Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Who knows who you are? - Cruciatus

von Eponine

Huhu!
Hier kriegt ihr ein neues Kapitel. Hm, ich denke, viel muss ich dazu nicht mehr sagen, der Titel spricht seine eigene Sprache oO

Hm, es amcht mir ja nicht so viel aus... aber wenn ich überhaupt keine Kommis mehr bekomme, ist das Schreiben und Updaten irgendwie nicht mehr so lustig. Will sich nicht mal wer hinter seine Tasta klemmen? dauert auch ned lange!

Dann bleibt mir nur noch: Viel Spaß beim Lesen!!!!!!!!


-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.--.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-


Cruciatus

Prompt wurde Narcissas Körper von einem glühend roten Blitz getroffen und gegen die Wand geschleudert. In unerträglicher Qual zuckten ihre Gliedmaßen hin und her, sie versuchte, sich auf die Lippen zu beißen um nicht zu schreien, doch der Schmerz übermannte sie und ihre Schreie hallten von den Wänden wider.
Schließlich senkte Bellatrix ihren Zauberstab und Narcissa blieb keuchend am kalten Steinfußboden liegen. Sie konnte es nicht fassen, dass ihre älteste Schwester es gewagt hatte, ihr – ein zweites Mal – den Folterfluch an den Hals zu jagen. Und gleichzeitig sah sie in deren Gesicht undbändigen Zorn und blanken Wahnsinn und erinnerte sich mit einem Mal wieder daran, dass Bellatrix unter den Todessern als Königin des Cruciatus galt.
Bellatrix packte ihre Schwester am Kragen, riss sie vom Boden hoch und presste sie gegen die Wand. „Du hast mich belauscht!“, zischte sie giftig. „Du wusstest, dass ich nach dieser Verräterin suchen und sie töten wollte! Du hast mir nachspioniert, um sie dann zu warnen, ich hätte es vorher wissen und handeln sollen!“
„Bella, nein, du täuschst dich!“, versuchte Narcissa zu retten, was nicht mehr zu retten war.
„LÜG MICH NICHT SCHON WIEDER AN!“, keifte die Ältere. Spucketröpfchen sprühten Narcissa ins Gesicht, das ihrer Schwester war hässlich verzerrt.
„Bella…“
„MIR SCHEINT, DU HAST DIE SEITEN GEWECHSELT!“, schnitt ihr Bellatrix das Wort ab. „WAS WIRST DU ALS NÄCHSTES TUN? DICH MIT POTTER VERBÜNDEN???“
„Bella, jetzt hör mir zu!“ Narcissas Stimme klang vor Panik ganz schrill. Wenn die Todesser glaubten, dass sie überwechselte, hatte sie ihr Leben verwirkt, das wusste sie. „Du redest Schwachsinn und das weißt du! Niemals würde ich mich mit Potter oder Seinesgleichen verbünden! Aber Andromeda ist unsere Schwester!“
„NICHT MEHR!“ Wenn Wahnsinn einen Namen hätte, müsste er Bellatrix heißen. „Schon lange nicht mehr, seit sie mit diesem Muggel auf und davon ist!“
„Bella, ich wollte doch nur…“
„Mich davon abhalten, meiner Pflicht nachzukommen, ja ich weiß!“ Dunkelbraune Augen bohrten sich in eisblaue und verengten sich drohend. „Das macht niemand mit mir, auch du nicht! CRUCIO!“
Erneut unmenschliche Schmerzen. Narcissa fiel wieder zu Boden, sie wand sich in Qualen hin und her, ihre Schreie erfüllten Malfoy Manor. Bellatrix‘ Gesicht nahm jenen Ausdruck an, den sie immer hatte, wenn sie ihren Lieblingsfluch ausführen konnte. Sie genoss die Schreie.
Jemand packte sie von hinten an den Schultern. „Bellatrix! Bellatrix hör auf!“ Eine männliche Stimme.
Eine zweite schrie: „Narcissa! Oh mein Gott, Narcissa!“
Rodolphus versuchte, den Zauberstab seiner Frau zu packen, während Lucius die letzten Stufen herauf keuchte und sich mit ins Getümmel warf. Erst mit vereinten Kräften gelang es den beiden Männern, die rasende Todesserin zu überwältigen und ihr den Zauberstab zu entwinden. Während Rodolphus seine wie im Wahn um sich schlagende Frau zunächst mit einer Ganzkörperklammer belegte und sie dann treppabwärts schleifte, beugte sich Lucius über seine bewusstlose Frau. „Narcissa?“

-.-.-.-.-.-

Punkt 20 Uhr stand Morgaine vor den zwei Wasserspeiern, die das Büro des Schulleiters bewachten und wurde von ihnen misstrauisch beäugt. „Du kannst jetzt hinauf“, schnarrte der Linke und die beiden glitten knirschend auseinander. Morgaine betrat die Wendeltreppe, die sich nach oben trug. Dort klopfte sie zaghaft an.
„Herein!“, erklang die Stimme des Schulleiters.
Die Slytherin trat ein. Severus Snape stand mit dem Rücken zu ihr und betrachtete den Himmel vor einem der Turmfenster, der schon vollkommen dunkel war. „Guten Abend, Sir.“
„Setzen.“ Ohne sich umzudrehen deutete Snape auf einen der Sessel. Morgaine gehorchte. Einige Minuten lang sagte niemand etwas, sogar die Porträts rundherum schwiegen. Dann wirbelte Snape so plötzlich herum, dass sie zusammenzuckte, und setzte sich ihr gegenüber.
Nervös verkrampfte Morgaine die Hände im Schoß.
„Es ist ja einige Zeit her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, Miss O’Neill“, begann Snape. „Im letzten Schuljahr haben wir alle notwendigen Lektionen beendet. Ich möchte aber noch einmal überprüfen, ob Sie sich auch wirklich gut im Griff haben. Zur Sicherheit für Schüler und Schule.“
Morgaine blinzelte ihn verdutzt an. Seit wann kümmerte Snape so etwas?
Doch der Schulleiter fuhr unbeirrt fort: „Aufstehen und in Position gehen! Sie wissen, wie es abläuft.“
Nervös erhob Morgaine sich, stellte sich in die Mitte des Raumes und wartete auf weitere Anweisungen.
„Schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich ganz genau auf die Kontrolle! Ich erwarte absolute Aufmerksamkeit und Konzentration!“ Die Slytherin tat, wie geheißen. „Augen wieder auf. Sie werden dieses Tintenfass durch den Raum fliegen lassen, ohne einen Tropfen zu verschütten und dann wieder hier landen lassen.“ Snape deutete auf den Schreibtisch.
Die erste Aufgabe fiel ihr leicht. Die zweite, Snape ungesagt zu entwaffnen, ebenfalls.
Nach und nach meisterte sie jede seiner Übungen, ohne dass ihr ein Fehler unterlief. Doch dann meinte er: „Wollen wir mal sehen, ob Sie mental ebenso gut Kontrolle üben können… Legilimens!“

Morgaine spürte, wie er in ihre Gedanken eindrang. Sofort errichtete sie ihre stärkste Barriere um ihren Geist, doch der Schulleiter war hartnäckig und klammerte sich an der Erinnerung an ihren letzten Traum fest. Die Traumbilder holten sie ein, umhüllten sie, lähmten sie. Doch sie wollte nicht aufgeben!
Verzweifelt griff sie nach ihrer Magie und richtete diese gegen den Eindringling. Ein gewaltiges Krachen holte Morgaine in die Gegenwart zurück. Snape lag in den Trümmern seines Schreibtisches, wo die gewaltige Kraft ihrer Magie in hingeschleudert hatte.
„Jämmerlich, Miss O’Neill!“, kommentierte er säuerlich, während er sich wieder aufrichtete.
Leicht keuchend starrte Morgaine ihn an. „Dazu hatten Sie kein Recht.“ Ihre Magie umgab sie immer noch, sie fühlte sie in ihrem Körper pulsieren, als wäre sie Blut.
Als Snape aufstehe wollte, wurde er von einer neuen Energiewelle wieder umgeworfen. „KONZENTRATION!“, bellte er ungehalten. „Sie müssen die Kontrolle über Ihre Magie wiedergewinnen und nicht so lasch und weich sein wie jetzt! An die Arbeit, Miss O’Neill!“
Morgaine warf ihm einen wütenden Blick zu und die Bücher hinter ihm knallten der Reihe nach auf den Boden.
„MISS O’NEILL!!! BEMÜHEN SIE SICH EIN WENIG!“ Jetzt brüllte Snape. Mühsam rappelte er sich auf und kam näher. „Aufmerksamkeit und Präsenz! Kontrolle und Konzentration! Passen Sie auf, was man zu Ihnen sagt und befolgen Sie die Ratschläge Ihres Lehrers!“
Sie biss die Zähne zusammen und beherrschte sich mühsam. Ganz allmählich verschwand das Pulsieren und die Luft wurde wieder ruhiger.
„Na also!“, schnappte Snape. „Wenn Sie sich zusammenreißen, geht es ja doch!“ Er sah an seiner Nase entlang zu ihr herab. Nach einigen Sekunden des völligen Schweigens, meinte er: „Im Großen und Ganzen beherrschen Sie Ihre Magie. Sie können gehen.“
Morgaine drehte sich um und floh.

-.-.-.-.-.-

Nach ihrem Ausraster hatte Rodolphus seine Ehefrau ins Herrenhaus der Lestranges gebracht und dort eine Apparier-Sperre errichtet, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Den Zauberstab versteckte er ebenfalls, sicher war sicher. Ebenso wie er Bellatrix Beruhigungstränke einzuflößen versuchte und sie nachts einsperrte. Er wollte nicht als Leiche erwachen.
Der Dunkle Lord, der am zweiten Tag persönlich vorbeigeschaut hatte, hatte unter vier Augen mit Bellatrix gesprochen. Danach war es besser geworden. Dennoch wollte Rodolphus seine Frau in nächster Zeit von seiner Schwägerin fernhalten.
Nur zur Sicherheit…
Narcissa war zwei Tage bewusstlos gewesen nach der Attacke ihrer Schwester. Lucius war einem Nervenzusammenbruch nahe gewesen, was Bellatrix, hätte sie ihn gesehen, mit einem abfälligen „Ich wusste, dass er ein Weichei ist!“ kommentiert hätte.
So aber waren Lucius und Narcissa alleine in ihrem Anwesen, ausgenommen einiger Hauselfen und Todesser. Serva, die neue, persönliche Hauselfe der Malfoys, kümmerte sich gut um ihre Herrin, außerdem kam jeden Tag ein Heiler vorbei. Äußerlich hatte Narcissa keinen Schaden genommen, aber psychisch…
Am fünften Tag nach Bellatrix‘ Angriff hatte Narcissa das Bett immer noch nicht verlassen. Apathisch lag sie mit dem Gesicht zur Wand und starrte diese an, ohne etwas zu sehen. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken.
Seit der Dunkle Lord Dracos Tod beschlossen hatte, war in ihrem Leben nichts mehr so wie früher. Ihr Sohn hatte überlebt, dank Severus, und dennoch… In Narcissa hatte sich etwas verändert. Früher dachte sie so wie ihr Mann und dessen Meister, befand dessen Ideale für richtig und erstrebenswert. Aber nun? Eine Welt ohne Gefühle war kalt und trostlos. Und eine Welt, in der Familienbande nichts mehr zählten, grausam und leer.
Andromeda und Bellatrix. So verschieden und doch verwandt. Und sie selbst als jüngste Schwester stand irgendwo zwischen ihnen.
Wie sollte sie es anstellen, damit Bellatrix ihr nicht mehr an die Gurgel wollte und sie Andromeda dennoch nicht verriet? Wenn sie nur wüsste, wie ihre älteste Schwester über ihre Tochter dachte! Narcissa war sich sicher, dass Morgaine Bellatrix nicht so gleichgültig war, wie diese vorgab.
„Mistress Malfoy muss etwas essen“, piepste ein Stimmchen neben ihr und Serva wuchtete ein Tablett auf den Nachttisch.
Missmutig setzte Narcissa sich auf.

-.-.-.-.-.-

Mitte März eroberte der Winter noch ein letztes Mal seinen Platz zurück. Schneestürme heulten um Hogwarts, ließen Fensterscheiben wackeln und Schindeln scheppern. Eine dicke, weiße Decke legte sich über Wiesen, Türme, Bäume, Dächer und verwandelte die Welt in eine Eislandschaft.
Auch im Inneren Hogwarts‘ herrschte eine eisige und düstere Stimmung.
Feine Eiskristalle peitschten den Slytherins ins Gesicht, als sie, dick eingemummelt, von den Gewächshäusern in Richtung Schloss gingen. Morgaine empfand das leichte Brennen beinahe als angenehm. Das hier war eine Naturgewalt, etwas das der Mensch nicht beeinflussen konnte, und sei er noch so mächtig! Das beruhigte sie seltsamerweise.
Die nächste Stunde war Verteidigung gegen die Dunklen Künste. So wurde es zumindest genannt, doch in Wirklichkeit handelte es sich um nichts anderes, als eine Unterweisung in die Dunklen Künste. Genau wie Muggelkunde verpflichtend für alle Schüler.
Amycus Carrow saß bereits an seinem Pult und beobachtete schlechtgelaunt, wie die Schüler nach und nach hereinströmten und sich setzten.
Kaum dass der letzte Slytherin eingetreten und zu seinem Platz gegangen war, da sprang Amycus auch schon auf, ließ die Tür ins Schloss fallen und fixierte die Schüler einen nach dem anderen. „Wir werden uns heute einem weiteren Fluch widmen, der in einem Kampf oder Duell sehr nützlich sein kann“, schnarrte er. Seine Stimme klang ungefähr so angenehm wie das beständige Knirschen einer uralten Türe. „Einen Schlagzauber. Die Informationen findet ihr im Buch auf der Seite 69. Aufschlagen und lesen!“
Widerstrebend öffnete Morgaine das Buch. „Der Prügelfluch bewirkt, dass der Gegner einen starken, magischen Schlag erhält, der ihn sogar bewusstlos machen kann. Je nachdem, auf welchen Körperteil der Zauberstab gerichtet wird, trifft der Fluch das Opfer an der besagten Stelle. Die Stärke des Fluches hängt von der Willenskraft des Zauberers ab. Um den Prügelfluch auszuführen, muss man den Zauberstab in einer peitschenden Bewegung von oben nach unten reißen, ihn sodann auf das Opfer richten und laut: „Caedisse!“ rufen. Der Gegner erhält einen einmaligen, kräftigen Schlag. Vorsicht: nicht an Kindern unter zehn Jahren anwenden, Lebensgefahr!“
Na toll, ein wunderbarer Fluch!, dachte Morgaine zynisch.

Nach fünfzehn Minuten klatschte Amycus Carrow laut in die Hände. „Los, los!“, rief er enthusiastisch. Ihm machte das Ganze auch noch Spaß! „Das wollen wir jetzt gleich ausprobieren. Wenn ich euch aufrufe, kommt ihr heraus und jagt der Person, die ich bestimmen werden, diesen Fluch an den Hals. Mister Andersen!“
Nervös trat Frederic vor. Carrow winkte einen anderen Jungen herbei. Mit zusammengekniffenen Lippen beobachtete Morgaine, wie ihr Klassenkollege dem Ravenclaw-Jungen den Fluch aufhalste und dieser, mit einem lauten Schmerzensschrei, zu Boden ging.
Carrows Augen funkelten begeistert.
Oh, sie wollte…
Nein, das wirst du nicht tun, sonst bekommen wir gehörigen Ärger!
Ist ja schon gut.

Nach und nach musste jeder Schüler den Fluch ausprobieren. Iuno, die links neben Morgaine stand, zitterte leicht.
„Miss O’Neill!“ Tief atmete Morgaine durch, dann trat sie vor. „Du wirst den Fluch an Miss McKinnon ausprobieren.“ Amycus Carrows feistes Gesicht verzog sich zu einem hämischen Lächeln.
Furchtlos starrte das Mädchen ihn an. „Nein“, sagte sie schlicht.
„Was soll das heißen ’Nein‘?“, regte sich Amycus auf.
„Das soll heißen, ich werde den Fluch nicht anwenden“, erwiderte Morgaine.
„Du missachtest meinen Befehl?“ Vor Wut klang Amycus‘ Stimme ganz schrill und dermaßen wie die seiner Schwester, dass Morgaine sich zusammenreißen musste, um nicht zu lachen.
„Richtig. Toll, wie Sie das so schnell begriffen haben!“ Reiß dich zusammen, Mädchen!, schimpfte sie sich in derselben Sekunde. Du bekommst sonst nur noch mehr Ärger!
Haben wir den nicht sowieso schon?
, mäkelte eine andere Stimme.
Klappe!!! Ich hab dich nicht gefragt!
Bedrohlich kam der Todesser näher und starrte in Morgaines Augen. Ohne mit der Wimper zu zucken hielt diese seinem Blick stand, bis schließlich er der erste war, der wegschaute. Wütend fixierte er Iuno. „Gut, dann machst du es eben bei deiner Freundin. Los!“
Ängstlich starrte Iuno ihn an, dann Morgaine, die ihr aufmunternd zulächelte. Mit zitternden Fingern hob Iuno nun ihren Zauberstab, richtete ihn auf Morgaines Brust und sagte: „Caedisse!“
Doch ihre Finger bebten zu stark und so wurde Carrow von dem Fluch getroffen. Er stürzte schwer nach hinten und blieb keuchend liegen, während Iuno vor Entsetzen die Hand vor den Mund schlug. Knurrend rappelte der Todesser sich wieder auf. „Die Stunde ist beendet!“, fauchte er. „Und Sie beide, Sie kommen mit mir mit!“ Und er scheuchte die beiden Freundinnen vor sich her in Richtung Kerker.

Dort schubste er sie in einen leer stehenden Raum und wandte sich, ein fieses Grinsen im Gesicht, an die beiden Mädchen. „Miss O’Neill, zur Strafe werden Sie Ihre Freundin mit dem Cruciatus belegen. Schauen Sie mich nicht so an, ich weiß, dass Sie das können! Los!“
Langsam wandte sich Morgaine Iuno zu, die sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte, nackte Panik im Blick. Gerade wollte sich Morgaine weigern, da geschah es: Los, mach schon!, wisperte eine gierige Stimme in ihrem Kopf. Du willst es doch auch, du kannst es! Das ist dein Erbe! Versuch es, du wirst es mögen!
Aber nein, Iuno ist meine Freundin!
, rief eine andere Stimme dazwischen. Ich werde ihr nicht wehtun!
Pah, Freunde, was bedeutet das schon! Macht ist das einzige, das zählt, wie oft hast du das nun schon zu hören bekommen? Macht ist ein tolles Gefühl… berauschend… erfüllend… Du wirst es mögen!
Nein, ich…
MACH ES!!!

Entschlossen hob Morgaine ihren Zauberstab und richtete ihn direkt auf Iunos Brust. Diese keuchte kurz angsterfüllt auf, dann wich sie so weit zurück, bis sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß.
Amycus Carrow, der das Ganze gierig beobachtete, warf einen Blick in Morgaines Gesicht. Es kam ihm so vor, als sähe er dort in deren schwarzen Augen einen rötlichen Schimmer. Ein Lächeln teilte das Gesicht des Mädchens und mit einem Mal war ihm, als würde er Bellatrix vor sich sehen. Und in diesem Moment begriff er, warum seine Schwester es nicht gewagt hatte, die Kleine mit einem Cruciatus zu belegen.
HÖR SOFORT DAMIT AUF!, brüllte nun eine andere Stimme die erste nieder. DU WIRST KEINEN UNVERZEIHLICHEN FLUCH ANWENDEN! UND SCHON GAR NICHT AN DEINER BESTEN FREUNDIN; HÖRST DU?!?
Als hätte sie sich verbrannt, ließ Morgaine den Zauberstab fallen, stürzte sich auf Iuno und riss sie in ihre Arme.
Amycus Carrow schnaubte wütend. „Ihr habt es nicht anders gewollt“, zischte er zornig. Doch als er seinen Zauberstab heben wollte, begegnete er erneut Morgaines Blick. Er konnte es nicht tun. Es ging einfach nicht. Also schnipste er kurz mit den Fingern, woraufhin zwei junge Männer erschienen, die beide Geröllblöcken glichen. „Crabbe, Goyle.“
Die beiden schlugen die Hacken zusammen und riefen im Chor: „ja, Sir!“
Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, Morgaine hätte gegrölt vor Lachen.
„Diesen beiden Gören hier müssen ein paar Manieren beigebracht werden. Ihr dürft den Cruciatus an ihnen anwenden. Und wehe das funktioniert nicht, dann gibt es Punkteabzug für eure Noten!“
Ein dumpfes Grinsen teilte die Gesichter der beiden Siebtklässler. Ohne Umschweife richtete Crabbe seinen Zauberstab auf Morgaine, Goyle den seinen auf Iuno. „CRUCIO!“, riefen sie beinahe gleichzeitig.
Diesmal wurde Morgaines Körper von jenen Schmerzen getroffen, die ein Folterfluch auslösen sollte. Hart biss sie sich auf die Lippen, bis sie bluteten. Diesen Genuss wollte sie ihnen nicht verschaffen, dass sie dabei auch noch schrie! Iunos Schreie hingegen hallten von den Wänden wider und schnitten in Morgaines Herz.

Als die beiden den Fluch von den Mädchen nahmen, blieb die Rotblonde zitternd am Boden liegen. Morgaine hingegen rappelte sich wieder auf. Sie war viel stärkere Schmerzen gewohnt. Voldemort und Bellatrix beherrschten den Cruciatus nun mal besser als diese beiden Idioten!
„Das soll euch beiden eine Lehre sein, sich mir im Unterricht zu widersetzen!“, keifte Amycus.
Morgaine nickte stumm. Sie hatte ihre liebe Not dabei, die haltlos bebende Iuno vom Boden hochzuziehen.
„Habt ihr verstanden?“, schob der Todesser nach.
„Ja, Sir“, erwiderte Morgaine ausdruckslos.
„Dann verschwindet! Und ihr beide“, er deutete auf Crabbe und Goyle, „bekommt noch ein paar Extrastunden. Das war aber schon sehr gut!“
Morgaine zog Iuno mehr aus dem Raum, als dass diese selber ging. „Komm schon, Iuno… Gleich sind wir in Sicherheit!“, murmelte sie beruhigend.
Endlich waren sie beim Gemeinschaftsraum abgekommen. Sie zog die Freundin durch den Raum und in den Schlafsaal, wo sie die immer noch haltlos zitternde Iuno in ihr Bett legte, hinterher kroch und die Vorhänge zu zog. Sie deckte Iuno sorgsam zu und drückte sie dann an sich.
Iunos Wangen waren tränenüberströmt.
Morgaine erinnerte sich nur zu gut an das erste Mal, dass sie mit dem Cruciatus belegt worden war. Damals hatte sie ebenfalls lange gebraucht, um über die Schmerzen hinwegzukommen. Jetzt bemerkte sie, dass es einfacher war, wenn sie sich um jemanden kümmern musste.
„Ist ja schon gut, Iuno, ist alles gut…“, murmelte sie leise und beruhigend in monotoner Stimme, während sie ihr immer wieder über den Rücken strich. „Sie können uns nichts mehr tun, du bist in Sicherheit, bei mir!“ Bei dir, die ihr fast selbst den Cruciatus auf den Hals gejagt hätte, nörgelte die nervige Stimme.
Schnauze!!! Ich habe mich ja dann dagegen wehren können!
Aber es war knapp, sehr knapp!
Ich weiß!!! Und DU trägst Mitschuld daran! Also halt deine verdammte Klappe!!!

Die Stimme verstummte und Morgaine kuschelte sich enger an ihre Freundin, deren Zittern langsam nachließ.
Leise summte Morgaine ein Schlaflied.
Langsam wurde Iuno ruhiger, dann atmete sie tief ein und aus. Sie war eingeschlafen.
Und über dem Gedanken, dass sie für ihre Freundin alles tun würde, damit ihr nichts geschah, glitt Morgaine ebenfalls in einen unruhigen Schlaf hinüber.


caedo (latein) = faellen, töten, schlagen (caedisse davon abgeleitet)


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton