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Fanfiction

Balance Akt am Abgrund - Schmerzgrenze

von Kraehenfeder

Aufgrund der vielen lieben Kommis gibt es hier schon das nächste Chap... In dem es wieder etwas anders zur Sache geht :D

Schmerzgrenze

Severus beobachtete schon den ganzen Nachmittag mit leichter Beunruhigung, wie Hermine durch das Schloss wanderte. Sie ging den Schülern und allen anderen menschlichen Wesen zwar aus dem Weg, trotzdem geisterte sie wie eine Schlafwandlerin durch das Schloss. Bezüglich des berühmten Pennys für ihre Gedanken hätte Severus den Einsatz mit Belieben vervielfacht, nur um an ihrem Zustand teilhaben zu können.
Irgendwann – wie viele Stunden ging das nun schon so? - wurde es ihm zu viel. Mit zwei langen Schritten trat er aus dem Türrahmen eines leerstehenden Klassenraumes und legte ihr die Hände auf die Schultern. Scheinbar hatte sie ihn kommen hören, denn sie zuckte nicht zusammen.
„Gib mir noch eine halbe Stunde, okay?“, meinte sie plötzlich. Er konnte ihre verspannten Muskeln unter seinen Händen spüren, die starre Haltung, die sie um jeden Preis bewahren wollte.
Eigentlich war er nicht gewillt, sie aus den Augen zu lassen. Schon gar nicht eine halbe Stunde lag, aber er wusste, dass sie ihm keine Wahl lassen würde. Seufzend ließ er seine Hände sinken.
„Komm nachher noch einmal zu mir, ja?“ Er würde ihr einen Schlaftrank geben.
Hermine gab nur einen unbestimmten Laut von sich, der ihn an ihrer Zustimmung zweifeln ließ. Doch ehe er noch etwas dazu sagen konnte, verschwand sie schon im nächsten Gang.

Die ehemalige Gryffindor durchquerte die Halle und steuerte auf die Schlossgründe zu. Sie hätte sich denken können, dass ihr etwas frische Luft besser tun würde, als ewiges Herumirren im Schloss. Der Frühling war mild dieses Jahr und Hermine schloss die Augen, um sich die Sonne aufs Gesicht scheinen zu lassen. Diese ganze Selbstvorwurf-Nummer brachte ihr nichts, das wusste sie auch. Dennoch war es mit ihrem Gewissen leichter vereinbar, einen Todesser zu töten als einen Menschen, der, sei er nun auch noch so verrückt, einmal neben ihr gekämpft hatte.
Die junge Frau ließ sich am Teich auf die Knie sinken und tauchte die Hände in das eiskalte Wasser. Prickelnder Schmerz schoss über ihre Haut. Severus würde ihr aber unermüdlich beteuern, dass sie das richtige getan hatte, egal was er wirklich glaubte. Also brachte ein Gespräch mit ihm darüber auch nichts. Hätte sie Moody gleich töten müssen? Vielleicht wäre ein Schockzauber auch genug gewesen. Sie hatte in jenem Moment nur die Angst verspürt, dass er seinen Fluch beendet.

Erst als ihre Hände langsam zu Eis erstarrten, zog sie sie wieder zurück. Wenn sie morgen wieder arbeiten würde, hätte sie wenigstens eine Chance sich abzulenken. Sie hatte vor, noch einmal ein Gespräch mit Jasper Malfoy zu führen. Sie würde die Bestände des Krankenflügels neu ordnen und eine Liste aller benötigten Dinge erstellen. Schließlich würde sie Alastor Moody vergessen. So wie alles andere auch. Das nächste Ehemaligen-Ordens-Treffen würde aber definitiv ohne sie stattfinden, dachte sie sarkastisch.
Sie dachte gar nicht mehr daran, dass Severus sie gebeten hatte vorbei zu kommen. In letzter Zeit hatte sich zwischen ihnen alles zu einer ziemlich normalen Beziehung entwickelt, auch wenn er das nicht wahrhaben wollte. Seine Fürsorge schien ihm gar nicht aufzufallen. Wenigstens das war positiv zu vermerken – in seiner Gegenwart fühlte sie sich so ausgeglichen wie schon lange nicht mehr.

In ihren Räumen ließ sich Hermine einfach auf einen Sessel sinken. An Schlaf war in dieser Nacht eher nicht zu denken, aber sich aufs Lernen zu konzentrieren erschien ihr gerade auch unvorstellbar. Also starrte sie einfach nur ihren Boden an. War ihr Kopf gerade eben noch von Gedanken erfüllt gewesen, dann war jetzt genau das Gegenteil der Fall. Unnatürlich ruhig, eigentlich vollkommen leer, betrachtete sie die Steine.
„Das hier ist nicht meine Wohnung, sondern deine.“ Severus Stimme war bestimmt. Hermine sprang auf. Sie hatte ihn schon wieder nicht kommen hören, obwohl sie diesmal sogar mit dem Gesicht zur Tür gesessen hatte.
„Hey“, meinte sie leichthin.
Er hob eine Augenbraue, als sie ihm gestikulierend einen Platz anbot. „Tut mir leid wegen vorhin“, fügte sie hinzu. „Ich habe mich inzwischen wieder im Griff.“
Seine Skepsis war kaum zu übersehen.
„Möchtest du einen Tee?“
„Setz dich hin, Hermine.“ Snape ließ einen Lederbeutel auf den Couchtisch fallen und deutete auf das Sofa.
Ihr Mund klappte auf und zu, dann plumpste sie auf die Couch. „Warum bist du hier?“
Severus ging um das Sofa herum. „Lehn dich zurück.“
„Komm ja nicht auf die Idee, dass wir jetzt Sex haben werden.“
„Das ist morgen dran, keine Sorge.“
Trotzdem fühlte sie plötzlich, wie er ihr die Bluse über die Schultern zerrte und sie automatisch die Arme hob. Dann waren seine starken, schlanken Hände auf ihren Schultern und begannen akribisch nach jeder einzelnen Verspannung zu suchen.

Hermine ließ die Schultern sinken und entspannte sich unter seinen Händen. „Dich hat der Himmel geschickt“, murmelte sie leise.
Es kam keine Antwort, aber sie brauchte auch keine. Stattdessen zog sie schließlich die Beine unter den Körper. „Ich habe dir ein paar Tränke mitgebracht.“
„Für was?“, fragte sie mit leisem Spott. „Um mich ruhig zu stellen? Mir einen traumlosen Schlaf zu verschaffen? Mich zu stärken? Weil du sonst mit einem nervlichen Wrack zu kämpfen hättest?“
„Zu allen Punkten ja“, erwiderte er.
Seine vernichtende Ehrlichkeit machte ihr manchmal zu schaffen. „Ich nehme nicht an, dass du mir die Möglichkeit lässt, sie abzulehnen?“
„Es wäre dumm, das zu tun. Folglich: Nein.“
Seine Hände ruhten noch einen Moment auf ihren Schultern, dann kam er wieder um das Sofa herum, um sich neben sie zu setzen.
„Es würde sonst eine ungemütliche Nacht für dich werden, gib's doch zu.“
Hermine ließ sich leicht gegen ihn sacken. „Gib schon her.“
Er lächelte kurz und zog dann drei Phiolen aus dem Lederbeutel.
Zwei der Tränke schimmerten in einem blassen Orange, der andere beinahe schlammbraun.
„Findest du das nicht etwas übertrieben?“, kam es von ihr, nachdem sie die Tränke als äußerste starke Vertreter ihrer Art analysiert hatte.
„Eher angemessen.“ Er drückte ihr nacheinander eine der Phiolen in die Hand und wartete bis sie die Flüssigkeiten getrunken hatte. Als er beim letzten angelangt war, trat der erwartete, verschleierte Ausdruck in ihre Augen.

„Huch... Ich bin... müde... so müde... auf einmal“, nuschelte sie. Severus betrachtete sie mit leichtem Amüsement. Als sie seitwärts in seine Arme kippte fing er sie auf und trug sie zu ihrem Bett. Nachdem er sie unter die Decke gesteckt und ausgezogen hatte, spielte er sogar mit dem Gedanken, bei ihr zu bleiben. Letztendlich befand er aber, dass er es nicht übertreiben musste und warf ihr noch einen prüfenden Blick zu, ehe er sich auf den Weg in die Kerker machte.

***
„Sind Sie sicher, dass sie heute nicht lieber frei nehmen möchten, Hermine?“ Es war schätzungsweise das fünfte Mal, das Poppy ihre Schülerin das fragte. Diese verkniff sich ein Aufseufzen.
„Mir geht es gut. Ich weiß ihr Angebot zu schätzen, aber ich arbeite gern.“
Dank Severus’ Tränken war sie heute Morgen ausgeruht aufgewacht. Durch seine Vorrausschauende Planung, konnte sie sich also jetzt ganz in ihre Arbeit hängen. Da die Medihexe von Hogwarts nun ohnehin schon ein Gespräch mit ihr begonnen hatte, würde sie ihr Anliegen gleich vorbringen.
„Ich würde gerne mal fünf Minuten mit Ihnen reden, Madame Pomfrey.“
Verwundert warf die Angesprochen einen Blick in den gähnend leeren Krankensaal und deutete dann auf ihr Büro. „Natürlich, bitte.“
Die beiden Frauen betraten den kleinen Raum und aus Hermine sprudelten die Worte hervor, kaum dass die Ältere die Tür geschlossen hatte.

„Wenn wir den Verdacht hätten, es würde einem Schüler nicht gut gehen… Ich meine, wenn wir glauben würden, er hätte Probleme… Dürften wir dann in unserer Position ein Gespräch mit ihm führen? Hätte ich das Recht ihn für eine Stunde aus dem Unterricht zu befreien, wenn ich es für nötig halten würde?“
Poppy sah etwas überrumpelt aus. „Ja, natürlich dürften Sie das. Aber von welchem Schüler reden wir hier?“
Hermine biss sich zögerlich auf der Unterlippe herum. „Es geht um Malfoy. Jasper Malfoy.“
Unentschlossen wanderte ihre Arbeitgeberin in ihrem Büro auf und ab. „Hermine, ich muss Ihnen wirklich sagen, dass man sich in die Angelegenheiten der Malfoys nicht einmischen sollte.“
„Jedes Kind hat ein Recht darauf, dass ihm geholfen wird.“
„Natürlich, natürlich, meine Liebe. Aber Draco Malfoy wird nicht erfreut sein, dass…“
„Mich kümmert es nicht einen Deut, ob Draco Malfoy über etwas erfreut ist oder nicht. Das war alles was ich wissen wollte.“
Das beruhigte Poppy nicht gerade, aber sie hielt sich zurück. Dass Hermine Granger recht starrsinnig sein konnte, hatte sie schon festgestellt. Den Rest des Tages über legte sich eben diese nämlich schon gedanklich einen Plan zurecht, der sie gleich nach Dienstschluss zu Minerva McGonagall führte.

„Du hättest über diese Sache eigentlich mit Severus sprechen müssen“, lautete deren erster Kommentar.
Hermine nickte. Sie hatte befunden, dass Ehrlichkeit in diesem Fall die beste Strategie sein würde. „Ich weiß. Aber er würde es mir nicht erlauben.“
Indigniert hob die Hauslehrerin der Gryffindors die Augenbrauen. „Und deshalb muss ich das jetzt entscheiden?“
„Wenn Sie ihn von einer Stunde Verwandlung freistellen würden…“
„… müsste ich seinen Vater benachrichtigen. Severus würde es mit Sicherheit irgendwie mitbekommen.“
„Ich nehme die Verantwortung dafür ungeteilt auf mich“, erklärte Hermine kategorisch. Minerva seufzte.
“Das dachte ich mir schon“, erwiderte sie trocken. „Na gut.“
Erstaunt blickte Hermine ihre einstige Lehrerin an. Sie lenkte ein ohne größeren Protest?
„Schnapp dir Mr Malfoy heute schon. Er hat gleich Unterrichtsende. Ich sehe nicht ein, warum wir dieses Desaster noch lange vor uns herschieben sollen. Ich eule seinem Vater.“
Blinzelnd erhob sich die junge Frau vom Besucherstuhl. „Danke!“
„Man soll sich nie zu früh bedanken“, grummelte Minerva und entließ Hermine mit einer Handbewegung.

Gryffindors ehemalige Musterschülerin zögerte nicht lange und machte sich auf den Weg zu den Slytherin Schlafsälen. Die Schüler würden hier sicherlich vorbei kommen. Sie behielt Recht damit, als Jasper hinter einer Gruppe anderer Zweitklässer angetrabt kam, die ihr alle samt schräge Blicke zu warfen.
„Mr Malfoy?“
Jasper hielt erstaunt inne und hob den Blick zu Hermine auf.
Sie lächelte freundlich. „Ich würde mich gerne mit dir unterhalten. Hast du einen Moment Zeit für mich?“
„Sicher“, sagte der Junge unsicher und hievte seine schwere Schultasche ein Stück höher auf die zierlichen Schultern.
„Lass mich die nehmen“, sagte Hermine, die sich gut erinnerte, wie sie sich früher mit ihren Taschen abgemüht hatte. Was vielleicht auch daran lag, dass sie zeitweise an einem Tag doppelt so viele Fächer wie ihre Klassenkameraden besucht hatte.
Jasper beobachtete mit stummem Staunen wie Hermine seine Tasche schulterte und ihn in ein nahes Klassenzimmer führte.

Jasper fuhr sich nervös durch das blonde Haar. Er konnte sich keinen Reim darauf machen, was Hermine von ihm wollte.
„Setz dich doch“, bot sie ihm an, was er automatisch befolgte.
In den folgenden Miunten verwickelte Hermine ihn in die beste Form des Smalltalks, der ihr einfiel. Sie fragte nach Schule, Freunden, Sport, ehe sie sich langsam anderen Themen näherte.
„Dein Vater ist bestimmt furchtbar stolz auf dich, oder?“
„Hm.. Naja, schon“, murmelte Jasper und starrte überall hin, nur nicht die junge Frau ihm gegenüber an.
„Nicht?“, fragte sie sanft nach.
„Wir kennen uns noch nicht so lange.“
Hermine stutzte. Plötzlich fiel ihr etwas wie Schuppen von den Augen: Jasper war zwölf. Draco konnte gar nicht sein Vater sein, außer... „Wie meinst du das?“
„Naja, früher bin ich bei Mum aufgewachsen. Das war... nicht toll. Meine Mum war jung. Ich war viel allein. Vor... weiß nicht, drei Jahren ist mein Vater dann aufgetaucht. Ich wusste vorher nicht, wer mein Vater war. Am nächsten Tag hat er mich mitgenommen. Vater ist reich.“
„Aber?“ Dieser Teilsatz war nur zu deutlich herauszuhören.
„Er ist so streng“, flüsterte Japser leise, „und erwartet immer das Beste. Manchmal habe ich solche Angst vor ihm.“
„Tut er dir weh?“
Aus weit geöffneten Augen starrte sie der junge Slytherin an. „Er schlägt mich nicht, Miss...“

Hermine war sich nicht ganz sicher, was sie davon denken sollte. Jasper war eindeutig einer Persönlichkeit wie der Dracos nicht gewachsen, andererseits was sollte sie tun? Draco seiner Strenge wegen anklagen? Das wäre wohl kaum möglich.
Noch während sie über dieses Problem nachdachte, flog die Tür auf. Wäre der Mann nicht strahlend blond gewesen, hätte man ihn für Snape halten können. Schwarze, fliegende Gewänder, energische Schritte, Wut in jeder Geste.
Hermine und Jasper erstarrten gleichermaßen.
„Was fällt Ihnen ein...“ Dann hielt auch Draco Malfoy inne. „Granger? Hermine Granger?“
„Sieht so aus.“ Es wunderte die junge Frau, dass sie, perplex wie sie war, überhaupt antworten konnte.
„Das war klar.“ Draco hatte sich überhaupt nicht verändert. Selbst sein verachtender Tonfall war noch der gleiche. „Das Schlammblut mischt sich wieder einmal in Dinge ein, die es nichts angehen.“
„Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, Malfoy... Voldemorts Zeiten sind vorbei.“
„Du bist deshalb nicht mehr wert, du schmutziges...“
„Nicht, Vater“, meinte Jasper in diesem Moment flehend. „Miss Granger war total nett zu mir.“

„Halt deinen Mund, Jasper“, zischte Draco aufgebracht.
„Lass den Jungen in Ruhe, Malfoy!“, bellte Hermine.
„Das geht dich einen Dreck an, Granger! Als ich gehört habe, dass irgend so ein gestörtes Weib meinen Sohn vom Lernen abhält, sind spätestens jetzt meine schlimmsten Alpträume wahr geworden.“
„Gerade du wirst die größten Vaterqualitäten erweisen. In deiner eigenen Schulzeit hast du deine Noten damit erreicht, dass du den Lehrern in den Arsch gekrochen bist. Von deinen Fast-Rauswürfen ganz zu schweigen.“
„Was willst du von mir, Granger?“
„Dass du Deinen Sohn besser behandelst.“
Jasper sah vollkommen unbehaglich drein und Draco brach in lautes Lachen aus. „Meinem Sohn geht es gut.“
„Du musst es ja beurteilen können.“ Sie schob den Jungen ein Stück zu Seite und trat dann, näher als ihr eigentlich lieb war, an Draco heran.
„Ich möchte gar nicht wissen, wer seine Mutter ist. In Anbetracht der Tatsache, dass die arme Frau sich mit dir abgeben musste, ist es ein Wunder, dass du einen so netten Sohn bekommen hast.“

Eisige Kälte blitzte in seinen Augen auf.
„Erinnerst du dich an diese Jägerin aus eurem Quidditch-Team? - Sie ist nicht ohne Grund von der Schule gegangen“, zischte Malfoy. „Da sieht man ja, wie viel Stolz ihr Gryffindors in Wirklichkeit habt. Eigentlich wollte ich die kleine Weasly, aber letztendlich war mir das zu viel Aufwand, also...“
Ihre ausholende Hand durchschnitt die Luft und schlug im nächsten Moment gegen seine blasse Wange. Auf seiner Haut blieb ein roter Abdruck zurück, in seinen Augen funkelte jedoch die reinste Mordlust.
„Das wirst du bereuen.“ Jedes Wort so klar und eisig artikuliert, dass es Hermine kalt den Rücken hinunter lief.
Hermines Blick fiel auf Jasper, der die Beiden mit Schreck geweiteten Augen ansah.
„Komm mit, Jasper“, meinte Draco in diesem Moment schneidend und sein Sohn gehorchte zusammenzuckend. Als Jasper in ihr vorbei ging, sah sie aberwitzigerweise eine Entschuldigung in seinen verwaschenen Augen aufblicken.

Die junge Gryffindor blieb zurück, als die beiden Slytherins verschwunden waren. Mit dem Gefühl alles komplett falsch angepackt zu haben. Jasper würde jetzt wahrscheinlich jede Menge Ärger bekommen – und sie auch, sobald Severus Wind von der Sache bekam.
Still vor sich hingrübelnd schlurfte Hermine zehn Minuten später in Richtung von Severus' Quartier. Er hatte ihr zwar verboten, zu viel zu lernen, aber ihr das Benutzen seiner Bibliothek nicht ganz untersagt. Hermine klopfte. Die Tür ging auf aber von Snape war weit und breit nichts zu sehen. Schulterzuckend betrat sie sein Wohnzimmer und machte es sich auf seiner Couch bequem.
Es verging eine Stunde, ehe die Tür sich erneut öffnete. Diesmal um einiges lauter. Erschrocken fuhr Hermine hoch und sah einen vor Wut bleichen Snape auf der Türschwelle stehen.
„Ich hab' dir gesagt, lass die Finger von den Malfoys... ich habe dir gesagt, leg dich nicht mit Draco an. Lass Jasper in Ruhe. Misch dich nicht ein, versuch nicht die Welt zu retten, ich habe es dir alles gesagt. Und was machst du, Hermine? Natürlich, unsere Muster-Gryffindor muss sich wieder Schwierigkeiten einhandeln. Es wundert mich, dass Draco nicht zur Schulleitung gegangen ist oder sich im Ministerium über dich beschwert hat, als Minerva ihm mitteilte, dass eine Medihexe mit seinem Sohn reden will, aufgrund der Sorge um dessen psychisches wohl, muss er in die Luft gegangen sein. Das heißt aber nur, dass er etwas anderes plant!“ Snapes Vortrag hatte sich zu einem Brüllen gesteigert und es schien ihn nicht im Geringsten zu interessieren, dass er nicht einmal die Tür geschlossen hatte.

Schweigend und eingeschüchtert blieb Hermine sitzen wo sie war. Wenn Severus seiner Wut in Form einer solchen Schimpftriade platz machte, dann war es das Beste, sich erst einmal unauffällig zu verhalten.
Es schien beinahe so, als ob er noch etwas hinzufügen wollte, letztendlich schwieg er jedoch und stürmte nur durch den Raum, wobei er seinen Umhang auszog und über die Sessellehne warf.
„Ich habe das getan was ich für richtig hielt“, meinte Hermine schließlich, sicherer als sie sich fühlte.
„Warum kannst du nicht einfach mal auf andere Menschen hören?“, knurrte Snape als er sich auf den Sessel sinken ließ.
„Weil ich meine eigenen Erfahrungen machen muss. Ich musste selbst sehen, dass ich versucht habe Jasper zu helfen.“
Von ihrem Gegenüber kam nur ein Schnauben. Die Stille sagte Hermine jedoch, dass Severus – mochte er es auch nicht zugeben – sie bis zu einem gewissen Grad verstand.

Nachdem einige Minuten verstrichen waren und er noch immer keine Anstalten machte, das Gespräch wieder aufzunehmen, widmete Hermine ihre Aufmerksamkeit wieder dem Buch auf ihrem Schoss. Erst das Murmeln eines Zaubers, ließ sie wieder aufblicken. Im selben Moment, in dem sich ihre Augen kreuzten, spürte Hermine einen plötzlichen, kalten Luftzug. Ihre Klamotten waren verschwunden, stattdessen wand sich nur noch ein dunkler, hauchdünner Stoff über ihre Haut. Ihre Pose – ein Bein auf der Sitzfläche aufgestellt, das andere seitlich abgewinkelt – ließen nicht viel Spielraum für Fantasien. Erschrocken richtete sie sich auf und zog die Luft ein.
„Ich glaube, du hast in den letzten Tagen vergessen, wer hier das sagen hat.“ Sein dunkler Tonfall jagte ihr einen heißkalten Schauer über den Rücken. Zum wiederholten Male fragte sie sich aber auch, ob es gut war, dass Severus aus seinen Aggressionen über alltägliche Dinge beinahe nahtlos in ihre Bettspielchen wechselte.
Seine nächsten Worte wischten ihre Gedanken darüber jedoch rasch hinfort.
„Heute wirst du schreien. Vor Lust und vor Schmerz.“ Dabei schien er beinahe gedankenverloren. Er macht einen Schritt auf sie zu, zog sie an den Armen hoch und ließ den Blick über ihren Körper schweifen.

In einem seltsam anmutenden Wirbel zog er sie mit sich zur gegenüberliegenden Wand. Dabei küsste er ab und an hart ihre Halsbeuge. Ehe Hermine sich versah lehnte er sie mit dem Rücken gegen die Steinwand und hielt seinen Zauberstab in der Hand. Durch den dünnen Stoff spürte sie den kalten Stein auf der Haut. Ihre Beine wurden unnachgiebig auseinander gedrückt. Ihre Augen wanderten zum Boden. „Was ist das?“, fragte sie schluckend.
„Eine Spreizstange“ war die knappe Antwort. Ledermanschetten hielten ihre Knöchel umschlungen und eine hölzerne Stange drückte ihre Beine auseinander. Etwas unsicher hob sie den Blick wieder, doch Snape drehte sie nur langsam um, damit er ihre Hände an eine Öse in er Wand fesseln konnte, die dort vor einer halben Stunde mit Sicherheit noch nicht gewesen war. Dann zog er ihr das Tuch von den Schultern. Sie sah nicht, wie er sich bückte, spürte aber, dass seine Hände ihre Füße weiter nach hinten zogen, so dass sie jetzt in einer nicht ganz unanstrengenden Position mit gefesselten Hände gegen die Wand gestützt war, unfähig, ihre Beine zu schließen. Und schon wieder erregte es sie.

Hermine war gerade im Begriff ihren Kopf nach hinten zu drehen, als ein surrendes Geräusch verriet, da s gerade etwas die Luft zerschnitt. Im nächsten Moment breitete sich heißes Feuer auf ihrem Hinter aus. Überrascht schrie sie auf. Snape hingegen schnaubte.
„Wir haben gerade erst angefangen, Darling...“
„Severus...“, quiekte Hermine. „Ich bin mir nicht sicher...“ Sie kam nicht dazu ihre Worte zu beenden. Sie wusste, dass die Verblüffung gerade eben größer gewesen war als der Schmerz, aber ganz sicher war sie sich trotzdem nicht, ob sie mit dieser Methode einverstanden war. Doch bevor sie diesen Einwand erheben konnte, fand Snapes Hand den Weg zwischen ihre Beine und rieb sie kurz. Hermine keuchte auf. Kaum fünf Sekunden später, fuhr die Peitsche wieder auf sie hinunter. Diesmal schwieg die junge Frau, biss sich jedoch hart auf die Lippen. Severus hatte zielgenau und so perfekt wie immer, dieselbe Stelle wie zuvor getroffen. Erneut schob sich seine Hand zwischen ihre Schenkel und Hermine riss die Augen auf. Ein Schlag. Seine Hand. Ein Schlag. Seine Hand.

Mit jedem Mal, bei dem er die Peitsche auf sie niedersausen ließ, fühlte sich seine darauffolgende Stimulation intensiver an. Das paradoxe Verlangen in ihr, ihn zugleich darum zu bitten weiter zu machen und aufzuhören, stimmte sie beinahe verzweifelt. Ihr Hintern brannte höllisch und inzwischen liefen ihr schon Tränen übers Gesicht – ihre Herkunft konnte sie nicht einordnen. Verlangen, Schmerz, Verwirrung, Sehnsucht.
Auch Snape atmete inzwischen schneller. Es war nicht zu übersehen, dass Hermine nicht recht wusste was sie fühlen und denken sollte.
„Lass los.“ Seine Stimme klang ungewohnt menschlich in den Lauten die sie sonst ausstießen.
„Du... hast mich... - gefesselt“, flüsterte sie erstickt.
„Du sollst dich entspannen, du dummes Mädchen.“
„Ich bin... total entspannt.“
„Es ist okay so wie es ist. Fühl' es einfach.“
Ein weiteres Mal holt er mit der Peitsche aus. Hermine schnappte nach Luft, „Bitte“, stieß sie hervor. Sie hörte die Peitsche zu Boden fallen und im nächsten Moment spürte sie seinen Atem im Nacken. Dann war er in ihr – von einem Moment auf den anderen. Diese plötzliche Präsens entlockte Hermine einen leisen Schrei. Er stieß sie mit sich gegen die Wand.

Die Mischung aus Lust und Schmerz die durch ihren Körper schoss erreichte eine neue Dimension. Sie spürte Severus' Anspannung ebenso wie ihre eigene und wusste doch, dass er sich mit aller Macht zurückhielt. Seine Hände pressten sich flach an ihre Schultern, und mit jedem Stoß trieb er sie näher den Gipfel entgegen. Hermines Atem ging nur noch keuchend und unregelmäßig, die Tränen waren noch immer nicht versiegt und trotzdem hätte sie am liebsten geschrieen vor Glück. Sie rief heiser seinen Namen, als sie kam. Der Höhepunkt rauschte wie flüssiges Feuer durch ihre Adern. Sie wollte das. Genau so, genau hier, genau mit ihm. Nicht anders. Immer wieder.
Ein paar weitere nachdrückliche Bewegungen seiner Hüften, dann kam auch Severus. Hermines Augenlider flatterten und ihre Beine zitterten unkontrolliert, als er – noch immer in ihr – mit ihr an der Wand gelehnt stehen blieb. Sie bewunderte ihn dafür, dass er das noch konnte, denn sie hatte eher das Gefühl, dass sie nie mehr würde normal stehen können. Die Stange, die ihre Beine auseinander zwang, verschwand, ebenso wie die Fesseln, die ihre Hände gehalten hatte.

Severus' Zunge glitt über ihren Nacken. „Und?“
„Das war verrückt.“ Hermine schluchzte beinahe, konnte ihn aber hinter sich leise Lachen hören. Dabei war sie sich nicht mal sicher, ob sie nicht wirklich einen Grund hatte, zu schluchzen. Das war mit Abstand der beste Orgasmus ihres Lebens gewesen, aber andererseits fühlte sie sich nun völlig ausgepowert. Nicht körperlich, sondern seelisch.
„Kommst du mit mir ins Bett?“, flüsterte er leise.
„Kann nicht“, murmelte sie. „Zu weit.“
Wieder ein Lachen, dann zog Snape sie mit sich. Es war offensichtlich, dass auch er nicht mehr die Kraft hatte, sie zu tragen.
Als er Hermine sanft auf das Bett drückte, gab sie sofort ihrem Verlangen nach sich auf die Seite zu drehen und sich einzurollen.
„Hey, Hermine?“ Snapes Stimme klang plötzlich besorgt. Er drehte sie vorsichtig auf den Rücken. „Habe ich dir wehgetan?“
Diese Frage war in Anbetracht der Umstände ziemlich verquer, aber Hermine würde wissen, wie sie es zu verstehen hatte.

„Es ist schon okay...“
Er strich ihr vorsichtig die Tränen von den Wangen. „Was ist los, Hermine? Du wolltest es doch auch...“
„Ich will es auch. Dich.“
Snape verharrte. „Das alles... Machst du das nur, um bei mir zu sein?“
„Es gefällt mir. Wirklich. Ich bin nur noch nicht sicher, wie ich mit dieser Seite von mir umgehen soll. Es ist neu für mich.“
„Hör mir zu. Wir brauchen das nicht... Wir können... - normalen Sex haben, verstehst du? Du musst das nicht machen, nur weil du Angst hast, dass ich mich dann von dir abwenden würde. Wir können sanfter miteinander umgehen.“
Sie fuhr auf und drückte ihm die Hände auf die Brust, um ihn ein Stück weg zu schieben. „Du hast gemerkt, dass ich es mag, Severus. Ich muss nur selbst akzeptieren, dass ich mir gern weh tun lasse. Okay? Sei einfach jetzt zärtlich zu mir. Danach. Und sieh mich dabei als eine Frau an. Nicht als Schülerin, nicht als kleines Mädchen.“
Er beugte sich über sie und strich ihr das Haar aus der Stirn. „Ich meine es nur gut, Hermine. Ich mache mir Sorgen und möchte, dass du mir sagst, wenn du etwas brauchst.“
„Es ist alles okay, Severus.“ Sie hob den Kopf ein Stück an und küsste ihn. „Lass uns schlafen.“
„Vielleicht sollten wir uns noch mal um deinen Hintern kümmern... - Die Wunden“, fügte er schnell hinzu, als er ihren Blick sah.
„Morgen“, meinte sie mit einem kurzen Lächeln und zog ihn dann neben sich. Severus legte den Arm um sie und nickte.
„Morgen.“


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