Schneeflocken fielen leise zu Boden und alles war ruhig. Die Strassen waren beleuchtet und vereinzelt fuhr ein Auto der Strasse entlang.
Zum Teil konnte man feine Katzenspuren im Schnee erkennen oder auch mal die eines Vogels.
Vier junge Leute warteten darauf das ihnen die Haustür geöffnet wurde. Sie standen vor einem grossen Haus und klopften noch mal gegen die weisse Tür.
Endlich ging die Türe auf und erleichtert huschten die vier Personen hinein.
„Das hat aber lange gedauert.“ Sagte Ron.
„Wir haben nicht gehört das jemand geklopft hat.“ Rechtfertigte sich Draco und nahm Ginny und Lavender die Mäntel ab.
„Und was ist mit unseren Jacken?“ fragte Harry.
„Ja was wohl, du weißt doch wo du die aufhängen kannst.“ Bemerkte Draco.
„Tut mir leid Jungs.“ Sagte Ginny und lachte.
Sie liefen Richtung Wohnzimmer und dort waren auch schon Neville, Hermine und Luna bei einem Glas Weisswein.
Es war Freitag und wie jeden Freitag verbrachte man den Abend zusammen, immer abwechslungsweise bei jemand anderem.
Hermine begrüsste ihre Gäste und die Neuankömmlinge setzten sich.
„Luna,“ sagte Draco, „Ich habe gute Neuigkeiten für dich. Das alte Haus in der Winkelgasse kannst du ohne Probleme übernehmen. Es war mal ein Laden für spezielle, antike Gegenstände der Zaubererwelt. Das Haus wurde immer weitervererbt. Allerdings gibt es seit 108 Jahren keinen Erben mehr und deshalb kannst du es ohne Probleme kaufen.“
„Das Haus stand über 100 Jahre lang leer?“ kam es von Neville.
„Nein, es wurde ab und zu für Veranstaltungen gebraucht.“ Antwortet Draco.
„Und wann kann ich unterschreiben?“ fragte Luna ungeduldig.
„Eigentlich Morgen.“ Bekam sie als Antwort.
„Gut, dann komme ich, wenn du Zeit hast, Morgen vorbei.“
Draco nickte und schenkte allen noch mal Wein nach.
Hermine ging in die Küche um zu sehen ob der Kartoffelauflauf fertig war und bat schliesslich alle zu Tisch.
Draco gab ihr eine Kuss auf die Wange um ihr zu zeigen, das es ihm schmeckte. Auch die anderen lobten Hermine.
Gerade als Ron den anderen Wein nachschenken wollte, hörten sie ein sanftes Klopfen an der Fensterscheibe.
Draco stand auf, öffnete das Fenster und eine kleine, schwarze Eule flog hinein. Um ihr Beinchen war ein Brief gebunden. Draco nahm der Eule den Brief ab und gab ihr einen Eulenkeks.
Er öffnete den Umschlag und nahm ein Stück Pergament hervor.
„Was ist es?“ fragte Hermine, die sich neben ihn gestellt hatte.
Da die anderen natürlich auch wissen wollten was drin stand, las Draco laut vor.
„Meine Lieben Ex-Lieblingsschüler,
Zum ersten mal, gibt es auf Hogwarts einen Weihnachtsball für euren Jahrgang, den unter euch und den über euch.
Er findet am 24 Dezember statt, Beginn ist um 20:00 Uhr und ihr könnt in Hogwarts übernachten. Für diejenigen die mit dem Zug reisen wollen, fährt der Hogwartsexpress am 23. Dezember um 11 Uhr ab Gleisneundreiviertel ab.
Dies ist eine offizielle Einladung und ich hoffe, das ihr, meine liebsten Ex-Schüler kommt.
Mit freundlichne Grüssen,
Albus Dumbledore.“
„Die Antwort ist doch klar, oder?“ sagte Ron und schob sich eine Gabel Kartoffelauflauf in den Mund.
„Natürlich. Also ich finde es Klasse¨ sagte Ginny aufgeregt.
„Dann haben wir ja am 24.Dezember alle etwas los.“ Grinste Harry.
„Was meint ihr, wer alles kommen wird?“ fragte Luna.
„Weiss nicht. Aber ich hoffe auf Dean und Seamus. Ich hab die schon lange nicht mehr gesehen.“ Sagte Neville.
Harry nickte und schöpfte sich noch mal von Hermines Kartoffelauflauf nach.
Hermine huschte zum Schreibtisch. Sie öffnete vorsichtig eine Schublade und fischte eine Feder raus. Sie tunkte sie kurz in das kleine Tintenfass und beantwortete Dumbledores Einladung.
„Sehr geehrter Professor Dumbledore.
Wir nehmen die Einladung sehr gerne an und kommen für den Weihnachtsball nach Hogwarts. Wir werden mit dem Zug reisen.
Bis bald,
Hermine Granger und Co.“
Draco pfiff der kleine Eule und band ihr dann den kleinen Brief and das Bein. Die Eule fiepte noch mal und flog nach draussen.
Ginny freute sich schon jetzt riesig auf den Ball und umarmte alle.
„Jungs, wisst ihr was das heisst?“ fragte Lavender unschuldig.
Die Jungs schüttelten ihre Köpfe.
„Seit ihr sicher, dass ihr es nicht wisst?“ fragte sie nach.
Wieder Kopfschütteln.
Lavender grinste noch mehr,bis es Harry in den Sinn kam.
„Oh Nein Lavender. Das willst du doch echt nicht machen, oder? Nicht mit mir. Nein. Nie und nimmer.“
„Oh doch Harry. Wir werden uns neu einkleiden für den Ball.“ Sagte sie frech.
„Bitte nicht.“ Sagten Ron, Draco und Neville im Chor.
„Doch.“ Bekamen sie von den anderen Mädchen zur Antwort.
„Jungs, wollt ihr auf diesen Schock auch ein Glas Whisky?“ fragte Draco und ohne Antwort abzuwarten, schenkte er seinen Freunden ein.
Nach dem Essen machten sie es sich im Wintergarten bequem und die Mädchen kuschelten sich an ihre Freunde.
„Wie wäre es,“ schlug Hermine vor, „wenn wir uns alte Geschichten von Hogwarts erzählen. Jeder erzählt seine Lieblingsgeschichte oder ein Erlebnis was ihm viel bedeutet hat oder irgend so was.“
„Und wie wollen wir bestimme wer an die Reihe kommt?“ fragte Neville.
„Verzauberte Flasche.“ War Hermines Antwort.
Alle waren einverstanden und Hermine verzauberte eine leere Weinflasche so, dass sich die Flasche jemanden aussuchte.
„Bereit?“ fragte Hermine und blickte jeden ihrer Freunde an.
„Bereit.“ Sagten alle.
„Gut dann werde ich anfangen.“
Hermine berührte die Flasche sanft und sofort fing die Flasche an sich zu drehen.
Zwischen Harry und Ginny konnte sie sich nicht entscheiden, blieb schlussendlich doch bei Harry stehen.
„Also Gut,“ fing Harry an, „ was mir sehr gut gefiel, war unser Ausflug nach Hogsmeade im
Sechsten Jahr. Ich meine den ersten Ausflug im Winter. Es hatte so viel Schnee und ich hatte das Gefühl das Hogsmeade vor Schnee platzen würde.
Die Schneeflocken fielen auf unsere Köpfe und auf dem Weg nach Hogsmeade kam Ginny in den Sinn, das wir eigentlich mit dem Schlitten runter fahren konnten um nicht den ganzen Weg zu laufen. Wir zauberten uns Schlitten her und veranstalteten ein kleines Rennen wer
zuerst unten ankam.
Ron und Lavender sind immer wieder vom Schlitten gefallen und Luna und Neville kamen nicht vom Fleck da die Kufen voller Rost waren.
Draco und Hermine hatten ein Kopf an Kopf Rennen mit mir und Ginny. Kurz vor dem Ziel sausten die zwei an uns vorbei und grinsten.
Neville und Luna, ihr wart immer noch oben, beschlossen, zu laufen.
Als schliesslich alle unten waren, hatten unsere lieben Mädchen bereits kalt und wir setzten uns an einen Tisch im Pub.“ Harry machte eine kurze Pause, nahm einen Schluck Wein und fuhr fort. „ Den ganzen Nachmittag schlenderten wir durch das Dorf, warfen uns Schneebälle zu und lachten. Als wir wieder in Hogwarts waren, besuchten wir kurz Hagrid und gingen
dann Klitschnass zurück ins Schloss.“
Harry stupste die Flasche an. Diesmal entschied sie sich auf den ersten Drücker.
Luna. Das Mädchen überlegte kurz und fing dann mit dem erzählen an.
„Für mich war das tollste immer noch, wie ich Hogwarts zum ersten mal betreten durfte. Sonst hätte ich euch nie kannengelernt. Das leise flackern der Kerzen habe ich immer noch ganz genau in meinen Ohren. Und auch wie sich der Marmor der grossen Treppe anfühlt weiss ich. Hart wie Stein, aber doch irgendwie sanft.
Und als ich dann zum ersten mal die grosse Halle betreten durfte, sah ich euch zum ersten mal. Nervös stand ich mit den anderen Erstklässlern vorne und Ginny lächelte mir ebenso nervös zu. Als dann mein Name aufgerufen wurde und ich mich auf den Stuhl setzte, fühlte ich mich bereits zu Hause.“
Auch sie stupste die Flasche an. Die Flasche drehte ihre Runden und blieb schliesslich bei Draco stehen.
„Wie ich euch kennen gelernt habe, war für mich das tollste. Gekannt habe ich euch eigentlich
schon, aber halt nicht so gut.
Ich sass damals auf der Bank vor dem Gewächshaus und wartete auf Proefssor Sprout.
Ich glaub das wir Anfang des vierten Jahres. Ausser mir war noch niemand da. Ich hörte lautes Gelächter und als ich aufblickte sah ich, euch auf die Gewächshauer zukommen. Wir begrüssten uns knapp und Harry und Hermine setzten sich zu mir auf die Bank. Irgendwie sind wir ins Gespräch gekommen.
Als wir dann in Gruppen arbeiten mussten und ich mit euch zusammen arbeiten musste, war es ja logisch das wir mehr miteinander reden mussten. In den nächsten Tagen kamen wir immer öfter ins Gespräch und als wir zum ersten mal zusammen nach Hogsmeade gingen wusste ich, das ihr meine besten Freunde seit. Und einen Monat nach dem wir zum ersten mal miteinander gesprochen haben, waren wir unzertrennlich.“
Die anderen nickten und Hermine lächelte.
Die Flasche wurde wieder in Bewegung gesetzt und Ron durfte erzählen.
„Die Abenteuer im Verbotenen Wald fand ich immer klasse. Wir erforschten jeden Winkel und nahmen alles ganz genau unter die Lupe. Als dann auch noch Hagrid mit uns mitkam war es noch besser, da er uns Geschichten erzählt hat, die ich mir nie im Leben hätte vorstellen können.“ Harry lachte. Auch er konnte sich gut daran erinnern.
Neville war als nächstes dran.
„Bei mir gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Ich fand es immer und immer wieder toll nach Hogwarts zurück zukehren.“ Sagte er kurz.
„Ist das alles?“ fragte Ginny grinsend.
„Ja, ich weiss im Moment echt nicht was ich sonst erzählen könnte.“ Antwortete Neville.
Die Flasche drehte sich diesmal nur ein halbes mal, und blieb bei Lavender stehen.
„Mein schönstens Erlebnis war, als wir auf dem Astronomienturm waren, verbotener Weise natürlich, und uns den klaren Himmel anguckten. Die vielen Sterne die funkelten und die Stille um uns war einfach herrlich. In dieser Nacht habe ich noch nie so viele Sternschnuppen gesehen und bei jeder Sternschnuppe die ich gesehen habe, habe ich mir das gleiche gewünscht.“
Da nur noch Hermine und Ginny übrig blieben zeigte die Flasche auf die Person die am nächsten war. Hermine.
„Das schönste für mich war der Frühlingsball im fünften Jahr. Wie alles geschmückt war und einfach die gute Stimmung werde ich nie vergessen. Ich hatte damals so viel Spass mit euch. Wie immer.“ Erzählte sie leise.
„Oh das war so schön damals. Ich würde sofort die Zeit zurückdrehen.“ Sagte Ginny. Sie nahm einen Schluck Wein und erzählte als letzte ihre Geschichte.
„Das was mir am besten gefallen hat war, als wir eine Ausflug mit den Besen machten. Wie Hermine sich zuerst weigerte mit Draco auf eine Besen zu steigen und wie viel Spass sie dann doch hatte wird immer in meinen Erinnerungen sein. Wir flogen über den See, über Hogwarts,
durch den verbotenen Wald. Das Wetter war ausgezeichnet und der ganze Tag war einfach toll.“
Für ein paar Minuten war es still. Sie genossen einfach das zusammen sein und tranken Wein. Nach ein paar Minuten stand Hermine auf und stellte die Musik an.
„Du kannst einfach nicht ohne Musik sein oder?“ fragte Neville.
„Nein,“ antwortete Hermine und tanzte bereits durch Wohnzimmer, „kann ich nicht.“
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