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Fanfiction

Die Faszination der Abscheu - Erinnerung III

von Quitschkugel

Zur Abwechslung fand ich mich in der nächsten Erinnerung wieder in Snapes Büro wieder – er schien ja eine unglaubliche Abwechslung betreffend seiner Aufenthaltsorte zu haben – und sah noch, wie mein früheres Ich aus dem Büro stürmte (und mit Bedauern stellte ich fest, dass Snape nicht die Erinnerung hinzugefügt hatte, in der ich ihn mit nackten Oberkörper gesehen hatte. Na ja, man kann nun mal nicht alles haben).
Snape fiel kraftlos auf seinen Stuhl zurück und warf das eben noch in der Hand gehaltene Buch achtlos in die Ecke. Er blinzelte wütend und verärgert die Tränen weg und mir wurde klar, dass er soeben mein Gedächtnis manipuliert und mich abgewiesen haben musste. „Bei Merlins Bart, wie hatte es nur so weit kommen können?“, knurrte Snape und rieb sich mit den Händen über das Gesicht. Doch dann klopfte es und er schrak hoch.
Zwar blickte er auf die Tür, zeigte aber keinerlei Anzeichen den Besucher hereinzubitten.
„Severus, ich weiß, dass Sie da sind“, kam es von Dumbledore hinter der Tür.
„Wieso kommen Sie dann nicht einfach rein?“, erwiderte Snape widerstrebend.
„Es wäre unhöflich. Würden Sie mich jetzt hereinbitten?“, gab Dumbledore fröhlich zurück. Ein trauriges Lächeln erschien auf meinen Lippen und Tränen traten mir in die Augen. Seine Art fehlte mir schon jetzt.
„Wo ist der Unterschied?! Sie hätten auch einfach reinkommen können, ich habe ja keine Wahl“, antwortete Snape genervt, während er sich erhob und die Tür öffnete. Er wartete nicht einmal ab, bis Dumbledore eingetreten war, sondern wandte sich sofort wieder um, um sich auf seinen Schreibtischstuhl zu setzen und Dumbledore kalt zu mustern. „Was wollen Sie um diese Uhrzeit noch hier?“
„Sie sollten kein Gedächtnis einer Schülerin manipulieren, Severus“, sagte Dumbledore ernst, während er die Tür schloss und sich Snape zuwandte.
Dieser schien auf einmal ein wenig blasser zu sein als sonst, hielt sich aber gut unter Kontrolle.
„Wieso sollte ich dies tun?“, gab er zurück.
„Das möchte ich jetzt von Ihnen wissen.“
„Ich habe kein Gedächtnis manipuliert, Professor“, kam es von Snape, der seine Augenbrauen hochgezogen hatte und nun das Buch aufhob, das er eben weggeschmissen hatte, um es wieder in das Regal zu stellen. Seine Mine schien so kalt und unnahbar, dass man sich daran hätte schneiden können.
„Wir wissen beide, dass mir so was nicht entgeht. Also, ich nehme an, es war Eveys Gedächtnis. Aber was weiß sie oder was ist hier unten geschehen, Severus?“
„Ich wüsste nicht, was Sie das angeht“, knurrte Snape.
Dumbledore seufzte. „Severus, dann machen wir es so. Sie geben ihr die Erinnerung wieder und ich werde nichts sagen. Aber wenn Sie es nicht tun, muss ich leider weitere Schritte einleiten. Schließlich bin ich auch Direktor“, sagte er dann.
„Evey soll es herausfinden, von allein. Ich werde es ihr nicht sagen“, sagte Snape kühl.
Dumbledore sah ihn einen Moment schweigend an. Dann erwiderte er: „Gut. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sie pfiffig genug dafür ist. Und wenn sie es herausgefunden hat, soll sie entscheiden, was geschieht. Es ist nun mal ihre Erinnerung. Dennoch werden Sie in den nächsten Tagen eine schriftliche Abmahnung von mir bekommen. Severus, Sie sollten Ihr Leben schnell wieder unter Kontrolle bekommen.“
Snape sah ihn nur mit einer Mischung aus Wut und kapitulierender Traurigkeit (zweiteres aber nur in geringstem Maße) an, ohne etwas zu erwidern. Und mit Dumbledores Abtritt, erlosch auch diese Erinnerung.

Die neue hingegen sammelte sich in der Großen Halle beim Mittagessen, als mein früheres Ich Samantha davon überzeugen wollte, nicht zu Snape zu gehen und als sie versagte, dann eilig aus der Halle stürmte. Sam trat – zwar nicht entschlossenen Schrittes, sondern etwas wackelig auf den Beinen, aber sie tat es! – zum Lehrertisch, neben dem auch ich stand, und wandte sich an Snape: „Professor, wenn ich Sie bitte kurz sprechen könnte?“
Snape maß sie schweigend mit einem herablassenden Blick.
Samantha räusperte sich, um das Zittern aus ihrer Stimme zu verbannen, ehe sie abermals ihren Lehrer ansprach: „Es ist wichtig, Sir. Bitte.
Snape stand wortlos auf und bedeutete ihr, ihm zu folgen. Er ging mit ihr in einen Raum, der an die Große Halle angrenzte und in den damals die Teilnehmer des Trimagischen Turniers gegangen waren.
„Was gibt es, Miss Sherin? Halten Sie sich kurz, ich möchte weiter mein Mittagessen zu mir nehmen“, knurrte Snape missmutig und warf meiner Freundin einen frostigen Blick zu.
„Es geht um Ev-“, weiter kam sie nicht, da Snape schon wieder auf die Tür zuging.
„Professor! Hören Sie mich doch wenigstens an! Bitte!“
„Das Gespräch ist beendet, Sherin, ich will nichts darüber hören.“
„Aber Evey liebt Sie doch!“
Snapes Hand verharrte auf dem Türgriff.
„Sie wollte nicht, dass ich zu Ihnen gehe. Aber ich kann einfach nicht mehr mit ansehen, wie sehr sie leidet. Können Sie nicht mit ihr sprechen? Irgendeinen Mittelweg für Sie beide finden?“, Samantha flehte nun beinahe, doch ihr Lehrer bewegte sich immer noch nicht.
„Sie… ich schätze… sie wird am See sein, Sir.“
Nun öffnete Snape die Tür und verließ die Große Halle. Es formte sich eine neue Erinnerung.
SIE haben Evey gesagt, sie soll Legilimentik anwenden!“, bellte Snape in diesem Moment. Ich befand mich in Dumbledores Büro, in dem ein wütender Tränkemeister auf und abschritt und der Schulleiter seelenruhig an seinem Schreibtisch saß und ihm dabei zusah. „Das war so nicht abgemacht, Dumbledore!“
Dumbledore lächelte schief. „Oh, hab ich die Spielregeln verletzt, Severus?“, fragte er leicht amüsiert.
Snape warf ihm einen tödlichen Blick zu. „Sie wissen, was ich meine! Sie sollte es SELBST herausfinden!“
„Aber meinen Sie nicht auch, dass ein wenig zu viel Zeit vorübergegangen ist? Außerdem sind Sie ihr wirklich nicht entgegengekommen. Irgendeine Hilfestellung benötigte sie doch wohl. Und wenn sie jetzt nichts herausfindet, ist es okay“, erwiderte Dumbledore und noch immer umspielte ein leichtes Lächeln seine Lippen, „im Übrigen war sie wirklich wütend darüber, dass Sie davon ausgegangen sind, sie würde nichts gegen Sie einleiten. Ich an Ihrer Stelle wäre mir da wirklich nicht so sicher, Severus.“
Snape erstarrte mitten in der Bewegung und blickte Dumbledore wütend an. „Woher wissen Sie das? War sie hier?“
Dumbledore musste nun lachen. „Nein, aber ich habe mitbekommen, wie sie sich mit ihrer Freundin darüber ausgelassen und es auch überlegt hat. Sie dachte nur, dass es für den Anfang eventuell zu große Wellen schlagen könne.“
Snape sah wirklich überrascht aus. Düster, aber überrascht.
„Sie ist kein dummer, hormongelenkter Teenager, Severus. Seien Sie sich darüber besser im Klaren“, sagte Dumbledore, „und ich denke, dass sie nun alles daran geben wird, ihre Erinnerung wiederzubekommen. Geben Sie sie ihr doch lieber gleich zurück. Das würde Ihnen beiden jede Menge Ärgernis und Verletzung ersparen.“
Snape verdrehte die Augen und verließ Dumbledores Büro.

Doch in dem Moment, in dem sich die Erinnerung neu formte, befand ich mich immer noch in Dumbledores Büro und Snape trat gerade wieder herein. Es war ein sehr komisches Gefühl und ich brauchte einen Moment um zu kapieren, dass ich mich in einer neuen Erinnerung befand – unfassbar wie schnell ich doch war... Doch spätestens, als ich Snapes Gesicht sah, merkte ich, dass sich etwas verändert hatte. Er wirkte um 10 Jahre gealtert.
„Severus, was kann ich für Sie tun?“, fragte Dumbledore, der sich gerade um seinen Phönix gekümmert hatte.
„Ich wollte Ihnen nur mitteilen, Professor, dass Miss Valentine nun in Kenntnis ihrer verlorenen Erinnerung ist“, sagte Snape und seine Stimme klang recht mechanisch.
Dumbledores Augenbrauen rutschten in die Höhe. „Faszinierend. Und wie war ihre Reaktion?“
„Sie wirkte danach zufrieden und ist gegangen. Es war… ich denke, wir beide müssen das nun erstmal sacken lassen“, gab Snape zurück und wollte schon wieder gehen, doch Dumbledore hielt ihn zurück.
„Ist alles okay mit Ihnen, Severus?“
„Natürlich. Sie ist doch nur eine Schülerin.“
Dumbledore sah ihn misstrauisch an, doch Snape ignorierte dies und wollte abermals den Raum verlassen, doch der Direktor hielt ihn noch mal zurück.
„Wie hat sie es erfahren?“
„Sie hat Legilimentik angewandt.“
„Das war doch absehbar für Sie.“
„Ja.“
„Wieso haben Sie sie gewähren lassen?“ Dumbledores Fragen waren stechend.
„Ich habe sie nicht gewähren lassen. Sie hat mich überrascht.“
„Halten Sie mich nicht für dumm. Man kann nur in Ihren Geist sehen, wenn Sie es zulassen oder überrumpelt werden. Und zweites können wir ausschließen, weil-“
„Ich wollte es, sind Sie jetzt zufrieden?“ Snape fuhr herum. Seine Stimme war nur mühsam beherrscht.
„Ja, Severus“, gab Dumbledore ruhig zurück. „Sie müssen sich ihr lossagen, sonst macht es Sie noch kaputter, als Sie eh schon sind.“
Snape lächelte bitter. „Danke, dass Sie so einfühlsam sind und mir nicht offen sagen, dass ich scheinbar ein seelischer Krüppel bin.“ Trotz seines Zustandes schien er dennoch sehr offen für Sarkasmus zu sein.
„Ja, ich weiß, Severus, eine Eigenschaft von mir, die Sie ja sehr schätzen“, erwiderte Dumbledore in einem ebenso sarkastischen Tonfall.
Snape schnaufte verächtlich. „Kann ich nun endlich gehen?“, fragte er genervt.
Dumbledore lächelte fast väterlich. „Natürlich können Sie.“
Snapes schnaubte verächtlich und sein Blick hatte wieder den Ausdruck, den nur er haben konnte. „Großzügig“, und damit rauschte er aus dem Raum und die Erinnerung brach ab.
Im nächsten Moment wurde ich Zeuge der Szene, in der Snape vor Parvati, Lavender und Samantha meinem früheren Ich seinen Arm um die Schultern legte.
„Wenn Sie ein Problem betreffend der ‚sehr innigen Beziehung‘ von Miss Valentine und mir haben, dann wenden Sie sich doch bitte direkt an mich und belasten Sie sie gefälligst nicht damit! Und jetzt hauen Sie beide ab!“, bellte er gerade und Lavender und Parvati flohen regelrecht. „Dafür habe ich einen gut bei Ihnen“, knurrte Snape dann und verließ eine ziemlich fassungslose Evey und eine ebenso fassungslose Samantha.
Als er um die Ecke bog, die zu den Kerkern führte, schüttelte er den Kopf, atmete tief durch und sagte ärgerlich und verachtend zu sich selbst: „Man möchte brechen, wie kitschig…“, ehe er in sein Büro verschwand. Ich musste breit lächeln, während sich die nächste Erinnerung formte.

Mein Lächeln verging, als ich mich unter den Tribünen wiederfand. Es war die letzte Aufgabe des Trimagischen Turniers im Gange und gleich würde Harry mit dem Leichnam Cedrics zurückkehren. Ich sah, wie mein früheres Ich sich hinter einem Pfeiler versteckt hielt und Snape mit Karkaroff und Dumbledore sprach.
„Okay, Severus. Wohin sollt ihr kommen?“, fragte der Schulleiter in diesem Moment.
„Es scheint ein alter Friedhof zu sein in der Nähe, wo der Dunkle Lord geboren worden ist“, sagte Snape.
Ich sah, wie mein früheres Ich vor Entsetzen die Hand vor den Mund schlug und unachtsam wurde. Denn während sie – wie ich ja wusste – dem Gedanken nachhing, dass Snape möglicherweise zurückkehren könnte, ging das Gespräch der drei Männer weiter.
„Gut, Severus, danke. Ich werde Minerva kontaktieren und diverse Vorbereitungen treffen. Kommen Sie bitte mit mir. Sie, Igor, kehren bitte auf Ihren Platz zurück, damit es nicht zu auffällig ist.“
„Albus, ich sollte schnell noch nach Krum sehen, bevor ich auf den Platz zurückkehre“, kam es dann von Karkaroff.
„Gut, dann tun Sie dies zuerst. Aber es ist wichtig, dass niemand davon erfährt“, beschwor Dumbledore, ehe er sich umwandte, um mit eiligen Schritten zu verschwinden. Karkaroff machte es ihm gleich und Snape machte sich auf den Weg Dumbledore zu folgen, doch dummerweise passierte er genau den Pfeiler, hinter dem sich mein früheres Ich versteckte.
„Evey Valentine, schön Sie hier zu sehen“, schnorrte er.
Die jüngere Evey zuckte heftig zusammen und ihr entfuhr beinahe ein erschrockener Schrei, doch Snape presste ihr die Hand auf den Mund und drückte sie an den Balken. Mit dem einen Arm hielt er ihren Mund, mit dem anderen hatte er sich über ihr an den Pfeiler angelehnt.
„Seien Sie still, wenn Sie keinen Ärger mit dem Schulleiter wollen! Sie sollten lieber nicht laut sagen, was Sie soeben hier gehört haben, bis irgendetwas Genaueres rausgekommen ist. Bewahren Sie Stillschweigen, bis ich Ihnen etwas anderes mitteile“, flüsterte Snape. „Ich muss jetzt weiter. Achten Sie darauf, dass Sie niemand sieht, wenn Sie auf Ihren Platz zurückkehren.“
Nun ließ er seine Hand wieder sinken, doch etwas Seltsames geschah. Er presste mein früheres Ich nach wie vor an den Pfeiler und die beiden Personen, der Lehrer und seine Schülerin, sahen sich lange tief in die Augen. Sie wirkte noch immer vollkommen gelähmt vor Entsetzen und es gehörte nicht viel dazu, ihre Gedanken zu erraten.
„Sie glauben, ich würde zu ihm zurückkehren?“
Nun brach der Augenkontakt ab, mein früheres Ich war nicht dazu in der Lage, Snape in die Augen zu sehen. „Ich habe Angst davor, dass das geschehen könnte.“
Mein Magen schien sich zusammenzuziehen und Tränen traten auf einmal in meine Augen.
„Hören Sie, soweit wird es nie wieder kommen. Das verspreche ich Ihnen.“ Wieder sah er ihr tief in die Augen, ehe er zurücktrat und sie nochmals musterte. Doch dann verschwand auch er.
„Du gottverdammter Lügner…“, zischte ich und wischte wütend die Tränen weg. „Dreckskerl… scheiß Dreckskerl.“

Als nächstes fand ich mich in der Bibliothek wieder, doch ich hatte gar keine Lust mehr, die Erinnerungen zu Ende zu sehen.
„Wenn Sie nicht im Gryffindorturm sind, sind Sie entweder bei mir beim Nachsitzen, draußen oder hier“, stellte Snape in diesem Moment fest und setzte sich gegenüber meines früheren Ichs an den Tisch. „Bei mir waren Sie nicht, draußen kann ich mir Sie bei Nacht nicht wirklich vorstellen und dann wollte ich eigentlich in den Gryffindorturm gehen, aber habe vorher noch einen Abstecher hier rein gemacht. Und da habe ich Sie hier sitzen sehen.“
„Verdammt, ich bin berechenbar.“
„Nicht wirklich. Nur betreffend Ihrer Aufenthaltsorte, da sind Sie etwas eintönig. Sie haben aber meine Frage noch nicht beantwortet.“
„Es geht mir nicht sonderlich gut, aber trotzdem danke der Nachfrage. Und Ihnen?“
„Was denken Sie denn?“
„Vermutlich gab es angenehmere Tage für Sie.“
„Wie kommen Sie nur darauf?“
„Intuition.“
Ich schüttelte den Kopf ob dieser Szene. Ich hatte sie schon halb verdrängt und ärgerte mich, dass sie jetzt noch kommen musste.
Eine kurze Pause entstand.
„Ist Madam Pince schon wieder zurück? Sie war bei meiner Ankunft nicht hier.“
„Ich denke, wie sind hier alleine. Wieso wollen Sie das wissen?“
Dieses Mal, als ich nicht so mit mir selbst beschäftigt war wie damals, merkte ich, dass Snape diese Tatsache auch ein wenig nervös zu machen schien.
„Ich war bemüht, ein Gespräch aufzubauen. Ich glaube aber, ich bin jämmerlich gescheitert.“
Snape hob eine Augenbraue und sah mein früheres Ich amüsiert an. „Ja, ich befürchte, das sind Sie.“
„Warum haben Sie mich denn eigentlich aufgesucht, Sir?“
„Ich habe beschlossen, zu ignorieren, dass die Hälfte… pardon, mehr als die Hälfte meines Hauses feiert, und überlegt, etwas Sinnvolles zu tun und das erste Mal in meinem Leben nicht rein rational zu handeln.“
Ja, auch dieses Mal war ich verwirrt, solche Worte aus seinem Munde zu vernehmen.
„Wie darf ich das verstehen, Professor?“
„Miss Valentine, Sie sind doch sonst immer ein so kluges Mädchen. Kombinieren Sie. Ich habe Sie aufgesucht. Dann erkläre ich, dass ich irrational handle. Ob Sie es glauben oder nicht: Ich wollte Sie sehen.“
Mein früheres Ich geriet aus der Fassung und wurde scharlachrot. Das amüsierte den Tränkemeister.
„Also habe ich jetzt endlich ein Mittel gefunden, Sie in Verlegenheit zu bringen. Jetzt, wo ich es doch nicht will.“
„Ich liebe Sie wirk-“, mein früheres Ich brach erschrocken ab und ich musste mich zusammenreißen, mir meine Hand nicht gegen die Stirn zu hauen. Ich war so peinlich, es war phantastisch.
„Ich… ich muss gehen.“
Sie stand auf, fiel, stand wieder auf und lief Snape geradewegs in die Arme.
„Pro-… Professor, bitte.“
„Das vergangene Schuljahr hat mir abverlangt, über einige Grundsätze nachzudenken, Miss Valentine.“ Mir stockte der Atem, während ich ihm dabei zusah, wie er sich um Kopf und Kragen redete. „Ich habe mich selbst in schwierige Lagen gebracht und bin, wie Sie wissen, nicht immer sehr professionell damit umgegangen. Die sich nun entwickelnden Umstände zwingen mich dazu, jedes mögliche Szenario zu überlegen, weshalb ich Sie wissen lassen möchte, dass, auch wenn einige... Ereignisse aus der Vergangenheit noch nicht ruhen, ich mich dennoch um Sie sorge", er schmunzelte abgeklärt und blickte unbestimmt durch den Raum, „sehr sogar. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass ich Sie-“
Wieder hätte ich schreien können, als jemand die Bibliothek betrat und Snape dadurch abbrach und floh. Ich nahm noch meinen eigenen, sehnsüchtigen Blick wahr, ehe ich Snape in sein Büro folgte, wo er sich an ein Becken stellte und sich mit seinen Händen erst einmal kaltes Wasser ins Gesicht schöpfte. Danach betrachtete er sich im Spiegel. „Du Narr“, knurrte er sich selbst an, „wie alt ist sie? Hab ich eigentlich nach diesem Tag nichts Besseres zu tun, als zu versuchen, einer Schülerin den Kopf zu verdrehen?“ Er drehte sich um und lehnte sich an das Waschbecken, „es tut mir leid, Evey.“

Ich war glücklich, dass die Erinnerungen nun zu Ende waren, denn nun brannte die Wunde wieder wie Feuer. Ich erwartete, nun aus dem Denkarium wieder nach oben zu kommen, doch zu meiner Überraschung formte sich erneut eine Erinnerung. Snape stand mitten in seinem Büro und sah ins Leere.
„Evey? Ich hoffe, dass du dir die Erinnerungen ansiehst. Es ist ungewohnt, so zu sprechen…“, er drehte sich halb im Kreis und suchte einen Punkt, auf den er sich fixieren konnte. Mir wurde abwechselnd warm und kalt. Er sprach… mit mir? Über eine Erinnerung?
„Ich habe die Erinnerung extra so eingerichtet, dass dies hier zum Schluss kommt. Solltest du sie dir ansehen, werde ich Dumbledore wohl schon umgebracht haben. Es tut mir leid, dass ich dies tun musste. Du wirst aber alles verstehen und es ist nicht so, wie es momentan scheint. Sonst hätte ich dir niemals abverlangt, mir zu versprechen, dass du mir, egal was passiert, wohlgesonnen bleibst. Wobei dies wirklich viel verlangt ist und ich mir sicher bin, dass du es momentan nicht einhalten kannst. Aber… es wird sich erklären und… du wirst es verstehen. Also such nicht nach mir oder mach sonst irgendetwas Unüberlegtes. Wir werden uns wieder sehen.“
Mir wurde ein wenig die Luft aus der Lunge gedrückt, als ich plötzlich wieder aus dem Denkarium heraustrat. Doch ich merkte, als ich immer noch nicht richtig atmen konnte, dass mir die Sehnsucht nach Snape den Atem nahm. Er war der Überzeugung, dass wir uns wiedersehen würden, doch wie sollte das denn aussehen? Er hatte Dumbledore umgebracht. Klar hatte ich ihm versprochen, ihm wohlgesonnen zu bleiben, aber dies ging doch darüber hinaus. So was konnte man doch nicht verlangen, oder nicht?
„Verdammt, Snape!“, fluchte ich und schüttelte den Kopf.

Du kannst mich nicht finden, ich hab mich versteckt.
Ich habe deinen Augen mit Schatten bedeckt.
Du kannst mich nicht finden, du kannst mich nicht sehen.
Schließ deine Augen, zähl noch mal bis Zehn.


Es war der Refrain des Sängers, der mir plötzlich wieder einfiel und der mich eben zu diesem unerwarteten Handeln gebracht hatte.
Such nicht nach mir oder mach sonst irgendetwas Unüberlegtes.
Ein leichtes Lächeln zog sich über meine Lippen. Wann hatte ich jemals das getan, was er mir sagte? Ich musste mit ihm sprechen, erst recht nach dieser Nachricht.
„Tut mir ja leid…“, murmelte ich dann mit leichtem Spott in der Stimme, während ich die Erinnerung aus dem Denkarium wieder in die Phiole tat, den Korken mit meinem Zauberstab versiegelte und ein kleines, horizontales Loch hineinbrannte. Dann machte ich mich auf den Weg in die Schlossnäherei, der ich einen Goldfaden entnahm, um ihn durch das Loch im Korken zu stecken und ihn mit einem Verschluss zu versehen, ehe ich ihn mir um den Hals legte. Ich steckte die Phiole unter mein Kleid.
Es war an der Zeit, die nötigen Dinge zu packen. Ich musste den Fürsten der Finsternis finden.


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Meike Bruhns, Berliner Zeitung