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Fanfiction

Die Faszination der Abscheu - Auftakt zum 7. Jahr

von Quitschkugel

„Haben Sie irgendwas mitbekommen mit dem Snapejungen?“, fragte uns die Wirtin, als wir runter zum Frühstück kamen.
Nicht, dass ich vorher wirklich Hunger gehabt hätte, aber spätestens in diesem Moment verabschiedete sich jeder Appetit und ich wurde recht herzlich von eine Welle Übelkeit begrüßt, die begleitet wurde von einem Kloß in meinem Hals.
„Wieso fragen Sie?“, entgegnete ich wie beiläufig, während ich mir einen Kaffee einschenkte und die ältere Dame ein wenig verfluchte.
„Na, seit heute Nacht tauchen immer mehr komische Gestalten an seinem Haus auf. Ich weiß nicht mal, ob er zu Hause ist. Gestern war aber noch alles in Ordnung?“, fragte sie.
Dieses Klatschweib. Immer noch. „Soweit ich mich erinnern kann… Bei uns war noch alles in Ordnung. Aber er weiß schon, was er tut“, sagte ich und lächelte zuckersüß, um alles andere zu maskieren.
Die Wirtin zuckte mit den Schultern. „Wenn Sie das meinen“, gab sie zurück.
Ich bat sie schon direkt um die Rechnung, sodass Sam und ich nach dem Frühstück sofort nach Hogsmeade apparieren konnten, denn ich wusste nicht, ob wir hier in Spinner’s End gesehen werden sollten.
Sam saß bereits an einem Tisch in der Ecke des Raumes. Wir waren gerade die einzigen Gäste hier, was meiner Meinung nach auch besser so war.
„Was wollte sie?“, fragte mich meine Freundin, die das Gespräch nur am Rande mitbekommen hatte.
„Sie meinte, bei Snape laufen ziemlich viele, komische Leute rum. Ich nehme an, das liegt am Zeitungsartikel. Ist wohl heute Nacht schon durchgesickert. Ich hoffe, dass es in Hogsmeade nicht so zugeht.“
Sam nickte nur zustimmend und aß ihr Rührei weiter.


„Oh Merlin, Hogsmeade ist die Hölle! Was zum Henker?“, schimpfte ich und kämpfte mich mit Sam durch die Menge, die vor Hogwarts stand und protestierte, „ernsthaft, deren Anliegen in allen Ehren, aber was kann Hogwarts bitte für den Beschluss?! Sollten sie nicht lieber vor dem Ministerium stehen? Vor Snapes Wohnung? Meinetwegen auch vor Du-weist-schon wem!? Aaargh…“ Ich kriegte hier Plag.
Samantha amüsierte sich ein wenig darüber, wie ich mich über die (hier leider immer noch sehr unsinnigen) Protestanten echauffierte und kämpfte sich weiter mit mir durch die Menschenmenge, um bis zum Tor zu kommen. Wir wollten doch nur zu McGonagall, dachte ich gequält.
„Hagrid“, keuchte ich, als wir es endlich geschafft hatten.
Der Wildhüter sah auf und erkannte mich sofort. „Evey?“, fragte er verwirrt.
„Sam und ich müssen zu Professor McGonagall, kannst du da vielleicht was machen?“, fragte ich.
„Aber doch nich’, um ebenfalls zu demonstrier’n, oder?“, entgegnete Hagrid misstrauisch. „Ich hab hier nämlich schon genug zu tun.“
„Nein… wir müssen mit ihr reden“, erklärte ich.
Hagrid öffnete das Tor einen Spalt und Sam und ich glitten, so elegant es bei den Menschenmassen eben noch ging, hindurch, ohne dass uns noch jemand folgen konnte.
„Sie müsste im Büro des Direktors sein. Unfassbar, dass… der… da jetzt bald sitzt…“, sagte Hagrid hasserfüllt, wurde allerdings von der streikenden Menge abgelenkt, sodass Sam und ich uns in das Schloss begaben.
Wir suchten das ehemalige Büro von Dumbledore auf und waren überrascht, als wir kein Passwort benötigten, um hineinzugelangen.
Samantha klopfte an die Tür und wir hörten, wie McGonagall von innen hereinbat.
Wir betraten das Büro.
„Oh, Miss Valentine? Und Miss Sherin? Was kann ich für Sie tun?“, fragte McGonagall und stand von Dumbledores Schreibtisch auf. Sie wirkte ein wenig gestresst.
„Wir hätten eine Frage an Sie, Professor“, fing ich an und versuchte mich nicht daran zu stören, dass hier alles wie immer wirkte, aber die falsche Person in diesem Büro war.
„Dafür kommen Sie an dem heutigen Tag hier her?“, McGonagall zog die Stirn kraus, „na ja, setzen wir uns erst einmal. Möchten Sie etwas trinken?“

„Nein, danke…“, sagten Sam und ich.
„Was kann ich für Sie tun?“, wollte McGonagall wissen und deutete auf die Sitzecke, in der ich damals mit Dumbledore über Snape gesprochen hatte. Wir setzten uns.
„Wir wollten Ihre Meinung hören, Professor“, begann Samantha, „wie wir uns als Schüler von Hogwarts nun verhalten sollten.“
„Wie meinen Sie das?“
„Erachten Sie es für sinnvoll, wenn wir dem Widerstand beitreten?“, fragte Sam geradeaus.
McGonagall musterte Sam und mich mit einem kritischen Blick. „Sie sind gerade mal 17 Jahre alt“, sagte sie dann.
„Wissen wir“, erwiderte Sam, „und damit sind wir volljährig. Allerdings wissen wir nicht, wie es sich innerhalb dieser Mauern nächstes Jahr gestalten wird und wir wollten wissen, wie Sie die Lage einschätzen und was am sinnvollsten erscheint. Es bringt nichts, wenn wir hier dauernd auf den Putz hauen und dem Widerstand damit mehr schaden als nutzen.“
McGonagall räusperte sich. „Wissen Sie, ich kann Ihnen keine Einschätzung geben“, sagte sie dann und blickte uns streng an, „ich weiß selbst nicht, welche Veränderungen auf uns zukommen werden. Ich würde Sie daher bitten, sich erst einmal ruhig zu verhalten. Die Schüler von Hogwarts sollen am wenigsten unter diesem Krieg leiden. Achten Sie aufeinander, schützen Sie die jüngeren Schüler, aber ziehen Sie nicht unnötig den Zorn von… Sie-wissen-schon-wem und seinen Handlangern auf sich“, riet sie uns dann. Ihr Blick verdunkelte sich und ich konnte mir zu gut vorstellen, wen sie gerade als Handlanger vor Augen hatte.
Wir nickten. Also erst Beine still halten und sehen, wie sich die Lage entwickelte. Wie Sam und ich anfangs gedacht hatten.
„Gut, danke, Professor“, meinte ich und fügte hinzu, „wie sehen Sie die Lage mit Professor Snape?“
„Miss Valentine, wie soll ich die Lage schon sehen? Selbstverständlich ist sie verheerend und die Vorstellung, ihn bald hier in dieses Büro zu lassen, ist mir zuwider! Aber das Ministerium ist nun unter der Kontrolle von Sie-wissen-schon-wem und wir können nichts dagegen tun, als ihn hier in unsere heiligen Hallen zu lassen“, entgegnete McGonagall entrüstet, „Miss Sherin, Miss Valentine“, sie erhob sich, „tun Sie mir einen Gefallen. Bleiben Sie stark und vermitteln Sie diese Stärke, wenn andere sie brauchen. Passen Sie auf sich auf und wir sehen uns zum neuen Schuljahr wieder.“
Sam und ich tauschten noch einen Blick aus, ehe wir uns erhoben und uns mit einem Handschlag von Professor McGonagall verabschiedeten.


Noch nie war ich so nervös gewesen, als ich den Hogwarts-Express betrat. Meine Knie zitterten und ich schaffte es beinahe nicht, meinen Koffer in der Hand zu halten, weil diese so kalt und schweißnass war. Mit Mühe zog ich ihn hinter mir in den Zug und suchte ein leeres Abteil für mich und Samantha. Dass Harry dieses Jahr nicht nach Hogwarts kam, ebenso wie Ron und Hermine, war eigentlich jedem klar und wunderte niemanden. Alle hofften nur, dass sie einen Plan verfolgten, wie sie es schon immer getan hatten.
Ich erblickte ein Abteil und schleppte mich und den Koffer (anders konnte man es nicht mehr betiteln…) hinein, ehe ich mich auf einen Sitzplatz warf und den Koffer ungeachtet vor mir stehen ließ. Den konnte ich später auch noch hinaufräumen. Bis dahin beobachtete ich das hektische Treiben auf dem Bahnsteig, wie sich Eltern – sehr nervös… – von ihren Kindern verabschiedeten, Erstklässler etwas ängstlich, aber auch begeistert den Zug bestaunten, manche von ihnen aber auch damit beschäftigt waren, panisch ihren entlaufenen Tieren hinterherzuhetzen. Man könnte meinen, es war alles wie immer.
Es klopfte an der Tür und ich wandte meinen Blick um. Es war Neville. Ich lächelte und winkte ihn herein. „Hi! Alles klar?“, fragte ich.
Neville nickte, blieb aber stehen. „Ich wollte nur mal schauen, wer noch alles nach Hogwarts geht dieses Jahr“, meinte er, „bei dir auch alles in Ordnung?“
Ich nickte ebenfalls. „Wen hast du denn bisher alles so gesehen?“
„Es fehlen irgendwie kaum welche… wundert mich bisschen“, antwortete Neville achselzuckend, doch dann verdüsterte sich seine Miene, „kann aber vermutlich im Laufe des Jahres abnehmen.“
„Vermutlich“, ich seufzte, „wahrscheinlich fehlen die, die Muggelgeborene sind? Ich glaube, das wäre das Vernünftigste, was sie tun können… Hogwarts ist nicht mehr sicher für sie“, meinte ich darauf mit belegter Stimme.
Neville seufzte schwer. „Da hast du leider recht…“, meinte er und schüttelte den Kopf, „aber gut… soll ich dir damit helfen?“, fragte er dann und deutete auf den Koffer vor mir.
Ich schüttelte leicht lachend den Kopf. „Nein, aber danke. So schwer ist er nicht. Ich hatte nur gerade keine Lust, ihn hochzuhieven.“
Neville erwiderte mein Lächeln. „Alles klar. Ich mach mich aber dann mal weiter… ach so, ehe ich es vergesse. Sam kommt doch auch wieder zur Schule, oder?“
Ich nickte. „Ja, sie dürfte hier gleich reinkommen, wenn sie mich findet.“
„Alles klar“, meinte Neville nur noch, ehe er sich mit einem kurzen Gruß per Hand verabschiedete und ging.
Ich musste auch nicht lange warten, bis auch Sam eingetrudelt kam. Es war kurz vor der Abfahrt des Hogwarts-Express, als sie sich und ihren Koffer in das Abteil verfrachtete.
„Hallöchen!“, begrüßte sie mich fröhlich und warf schwungvoll ihren Koffer auf die Ablage über den Sitzplätzen. „Also wenn das Abteil so leer bleibt, bin ich begeistert!“
Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Wir fahren in die Ausbildungsakademie für kleine Todesser und du strahlst über beide Ohren“, meinte ich dann, musste aber grinsen.

„Grinsend und voller Vorfreude ins Verderben! Ist das nicht was? Ich find das klasse! Endlich mal was los in Hogwarts. Auch für uns und nicht nur für Harry!“
Ich schüttelte abermals grinsend den Kopf und entschloss mich dazu, nun ebenfalls meinen Koffer nach oben zu tun. Kurz darauf flappte ich mich wieder auf meinen Platz. Jetzt konnte es losgehen. Tatsächlich hatten Sam und ich die gesamte Zeit dieses Abteil für uns, was wir auf unsere Art und Weise genossen (jeder hatte eine komplette Bank zum Pennen). Allerdings wurden wir von einem griesgrämig schauenden Zauberer geweckt, der mit dem Süßigkeitenwagen vorbeikam. Nach einer irritierten Frage von mir, wo denn die alte Dame sei, die das all die Jahre vorher gemacht habe, schnaubte er nur, sie müsse sich vor dem Ministerium verantworten. Sie sei nur muggelabstämmig.
Nach einer schier endlosen Fahrt, in der meine Nervosität wuchs und in der Sam und ich genügend Zeit fanden, unsere Umhänge anzulegen, kamen wir in Hogwarts an. Doch nicht nur ich war nervös und angespannt. Ich sah diese Gefühlsregungen auch bei Sam und, als ich ausstieg, bei nahezu allen Schülern der Häuser Gryffindor, Hufflepuff und Ravenclaw. Die meisten Slytherins strahlten… haha, warum nur? Nahezu unerklärlich.
Wie jedes Jahr brachten uns die Kutschen mit den Thestralen zum Schloss und der Schülerstrom ging, wenn auch zögerlich, in Richtung Großer Halle. Alles in mir widerstrebte sich, dort hineinzugehen. Ich atmete tief durch, tauschte einen Blick mit Sam, die sichtlich das gleiche dachte wie ich, betrat (zumindest äußerlich) entschlossen die Halle… und sank augenblicklich in mich zusammen. Zuerst wollte ich meinen Blick gar nicht erst heben, so tun, als sei ich Luft… aber dann fiel mir auf: Wo war eigentlich meine Entschlossenheit, mein ungezügeltes Temperament, mein Evey’sches Verhalten? Doch selbst wenn ich mein ach so großes Ego behalten hätte: Ich spürte Snapes Blick so deutlich auf mir, dass es nahezu körperlich wurde. Unentschlossen hob ich das Haupt, damit unsere Blicke sich kreuzten (ich setzte einfach mutig auf die Entfernung und hoffte, dass er meine Unsicherheit nicht merkte) und er sich abwandte. Er war manchmal so furchtbar berechenbar, denn kaum, als er merkte, dass ich ihn ebenfalls ansah, drehte er sich tatsächlich zu einem Kollegen um und tat so, als habe dieser ihn angesprochen.
Ich verdrängte die Stimme, die mir sagte, er habe nur darauf gewartet, mich zu sehen und habe deswegen die ganze Zeit den Eingang beobachtet. Stattdessen zwang ich mich dazu, mein Kinn noch ein wenig höher zu recken, und setzte mich sogar nahezu wieder stolz an den Gryffindortisch. Jetzt hätten wir ja beinah unsere Selbstachtung vor der Halle liegen lassen, dachte ich sarkastisch und ließ meinen Blick kurz zum Eingang huschen.
Samantha ließ sich leise seufzend neben mir auf den Stuhl fallen. „Er hat dich angesehen“, meinte sie dann noch leiser. Die innere Stimme, die ich eben noch versucht hatte, mundtot zu machen, schrie triumphierend auf, schien nun in die Offensive gehen zu wollen und fing mit einem „Ich hab es dir gesagt!“ an. Dann schien sie mir beinah ein „Vielleicht hatte er doch…“ abringen zu wollen, doch da schredderte ich sie gnadenlos mit meinem Realitätsbewusstsein („Stirb Wunschdenken!“) nieder.
„Selbst wenn…“, setzte ich an Sam gewandt an, „Was hat das noch zu bedeuten?“ Ich hoffte, die Gleichgültigkeit und Kälte in meiner Stimme waren glaubhaft, denn zumindest ich (oder doch das Wunschdenken, das sich wieder aufbäumte?) glaubte mir nicht.

„Dass du noch immer besonders für ihn bist. Das hat das zu bedeuten“, gab Sam einfach zurück und warf unauffällig einen Blick zum Lehrertisch. „Er guckt wieder… kurz.“
„Jackpot! Vielleicht sollte ich sofort zu ihm sagen, dass es okay ist, ein Mörder zu sein. Ich kann ja damit umgehen, das macht ja nichts!“, spottete ich trocken. „Sag mal, fällt dir das eigentlich auch auf?“, fragte ich dann allerdings verwirrt.
Sam sah mich – ebenso verwirrt, wie ich es war – an. „Was genau?“
„Wie… still… es hier in der Halle ist“, ich bemerkte nicht einmal, wie ich meine Stimme noch mehr senkte, während ich sprach, „es redet kaum jemand und das nach den Sommerferien…“ In der gesamten Großen Halle wurde wirklich nahezu kein Wort gesprochen, obwohl nun alle Schüler an ihren Plätzen saßen und auf den Eintritt der Erstklässler warteten. Es war mir beinahe unheimlich.
„Das ist echt krank…“, entfuhr es Sam leise.
Doch im nächsten Moment wurde die Stille durch den Schall des aufschlagenden Tores durchbrochen, als die Erstklässler in die Halle geführt wurden.
„Das ist…“, meine Stimme brach ab, da ich so fassungslos war, doch Sam setzte meinen Satz fort: „… definitiv nicht McGonagall!?“
„Unsre neue Muggelkundelehrerin, wie es scheint“, warf Neville nahezu angewidert ein.
Ich wandte meinen Blick langsam von der Lehrerin ab und sah Neville an. „Das wird ein Riesenspaß!“, sagte ich sarkastisch und zog eine Augenbraue hoch.
Neville nickte ernst und warf einen hasserfüllten Blick in Richtung Snape. „Einen großen Dank an unsere Fledermaus.“
Sam seufzte und wandte sich schließlich auch von den Erstklässlern ab. „McGonagall sitzt ganz rechts am Lehrertisch“, meinte sie.
„Vermutlich muss sie sich beherrschen, Snape nicht einfach den Hals umzudrehen“, antwortete ich, ohne hinzuschauen. Ich hatte nicht die Absicht, im Laufe der Feier noch einmal den Blick zu heben, und gab mir Mühe, auch bei der lächerlichen Rede Professor Carrows, unseres neuen Verteidigungslehrers, wegzuhören. Seine Hasstiraden über Muggel, seine Drohungen, er und seine werte Schwester seien nun für die Strafen verantwortlich und würden sicherlich keine Milde walten lassen, und seine Ansprachen, sie würden die Fehler Hogwarts beheben, jetzt, da der Urheber erfolgreich von Professor Snape beseitigt worden war, lösten in mir etwas aus, das ich nur schwer beherrschen konnte.
„Jedenfalls denke ich, dass wir zwar ein sehr hartes Jahr vor uns haben, da Professor Snapes Vorgänger so viel Schaden angerichtet hat, aber dennoch-“ Carrow wurde in seinem Abschlusssatz unterbrochen.
„Professor Dumbledore war ein großartiger Schulleiter! Und nur, weil er jetzt tot ist, heißt das nicht, dass wir nicht an seinen Überzeugungen und Prinzipien festhalten!“ Es war Nevilles Stimme, die klar und laut durch die gesamte Halle schallte. Unweit von mir war er aufgesprungen und blickte den Carrows und Snape stolz und entschlossen entgegen.
Amycus Carrow musterte Neville mit einem langen und ausgiebigen Blick. „Wie heißen Sie?“, fragte er dann in einem Ton, der zu einem Tiger passte, der gerade seine Beute umkreiste.
„Neville Longbottom.“ Seine Stimme zitterte nicht mal, als er seinen Namen nannte.
„Soso… Neville Longbottom… Ihr Nachname kommt mir bekannt vor. Sind Ihre Eltern jetzt nicht in der Klapse? Mein Beileid, aber sie haben es ja nicht anders verdient. Sie haben ja den gleichen Mist geredet wie Sie… treten Sie doch mal bitte vor.“

Nevilles Gesicht war jetzt vor Wut rot angelaufen, doch er zögerte nicht, sich auf den Weg zum Lehrertisch zu machen, während alle Augen auf ihn gerichtet waren. Er zitterte leicht, doch ich war mir sicher, dass das nur auf seine Wut zurückzuführen war, denn noch immer war ihm keine Angst anzumerken – nicht einmal Nervosität.
„So… und Sie treten jetzt die stolze Nachfolge Ihrer Eltern an? Super Vorbilder haben Sie sich mit denen ja nicht rausgesucht“, Carrow machte eine Pause, während manche der Slytherin kicherten und bei den anderen Häusern entrüstetes Getuschel herrschte, „Junge, hören Sie mir gut zu!“, sagte er dann, „ich weiß, dass Dumbledore Sie vergiftet hat über die Jahre. Das gilt für einige von Ihnen und das tut mir auch aufrichtig leid. Aber jetzt sind wir ja da und wir werden euch helfen diesen Quatsch wieder aus dem Kopf zu kriegen. Sie haben jetzt die Chance, wirklich etwas aus Ihnen zu machen, Longbottom! Möchten Sie etwas aus sich machen?“
Neville musterte Carrow mit einem angewiderten Blick. „Wenn ich so werde wie Sie, Professor, möchte ich lieber obdachlos unter einer Brücke hausen“, erwiderte er dann kalt.
Man sah, wie sich Carrows Gesicht verhärtete und seine Haltung sich versteifte. „Soso… also werde ich das als ‚Nein’?“, fragte er ebenso kalt.
„Darauf können Sie Gift nehmen, Professor. Tun Sie mir den Gefallen“, kam es dann von Neville.
„Oh Merlin, kann er nicht mal den Mund halten? Das kostet ihn noch seinen Kopf!“, flüsterte Sam verängstigt.
Unbewusst griff ich nach Sams Hand und drückte sie. Die gesamte Halle wartete verängstigt und angespannt darauf, was sich dort vorne entwickelte – unweigerlich würde es zu einer Eskalation kommen.
Professor McGonagall räusperte sich nervös. „Professor Carrow, wir können das Ganze auch hausintern regeln. Ich denke, wenn Mister Longbottom über seine Worte nachdenken kann, wird er einsehen, was er da gesagt hat. Er ist sicherlich noch ein wenig durcheinander und-“
„Halten Sie sich raus, McGonagall“, blaffte Carrow, „Ich denke, Mister Longbottom und ich können das auch gerade alleine regeln. Danach wird er sicherlich über seine Worte nachdenken!“
Doch McGonagall gab nicht auf und wandte sich zu Snape. „Professor, diese Angelegenheit muss doch jetzt nicht vor der gesamten Schule geregelt werden!“, sagte sie und unterdrückte das nervöse Zittern in ihrer Stimme beinahe gut. Aber eben leider nur beinahe. Es jagte mir einen eiskalten Schauer über den Rücken, sie so sprechen zu hören.
Snape ließ seinen Blick einen Moment auf ihr ruhen, ehe er ihn zuerst zu der Szene, die sich dort vor ihm abspielte, lenkte und dann (über mein Gesicht tastend?) desinteressiert gen verzauberter Decke und wieder zu Professor McGonagall. „Professor Carrow und seine Schwester sind für die Mäßigungen zuständig. Sie haben die Stelle der Stellvertretenden Direktoren angenommen. Das müssten Sie wissen, Professor McGonagall. Würden Sie sich also bitte wieder setzen und Ihren Kollegen nicht an der Arbeit hindern?“
Das konnte doch nicht…
„Autsch, Evey! Du quetschst meine Hand!“
Erschrocken ließ ich los. „Oh, entschuldige…“ Aber das konnte doch nicht wahr sein… wer weiß, was Carrow jetzt tat, wenn sogar McGonagall Angst davor hatte? Das konnte er doch nicht…!?
„Professor Snape!“, entfuhr es auch McGonagall.
Setzen… Sie sich!“, zischte Snape nun schneidend und McGonagall warf ihm noch einen flammenden Blick zu, ehe ihr nichts Weiteres übrig blieb, als sich zu setzen.
„Sie kann das doch nicht einfach so auf sich sitzen lassen“, flüsterte Sam empört.
„Überleg dir mal, wenn sie jetzt einen Aufstand machen würde… sie wäre schneller beim werten Lord, als sie Schrumpfhörniger Schnarchkackler sagen kann, und dann will ich Hogwarts wirklich nicht mehr erleben“, meinte ich daraufhin trocken.
Carrow hatte sich mittlerweile wieder Neville zugewandt und taxierte ihn mit einem stechenden Blick. „Wo waren wir stehengeblieben?“, fragte er kühl.
Neville schluckte zwar, antwortete aber ebenso fest wie vorher: „Dass Sie Gift schlucken wollten, Sir.“
„Okay, das genügt. Wenn Sie bitte zwei Schritte zurücktreten würden, Mister Longbottom?“, bat Carrow nun gefährlich freundlich.
„Oh Merlin… Neville…“, hörte ich Sam neben mir hauchen. Nun krallten sich ihre Fingernägel in meinen Arm und verpassten mir eine Gänsehaut.
Neville tat, wie ihm befohlen, wenn auch zögerlich. Und im nächsten Moment schallte Carrows Stimme mit dem Cruciatusfluch durch die Halle gefolgt von Nevilles Schreien.


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