Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Who knows who you are? - Schleichende Angst

von Eponine

Hallo!
Ich melde mich mit einem neuen Kapitel zurück. Die Stellen, die euch hier bekannt vorkommen, wurden aus HP VII entnommen, die Kapitel "The Final Hiding Place" und "The Sacking of Severus Snape", aber das wird euch beim Lesen ohnehin auffallen.

maggie321: wieder ein kapitel für dich! danke, dass du mir die treue hältst und mir immer wieder reviews schreibst *hug* oh... bei so viel lob werde ich ja ganz rot :) ich hoffe, dass auch dieses kapitel dir gefällt!

jetzt sind wir wieder auf gleichem Stand wie bei ff.de und auf das nächste Kapitel werdet ihr warten müssen, bis mein besuch wieder weg ist (12.4.)
Ich wünsch euch jetzt schon mal schöne Ostern!!!
Und viel Spaß beim Lesen!


-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-


Schleichende Angst

Nach den Osterferien wurde es wieder lebhafter im Schloss. Draco Malfoy war ebenfalls wieder da. Morgaine traf ihn Mitte der ersten Schulwoche nach den Ferien. Ihr Cousin war noch blasser als sonst, unschöne Schnitte zierten seine Wangen.
Sie wusste, dass er über Ostern in Malfoy Manor gewesen war. Und so lag für sie die Vermutung nahe, dass Draco Lord Voldemorts Zorn zu spüren bekommen hatte. Sie selbst hatte ja mitbekommen, wie dieser in seiner Wut alle gefoltert hatte, die in seiner Reichweite gewesen waren und da hatte Draco nun mal dazugehört. Er selbst hatte auf ihre Fragen nicht geantwortet.
Draco sah – gelinde gesagt – schrecklich aus.
Doch Morgaine wusste, dass sie ebenfalls nicht gerade gesund wirkte. Schlank war sie immer schon gewesen, doch nun war sie sehr dünn und hatte auch noch dunkle Ringe unter den Augen. Den Schnitt auf ihrer Wange hatte Snape glücklicherweise schnell heilen können. Es kostete sie sehr viel Kraft, diesen extrem starken Okklumentikwall den ganzen Tag aufrecht zu erhalten.
Dazu kam noch der Berg an Hausaufgaben und anderen Übungen, die sie zu erledigen hatten und die ihnen täglich vor Augen führten, dass die ZAGs nicht mehr fern waren.
Morgaine vergrub sich in Arbeit. Lieber wollte sie jede Minute jeden Tages mit Lernen verbringen, als dass ihre Gedanken die Zeit bekämen, sich Themen zuzuwenden, die sie selbst lieber vergessen würde.
Diese Strategie klappte auch ganz gut – tagsüber.
In der Nacht jedoch wurde das Mädchen, obwohl sie sich sehr bemühte, auch da ihren Geist mittels Okklumentik zu schützen, immer noch von Albträumen geplagt, manchmal sogar dann, wenn sie den Trank des traumlosen Schlafes eingenommen hatte.
Iuno und Lucas hatten sich ihr angeschlossen, und so verbrachten die drei viel Zeit in der Bibliothek, während draußen das Wetter schöner und wärmer wurde und die Natur ganz offen den Frühling zeigte.

Am letzten Tag im April, einem Donnerstag, gönnte sich Morgaine das erste Mal seit zweieinhalb Wochen eine Lernpause und ging nach draußen auf die Schlossgründe, hinunter zum Schwarzen See, dessen Ufern heute beinahe ausgestorben waren. Man merkte, dass die Prüfungszeit nahte.
Iuno und Lucas hatten sich zusammen zurückgezogen und Morgaine genoss es, den Nachmittag nur für sich zu haben.
Sie lehnte sich mit dem Rücken gegen eine Trauerweide und zog die Schuhe aus. Die Sonnenstrahlen wärmten ihre Zehen, das Gras kitzelte ihre nackte Haut. Über ihrem Kopf zwitscherten ein paar Vögel und alles in allem hätte es so friedlich sein können.
Wenn nicht…
Doch Morgaine riss ihre Gedanken energisch von allem Dunklen los. Sie wollte den heutigen Tag einfach nur genießen! Die Wärme lullte sie ein, schläfrig lächelte sie vor sich hin.
Da fiel ein Schatten auf sie. Träge hob sie den Kopf…
…um im nächsten Augenblick mit einem Schlag hellwach zu sein.
Scharlachrote Augen bohrten sich in die ihren, sein Mund war geringschätzig verzogen. „Was sitzt du hier so faul rum?“ Seine Stimme bewirkte, dass sich ihre Nackenhaare aufstellten. „Hast du geglaubt, in der Sonne würde ich dich nicht finden? Ich bin kein Vampir, weißt du… aber jetzt, wo du vor mir sitzt…“ Mit Hilfe seines Zauberstabes zog er sie in die Höhe, bis sie aufrecht vor ihm stand und ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte, unfähig, ein Wort herauszubringen.
Morgaine blinzelte heftig, vielleicht würde er sich dann ja in Luft auflösen. Doch leider schien er aus Fleisch und Blut zu sein. Denn er packte sie hart an den Schultern und beugte sich ganz nahe zu ihr herunter. Sie zuckte zurück.
„Da du dich mir nicht anschließen willst… werde ich dich aus dem Weg räumen.“ Und bevor Morgaine auch nur ein Wort sagen konnte, hatte er den Zauberstab mit einem Ruck auf sie gerichtet. „AVADA KEDAVRA!“
Morgaine fühlte, wie sie etwas genau an der Brust traf. Sie spürte, wie sie fiel, schrie und fuchtelte mit den Armen in der Luft.
Sonnenlicht blendete sie und sie riss die Augen weit auf.
Keuchend lag sie eine Weile auf dem Rücken und starrte in das Blätterdach über ihr, während langsam die Gewissheit einsickerte, dass das alles nur ein Traum und Voldemort nie hier gewesen war. Auf ihrer Brust lag ein Ast, den offensichtlich einer der Vögel herunter geworfen hatte und sie dadurch zu Boden gerutscht war.
Voldemort wollte sie also … umbringen?
Quatscht, Morgaine. Du hast geträumt! Träume spiegeln deine Ängste wider, nicht die Realität.
Doch sie konnte sich nicht so ganz davon überzeugen und beschloss, nachdem sie sich nach über einer halben Stunde endlich beruhigt hatte, in die Bibliothek zurückzukehren und ihre im Kreis wirbelnden Gedanken durch Lernen zum Schweigen zu bringen.

-.-.-.-.-.-

Es war der erste Mai und im nahen Dorf hatten alle Geschäfte geschlossen – der Tag der Arbeit. Die Mittagssonne brannte für die Jahreszeit relativ warm auf die Landschaft hinab, doch all das nahm Lord Voldemort nicht wahr.
Er registrierte auch nicht, wie die Todesser um ihn herum aufgeregt tuschelten und Vermutungen anstellten. Fassungslos starrte er auf Bellatrix, die ihm soeben eine sehr unerfreuliche Nachricht überbracht hatte. „Bring die Kreatur zu mir!“, hauchte er und seine Stimme ließ die Temperatur im Raum um einige Grad sinken.
All seine Gedanken galten jener Nachricht: dass jemand in das Verlies der Lestranges eingebrochen war. Wenn das wahr wäre, dann, bei Merlin… aber daran wollte er nicht denken.
Er stand in einem schwach beleuchteten Raum hinter dem Salon von Malfoy Manor, rund um ihn herum hatten sich die Todesser in einem Halbkreis aufgebaut, auf dem kalten Steinboden vor ihm kniete ein Kobold, den Bellatrix soeben hereingestoßen hatte, die großen Augen in Panik weit aufgerissen. „Was hast du mir gesagt?“ Seine hohe, kalte Stimme, in der sein ganzer Zorn und seine nicht zu unterdrückende Angst mitschwangen, hallte von den Wänden wider.
Die Kreatur bebte am ganzen Körper. „M-My Lord“, stammelte sie. „M-My Lord, wir h-haben versucht, sie zu s-stoppen… B-Betrüger, My Lord, s-sind i-in das V-Verlies der Lestranges eingebrochen…“
Die Wut und Angst schienen seine Kehle zuzuschnüren, denn als der Dunkle Lord wieder sprach, klang er gepresst: „Betrüger? Was für Betrüger? Ich dachte, Gringotts hätte seine eigenen Mittel, Hochstapler aufzudecken. Wer waren sie?“
„E-es war… es w-waren … der Potter-Junge u-und zwei K-Komplizen…“
„Und was haben sie genommen?“, brüllte Voldemort. Er spürte, wie eine Welle von Panik ihn zu überschwemmen drohte. „Sag es mir! Was haben sie genommen?“
Der Kobold zitterte nun so sehr, dass er kaum noch sprechen konnte. „E-e-einen k-kleinen, g-goldenen K-Kelch, M-My L-Lord…“
Der Schrei, der sich nun seiner Kehle entrang, war nicht mehr als menschlich zu betrachten, Voldemort schrak fast selbst davor zurück; er war halb wahnsinnig vor Angst, fieberhaft überlegte er hin und her. Das konnte nicht wahr sein, es war unmöglich. Der Kobold musste gelogen haben! Niemand hatte je davon gewusst, also… wie war es möglich, dass der Junge, der Junge!, sein, Lord Voldemorts, Geheimnis hatte aufdecken können?
Sein Zauberstab peitschte durch die Luft: „AVADA KEDAVRA!“ Grünes Licht erhellte den düsteren Raum, der Kobold rollte tot zur Seite. Die Todesser stolperten zurück, blanker Horror zeichnete sich auf ihren Gesichtern ab.
Auf dem schnellsten Weg zur Türe stießen Bellatrix und Lucius einige ihrer Todesserkollegen zur Seite, andere schlossen sich den beiden an und stürmten Hals über Kopf aus dem Raum. Die, die es nicht schnell genug schafften, fielen Voldemorts maßloser Raserei zum Opfer, die grünen Blitze erhellten die grausame Szenerie.

Schließlich stand Lord Voldemort alleine und schwer atmend zwischen all den Toten und lief, einem gefangenen Tier gleich, unruhig auf und ab, auf und ab, während seine Gedanken um seine Schätze kreisten, seine Garanten für die Unsterblichkeit.
Das Tagebuch war zerstört und der Kelch gestohlen worden. Doch was, was wenn der Junge über die anderen Bescheid wusste? Konnte er es wissen, konnte es sein, dass er schon gehandelt und mehr von seinen Horkruxen gefunden hatte? Steckte Dumbledore hinter all dem? Dumbledore, der ihn schon immer verdächtigt hatte, Dumbledore, der auf seinen, Lord Voldemorts, Auftrag hin ermordet wurde, Dumbledore, dessen Zauberstab nun der seine war… Unwillkürlich umklammerten die langen, weißen Finger den Holzstab fester. Dumbledore, den nicht einmal der Tod ruhigstellen konnte, sondern der nun durch den Jungen handelte… der Junge…
Voldemort blieb ruckartig stehen und starrte eine der Leichen an, ohne sie zu sehen. Doch sicherlich hätte er, der Fürst der Finsternis, es gespürt, wenn der Junge einen seiner Horkruxe zerstört hätte – oder? Er, Lord Voldemort, der größte Zauberer von allen, der mächtigste, der Mörder von Dumbledore und so vielen anderen, namenlosen, unwichtigen Menschen; er hätte es doch sicherlich gemerkt, gespürt, wenn er, der Wichtigste und Wertvollste, angegriffen und verstümmelt worden wäre?
Ein anderer Gedanke kam ihm und er nahm sein Herumtigern wieder auf. Es stimmte, er hatte es nicht gemerkt, als das Tagebuch zerstört wurde, aber da war er auch ein Nichts gewesen, ein körperloses Seelenstück. Sicherlich würden die anderen Horkruxe sicher in ihren Verstecken liegen. Doch er musste sicher sein… mit dem Fuß stieß er die Leiche des Kobolds zur Seite.
Bilder zogen vor seinen Augen vorüber. Der See, die Hütte, Hogwarts…
Die Hütte! Er wurde etwas ruhiger. Da niemand von seiner Verwandtschaft mit den Gaunts wusste, die er sehr sorgfältig verschwiegen hatte – erfolgreich, schließlich war er nie mit diesen Morden in Verbindung gebracht worden – war es sehr unwahrscheinlich, dass der Junge den Ring gefunden haben könnte.
Und wie hätte irgendjemand von der Höhle erfahren sollen? Und selbst wenn – der Schutz, mit dem er sie umgeben hatte, war nicht zu überwinden.
Was die Schule betraf – er war der einzige, der wusste, wo der Horkrux dort versteckt war. Denn er war auch der einzige, der die tiefsten Geheimnisse des Schlosses hatte ergründen können.
Und dann war da noch Nagini. Die Schlange würde nun immer bei ihm bleiben müssen und nicht mehr auf irgendeine Mission geschickt werden können.

Erneut blieb Voldemort stehen und stieß einen toten Körper, der ihm im Weg lag, beiseite. Doch um sicherzugehen, um vollkommen sicher sein zu können, musste er zu jedem Geheimversteck zurückkehren und den Schutz um jeden Horkrux herum verstärken, verdoppeln. Dies musste er alleine erledigen, genau wie die Suche nach dem Elderstab.
Welchen Ort sollte er zuerst aufsuchen?
Grübelnd begann der Dunkle Lord wieder, seine Runden zu drehen. Dass er dabei auf die Hand des toten Kobolds trat, deren Knochen mit einem hässlichen Knirschen brachen, bemerkte er nicht.
Ein wenig der alten Angst kehrte zurück, als ihm einfiel, dass Dumbledore seinen zweiten Vornamen gekannt hatte und ihn somit in Verbindung mit den Gaunts gebracht haben könnte. Die verlassene Hütte war vielleicht das unsicherste Versteck, und dort sollte er zuerst hingehen…
Dass der See entdeckt worden war, war schlichtweg unmöglich… obwohl immer noch die Möglichkeit bestand, dass Dumbledore, immer wieder der verfluchte Dumbledore!, von einigen seiner frühesten Missionen gegen die Muggel durch das Waisenhaus wusste.
Und Hogwarts… doch er wusste, dass der dortige Horkrux sicher aufgehoben war. Potter konnte niemals ungesehen nach Hogsmeade gelangen, geschweige denn in das Schloss! Dennoch – er würde sicherheitshalber Snape darüber Kenntnis setzen, dass der Junge eventuell versuchen könnte, nach Hogwarts zurückzukehren. Den Grund brauchte der Schulleiter nicht zu erfahren. Schließlich hatte es sich als großer Fehler herausgestellt, Bellatrix und Lucius zu vertrauen. Dadurch hatte sich sein Grundsatz nur wieder bestätigt: es war unklug, überhaupt jemandem zu vertrauen!
Lord Voldemort verließ den Raum, Sekunden später stand er im dunklen Garten, wo der Brunnen trotz der miesen Stimmung fröhlich vor sich hinplätscherte. Er unterdrückte den Wunsch, den Brunnen in die Luft zu sprengen, sondern begnügte sich damit, Nagini auf Parsel zu rufen. „Komm zzzzu mir, wir müssssssen verreisssssssen!“
Die weiße Schlange glitt aus den Büschen und schlang sich um seine Schultern, nachdem sie ihm – wie jedes Mal – zugezischt hatte: „Ich hassssssse apparieren, dasssssss weißßßßt du!“
Dann disapparierte er, die alte Hütte der Gaunts als Ziel.

-.-.-.-.-.-

Erst nachdem sie ihn in den Garten stürmen, die Schlange rufen und dann disapparieren sah, traute sich Bellatrix wieder aus ihrem Versteck hervor. „Weißt du, was mit dem Dunklen Lord los war?“, wollte sie von ihrem Schwager wissen, der sein zerzaustes Haar glatt strich.
„Keine Ahnung. Der gestohlene Kelch muss wohl wichtig gewesen sein“, entgegnete Lucius und spähte in den Spiegel, der an der Wand des Flures hing.
Bellatrix verdrehte die Augen. „Na, darauf hätte ich auch alleine kommen können, du Genie!“ Es wurmte sie, dass er sie nicht eingeweiht hatte, viel mehr, als sie es vor sich selbst jemals zugeben wollte. Und noch mehr als das entsetzte sie das Verhalten des Dunklen Lords. Natürlich, er hatte auch früher schon Todesser umgebracht, doch dies geschah meist als Bestrafung. Niemals hatte er wahllos seine Anhänger getötet, in haltloser Raserei.
Und am allermeisten war sie sich schmerzhaft der Tatsache bewusst, dass sie ihn erneut enttäuscht hatte. Sie hatte das Desaster um Ostern herum wieder gutmachen wollen und sich dadurch, dass dieser Kelch verschwunden war, nur noch mehr in die Scheiße geritten. Auch wenn es nicht ihre Schuld war, dass der Kelch gestohlen worden war…
Zusammen mit Lucius, Rodolphus und Rabastan begab sie sich nach unten in den Raum, den sie vor kurzem fluchtartig verlassen hatte.
Entsetzt starrten die ansonsten so hartgesottenen Todesser auf die vielen Leichen. Bellatrix erschauerte, als sie gewahr wurde, dass die toten, glasigen Augen George Goyles sie fixiert zu haben schienen. Es war etwas anderes, Unbekannte umzubringen. Aber diese Menschen, hier, die hatte sie alle gekannt…
Nun ja, hier musste sie durch! Bellatrix biss die Zähne zusammen. „Auf geht’s Jungs, packen wir’s!“. rief sie ihren drei Begleitern zu.
Zusammen machten sie sich daran, die Toten aus dem Raum zu schaffen und in dem Wald, der zum Anwesen der Malfoys gehörte, zu verscharren. Den Körper des Koboldes warfen sie auf den Müll; er war es nicht wert, bei Zauberern zu liegen.
Die Blicke, die Rodolphus ihr hin und wieder zuwarf, bemerkte Bellatrix nicht.
Erst später am Abend – der Dunkle Lord war immer noch nicht zurückgekehrt – packte Rodolphus seine Frau am Oberarm und zog sie in eine dunkle Nische im dritten Stock. „Und trotz alledem stehst du noch auf IHN?“, zischte er ihr ins Ohr.
Bellatrix zappelte in seinem Griff. „Lass mich los.“ Ihre Stimme klang so eiskalt, dass Rodolphus seine Hand zurückzog.
„Du lässt dich also weiterhin von ihm vögeln, ja?“, bohrte er nach.
„Das geht dich überhaupt nichts an“, schnappte Bellatrix.
„Nach alledem, was heute geschehen ist, dachte ich…“
„Nein, du denkst nicht, das ist ja das Problem!“, fiel Bellatrix ihm brüsk ins Wort. „Und zu deiner Frage – soll das heißen, dass du den Dunklen Lord in Frage stellst?“ Ihre dunkelbraunen Augen funkelten angriffslustig. „Wenn das so ist – dann muss ich ihm das melden!“
„Das ist nicht der Fall, das weißt du!“, warf Rodolphus hastig ein. „Ich wollte nur… egal, vergiss es! Ich sehe schon, du bist immer noch so verbohrt wie bei unserem letzten Gespräch!“ Und mit diesen Worten ließ er sie stehen.
Bellatrix rauchte vor unterdrückter Wut. Sie zielte mit dem Zauberstab zwischen Rodolphus‘ Schulterblätter und war drauf und dran, einen tödlichen Fluch auszusprechen, doch dann riss sie sich energisch zusammen. Wenn sie ihn tötete, dann hätte auch sie ihr Leben verwirkt, das wusste sie. Die Warnung des Dunklen Lords nach ihrem letzten Ausraster klang noch deutlich in ihren Ohren nach.
Die Todesserin verschwand in ihrem Zimmer, wo sie die Stirn gegen die kühle Fensterscheibe lehnte.
My Lord! Ihr fehlt mir so sehr…

-.-.-.-.-.-

Etwa zur selben Zeit, im hohen Norden Schottlands, machte sich Morgaine gerade Bettfertig. Sie hatte den ganzen Tag mit lernen und Hausaufgaben-Erledigen verbracht und fühlte sich nun ausgelaugt. Außerdem hatte sie leichte Kopfschmerzen.
Aber Morgen würde Wochenende sein, der zweite Mai! Da freute sie sich schon darauf, vor allem da sie und Iuno einen längeren Spaziergang machen und nach Frühlingsboten Ausschau halten wollten. Aymara hatte nämlich behauptet, die ersten Veilchen gesehen zu haben und nach denen wollten die beiden Freundinnen suchen.
Morgaine trank einen Schluck des Schlaftrankes und richtete sich die Polster und Decken bequem her. Keine fünf Minuten später war sie tief eingeschlafen.
Und trotz des Trankes träumte sie…
Sie stand in einer alten, halb verfallenen Hütte und starrte mit wachsendem Entsetzen auf die Stelle, wo er hätte verborgen sein sollen. Doch da war nichts und der schreckliche Fluch, mit dem sie ihr Versteck geschützt hatte, war gebrochen worden.
Wut, heiß und lodernd, ergriff von ihr Besitz. Mit einem einzigen Zauber ließ sie die Hütte in die Luft fliegen. Als die zerborstenen Bretter sowie Splitter und Holzstaub auf sie herunter regneten, schloss Morgaine die Augen. Der Schutt begrub sie unter sich und ihr ging die Luft aus. Hustend rang sie nach Atem, als sie spürte, wie zwei Hände sie ergriffen und herauszogen.
Als sie die Augen öffnete, blickte sie in ein altes, gütiges Gesicht.
Caitriona stand vor ihr und lächelte sie an. Sofort wurde Morgaine warm ums Herz. „Meine kleine Morgaine…“ Caitriona küsste das Mädchen auf die Stirn. „Du hast so vieles ertragen müssen und nun wird deine Stärke noch einmal gefordert werden, diesmal noch viel mehr!“
„Caitriona… was machst du hier?“, murmelte Morgaine verwirrt, während ihre Hände die der alten Frau fest umklammert hielten.
Diese lachte leise. „Habe ich dir nicht versprochen, immer bei dir zu sein, auch wenn du mich nicht immer wahrnehmen wirst? Nun bin ich gekommen, weil du mich brauchst… du wirst stark sein müssen, a ghaiol, aber denke immer daran, dass du nicht alleine sein wirst! Ich stehe hinter dir, und auch deine Familie. Die, die wir liebten, werden niemals ganz von uns gehen. Behalte das im Kopf, a ghaiol. Ich werde über dich wachen.“
Caitriona küsste Morgaine noch einmal auf die Stirn, dann löste sie sich auf.
Verwirrt stand das Mädchen auf den Klippen an einer der wilden Küsten Schottlands, während unter ihr das Meer tobte.
Dann schrak sie aus dem Schlaf hoch und starrte in die Dunkelheit, die sie umgab.
Caitriona…
Ein Lächeln stahl sich auf Morgaines Lippen. Dann drehte sie sich um und schlief wieder ein, diesmal traumlos.

-.-.-.-.-.-

Lord Voldemort erschien direkt vor der halb verfallenen Hütte der Gaunts aus dem Nichts. Auf seinen Schultern bewegte Nagini ihren Kopf hin und her, so als würde sie sich schütteln. Sie hattse es zu apparieren. Dann glitt sie von seinen Schultern hinab ins kühle Gras, das vom Tau der Nacht bereits feucht war.
Äußerst aufmerksam näherte sich der Dunkle Lord dem Gebäude. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs ließ er die Türe aufschwingen und spähte hinein.
Es war keine Veränderung zu bemerken.
Lord Voldemort trat ein und ging flotten Schrittes genau auf die Ecke schräg gegenüber der Tür zu. Dort, in dem niederen Balken, der das Dach stützte, durch das der Mond hereinschien, sollte der Ring liegen. Doch da lag nichts.
Fassungslos starrte er auf die leere Stelle, während das Blut in seinen Ohren rauschte und kalte Angst ihn ergriff.
Seine größte Furcht hatte sich bewahrheitet: der Junge hatte sein Geheimnis herausgefunden und sich daran gemacht, seine Horkruxe zu zerstören. Oder war das nur ein Zufall und Dumbledore war hier am Werk gewesen…? Diese kleine Chance blieb noch.
Doch der Gedanke, dass jemand anderer seine schmutzigen Hände an seine, Lord Voldemorts, wertvollsten Gegenstände gelegt hatte, machte ihn rasend vor Zorn. Er verließ die Hütte, die Wut machte ihn blind. Nur ein einziger Fluch war notwendig, dann flog das unselige Gebäude in die Luft.
„Nagini, komm, wir reissssssen weiter“, zischte Lord Voldemort und die Schlange schlang sich erneut um seine Schultern und disapparierte erneut.
Sekunden später tauchte er auf einer Felsnase direkt unterhalb eines Klippe wieder auf. Unter ihm brandete das Meer mit solcher Wucht gegen den Felsen, dass dieser leicht erbebte. In diesem Moment fühlte er, wie Alecto Carrow ihr Dunkles Mal berührte und Triumph erfüllte sein Herz. Sie hatten den Jungen!
Dann schwang er erneut seinen Zauberstab, diesmal, um in sein bestes Versteck zu gelangen. Blut tropfte von seinem Finger, die Felswand glitt auseinander. Er trat ein, dann rief er das geisterhaft grüne Boot zu sich her rief, einstieg und flott über den dunklen See fuhr.
Wenige Minuten später erreichte er die Insel, verließ das Boot und näherte sich dem Steinbecken, in dem sein Horkrux verborgen war. Eine kalte Furcht hielt ihn eisern umklammert. Mit einem speziellen Zauberspruch ließ er den Trank in dem Becken klar werden und starrte nun auf dessen Boden, wo kein goldenes Medaillon sicher verwahrt lag.
Für einen Moment schien er wie erstarrt, dann überspülten ihn Gefühle wie Angst, Zorn und Hass.
Der Junge war hinter seinen Horkruxen her und hatte angefangen, diese zu zerstören.
Lord Voldemort kehrte dem Steinbecken den Rücken zu, die Schlange zischelte leise in sein Ohr, sprang erneut in das Boot und ließ dieses zurückfahren, schneller diesmal, sodass es nicht lange dauerte, bis es gegen den Untergrund stieß und er aussteigen konnte.
Mit einer mörderischen Wut im Herzen lief der Dunkle Lord auf den Höhleneingang zu. Dort erhob er sich in die Lüfte, um nach Hogwarts zu fliegen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich bin nicht so blöd, mitten im Winter in Edinburgh eine unbeheizte Wohnung zu mieten.
Joanne K. Rowling