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Fanfiction

Die Faszination der Abscheu - Flucht

von Quitschkugel

Meine Schritte hallten von den Korridoren nieder, den ich entlangging. Er war vollkommen grau, nur spärlich beleuchtet und führte nur geradeaus in eine Richtung: zu einer ebenso grauen Holztür.
Ich erreichte und öffnete sie. Dahinter lag ein Raum, dessen Wände wortwörtlich mit Büchern tapeziert waren, doch ich schenkte dieser Bizarrerie keinerlei Beachtung, denn ich war schon öfter hier gewesen. Auch dieses Triste, das der Raum ausstrahlte, diese erdrückende Schwärze, die unsichtbar für das Auge, aber spürbar fürs Herz war, ließen mich kalt. Grundsätzlich ließ mich hier nahezu alles kalt. Meine Aufmerksamkeit galt einzig und allein den Personen in diesem Raum. Die eine Person machte sich gerade an dem einzigen Fenster in diesem Raum zu schaffen, indem sie die Vorhänge zur Seite zog und es öffnete. Die andere Person lag reglos am Boden in der Mitte des Raumes und am Fuße des Himmelbettes, das mir ebenso egal war wie die Bücher an den Wänden, das restliche Mobiliar oder die Gerätschaften, die das Zimmer beherrschten.
Die Person am Fenster wandte sich zu mir um.
„Da bist du ja“, sagte sie ungeduldig.
Ich nickte nur und trat, ebenso wie die Person, die zu mir gesprochen hatte, zu der Gestalt am Boden. Schweigend hoben wir sie hoch und trugen sie zum Fenster. Sie war nicht so schwer, wie ich gedacht hatte. Und tot.
Aber das war ja nichtig. Wir warfen sie mit Schwung aus dem Fenster und würdigten ihr danach nicht mal mehr eines Blickes, denn die andere Person hatte sich wieder mir zugewandt. Ihr Blick lag nahezu zärtlich auf meinem Gesicht, auch wenn die Person selbst nicht lächelte. Sie nahm meine Hand und zog mich zum Bett.
„Es ist immer das gleiche mit dir“, seufzte ich, doch auch dabei verspürte ich eine kalte Gleichgültigkeit.
Die Person drückte mich sanft auf das Bett und lehnte sich süffisant lächelnd über mich. „Dir gefällt es auch“, sagte sie leicht überheblich. Sie strich mir sanft mit der Hand über die Wange und schwang ihr Bein über meinen Körper, sodass sie nun über mir kniete. Ich blickte in den Spiegel, der sich an der Decke des Himmelbettes befand und mir ebenso vertraut war wie die restliche Bizarrerie dieses Raumes. Mir stockte der Atem und meine Augen weiteten sich. Zitternd berührte ich die Stelle an meiner Wange, die die Person eben berührt hatte. Meine Finger fassten in etwas Warmes, Klebriges, wie ich erwartet hatte. Trotz eben dieser Erwartung blieb mir das Herz fast stehen, als es sich bestätigte, was ich im Spiegel sah. Blut bedeckte mein Gesicht. Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie die Person meinen Körper mit Küssen bedeckt hatte. Erst als sie stockte, da ihr meine Veränderung aufgefallen war, bemerkte ich es.
„Was ist, Evey?“ Sie klang ein wenig genervt.
Sie hob eine Hand, um mich zu berühren, doch ich schrak zurück. Die Hand war ebenfalls voller Blut. Mein Blick glitt zu den meinen Händen. Sie waren rot.
„N… nichts, Severus… gar nichts“, sagte ich leise und während ich sprach, festigte sich meine Stimme von einem Wispern zu einem monotonen, ausdruckslosen Gesang.
Severus bedachte mich mit einem seiner kühlen Blicke, ehe er sich zu mir runterbeugte und mich voller Leidenschaft küsste. Ich verdrängte die Tatsache, dass das Blut des Menschen, den wir gerade gemeinsam aus dem Fenster entsorgt hatten, an unseren Händen klebte, und versank nahezu gänzlich in seinen Küssen. Eine Bewegung, die ich aus dem Augenwinkel wahrnahm, lenkte mich wieder ab. Ich wandte den Blick in die Richtung, doch es war nichts zu sehen.

Wieder hörte Severus auf und sah mich misstrauisch an.
„Was ist?“ Er war offensichtlich genervt.
„Ich dachte“, als ich Severus‘ Blick sah, brach ich ab und sagte nur schlicht, „egal.“ Meine Finger wanderten ziellos über seinen Oberkörper und zogen ihn näher an mich heran. Ich schien wirklich ein wenig durcheinander zu sein. Doch wieder huschte etwas durch meinen Blickwinkel und ich zuckte zusammen. Meinen Kopf drehte sich in die Richtung, in der ich die vermutliche Bewegung vernommen hatte.
Severus stöhnte entnervt und richtete seinen Oberkörper auf. „Okay, was ist dein Problem?“, zischte er.
Ich richtete mich ebenfalls langsam auf und sah mich um. „Es ist nichts, Severus.“ Meine Stimme stand im Kontrast zu meinen Worten.
Severus verdrehte die Augen und sein Gesichtsausdruck war voller Argwohn. Es war seltsam, dass ich ihn so noch attraktiver fand. „Natürlich ist nichts. Also verhalte dich auch so, in Ordnung?“, knurrte er und riss mich an sich, um dort weiter zu machen, wo wir aufgehört hatten.
Doch dann ging alles ganz schnell. Ich hörte das Surren eines Messers, das aus seinem Schlaf in der Scheide erwachte, vernahm ein leises Keuchen, spürte Severus‘ warmen, entweichenden Atmen auf meiner Haut und merkte, wie sein heißes Blut meinen Leib herabrann. Mit einem Schrei fiel ich nach hinten und rammte meinen Kopf gegen die Bettkante und auch dort merkte ich, wie Blut aus einer Platzwunde hervorschoss. Zuerst sah ich nichts mehr.
„Severus, Severus…“, wimmerte ich, doch nur langsam klärte sich mein Blick, während meine Hände sich nach wie vor an seinen Körper klammerten, doch er sagte nichts. Mein Blick war nach vorn gerichtet und vernahm eine golden schimmernde und nahezu durchsichtige Gestalt am Fuße des Bettes. Sie trug ein Messer in der Hand. Auf ihrer Kleidung waren Blutflecken, die ganz klar nicht seine eigenen waren. Sie waren real, ebenso wie das Messer. Ebenso Tod verheißend.
Es war die Person, die Severus und ich aus dem Fenster geworfen hatten – nur nicht als Lebender. Sie öffnete den Mund und ihre Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken.
„Du hast meinen Tod zu verschulden, Evey. Du hast meinem Mörder geholfen es zu tun und danach zu fliehen“, stellte die Gestalt fest. Es lag nicht einmal etwas Vorwurfsvolles in seiner Stimme. Jedoch eine bittere Enttäuschung und unfassbarer Ernst.
„Dumbledore…“, stieß ich hervor.
Dumbledore musterte mich kalt und warf mir etwas entgegen. Reflexartig fing ich es auf, doch als ich es festhielt, fraß es sich tief in meine Haut und ich schrie auf. Es grub sich immer tiefer und ich ließ es erschrocken fallen. Es war das Messer.
„Was…“, ich brach ab, als mein Blick der Blutspur folgte.
Ein Déjà-vu holte mich so heftig ein, dass ich nicht mehr dazu fähig war, regelmäßig zu atmen, und ich einfach drohte, ohnmächtig zu werden.
Severus tote Augen. Die klaffende Wunde an seinem Hals. Es war alles da.
„Er hat das bekommen, was er verdient“, sagte Dumbledore und nickte dann zu dem Messer vor meinen Händen: „Jetzt gib dir das, was du verdienst.“


Mein markerschütternder Schrei riss mich selbst aus dem Schlaf.
„Snape! Dumbledore! Oh mein Gott!“, wimmerte ich und kauerte mich weinend auf dem Bett zusammen. „Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott…“ Meine Stimme war nur noch ein leises hohes Wispern. „Oh bitte nicht…“
Der Morgen war längst angebrochen, doch ich bewegte mich nicht. Ich wollte nicht aufstehen, der Realität ins Auge blicken. Es war, als würde alles nur wahr werden, wenn ich aufstand und mich dem Alltag hingab.
Irgendwann öffnete sich die Tür und meine Großmutter kam herein, um mich zu wecken. Als sie gerade den Arm nach mir ausstreckte, sagte ich: „Nicht nötig. Bin schon wach.“
Etwas verdutzt wich sie einen Schritt zurück.
„Guten Morgen“, sagte sie dann wieder gefasst.
Ich seufzte und richtete mich auf. Mein Blick irrte durch den Raum, blieb an meinem unversehrten Laken – ohne Blut – hängen und starrte dann ins Leere.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte mich meine Großmutter.
„Hab nur schlecht geschlafen“, entgegnete ich und blickte auf meine Hände, die sich immer noch anfühlten, als klebe an ihnen Blut. „Es ist schon spät, oder? Ich sollte jetzt aufstehen“, stellte ich fest.
Meine Großmutter sah mich besorgt an. „Das hat dich alles sehr mitgenommen, oder?“
Ich schwang meine Beine aus dem Bett und ging zum Ankleideraum. „Scheinbar“, gab ich kühl zurück.
„Snape ist ein Verräter und ein Mörd-“ „Ich weiß, was er ist!“, unterbrach ich sie scharf. Sie sollte es nicht sagen. Mit ruckartigen Bewegungen zog ich irgendein Gewand heraus, das nicht so prachtvoll wirkte, und zog es ohne Hilfe meines Zauberstabs an. Ich legte mir ein wenig ebenso schlichtes Make-up auf und kämmte mir mein Haar. Diese ließ ich offen. „Ich werde jetzt in die Stadt gehen. Ich will shoppen“, stellte ich fest.
„Willst du nicht erst einmal frühstücken?“, wollte meine Großmutter verwundert wissen und auf ihrer Stirn bildeten sich Sorgenfalten, die mir aber herzlich egal waren.

„Ich kauf mir was in der Stadt“, erwiderte ich und band mir meinen Geldbeutel um die Hüfte.
„Willst du Träger mitnehmen?“
„Ich kann meine Taschen selbst tragen, danke, nein. Bis dann.“
„Evey, dann kauf wenigstens ein paar Sachen für deine Geburtstagsfeier ein“, bat Großmutter.
„Ich will nicht feiern. Mir ist nicht nach feiern.“
„Evey! Man wird nur einmal 17.“
Ich stöhnte und ging schweigend an ihr vorbei. Ich ließ ihr nicht einmal die Chance, sich zu verabschieden.
Als ich den Palast verließ, war es wie gestern in Hogwarts. Die frische Luft schien mich auszufüllen und alles für einen Bruchteil eines Momentes vergessen zu lassen. Die Geräusche der Stadt, von Leben, gerieten mir in die Ohren und sorgten für eine leichte, kurz anhaltende Ruhe in mir. Dann machte ich mich auf den Weg hinunter in die Stadt, um meiner Ruhelosigkeit zu frönen. Zuerst ging ich in einen Buchladen und holte mir den neuesten Roman von Hildegunst von Mythenmetz*, ehe ich mir ein Café suchte und dort frühstückte, während ich las.
Nach mehr als zwei Stunden konnte ich mich dann doch von dem Roman losreißen und ich ging in verschiedene Geschäfte, kaufte mir Kleider, die mal nicht von meiner Großmutter ausgesucht worden waren, gönnte mir ein neues Set mit Schreibfedern, besorgte noch diverse Raritäten an Zutaten für Zaubertränke, an die man legal in der Menschenwelt kaum rankam, und genoss es unter mir unbekannten Elben zu sein – na ja, mehr oder minder unbekannt. Manche sprachen mich auf meine Sippschaft an, aber dies trug es nun mal mit sich. Erst als es schon wieder begann zu dämmern und ich immer deutlicher spürte, dass ich noch lange nicht wieder gesund war, machte ich mich auf den Heimweg. Ich blickte die sich leerende Straße entlang, wie Lichter angezündet, Fensterläden geschlossen und Läden zugemacht wurden. Ich ging an einer alten Schmiede vorbei und erblickte einen Mann mittleren Alters, der ein Schwert schmiedete. Ich blieb stehen und beobachtete ihn bei seinem Tun. Irgendwann stockte er, als er mich sah.
„Mädchen, was kann ich für dich tun?“, fragte er lächelnd.
Ich trat einen Schritt näher. „Ich wollte Euch nur zusehen“, erwiderte ich und war dankbar darüber, dass er mich nicht kannte.
„Soso. Aber so was ist nichts für Mädchen“, erwiderte der Schmied mit einem leicht neckischen Grinsen. Es wunderte mich, dass er es noch mit Humor nahm, da es nahezu verrucht war, wenn Mädchen handwerkliche Arbeit taten, die nichts mit der Dienerschaft, der Bewirtung oder der Hausarbeit zu tun hatte.
„Dann lasst mich mal ran“, gab ich zurück und grinste ebenfalls. Wenn ich nun zu weit gehen würde, nahm ich mir einfach raus, die Trumpfkarte zu zücken und zu sagen, dass ich die Enkelin der Kaiserin war. Denn solch eine Unterdrückung wollte ich mir nicht gefallen lassen und als Enkelin der Kaiserin durfte man sich diverse Dinge erlauben. Generell würde ich was an der Unterdrückung ändern, wenn ich an Großmutters Stelle wäre.

„Gut, komm her!“, lachte der Schmied und hielt mir seinen Hammer entgegen. Ich stellte meine Einkäufe zur Seite und ergriff ihn. Er war schwerer als gedacht.
„Hast aber ganz schön eingekauft“, stellte der Schmied fest, als sein Blick auf meine Taschen fiel.
Ich lächelte schief. „Frustshoppen“, entgegnete ich knapp, hob den Hammer und ließ ihn auf das Schwert niederprasseln.
Der Schmied verzog anerkennend das Gesicht. „Wieso Frust?“, fragte er dann und in seiner Stimme schwang Verwirrung, aber auch ein bisschen Respekt wegen der Kraft meines Schlages mit.
„Jep. Turbulente Zeiten“, dieses Mal ließ ich den Hammer noch fester niederkrachen. Das war noch besserer Frustablass als mein Kaufrausch.
„Wie ist dein Name, Mädchen?“
„Evey“, antwortete ich nach kurzem Zögern, da ich noch immer nicht erkannt werden wollte.
„Oh, du heißt wie die Enkelin der Kaiserin“, sagte der Schmied auch prompt.
„Jaaa… Zufälle gibt‘s“, murmelte ich und blickte angestrengt auf das Schwert in der Hoffnung nicht aufzufliegen.
„In der Tat. Die hat doch bald Geburtstag, oder?“
„Jaaa…“
„Schön, schön…“ Damit beließ er es und ich schickte mehrere Stoßgebete gen Himmel. Schweigend arbeiteten wir weiter und ich merkte immer mehr die Hitze des Feuers und die Anstrengung der Schläge. Mein Kopf hatte schon längst wieder zu pochen begonnen, doch ich ignorierte es und arbeitete mechanisch weiter.
„So, bevor ich noch Ärger wegen Lärmbelästigung bekomme, sollten wir mal aufhören“, sagte der Schmied irgendwann. Draußen war es schon dunkel.
Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und nickte außer Atem.
„Aber…“, weiter kam der Schmied nicht, denn er wurde von einer Frau unterbrochen, die mit einigen Soldaten seine Schmiede stürmte.
„Großmutter?“, murmelte ich verwirrt. Sie packte mich fest am Handgelenk und wandte sich dem Schmied zu.
„Entschuldigt die Umstände, die sie Euch sicherlich gemacht hat“, presste sie kühl hervor. Sie war unglaublich sauer.
„Ich… ich…“, stammelte der Schmied. Er war leichenblass und schien kurz vor einem Herzinfarkt, als er begriff, welches Mädchen er die ganze Zeit in der Schmiede gehabt hatte. Und welches Mädchen er handwerkliche Arbeit gelehrt hatte.
„Gute Nacht. Evey wird Euch so schnell nicht mehr belästigen. Ich denke, dass ihr ein oder zwei Tage auf ihrem Zimmer gut tun werden. Wie Euch leider nicht wisst, erholt sie sich noch von einer Kopfverletzung. Wahrscheinlich ist sie deshalb so durch die Straßen geirrt. Verzeiht.“ Sie gab ihren Soldaten einen Wink, die meine Einkäufe hochhoben.

Fassungslos und wütend starrte ich meine Großmutter an. Sie nannte mich gerade mehr oder weniger geisteskrank. Freundlich. Da ich allerdings keinen zu großen Tumult veranstalten wollte, schob ich das Donnerwetter, das sich in mir zusammenbraute, auf die Zeit im Palast.
Meine Großmutter fuhr zu mir herum und warf mir einen Blick zu, der jeden anderen hätte verstummen lassen, in mir aber nur meinen Trotz weckte. „Du solltest jetzt in den Palast gehen“, die Stimme meiner Großmutter war nur noch mühsam beherrscht.
„Ich entschuldige mich für die Umstände“, sagte ich nur noch zum Schmied und ging an den Soldaten vorbei in Richtung Palast.
„Was war denn bitte das?“, fragte ich meine Großmutter wütend.
„Ich habe mir Sorgen gemacht! Du solltest eigentlich weiterhin das Bett hüten!“, antwortete diese gereizt.
„Oh, glaub mir, es wäre schon irgendwem aufgefallen, wäre ich irgendwo plötzlich zusammengeklappt. Ich tue hier ja normalerweise keinen Schritt, ohne dass man mich erkennt“, gab ich schnippisch zurück.
„Evey, was ist gerade los mit dir?!“, erwiderte meine Großmutter nur und lief aufgeregt auf und ab, „das ist normal nicht deine Art!“
„Es herrschen momentan leider keine normalen Umstände“, antwortete ich nur kalt, „so gern ich das auch hätte.“
„Du tust fast so, als wärst du selbst bei allem dabei gewesen“, gab Großmutter zurück.
Sam hatte also nichts erzählt, stellte ich dankbar fest.
„Es nimmt mich einfach mit, okay?“, erwiderte ich gereizt, „ich muss einfach klarkommen. Gib mir bitte die Zeit.“
Sie sah mich nur einen Moment lang kritisch an. „Da ist doch noch mehr“, meinte sie schließlich.
„Ich möchte aber nicht darüber reden“, leugnen brachte bei ihr sowieso nichts. Ich hoffte nur, dass sie es dabei beließ und das akzeptierte.
„Du weißt, dass du mit mir reden kannst, ja?“
„Natürlich. Aber darüber kann und möchte ich gerade nicht reden.“
Meine Großmutter seufzte. „Gut, aber wenn du soweit bist, kommst du bitte zu mir“, meinte sie nur noch, ehe sie sich verabschiedete und mir meine Ruhe ließ. Ich war ihr sehr dankbar dafür.


Mit einem Seufzen legte ich mein Buch weg, auf das ich mich eh nicht konzentrieren konnte, und starrte die Decke über meinem Bett an. Seit dem Tag, an dem ich beim Schmied gewesen war, waren nun ein paar Tage vergangen. Durch die körperliche Anstrengung hatte sich mein Zustand eine Zeit lang verschlechtert, doch mittlerweile war ich wieder vollkommen genesen. Das einzige, das problematisch war, war, dass ich kaum Nahrung zu mir nahm. Ich hatte einfach keine Lust.
Es war bereits wieder dunkel. Ich wälzte mich auf die Seite und betrachtete aus dem Fenster die Sterne.
„Und was mache ich mit dir, wenn ich dich wieder sehe?“, flüsterte ich, „dich, Severus Snape, jetzt wahrscheinlich die rechte Hand Voldemorts und der Mörder Dumbledores. Ich will dich finden. Und wenn ich dich sehe, bist du ein Mensch geworden, den ich zutiefst verabscheuen sollte. Bei Merlin, was habe ich mir eigentlich da abgetan, als ich eigentlich nur Potter vor dir habe schützen wollen?“
Ich stand langsam auf und ging in meine kleine Bibliothek. Sie hatte einen Geheimgang zu einem kleinen Garten, von dem wahrscheinlich nicht mal Großmutter etwas wusste. Die Treppe führte herauf, da es sich um einen Dachgarten handelte. Ich hatte ihn vor ein paar Jahren gefunden, ganz verwildert, und hatte ihn wieder hergerichtet. Nicht mal Samantha wusste von ihm.
Ich ließ mich in das feuchte Gras sinken und sah auf die funkelnde Stadt herab, die wie ein Spiegelbild des Himmels wirkte. Es war ein Augenblick voller Zauber, der die Sehnsucht nach Snape nahezu unerträglich machte. Ich sprang auf und flog regelrecht wieder zurück in meine Gemächer. Wieder fand ich den Weg zu meinem Bett und bewegte mich nicht mehr, bis ich Stunden später endlich den nicht viel schöneren Schlaf fand.


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*Anmerkung: Charakter geschaffen von Walter Moers aus "Die Stadt der träumenden Bücher"


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Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
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