Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Die Faszination der Abscheu - Unerschütterlich

von Quitschkugel

Seit diesem Erlebnis in der Bibliothek, als er sich mir mit noch einer neuen, mir unbekannten Seite gezeigt hatte, ging er mir wieder aus dem Weg. Er ignorierte mich zwar nicht, aber wir hatten nur notdürftig im Unterricht Kontakt. Selbst wenn ich ihn mal wieder die Stirn bot, gab es höchstens schriftliche Strafabreiten, die ich bis zur nächsten Stunde abzugeben hatte, oder einen Punktabzug.
Das Schuljahr neigte sich dem Ende zu. Zwar litt ich wieder wie ein jämmerlicher Ghoul, schon allein wegen der Vorstellung, dass Snape mir beinahe seine Liebe gestanden hätte, doch trotzdem war es irgendwie besser so, wie es war. Die Vorstellung, dass er mir gesagt hätte, dass er mich liebt, wir dann aber doch niemals hätten zusammenkommen können, war noch unerträglicher. Und so, wie es gerade war, konnte ich mich arrangieren.
Mittlerweile waren schon wieder viele Monate vergangen und ich befand mich am Ende der sechsten Klasse. Slughorn hatte einen Narren an mir gefressen, doch ohne Snape war Zaubertränke einfach nicht mehr das, was es einmal war. Und Verteidigung gegen dunkle Künste mit Snape… es hieß, dass kein Lehrer dieses Fach länger als ein Jahr ausüben konnte. War also, wie man sich denken kann, auch nicht das Gelbe vom Ei.
„Valentine! Konzentrieren Sie sich!“, bellte Snape.
„Woah man, mach ich ja! Aber der Zauber wird nicht umsonst erst in der sechsten Klasse gelehrt!“, fauchte ich zurück.
„Bis morgen fünf Seiten über diesen Zauber für den vergriffenen Ton.“
Ich musste humorlos lachen. „Also Professor, wenn Sie für jedes Mal, wenn Sie sich im Ton vergreifen, ein Wort schreiben müssten, hätten Sie schon locker eine gesamte Bücherreihe zusammen.“
„10 Punkte Abzug und 10 Seiten schreiben, Valentine.“
„Okay, okay. Ich bin ja schon still.“ Genervt übte ich den Zauber, den Snape uns gerade beibrachte, weiter. Doch irgendwie sollte es mir nicht wirklich gelingen. Es war doch zum Mäusemelken! Ich hasste Verteidigung gegen die Dunklen Künste!
„Beim Barte Merlins! Das ist ja nicht mit anzusehen!“, stieß Snape genervt hervor und kam zu mir. Er stellte sich hinter mich, sodass zwischen uns kaum noch Platz war (und mir die Luft wegblieb; nur so nebenbei bemerkt), umfasste mit seiner rechten Hand meine rechte Hand, die den Zauberstab hielt, und streckte dann unsre beiden Arme geradeaus nach vorn. Die andere Hand hatte er an meine linke Taille gelegt und ich spürte seinen heißen Atem in meinem Nacken, sodass mir abwechselnd kalt und warm wurde.
„Merken Sie sich jetzt ganz genau, wie ich Ihren Arm führe!“, befahl Snape leise und bestimmt und mir schwindelte leicht.
„Ja, Sir“, hauchte ich schüchtern und wagte mich kaum zu bewegen. Es war unfassbar, wie sehr er mir den Verstand raubte. Langsam führte er meinen Arm und murmelte die Richtung zur Verdeutlichung. Als er – eigentlich… – fertig war, zog er mich noch fester an sich und flüsterte: „Und währenddessen sagen Sie den Zauberspruch. Und seien Sie etwas lockerer und nicht so verspannt, Valentine!“
Dann ließ er ruckartig von mir los, sodass ich beinahe fiel, und wandte sich Neville zu, um ihn runterzuputzen. Mit wackeligen Knien und zittrigen Händen lehnte ich mich an einen Tisch und atmete tief durch. Ich hasste ihn dafür, dass er mich so in der Hand hatte. Und das so ausnutzte. Er spielte ein Spiel.

„Wenn Snape mir so nah käme, würde ich die Krise kriegen“, sagte Parvati leise zu mir.
„Kriege ich auch grade“, antwortete ich und atmete tief ein und aus, damit sich mein Puls langsam wieder beruhigte. Snape wusste genau, dass ich mich unmöglich konzentrieren konnte, wenn er mir so nahe kam.
Es klingelte und ich packte eilig meine Sachen zusammen, um aus dem Raum und von ihm (und meinen Gefühlen…) wegzukommen. Draußen wurde ich von Harry abgefangen.
„Heute ist ja wieder DA-Treffen“, fing er an.
„Ja, ich weiß. Ich werde da sein. Was gibt‘s?“, fragte ich.
„Ich habe überlegt, ob du nicht vielleicht ‚Notfalltränke‘ brauen könntest. Madam Pomfrey ist ein wenig misstrauisch geworden, weil es so oft Verletzungen gibt, und ich dachte, dass du vielleicht… weil… also, du hast halt Ahnung von Zaubertränke“, meinte Harry.
„Kein Problem. Welche Verletzungen gibt‘s denn am häufigsten?“
„Ich habe eine kleine Liste zusammengestellt. Hier!“
Ich überflog die Liste, die zum Glück wirklich nicht zu umfangreich war. „Hm… dafür muss ich Slughorns Schrank ganz schön plündern. Anders komme ich nicht an die Dinge ran“, murmelte ich. „Die Frage ist jetzt natürlich, wie ich an Slughorns Schrank rankomme. Er wird mir die Zutaten nicht ohne Weiteres geben.“
„Da… hätte ich eine Möglichkeit…“, sagte Harry und bedeutete mir, mitzukommen.
„Zuerst“, begann er, als wir im Gemeinschaftsraum waren und wieder aus dem Schlafsaal kam, um Dinge zu holen, „hätten wir da den Tarnumhang. Wirf ihn über und du kannst nicht gesehen werden. Dann hätten wir da noch die Karte des Rumtreibers“, er reichte mir den Umhang und zog eine Karte hervor, die ich etwas misstrauisch, aber eher neugierig besah, „sie ermöglicht einem, jeden einzelnen Schüler, jeden einzelnen Lehrer… einfach jede Person, ob Geist oder Mensch, hier im Schloss zu sehen. Pass auf“, er zückte seinen Zauberstab und richtete sie auf die Karte, „ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin.“
Verwirrt wechselte mein Blick von der Karte zu Harry und wieder zur Karte. Dort erschien auf einmal das Schloss mit verschiedenen Ebenen und überall liefen Punkte mit Namen herum. Ich sah zwei Punkte im Gryffindorer Gemeinschaftsraum, an denen mein und Harrys Namen stand.
„Wow“, machte ich überwältigt.
Harry grinste nur, wandte sich aber dann wieder der Karte zu. „Du musst dir die beiden Sätze genau merken. Mit ‚Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin‘ öffnest du die Karte und dem Satz ‚Unheil angerichtet‘ verschließt du sie wieder. Außerdem musst du mir schwören, dass du niemandem von ihrer Existenz erzählst, ja?“
„Ist gebongt“, sagte ich.
„Sie weist auch alle möglichen Geheimgänge vor. Damit kannst du jetzt also orten, wo Slughorn und sich die anderen Lehrer aufhalten und mit dem Tarnumhang kannst du dann in das Büro gehen. Noch weitere Fragen?“
Ich schüttelte den Kopf. „Danke Harry, ich denke, dass ich am besten jetzt schon losgehe. Slughorn scheint in seinem Büro zu sein und ich habe ungefähr einen Plan, wie ich es anstelle. Bis später! Kann aber sein, dass ich da unten dann deine Hilfe benötige, um wieder herauszukommen, ja? Bis dann!“, verabschiedete ich mich, holte meine Tasche, in der ich dank des Vergrößerungszaubers sowohl Tarnumhang als auch Karte untergebracht bekam, und machte mich auf den Weg nach unten in den Kerker.

Als ich unten angekommen war, holte ich die Karte hervor, um zu schauen, ob jemanden in meiner Nähe war und als ich festgestellt hatte, dass ich allein war, warf ich mir den Tarnumhang über. Dann ging ich zu Slughorns Büro, klopfte dort an und lehnte mich neben der Tür an die Wand. Die Tür öffnete sich und in diesem Moment ließ ich hinten an der Ecke etwas erscheinen, das aussah wie ein wehender Umhang, der eilig verschwand.
„Was… hallo?“, fragte Slughorn und trat heraus. „Wer…?“ Er ging mit schnellen Schritten zu der Ecke und ließ die Tür hinter sich offen stehen, was ich nutzte, um eilig in sein Büro zu huschen. Dort ging ich zu der Tür, die zu der Kammer mit den Vorräten führte. Zum Glück hatte Slughorn mich schon oft eingeladen – willkommen im Reich der Lieblinge… – wodurch ich wusste, wo sie lag. Diese Tür öffnete ich schnell und huschte ebenfalls hinein.
Ich hörte, wie Slughorn leise schimpfend wieder sein Büro betrat und sich an seinen Schreibtisch setzte. Erleichtert atmete ich vorerst auf und zog den Umhang hinab, um ungehindert die Zutaten holen zu können. Die Tränke auf dem Zettel kannte ich alle auswendig – wie nahezu jeden Trank, den wir irgendwann mal behandelt hatten oder von dem ich gelesen hatte – wodurch ich nur nacheinander die Tränke durchlesen musste, um die Zutaten herauszusuchen und sie in kleine Gefäße, die ich herbeizauberte, zu verstauen. Kurz darauf war ich fertig und legte alle Gefäße vorsichtig in meine Tasche. Jetzt musste ich irgendwie herauskommen…
Ich fischte meine DA-Münze hervor und teilte Harry mit, er sollte Slughorn zu einem Spaziergang draußen einladen, damit ich irgendwie aus dem Büro kommen konnte. Dann setzte ich mich hin und wartete. Überrascht nahm ich ein Klopfen wahr.
„Da war Harry aber ganz flott…“, murmelte ich und zog mir meinen Tarnumhang wieder über.
„Oh, Severus, hallo!“, begrüßte Slughorn den Besucher und mir rutschte mein Herz in die Hose. Doch nicht Harry…
„Guten Tag“, erwiderte Snape kühl.
„Was kann ich für Sie tun?“, fragte Slughorn freundlich und schloss die Tür wieder, nachdem Snape scheinbar eingetreten war.
„Ich bräuchte die eine oder andere Zutat von Ihnen, wenn es möglich wäre. Am Wochenende werde ich wieder in die Winkelgasse kommen, aber das wäre zu spät… natürlich würde ich sie Ihnen auch wieder ersetzen“, erklärte Snape ölig.
„Ah, kein Problem. Sie wissen ja, wo alles ist. Bedienen Sie sich einfach“, gab Slughorn zurück und setzte sich wieder knarrend auf den Stuhl.
Erschrocken wich ich an das Regal hinter mir zurück. Die Tür öffnete sich und Snape kam herein, doch es ergab sich für mich keine Möglichkeit, hindurchzukommen, ohne bemerkt zu werden.
Snape machte sich gedankenverloren daran, die Zutaten zu durchstöbern und dabei vor sich hinzumurmeln. „Keine Ordnung… jämmerliche Zutaten in jämmerlichen Zuständen…“, grummelte er kopfschüttelnd und mit düsterer Miene. „Wenn ich das in meinen Trank gäbe, könnte ich die Schule vernichten…“ Er stellte das Glas, das er in der Hand hielt, mit einem verächtlichen Blick wieder zurück ins Regal und suchte weiter.
Hektisch wich ich seiner Hand aus, die nach einem Glas hinter mir griff. Irritiert hielt Snape inne, besah sich das Regal… und suchte nach mir.
Oh Merlin, bitte nicht, oh Merlin, bitte nicht, oh Merlin, bitte nicht…

Ich kroch ein wenig am Regal entlang und somit weg von Snape. Er fuhr langsam mit der Hand an der Stelle entlang, an der ich zuvor noch gestanden hatte. Dann deutete er ein Schulterzucken an und wandte sich wieder seinen Zutaten zu.
Ich seufzte erleichtert und Snapes Kopf fuhr ruckartig in meine Richtung.
Jetzt beinahe panisch bewegte ich mich von der Stelle, an der ich mich gerade noch befunden hatte, weg, während ich mich gedanklich wegen meiner Dummheit mit allen erdenklichen Schimpfwörtern betitelte, und registrierte nicht, wie Slughorn erneut jemandem die Tür öffnete.
Snape hingehen suchte mich mit stechendem Blick und tastenden Bewegungen. Wieso zum Henker hatte er aber auch so kranke Alarmsensoren?!
Auf einmal öffnete sich die Tür zur Zutatenkammer und Slughorn schaute herein. „Severus, schauen Sie mal, wer mich besuchen gekommen ist! Der junge Potter! War er damals… was tun Sie da?“, er besah Snape mit einem leicht verwirrten Blick und ich nutzte die Gelegenheit aus der Tür herauszukommen und in das Büro Slughorns zu gelangen. Mein Puls raste und ich setzte mich zitternd erstmal auf den Boden in eine Ecke.
Snape strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, räusperte sich und sagte dann trocken: „Ich befürchte, Sie haben eine Maus oder eine Ratte hier bei Ihren Zutaten.“
„Oh, wie ärgerlich… da muss ich gleich mal nachschauen. Danke, Severus, sehr nett“, entgegnete Slughorn. „Aber kommen Sie doch jetzt mal herüber, wir drei, Sie, Potter und ich, können ja erstmal einen kleinen Drink zu uns nehmen.“
„Das halte ich für eine weniger gute Idee“, knurrte Snape und warf einen argwöhnischen Blick an Sloghorn vorbei auf Harry, „ich denke, ich lasse Sie beide in Ruhe und komme später noch mal wieder. Auf Wiedersehen.“ Snape warf noch einen letzten misstrauischen Blick durch die Kammer, ehe er mit schnellen Schritten und rauschendem Umhang verschwand. Wieder war die Tür zu kurz offen, als dass ich hätte hindurchkommen können.
Harry selbst schritt hinüber und öffnete sie wieder. „Professor, ich wäre eher dafür, dass wir einen Spaziergang machen“, schlug er vor. Eindeutig für mich. Ich rappelte mich eilig auf und huschte mit einem leisen „Danke“ das er mit einem kaum merkbaren Nicken quittierte, an ihm vorbei. Ich trappelte in eine dunkle Ecke im Gang, schaute kurz auf die Karte des Rumtreibers, ehe ich sie mit den Worten ‚Unheil angerichtet‘ zusammen mit dem Umhang in meiner Tasche verschwinden ließ. Dann eilte ich schnell zurück zu Slughorns Büro, wo ich Harry abfing, der gerade mit unserem Lehrer den Kerker verlassen wollte.
„Oooh, Harry, hey! Ich hab dich schon überall gesucht! Entschuldigen Sie bitte viiielmals, Professor Slughorn, aber ich muss ihn Ihnen entführen. Ist das okay für Sie? Es ist sooo wichtig…“, fragte ich zuckersüß lächelnd und mit großen Augen.
Slughorn wurde – oh Wunder, hallo Vorteile eines Lieblingsschülers – weich und antwortete ebenfalls lächelnd: „Aber Evey, für Sie mache ich da eine Ausnahme. Das versteht sich von selbst! Wir sehen uns ja dann morgen im Unterricht.“
Ich packte Harry an der Hand. „Ja, vielen Dank, Sir. Bis morgen und noch einen angenehmen Tag!“, verabschiedete ich mich immer noch fast ekelhaft süß lächelnd und zog Harry hinter mir her. Wir passierten Snapes Büro, der gerade dort herauskam und mich misstrauisch musterte. Dann sah er Harry an und ich wurde etwas nervös, denn er schien zu verstehen. Ehe er etwas sagen konnte, sprudelte ich im Vorbeigehen los: „Oh, Professor Snape! Hallo! Gehen Sie doch ein wenig vor die Tür. Das würde Ihnen bestimmt gut tun. Das Wetter ist doch sooo traumhaft!“
Snapes Augen verengten sich zu Schlitzen, doch da waren Harry und ich schon um eine Ecke verschwunden und hatten den Kerker verlassen. Ich ließ Harrys Hand los und wandte mich zu ihm um. „Woah, danke man! Snape hätte mich fast gekriegt in der Kammer! War wirklich, wirklich knapp…“, stöhnte ich und verdrehte die Augen.
„Kein Problem. Hast du denn alles?“, fragte Harry.

Ich nickte. „Ich müsste alles habe, ja…“, gab ich zurück. „So… aber wenn ich bis heute Abend noch etwas fertigkriegen will, dann muss ich jetzt loslegen und mich im Klo der Maulenden Myrte verkriechen. Bis heute Abend und danke noch mal!“
„Ich habe zu danken…“, gab Harry zurück und nickte mir zum Abschied noch mal zu.
„Oooh, ehe ich es vergesse: Hier sind noch deine traumhaften Dinge! Ich bräuchte auch so eine Karte und so einen Umhang…“, sagte ich und reichte ihm den Umhang und die Karte. „Die sind echt sagenhaft nützlich… woher hast du sie?“
Harry zuckte mit den Schultern. „Erbstücke.“
Ich verabschiedete mich dann aber und machte mich dann auf den Weg zum Klo der Maulenden Myrte, um dort ungestört arbeiten zu können. Wie immer ging ich vollkommen in meinem Handwerk auf und bekam nichts mehr aus meinem Umfeld mit. Erst als es anfing zu dämmern und mich meine DA-Münze plötzlich aus meiner Arbeit riss, merkte ich, wie schnell die Zeit vergangen war.
Treffen sofort vor dem Raum der Wünsche!
Ich runzelte etwas verwundert die Stirn, füllte aber dann alles ab, verstaute es in meiner magisch vergrößerten Tasche und machte mich eilig auf den Weg. Fast alle waren da, außer Harry.
„Ah, Evey, gut. Ich denke, mehr werden nicht mehr kommen… Harry hat uns gebeten, euch jetzt schon zu versammeln, da er mit Dumbledore das Schloss verlassen musste. Er ist aber der Überzeugung, dass heute Nacht irgendetwas geschehen wird. Malfoy und Snape“, an dieser Stelle zog es etwas unangenehm in meinem Bauch, „haben seiner Meinung nach irgendetwas ausgeheckt, doch was genau es ist, wissen wir nicht. Da Dumbledore und Harry außer Haus sind und wir nicht wissen, wann sie zurückkehren werden, bat uns Harry, dass wir so lange in Hogwarts patrouillieren. Damit werden weder Snape und Malfoy rechnen und wir haben einen kleinen Vorteil, sollte irgendetwas geschehen. Wir haben uns überlegt, dass jeder einen bestimmten Bereich abdecken wird. Harry glaubt, dass irgendetwas mit dem Raum der Wünsche passieren wird, weswegen wir hier ein paar mehr Wachen aufstellen werden. Evey, hast du schon die Tränke, um die Harry dich gebeten hat?“, fragte Hermine mich dann.
„Ich habe fast alle. Bin schneller vorangekommen, als ich dachte“, antwortete ich.
„Gut, danke!“, ich reichte ihr alle sorgfältig beschrifteten Tränke und sie verteilte sie an alle gleichmäßig, „Solltet ihr euch verletzten, auf den Tränken steht drauf, was wofür ist. Verständigt euch über die Münzen! Wo willst du hin, Evey? Raum der Wünsche oder Kerker?“
„Kerker“, kam es von mir schneller als geplant. Aber wohin auch sonst?
„Gut. Dann geh du schon mal runter. Wir teilen weiter ein. Sollte noch etwas Wichtiges sein, schreiben wir es. Viel Glück!“
Ich verabschiedete mich mit einem grimmigen Nicken und ging runter zu den Kerkern. Snape führte nichts im Schilde. Nichts, was Voldemort helfen würde. Snape hatte es mir versprochen; er würde nie mehr zu ihm zurückkehren. Ich schüttelte seufzend den Kopf. Harry irrte sich. Es nervte mich, dass sie ihn einfach dauernd in Verdacht hatten, obwohl er ihnen immer nur zuarbeitete.
Kurz bevor ich die Tür zum Kerker öffnen konnte, wurde sie schon von innen geöffnet und ich wurde beinahe von einem sehr angespannt wirkenden Malfoy über den Haufen gerannt.
„Pass doch auf!“, er schrie mich an, doch seine Stimme war eher wie ein Wimmern. Schweiß stand auf seiner Stirn und seine Augen wirkten wie die eines gehetzten Tieres.

„Ist… alles in Ordnung mit dir?“, fragte ich verwirrt.
Malfoy funkelte mich an. „Natürlich!“
Stirnrunzelnd ging ich an ihm vorbei in den Kerker und schrieb den DA-Mitgliedern das eben Geschehene. Dann schlenderte ich die Gänge auf und ab. Ich sah Snape, der gerade bei sich aus dem Büro kam und stockte, als er mich erblickte. Auch ich stockte und mein Herz schlug etwas schneller.
„Miss Valentine, was tun Sie hier unten?“, fragte Snape misstrauisch.
„Ich wollte zu Professor Slughorn“, gab ich zurück.
„Was Sie nicht sagen“, erwiderte Snape trocken, „scheinbar wieder eines dieser billigen Clubtreffen. Wahrscheinlich haben solche Treffen Ihnen früher in meinem Unterricht gefehlt, Valentine.“ Seine Stimme strotzte wieder vor Spott, während er erhobenen Hauptes an mir vorbeiging.
„Ach, dafür hatte ich bei Ihnen immer kuscheliges Nachsitzen. Ich kann Professor Slughorn gern fragen, ob er Sie nicht auch mal zu einem Treffen einladen möchte“, erwiderte ich süffisant und hörte nur, wie Snape ein verächtliches Geräusch vernehmen ließ.
Ich wollte gerade so tun, als wollte ich an Slughorns Tür klopfen, als sich Snape wieder zu mir umdrehte. „Evey?“
Verwundert, dass er meinen Vornamen nutzte, sah ich ihn an. „Bitte?“
Mein Lehrer kam wieder zurück zu mir und blieb weniger als einen Meter vor mir stehen, sodass ich meinen Kopf ein wenig in den Nacken legen musste, um ihn ansehen zu können. „Egal, was in der nächsten Zeit passiert, egal, wie sehr es dein Vertrauen in mich erschüttern könnte… bitte vertraue mir. Versprich… nein, schwöre mir, dass du dich nicht verunsichern lässt, egal, was bald geschieht!“, verlangte er plötzlich und sein Gesichtsausdruck machte mir Angst.
Zuerst schwieg ich; ich musste diese Worte erst realisieren. Mir wurde abwechselnd warm und kalt und ich fing an zu zittern, doch meine Stimme war gefasst, als ich sprach. „Wie schlimm wird es sein, was Sie tun müssen?“, fragte ich ebenso ernst wie er. Mein Puls schlug so schnell wie noch nie, doch irgendwie hatte mich eine innere Ruhe ergriffen.
Er sagte nichts, doch seine Augen sprachen Bände.
Wieder schwieg ich und in mir tobte ein Krieg.
„In Ordnung. Ich spreche es.“
„Hier, nimm das.“ Er reichte mir eine kleine Phiole mit einer seltsamen Flüssigkeit, die zwischen Rauch und Wasser zu schwelgen schien.
„Sind das…“, fing ich an, brach aber ab.
„Ja. Alle an dich“, beantwortete Snape meine unvollendete Frage und machte Anstalt zu gehen, besann sich aber doch eines anderen und schloss mich in die Arme. „Du solltest nicht hier unten sein. Geh in deinen Schlafraum“, flüsterte er. Dann ließ er mich los und ging so schnell, dass es einer Flucht glich, aus dem Kerker - weg von mir.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck