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Harry Potter und Ich

5. Das erste Buch wird publiziert

J. K. Rowling sandte ihr Manuskript ein, nahm sich einen Literaturagenten und musste dann erleben, wie Harry in den Verlagen auf dem Stapel der Absagen landete.

Joanne K. Rowlings Brief an ihren späteren Literaturagenten Christopher Little"30 June 199?

Dear Mr Little,
I enclose a synopsis and sample chapters of a book intended for children aged 9-12. I would be very grateful if you could tell me if you would be interested in seeing the full manuscript.

Yours sincerely,
Joanne Rowling
"


Christopher Little: "Ganz zu Anfang waren wir in der Agentur richtig angetan von dem Buch, aber es ließ sich schwer verkaufen.
Und von den Verlagen erhielten wir nicht wenige Absagen. Es war zu lang und außerdem nicht politisch korrekt, weil Harry sozusagen auf ein Internat ging.
"

Barry Cunningham - VerlegerBarry Cunningham:

 "Jetzt bestreiten natürlich alle, es abgelehnt zu haben.
Und möchten sich von dieser fatalen Fehlentscheidung distanzieren.
"

Joanne K. Rowling: "Sie möchte Namen hören? Sie nicken, aber ich finde es nicht in Ordnung Namen zu nennen."

C. Little: "Alle waren dabei."

B. Cunningham: "Buffin & Collins waren darunter, fast so, als wenn man die Beatles abgelehnt hätte, oder?


Christopher Little - Literaturagent von J. K. RowlingC. Little:

 "Als aller erstes fragte sie mich, was ich von Fortsetzungen halten würde und dann erzählte sie mir die gesamte Geschichte von Harry Potter, samt aller Fortsetzungen. Mir wurde klar, dass sie über diese Welt bestens Bescheid wusste, wie sie sich entwickeln würde, um welche Figuren sie sich drehen würde, wie die Figuren sich entwickeln würden.
Das war natürlich faszinierend, denn normalerweise wachsen die Figuren in den Kinderbüchern nicht in Echtzeit auf. Meistens sind sie in ihrer Zeit gefangen und die Fortsetzungen endlose Wiederholungen immer derselben Abenteuer.
Aber eine Figur, die sich im gleichen Tempo entwickelt wie ihre Altersgenossen, war eine wirklich interessante Idee.
"


B. Cunningham: "Ich gab Jo einen denkwürdigen Rat. Nach unserem ersten gemeinsamen Mittagessen setzten wir uns hin und ich sagte: 'Jo, das Wichtigste ist...'"

JKR: "...dass du in deinem richtigen Beruf weiterarbeitest. Das sagte nicht nur Barry, sondern auch mein Agent Christopher."

C. Little: "Mit Kinderbüchern kann man wirklich kein Geld verdienen."

JKR: "Beide bemühten sich mir nahe zu legen, dass das Buch zwar gut, aber nicht kommerziell genug sei."


Bloomsbury Publishing erwarb das, was das größte Phänomen der modernen Literatur werden sollte. Für nicht mehr als 2500 Pfund.

JKR: "Das war, nach der Geburt meiner Tochter, der zweitschönste Augenblick meines Lebens. Christopher rief mich eines Freitags nachmittags an, um es mir ganz sachlich mitzuteilen."

C. Little: "Sie war sprachlos, zumindest für den Augenblick, den man braucht, um für einen riesen Jubelschrei Luft zu holen."

Joanne K. RowlingJKR: "Er fragte, ob alles in Ordnung sei, ob ich noch dran sei. Ich antwortete, dass sich mein einziger Lebenstraum soeben erfüllt hätte. Nichts war danach je so großartig wie die Nachricht, dass ich publiziert würde. Mein Buch sollte tatsächlich in den Buchläden verkauft werden. Das war wahnsinnig!"

"Ich ging zum Waterstones Buchladen in der Princess Street in Edinburgh und da stand mein Name zwischen Ramsom und noch jemandem. Das Buch stand wie die aller anderen Autoren wirklich unter R im Bücherregal, ich konnte es nicht fassen! Und ich hätte so gerne heimlich eines herausgenommen, signiert und wieder ins Regal gestellt, aber ich wollte keinen Ärger riskieren. Ich hätte mich zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal irgendwie ausweisen können, deshalb hab' ich es lieber sein lassen."



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© Westdeutscher Rundfunk 2002

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Mein Buch sollte tatsächlich in den Buchläden verkauft werden. Das war wahnsinnig!
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