Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Die Faszination der Abscheu - Die Schöne und das Biest

von Quitschkugel

Snape und ich sahen uns aus versteinerten Gesichtern an.
Ich fühlte… nichts. Mein Unterbewusstsein konnte sich anscheinend nicht entscheiden, was man in einer solchen Situation am besten fühlen sollte.
Freude? Über den Kuss, ja. Aber er war verleugnet.
Trauer? Wieso, wenn die Person, die einen liebte, einen küsste?
Zorn? Nein, denn Snapes Reaktion war doch auch berechtigt.
Somit hätten wir die stärksten Gefühle, aus denen alle anderen hervorgingen, abgedeckt.
„Zufrieden?“, fragte Snape dann. Seine Stimme klang so, wie ich mich fühlte. Nämlich nach gar nichts.
Was sollte ich antworten?
Ich hatte zwei Erinnerungen an ein und den gleichen Moment in meinem Leben. Das war ein verwirrendes… nein, ein beschissenes Gefühl. Eine falsche und eine, die verleugnet wird. Als sollte dieser Moment in meinem Leben einfach nicht sein und das Schicksal war sich nicht einig, wie es mir diesen Moment versauen sollte.
„Sollte ich es sein?“, entgegnete ich.
„Sie haben das, was Sie wollten“, stellte Snape fest und räusperte sich. Ein gescheiterter Versuch, seiner Stimme Leben einzuhauen.
„Natürlich. Aber jetzt weiß ich auch, wieso ich Angst vor der Erinnerung hatte“, erwiderte ich.
„Angst?“
„Ja.“
„Interessant.“
Wieder schwiegen wir.
Dann ergriff ich die Feder, öffnete das Buch und begann ohne ein weiteres Wort meine Strafarbeit.
Nach ein paar Stunden, eben der gewohnten Zeit, sagte Snape: „Sie können jetzt gehen. Gute Nacht“, und entließ mich somit.
„Gute Nacht“, wünschte ich ihm ebenfalls, doch noch immer war es mir nicht möglich irgendwie… zu fühlen. Ich stand auf, rückte den Stuhl an den Tisch heran und wandte mich um. Als ich die Tür erreicht hatte, ergriff der Tränkemeister nochmals das Wort.
„Miss Valentine, ich möchte Ihnen noch eine Frage stellen.“
Ich wandte mich nicht zu ihm um und ließ meine Hand auf der Türklinke verweilen, als ich antwortete: „Tun Sie sich keinen Zwang an, Sir. Um welche Frage handelt es sich?“
„Wahrscheinlich habe ich Sie noch nie im Leben jemandem gestellt, aber… was fühlen Sie gerade?“
Ja, aus seinem Mund klang diese Frage wirklich sehr ungewöhnlich.

„Ich kann mich nicht darauf einigen, glaube ich. Gerade fühle ich… nicht viel“, erwiderte ich wahrheitsgemäß. „Ich hoffe, dass ich morgen mehr sagen kann, wenn ich eine Nacht darüber geschlafen habe. Aber ich bereue es nicht, dass ich Legilimentik angewandt und nun meine Erinnerung habe. Es tut mir leid, dass ich in Ihren Geist eingedrungen bin, aber-“
„-ich hätte es vermutlich ebenso gemacht, Miss Valentine. Machen Sie sich darum keine Gedanken. Es ist nur besser, wenn diese Erinnerung in Vergessenheit gerät. Es ist ein hoffnungsloses Unterfangen, jemanden wie mich zu lieben“, entgegnete Snape.
Ich seufzte. „Interessant. Kennen Sie zufällig den Muggelfilm ´Die Schöne und das Biest´?“, fragte ich, da mir der Film gerade in den Sinn kam.
Ich deutete sein Schweigen als Verneinung.
„Ich weiß nicht, wer von uns beiden wer ist. Allerdings verwandelt sich das Biest durch die Schöne wieder zurück. In seine eigene Gestalt“, sagte ich, „ich denke, es wäre besser, wenn ich jetzt gehe. Wir sind beide ein wenig durcheinander und Ruhe wird uns gut tun. Schlafen Sie schön!“
Damit ließ ich Snapes Büro hinter mir und etwas in mir, wahrscheinlich das Biest, hoffte nie mehr dorthin zurückkehren zu müssen.


„Hey, Evey! Hat er dir erzählt, welche Erinnerung er dir genommen hat?“, fragte mich Samantha, direkt nachdem ich in den Gemeinschaftsraum gekommen war. Es war schon spät und wir waren die einzigen, die sich dort befanden. Meine Freundin hatte auf mich gewartet.
„Ja, er hat mir erzählt, dass er mit mir da sehr viel über Lily und seine Vergangenheit gesprochen hatte. Kurz bevor ich dann gegangen bin, hat er gedacht, er würde mich zu sehr damit belasten und er hätte sich zu weit geöffnet und dann hat er mir halt die Erinnerung genommen…“, log ich. Ich konnte ihr schlecht sagen, dass Snape mich aus Provokation geküsst hatte.
„Oha… ja, das klingt ganz nach unserem Zaubertranklehrer“, seufzte Sam missmutig.
„Allerdings. Als er mir dann eben diese Zusammenfassung erzählt hat, wollte ich auch die Erinnerung nicht mehr haben. Es ist okay, wenn er das lieber so hat“, sagte ich.
„Wie wahr… also ist jetzt wieder alles okay zwischen euch?“
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht… mal sehen, wie er sich morgen verhält. Ach ja, ehe ich es vergesse: Malfoy, Crabbe und Goyle haben mich noch ein bisschen verprügelt. Aber Snape hat das alles wieder in Ordnung gebracht.“
Samantha, die gerade in den Schlafsaal hatte gehen wollte, erstarrte und blickte mich entsetzt an. „Wie bitte? Hat Snape ihnen wenigstens eine Strafe gegeben?“
„Nein, aber ehrlich: Ich war es auch selbst Schuld. Ich kann ja meine Klappe nicht halten. Ist also okay so“, sagte ich und ging an ihr vorbei in Richtung Schlafsaal.
„Du wirkst irgendwie anders…“, fand meine Freundin.
„Ich bin total müde, wurde heute verprügelt, hatte eine Strafarbeit beim gefürchtetsten Lehrer der Schule, was manch einen schon alleine fertig macht, und habe erfahren, wieso besagter Lehrer mir eine Erinnerung weggenommen hat. Sam, natürlich wirke ich nicht so wie sonst. Ich muss unbedingt ins Bett…“, grummelte ich.
Sie grinste leicht. „Ja, auch wieder wahr… gute Nacht!“
„Nacht…“, sagte ich, ehe ich mich umzog und mich in mein Bett legte.
Jetzt lag ich immer noch wach, lange, nachdem Samantha schon eingeschlafen war. Es war, als läge ein Schatten über mir, der mich meines Schlafs beraubte.
Wie sollte ich nun mit Snape umgehen? Es hatte zwischen ihm und mir einen Kuss gegeben. Wusste Dumbledore das auch? Er wusste, dass es eine Erinnerung gegeben hatte, die mir genommen worden war. Wusste er also auch, was darin vorgekommen war? Hatte er Snape darauf angesprochen?
Ich presste mein Gesicht ins Kopfkissen, als könne ich so den erlösenden Schlaf herbeirufen. Das war alles zu viel für mich… Ich drehte meinen Kopf wieder auf die Seite und warf einen Blick auf die Uhr. Juchu… es war halb 5. In drei Stunden durfte ich aufstehen.

Seufzend stand ich auf und ging in Richtung Gemeinschaftsraum. Dort hörte ich auf einmal zwei Stimmen.
Ich stockte mitten im Schritt und blickte um die Ecke in den Raum. Dort sah ich eine Person mit schwarzem Haar, aber es waren doch zwei Stimmen…? Ich wagte noch einen Schritt weiter nach vorn. War… da ein Gesicht im Feuer…? Meine Augen weiteten sich, als ich das Gesicht erkannte. Es handelte sich hier um niemand anderen als Sirius Black, einem angeblichen Mörder, der ein Jahr zuvor versucht hatte Harry umzubringen. Besagter stand aber vor dem Feuer und sprach mit Black…
Meine Großmutter hatte mich damals aufgeklärt, dass Black keinesfalls ein Mörder war. Dumbledore hatte mit ihr über ihn gesprochen.
Ich räusperte mich und Harry fuhr erschrocken herum.
„Hallo Mister Black, hallo Potter“, sagte ich. „Es ist… ein wenig auffällig sich mitten im Gemeinschaftsraum mit seinem Fast-Mörder zu unterhalten, findest du nicht auch? Keine Panik, ich verrate euch beide nicht. Ich weiß, dass Mister Black kein Mörder ist“, fuhr ich fort, als ich die Panik in Harrys Blick sah.
„Woher… weißt du das?“, fragte Harry misstrauisch.
„Meine Großmutter kann gut mit Dumbledore. Guten Morgen, Mister Black, schön Sie mal kennen zu lernen. Sie sind ja schon fast ein Prominenter“, begrüßte ich Black und trat zu Harry.
„Du bist die Enkelin von der Elbenkaiserin?“, fragte Black.
„Ja, Evey Valentine, stets zu Ihren Diensten!“, bestätigte ich lächelnd und deutete eine Verbeugung an.
„Ja, du hast auch den Humor deiner Großmutter“, fand Black und grinste.
„Nun gut, ich möchte euch beide nicht weiter stören… ich konnte nur nicht schlafen und dachte, ich geh was runter“, wollte ich mich verabschieden, doch Harry schüttelte den Kopf.
„Nein nein, kein Problem. Sirius und ich wollten eh gerade aufhören“, erklärte er.
„Gut, schön dich kennen gelernt zu haben, Evey. Vielleicht sieht man sich mal wieder“, verabschiedete sich Black.
„Ja, die Freude ist ganz meinerseits. Auf Wiedersehen, Mister Black“, sagte ich und nickte ihm kurz zu.
„Viel Glück beim Turnier, Harry. Schade, ich wäre sehr gern dabei… ich denke an dich!“ Damit verschwand Blacks Gesicht aus den Flammen.
„Und… du sagst das hier auch keinem?“, fragte Harry dann vorsichtig an mich gewandt.
„Welchen Grund hätte ich denn bitte? Nein, bestimmt nicht“, beruhigte ich Potter lächelnd.
„Danke… Nun gut, ich werde aber dann auch versuchen noch ein paar Stündchen Schlaf zu finden. Solltest du auch! Es ist schon sehr früh…“

„Ja, ich weiß. Ich werde noch ein bisschen hier unten lesen oder so und dann gehe ich auch ins Bett. Gute Nacht, Potter“, verabschiedete ich ihn, ehe er mit einem kurzen Winken im Schlafsaal der Jungen verschwand.
Sehr seltsam alles…
Ich ließ mich in einen Sessel fallen und blickte aus dem Fenster. Der Himmel wurde schon langsam heller. Na wundervoll… wenn ich gleich aufstehen würde (sollte ich überhaupt zum Schlafen kommen), sah ich gewiss aus wie der Tod auf Latschen persönlich.
Ich seufzte und fuhr mir mit der rechten Hand über das Gesicht. Meine Augen brannten, doch ich fand einfach keine Ruhe.
„Im Namen Merlins, warum muss das alles so kompliziert sein?!“, grummelte ich und sah wieder aus dem Fenster. Okay, versuchen wir die ganze Sache mal sachlich zu betrachten: Ich liebte Snape. Das war eine Tatsache, die sicher war. Schon mal etwas, dachte ich ironisch. Gut, schauen wir mal weiter. Ich sehe aus wie Lily, Snape hat Lily Zeit seines Lebens geliebt, also übte ich von Anfang an eine Faszination auf Snape aus. Das war auch Fakt. Super, wenn ich so weiter machte, würde ich vielleicht sogar fast mit der Lage klarkommen (ja, was wäre mein Leben nur ohne Ironie?)! Fakt war auch, dass zwischen Snape und mir keine Lehrer-Schüler-Beziehung mehr war. Es hatte vermutlich angefangen, als ich ihn in der ersten Klasse vor dem Abgrund bewahrt hatte. Gut… oder auch eher nicht… also immerhin war wieder etwas klar. Auch wenn es dafür sorgte, dass alles überhaupt so weit gekommen war.
Nun kamen wir zu dem heikleren Thema: Snape hatte sich nicht richtig unter Kontrolle.
Ich ließ mein „romantisches Liebesgeständnis“ nochmals Revue passieren. Er hatte mich zurückgehalten, als ich gehen wollte vor lauter Scham, hatte mich in den Arm genommen und nur gesagt, dass er von meinen Gefühlen wisse. Und nachdem ich ihm um den Hals gefallen war, als er mir sagte, dass er in mir nicht Lily sähe, da hatten wir uns beide beinahe geküsst.
Nach diesem Moment war alles anders geworden und er war noch kälter als sonst zu mir. Als wäre ihm da bewusst geworden, in welcher Gefahr er schwebte… wie ich nach den Ferien von meiner Großmutter zurückgekehrt war. Die Auseinandersetzung.
Ich biss mir auf die Unterlippe. Die Erinnerung schmerzte noch immer. Aber immerhin hatten seine leeren Augen aufgehört, mich in meine Träume zu verfolgen. Jetzt waren sie nur noch gelegentlich vor meinem inneren Auge und dort ignorierte ich sie, obwohl sie mich zu verspotten schienen und mir entgegenschrien, dass ich immer weniger Zeit hatte.
„Fuck“, sagte ich leise, als mir wieder bewusst wurde, dass jeder Tag, den ich im Streit mit Snape verbrachte, ein verlorener Tag war. Noch drei Jahre hatte der See gesagt. Drei jämmerliche Jahre. Und dann stand die Chance 50 zu 50, dass Snape bei mir blieb. Wobei der Tod für ihn wahrscheinlich eine Erlösung darstellte.
Ich schüttelte den Kopf. Das war doch alles so absurd…
Mit einem Ruck stand ich auf, trat zum Fenster und öffnete es. Kühle Morgenluft strömte mir entgegen und ich sah, wie der Riesenkraken im See träge aus seinem nächtlichen Schlaf erwachte. Der leichte Morgenwind wirbelte mir mein rotes Haar ins Gesicht und ich schloss meine Augen, um mir Snapes Gesicht vorzustellen.
„Ja, ich würde dies alles bei jedem Schüler tun. Jedem Schüler würde ich nahe kommen, jeden Schüler – vielleicht abgesehen von Potter – würde ich in meinem Bett schlafen lassen und ich hätte auch kein Problem mich jedem Schüler mit entblößtem Oberkörper zu zeigen. Aber wissen Sie, was ich bei keinem tun würde?“
Je öfter ich an diese Erinnerung dachte, desto mehr nahm sie Gestalt an.
„Was denn bitte, Professor? Mir fiele da nicht mehr viel ein!“
Ich hatte es doch provoziert.
„Das hier!“
Unbewusst fanden meine Finger den Weg zu meinen Lippen und fuhren darüber.
„Miss Valentine, ich muss die Beherrschung verloren haben…“
„Setzen Sie sich, Miss Valentine. Es tut mir leid, was gerade geschehen ist. Ich muss Ihre Erinnerungen löschen.“
„Aber Sie lieben mich doch…“
„Obliviate.“

„Ja, Obliviate…“, flüsterte ich kopfschüttelnd. Ich schloss das Fenster und sperrte die Erinnerung aus. Dann ging ich hoch in den Schlafsaal und verfiel endlich nach einer halben Stunde in den zwar unruhigen, aber erlösenden Schlaf.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Viele professionelle Lektoren in Deutschland haben die phantastische, witzige und originelle Schreibweise von J. K. Rowling entweder nicht wahrgenommen oder haben dafür keine Sensibilität.
Rufus Beck