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Fanfiction

Die Faszination der Abscheu - Er ist für mich gestorben, Sir

von Quitschkugel

So verblieb ich, bis es dunkel geworden war, doch das schlechte Gewissen gegenĂŒber Sam trieb mich irgendwann rein (und eventuell die Tatsache, dass ich meine HĂ€nde vor KĂ€lte nicht mehr spĂŒren konnte).
Gerade, als ich in den siebten Stock kam, fiel mit Dumbledore ins Auge, der dort sichtlich verstimmt mit Professor Snape sprach. Als er auf mich aufmerksam wurde, verstummte er augenblicklich und eilte auf mich zu. „Evey, wo haben Sie gesteckt?“, fragte er.
Jetzt hatte ich auch ein schlechtes Gewissen ihm gegenĂŒber.
„Tut mir Leid, Professor Dumbledore
“
Snape blieb dort, wo er war, und starrte mich an.
„Ich wollte eigentlich nicht lange fortbleiben, nur kurz rausgehen. Ich war auf dem Astronomieturm und hab ein wenig frische Luft geschnappt“, erklĂ€rte ich.
Dumbledore musterte mich von oben bis unten.
„Severus, wenn Sie doch so freundlich wĂ€ren, ebenfalls herzukommen?!“, bat er den TrĂ€nkemeister dann ruhig, „Ich habe eben nur zur HĂ€lfte mitbekommen, was in eurem GesprĂ€ch gefallen ist. Ich wĂŒrde gerne Ihre Fassung davon hören, Evey.“
„Es ist alles nicht so schlimm, Professor, wir können es einfach dabei beruhen lassen. Ich will nicht direkt im neuen Jahr fĂŒr Aufruhr sorgen“, gab ich darauf zurĂŒck und rieb mir unwohl den Nacken.
Professor Dumbledore seufzte und wandte sich noch mal zu Snape um, der immer noch dort verharrte, wo er gestanden hatte, als ich in das Stockwerk gekommen war.
„Severus!“, sagte Dumbledore erneut, dieses Mal aber mit einem mahnenden Unterton, doch der TrĂ€nkemeister rauschte an uns vorbei vermutlich in seinen Kerker.
Ich runzelte die Stirn und sah ihm nach. „Sehen Sie, Professor? GeklĂ€rt!“, kommentierte ich trocken.
„Miss Sherin ist informiert, dass Sie vermutlich etwas spĂ€ter zu ihr stoßen werden, Evey“, meinte Dumbledore dann und gab mir mit einem Nicken zu verstehen, dass wir Snape folgen sollten. Widerwillig setzte ich mich in Bewegung.
Dumbledore öffnete Snapes TĂŒr ohne anzuklopfen. Snape selbst schien scheinbar nicht da zu sein, doch Dumbledore deutete auf einen Stuhl, auf den ich mich setzen sollte, und verschwand dann hinter dem Vorhang, hinter dem sich Snape damals umgezogen hatte. Und wo wir vor den Ferien
 Ich schĂŒttelte den Kopf und versuchte diese Gedanken zu verdrĂ€ngen, die mir die Schamesröte ins Gesicht trieben.
Kurz darauf erschien Dumbledore schon wieder, nur mit einem sehr, sehr griesgrÀmig schauenden Snape im Schlepptau. Das Gesicht meines Zaubertranklehrers schien wieder wie aus Glas.
Nachdem sich beide gesetzt hatten, begann Dumbledore das GesprĂ€ch: „Severus, Sie sollten sich entschuldigen. Ich denke, Ihnen sollten die GrĂŒnde bewusst sein. Auch wenn Evey davor ebenfalls ungehalten war, Ihre Reaktion ist mit nichts zu rechtfertigen.“
Snapes Blick zeigte Wut, Abneigung, Abscheu
 ja, sogar fast Hass.
Zum ersten Mal war ich nicht richtig standhaft und wich ihm aus. Ich wĂŒnschte mich zurĂŒck auf den Turm. Meine HĂ€nde begannen zu prickeln und zu schmerzen, da sie nun langsam warm wurden.
„Severus
“, mahnte Dumbledore.
Snape wollte aufstehen, doch Dumbledore sagte: „Bleiben Sie sitzen.“ Wahrscheinlich war er der einzige, der noch ĂŒber Snape verfĂŒgen konnte.
„Evey, da sich Professor Snape gerade als
 wenig kooperativ erweist, wĂ€re ein Entgegenkommen Ihrerseits wĂŒnschenswert“, wandte sich der Schulleiter an mich, „was hat sich vor den Ferien zugetragen und was hattet ihr eben fĂŒr ein GesprĂ€ch?“

„Sir, es ist nicht weiter von Belang“, antwortete ich gequĂ€lt und wĂŒnschte, er wĂ€re nicht eingeschritten und Snape hĂ€tte mir einfach alles an den Kopf geworfen, was er sich zurecht gelegt hatte.
„Es scheint mir, dass Sie und der Professor einige
 Differenzen haben. Ich denke, es wĂ€re besser, wenn sich das klĂ€rt. Also möchte ich, dass Sie jeden Tag um 19 Uhr bei ihm im BĂŒro zur Strafarbeit erscheinen. Das Nachsitzen fĂ€ngt heute an und geht bis einschließlich dem 01. Februar. Bestimmt werdet ihr das ein oder andere Mal ins GesprĂ€ch kommen und Professor Snape wird sich bis Februar sicherlich entschuldigt haben. Bitte geben Sie mir Bescheid, wenn er es ĂŒber sich bringt. Die Strafarbeit fĂ€ngt sofort an. Auf Wiedersehen“, verabschiedete sich Dumbledore.
„Aber Professor! Das können Sie doch nicht machen!“, stieß ich hervor und sprang auf.
Dumbledore, der mittlerweile an der TĂŒr stand, wandte sich noch einmal um.
„Sagen Sie damit, dass ich doch den Kontakt weiter hĂ€tte untersagen sollen?“, fragte er.
„Sir, das ist
 nein“, ich wand mich um eine Antwort. Einerseits wollte ich jetzt wirklich nicht bei ihm sein, andererseits wollte ich Kontakt zu ihm haben.
„Es gibt noch eine Streitigkeit zu klĂ€ren. Das hier soll hoffentlich alle Unstimmigkeiten beseitigen und den Umgang miteinander endlich in den Bereich des Möglichen rĂŒcken. Ich möchte nicht stetig ein Auge auf euch werfen mĂŒssen. Guten Abend“, sagte Dumbledore, warf mir aber nochmal einen warmen Blick zu und stellte damit klar, dass die Strenge hauptsĂ€chlich Snape galt, der immer noch schwieg.
Dann verließ er das BĂŒro und die Temperatur schien damit zu fallen.
Hilflos sah ich ihm hinterher. Ich wollte nicht mit Snape alleine sein. Nicht nach alle dem, was vorgefallen war.
Snape rauschte an mir vorbei an seinen Schreibtisch, an dem vorher Dumbledore gesessen hatte.
„Setzen Sie sich mir gegenĂŒber, Valentine!“, bellte er und zog Pergament und Feder hervor.
Ich beeilte mich, seinen Forderungen zu folgen.
„Das EingestĂ€ndnis eines Fehlers meinerseits ist absolut ausgeschlossen, verstanden?“
Schweigend sah ich ihm in die Augen.
„Oh, Sie haben also Ihre Zunge verschluckt. Vielleicht wird Sie 5 Punkte Abzug wieder zum Sprechen bringen.“
Schweigen meinerseits.
„Nochmals 5 Punkte Abzug“, zischte Snape.
Ich reagierte nicht.
„Ihr Haus ist Ihnen nicht so wichtig wie Ihr Trotz? Sicher, dass Sie im richtigen Haus gelandet sind?“, fragte Snape und grinste hĂ€misch.
Ich sah ihn einfach nur an und verbarg meine GefĂŒhle.
„Hier, schreiben Sie ab!“, sagte Snape kalt und schmiss mir die Sachen hin.
Schweigsam machte ich mich an die Arbeit. Das wĂŒrde ein schlimmer Monat werden.


Mir fielen fast die Augen zu und mein Magen grummelte fĂŒrchterlich. Doch noch immer gab ich keinen Laut von mir.
Snape hatte sich wohl zum Ziel gesetzt, mich so lange bei sich zu behalten, bis ich mit ihm sprach. Den Gefallen wĂŒrde ich ihm aber nicht tun. Er sollte merken, dass ich wirklich sauer und verletzt war. Wobei das noch schmeichelhaft ausgedrĂŒckt war. Mein Vertrauen lag erdolcht in einer Ecke.
Snape selbst schrieb, werkelte an einem Trank herum und wusste sich zu beschĂ€ftigen. Er wartete darauf, dass ich etwas sagte. Ich musste wahrscheinlich auch nur ein Wort sagen, dann wĂŒrde er mich gehen lassen. Aber das konnte ich mit meinem Stolz nicht vereinbaren.
Mittlerweile hatte ich schon 50 PergamentblĂ€tter mit meiner verschnörkelten Schrift gefĂŒllt und meine Hand krampfte öfters. Wenn mir das Pergament ausging, hielt ich inne und wartete, dass Snape darauf aufmerksam wurde. Er zog mir das erste Mal Punkte ab wegen Arbeitsverweigerung, doch auch das ertrug ich mit – Ă€ußerlich – gleichgĂŒltiger Miene. SpĂ€ter sah er ein, dass er damit nichts bewirkte und legte mir wortlos das Pergament hin.
Es musste schon weit nach Mitternacht sein, als es plötzlich an der TĂŒr klopfte.
Misstrauisch sah Snape zur TĂŒr. „Wer da?“, fragte er.
„Ich bin es“, sagte Dumbledores Stimme hinter der TĂŒr.
Snape ließ ihn rein.
„Evey hat schon genug gelitten fĂŒr heute, Severus“, stellte Dumbledore fest und nickte in meine Richtung.
„Sie redet nicht mehr mit mir“, entgegnete Snape trocken.
„Stimmt das, Evey?“, fragte Dumbledore.
„Ja“, gab ich schlicht zurĂŒck ohne aufzusehen und schrieb immer noch weiter ab.
„Warum?“
„Professor Snape ist momentan fĂŒr mich gestorben, Sir“, gab ich in einem Ton zurĂŒck, als redete ich vom Wetter. Innerlich stockte ich bei dem Wort ‚gestorben‘. Aber Snape sollte nicht merken, wie sehr ich litt. Diesen Gefallen wĂŒrde ich ihm nicht tun.
Nun drehte ich mich doch zu den Professoren um.
„VerstĂ€ndlich, wĂ€re er fĂŒr mich auch, bis er es wieder gutmachen wĂŒrde“, rĂ€umte Dumbledore ein und erntete dafĂŒr einen ziemlich tödlichen Blick von Snape.
„Kommen Sie, Evey, es ist schon halb vier. Ich bringe Sie hoch. Es muss ein langer Tag fĂŒr Sie gewesen sein.“
Dumbledore lÀchelte mich vÀterlich an.
Ich stand auf und plötzlich knurrte mein Magen so laut, dass es Snape und Dumbledore mitbekamen. Snape zog die Augenbrauen hoch; Dumbledore lachte. Ich wurde rot.
„So, wie es aussieht, werde ich Ihnen erst noch etwas zu Essen machen.“ Dumbledore lĂ€chelte und öffnete die TĂŒr, um mich hindurch zu lassen. Ich schlich noch immer etwas beschĂ€mt hinaus und hörte noch, wie Dumbledore sagte: „GlĂŒck fĂŒr Sie, dass heute erst Sonntag ist, Severus. Sollte das noch einmal vorkommen, wird das Konsequenzen haben. Strafarbeit heißt nicht, dass sie bis zum Morgen hier bleiben muss und nichts essen darf.“
Er schloss die TĂŒr und ging mit mir den dunklen Gang entlang.
„Es tut mir leid, dass er Sie so lange bei sich behalten hat, Evey“, sagte Dumbledore.
„Ist schon okay. Ich hĂ€tte nur was sagen mĂŒssen, dann hĂ€tte er mich gehen lassen. Aber das konnte ich nicht mit meinem Stolz vereinbaren“, murmelte ich und dachte wieder an den See und das Bild, was ich nicht mehr aus den Kopf bekam.
„Deine Großmutter erwĂ€hnte, dass Sie jetzt heilen können und
 einen großen Schock hatten, als Ihnen der See offenbarte, wen Sie wahrscheinlich retten werden“, fragte Dumbledore dann, als hĂ€tte er meine Gedanken gelesen.

„Ja
 und es war
 fĂŒrchterlich
 die Augen
 sie gehen mir einfach nicht aus dem Kopf. Diese toten Augen
“, und auf einmal fing ich an zu erzĂ€hlen. Ich erzĂ€hlte ihm, wie ich Snape das erste Mal begegnet war, wie das erste Mal Nachsitzen bei ihm gewesen war, einfach nahezu alles. Nur den Fast-Kuss ließ ich aus. Auch wenn Dumbledore das wahrscheinlich eh irgendwoher wusste.
Selbst die Sache mit dem See, die ich bisher keinem wirklich erzÀhlt hatte, fand seinen Platz in meiner ErzÀhlung.
Dumbledore hatte mich in sein BĂŒro mitgenommen, wo wir nun auf der Couch saßen und redeten.
„Und dann bin ich unglaublich wĂŒtend geworden, weil ich so viel fĂŒr ihn in Kauf nehme und er trotzdem immer so unausstehlich zu mir ist. Ich will ja nicht, dass er mich groß anders behandelt. Er kann gerne eklig zu mir sein wie die Jahre zuvor. Aber nicht so verletzend
 So habe ich also dann erreicht, dass er mich nun hasst. Aber ich will auch nicht mehr mit ihm reden. Es macht mich fertig“, endete ich mit TrĂ€nen in den Augen und wischte sie Ă€rgerlich weg. Es tat gut, alles mal raus zu lassen.
„Das ist eine ganze Menge, Evey“, meinte Dumbledore dann und ließ zwei KrĂŒge Butterbier erscheinen, da er merkte, dass meine Kehle sehr trocken war.
Erst da merkte ich wirklich, WIE durstig ich war und trank den Krug gierig leer.
„Sie wissen, dass ich gemerkt habe, welche Wirkung Sie auf Ihn haben. Ich bin mir nicht recht sicher, ob ich es nicht weiter unterbinden soll, aber ich glaube, Sie tun ihm gut. Und von allen Menschen, die ich kenne, ist Professor Snape die Person, die das am nötigsten braucht. Dennoch sollten Sie wissen – wobei ich denke, dass Sie sich darĂŒber schon im Klaren sind –, dass ich es unterbinden muss, wenn es zu weit gehen sollte“, erklĂ€rte Dumbledore, wĂ€hrend er meinen Krug wieder auffĂŒllte und selbst einen Schluck von seinem Butterbier nahm.
Ich trank es wieder binnen Sekunden leer und antwortete: „Ja, ich weiß
 Danke, dass Sie mir zugehört haben, Professor.“ In dem Moment war ich glĂŒcklich, dass ich den Fast-Kuss nicht erwĂ€hnt hatte, auch wenn mich ein sehr schlechtes Gewissen Dumbledore gegenĂŒber plagte.
Ich wollte Snape nicht in Schwierigkeiten bringen.
Wobei er es nach der heutigen 'Andeutung' verdient hÀtte

„Versteht sich von selbst, Evey“, gab Dumbledore lĂ€chelnd zurĂŒck.
„Nun gut, Sir, ich denke, ich habe Sie fĂŒr heute Nacht genug auf Trab gehalten. Ich sollte jetzt lieber gehen und Sie in Ruhe lassen“, sagte ich und stand auf.
„Okay, Evey, schlafen Sie sich morgen ruhig erst einmal richtig aus. Sie haben es verdient. Möchten Sie noch ein Zitronenbonbon?“
Lachend schĂŒttelte ich den Kopf. „Danke, Professor, aber 5 Uhr in der FrĂŒh ist fĂŒr mich nicht die richtige Zeit, ein Zitronenbonbon zu lutschen.“
„Ich finde, es gibt keine bessere Zeit, als eine ungewöhnliche Zeit. Ach, Evey, ehe ich es vergesse. Sie haben wirklich vor, mit Professor Snape nicht mehr zu reden, bis er sich angemessen entschuldigt hat, oder?“, fragte Dumbledore und geleitete mich zur TĂŒr.
„Sehr richtig, Professor. Ich schalte auf stur“, erwiderte ich.
„In Ordnung. Dann wĂŒnsche ich Ihnen eine angenehme Nacht“, wĂŒnschte mir Dumbledore. Er lĂ€chelte mich noch mal verstĂ€ndnisvoll an, ehe ich mich umwandte und mich auf den Weg zum Schlafsaal machte.
Im Gemeinschaftsraum fiel mir dann auf, dass ich durch die ganze Sache mit Dumbledore vergessen hatte, etwas zu essen. Ich ließ mir schnell ein paar Brote erscheinen und schlang sie herunter, ehe ich mich umzog und mich vollkommen erschöpft in mein Bett fallen ließ.
„Wo warst du so lange?“, flĂŒsterte Samantha verschlafen.
„Morgen, Sam
 morgen
“, murmelte ich und war augenblicklich eingeschlafen.


Am nÀchsten Tag schaffte ich es gerade noch zum Mittagessen. Wir waren noch immer so wenige wie am Vortag, sodass ich es kaum umgehen konnte, Snape zu sehen.
„Na, Miss Valentine? Wie war die Nacht?“, fragte er hĂ€misch.
Ich bedachte ihn immerhin mit einem abschÀtzenden Blick und dem Hochziehen einer Augenbraue, ehe ich mich Samantha zuwandte und ihr demonstrativ von einem gutaussehenden, edlen Herrscher aus der Elbenwelt vorschwÀrmte (Snapes Blick, der zwar nur wenige Sekunden andauerte, war Gold wert).
Dumbledore fragte mich nach meinem Befinden und ich konnte ihm sagen, dass es mir blendend ginge – zumindest den UmstĂ€nden entsprechend. Snape zu ignorieren war nicht weiter schwer, wenn er mich beleidigte. Ich vermisste nur die neue Seite, auf die ich einen kurzen Blick erhaschen durfte, die aber nun noch tiefer verborgen schien als vorher.
Nach dem Essen gingen Sam und ich in die Bibliothek. Dort erzÀhlte ich ihr den ganzen gestrigen Abend.
„Das alles ist echt
 hart“, meinte meine Freundin, nachdem ich geendet hatte.
Ich seufzte. „Tja, in wenigen Stunden kann ich also wieder dahin“, sagte ich und blickte gedankenverloren ins Leere.
„Und du wirst ihn weiter ignorieren?“
„Ja, mindestens bis er sich angemessen entschuldigt und alles wieder mehr oder minder gutgemacht hat.“
„Vielleicht solltest du ihm sagen, was du im See gesehen hast. Dann hat er vielleicht mehr VerstĂ€ndnis dafĂŒr, dass du nervlich ziemlich angeknackst bist und entschuldigt sich eher“, ĂŒberlegte sie.
„Nein. Ich wollte auch nicht wissen, wann und wie ich sterben werde. Das wĂŒrde selbst ihn aus der Fassung bringen.“
„Auch wieder wahr. Ach, das ist alles eine blöde Situation
 aber ich wusste gar nicht, dass Snape jetzt von deinen GefĂŒhlen weiß. Wann hast du es ihm gesagt?“
„Vor den Ferien. Als ich mich noch verabschiedet habe, ist es mir
 sagen wir ‚rausgerutscht‘“, erklĂ€rte ich.
„Ich hoffe so sehr, dass das mit euch beiden wieder wird“, meinte Sam und sah mich traurig an.
„Liegt an ihm“, gab ich zurĂŒck und stand auf, „eine Revanche Schach fĂŒr mein peinliches Spiel vor den Ferien?“, schlug ich vor, denn ich war so erschöpft von so viel Snape in meinem Kopf.
„Ist gebongt. Nur ob ich dich gewinnen lasse, ist die Frage“, lachte Sam und folgte mir in den Gemeinschaftsraum.
Wir verbrachten den Nachmittag damit, Schach zu spielen, und als es dann 18.30 Uhr war, machte ich mich auf den Weg zu meiner Strafarbeit.
„Bitte?“, bellte Snape und ich betrat – langsam wie gewohnt
 - sein BĂŒro. Es wunderte mich, dass Dumbledore mir die Strafarbeit bei Snape gelassen hatte, nach dem, was ich ihm gestern alles erzĂ€hlt hatte.
„Ah, Miss Valentine. Sogar ĂŒberpĂŒnktlich. Scheinbar war die Sehnsucht so groß, dass Sie es kaum erwarten konnten, mich zu sehen“, schnorrte Snape und sein Grinsen grenzte an Boshaftigkeit. Diese Bemerkung war auch sehr bösartig
 es schien immer schlimmer zu werden, je konsequenter ich ihn ignorierte. Vor allem schien es immer mehr an Niveau zu verlieren.

Stumm sah ich ihn an und wĂŒnschte mir, seine Gedanken lesen zu können, ohne noch andere Gedanken von anderen mithören zu mĂŒssen. Außerdem wĂŒnschte ich mir gerade – und dies erschreckte mich zutiefst –, ihm solch einen Schmerz zufĂŒgen zu können, wie er es gerade bei meiner Seele tat. Doch blieb ich ruhig, konzentrierte mich auf das Bild hinter ihm an der Wand und sang in meinem Kopf ein Lied, das beim Silvesterabend gesungen worden war.
“Now is the month of maying, when merry lads are playing. Falalalalalala, falalalalalala.”
„Setzen Sie sich, Valentine“, sagte Snape verĂ€rgert darĂŒber, dass ich keine Miene verzog.
Ich tat wie befohlen.
„Also gut. Es ist erschreckend, wie viel Selbstbeherrschung Sie haben, dass Sie Ihr Temperament, das eigentlich oftmals mit Ihnen durchgeht, so zĂŒgeln können. Und Sie werden erst wieder mit mir reden, wenn ich mich entschuldige?“
“Each with his bonny lass upon the greeny grass. Falalalala, falalalala, falalalalalala.”
Ich sah immer noch an ihm vorbei und tat so, als sei das Bild hinter ihm an der Wand total interessant. Es war dĂŒster – welch Überraschung – und zeigte den Kerker Hogwarts‘. Also war es, wie man sich vorstellen kann, minder faszinierend.
„Ich deute das als Ja“, fuhr Snape fort, „entschuldigen Sie“, sagte er frostig.
Aha! Eine unehrliche Entschuldigung! Na, das Ă€nderte natĂŒrlich alles.
“The spring clad all the gladness, doth laugh at winter’s sadness. Falalalalalala, falalalalalala.”
Ich konnte ein kaltes, amĂŒsiertes Verziehen der Lippen nicht vollkommen unterdrĂŒcken. Das konnte er vergessen. Dieses Mal hatte ich ihn in der Hand und ich spielte meine Position schamlos aus.
„Valentine? Vielleicht haben Sie etwas an den Ohren, ich habe mich gerade bei Ihnen entschuldigt. Sie können wieder Ihre Zunge lösen“, sagte Snape steif.
“And to the bagpipe’s sound the nymphs tread out their ground. Falalalala, falalalala, falalalalalala.”
Ich runzelte die Stirn und sah Snape spöttisch an; aber nur wenige Augenblicke, dann wandte ich mich wieder ab, um das langweilige Bild zu betrachten. Er sollte spĂŒren, dass er wirklich Mist gebaut hatte. Er hatte sich auf ein Niveau begeben, das nicht in Ordnung war.
Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Snape mich böse anfunkelte.
„Was wird das, Valentine? Hören Sie auf dieses trotzige Kind zu spielen und sprechen Sie!“, zischte er mĂŒhsam beherrscht.
Haha, wer von uns war noch gleich das Kind? Jetzt war es an mir, dass sich ein böses LÀcheln auf meine Lippen stahl.
“Fie then, why sit we musing, youth’s sweet delight refusing? Falalalalalala, falalalalalala.”
„Lachen Sie nicht!” Er schrie nun beinahe und schlug seine FĂ€uste auf seinen Schreibtisch.
Evey, lass dich nicht einschĂŒchtern, redete ich mir ein und sah Snape sĂŒffisant an.
“Say, dainty nymphs-“
Er stĂŒrmte um den Schreibtisch und schien meinen Stuhl mĂŒhelos umwenden zu können.
Okay, bleib ruhig, Evey
 “Say, dainty nymphs and speak, shall-“
„Hören Sie mir mal gut zu! Sie tun sich keinen Gefallen damit, wenn Sie sich so mit mir anlegen. Ich kann Ihnen das Leben zur Hölle machen. Am Montag fĂ€ngt die Schule wieder an und ich werde alle aus Ihrem Haus drangsalieren. Jeden einzelnen! Und ich werde allen den Grund dafĂŒr sagen. Glauben Sie mir, in mir ist nichts Gutes, wie Sie vielleicht gedacht haben. Ich bin so, wie ich mich nach außen hin gebe“, flĂŒsterte er, wĂ€hrend er sich drohend ĂŒber mich beugte. Er war so nah, dass seine Haare beinahe mein Gesicht berĂŒhrten und ich seinen Atmen auf meiner Haut spĂŒrte.
„Say, dainty nymphs and speak, shall we play barley break? Falalalala, falalalala, falalalalalala.”
Auch wenn ich unglaubliche Angst hatte, tat ich so, als wĂŒrde mich dies nicht beeindrucken. Snapes Augen verengten sich zu Schlitzen. „Hauen Sie ab.“
Gelassen stand ich auf und verließ sein BĂŒro.
Ich hĂ€tte niemals gedacht, dass er so darunter leiden wĂŒrde. Und dass mich das so wenig tangierte.


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