von ChrissiTine
Rose Weasley
1. Nur ihr Dad durfte sie ungestraft Rosie nennen. Sie wollte immer groß und erwachsen sein, besonders wenn sie mit Victoire zusammen war, die immerhin sechs Jahre älter war als sie selbst, und Rosie passte einfach nicht dazu. Aber wenn ihr Dad sie so nannte, dann erinnerte sie sich immer an die Abende, in denen er unter ihrem Bett nach Monstern gesucht hatte und sich danach drauf gesetzt und ihre Haare gestreichelt hatte und ihr Geschichten über die Zeit erzählt hatte, in der er klein gewesen war und sie liebte diese Erinnerungen.
Aber als sie ihm gesagt hatte, dass sie mit Scorpius Malfoy zusammen war und er mit verständnisvoller Stimme "Rosie" zu ihr gesagt hatte, hatte sie ihn wütend angeschrien und ihm gesagt, dass sie nicht mehr das kleine Mädchen war, das er in ihr sah, dass sie alt genug war, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, dass sie es sich gut überlegt hatte und sie und Scorpius sich wirklich liebten. Ihr Dad hatte sie lange angesehen und als er sie dann Rose genannt hatte, hatte sie ihn mit Tränen in den Augen umarmt und ihm gesagt, dass es in Ordnung war, wenn er sie Rosie nannte. Sie wusste, dass er sie ernst nahm.
2. Sie hatte immer nach Ravenclaw gehen wollen. Alle ihre Cousins und Cousinen wollten nach Gryffindor, aber sie nicht. Alle sagten ihr immer wieder, dass sie so schlau wie ihre Mutter war und sie hatte immer gerne lesen und gelernt und geglaubt, dass sie in Ravenclaw andere finden konnte, die so gerne lasen und lernten wie sie und sie nicht immer so schief anschauen würden, wie ihre Familie es tat, wenn sie lieber ein Buch las als Quidditch zu spielen. Sie wusste auch, dass ihr Dad es ihr nicht übel nehmen würde, wenn sie nach Ravenclaw kommen würde, auch wenn er immer sagte, dass sie enterbt werden würde, wenn sie nicht in Gryffindor war. Immerhin war sie seine Rosie.
Als der Hut sie dann aber nach Gryffindor schickte, fragte sie sich wirklich, ob Onkel Harry Al nicht doch angelogen hatte, als er ihm das mit dem Hut erzählt hatte. Erst Jahre später, als sie mit ihren Freunden am See spazieren ging und sah, wie sehr sich einige der Ravenclaws anstrengten und in ihrer Freizeit wirklich nur Bücher lasen, um dem Ruf ihres Hauses gerecht zu werden, verstand sie, warum der Hut sie nicht in dieses Haus geschickt hatte. Denn Lernen war wirklich nicht alles.
3. Rose war nicht sonderlich gut mit Scorpius Malfoy befreundet. Sie kannte ihn durch Al und da er sein bester Freund war, verbrachte sie auch einige Zeit mit ihm, aber sie hatte nie wirklich großes Interesse an ihm gehabt. Er war nett und machte nie Witze über ihre buschigen Haare, wie andere Jungen in ihrem Alter, aber sie hätte nie von sich aus mit ihm Zeit verbracht, wenn Al nicht dabei gewesen wäre. Doch als sie ihn zufällig dabei beobachtete, wie er Carolina Mathews hinter den Gewächshäusern küsste, begann sie, ihn mit anderen Augen zu sehen. Ihr fiel die Farbe seiner Augen auf und sein befreiendes Lachen, wenn Al einen bescheuerten Witz gemacht hatte und dass er eigentlich sehr intelligent war, obwohl er sich nie sehr im Unterricht anstrengte und wirklich zeigte, was er konnte. Sie würde nie vergessen, wie er sie angelächelt hatte, als sie ihn einmal nach Zauberkunst gefragt hatte, ob er nicht mit ihr lernen wollte, weil sie einen Zauber nicht verstand. An diesem Abend hatten sie sich zum ersten Mal geküsst und Rose war bis heute dankbar dafür, dass sie den Aguamenti-Zauber nicht auf Anhieb gekonnt hatte.
4. Sie liebte Katzen. Als sie klein war, hatte Mums alter Kater Krummbein bei ihnen gelebt, aber er war gestorben, als sie vier Jahre alt war. Danach hatte sie ihren Dad oft gefragt, ob er ihr nicht eine Katze kaufen konnte, aber das schien die einzige Sache zu sein, die er ihr abschlagen konnte. Er hatte ihr versprochen, dass sie eine bekommen würde, wenn sie nach Hogwarts kam. Also war sie jahrelang in das nächste Tierheim gegangen, um dort mit den Katzen spielen zu können. Als sie dann kurz davor war, nach Hogwarts zu kommen und ihr Dad sich geschlagen gab und mit ihre eine Katze kaufen gehen wollte, bestand sie darauf, dass es Cosmo sein musste, mit dem sie immer im Tierheim gespielt hatte. Aber Cosmo konnte sie nur mit seiner Schwester Ariane bekommen und so kam es, dass sie schließlich zwei Katzen hatte. Die nächsten Jahre murmelte ihr Dad immer, wenn er über eine der beiden Katzen stolperte, dass er ihr doch schon früher eine hätte kaufen sollen.
5. Sie war froh, dass sie nur einen Bruder hatte. So musste sie sich nicht entscheiden, welchen Bruder sie lieber hatte (das Problem hatte Lily, die von James und Al einmal so lange mit der Frage genervt worden war, bis sie in Tränen ausgebrochen war und ihnen gesagt hatte, dass sie beide hasste). Außerdem war sie froh, dass sie einen Bruder hatte und keine Schwester, denn sonst hätte sicher eine im Schatten der anderen gestanden und ihre Leistungen wären immer verglichen worden (wie bei Lucy und Molly). Aber so war es perfekt. Hugo und sie waren grundverschieden und keiner kam auf die Idee, sie miteinander zu vergleichen.
Sie waren auch immer für einander da. Wenn Hugo eine schlechte Note bekam, dann war es immer Rose, die ihn tröstete, und wenn sie sich wegen einer Prüfung verrückt machte, dann war es immer Hugo, der ihr versicherte, dass sie es gut schaffen würde und sie auf andere Gedanken brachte. Er war es, der ihr Mut zusprach, als sie sich dazu entschlossen hatte, ihrem Dad zu sagen, dass sie mit Scorpius zusammen war und sie war es, die ihn getröstet hatte, als seine fünfzehn Jahre alte Eule gestorben war. Und weil es zwischen ihnen immer so war, wurde Hugo auch der Pate für Scorpius' und ihre Tochter Diana.
6. Rose hatte immer so schön sein wollen wie ihre Cousine Victoire. Sie hatte sie immer um das lange silbernblonde Haar beneidet, das rötlich schimmerte, wenn das Sonnenlicht darauf fiel, die ebenen Gesichtszüge, die verschont geblieben waren von Sommersprossen, die tiefblauen Augen und das glockenhelle Lachen. Sie hatte so klein und zierlich sein wollen wie Victoire und davon geträumt, wie es wäre, wenn sich die Augen aller Jungen auf sie richteten, wenn sie einen Raum betrat. Stattdessen hatte sie langweilige braune Haare, die viel zu buschig waren, nichtssagende braune Augen, viele Sommersprossen und sie war größer als alle anderen Mädchen in ihrem Jahrgang. Erst als ihr Victoire erklärte, dass sie es hasste, dass alle sie anstarrten nur weil sie so schön war, dass nicht wenige Jungen bei ihrem Anblick sogar angefangen hatten, zu sabbern und dass sie nie wusste, ob die Jungen sich nur wegen ihrer Schönheit mit ihr hatten verabreden wollen und nicht um ihrer Persönlichkeit willen, hatte Rose erkannt, dass es vielleicht doch nicht immer so toll war, wie Victoire auszusehen.
7. Ihr Lieblingsonkel war Charlie. Die meisten ihrer Cousins und Cousinen hatten Onkel George am liebsten, weil er so lustig war, oder Onkel Harry, weil er schon so viele aufregende Sachen erlebt hatte (Riesenschlange besiegen, gegen einen Drachen kämpfen, zweimal vom Todesfluch getroffen werden und doch nicht sterben, ihr wisst schon ...), aber für Rose war es immer Onkel Charlie. Er führte ein ganz anderes Leben, er wohnte im Ausland, er hatte ständig mit Drachen zu tun und der Urlaub bei ihm war immer mit Abstand der aufregendste. Rose liebte ihre anderen Onkel auch alle und war gerne mit ihnen zusammen, aber sie fand Charlie einfach am interessantesten.
8. Sie hatte nie viel übrig für Quidditch gehabt. Für eine halbe Stunde war es ganz nett zu spielen, es war auch interessant, ein Spiel zu sehen, aber Rose konnte nicht verstehen, wie man sich dieses Spiel stundenlang ansehen konnte, so viel Zeit investieren konnte, um zu trainieren, wenn man sie auch anders nutzen konnte. Und obwohl sie sich alle Spiele in Hogwarts anschaute, jubelte, wenn ihre Verwandten und Freunde und Scorpius gut spielten und Erfolg hatten, kam es ihr trotzdem wie eine Zeitverschwendung vor. Mit ihrer Mum hatte sie einmal darüber gesprochen und die hatte ihr lachend zugestimmt, aber sie hatte es nie übers Herz gebracht, es ihrem Dad zu sagen. Und deshalb ging sie immer mit ihm zu einem Spiel, wenn er Karten hatte und tat so, als wäre sie so begeistert wie er. Denn letzten Endes ging es ihr nie um das Spiel sondern um das Zusammensein mit ihrem Vater.
9. Seit Rose klein war, wusste sie, dass sie Heilerin werden wollte. Sie war immer fasziniert gewesen, wenn ihre Mum ihre aufgeschlagenen Knie und geprellten Handgelenke heilte und sie wurde fest entschlossen, als Hugo mit vier Jahren von seinem Spielzeugbesen fiel und sich seine Schulter so kompliziert brach, dass ihre Mum ihn ins Mungos bringen musste und sie dort sah, dass Heiler noch so viel mehr konnten als aufgeschürfte Haut zu heilen. Sie arbeitete hart und entschlossen, um dieses Ziel zu erreichen und war überglücklich, als sie einen Ausbildungsplatz im Mungos bekam. Es verging kein Tag, an dem sie nicht gerne zur Arbeit ging. Sie wünschte nur, dass es ihr erlaubt worden wäre, mehr für ihren Grandpa Granger tun zu können, als er an Blutkrebs erkrankte. Sie würde nie verstehen, warum es das Zaubereigesetz verbot, ihm mit Magie zu helfen. Denn dazu war sie doch schließlich da, oder?
10. Sie mochte ihren Schwiegervater. Niemand glaubte ihr das in Anbetracht der Tatsache, was alles in der Vergangenheit zwischen seiner und ihrer Familie vorgefallen war, aber zu ihr war er immer höflich und zuvorkommend gewesen und sie hatte nie das Gefühl, dass es nicht ernst gemeint war. Erst direkt nach Dianas Geburt vertraute er ihr an, dass er nie vergessen würde, wie herablassend sein Vater seine Frau Astoria behandelt hatte, als er sie das erste Mal getroffen hatte und Draco nie wollte, dass sein Sohn die Gefühle für ihn empfand, die er selbst gegen seinen Vater hegte. Und er wollte nicht, dass seine Enkelkinder es um jeden Preis vermeiden würden, mit ihm alleine in einem Zimmer zu sein.
Aber das wichtigste war für ihn, dass Rose Scorpius glücklich machte, denn das war das einzige, das er sich wirklich für seinen Sohn gewünscht hatte. Rose war so gerührt gewesen, dass sie ihn umarmt hatte und sie würde nie das Gesicht vergessen, das ihr Vater gemacht hatte, als er sie dabei gesehen hatte. Aber trotz all seiner Vorurteile hatte ihr Dad auch immer nur gewollt, dass sie glücklich war und deshalb war Rose das Ansicht, dass Draco Malfoy und Ron Weasley gar nicht so verschieden waren, wie alle immer glaubten.
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A/N: Falls ihr nochmal Lilys 10 Dinge durchlesen solltet, werdet ihr feststellen, dass ich Percys Alter, als er seine Frau kennen gelernt hat, herunter gesetzt habe, da ich erst jetzt festgestellt habe, dass das sonst nicht in meine Zeitleiste passt (seine erste Tochter wäre sonst geboren worden, bevor er Audrey überhaupt kennen gelernt hätte).
Frohe Weihnachten und danke für die Reviews.
@alle, die wissen wollen, wen Lily heiratet: Sie heiratet Henry Mitchell. So, jetzt wisst ihrs. Vielleicht schreibe ich mal einen One-Shot über die beiden, zwei andere über Lily hab ich schon angefangen.
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