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Fanfiction

Die Faszination der Abscheu - Der Direktor (alte Leser spätestens hier einsteigen)

von Quitschkugel

Alles um mich herum drehte sich und ich fand mich im nächsten Moment im Hotelzimmer wieder.
„Was im Barte Merlins…“, stammelte ich und rappelte mich vom Boden auf.
Sam nahm den Desillusionierungszauber von sich und setzte sich aufs Bett. Sie rieb sich mit den Händen über das Gesicht. Ihre Stimme klang dumpf, als sie sprach. „Ich hab uns her appariert. Ich glaube, das waren Todesser und keine Ministeriumsleute…“
Ich hob ebenfalls den Zauber auf und starrte sie fassungslos an. „Wie?“
„Ministeriumsleute sagen in der Regel nicht zuerst Avada Kedavra. Selbst wenn das Ministerium schon unterwandert ist.“
„… also halten die Todesser das Ministerium von Snapes Haus fern?“
„Scheint so… oh Merlin, ich zittre immer noch wie bekloppt“, stöhnte Samantha, faltete ihre Hände und lehnte ihr Kinn darauf ab. „Das war echt krass…“
Todesser…!?
„Wenn wir… wenn wir uns von ihnen gefangen nehmen lassen…“
„Sag mal, warst du grade auch dabei oder haben wir zwei verschiedene Dinge erlebt??? Die wollten uns UMBRINGEN, Evey!!!“, fuhr Samantha auf.
„Natürlich wollten sie das! Das sind nun mal Todesser! Der Name kommt nicht von ungefähr!“, erwiderte ich ebenso heftig, „und Snape ist nun mal einer von ihnen! Wer weiß, vielleicht war er ja auch gerade bei ihnen! Ich weiß es nicht! Ich WEIß es eben NICHT! Ich hab keine Ahnung, wo er steckt! Kannst du dir vorstellen, wie es dir gehen würde, wenn das so bei Caelius wäre? Er ist grade nur ein bisschen sauer auf dich. Snape hat jemanden UMGEBRACHT und von mir verlangt, dass ich trotzdem das Gute in ihm sehe! Bitte was!? Natürlich will ich ihn dann finden! Und dann bin ich auch gewillt, solche Gefahren auf mich zu nehmen. Dass du das mitmachst, will ich nicht verlangen. Aber ich dachte, du weißt, worauf du dich einlässt, wenn du einen MÖRDER suchst! Die rechte Hand VOLDEMORTS!“
Es herrschte ein unangenehmes Schweigen im Zimmer.
„Es tut mir leid, Evey…“, sagte Sam dann.
„Nein, muss es nicht. Mir tut es leid, ich mute dir Unglaubliches zu. Wir sind gerade beinahe ums Leben gekommen. Tut mir leid, dass ich so aufbrausend war. Ich weiß nur nicht, wie wir weiterkommen sollen.“
„Gut, lassen wir das jetzt einfach mal so stehen und überlegen wir uns, wie wir weiter vorgehen können, ohne unbedingt von den Todessern mitgenommen werden zu müssen. Wobei man davon ausgehen kann, dass sie uns direkt töten, wenn wir uns in der Nähe des Hauses aufhalten.“
Samantha machte eine Pause, doch dann seufzte sie. „Haben die hier eine Minibar?“
Ich grinste und deutete auf den Schrank, in dem ich die Minibar vermutete.
„Oh hoffentlich… willst du auch was? Aaaah, da, wundervoll. Muggelzeugs… kennst du dich mit dem Alkohol da aus?“
Ich zuckte leicht mit den Schultern. „In der Muggelgegend, in der mein Dad sein Haus hat, hab ich ein paar Bekanntschaften mit ein paar Muggel in meinem Alter gehabt. Die haben mir ein paar Sachen gezeigt. Was willst du denn? Schnaps, Whiskey, Wein, Likör…?“
„Äääähm…“
„Was steht denn in der Bar?“, fragte ich belustigt, legte mich aufs Bett und starrte die Decke über mir an.
„Jack Daniels, Likör 43, Vodka, Coca Cola, Orangensaft…“
„Okay, Jack Daniels ist ein Whiskey, Vodka ist ein klarer Hochprozentiger, eher geschmacklos und Likör 43 ist, wie schwer zu erraten, ein Likör. Karamell, wenn ich es noch recht in Erinnerung habe. Die anderen beiden Sachen sind nicht das, was du suchst…“
„Hm… ich nehm den Klaren“, entschied Sam und griff nach dem Vodka.

Ich lächelte in mich hinein und machte mir Gedanken, wie wir es schaffen würden, in Snapes Haus zu gelangen. Die Möglichkeit, zu apparieren, schied definitiv aus. Wenn sie einen Schutz auf Zauber und Berührungen gemacht hatten, dann würden sie auch das miteinbeziehen. Einbrechen also in dem Sinne schied aus… aber irgendeine Möglichkeit musste es doch-
„AAAAAAH!“, stieß ich aus und Sam sah irritiert von ihrem Vodka auf. „Man bin ich blöd!!!“
„Hö?!“ Schön, dass nicht ich dieses Mal diejenige war, die wenig geistreiche Kommentare losließ - so wie es sonst die Regel war.
„Da! Schau doch!“ Ich fuhr hoch und deutete auf meine unnatürlich spitzen Ohren. „Ich bin Viertelelb!“
Schweigen von Sam. Dann: „Ja, Gratulation! Schön, dass du das nach 17 Jahren merkst…?“
„Ach, du verstehst es nicht!“ Okay, so viel zum Thema geistreich von meiner Seite aus.
„Ja…“
„Die Portale! Ich könnte ein Portal schaffen, durch das wir in die Elbenwelt gehen und von da dann wieder in Snapes Haus! Ich habe keine Ahnung, ob das klappt, aber ein Versuch wäre es wert“, erklärte ich.
„Oh, stimmt!“, Sam stellte den halb getrunkenen Vodka wieder zurück, „also einen Versuch wäre es wirklich wert.“
„Sollen wir es heute noch mal versuchen oder lieber später? Nicht, dass sie jetzt patrouillieren…“, meinte ich dann.
„Ich denke nicht, dass sie das tun. Sie haben eigentlich Besseres zu tun, als Snapes Haus zu bewachen. Und ich denke, dass das dann nur so Handlanger waren und nicht die richtigen Todesser“, erwiderte Sam und setzte sich wieder neben mich auf das Bett.
„Da wirst du wahrscheinlich recht haben… hm. Sollen wir es also direkt versuchen?“, fragte ich.
Sam schluckte, stand wieder auf, ging zur Minibar und exte den Rest des Vodkas. „Jop, jetzt können wir…“
Ich lachte. „Vielleicht sollten wir in den nächsten Tagen aber erstmal einfach nur sein Haus observieren“, schlug ich vor.
Sam nickte. „Das ist sinnvoll“, fand sie, „dann sehen wir, was dort so vonstatten geht und können uns darauf vorbereiten. Dann bezahlst du morgen in Hogsmeade und holst deine Sachen? Und wir gucken dann, dass wir uns jeweils abwechseln, um nicht aufzufallen“, schlug Sam vor.
Ich nickte. Da sie aber scheinbar noch nicht viel geschlafen hatte, bot ich ihr an, dass ich die erste Schicht übernahm. Sie willigte glücklich ein und machte sich bettfertig, während ich wieder zu seinem Haus aufbrach. Es war ein seltsames Gefühl, so in sein Leben einzudringen. Ich hoffte, es nicht zu bereuen, und spürte die kalte Abendluft auf meiner Haut.
„Ich weiß nicht, ob er überhaupt noch in diesem Haus ist“, grummelte Sam, als wir die Schicht wechselten und ich ihr Kaffee und ein Brötchen in die Hand drückte.
Ich musste schmunzeln. Seit wir hier in Spinner's End waren, waren bereits zwei Wochen vergangen. Der Juli neigte sich dem Ende zu und wir mussten uns fĂĽr die Wirtin langsam eine andere Ausrede einfallen lassen. Die Patensache wirkte mittlerweile etwas abgedroschen.
„Vielleicht sollten wir langsam damit beginnen, meine Portale zu nutzen“, schlug ich vor.

Sams Gesicht hellte sich auf, denn sie war nicht mehr so motiviert, die Wohnung ihres Lehrers zu stalken, „ich denke, das wäre mittlerweile auch sicher. Er scheint die ganze Zeit nicht zu Hause gewesen zu sein. Dann können wir auch einen Blick hineinwagen, vielleicht ist er gar nicht mehr hier“, meinte sie.
Sie hatte recht. Vielleicht versuchten wir es seit Tagen an einem toten Ort und Snape war mittlerweile ganz woanders gelandet. Ich konzentrierte mich und ließ ein Portal erscheinen. „Nach Ihnen, Miss“, sagte ich dann zu Sam und machte eine einladende Geste zum Portal hin.
Meine Freundin wirkte überrascht, aber schien keine Einwände zu haben.
„Wo kommen wir raus?“, fragte sie.
„Hinter den Waldelben. Da wird uns niemand sehen. Und von da geht es dann direkt weiter. Das wird aber dann schwerer für mich zu erstellen, weil ich noch niemals in Snapes Haus war…“, gestand ich.
„Mut zur Lücke…“, sagte Sam und trat schließlich durch das Portal. Ich folgte ihr. Kaum waren wir in den Wäldern angekommen, begann ich schon, das neue Portal zu erschaffen.
„Sam, ich hab echt Angst, dass das nicht klappt.“
„Hör mal, Liebes. Unser Leben hängt davon ab. Da ist jetzt kein Platz für Angst.“
Mein Blick wanderte zu meiner Freundin. „Ach, bitte sei nicht immer so aufbauend, das lenkt echt ab.“
Sam grinste nur, jedoch merkte ich, wie angespannt sie war. „Ich werde mich demnächst zurückhalten. Kein Problem!“
Ich konzentrierte mich abermals auf Snapes Haus von außen und versuchte mir vorzustellen, wie sich ein Portal im Inneren öffnete. Das musste zu schaffen sein!
Langsam, es wirkte nahezu zäh, öffnete sich vor uns ein Portal.
„Evey? Kann das… Snapes Haus sein?“, fragte Sam und ich begutachtete die Welt, die sich uns hinter dem Portal offenbarte.
„Bücher. Ja, das ist es“, sagte ich trocken. Dann atmete ich tief durch. „Ich gehe zuerst. Wenn es nicht klappt, kann ich das Portal schließen und vielleicht noch apparieren.“
„Ähm… du wirst bestimmt noch apparieren“, widersprach Samantha nahezu entsetzt.
„Wird schon…“, murmelte ich dann, atmete abermals tief durch und trat hindurch.
Um mich herum setzte sich ein Wohnzimmer zusammen, das sehr düster wirkte, nur zwei Sessel mit einem kleinen Tisch besaß und drum herum gänzlich aus Büchern bestand. Mit angehaltenem Atem wartete ich darauf, dass sich irgendjemand auf mich stürzte, mich verfluchen oder töten wollte, aber es herrschte Stille abgesehen von einer kleinen, tickenden Uhr, die im Regal stand. Nicht mal Bilder befanden sich hier.
Sam konnte mich noch immer durch das Portal sehen, wodurch ich sie wortlos hereinwinkte, da ich nicht unnötigen Lärm verursachen wollte. Zögernd trat sie zu mir hindurch und sah sich staunend um.
Mir schlug mein Herz bis zum Hals, ich hörte mein Blut in den Ohren rauschen und mein Körper war zum Zerreißen gespannt.
„Oh Merlin, Evey, wir kommen hier nicht mehr lebend raus!“, hauchte Sam irgendwo neben mir.
„Das wird“, antwortete ich ebenso leise, klang allerdings nicht so überzeugt, wie ich eigentlich wollte, „ich nehme an, dass der Alarm für alle Magie gilt, die hier angewandt wird. Elbenmagie ist anders als die von Zauberern oder die Voldemorts. Also… das Portal ist okay, wir dürfen nur keine normalen Zauber mit unserem Zauberstab verwenden. Desillusionierungszauber sind also gerade tabu.“
„Okay… ich sehe kaum was, kannst du Kerzen ausfindig machen?“, wollte Sam wissen.
„Sollte jemand das Haus beschatten, willst du uns unbedingt verraten?“, erwiderte ich.
„Ungern… da hast du recht. Okay, gut. Suchen wir nach… nach was suchen wir eigentlich?“
„Hinweisen.“
„Ah, klar. Sollen wir uns trennen? Da drüben ist eine Treppe nach oben. Ich nehme die erste Etage und den Speicher und du hier das Erdgeschoss und den Keller, wenn es den gibt“, schlug Sam vor mit einer nach wie vor gedämpften Stimme.
„Okay. Wenn wir was entdecken… dann finden wir uns schon wieder. Aber vorher musst du mir was schwören. Sollten hier Todesser herkommen: Bring dich in Sicherheit, egal, ob sie mich haben oder nicht. Appariere sofort!“
„Das kann ich nicht versprechen…“
„Dann bring ich dich hier und jetzt in die Elbenwelt zurück.“
Sam seufzte und schwieg. „Ich… verspreche es“, flüsterte sie nach einer Weile.

„Gut, bis später!“, gab ich dann zurück, ließ ihre Hand los und flüchtete mich sofort in den nächsten Raum, damit sie sich nicht mehr anders entscheiden konnte.
Während ich mich umsah, hörte ich wie Sam die Treppen emporstieg. Ich befand mich in einem Flur, von dem vier Türen abzweigten, die, aus der ich gerade kam und die ins Wohnzimmer führte mit inbegriffen. Mir gegenüber war die Haustür. Ich entschloss mich dazu, zuerst die Tür rechts von mir zu nehmen. Ich kam ins Badezimmer und fühlte mich sofort unwohl dabei, Snapes Sachen zu durchsuchen.
„Severus, wenn du mir irgendwelche Hinweise hinterlassen hättest, müsste ich das hier jetzt nicht tun…“, murmelte ich, während ich eine Schublade vom Badezimmerschrank öffnete. Handtücher, diverse Kosmetika, … Unterwäsche!? Wieso hatte er seine Unterwäsche im Badezimmer?
Meine Wangen wurden schlagartig rot und ich schloss den Badezimmerschrank schnell wieder. Viel mehr war in dem kleinen, dunklen Bad sowieso nicht zu entdecken. Ist bestimmt unwichtig. Ich sah noch in die ein oder andere Ecke, entschied mich aber dann in den nächsten Raum zu gehen.
Sorgsam schloss ich die Tür wieder hinter mir und begab mich in den gegenüberliegenden Raum. Es handelte sich hier um die Küche. Die Möbel wirkten alt und abgegriffen, als sei die Küche schon seit langem nicht renoviert worden. Allerdings wirkte das Haus nicht so, als würde seit längerem hier keiner mehr leben.
Den Gedanken schob ich vorerst beiseite, während ich die Schränke und Schubladen durchkämmte. Wieder nichts… hoffentlich hatte Sam oben mehr Glück als ich.
Wieder trat ich in den Flur zurück und ging in das Wohnzimmer, das mir schon halb bekannt war. Vielleicht fand ich ja irgendwas in den Regalen. Wenn ich wirklich gründlich wäre, würde ich jedes einzelne Buch durchblättern. Also auf in den Kampf.
Ich begab mich daran, jedes einzelne Buch herauszunehmen und durchzusehen. Als ich das erste Regal durchkämmt und beim zweiten in der Mitte ankam, zog ich an einem Buch. Es schien irgendwie festzuhängen… ich zog noch etwas fester und mit einem Ruck tat sich das Regal zur Seite.
„Was… was zum…!?“ Ich sprang erschrocken einen Schritt zurück und wäre beinah mit einem Sessel kollidiert. Nachdem ich festgestellt hatte, dass davon keine Gefahr ausging, musste ich leicht erheitert den Kopf schütteln. Was hatte ich erwartet? Wie klischeehaft, aber Snape… das hier war Snapes Haus. Da musste irgendwie so was Ähnliches doch kommen.
Hinter dem Regal kam eine Tür zum Vorschein. Ich trat zögernd heran und zog an dem Türknauf, doch sie war verriegelt und verlangte über leuchtende Buchstaben, die sich auf dem Holz der Tür bildeten, nach einem Passwort.
„Verdammt…“, fluchte ich leise. „Sam?“ Ich wandte mich um und ging nach oben.
„Sam? Bist du hier irgendwo? Sam?“
Es wunderte mich, dass keine Antwort erfolgte.
„Wo bist du Sam?“ Ich stieß eine Tür auf… und erstarrte.
„Hallo, Miss Valentine. Suchen Sie Ihre Freundin?“

Das war nicht möglich…
„Ich hab schon befürchtet, Sie schauen gar nicht mehr nach ihr“, sagte er. Er saß wirklich direkt vor mir. Als wäre nie irgendetwas vorgefallen.
Sam saĂź gefesselt und geknebelt auf einem Sessel in der Ecke und schien bewusstlos zu sein. Ihr Anblick brach mir schier das Herz.
„Ich sagte Ihnen, Sie sollen nicht nach mir suchen“, meinte Snape und erhob sich. Seine Bewegungen waren gleitend, wie die einer Schlange. Er war wohl in letzter Zeit oft bei seinem Meister, dachte ich böse. Snape hatte bis gerade auf dem Bett gesessen; wir befanden uns in seinem Schlafzimmer.
„Das weiß ich“, sagte ich mühsam um meine Fassung ringend.
„Wieso haben Sie sich nicht daran gehalten?“, wollte Snape wissen, schnitt mir aber mit einer Bewegung das Wort ab, „nein, warten Sie. Ich will es selbst erraten. Ich komme bestimmt drauf. Gewiss haben Sie gedacht, Sie suchen nach mir, finden mich, wir reden miteinander, es gibt für alles eine logische Erklärung und wir leben romantisch und glücklich bis an unser Lebensende zusammen. Alles ist wieder normal und so wie früher. So süß, man möchte brechen.“
Sein Spott tat mir weh, sehr weh, und ich musste mich wirklich zusammenreiĂźen. Er wĂĽrde mich nicht weinen sehen.
„Ich denke, ich wollte eine Erklärung. Dass es wie früher sein wird, ist nicht möglich. Denn jetzt sind Sie ein Mörder.“ Meine Stimme war flach, distanziert und ohne jede Emotion.
Snape ließ ein kaltes Lachen hören. „Oh, das war ich vorher auch schon“, gab er zurück, „das einzige, was sich geändert hat, ist die Tatsache, dass Sie nun von einem der Morde wissen.“
Ich schluckte. „Was Sie nicht sagen. Würden Sie jetzt bitte Samantha losbinden? Was haben Sie mit ihr gemacht?“
„Geben Sie mir eine logische Erklärung, wieso ich das tun sollte. Falls Sie es nicht bemerkt haben, Sie sind bei mir eingebrochen. Wenn ich nicht selbst gesucht werden würde, würde ich Sie vielleicht anzeigen. So muss ich also selbst richten“, antwortete Snape kühl.
Jetzt lachte ich humorlos. „Wollen Sie uns jetzt auch umbringen? Nur zu“, verlangte ich. Das hier war ein Albtraum.
Snape zog eine Augenbraue hoch. „Ich könnte es. Doch mittlerweile lasse ich diese Ehre nur wichtigen Personen zuteilwerden“, antwortete er herablassend.
„Oha, verzeihen Sie meine törichte Frage“, erwiderte ich mit bösem Sarkasmus. Es war mir nicht möglich, mich zu bewegen oder irgendetwas zu tun. Mein Herz raste, wollte zu ihm, stieß ihn ab, war… durcheinander, nein… es rastete aus, doch es schien sich vor mir nur ein Film abzuspielen, auf den ich keinen Einfluss hatte, egal, was ich versuchen würde.
„Und was haben Sie stattdessen vor?“, fragte ich. Zu sprechen auf eben diese kalte, distanzierte Weise war das einzige, was mir half, all dies zu unterdrücken und mir bewusst zu machen, wieso ich hier war.
Snape schnippte mit dem Zauberstab und ein Sessel neben Sam erschien. „Setzen Sie sich doch bitte. Ich habe Informationen für Sie, die Sie wahrscheinlich umhauen könnten.“
Zögerlich kam ich seiner Forderung nach und ließ mich in den Sessel fallen. „Ich denke, es gibt nicht mehr viel, was mich Ihrer Person betreffend umhauen könnte“, entgegnete ich.
Snape blickte mich herablassend an, ehe er sich mir gegenüber auf das Bett sinken ließ. Aus dem Schränkchen neben dem Bett holte er einen Tagespropheten hervor.
Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Ich wusste gar nicht, dass Sie gern Klatsch lesen, Sir“, sagte ich zynisch.
Snape lächelte kühl. „Das hier ist kein Klatsch. Sehen Sie, Miss Valentine. Das ist die Ausgabe von morgen“, sagte Snape und hielt mir den Tagespropheten hin.
Skeptisch nahm ich ihn entgegnen und besah mir die erste Seite. „Professor, Sie möchten bestimmt für Licht sorgen, da ich überhaupt nichts sehen kann“, schlug ich kühl vor.
Snape schnippte mit dem Finger und im Raum entzĂĽndeten sich ein paar Lichter.

Nun sah ich die Ausgabe. Ein großes Bild von Snape war zu sehen und darüber stand „Der neue Direktor von Hogwarts!“ Langsam ließ ich die Zeitung sinken, ich wollte nicht weiterlesen. Mein Blick ruhte auf Snape, der meine Reaktion sichtlich genoss.
„Schuldirektor von Hogwarts“, sagte ich gedehnt. „Wie stellen Sie sich das vor? Auch eine Reihe von Todessern vor Ihrem Büro aufstellen, damit Sie das Ministerium nicht kriegt?“
„Ach, haben Sie es noch nicht gehört? Es gibt einen neuen Zaubereiminister seit heute Abend. Er hat es genehmigt und morgen wird es bekannt gegeben“, erwiderte Snape süffisant lächelnd.
„Und was erwarten Sie jetzt von mir? Glückwünsche? Ihr Mutter muss wirklich stolz auf Sie sein“, gab ich verächtlich zurück und schmiss ihm die Zeitung entgegen. Der Zaubereiminister war gefallen und nun hatte Voldemort das Ministerium unter Kontrolle. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt.
„Miss Valentine, Sie sind momentan nicht dazu in der Lage, sarkastisch zu sein“, zischte Snape.
„Das kann wohl immer noch ich entscheiden“, gab ich ebenso böse zurück.
„Sie wissen, dass Sie hier mit einem Todesser sprechen!?“ Snapes Stimme wurde laut.
Ich sah ihn schmerzerfüllt an. „Ja, das weiß ich. Schön, dass Sie dazu stehen. Wenn Sie uns nun bitte das antun würden, was auch immer Sie gerade vorhatten?“
Snapes Gesicht verzerrte sich vor Hass.
„Ach und vorher noch eine Frage. Wenn Voldemort doch das Ministerium in der Gewalt hat, wieso dann die Wachen vor dem Haus?“
„Es wird Proteste geben“, knurrte Snape, der noch immer nicht seine Fassung wiedererlangt hatte.
„Ach so“, sagte ich leise. Nächstes Schuljahr… er als Direktor… wie sollte ich mir das vorstellen? Was würde passieren? Hogwarts würde zur Ausbildungsschule für kleine Todesser werden.
„Und nun verschwinden Sie aus meinem Haus. Und machen Sie doch bitte wieder das Regal vor die Tür zu meinem Zaubertranklabor. Ich mag es nicht, wenn sie offen steht. Das nächste Schuljahr wird für Sie und Ihre Freundin nicht einfach, versprochen“, bellte Snape.
„Für Sie auch nicht“, gab ich zurück. Ich wollte aber nicht, dass das Gespräch nun endete. Es hatte sich alles in eine völlig falsche Richtung entwickelt.
Snape hatte seine Ellbogen auf seine Knie gestützt und sah mich verächtlich an.
„Hören Sie, Sir-“
„Valentine, seien Sie still. Ich habe kein Interesse an Ihrem Gift.“
Ich blinzelte überrascht. „Gift“, wiederholte ich fahl.
Er blickte mit leicht verzerrtem Gesicht leer in eine Ecke. „Ich hatte meine Gründe, zu sagen, dass Sie nicht nach mir suchen sollten. Es wundert mich, dass Sie es überhaupt lebendig hier rein geschafft haben. Und dann bringen Sie auch noch Ihre Freundin in diese Gefahr!“, er sah mich energisch an, „Sind Sie sich überhaupt darüber im Klaren, wer. ich. bin?“
Wir schwiegen uns an und sein Blick richtete sich wieder ins Leere.
„Sie sind der Mann, den ich liebe, obwohl er unmenschliche Sachen getan hat“, sagte ich dann langsam, „und wenn das Gift für Sie ist, dann vertragen Sie nur einfach die Wahrheit nicht.“
Er wandte den Blick zu mir. Zwischen seinen Augenbrauen war eine tiefe Falte entstanden und ich wusste den Ausdruck in seinen Augen nicht recht zu deuten.
„Es war ein Fehler gewesen, Ihre Hoffnung weiter zu nähren. Ich habe bei Ihnen sehr viele Fehler gemacht. Ich diene nun dem Dunklen Lord und dort ist kein Platz für eine Schülerin. Sie sollten nächstes Jahr nicht mehr nach Hogwarts zurückkehren und bei Ihrer Großmutter bleiben. Nicht, dass mir irgendwann einfällt, wer sie denn noch war und mir denke, dass man Sie als Druckmittel sehr gut einsetzen kann.“
Ich schnaufte verächtlich. „Das würden Sie nicht tun“, erwiderte ich selbstsicher.
„Dumbledore hat von mir genauso geredet“, antwortete er kalt.
In meinem Kopf arbeitete es. Gehörte all das Gesagte auch zu dem, wovor er mich gewarnt hatte?
„Wissen Sie, was Ihr größter Fehler war?“, sagte ich dann nach kurzer Überlegung.

Snape runzelte die Stirn und sah mich weiter distanziert an.
„Sie haben mich in Ihr Leben gelassen und versucht, alles damit zu beenden, dass Sie mir sagten, ich solle am besten alles hinterfragen, was als nächstes geschieht, bis ich einen Sinn dahinter finde.“
Er schluckte und seine Augen verengten sich kurz. Dann setzte er sich aufrecht und musterte mich genau. „Miss Valentine“, begann er, zögerte aber nochmals, „ich habe Ihnen die Erinnerungen gegeben, damit sie bei mir nicht gefunden werden können. Zugegeben habe ich auch ein wenig befürchtet, Sie vor Beginn des neuen Schuljahres nochmal zu sehen. Sie hören ja einfach nicht auf mich und haben scheinbar eine Resistenz gegen Lernfähigkeit aufgebaut“, er räusperte sich und stand auf, während er aus dem Fenster links von mir sah.
Ich blickte ihn aus dem Sessel heraus an und wurde noch nicht ganz schlau aus dem, wozu er gerade ansetzen wollte.
Dann wandte er sich mir zu und beugte sich über meinen Sessel, während er die Hände auf die Lehnen stützte, den linken Fuß weiter vor dem rechten, fast an dem meinen. Wir waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und er blickte mir tief in die Augen.
„Sie wissen schon, dass alles, was ich zu Ihnen sage, eigentlich dazu dient, Sie zu schützen? Dass ich versuche, Sie rauszuhalten? Damit ich Sie nicht mit in den Strudel ziehe?“, fragte er rau und ich erschauerte, „ich bringe sonst Ihren Untergang.“
Er machte wieder eine Pause, in der er mir noch näher zu kommen schien und mich noch mehr mit seinem Blick taxierte.
„Ist das genug… Sinn… für Sie?“, fragte er und seine Stimme war immer noch so dunkel und rau, dass es mich nahezu um den Verstand brachte. Sein Blick tastete langsam über mein Gesicht, fand nochmal meine Augen, ging über die Nase hinunter zu meinem Mund und blieb an meinen Lippen hängen.
„Gehen. Sie. Jetzt“, flüsterte er, erhob sich und brachte mit einem Fingerschnippen Sam dazu, wieder wach zu werden. Die Fesseln und der Knebel verzogen sich und schienen in eine Ecke des Raumes zu verschwinden.
„Evey“, keuchte Sam.
Ich rang noch ein wenig mit meiner Fassung, wandte mich aber dann stockend meiner Freundin zu und erhob mich schnell aus meinem Sessel, um mich vor ihr hinzuhocken. „Geht es dir gut, Sam?“, fragte ich.
Sie nickte nur und blicke Snape an, der mit dem RĂĽcken zu uns am Fenster stand und die Arme im RĂĽcken gefaltet hatte.
„Wir sollten jetzt gehen, denke ich“, meinte ich dann, als ich ihrem Blick gefolgt war.
Sie nickte und wir erhoben uns.
„Eine Sache noch, Miss Valentine“, sagte Snape, als wir uns der Tür näherten. Er wandte sich nicht zu mir um.
„Was, Professor?“, fragte ich und bedeutete Sam, dass sie schon mal aus dem Zimmer gehen sollte. Ich wollte sie hier weg haben.
„Ich würde an Ihrer Stelle davon absehen, ihn bei den Umständen weiter beim Namen zu nennen. Und Ihre Portale für solche Aktionen zu verwenden, bringt Sie ebenso mit rasanter Geschwindigkeit in die Schusslinie“, kommentierte Snape.
Ich schluckte. „Komm, Sam“, sagte ich nur noch leise und warf, ehe wir die Treppe hinuntergingen, noch einen letzten Blick auf den Tränkemeister. Mittlerweile hatte er sich zu mir umgedreht und sah mich ausdruckslos mit seinen schwarzen Augen an.
Ich hielt einen kurzen Moment inne, riss mich dann aber los und nahm die Stufen nach unten, wo ich mit Sam endgĂĽltig verschwand.


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