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Rufus Beck im Interview - Teil 5

Wie es ist, wenn in deinem Kopf eine Tür aufgeht und Prof. Slughorn hereinkommt. Mad-Eye Moody als Atombombenopfer und Slughorn als Genussmensch.


Was inspiriert Sie zu den Stimmen der unterschiedlichen Charaktere?

Ich stelle mir die Figuren konkret bildlich vor. Ich überlege, wer könnte es sein und dann geht eine Tür auf und es kommt quasi jemand herein in meinem Kopf. Ich sehe die Figuren wirklich direkt vor mir. Das Entscheidende bei einer Figur ist ihre Haltung und ihre Psychologie. Das beeinflusst ihre Stimme. Wenn ich die Figur genau vor Augen habe, ihre Haltung und ihre Physis, die sich aus der Psychologie ableitet, dann kommt ihre Stimme wie von selbst. Ich sitze nicht da und sage „Jetzt haben wir noch keinen bayerischen, also sollten wir mal einen fränkischen Dialekt machen.“ Das ist keine Arithmetik, sondern Fantasie. Ich überlege nicht lange, sondern assoziiere und dann gehe ich ins Studio und mache das. Da ist kein größeres Geheimnis dahinter.


Für welchen der neuen Charaktere aus „Harry Potter und der Halbblutprinz“ war es denn besonders schwer, eine geeignete Stimme zu finden?

Bei Prof. Slughorn war es am schwierigsten, eine passende Stimme zu finden. Erst später wurde mir klar, woran das gelegen hat. Prof. Slughorn ist eine diffus geschriebene Figur und Joanne K. Rowling hat ihn ein bisschen undurchsichtig gelassen. Er wird zwar physisch beschrieben und erklärt, was ihn ausmacht, aber man weiß nicht so genau, ob er ein guter, ein schlechter, ein sympathischer oder ein unsympathischer Charakter ist und was er will. Ich habe ein bisschen gebraucht, bis ich mich bei ihm für einen Typus entschieden habe, der ihn nun doch sehr liebenswert wirken lässt und den Genussmenschen in den Vordergrund stellt. Ich glaube nämlich, dass Slughorn ein Genussmensch ist, der dazu auch noch gerne redet. Man muss ihn nicht immer ernst nehmen, aber eigentlich ist er ein liebenswerter Mensch.


Wenn Sie auch die schon erschienen Harry-Potter-Hörbücher mit einbeziehen, welche Figur war für Sie am anstrengendsten zu sprechen?

Wirklich anstrengend ist Mad-Eye Moody, weil der eine totale Freakstimme hat. Aber er wird ja auch als ein Freak beschrieben. Er kann ein Auge rausnehmen, ist total vernarbt und schaut aus wie ein Atombombenopfer. Er hat eine wirklich anstrengende Stimme. So spricht kein einziger Mensch auf der Welt. Aber sie ist in „Harry Potter und der Halbblutprinz“ ja nicht vorgekommen.


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Wenn Kinder an der Hand der Mutter gehen, aber etwas hinter ihr, dann heulen sie, wenn sie mich sehen, weil ich Petunia Dursley spiele. Und die Mutter hat keine Ahnung, warum das Kind weint. (lacht)
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