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Fanfiction

Harry Christmas Everyone - Ein Herz aus Stein

von Glasschmetterling

A/N: Eigentlich soll diese Story ja „Snowbells and a Heart of Flint“ heißen, aber nachdem der Witz auf Deutsch verloren geht, musst es doch etwas anderes werden.
Pairing: Marcus Flint/Katie Bell, gewünscht von Fleur-delicate und Goldenbones

35. Ein Herz aus Stein

Der Schnee des Quidditchstadions lag weiß und unberührt unter ihren Füßen, während Katie Bell ihre Runden zwischen den Torringen drehte und den frostigen Wind in ihrem Gesicht genoss. Weihnachten war immer schon eine magische Zeit in Hogwarts gewesen, nun, da der Schatten des Krieges von Großbritannien gewichen war, noch mehr als während ihrer eigenen Schulzeit, und auch wenn der Zauber der Kindheit für sie für immer verloren gegangen war... sie liebte die Winternacht, die Stille, den Schnee, die Lichter, die vom Schloss herüberschienen... und die Geschwindigkeit, wenn all das verschwamm, während sie auf ihrem Besen vorbeiraste.
„Bell.“

Die harsche Stimme ließ sie mitten in einer besonders gewagten Kurve anhalten, und wütend starrte sie auf Marcus Flint hinunter, der im Eingang der Umkleidekabinen stand, seinen eigenen Rennbesen in der Hand, und sie von unten herauf anfunkelte. „Was?“

Er machte sich nicht die Mühe, erneut über die Meter zwischen ihnen hinwegzubrüllen, sondern stieg auf, mit der spielenden Leichtigkeit, die man einem Mann von seiner Statur niemals zugetraut hätte und die sie schon an ihm bewundert hatte, als er noch für das Slytherin-Team gespielt hatte. Sein Besen hielt erst inne, als er auf ihrer Höhe war, nein, noch ein bisschen höher, und er auf sie herabsehen konnte, und Katie widerstand der Versuchung, selbst aufzusteigen, um ihm diesen Vorteil zu nehmen. Sie waren doch keine Kinder mehr, die hier Häuserrivalitäten austrugen!

„Was zur Hölle machst du hier?“

Katie biss die Zähne zusammen und reckte das Kinn vor. Nachdem sie sich so viele Jahre mit allen Mitteln bekämpft hatten, sowohl auf dem Feld als auch daneben – man denke nur an seine Dementorenverkleidung, mit der er Harry hatte einschüchtern wollen – war kein Platz mehr für Formalitäten zwischen ihnen, auch wenn sie mittlerweile Muggelkunde unterrichtete und Flint Flugunterricht gab, nachdem Madame Hooch den Rennbesen an den Nagel gehängt hatte. „Ich fliege, ist das nicht offensichtlich?“

Ihre Antwort, gegeben in einem Tonfall, der zumindest vorgab, nicht zu wissen, was er meinte, ließ nun ihn die Brauen zusammenkneifen, und er schwebte näher auf sie zu. „Auf meinem Feld?“

Sie rollte mit den Augen. „Im Gegensatz zu den Schülern brauche ich keine Genehmigung, um hier fliegen zu können – eine Tatsache, die wir schon besprochen hatten. Wenn ich mich richtig erinnere, hast du sogar Professor McGonagall um ihre Intervention gebeten, aber sie hat dir erklärt... lang und breit... dass du keine Handhabe hast, mich vom Feld zu verbannen.“ Gegen Ende ihrer Erklärung hatte sich ein triumphierender Unterton in ihre Stimme geschlichen, aber nach all den Diskussionen, die sie bereits mit Flint geführt hatte... wie konnte sie es da nicht genießen, Recht zu haben?

Flint schnaubte. „Das weiß ich doch, Bell. Aber ich weiß auch, dass Unfälle passieren... vor allem beim Quidditch, selbst den talentiertesten Fliegern... und du weißt doch, wie viel Papierkram eine gefrorene Leiche in meinem Quidditchstadion geben würde – nicht schön.“

Auch wenn sie es hatte verhindern wollen, für einen Moment starrte Katie ihn fassungslos an, bevor sie es schaffte, ihren Mund wieder zu schließen. Hatte er wirklich gerade gesagt, was sie dachte...? Wirklich? Besaß er tatsächlich diese Dreistigkeit...? „Was, bei Merlin, soll das heißen?“

Der Ausdruck auf ihrem Gesicht und die Schärfe ihrer Worte ließ ihn wieder zurückweichen, und er schüttelte den Kopf. „Das, was ich gerade gesagt habe – oder hast du keine Ohren?“

Katie schnaubte, während sie langsam versuchte, ihre innere Balance wiederzufinden. „Und du denkst wirklich, dass es eine besonders kluge Idee ist, einem Mitglied des Kollegiums mit Mord zu drohen, nur weil du dein teures, wundervolles Quidditichstadion nach der Ausgangssperre für dich haben möchtest?“

„Was?“ Nun entglitt ihm sein Gesichtsausdruck, und Katie zog ein gewisses Maß an perverser Genugtuung daraus, während sie vorsichtig ihre rechte Hand vom Bestenstil löste und ihren Zauberstab zückte. In einem hatte er Recht, denn Fliegen war tatsächlich gefährlich, und jeder Angriff seinerseits... „Wie kommst du denn darauf?“

Sein vollkommen ungläubiger Tonfall weichte die Gewissheit auf, dass er ihr soeben gedroht hatte, zumindest ein bisschen, obwohl sie es nicht wollte, und sie zwang sich dazu, vorsichtig zu bleiben, während sie antwortete – ruhiger, als sie von sich selbst gedacht hatte, und fast ein wenig sarkastisch. „Wenn ein Slytherin mir etwas von tragischen Unfällen erzählt...“

Flint schüttelte so hastig und so erschrocken den Kopf, dass sie sich Sorgen machte, er könnte seine Balance auf dem Besen verlieren trotz all seiner Jahre an Flugerfahrung. „Nein... nein! Ich würde doch nie...“

„Du würdest nie was?“, entgegnete sie, bevor sie wusste, was sie tat, überrascht von ihren eigenen Worten und der Intensität, die sie angenommen hatten – der Wichtigkeit, die die Antwort plötzlich für sie hatte.

Für einen Moment bohrten seine dunklen Augen sich in ihr Gesicht, suchend und fast ein wenig bange, bevor er schließlich den Atem ausstieß und den Kopf schüttelte. „Egal.“ Er wandte sich um und beschleunigte, zurück zu den Kabinen, doch Katie war nicht umsonst eine der besten Jägerinnen gewesen, die Gryffindor jemals gesehen hatte. Obwohl er so viel mehr Zeit auf dem Besen verbrachte als sie, holte sie ihn mühelos ein, blockierte ihm den Weg, und er konnte gerade noch abbremsen, bevor er in sie krachte. „Was?“

„Es ist nicht egal.“ Dass sie ihn nicht anlog, überraschte sie selbst, auch wenn sie diese Wahrheit erst begriff, als sie die Worte ausgesprochen hatte. „Es ist nicht egal, was du... was du tust.“

Die Art, wie er zusammenzuckte, als sie ihn ansah, die Intensität, mit der er ihren Blick erwiderte, verriet ihr, dass sie hier auf etwas gestoßen war, das sie nicht kannte, etwas, von dem sie nicht wusste, wie tief es ging – aber etwas, das sie interessierte. Sehr.

„Ich...“ Er holte tief Luft, wie wenn er sich für das, was gleich kommen würde, stählen müsste, und schloss für einen Moment die Augen, bevor er sie wieder ansah. „Ich könnte dir nie wehtun, Katie. Und... und ich hatte eigentlich gedacht, dass du das auch weißt.“

Zuerst glaubte sie, sich über das Heulend des Windes, der in dieser Höhe um die Torstangen pfiff, verhört zu haben, doch schließlich sickerte die Gewissheit ein, und sie schluckte langsam. „Du... Marcus...?“

Er hatte die Frage in ihrer Stimme gehört und nickte langsam, fast schüchtern, während die ersten Flocken aus dem grauen Dezemberhimmel auf sie hinabsegelten und sich in ihren Haaren und ihrem Schal verfingen. „Ja...“

„Seit wann?“, fragte sie, leise, atemlos, und sah zu ihrem Erstaunen, wie sich seine Wangen rötlich färbten, was natürlich auch von der Kälte und dem Wind und ihrer kurzen Verfolgungsjagd herrühren konnte.

„Ich weiß es nicht... schon lange.“ Für einen Moment starrte er hinaus in die Dunkelheit, zum Schloss hin, wo langsam die Lichter ausgingen und nur noch Finsternis zurückließen, doch dann wandte er sich wieder ihr zu, steuerte ihren Besen auf sie zu, bis er sie hätte berühren können, hätte er nur die Hand ausgestreckt. „Viel zu lange...“

Katie schluckte, als sie die Wehmut in seiner Stimme hörte, das Echo von langen Jahren, in denen sie sich nur getriezt, geneckt und gestritten hatten, ganz im Zeichen der alten Häuserrivalität, durch die sie sich damals kennengelernt hatten, anstatt wirklich miteinander zu reden... und vielleicht hätten sie das heute auch nicht getan, wäre ihre Fantasie nicht mit ihr durchgegangen.

Der Schneefall hatte zugenommen, und mittlerweile bedeckten die weißen Flocken nicht nur ihre dunklen Haare und ihren alten Gryffindorschal, den sie sich um die Schultern geschlungen und vors Gesicht drapiert hatte, um die Kälte abzufallen, sondern türmten sich auch auf ihren Schultern und sammelten sich in den Falten ihres Winterumhangs. „Ich... lass uns nach drinnen gehen.“

Marcus nickte langsam und riss seine Augen von der einen Strähne los, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte und ihr nun ins Gesicht hing, bevor er seinen Besen langsam auf den Eingang der Umkleidekabinen zulenkte. Er hatte sich, als er zu ihr hinaufgeschossen war, um sie zur Rede zu stellen, nicht damit aufgehalten, die Tür hinter sich zu schließen, und so hatte der Wind die Wärme aus dem Raum gesogen und Schnee auf den gefliesten Boden geweht, und Katie fühlte die Kälte, als sie eintrat, und schlang ihre Arme um sich.

„Ist dir kalt?“, fragte Marcus, nachdem sie ihre Besen im Schrank weggeschlossen hatten, und sie nickte langsam, fast schüchtern und ein wenig bange, was nun folgen würde, nachdem dieser erste Schritt getan war.

„Würdest... würdest du dann vielleicht mit in mein Quartier kommen? Ich bin sicher, die Hauselfen könnten uns heißes Butterbier bringen, und...“

Sein Blick war ebenso zurückhaltend wie ihrer, seine Stimme zögerlich, was ihr ein Lächeln entlockte, das seine Zweifel zur Seite wischte. „Gerne... das würde ich wirklich sehr gerne. Und vielleicht... vielleicht können wir dann auch... reden?“

„Das können wir.“ Marcus nickte und schloss die Tür zum Quidditchstadion hinter ihnen ab, bevor er den Arm um sie schlang und sie den langen, verschneiten Weg zum Schloss hinaufführte.


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