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Fanfiction

Die Faszination der Abscheu - Erinnerung II

von Quitschkugel

Die nächste Erinnerung war nach wie vor in Snapes Büro, nur hatte Snape den Platz hinter seinem Schreibtisch eingenommen, während Dumbledore vor ihm stand. „Severus, ich denke, Sie haben sie schon zu nah an sich rankommen lassen“, sagte dieser in diesem Moment, „sehen Sie sich an, Sie sind vollkommen unkonzentriert und durch den Wind. Ich habe ihr schon nahegelegt, nun erst einmal etwas Abstand zu Ihnen zu halten und Sie sollten dies zu ihr ebenfalls tun.“
Snape sagte nichts dazu und schrieb an irgendwelchen Dokumenten.
„Severus, hören Sie mir zu?“
„Ja, Dumbledore, ich höre Ihnen zu.“ Seine Stimme verriet nicht, was er gerade dachte oder fühlte.
„Das Problem ist einfach nur, dass sie eine Schülerin ist und Sie Ihr Lehrer. Sonst würde ich es Ihnen lassen… sie scheint Ihnen ja viel zu geben. Aber… es geht erst nach ihrem Abschluss“, sagte Dumbledore dann und auf seinen Zügen waren Sorge und Bedauern zu erkennen.
„Ich halte mich von ihr fern“, gab Snape einfach schlicht zurück.
„Severus, ich bitte Sie. Seien Sie mir nicht gram.“
„Wieso sollte ich? Sie ist nur ein Kind!“
„Ein Kind, das Ihnen viel bedeutet.“
„Das stimmt nicht. Sie geht mir auf die Nerven“, Snape sah Dumbledore kurz zornig in die Augen.
Doch der Schulleiter seufzte nur und nahm vor ihm Platz. „Und selbst wenn… sie scheint auch mehr für Sie zu empfinden als für einen normalen Lehrer. Dass sie überhaupt anders zu Ihnen ist, obwohl Sie der“, Dumbledore schmunzelte, „meist gefürchtetste Lehrer in der Geschichte Hogwarts‘ sind, ist sonderlich. Haben Sie nicht gesehen, wie rot sie geworden ist, als Sie aus Ihrem Schlafzimmer kamen, nachdem Sie sich umgezogen hatten, und nur noch den letzten Knopf schließen mussten?“ Jetzt musste Dumbledore lachen und ich bekam rote Ohren, auch wenn diese ganze Szene schon vor zwei Jahren passiert war und die beiden mich nicht sahen.
„Sie ist rot geworden?“, das plötzliche Interesse von Snape an dieser Tatsache ließen Dumbledores Augenbrauen kritisch in die Höhe schnellen, kurz danach jedoch auch ein flüchtiges Grinsen in seinem Gesicht auftauchen.
„Ich sehe, wie egal sie Ihnen ist und Ihnen auf die Nerven geht“, gab dieser trocken zurück.
Snape ließ ein verächtliches Geräusch hören, stand auf und zog ein Buch aus seinen endlosen Regalen. „Sie geht mir auf die Nerven!“, betonte er.

„Nur, weil sie Ihnen nahe steht“, konterte Dumbledore. Er lachte plötzlich, „ich gehe Ihnen ja auch auf die Nerven“, stellte er amüsiert fest.
„Dumbledore, Ihnen kann das doch wohl egal sein. Sie wissen, dass dort niemals etwas geschehen würde. Eben weil ich Lily nicht vergesse“, zischte Snape und konzentrierte sich bei diesen Worten auf sein Buch, damit Dumbledore nicht merkte, wie sehr diese Worte die alte Wunde wieder bluten ließen.
„Eben weil Sie Lily nicht vergessen, weiß ich, dass Sie sich umso mehr an Evey klammern. Lily und Evey sind sich in überraschenderweise ähnlich, sie sind manchmal nahezu identisch, wie Sie selbst ja auch schon festgestellt haben. Also wieso sollte nicht in Ihnen der Gedanke kreisen, dass Sie mit Evey eben das wieder gutmachen wollen, was Sie bei Lily verpatzt haben? Oder gar nachholen.“ Sein Unterton gefiel mir gar nicht und verursachte mit Unwohlsein.
„Ich sehe Lily und Evey nicht als ein und dieselbe Person. Natürlich will ich nicht die gleichen Fehler machen wie damals, ich will aber auch mit Evey nichts nachholen“, sein Ärger und seine Entrüstung waren deutlich erkennbar über die Wortwahl des Direktors, „denn da werde ich nichts nachholen. Ich habe Lily verraten…“, Snape räusperte sich, „Evey ist für mich nicht Lily. Selbst wenn sie sich überraschend ähnlich sind.“
Dumbledore sah ihn prüfend über seine Halbmondbrille an. „Belügen Sie sich nicht selbst. Sie sehen in ihr-“ „Denken Sie nicht, dass es langsam reicht?“, bellte Snape und knallte das Buch zu, „ich halte das, was ich gesagt habe. Ich werde sie jetzt nicht mehr beachten! Was wollen Sie mehr? Dass ich zugebe, dass ich in ihr nicht das Mädchen sehe, das sie ist? Was bringt Ihnen das außer Genugtuung?“, Snape konnte sich nur noch mühsam beherrschen und presste nun die Lippen zusammen, sodass sie ein dünner, farbloser Strich wurden, „Sie wissen, dass ich sie nicht anrühren würde. Jetzt wissen Sie sogar, dass ich mich vollkommen von ihr fernhalte. Genügt das?“
Dumbledore seufzte und erhob sich. „Ich hoffe, ich habe Ihnen nicht zu viel damit genommen, Severus.“
„Einem Mann, der nichts besitzt, kann man nichts nehmen, Dumbledore.“
Dumbledore bedachte ihn noch mit einem längeren Blick, ehe er das Büro verließ.
Mein Blick glitt wieder zu Snape, der wie gebrochen an seinem Schreibtisch lehnte. Dumbledore hatte ihm viel genommen. Scheinbar zu viel.

Langsam verblasste die Erinnerung, obwohl ich mich danach wieder in seinem Büro befand, nur dieses Mal hielt sich Snape in seinem Schlafzimmer auf. Er zog sich gerade um, sodass mir wieder das Blut in die Wangen schoss und mir ziemlich warm wurde bei seinem Anblick. Ich hoffte, diese Erinnerung hatte er nicht mit Absicht dort beginnend in das Fläschchen getan, dachte ich ärgerlich, gleichzeitig aber natürlich auch ein bisschen schelmisch erfreut.
Er trug die Muggelklamotten, die er vor meiner Abreise an Weihnachten in der vierten Klasse getragen hatte, und an die ich mich nur so gut erinnern konnte, weil sie so attraktiv, wie ungewohnt an ihm aussahen. Ich ging um ihn herum, um ihn genauer zu betrachten, während er seinen Schreibtisch leerräumte und einen leeren Koffer darauf platzierte. Dann begann er, zu packen, legte alle mögliche Dinge hinein und das in einer Ordnung, die ich, wie ich gestehen musste, nicht jedem Mann zugetraut hätte. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, da Snapes Hände sich so flüssig bewegten wie beim Tränkebrauen. Dann klopfte es und Snape runzelte die Stirn, hörte aber nicht mit dem Packen auf, als er den Besucher hereinbat.
Es überraschte mich nicht, als ich sah, dass es sich um meine Person aus der vierten Klasse handelte, die nun in das Büro trat. Snape dafür umso mehr. Als er sich umwandte, um nun zu wissen, um wen es sich handelte, konnte ich nun besser seine Gesichtszüge verstehen. Sie waren nicht mir abgeneigt oder zeigten mir Verachtung, nein, es war eher etwas Qualvolles darin, das verriet, dass Snape gleich etwas tun musste, wofür er sich selbst wieder um einiges mehr hassen würde.
„Verschwinden Sie!“ Seine Stimme klang messerscharf, doch ich, die nun mehr Informationen hatte als die Evey damals, hörte, wie er sich selbst damit mehr verletzte als mein früheres Ich in diesem Moment.
„Sie wollen verreisen, Professor?“ Noch wirkte mein früheres Ich selbstsicher, deutete beiläufig auf den Koffer auf dem Schreibtisch und wich ein wenig ungelenk den stechenden Blicken Snapes aus, der sich wieder zu ihr gewandt hatte.
„Haben Sie mich etwa nicht verstanden, Valentine? Sie sollen verschwinden!“ Als er sich wieder umwandte, sah ich, dass er hart schluckte und kurz die Augen schloss, um weiter in seiner Rolle zu bleiben, die er nicht wollte.
Es zog sich die Szenerie ab, in der er die Vierte-Klasse-Evey immer mehr verletzte, bis diese zu ihrem Gefühlsausbruch kam und ihm klarmachte, wie viel er ihr eigentlich bedeutete. Es erwärmte mir das Herz zu sehen, wie Snape nach diesem Ausbruch mit meinem früheren Ich umging. Ich sah, wie er mich später wieder vom Gang sammelte und mich erst einmal auf seinem Bett bugsierte. Die Hirschkuh, das Gespräch… und dann kam es.
Ich sah, wie Snape meinem früheren Ich tief in die Augen sah, wie sie sich immer weiter näherten und dann zeitgleich die Gesichter abwandten. Ich studierte genauestens Snapes Züge. Der Zaubertrankmeister presste seine Lippen zusammen und hatte einen Augenblick lang sichtliches Bedauern, ja fast körperliche Qual ins Gesicht geschrieben, ehe er sich wieder sammelte und seine undurchdringbare Maske aufsetzte.
„Nun, Miss Valentine. Ich… wünsche Ihnen und Ihrer Freundin einen angenehmen Aufenthalt bei Ihrer Großmutter und einen guten Start ins neue Jahr. Wenn Sie… mich nun entschuldigen würden, ich habe noch zu packen“, sagte er dann gefasst, kühl, gewohnt distanziert und stand auf. Er mied aber den Blickkontakt.
„Vielen Dank, ich wünsche Ihnen ebenfalls erholsame Ferien und einen guten Rutsch. Bis nach den Ferien!“ In ihrer Stimme war deutlich ein Zittern zu hören, während sie sich wackelig zur Tür begab. Damals hatte ich mich selbstsicherer gefühlt, aber jetzt, wo ich sah, wie es rüber kam… oh man.
„Ach und Miss Valentine? Nein, es macht mir keinen Spaß.“
Ich musste anfangen zu grinsen, doch mein früheres Ich war verwirrt und stockte in der Bewegung. „Ähm…wie meinen, Sir?“
„Es macht mir keinen Spaß auf Ihrem Herzen herumzutrampeln. Aber überinterpretieren Sie das nicht!“, sagte Snape gewohnt kalt.
Jetzt musste auch mein früheres Ich grinsen, doch Snape sah dies nicht, da er sich wieder seinem Koffer zugewandt hatte.
„Wieso sollte ich das tun, Sir? Die anderen werden mich kaum darum beneiden.“
„Tz, verschwinden Sie. Sonst dichtet man uns noch etwas an!“, gab Snape zurück, öffnete meinem früheren Ich die Tür und sie stolzierte heraus. Dann schloss er sie wieder, lehnte sich an sie, und konnte sich einem Lächeln nicht gänzlich entziehen.

Die Erinnerung wechselte.
„SEVERUS!“, donnerte Dumbledore und ich zuckte heftig zusammen. Mit einem Blick in die Runde wurde mir klar, dass ich mich vor der Großen Halle befand. Mein früheres Ich rannte genau in diesem Moment die Treppen hoch.
Snapes Gesicht verriet nichts über seine Gefühle.
„Was war hier los?“, fragte Dumbledore, der sich gerade so unter Kontrolle hatte.
Wortlos stürmte mein Lehrer los in sein Büro geradewegs auf seinen Schreibtisch zu und stürzte ihn mit einem wütenden Schrei um. Dann ließ er sich in einen Sessel fallen, griff sich mit geschlossenen Augen an die Nasenwurzel und sagte immer wieder: „Ich Idiot, ich Idiot, ich Idiot…“ Er ließ die Hand sinken und sah plötzlich vollkommen ruhig und gefasst auf seinen Schreibtisch, der zwar robust, dieser Gewalt aber nicht gewachsen gewesen war, und nun zertrümmert am Boden lag. „Sie hat es aber doch herausgefordert…“
Ich war ein wenig betroffen bei diesem Anblick und wandte meinen Blick auf den zertrümmerten Schreibtisch. Nichts, was sich nicht mit einem Reparo wieder hätte richten lassen können, dennoch eine eher unnötige Handlung.
Dumbledore trat ein ohne zu klopfen. Sein Gesicht war nahezu düster und er durchbohrte Snape abermals mit Blicken. Er schien darauf zu warten, dass Snape irgendetwas sagte, doch dieser ignorierte ihn so gut es ging und schien seine gesamte Aufmerksamkeit seinem zerstörten Schreibtisch zu widmen.
„Severus, wenn Sie sich doch selbst so sehr dafür verachten, dass Sie… das hier… tun. Wieso haben Sie es dann überhaupt getan?“, fragte Dumbledore schließlich und deutete mit der Hand auf den Schreibtisch, doch würdigte den Trümmern keines Blickes.
„Dumbledore, ich bin nun mal ein Ekel“, sagte Snape und seine Stimme war voller Hohn.
„Nein, sind Sie nicht. Das wissen Sie genauso wie ich“, erwiderte Dumbledore hart.
„Ach, weiß ich das?“
Dumbledore seufzte leise, schnippte mit den Fingern und der Schreibtisch setzte sich wieder zusammen.
„Evey ist erstmal verschwunden. Ich habe Minerva mit dem Auftrag losgeschickt, ihre Freundin zu unterrichten, dass sie uns mitteilt, sobald sie irgendwo auftauchen sollte“, erklärte er dann und ließ sich in einem anderen Sessel nieder.
Snape hingegen stand schweigsam auf, öffnete einen Schrank und entnahm ihm ein Glas und eine Whiskeyflasche.
„Stellen Sie sie weg, Severus. Oder möchten Sie nach Alkohol riechen, wenn Sie sich bei ihr entschuldigen?“
„Ich werde mich nicht entschuldigen“, gab Snape kühl zurück, goss sich einen gütigen Schluck ein, setzte sich und stellte die Flasche auf einen kleinen Tisch neben sich.
Dumbledore zog die Augenbrauen hoch. „Was Sie nicht sagen.“
Snape wich seinem Blick aus und starrte düster in eine Ecke. Dumbledore hatte bis jetzt keinen Schimmer, was genau vorgefallen war. Vermutlich hatte er nur den letzten Teil der Unterhaltung mitbekommen. Er stützte seinen Arm auf die Lehne und legte sein Kinn auf seine Hand. „Wieso nicht?“
Der Zaubertrankmeister ignorierte ihn und trank sein Glas aus, ehe er sich nachschenkte.
„Severus…“
„Wieso sollte ich? Sie war selbst daran schuld.“
„Sie hören sich an wie ein kleines Kind.“
Nun warf Snape dem Schulleiter einen bitterbösen Blick zu. „Aha“, machte er, „Miss Valentines Verhalten war aber auch nicht sonderlich besser.“
„Da kann ich mich nicht zu äußern, wenn Sie mir nicht mitteilen, was vorher vorgefallen ist, Severus. Dennoch, egal, was sie gesagt haben kann, sie hat einen Grund dafür, in letzter Zeit ein wenig gereizt zu sein.“
Snape zog seine Augenbrauen hoch, was dazu führte, dass die Kombination davon und von seinem fragenden Blick sich zu einer paradoxen Mischung eines desinteressierten Interesses vermischte.
„Sie ist, im Gegensatz zu Ihnen, noch ein Kind. Ihre Großmutter teilte mir außerdem mit, dass in den Ferien wohl etwas für sie sehr Prägendes stattgefunden hat.“
Snapes Blick verfinsterte sich zusehends. „Interessant. Wenn Sie mich dann bitte allein lassen würden?“, erwiderte er kühl und trank das zweite Glas in einem Zug leer, ehe er sich erneut eingoss.
Dumbledore runzelte die Stirn. „Sobald Evey gefunden wurde, erwarte ich, dass Sie fähig dazu sind, ein Gespräch zu führen. Ob Sie es wollen oder nicht. Also brauen Sie sich erstmal einen Entnüchterungstrank, ehe Sie sich die Kante geben“, gab er sachlich zurück, dann verabschiedete er sich mit einem Nicken und die Erinnerung verblasste.

Im nächsten Moment sah ich mein früheres Ich an Snapes Schreibtisch sitzen. Es war das Nachsitzen nach meinem netten Reißaus. Es klopfte und Snape ließ ein misstrauisches „Wer da?“ vernehmen.
Dumbledores Stimme antwortete und Snape öffnete ihm missmutig die Tür.
„Evey hat schon genug gelitten für heute, Severus“, stellte Dumbledore fest.
„Sie redet nicht mehr mit mir“, erwiderte Snape und ich musste einfach an die Aussage von Dumbledore denken, als er ihn als Kind betitelte.
„Stimmt das, Evey?“, fragte Dumbledore.
„Ja“, kam es schlicht von der angesprochenen Person. Sie schrieb unbeirrt weiter.
„Warum?“
„Professor Snape ist momentan für mich gestorben, Sir.“ Ich sah, wie Snape kurz zuckte, doch als sich mein früheres Ich nun doch umwandte, hatte er sich wieder unter Kontrolle.
„Verständlich, wäre er für mich auch bis er es wieder gutmachen würde“, räumte Dumbledore ein und erntete dafür einen ziemlich tödlichen Blick von Snape.
„Kommen Sie, Evey, es ist schon halb vier. Ich bringe Sie hoch. Es muss ein langer Tag für Sie gewesen sein.“
Dumbledore lächelte väterlich und ich sah nur, wie Snape verächtlich die Augen verdrehte.
Beim Aufstehen knurrte der Bauch meines früheren Ichs so laut, dass alle im Raum es mitbekamen. Snape zog die Augenbrauen hoch; Dumbledore lachte. Sie wurde rot.
„So, wie es aussieht, werde ich Ihnen erst noch etwas zum Essen machen.“ Dumbledore lächelte und öffnete die Tür. Dann fuhr er fort, während mein früheres Ich an ihm vorbeischlich: „Glück für Sie, dass heute erst Sonntag ist, Severus. Sollte das noch einmal vorkommen, wird das Konsequenzen haben. Strafarbeit heißt nicht, dass sie bis zum Morgen hier bleiben muss und nichts essen darf.“
Dann schloss sich die Tür und Snape stand wie versteinert an ein und demselben Fleck wie vorher. „Gestorben…“, flüsterte er dann mit zusammengepressten Augenlidern. Doch plötzlich erwachte er aus seiner Erstarrung, öffnete seine Bar, holte die handbreit gefüllte Feuerwhiskeyflasche hervor und trank sie. Ich wandte den Blick ab, da ich den Schmerz nicht ertragen konnte, und stellte erleichtert fest, dass sich eine neue Erinnerung formte.

Ich befand mich in einem Korridor im Keller und beobachtete, wie Snape Malfoy herunterputzte. „Im Übrigen, Mister Malfoy. Auf ein Wort“, sagte er in diesem Moment, „in Miss Valentine fließt das Blut einer Elbin. Sie ist mehr Zauberer als Sie es jemals sein werden. Wenn Sie noch einmal das Wort ‚Schlammblut‘ in meiner Gegenwart verwenden – gleich, für wen –, dann werde ich dafür sorgen, dass Ihnen Hören und Sehen vergeht.“
Ich musste ein wenig schmunzeln, als ich den Gesichtsausdruck meines früheren Ichs wahrnahm, der einfach vollkommene Verblüffung widerspiegelte.
„Sie werden von meinem Vater hören“, zischte Malfoy trotzig.
„Er wollte sowieso vorbeikommen und wir werden ein hübsches Gespräch über Sie halten, Draco, da können Sie sich sicher sein“, gab Snape unbeeindruckt zurück, „und jetzt verschwinden Sie!“, bellte er. Malfoy verschwand so schnell wie nie. Als er außer Sicht war, wandte sich Snape meinem früheren Ich zu, schelte sie dafür, dass sie ihm nicht direkt mitteilte, was ihr fehlte und brachte sie in sein Bett, um ihr einen schmerzlindernden Trank einzuflößen. Und dann kam die Frage. „Soll ich Sie in den Krankenflügel bringen oder vertrauen Sie mir?“ Und ehe sich mein früheres Ich versah, wurde ihr ein Trank eingeflößt und sie schlief friedlich im Bett ihres Zaubertranklehrers.
Und genau dieser stellte einen Stuhl neben das Bett und beobachtete sie. Ich trat gespannt einen Schritt näher. Er wachte bis zum Mittagsessen, aber da ging er nur kurz los, um meinem früheren Ich das eingepackte Essen zu holen – und nicht um selbst etwas zu sich zu nehmen – und kehrte sofort wieder zu seinem Wachposten zurück. Dann nach einer Ewigkeit, wie es mir erschien, und als ich schon dachte, es würde sich nichts mehr tun, hob er auf einmal leicht zittrig die Hand. Zwischen meinen Augenbrauen erschien eine steile Falte, während ich beobachtete, wie er unentschlossen die Hand in der Luft hielt. Dann schien er sich umentschieden zu haben, denn er zuckte ein wenig zurück, doch im nächsten Moment hatte er wieder seine Meinung geändert und zog meinem früheren Ich entschlossen die Decke etwas höher, die ihr bis zum Bauchnabel heruntergerutscht war, und fuhr dann nahezu zärtlich über ihre Wange. Plötzlich zuckte er zurück, als mein früheres Ich sich regte, und ich konnte, noch während die Erinnerung verblasste, verfolgen, wie er wieder seine Maske übersetzte.


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