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Fanfiction

Who knows who you are? - Helles Licht und dunkle Schatten

von Eponine

*Taucht aus ihrer Versenkung auf* Hallo!
Wie versprochen kommt das neue Kapitel früher, ich hoffe, ich schaffe es, dass ich wöchentlich ein neues Kapitel hochlade. Aber im Moment geht das Schreiben sehr gut und seit letztem Wochenende weiß ich ganz genau, wie diese FF ausgehen wird =)
Jene Teile, die euch bekannt vorkommen, stammen aus HP VII Kapitel The Elder Wand" und "The Prince's Tale", von mir aus dem Englischen übersetzt.

Vöna: Ja, es hat sich viel getan, seit du das letzte mal gelesen hast! ;) Öhöm... bzgl Morgaine und Neville - tja, du hast ein genaues Auge dafür *gg* Ich und eine masochistische Ader??? Tsssss, ich doch ned :P Caitriona mag ich sehr gern, ja, aber sie musste sterben, weil ihre zeit gekommen war. Ich versuche tatsächlich, meine Ideen mit den Büchern zu verweben und freu mich immer sehr, wenn das gut klappt! =) Bellatrix... bleibt Bellatrix, dasselbe betrifft Voldemort. Und Narcissa... tja, die ist eben schwer durchschaubar. Iuno... wieso hast du Angst um sie? Und - ich hab schon vorher viel von Schottland geschrieben, da kommt McGonagall nunmal her^^ Hat mit DG nix zu tun ;)

fauchdrache: Ja, da hast du Recht, es geschah unvorbereitet. Aber ich muss zugeben, ich wollte meine Leser auch schocken. Was deine Vermutungen betrifft - du hast da ein Händchen dafür scheint es... aber für die komplette Auflösung wirst du noch etwas warten müssen.

Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen!!!
Wir sehen uns in einer Woche ;) Pber Kommis freu ich mich natürlich immer =)


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Helles Licht und dunkle Schatten

Durch die Wucht seines Fluches flog der Körper seiner Tochter aus dem zerbrochenen Fenster nach draußen und schlug dort mit einem dumpfen Geräusch auf der Wiese auf. Doch er machte sich nicht die Mühe, ihr nachzublicken. Achtlos ließ er mit einem Schlenker seines Zauberstabes die Leiche Lucius Malfoys in die dunkle Ecke zurückschweben. So ein Dummkopf. Sich von einem kleinen Mädchen töten zu lassen…
Es kam ihm vor wie eine Ironie des Schicksals, dass Morgaine genau in dem Moment, als er ihren Tod beschlossen hatte, sich endlich dazu durchgerungen hatte, einen der Flüche zu verwenden, die er ihr beigebracht hatte.
Dass sie aus einem Affekt gehandelt hatte, um ihre Freundin zu retten, daran dachte er nicht. Liebe hatte er noch nie verstanden, ja, er verachtete dieses schwach machende Gefühl so sehr, wie nichts auf der Welt. Man musste sich doch nur einen seiner besten Männer ansehen – Snape. Dieser hatte vor ihm im Staub gelegen und seine Füße geküsst, nur wegen einer dummen Schlammblut-Frau! Doch Lily Potter war tot und Snape schien aus diesem Fehler gelernt zu haben…
„Ihr habt Lucius nach mir schicken lassen, My Lord?“, ertönte da eine Stimme von der Türe her.
Wenn man vom Teufel spricht dachte Voldemort säuerlich. Hinter ihm zischelte Nagini leise, die in dem magischen Käfig, den er zu ihrem Schutz geschaffen hatte, lautlos hin und her glitt. „In der Tat. Komm herein. Es gibt eine Gefälligkeit, die ich von dir verlange.“ Seine scharlachroten Augen funkelten im Mondschein.
„My Lord, ihr Widerstand beginnt zu bröckeln und…“
„…und das tut er ohne deine Hilfe. Auch wenn du ein begabter Zauberer bist, Severus, glaube ich nicht, dass du viel ausrichten kannst. Wir sind fast da… fast.“ Seine hohe, kalte Stimme erfüllte den ganzen Raum und hallte von dessen Wänden wider, ohne dass er zu schreien brauchte.
„Lasst mich den Jungen finden. Lasst mich Euch Potter bringen. Ich weiß, dass ich ihn finden kann, My Lord, bitte.“ Snape trat einen Schritt zurück und senkte den Kopf.
Lord Voldemort stand auf. „Ich habe eine Problem, Severus“, sagte er sanft.
„My Lord?“, fragte Snape.
Der Dunkle Lord hob seinen Zauberstab ins Mondlicht und drehte ihn zwischen seinen Fingern. „Warum arbeitet er nicht für mich, Severus?“
Stille trat ein, nur gestört durch das leise Zischen Naginis. „M-my Lord? Ich verstehe nicht…“, erwiderte Snape verdutzt. „Ihr habt mit diesem Zauberstab außergewöhnlich mächtige Magie hervorgebracht!“
„Nein“, widersprach Voldemort ihm. „Ich habe meine übliche Magie zustande gebracht. Ich bin außergewöhnliche, aber dieser Zauberstab… nicht. Er hat jene Wunder, die er versprochen hatte, nicht hervorgebracht. Ich fühle keinen Unterschied zwischen diesem Zauberstab und jenem, den ich vor vielen Jahren bei Ollivander gekauft habe.“ Obwohl er ganz ruhig sprach, so brodelte doch in ihm mühsam zurückgehaltener Zorn darauf, dass er nicht wusste, wieso der verdammte Zauberstab nicht so funktionierte, wie er es gedacht hatte. Und deshalb… „Keinen Unterschied“, wiederholte er und fixierte Snape dabei scharf. Dieser jedoch schwieg.

-.-.-.-.-.-

Durch ihren Sprung aus dem zerbrochenen Fenster hatte Iuno sich die Hände, Arme und Beine an dem zerborstenen Glas aufgeschnitten. Keuchend lag sie ihm feuchten, kühlen Gras, bis sie genügend Atem geschöpft hatte, um hinter die nächsten Büsche kriechen zu können.
Von ihrem Versteck aus blickte sie zur Heulenden Hütte zurück, hinter deren Fenster ein grüner Lichtblitz flackerte.
Dann krachte etwas Großes, Schwarzes durch das Fenster und schlug hart auf dem Boden auf. Im Inneren der Hütte waren nun murmelnde Stimmen zu hören, doch Iuno hatte nur Augen für die regungslose Gestalt auf dem Boden, die sie Augenblicke später als ihre Freundin erkannte.
„Morgaine!“, hauchte sie entsetzt und kroch auf sie zu.
Diese bewegte sich nicht. Panisch rüttelte Iuno sie an den Schultern, doch auch das half nichts. Unter großer Anstrengung machte sie sich nun daran, die Freundin hinter die Büsche zu zerren, um sie so außer Sichtweite zu schaffen. „Morgaine, wach auf, sag doch was!“ Eine fürchterliche Ahnung ergriff von ihr Besitz, dass jener grüne Lichtblitz, den sie gesehen hatte, ein Todesfluch gewesen war, und dass dieser Morgaine getroffen hatte. Doch daran wollte sie nicht denken. „Morgaine, bitte!“
Etwas tropfte auf Morgaines Gesicht herab. Zunächst dachte Iuno, es hätte zu regnen begonnen, doch dann bemerkte sie, dass es ihre eigenen Tränen waren. „Morgaine…“ Voller Schmerz schloss sie die Augen und presste ihre immer noch blutenden Handflächen gegen ihre Augen.
Ein Husten ließ sie auffahren.
Ungläubig starrte sie Morgaine an, deren Brust sich rasselnd hob und senkte und die die linke Hand zu einer Faust geballt hatte, so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten.
„Du lebst!“ Und sie stürzte sich auf die Freundin, die noch einmal hustete.
„Iuno… was ist passiert?“
„Ich weiß es nicht. Du bist aus dem Fenster geflogen und ich dachte, du seist…“ Doch sie konnte das Wort nicht aussprechen.
„Ich sollte tot sein, er hat mich getötet“, sagte Morgaine mit rauer Stimme und klang verwundert. Erst jetzt spürte sie, dass ihr linker Handballen so sehr schmerzte, wie noch nie zuvor. Konnte es sein, dass Voldemort, als er dieses Ritual durchgeführt hatte, um sie zu finden, dabei einen Bund geschaffen hatte, der es ihm unmöglich machte, sie zu töten?
Dann fiel ihr Blick auf Iuno, die komplett zerzaust und blutverschmiert war. „Iuno, was ist denn mit dir passiert?“
„Das ist nichts“, winkte diese ab. „Ist beim Sprung durchs Fenster passiert, aber nicht so schlimm.“
Von der Hütte her waren Geräusche zu hören. Beunruhigt blickten die beiden Mädchen in die Richtung, in der das Gebäude nur schemenhaft auszumachen war. „Komm, wir sollten lieber von hier verschwinden, bevor er wieder rauskommt“, wisperte Iuno.
Und die beiden Freundinnen huschten leise in die Richtung davon, in der sie das Schloss vermuteten.

-.-.-.-.-.-

Im Inneren der Heulenden Hütte begann Lord Voldemort nun, im Zimmer auf und ab zu gehen, ähnlich wie Nagini, die sich pausenlos die schimmernden Gitterstäbe ihres magischen Käfigs entlang bewegte. Snape fixierte die Schlange und für einen kurzen Moment dachte er daran, dass jener Spruch, mit der Zeit würden sich Besitzer und Haustier immer ähnlicher werden, durchaus auf den Dunklen Lord und seine weiße Giftschlange zutreffen würde, dann konzentrierte er sich wieder auf seine jetzige Situation.
Dann begann Voldemort erneut zu sprechen, in denselben, trügerisch sanftem Ton: Ich habe lange und angestrengt nachgedacht, Severus… weißt du, warum ich dich aus der Schlacht zurückgezogen habe?“
„Nein, My Lord. Aber ich bitte Euch, mich zurückkehren zu lassen. Lasst mich Potter finden!“
„Du klingst wie Lucius“, stellte Voldemort verächtlich fest, während seine Augen für einen Moment in die Ecke flackerten, wo dessen Leiche lag. Auch Snape blickte dorthin und seine schwarzen Augen weiteten sich vor Entsetzen. „Keiner von euch versteht Potter so, wie ich es tue. Er muss nicht gefunden werden. Potter wird zu mir kommen. Ich kenne seine Schwäche, weißt du, seinen einzigen, großen Fehler. Er wird es nicht ertragen können, dass all die anderen um ihn herum im Kampf fallen, vor allem weil er weiß, dass er der Grund für ihren Tod ist. Er wird es um jeden Preis stoppen wollen. Er wird kommen.“
Snape räusperte sich leise. „Aber My Lord, er könnte auch aus Versehen von jemand anderem als Euch getötet w…“
Doch der Dunkle Lord schnitt ihm das Wort ab: „Meine Anweisungen an die Todesser waren sehr klar und deutlich. Fangt Potter, tötet seine Freunde – je mehr desto besser – aber nicht ihn.“ Er hielt einen Moment inne, während seine roten Augen Snape fixierten. „Aber du bist es, den ich zu sprechen verlangte, nicht Harry Potter: Du warst sehr wertvoll für mich, sehr wertvoll.“
„My Lord, Ihr weiß, dass ich nichts anderes wünsche, als Euch zu dienen. Aber … lasst mich gehen und den Jungen finden, My Lord. Lasst ihn mich zu Euch bringen. Ich weiß, ich kann…“
Aber erneut ließ Voldemort Snape nicht aussprechen. „Ich habe nein gesagt!“ Er drehte sich ruckartig um, seine Augen fanden die von Nagini und sein Mantel verursachte ein Geräusch ähnlich jenem, das entstand, wenn die Schlange über den Boden glitt. Ungeduld blubberte in ihm hoch, doch er zwang sich, sie zu unterdrücken. Im Moment, Severus, gilt meine Sorge eher dem, was passieren wird, wenn ich schlussendlich auf den Jungen treffen werde!“
Snape schob mühsam seine steigende Angst beiseite. „My Lord, es kann doch wirklich kein Zweifel sein, ob…“
Es schien, als wolle Voldemort Snape in dieser Nacht nie aussprechen lassen. „Aber da ist Zweifel, Severus, er ist da!“ Der Dunkle Lord hielt in seinem Herumlaufen inne, den Zauberstab wieder zwischen den Fingern hin und her rollend und starrte Snape an. „Warum haben beide Zauberstäbe versagt, als ich sie gegen Harry Potter richtete?“
„Darauf weiß ich keine Antwort, My Lord.“

„Ach nein?“ Erneut wurde er von heißem Zorn gepackt und dem Wunsch, Snape umzubringen, zu töten, zu zerfetzen, weil der Junge nicht in Reichweite war. Doch erneut drängte er diese Gefühlsregung zurück. „Mein Eibenstab hat alles gemacht, was ich von ihm verlangt habe, Severus, außer Harry Potter zu töten. Zweimal hat er in dieser Hinsicht versagt. Unter Folter hat mir Ollivander von den Zwillingskernen erzählt, und hat mir geraten, einen anderen Zauberstab zu nehmen. Ich habe es getan, doch Lucius‘ Zauberstab zerbrach, als er auf Potters traf.“
„I-ich habe keine Erklärung dafür, My Lord.“ Die Angst nahm noch mehr zu. Immer noch starrte Snape auf Naginis Käfig und die Schlange darin, die sich darin herum schlängelte. Obwohl das Tier von Slytherin eine Schlange war, hatte er diese Tiere schon immer gehasst.
„Ich habe einen dritten Zauberstab gesucht, Severus. Den Elderstab, den Schicksalsstab, den Todesstab. Ich nahm ihn von seinem vorherigen Master. Ich stahl ihn aus Dumbledores Grab.“
Bei diesem Worten blickte Snape, dessen Antlitz wie erstarrt schien, in Voldemorts Gesicht. Grabschändung. Bei dem einzigen Mann, der für ihn wie ein Vater gewesen war… den er hatte umbringen müssen, dessen eigenen Wunsch hin. Snape biss die Zähne zusammen. „My Lord, lasst mich zu dem Jungen gehen…“
„Die ganze lange Nacht hindurch, in der ich so kurz vor dem Sieg stehe, bin ich hier gesessen und habe mich gewundert… darüber gewundert, warum der Elderstab sich weigert das zu sein, was er sein sollte… warum er sich weigert das hervorzubringen, was er, laut der Legende, für seinen richtigen Meister hervorbringen muss… und ich glaube, ich habe die Antwort gefunden.“ Seine Stimme war kaum lauter als ein Wispern.
Snape gab keine Antwort.
„Vielleicht weißt du es bereits?“, fuhr der Dunkle Lord fort. „Du bist ein kluger Mann, nach allem, was gewesen ist, Severus. Du warst ein guter und treuer Diener und ich bedauere, was geschehen muss.“
„My Lord…“
Doch Voldemort beachtete Snapes Zwischenruf nicht. „Der Elderstab kann mir nicht richtig gehorchen, Severus, weil ich nicht sein wirklicher Meister bin. Der Elderstab gehört jenem Zauberer, der seinen früheren Besitzer getötet hat. Du hast Albus Dumbledore umgebracht. Solange du lebst, Severus, kann der Elderstab nicht wirklich mein sein.“
„My Lord“, wollte Snape protestieren und hob seinen Zauberstab.
„Es muss so sein“, flüsterte Voldemort. „Ich muss den Zauberstab beherrschen. Muss den Zauberstab besiegen und dann, schlussendlich, Potter besiegen.“
Und mit diesen Worten hob Lord Voldemort seinen Zauberstab und Naginis Käfig bewegte sich in die Mitte des Zimmers. Bevor Snape irgendetwas tun konnte, zischte der Dunkle Lord seiner Schlange zu „Töte ihn!“ Ein schrecklicher Schrei ertönte, als Nagini ihn in den Nacken biss. Kurze Zeit später verlor sein Gesicht alle Farbe und er sackte auf dem Boden zusammen.
„Ich bedauere es“, sagte Voldemort emotionslos.
Dann ging er aus dem Zimmer, Naginis Käfig neben sich her schwebend, und ließ den blutenden Snape zum Sterben zurück.

-.-.-.-.-.-

Snape sah, wie der Dunkle Lord seinen Zauberstab hob und glaubte schon, jetzt würde er ihm den Avada Kedavra auf den Hals jagen. Als nichts passierte, dachte er einen kurzen Augenblick, dass Voldemort ihn doch nicht töten würde, da fiel sein Blick auf Naginis Käfig, der nun in der Mitte des Raumes stand. Der Dunkle Lord zischte seinem Haustier etwas auf Parsel zu.
Eine dunkle Vorahnung beschlich den Tränkmeister, doch bevor er irgendetwas tun konnte, hatte sich die Schlange über ihm aufgebaut, als großer, unheilvoller Schatten, gleich darauf spürte er einen scharfen Schmerz im Nacken und gegen seinen Willen brüllte er auf.
Der Schmerz breitete sich rasend schnell in seinem Körper aus, er fühlte, wie warmes Blut seinen Hals hinab rann und glaubte zudem zu spüren, wie das Blut stoßweise aus seinem Körper heraus schoss.
Er hob seine rechte Hand, um die Wunde zu bedecken. Seine Gliedmaßen wollten ihm nicht mehr wirklich gehorchen.
Jetzt würde er gleich sterben.
Doch er fühlte keine Angst, stattdessen begrüßte er den Tod, er würde ihn erlösen. Vor seinen Augen sah er Lily, wie sie über eine blühende Sommerwiese auf ihn zu tanzte. Ihre roten Haare flatterten im Wind und glühten im Sonnenschein, ihre hellgrünen Augen schienen ihn anzulächeln. „Lily“, flüsterte er. Das Sprechen war so anstrengend.
Da bemerkte er, dass jemand neben ihm stand und er noch gar nicht tot war.
Potter.
Und trotz des Schleiers, der sich nach und nach über Snapes Bewusstsein legte, erinnerte er sich an das Versprechen, das er Dumbledore einst gegeben hatte, was er Potter unbedingt noch mitteilen musste. Snape versuchte zu sprechen, doch es kamen nur gurgelnde Laute aus seinem Mund.
Potter beugte sich über ihn und mit letzter Kraft klammerte sich Snapes Rechte an seinem Umhang fest. „Nimm … es … nimm … es…“ Mit einem nonverbalen Zauber ließ er die Erinnerungen, die Lilys Sohn bekommen sollte, aus sich herausquellen. Von hinten erschien eine kleine Hand, die Potter ein Fläschchen reichte und Potter ließ die Erinnerungen mit seinem Zauberstab in das Gefäß fliesen.
Snape spürte, wie ihn seine letzten Kräfte verließen, sein Griff um Potters Umhang lockerte sich. „Schau … mich … an …“
Potter blickte ihn an mit seinen hellgrünen Augen, die denen von Lily so sehr glichen.
Und endlich konnte Snape loslassen.
Mit Leichtigkeit verließ er seinen Körper und ging auf das Licht zu, das ihn so einladend anfunkelte. Und dort, auf der anderen Seite, wartete bereits Lily auf ihn.

-.-.-.-.-.-

Bellatrix stand mitten in der Großen Halle, ihre schwarzen Locken flogen, als sie eins ums andere Mal Flüche aus ihrem Zauberstab schießen ließ. Gerade hatte sie einen Mann unschädlich gemacht, als sie gerade noch einem Fluch ausweichen konnte, der von hinten auf sie zuflog. Sie wirbelte herum. Beim Anblick ihrer neuen Kontrahentin blitzten ihre Augen, aus denen der Wahnsinn sprach, begeistert auf.
„Na, wie schmeckt das, Tante Bella!?“, brüllte Tonks, deren Haare sich ins Orangerote verfärbte und schoss ihr einen Fluch entgegen.
Mit einer eleganten Bewegung wich Bellatrix aus und griff nun ihrerseits an.
Die beiden Frauen umtänzelten einander, keine ließ die andere aus den Augen, es war ein grotesker Todestanz. Direkt neben ihnen duellierte sich der Werwolf Remus Lupin, Tonks‘ Ehemann wie Bellatrix sich verächtlich erinnerte, mit Antonin Dolohow. Gegen ihren Willen musste Bellatrix feststellen, dass ihre Nichte ihr beinahe ebenbürtig war.
„Was wird meine Schwester sagen, wenn ich dich getötet habe!?“, spöttelte Bellatrix. „Und dein armer Sohn, der muss dann ganz ohne dich aufwachsen!“ Ihr schrilles Lachen schallte durch den Raum und hallte von den Wänden wider.
„Was wird dein Meister sagen, wenn ich dich getötet habe?“, konterte Tonks mit zusammen gebissenen Zähnen. „Dann hat er niemanden mehr, an dem er seine krankhaften Neigungen auslassen kann und der das auch noch genießt!“
Bellatrix‘ Augen verengten sich. Wie konnte diese Göre es wagen, sie zu beleidigen! „Crucio!“, kreischte sie außer sich, doch Tonks wich ihr aus und antwortete mit einem ihr unbekannten Fluch, bei dem rotgoldenes Licht, begleitet von giftgrünen Funken, aus ihrem Zauberstab schossen. Bellatrix fühlte, wie dieser Fluch sie einhüllte und drohte, ihr die Sinne zu rauben.
Ihre Lungen schienen bersten zu wollen, als sie keine Luft mehr bekam. Blinzelnd und hustend vollführte sie eine komplizierte Bewegung mit ihrem Zauberstab und konnte plötzlich wieder klar sehen.
Tonks schien geglaubt zu haben, dass sie ihre Tante besiegt hatte, denn sie hatte ihren Zauberstab halb sinken lassen. Diese Gelegenheit nutzte Bellatrix aus: „AVADA KEDAVRA!“
Der Fluch traf ihre Nichte mitten in die Brust und mit einem ungläubigen Blick auf ihre Tante, ging Tonks zu Boden.
„NEEEEEEEEIIIIIN!“, ertönte neben Bellatrix ein Schrei. Unversehens sah sie sich einem wütenden Werwolf gegenüber, der sie, rasend vor Trauer um seine getötete Frau, zerfleischen wollte, auch wenn er nicht verwandelt war. Wahllos schoss Bellatrix Flüche auf ihn ab, doch er wehrte sie einfach ab und kam immer näher.
Langsam wich Bellatrix zurück, als der Werwolf mit einem Mal innehielt und dann, wie in Zeitlupe, fiel. Hinter ihm tauchte Dolohow auf, den Zauberstab immer noch ausgestreckt.
„Danke“, sagte Bellatrix.

Gerade wollten die beiden sich wieder ins Kampfgetümmel werfen, als mit einem Mal SEINE Stimme von den Wänden widerhallte und das ganze Schloss erfüllte: Ihr habt tapfer gekämpft. Lord Voldemort weiß Tapferkeit zu schätzen. Aber ihr habt auch schwere Verluste zu beklagen. Wenn ihr euren Widerstand gegen mich fortsetzt, werdet ihr alle sterben, einer nach dem anderen. Ich will nicht, dass dies passiert. Jeder Tropfen Zaubererblutes, der vergossen wird, ist vergeudet und verloren. Lord Voldemort ist gnädig. Ich werde meinen Truppen befehlen, sich sofort zurückzuziehen. Ihr habt eine Stunde. Bringt eure Toten mit Würde unter, behandelt eure Verletzten.
Ich spreche nun direkt zu dir, Harry Potter. Du hast deinen Freunden erlaubt, für dich zu sterben, anstatt mir selbst gegenüberzutreten. Ich werde eine Stunde lang im verbotenen Wald warten. Wenn du nach dieser Stunde nicht gekommen bist, wenn du dich nicht mir gestellt hast, dann wird die Schlacht weitergehen. Dieses Mal werde ich dann selbst den Schauplatz betreten. Ich werde dich finden, Harry Potter, und jeden Mann, jede Frau und jedes Kind bestrafen, die versucht haben, dich vor mir zu verstecken. Eine Stunde.“
Unmittelbar nach Ende der Rede spürte Bellatrix das brennende Stechen in ihrem linken Unterarm und wusste, dass der Dunkle Lord sein Versprechen, seine Truppen zurückzupfeifen, nun in die Tat umsetzte.
Zusammen mit den anderen Todessern verließ Bellatrix den Schauplatz und machte sich auf den Weg in den Verbotenen Wald.
In der Eingangshalle erblickte sie ihre Schwester, das hellblonde Haar zerzaust und verwuschelt und nicht so tadellos gepflegt wie sonst. Narcissa schien sich nach ihrem Sohn umzusehen. „Der Dunkle Lord hat gerufen, wir haben zu erscheinen!“, zischte Bellatrix ihr zu.
„Ich habe kein Dunkles Mal“, erwiderte Narcissa leise.
„Du hast trotzdem mitzukommen“, entschied die Ältere resolut und zog ihre Schwester hinter sich her.
Morgaine hatte sie nirgendwo gesehen. Ob das Mädchen geflohen war?

-.-.-.-.-.-

Ebenjenes Mädchen stolperte in diesem Augenblick zusammen mit ihrer Freundin über die stockdunklen Schlossgründe. Als Lord Voldemorts Stimme ertönt war, von überall und nirgends her, waren sie beide zusammengezuckt und hatten sich hinter einen Busch geworfen. Er hatte Harry herausgefordert, sich ihm zu stellen.
Morgaine hoffte, dass er das nicht tun würde.
In der Ferne erhob sich, kohlschwarz gegen den sternenübersäten Himmel, das Schloss. Hinter ihnen strich der Wind flüsternd durch die Bäume des Verbotenen Waldes, ein Geräusch, das äußerst unheimlich wirkte.
Gerade als die beiden Mädchen ein weitläufiges, freies Feld überqueren wollten, erschienen auf dessen anderem Ende viele dunkle Gestalten, die direkt auf die beiden zukamen. Instinktiv riss Morgaine die Freundin hinter eine Ansammlung von Büschen.
Bald waren die Gestalten so nah, dass Morgaine die Gesichter von einigen erkennen konnte, denn der Mond war hinter einer Wolkenbank hervorgebrochen und beleuchtete kalt die Welt unter sich. Da gingen Pierre LaTorre und Jerôme Delacroix, die beiden Franzosen. Hinter ihnen sah sie die Geschwister Carrow und einen hochgewachsenen Todesser, an dessen Namen sie sich nicht mehr erinnern konnte. Das Schlusslicht bildeten Narcissa und, bei ihrem Anblick setzte Morgaines Herz kurz aus, Bellatrix.
Nacheinander verschwanden die Todesser im Verbotenen Wald. Sie gingen teilweise so nahe an dem Versteck der beiden Freundinnen vorbei, dass diese die Luft anhielten, um nicht gesehen zu werden. Leises Gemurmel ertönte, dann gingen zwei Personen den Weg zurück, den sie soeben gekommen waren.
Als die beiden ins Mondlicht traten, erkannte Morgaine ihre Erzeuger.
„…und wenn der Junge tot ist, wird mich nichts mehr aufhalten können, die Herrschaft über diese Welt an mich zu reißen, Bella“, sagte Voldemort gerade. „Und dann werden wir als erstes unter all den Muggeln und Schlammblütern aufräumen.“
„Ja, My Lord“, hauchte Bellatrix. „Das wird eine Welt sein…“
Während die beiden sprachen, belegte Morgaine ihre Freundin lautlos mit einer Ganzkörperklammer, damit sich diese nicht in Gefahr begab. Dann verließ sie ihr Versteck und umrundete ihre Erzeuger. „Eine grausame, kalte Welt“, sagte sie laut und trat hinter einem Baum hervor.
Voldemort und Bellatrix wirbelten herum.
Fast hätte Morgaine gelacht bei dem ungläubigen Blick, den ersterer ihr zuwarf. „Du solltest tot sein“, stieß er hervor.
„Ach, bin ich das nicht?“, fragte Morgaine spöttisch und tat so, als würde sie ihre Gliedmaßen auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüfen. „Tja… deine Zauberkraft muss nachlassen.“ Dann richtete sie ihren Zauberstab auf den Dunklen Lord. „Ich werde nicht zulassen, dass du diese Welt ins Chaos stürzt.“
Bellatrix und Voldemort warfen sich einen kurzen Blick zu, dann zogen sie beide gleichzeitig ihre Zauberstäbe, richteten sie auf ihre Tochter und riefen einen Fluch.
Durch die Ganzkörperklammer zur Untätigkeit verdammt, musste Iuno hilflos mitansehen, wie ihre Freundin sich den beiden Verrücktesten der Dunklen Seite entgegen stellte und diese ihr einen Fluch entgegen schleuderten. Ein grüner Lichtblitz schoss aus Morgaine zu und Iuno sah ihre Freundin ein zweites Mal in dieser Nacht sterben.



Falls es euch trötste: ich hatte Tränen in den Augen, als ich Snapes und Tonks' Sterbeszene geschrieben hab...
Und auch diesmal werden mich keine Heuler, Flüche oder fauliges Obst finden! :P *verschwindet wieder im Verborgenen*
glg Eponine


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