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In einem Interview, das während der Werbetour ihres neuen Films "The Namesake" gemacht wurde, sprach Mira Nair, eine bekannte Regisseurin darüber, warum sie es ablehnte beim fünften Harry-Potter-Film Regie zu führen.
Den Auszug über die Stelle zum "Orden des Phönix" haben wir Dir nachfolgend übersetzt:
Ain't it cool: Ich weiß, Sie werden dieser Frage überdrüssig sein, aber ich habe gelesen, dass Sie gefragt wurden, beim HARRY POTTER Film Regie zu führen, der diesen Sommer erscheinen wird.
Mira Nair: "DER ORDEN DES PHÖNIX."
Ain't it cool: Richtig. War es so, dass Sie entweder THE NAMESAKE oder HARRY POTTER machen mussten?
Mira Nair: "Ja, wissen Sie, sie haben gerade nach VANITY FAIR gefragt, den sie sehr mochten, und sie haben mich gerade um diese Zeit angesprochen. Und ich war schon sehr in THE NAMESAKE vertieft. Es war zwei Monate vor Drehbginn für THE NAMESAKE, und es hätte meine Inspiration irgendwie entgleisen lassen – und ich weiß, dass Inspiration sehr wertvoll ist. Und, ich weiß das auch, weil mein sehr kluger 15-Jähriger zu mir sagte, 'Mama, viele Leute können HARRY POTTER machen, aber nur du kannst THE NAMESAKE machen.' Ich dachte, das war sehr nett, weil HARRY POTTER für jemanden in diesem Alter offensichtlich sehr viel bedeutet. Ich glaube auch nicht, dass es meine Stärke ist. Mit HARRY POTTER erbt man eine Welt, man kreiert sie nicht, man erbt diese Welt und dient ihr."
Das
gesamte Interview kannst Du Dir
hier auf Englisch durchlesen.
Vielen Dank an Isolemnlyswear für die Übersetzung!
Links:
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Ich denke auch, dass \"man erbt eine Welt\" nicht eine negative Meinung gegenüber HP bedeutet, sondern eher, dass die Filme atmosphärisch und von der Ausstattung nach vier Teilen schon sehr festgelegt sind. Zumal sicher auch die Autorin recht aktiv eingebunden ist. Da hat ein Regisseur bestimmt nicht allzu freie Hand, sondern muss (?) sehen, dass er/sie nicht aus der Reihe tanzt.
@darkcloud: Recht hast du; aber eine andere Vorgehensweise wäre für den Erfolg der Reihe auch contraproduktiv, da ein Mainstream-Produkt nunmal nicht zu speziell sein darf, damit es wie ein Universal-Schlüssel in jedes "Schloss" passt.
Man hat es an teil drei gesehen. Meiner Meinung nach die tollsten Szenenübergänge, eine spezielle Farbegbung die den Film über kontinuierlich bleibt, realistischere Darstellungen der Figuren etc. Genau deshalb ist er wohl auch der polarisierenste aller Potter-Filme.
Stimmt, letztlich hat man nur Einfluß auf die Personenführung. Und auch die ist durch 4 Filme bereits ziemlich etabliert, auch wenn es da durchaus Unterschiede gibt.
Bei Columbus mussten alle überspielen (sehr niedlich sein, sehr böse sein, sehr weise sein), Cuaron gab alles ein etwas raueres, aber schlussendlich herzlicheres und menschlicheren Rahmen und bei Newell spielten alle wieder leicht überzogen: Eben \"4 Hochzeiten\" auf HP.
Und anscheinend gibt es hinter den Kulissen viel Druck auf die Regisseure, nicht zu sehr aus dem Rahmen zu fallen. Denn ansonsten lässt es sich nicht erklären, warum bis jetzt (außer Cuaron vielleicht) ausnahmslos relativ langweilige und weitgehend farblose Regiesseure verpflichtet wurden und auf Regie Rebellen wie Terry Gilliam oder Tim Burton (die immerhin Experten in düster fantastischen Welten sind) weitgehend verzichtet wurden.
Einzig Cuaron hat im Vorfeld (und danach) interessante, kantige Filme wie \"Children of Men\" gemacht. Der Rest der Regiegang hat ausnahmslos kitschige Weichspülerprodukte hervorgebracht.
cruzz
unregistriert
'Mama, viele Leute können HARRY POTTER machen, aber nur du kannst THE NAMESAKE machen.' --> welch ein reifer junger mann...
Sp0nGe
unregistriert
Also ich kann ihren Entscheid vollkommen verstehen. Ich meine sie hat ja anscheinend schon viel Zeit und viele Ideen in "Namesake" investiert, da wäre es doch unsinnig plötzlich etwas ganz anderes zu machen.
Ausserdem hat sie vollkommen Recht, "Harry Potter" lässt eigentlich fast keine eigenen Ideen einbringen, ansonsten wäre JKR nicht einverstanden und die Fans unzufrieden.
silberstreif
unregistriert
Ich habe es so empfunden, dass sie HP nicht abgelehnt hat, weil es schlecht ist, sondern weil sie bereits in was anderem war... wo sie sich besser entfalten konnte. Verständlich. \"... man erbt diese Welt und dient ihr.\" Finde ich irgendwie schön. Denn das zeigt, was HP von anderen Formaten wie z. B. THE NAMESAKE abhebt.
Lullu Schülerin
Dabei seit: 19.11.2006
Ach leute, nehmt das net so schwer. Ich finde es gut dass sie ganz offen sagt es ist nicht ihr ding. wäre es euch lieber sie verhaut sen film?
immerhin hat sie recht damit dass sie diese welt nicht erfinden darf sondern sie nur \"geliehen\" hat.
Recht hat sie! Wenn sie lieber erschaffen will dann wäre sie bei HP echt Fehl am Platz!
LoonyLoon
unregistriert
Aber son bisschen kann man auch herauslesen, dass sie HP auch gar nicht sooooooooooooo toll findet... "Ich glaube auch nicht, dass es meine Stärke ist. Mit HARRY POTTER erbt man eine Welt, man kreiert sie nicht, man erbt diese Welt und dient ihr."
Naja, es kann ja nicht jeder HP so gut finden, wie wir...
Huti Schüler
Dabei seit: 30.12.2005
Ich finde, es ist einerseits mutig ein solches Projekt abzulehnen und ein anderes dafür vorzuziehen, andererseits ist die Begründung mehr als plausibel. Wenn man bereits in einem anderen Projekt steckt, ist es sinnvoll sich auch für dieses zu entscheiden und das vermeintlich "leichtere" Projekt sausen zu lassen. Es ist für "Namesake" sicher auch richtig und wichtig eine ehrliche Regisseurin zu haben, die sich bewusst für dieses Projekt entscheidet.
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Samstag, 01.07.
Freitag, 02.06.
Mittwoch, 24.05.
Ich habe diese Bücher für mich selbst geschrieben. Was passiert ist, ist ein Schock für mich. Ich dachte mir, dass die Bücher vielleicht drei Menschen gefallen werden, neben mir meiner Schwester und, vielleicht, meiner Tochter.
Joanne K. Rowling