welt.
„Haben Sie einen Schüler hier?“, unterbrach sie sich selbst und wirkte etwas erschrocken.
„Ja“, entgegnete Snape kalt und ging die Treppenstufen nach unten.
Ich trat an die Brüstung und hob kurz die Hand.
„Miss Valentine?!“, entfuhr es McGonagall überrascht.
Snape blieb auf den Stufen stehen und sah mich zornig an. „Habe ich Ihnen erlaubt, sich von der Arbeit zu entfernen?“, fuhr er mich an, „Sie scheinen ja Gefallen daran gefunden zu haben, für mich zu arbeiten. Vielleicht sollten wir hier eine Regelmäßigkeit einführen.“
Ich ging erschrocken wieder zurück an meine „Arbeit“, wo mich McGonagall nicht sah.
„Was möchten Sie, Minerva?“, fragte Snape nun von unten.
Sie schien einen Moment zu brauchen, um das eben Gesehene einzuordnen, bis sie das Wort ergriff: „Es geht um die Professoren Carrow. Denken Sie nicht, es geht langsam ein wenig zu weit mit den Flüchen, Severus? Sie können mir doch nicht erzählen, dass Sie das ernsthaft kalt lässt! Das hier sind noch Kinder!“
„Dafür sind Sie hierhergekommen, Professor?“, entgegnete Snape kalt, „die Professoren wurden angewiesen, hier für Ordnung zu sorgen. Die allgemeinen Regelverstöße sind zurückgegangen. Abgesehen davon müssen die Schüler lernen, mit Konsequenzen zu leben.“
McGonagall machte ein entrüstetes Geräusch. „Konsequenzen? Das ist willkürliche Folter!“
„Minerva, falls Sie mit dem derzeitigen Regiment nicht zufrieden sind, bitte ich Sie, Ihre Beschwerden an das Ministerium zu richten. Ich kann dann allerdings nicht mehr für Ihre Stelle an dieser Schule garantieren, da ich Illoyalität innerhalb des Kollegiums nicht dulde. Falls Sie sich für diesen Weg entscheiden sollten, behalten Sie bitte im Hinterkopf, was das Haus Gryffindor ohne Ihre Hauslehrerin sein wird“, entgegnete Snape barsch und ich konnte mir seinen Blick und seine Körpersprache nur zu gut vorstellen. Ich schluckte hart.
„Wie fällt Ihre Entscheidung aus?“, fragte er dann nach einer kurzen Pause mit einem höhnischen Unterton.

„Ich dachte ja, es wäre noch mit Ihnen zu reden, Severus, aber Sie haben vermutlich alle Menschlichkeit verloren, als Sie Albus kaltblütig ermordet haben!“, donnerte McGonagall mit bebender Stimme und rauschte aus dem Büro.
Ich kam in dem Moment an die Brüstung, als Snape sich seufzend mit den Händen durch das Gesicht strich und sich wieder die Treppen nach oben zu mir begab.
„Schau mich nicht so an. Du vergisst, wer ich bin und was ich tue, wenn du bei mir bist“, sagte er scharf und trank den letzten Schluck aus seinem Glas. Danach ließ er sich in den Sessel fallen und starrte düster ins Leere. Es ging definitiv nicht einfach spurlos an ihm vorbei. Aber ja, er hatte Recht, ich vergaß seine Position sehr schnell.
Ich warf einen kurzen Blick unten in das Büro, ehe ich zu ihm ging. Allerdings war ich unsicher, was ich nun sagen sollte. Ich wusste im Grunde immer noch nicht, wieso er die Dinge so laufen ließ, wie sie hier liefen. Die einzige Hoffnung, auf der mein ganzes Vertrauen zu ihm aufbaute (es war ein sehr wackeliges Konstrukt, wenn ich ehrlich war), war, dass er eigentlich noch zu uns gehörte, aber mit allen Mitteln seinen Stand beim Dunklen Lord aufrecht halten musste. Irrwitzig, auf welche Ideen man kam, wenn man nur verliebt genug war.
„Severus, wie bist du damals eigentlich überhaupt zu ihm gekommen?“, fragte ich ruhig.
Snape sah auf und blickte ein wenig überrascht von meiner unerwarteten Frage. „Zum Dunklen Lord?“, entgegnete er.
„Ja.“
„Ich war jung und unerfahren. Das muss dir vorerst genügen“, kam es nur barsch zurück.
Ich seufzte und entschied mich, einen Schritt weiter zu gehen. Mit pochendem Herzen setzte ich mich ungefragt auf seinen rechten Oberschenkel, ängstlich, er würde es nicht zulassen oder mich für den Versuch auslachen. Doch er blickte mich nur überrascht (und etwas überfordert) aus seinen schwarzen Augen an und schwieg.
„Das klingt so, als würde ich irgendwann die Geschichte von dem großen Severus Snape hören“, meinte ich und lächelte mild.
Er sah mürrisch weg, wirkte aber zugleich auch etwas peinlich berührt. „Nicht sicher, ob du das willst“, knurrte er und drehte das Glas auf der Lehne unruhig mit seiner linken Hand.
Ich lachte leise. „Ehrlich? Ich habe die letzten sechs Jahre hier in Hogwarts nur auf diesen einzigen Moment hingearbeitet, Severus.“


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*Kleine Bemerkung am Rande: An dieser Stelle habe ich online nach einem Synonym für „Griesgram“ gesucht, weil es mir sonst zu hart klang. Neben Sauertopf, Brummbart und Stoffel kam auch das in meinen Augen phantastische „Nieselpriem“, das ich am liebsten direkt verwendet hätte, da noch nie vorher gehört :'D. Allerdings wollte ich euch das Googlen ersparen und entschied mich lieber für diese kleine Randbemerkung, um diese kleine "Entdeckung" zu teilen, sollte dieser Begriff in eurer Umgebung nicht bekannt sein.


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Als ich das Buch las, sah ich es sofort vor mir. Für mich war klar, wie der Film aussehen würde.
Alfonso Cuarón über den dritten Harry-Potter-Film