von Kraehenfeder
Okay,... wir kommen in die Endphase. Noch drei Kapitel. Wieder vielen Dank für eure tollen Kommentare :) Diese Story bereitet mir immer tierisch viel Spaß, ich hoffe, dass sie euch genau so gut gefällt, auch wenn sie nun ihrem Ende entgegen geht.
Bei Dreien ist einer zu viel
Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Hermine arbeitete, lernte, hatte Sex und schlief. Manchmal fühlte sie sich toll und Severus verhielt sich, wie sie sich ihn wünschte. An anderen Tagen war sie müde, fühlte sich erschöpft und zumeist genau dann hatte Severus auch noch seine launischen Phasen. Aber eigentlich immer wurde Hermine das Gefühl nicht los, dass Severus sich einfach nicht mit ihr sehen lassen wollte.
Ab und an kamen Lupin und Tonks zu Besuch, aber nur eine einzige Ordensfeier fiel in diese Zeit. Eigentlich schien alles gut, aber unter der Oberfläche war Hermine nervös und unsicher. Wahrscheinlich hätte sie sich besser gefühlt, wenn Snape ihr mehr Raum in seinem Leben gegeben hätte. Nicht, dass er nicht zärtlich war – aber eben nur wenn sie unter sich waren. Trotzdem: Sie durfte nicht klagen.
Weder von Draco noch von Jasper Malfoy hatte sie seitdem wieder etwas gehört und da Hermine größtenteils davon absah, in der großen Halle zu essen, vergaß sie den Vorfall auch. Nur manchmal überkam sie ein schlechtes Gewissen, hinsichtlich ihrer Machtlosigkeit. Die Arbeit im Krankenflügel machte ihr immer mehr Spaß und – unter dem privaten Siegel der Verschwiegenheit – träumte sie davon, dass sie vielleicht später einmal Poppys Stelle einnehmen würde. Utopisch, ja. Zumindest solange die Sache mit Severus nicht geklärt war und Lupin sie fast täglich fragte, ob alles in Ordnung sei.
Auch an diesem Abend hatte er sich wieder erkundigt, ob sie auch regelmäßig aß. Hermine versicherte ihm, dass dies der Fall sei. Was auch keine Lüge war. Snape achtete darauf, dass sie jede Nacht mindestens ein paar Stunden schlief und dass sie morgens frühstückte. Gelegentlich kam sich die junge Frau bevormundet vor, aber mit Severus ließ es sich nicht diskutieren. Außerdem schien er einen Überschuss an kreativer Energie zu haben, mit der er Hermine nachts beschäftigte. Peitschen, Spreizstangen und Schläge gehörten zum normalen Repertoire ihrer Spielchen, an manchen Tagen kamen aber auch vollkommene neue Ideen dazu.
In Erwartung einer solchen war Hermine nun wieder einmal an seine Bettpfosten gefesselt. Ihr Blick war auf das – noch – leere Bett gerichtet, Arme und Beine gespreizt. Wenn sie ehrlich war, wusste sie noch nicht genau, worauf es dieses mal hinauslaufen würde, aber sie würde es mit Sicherheit bald erfahren. Severus hatte sie gefesselt und dann hier stehen lassen, mit einer dieser verwegenen Ankündigungen, die ihr Blut immer wieder in Wallung brachten. Langsam aber sicher wurden ihre Beine steif und sie erwartete seine Rückkehr sehnlichst. Das war auch einer der Gründe – neben freudiger Erwartung natürlich – die ihr Herz schneller schlagen ließen, als aus dem Nebenraum Geräusche zu hören waren. Sie drehte den Kopf ein Stück zur Seite beim Geräusch einer öffnenden Tür, doch jedes Wort zu Begrüßung blieb ihr im Hals stecken.
Severus schob sich in einer engen Umarmung mit einer Frau herein, die Hermine unter tausend anderen wieder erkannt hätte.
Es war Ophelia – Rons neue Flamme – die ihren Severus gerade stürmisch küsste. Und dieser erwiderte den Kuss scheinbar vollkommen unbekümmert. Die verwirrte, entsetzte Eifersucht die Hermine durchzuckte, war wohl die intensivste Empfindung, die sich jemals in ihre Seele verirrt hatte. Ihre geweiteten Augen waren starr auf das Paar gerichtet, das sie gar nicht zu beachten schien. Erst als Severus Ophelia auf das Bett gestoßen hatte, fuhr er – wie zufällig – über Hermines Brüste. Ihre Brustwarzen verhärteten sich als natürliche Reaktion auf diese Bewegung sofort, doch sie empfand keinerlei Genuss dabei. Was trieb Severus hier für ein perverses Spielchen? Ophelias kalter Blick hob sich ihrem entgegen und Hermine glaubte, eine Art Triumph darin aufblitzen zu sehen. War das hier seine Überraschung? Sollte sie es erregend finden, ihn mit einer Frau rummachen zu sehen? Nicht nur mit irgendeiner Frau – mit ausgerechnet dieser abstoßenden aber wunderschönen Person?
Sie wollte etwas sagen, wollte schreien, ihn aufhalten, aber sie brachte kein Wort hervor, während sie fassungslos beobachtete, wie Severus begann Ophelia auszuziehen und deren makellosen Körper entblößte. Weiche, perfekte Haut, vollendete Formen und nahezu kein Gramm zu viel.
Die nächsten Geschehnisse zogen wie in einem Nebel dahin. Skurrilerweise kam es Hermine wie eine Vergewaltigung vor, diesen beiden, zweifelsohne erotischen, Menschen beim Sex zu sehen zu müssen. Erneut schien Snape keine Notiz von ihr zu nehmen, außer ab und an einen feurigen Blick, bei dem er nicht zu bemerken schien, dass sie ihn nicht erwiderte. Sie hörte nur das Stöhnen der Beiden, sah Ophelias Perfektion, sah zwei Körper, die miteinander verschmolzen und konnte nichts anderes tun, als sich fragen, was sie hatte, das Hermine ihm nicht gebe konnte.
Severus Lippen liebkosten Ophelias Schultern, wie sie die ihren liebkost hatten. Die Beiden wälzten sich in den gleichen Lagen, in denen Severus und Hermine sonst lagen. Die Luft schmeckte nach Gier und Leidenschaft – und die junge Medihexe hätte sich am liebsten die Seele aus dem Leib gekotzt. Trotz all dieser Gefühle, diesem Sturm der sie gerade von innen zu verschlingen drohte, konnte sie den Blick nicht abwenden. Sie fühlte, wie tief in ihr etwas zerbrach. Und immer wieder zerbrach, in kleinste Teile, zertrümmert, zersplittert, unter Füßen knirschend zu minimalen Scherben getreten. Ophelia schrie auf, kurz bevor auch Severus mit diesem typischen Knurren zum Höhepunkt kam. Einige Sekunden herrschte Stille. Dann erhob sich Ophelia, griff nach dem Kleid, das ihr vom Leib gerissen worden war, lachte rau und entschwebte durch die Tür. Federleicht, beschwingt. Mit einem Grinsen im Gesicht löste Snape die Fesseln und streckte die Hand nach Hermine aus. Doch er wurde mit einem Blick blass, als er in Hermines Gesicht sah. Der Ausdruck in ihren Augen war jenseits dessen, was er erwartet hatte, als er sich für diese kleine Einlage mit Ophelia entschieden hatte. Schmerz, Enttäuschung, Selbsthass – und nicht einmal Hass auf ihn. Das sah er in ihren Augen. Und Resignation, so als hätte sie es erwartet. Seine weiteren Pläne für den Abend lösten sich also gerade in Luft auf. Er wollte etwas sagen, doch Hermine stolperte zurück.
Sie hatte sich die Hand auf den Mund gepresst und griff fahrig nach ihrem Umhang. Eigentlich sah sie eher so aus, als könne sie nicht auf eigenen Beinen stehen, doch sie wich vor jeder seiner Berührungen zurück.
„Hermine... Bitte, hör...-“
Die Angesprochene stürzte aus der Tür, noch immer wortlos. Was er sagte ging vollkommen an ihr vorbei, sie nahm gar nicht wahr, dass er ihr ihren Namen nach rief.
Severus fluchte laut, als sie in den Gang stürmte und zauberte sich die Klamotten wieder an den Leib, um ihr hinterher zugehen. So war das nicht geplant gewesen. Ganz und gar nicht. Doch welchen Eindruck Hermine auch immer machte, sie war schnell wie der Teufel. Ohne nur mit einer einzigen Bewegung auf seine Rufe und sein Flehen zu reagieren stürmte sie auf ihr Quartier zu und war darin verschwunden, noch ehe er nur um die Ecke gebogen war. Obwohl ihm gleich klar war, dass es sinnlos war, versuchte er mit dem Passwort in die Räume zu kommen. Vergebens. Entweder Hermine hatte es blitzschnell geändert oder sie hatte die Tür mit Zaubern belegt.
Von Drinnen erklang ein trockenes Schluchzen, ehe ein Würgen die Stille durchschnitt. Die Wände waren dünn in diesem Teil des Schlosses und Severus Magen drehte sich bei dem Wissen um, dass Hermine da drin wahrscheinlich gerade auf Knien im Bad kniete, weil sie glaubte... - weil sie diesem Tête-à -tête mit Ophelia viel zu viel Bedeutung beimaß. Er versuchte jedes Passwort, das ihm einfiel, während sein Gewissen immer schwerer auf ihm lastet. Er hätte wissen müssen, dass jemand mit Hermines Mangel an Selbstwertgefühl, die Situation nicht richtig erkennen würde. Aber die Idee war so verlockend gewesen.
Hermine selbst hatte sich in eine Ecke des Raumes zurückgezogen, in eine Decke gewickelt und einen Zauber über die Räume gelegt, der sie Severus Bemühungen nicht hören ließ. Sie wollte nicht an seine Existenz und damit ihre eigene Dummheit erinnert werden. Wie hatte sie nur glauben können, ein Mann wie Snape würde ihr einen Platz in seinem Leben einräumen? Severus war keinesfalls der Inbegriff von Schönheit, aber er hatte Ausstrahlung und etwas Markantes in sich, das Frauen anzog. Auch die Hübschen. Er mochte behaupten was er wollte, letztendlich war er doch nur ein Mann. Und welcher Mann würde lange überlegen, wenn er neben dem kleinen Naivchen, einer intelligenten aber langweiligen und unattraktiven Gesprächspartnerin, auch noch eine bildhübsche Frau haben konnte? Warum er dies jedoch genau vor ihren Augen demonstrieren musste, verstand sie nicht. Wenn sie ehrlich war, wollte sie auch gar nicht darüber nachdenken. Je öfter sie sich die Demütigung, die sie gerade eben erlebt hatte, ins Gedächtnis rief, desto stärker wurde der Drang, sich einfach die Haut vom Körper zu schaben.
Stattdessen versuchte sie sich krankhaft ein Bild zu schaffen. Eine kleine Ecke in ihrem Kopf, in die sie sich jetzt zurückziehen konnte. Doch es funktionierte nicht. Deshalb blieb sie auf dem kalten Steinboden sitzen, während ihre Gedanken im Kreis liefen. Immer wieder dieselben Fragen wirbelten in ihrem Denken herum, als die Nacht ohne eine Minute des Schlafs fortschritt.
***
„Wo ist Hermine?“
Sowohl Minerva als auch Poppy blickten bei Lupins Frage auf. Beide Frauen schienen sich angesprochen zu fühlen, als der Werfolf seinen Blick erneut durch das Kollegium schweifen ließ, das zum Abendessen versammelt saß.
„Ich habe sie seit gestern Mittag nicht mehr gesehen“, erwiderte Minerva nachdenklich.
„Sie hat sich krank gemeldet. Ein Hauself hat heute Morgen ihre Nachricht gebracht.“
„Was hat sie denn?“, fragte Remus nicht unbesorgt.
„Das hat sie nicht dazugeschrieben. Ich wollte vorhin in der Pause bei ihr vorbei schauen, aber niemand hat aufgemacht. Ich dachte mir, dass sie schläft. Sie würde doch zu uns kommen, wenn es ihr nicht gut gehen würde?“
Minerva und Lupin warfen bedeutungsschwere Blicke auf Severus' leeren Platz.
„Er war aber beim Mittagessen da“, murmelte McGonagall leise.
„Ich glaube, ich werde Hermine mal einen Besuch abstatten“, entschied Lupin schließlich und erhob sich unter dem Nicken der gryffindorschen Hauslehrerin.
Zuerst hatte er überlegt, wie sinnvoll es war, vorher Snape aufzusuchen, hatte aber letztendlich beschlossen es sein zu lassen.
Vor Hermines Räumen angekommen klopfte er zuerst, nicht sonderlich verwundert als daraufhin keine Antwort kam.
„Hermine?“ Er schlug mit der Faust gegen die Tür. „Hermine?!“
Lupin blickte sich suchend im Gang um, dann zog er seinen Zauberstab. Dass es mit einem einfachen Alohomora nicht getan sein würde, war ihm klar. Aber wie er vermutet hatte hielten die flüchtig gesprochenen Banne nur bestimmte Personen davon ab, einzudringen und er zählte scheinbar nicht zu diesem Kreis.
Ein paar gemurmelte Zauber später, öffnete sich die Tür. „Hermine?“, wiederholte er und trat vorsichtig über die Schwelle. Im Wohnzimmer, das war der Raum in den er kam offensichtlich, war es bitterkalt. Das Feuer musste schon vor Stunden ganz ausgegangen sein, nur noch dunkle Asche lag im Kamin.
Die Frau, die in einer Ecke ihres Sofas saß, erkannte er erst auf den zweiten Blick als Hermine. Ihr Haar hing ihr ins Gesicht, ihre Haut war leichenblass und sie zitterte – was bei den hier herrschenden Temperaturen kein Wunder war.
„Mädchen...“, flüsterte Lupin und ging auf die Couch zu.
Hermines Kopf ruckte schlagartig hoch. „Hau ab.“
„Was hat er gemacht?“
„Hau ab.“
„Du musst hier raus...“ Er streckte die Hand nach ihrer aus und schauderte. „Du bist eiskalt.“
„HAU AB“, brüllte sie und begann erstickt zu schluchzen. Ihre geröteten und geschwollenen Augen deuteten daraufhin, dass sie in unregelmäßigen Abständen wahrscheinlich schon den ganzen Tag über geweint hatte.
Lupin ging jedoch ungerührt von ihrem Gebrüll vor ihr in die Hocke. „Du wirst krank hier drin.“
„Scheiß egal...“
Lupin redete weiter auf sie ein, doch es schien, dass Hermine ihn gar nicht mehr wahrnahm. Was auch stimmte. Ihre Gedanken kreisten weiter um dieselben, sinnlosen Überlegungen wie schon die vergangenen Stunden und nichts schien sich zu ändern oder besser zu werden. Vor ihren Augen stand immer noch das Bild von Severus und Ophelia, eng umschlungen. Sie fühlte sich leer und abwesend.
Irgendwann musste auch Lupin einsehen, dass seine Versuche nicht auf fruchtbaren Boden fielen. Seufzend erhob er sich und zog die Decke enger um Hermine, deren Haut sich eiskalt anfühlte. Dann ließ er sie wieder allein und kaum, dass die Tür hinter ihm zugefallen war, murmelte Hermine ein paar stärkere Abwehrbanne. Remus fuhr sich verzweifelt durchs Haar. Was hatte Severus nur angestellt, um die junge Frau in einen solchen Zustand zu versetzen? Liebeskummer war ja schön und gut, aber ein Streit konnte doch nicht Auslöser für diese völlige Apathie sein.
Bestrebt eben das herauszufinden, nahm er die Treppe in die Kerker. Vor Snapes Privaträumen hielt er einen Moment inne, ehe er entschlossen klopfte. Auch hier kam zuerst keine Antwort, doch Lupin hämmerte rücksichtslos gegen das Holz. „Mach sofort die Tür auf, sonst lasse ich sie einfach explodieren“, rief Remus bedrohlich. Einen Moment später schwang die Tür auf und ein missmutiger Snape starrte ihm entgegen. Unter seinen Augen zeichneten sich dunkle Ringe ab, doch der Werwolf verbot sich, Mitleid mit ihm zu haben. Hermine sah um einiges schlimmer aus, und irgendwie – ja, er hatte Vorurteile – wusste er instinktiv, dass dieses Fiasko nicht von der ehemaligen Gryffindor verschuldet war.
„Was willst du, Lupin?“ Ups. Da schien jemand in Untergangsstimmung. Dennoch gebot sich Remus, dass er sich nicht von diesem Ton einschüchtern lassen durfte, wenn er Hermine helfen wollte. Also stieß er die Tür noch ein bisschen weiter auf und trat ungefragt in den Raum.
Ohne Einleitung bellte er ungehalten: „Was hast du mit Hermine gemacht?“
Severus starrte ihn schweigend an.
„Ich rede mit dir, Snape!“, blaffte Lupin mit ungewohnter Schärfe. „Ich will wissen, was du gemacht hast, um sie wie einen Zombie auf ihrem Sofa sitzen zu lassen.“
„Geht... es ihr gut?“
Snapes zögerliche Frage hatte dem Werwolf die Luft aus den Segeln genommen. „Natürlich geht es ihr nicht gut, du Narr. Sie isst nicht, sie trinkt nicht, sie spricht kaum und sitzt scheinbar schon den ganzen Tag regungslos in einem kalten Zimmer. Ich frage dich noch einmal: Was ist los mit euch? Habt ihr gestritten?“
„Nicht gestritten“, murmelte er und dann plötzlich brach es aus ihm heraus und seine Erzählung prasselte auf Lupin nieder.
„Ich dachte es wäre eine gute Idee. Hermine und ich... haben einen keinen normalen Sex. Und, ich dachte es würde ihr gefallen...“ Plötzlich stutzte Severus: „Du bist gar nicht überrascht, dass ich mit Hermine schlafe?“
Lupin schlug sich mit der offenen Hand gegen die Stirn. „Nein, ich weiß es. Aber das ist nebensächlich. Ehrlich, du bist der größte Idiot... Du... Bei Merlin, Severus. Hermines Selbstwertgefühl liegt unter null. Es gab in den letzten Jahren kaum jemanden, der ihr etwas anderes vermittelt hat. Und dann willst du einen heißen Dreier mit einer Frau, die Hermine als wunderschön, intelligent und über alle Maße erhaben ansieht, veranstalten? Hermine muss sich wie der letzte Dreck fühlen! Wahrscheinlich glaubt sie, dass du bei nächster Gelegenheit etwas Schöneres suchst.“
Severus starrte ihn an und erkannte augenblicklich die Wahrheit in seinen Worten. Genau deshalb ging er augenblicklich in die Defensive: „Lupin, der neue Frauenversteher, nicht wahr?“
Remus ließ sich nicht provozieren. „Du bist so blind, Severus. Hermine ist nicht wie du, sie hat kein ewig belastbares Selbstbewusstsein. Ophelia ist Rons Freundin, du nimmst ausgerechnet Rons Freundin mit in euer Bett? Wie dumm kann man sein? Sie liebt dich, sie liebt dich wirklich. Das sieht jeder, außer dir scheinbar.“
„Was willst du von mir? Dann geh doch und rette sie.“
Lupin atmete schnaufend ein. „Denk mal gut darüber nach, was du gerade im Begriff bist zu verlieren.“
Damit verließ er Snape wieder und suchte Madame Pomfrey auf. Er schilderte ihr den Sachverhalt kurz, ohne die Hintergründe zu erwähnen und bat sie, ihn zu Hermine zu begleiten. Leider mussten die Beiden feststellen, dass sich ihre Tür nicht mehr öffnen ließ und auch alles besorgte zu reden von Poppy Pomfrey nichts brachte.
Noch während Remus daran dachte, Dumbledore zu benachrichtigen und die Vor- und Nachteile dieser Maßnahme gegeneinander abwog, bog der Schulleiter eilends um die Ecke.
„Remus, Poppy – viele Dank für eure Sorge, ich regele die Sache jetzt.“
Poppy spitzte die Lippen. „Vielleicht braucht das Mädchen Hilfe.“
„Ich kümmere mich darum, dass sie alles hat, was sie braucht.“
Lupin runzelte die Stirn, nickte aber. „Woher auch immer du davon weißt...“ Er zog die Medihexe mit sich fort.
Dumbledore kostete es keine zehn Sekunden, die Tür zu öffnen. Er warf einen Blick zu Snape, der im Schatten einer Statue stand und von niemandem bemerkt worden war. Severus' Augen waren jedoch starr auf Hermine zusammen gekauerte Gestalt gerichtet. Ein Aufblitzen von Schmerz war in seinem Gesicht zu sehen, dann wandte er sich um und verschwand mit wehendem Umhang. Albus betrat Hermines Wohnung.
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