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Fanfiction

Who knows who you are? - Albträume

von Eponine

hallihallo!
da bin ich wieder mit einem neuen kapitel, diesmal schneller als vorher. *hust*
ich hoffe, es gefällt euch!!! aber lasst mir doch einfach eure meinung dazu da! =)
irgendwie find ich es schade, dass manche leser, die seit beginn dabei sind, sich nicht mehr zu wort melden...
aber naja!

falls das noch irgendwer liest: viel spaß beim lesen!!!!!!!!!!!!!!!! (ohne kommis ist es irgendwie nicht lustig...)
Und nicht vergessen - da unten bzw oben gibt's so einen netten review-button... ;)
Vorsicht - düster!!!!!


-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.--.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-


Albträume

Mitte Februar krochen die Temperaturen über den Gefrierpunkt und ließen Schnee und Eis schmelzen. Frischer Wind schnitt in die Gesichter all jener, die mutig genug waren, ihre warmen Wohnungen zu verlassen und sich dem nassen Wetter zu stellen.
Die vermummte Gestalt eilte die Reihenhäuser des Vorortes entlang. Immer wieder blickte sie sich um, ob ihr auch niemand folgte. Der Schneematsch, der knöcheltief auf dem Gehweg lag, weichte ihren Umhangsaum auf, die schmutzige, kalte Nässe kroch immer höher den Stoff hinauf und machte das Weiterkommen beschwerlich.
Doch die Gestalt hielt nicht inne. Eine hellbraune Locke, die sich in der feuchten Luft noch mehr kräuselte, hing aus ihrer Kapuze.
Erneut wandte sie den Kopf, es war ihr, als hätte sie Schritte gehört, doch als sie sich umsah, war da nichts und niemand außer einer kleinen, rot getigerten Katze, die schnell das Weite suchte. Du wirst noch paranoid und hörst Dinge, die nur in deiner Fantasie existieren, sagte sie zu sich. Dennoch konnte die Gestalt ihren rasenden Herzschlag nicht beruhigen. Es fühlte sich so an, als würden sich unsichtbare Augen in ihren Rücken bohren.
Leichter, eisiger Nieselregen setzte ein und vermischte sich mit der heraufziehenden Dämmerung.
Nach einem kurzen Fußmarsch war die Gestalt beim letzten Haus der Reihe angekommen. Sie stieß das leise quietschende Gittertor auf und durchquerte den inzwischen stockdunklen Vorgarten. Der Kies knirschte unter ihren Schuhen. Als sie bei der Haustüre angekommen war, wühlte sie kurz in ihrem Umhang herum und zog dann einen kleinen, silbernen Schlüssel hervor.
Gerade als sie den Schlüssel ins Schloss steckte und ihn herumdrehen wollte, legte sich ihr eine schmale Hand auf die Schulter, eine zweite erstickte ihren Schrei im Keim und jemand zog sie in die undurchdringliche Finsternis der Büsche neben der Hauswand.

-.-.-.-.-.-

Mit einem Schwingen seines schwarzen Umhangs war Lord Voldemort verschwunden und tauchte, nur Sekunden später, an einem anderen Ort, viele Kilometer weiter südlich, wieder auf. Eine große Ratte suchte laut piepsend das Weite. Angeekelt starrte der Dunkle Lord auf den schmutzigen Asphalt, auf dem sich Regenwasser mit Abfall mischte und zu einer schrecklich stinkenden Brühe gerann.
Schlecht gelaunt zog er sich die Kapuze tiefer ins Gesicht und blickte sich suchend um, um seine Orientierung wieder zu finden.
In der Ferne ragte der Eiffelturm auf, von vielen Lampen elektrisch beleuchtet, damit die dummen Muggeltouristen das hässliche Gebilde auch bei Nacht ansehen konnten. Vergeudetes Geld… Doch er war nicht hier, um sich darüber Gedanken zu machen.
Neben ihm gluckerte die Seine vor sich hin; vom Regen angeschwollen und reißend schoss braunes Wasser an ihm vorbei. Ein Geruch nach Fäulnis und Schimmel drang ihm in die Nase und stach dort unangenehm.
Schnell verschwand er in der nächsten Gasse. Lautlos huschte er an schmutzig verklebten Fensterscheiben vorbei, die die Gasse nur spärlich erleuchteten. Mit jedem Schritt musste er seine Schuhe aus dem Schlamm ziehen, was ein schmatzendes Geräusch mit sich zog, bei dem sich seine Nackenhaare aufstellten.
Vor einem kleinen, unscheinbaren Häuschen, das ein wenig zurückgesetzt von den anderen dastand, hielt er an. Eugénie DuRouge stand auf einem verwitterten Schild an der Eingangstür, die von zwei Glühbirnen in ein schwaches Rotlicht getaucht wurde.
Der Dunkle Lord verzog seinen lippenlosen Mund zu einem freudlosen Lächeln. Also war auch dieses Freudenhaus im Laufe der letzten Jahrzehnte, seit er es das letzte Mal besucht hatte, verfallen und die Mädchen waren Eugénie davongelaufen. Umso besser, dann würde es keine lästigen Zeugen geben, denen er sich entledigen musste!
Mit einem Schlenker seines Zauberstabs krachte die Türe auf.

Im Inneren des Hauses ertönte ein spitzer Schrei. Glas zerschellte, dann erklangen trippelnde Schritte. Im düsteren Flur erschien eine zu schnell gealterte Frau, deren einst schöne, blonde Locken schlaff herunterhingen und deren eins berühmtes Gesicht, mit dem sie Scharen von Freier angezogen hatte, voller Falten und viel zu stark geschminkt war.
Als sie ihn erblickte, wollte sie losschreien, doch er belegte sie mit einem Silencio und trat lautlos ein. „Eugénie… die Zeit ist dir nicht gnädig gewesen.“ Seine Stimme klang kalt und emotionslos. „Du hast dich stark verändert, seit ich dir im Januar 1966 meinen letzten Besuch abgestattet habe!“
Die ehemalige Puff-Mutter starrte ihn verständnislos an.
„Und deine Mädchen? Alle weg? Wann sind sie fortgerannt? Aber egal… es scheint, du erinnerst dich nicht mehr an mich? Nun ja, nach meiner Wiedergeburt hab ich mich stark verändert und meinen alten Namen vollständig abgelegt.“ Beim Anblick ihres immer noch ratlosen Gesichts lachte er kurz und freudlos auf. „Aber ich erinnere mich noch sehr gut an dich… wie du immer vor Lust geschrien und dich unter mir gewunden hast, wenn ich dich gefickt habe! Früher hieß ich Tom Riddle, heute werde ich Lord Voldemort genannt, Eugénie!“
Jähes Verstehen blitzte in ihren Augen auf, doch er verhinderte ihren Fluchtversuch mit einem lässigen Schnipsen seines Zauberstabs. „Erinnerst du dich?“, zischte er leise, während er sie an einen Sessel fesselte. „Ich werde jetzt den Silencio von dir nehmen. Aber Schreien nützt nichts, niemand kann dich hören!“
Ja, Eugénie erinnerte sich. Niemand kann dich hören. Das hatte er ihr damals auch immer gesagt, wenn er sie mit seinen perversen und sadistischen Sexpraktiken gequält hatte. Doch sie hatte ihn immer wieder empfangen, denn seine Bezahlung war königlich gewesen. Aber was wollte er jetzt, nach so vielen Jahren, von ihr?
„Du erinnerst dich sicherlich an einen weiteren Stammkunden von dir, vor meiner Zeit… doch ich habe sein Foto gesehen, hier bei dir in deinem „Arbeitszimmer“. Und du wirst mir sagen, wer er ist…“ Lord Voldemort zog aus seiner Umhangtasche das Foto des Diebes hervor, das er in Bathilda Bagshots Zimmer gefunden hatte. „Wer ist das?“
Eugénie starrte das Foto an. Es sagte ihr nichts. Sie zuckte mit den Schultern.
„Brauchst du ein wenig Hilfe, um dein Gedächtnis aufzufrischen? CRUCIO!“
Noch nie gekannte Schmerzen bemächtigten sich ihres Körpers, sie schrie und schrie, die Fesseln schnitten tief in ihr Fleisch.
Schließlich senkte er seinen Zauberstab und fragte erneut: „Wer ist das?“
Angestrengt durchforstete sie ihre Erinnerung, doch ihm ging das zu langsam und er jagte ihr einen weiteren Cruciatus an den Hals. Keuchend vor Schmerzen hing sie in den Seilen. „Nun?“
Dieses eine Wort genügte, um ihr Schauer über den Rücken laufen zu lassen. „G-Gellert G-Gr-Grindelwald“, stieß Eugénie hervor. „Er w-war hier Stammkunde, allerdings nicht bei meinen M-Mädchen sondern beim e-einzigen J-Jungen, d-den ich h-hatte. Bis er 1945 a-auf einmal n-nicht mehr aufgetaucht ist.“
Doch wenn sie glaubte, damit ihr Leben gerettet zu haben, hatte sie sich getäuscht.
Wut verzerrte das Gesicht des Dunklen Lords zu einer hässlichen Fratze. „AVADA KEDAVRA!“, schrie er. Eugénies Körper fiel schlaff in sich zusammen. Dann rauschte er hinaus in die Nacht und disapparierte.

-.-.-.-.-.-

„Spinnst du, hier so einfach beim Haus deiner toten Schwiegereltern aufzutauchen?“, zischte ihr eine weibliche Stimme ins Ohr. Die Gestalt zuckte zusammen und versuchte, sich aus dem festen Griff ihres Angreifers zu befreien. „Sie weiß davon und wartet doch nur darauf, dich zu erwischen, ich habe sie gestern gehört!“
„Cissy!“ Kaum dass die Angreiferin ihr Opfer losließ, da hatte sie auch schon die Spitze von dessen Zauberstab an der Kehle. „Was fällt dir ein, mir nachzuschnüffeln? Willst du mich ihr etwa ausliefern?“
„Nein, nein, natürlich nicht!“ Die Jüngere schluckte hart. Das Gesicht ihrer Schwester hatte einen mörderischen Ausdruck angenommen. „Ich wollte dich warnen. Bellatrix hat gestern davon gesprochen, hierher zu kommen, und deshalb…“
„…deshalb kommst du einfach hierher und erschreckst mich zu Tode?“ Andromeda presste Narcissa mit ihrer freien Hand gegen die Hausmauer. „Woher soll ich wissen, dass du mich nicht anlügst? Dass du ihr nicht die Arbeit abnehmen und selbst den Ruhm einheimsen möchtest, den meine Ermordung sicherlich mit sich bringen würde?“
„D-das hatte ich nie im Sinn und das weißt du!“
Andromeda brachte ihr Gesicht noch näher zu dem ihrer jüngeren Schwester. „In diesen Zeiten weiß ich nicht mehr, was ich denken und wem ich glauben soll!“, zischte sie hart.
„D-Dromeda, ich wollte dich warnen!“ Eindringlich blickten eisblaue Augen in haselnussbraune. „Bellatrix ist jedem Tag mehr und mehr dem Wahnsinn verfallen und zumindest du…“ Sie brach ab. „Ich meine, wir sind doch immer noch Schwestern, oder…?“
„Schwestern, pah! Das waren wir einst.“ Andromeda spuckte aus. „Bist du bereit, deine Aussage prüfen zu lassen?“, wollte sie dann wissen und fixierte Narcissa scharf, die sich unbehaglich wand. „Oder bist du doch nicht so ehrlich, wie du tust?“ Sie sah förmlich, wie die Jüngere mit sich rang.
„Okay“, gab diese schließlich ihre Einwilligung. „Verwende Okklumentik, wenn du mir dann glauben kannst.“ Narcissa schloss die Augen.
Langsam und vorsichtig hob Andromeda ihre Hand und berührte Narcissas Schläfe. Beinahe hätte sie sie sofort wieder weggerissen bei dem elektrischen Schlag, den sie dabei bekam. Es war das erste Mal seit Jahrzehnten, dass die Schwestern sich berührten. „Legilimens!“, murmelte die Ältere. Vor ihrem inneren Auge spielte sich die Szene ab, die Narcissa gestern mit Bellatrix erlebt hatte.

„…weiß, dass sie sich im leer stehenden Haus ihrer nichtsnutzigen Schwiegereltern verkrochen hat, mögen sie in der Hölle schmoren! Und sobald ich die Gelegenheit dazu finde, werde ich dorthin apparieren und sie mir holen! Damit wäre dann ein Anfang gemacht, diesen Schmach bringenden Zweig unserer Familie auszulöschen!“, verkündete Bellatrix gerade.
„Das hört sich nach einem guten Plan an“, erwiderte eine schleimige Stimme.
„Dich hat keiner gefragt, du Ratte!“, keifte Bellatrix. „RAUS!“
Hastiges Trippeln, das Zuschlagen einer Türe, dann: „Nun, meine Liebe… Wenn dir das gelingt, kannst du dir meiner Belohnung sicher sein!“, war nun eine kalte und doch samtene Stimme zu hören.
„Danke, My Lord.“ Nach einem kurzen Moment der Stille trat Bellatrix aus der Tür. Fast sofort erblickte sie die Lauscherin. „Cissy.“ Der Ton war so eisig, dass Narcissa das Blut gefror. „Was machst du hier?“
„Ich… ich habe dich gesucht“, flunkerte sie wild. „Rodolphus hat nach dir gefragt und ich dachte, es sei vielleicht wichtig und deshalb…“
„Lüg mich nicht an!“, fauchte die Ältere.
„Frag ihn doch!“, keifte Narcissa zurück und hoffte im Stillen, dass ihr Schwager wirklich nach seiner Gattin gefragt hatte, sonst würde sie…
„Wenn du mich anlügst, wirst du es bitter bereuen!“, beendete in diesem Augenblick Bellatrix Narcissas Gedanken. „Und jetzt hau ab!!!“


Andromeda nahm ihren Zeigefinger von Narcissas Schläfe. „Wann wollte sie kommen?“, flüsterte sie.
„Ich weiß es nicht. Aber in den nächsten Tagen, soviel ist sicher. Der Dunkle Lord hat Bellatrix‘ Plan abgesegnet und deshalb wird sie ohne Zweifel bald die Gelegenheit dazu bekommen. Du musst hier weg!“ Eindringlich sah Narcissa ihre Schwester an.
„Warum bist du gekommen?“
Mit dieser Frage hatte die Blonde nicht gerechnet. „Ich… weil… Dromeda, wir sind Schwestern…“
„Das hat dich früher auch nicht geschert“, entgegnete die Ältere hart.
„Ich weiß und es tut mir Leid… ja, das klingt abgedroschen, aber das ist die Wahrheit! Ich war dumm und verbohrt damals, aber jetzt… Dromeda, als er Draco umbringen wollte, da… ich…“ Narcissa konnte nicht weiterreden.
„Da ist dir auf einmal klar geworden, wie unsagbar dumm du warst? Cissy, man kann Vergangenes nicht ungeschehen machen! Ich habe mich schon vor Jahren von unserer Familie abgewandt und das werde ich auch so beibehalten. Aber vielleicht… mit der Zeit… Verschwinde jetzt! Und wehe, du spionierst mir noch einmal nach!“
Langsam löste sich Narcissa von der Hausmauer. „Dromeda…“
„GEH!“
Die Jüngere disapparierte. Aber bevor sie verschwand, glaubte Andromeda ein „Ich hab dich doch lieb“ zu hören. Sie musste sich getäuscht haben, niemals würde Narcissa so etwas sagen, nicht einmal in ihrer Kindheit! Außer irgendein Fluch hatte ihr Hirn schwerer verändert, als sie es wahrhaben wollte.
Schnell huschte die mittlere Black-Schwester ins Haus ihrer toten Schwiegereltern, packte ihre wenigen Sachen zusammen und disapparierte.

-.-.-.-.-.-

Erschöpft saß Morgaine am Ende eines der langen Tische in der Bibliothek, verborgen hinter einem riesigen Stapel Büchern, und versuchte, den Aufsatz für Verwandlungen zu schreiben. Doch der Text verschwamm ihr vor den Augen und immer wieder rutschte ihr die Feder aus der Hand und verteilte Tintenkleckse auf dem Pergament.
Seit drei Tagen hatte sie kaum geschlafen, weil sie Nacht für Nacht mit rasendem Herzen und schweißüberströmt aus einem Albtraum erwacht war, in dem Voldemort sie verfolgt hatte, manchmal auch Bellatrix. Zum Glück schrie sie nicht mehr!
„Weit schwieriger als das Verschwinden-lassen von Gegenständen, egal welcher Größe, ist die Anwendung des Verschwindezaubers bei Lebewesen. Bei dieser Kategorie steigert sich die Schwierigkeitsstufe, je höher das Lebewesen in der Evolutionsleiter oben steht. So kostet es immens mehr Magie, ein Wirbeltier verschwinden zu lassen als beispielsweise eine Schnecke. Es wird strikt davon abgeraten, diesen Zauber an Menschen anzuwenden“, las Morgaine. „Immer noch wurde nicht vollends erforscht, welche Auswirkungen der Verschwindezauber auf den menschlichen Körper haben und welche gesundheitlichen und/oder mentalen Schädigungen er mit sich bringen könnte. Zur Richtigen Anwendung zielt man mit seinem Zauberstab ruckartig auf das Objekt, das verschwinden soll und beschreibt damit einen kleinen Kreis gegen den Uhrzeigersinn. Dann spreche man laut und deutlich: „Abolesco!“ Bei der richtigen Ausführung wird das Objekt vollkommen und ohne Rückstände zu hinterlassen verschwunden sein.“
Ohne hinzusehen griff Morgaine erneut nach ihrer Feder, setzte diese aufs Pergament und machte sich daran, die Informationen, die sie dem Bibliotheksbuch entnommen hatte, in ihren Aufsatz einzubauen.
Nach einer Ewigkeit, wie ihr schien, war sie fertig mit der Rolle Pergament, ließ die Tinte antrocknen und rollte das Schriftstück zusammen. Dann schlug sie ein Buch über fleischfressende Pflanzen auf, um sich über das Thema von Professor Sprouts Aufsatz zu informieren.
„Als fleischfressende Pflanze, auch Karnivoren oder Insektivoren genannt, werden Pflanzen bezeichnet, die sich von Insekten oder anderen Kleintieren ernährt, indem sie sich mittels einer Falle fängt und anschließend verdaut. Während die in der Muggelwelt vorkommenden Karnivoren kein Tier, das größer ist als eine Ratte, fangen können, sieht die Sache bei magischen Insektivoren anders aus. Durch Genmanipulation, Überzüchtung oder falscher Zauberei können diese Pflanzen dann über 1,20 Meter groß werden und sogar Menschen verschlingen, wenn diese ihnen zu nahe kommen. Fleischfressende Pflanzen sind vor allem in Mooren, Tropen oder Sümpfen zu finden und…“
Morgaines Kopf sackte auf die Buchseiten.

Sie stand in undurchdringlicher Finsternis an einem feuchten Ort. Wasser tropfte von oben auf sie herab, als sie ein paar Schritte vorwärts machte, schmatzte der Boden unter ihren Füßen, beinahe wäre sie ausgeglitten und gestürzt.
Morgaines Arme ruderten hilflos durch die pechschwarze Dunkelheit, dann fand sie Halt und klammerte sich an einem rauen Felsen fest. Vorsichtig trat sie näher an den Stein heran, tastete mit beiden Händen ihre nahe Umgebung ab. Raue Felsoberfläche, überzogen mit schleimigen Algen, dazwischen kleine Steinchen, die herab bröselten.
Wo, bei Merlins Spitzhut, befand sie sich?
Angestrengt lauschte sie in die Schwärze, die sie umgab.
Außer einem stetigen Tröpfeln hörte sie nichts.
Doch, Moment… Schritte wurden lauter, dumpfe, schwere Schritte und eine Art Schleifen, als würde sich da jemand nähern, der etwas hinter sich herzog.
Weg, sie musste weg, so schnell wie möglich!
Panisch sah sie sich um, konnte jedoch nicht einmal die Hand vor den Augen erkennen. Blind lief sie los, doch sie kam keine fünf Schritte weit, da stolperte sie über etwas und stürzte der Länge nach auf den feuchten Boden.
Schrilles, hohes Gelächter erklang, dann flammten mit einem Mal neongrelle Lichter auf und beleuchteten den Raum, in dem sich Morgaine befand.
Offensichtlich war dies ein unterirdischer Kerkerraum, über dem ein Fluss hinweg floss, was das ferne Grollen erklären würde. Die Wände waren aus grob gehämmertem Fels, der mit einer dünnen Schicht Algen überzogen war, am Steinbode stand Wasser. Morgaine lag in der hintersten Ecke des Raumes, ihr direkt gegenüber stand eine in einen Kapuzenumhang gehüllte Gestalt, aus deren im Schatten liegendem Gesicht scharlachrote Augen heraus leuchteten.
Lord Voldemort.
Morgaines Nackenhaare stellten sich auf, ihr Herz krampfte sich panisch vor Angst zusammen.
In seinen langen, schmalen Händen hielt er ein Bündel, in schwarze Tücher gehüllt, aus dem helles Haar heraushing und hinter dem eine Schleifspur entstanden war, in der rote Schlieren zu sehen waren.
Nein, das konnte nicht sein! Morgaine rappelte sich auf, bebend vor Angst.
„Hast du wirklich geglaubt, du könntest mir entkommen?“, seine Stimme war kälter als Eis. „Solange du jemanden hast, an dem dein schwaches Herz hängt, kann ich dir immer wehtun!“ Jetzt lachte er und der Klang dieses Lachens ging Morgaine durch und durch.
„Du Schwein!“ Sie stürzte sich auf ihn, doch ein ungesagter Zauber schleuderte sie zu Boden.
„Sieh her!“ Langsam und grausam amüsiert öffnete Lord Voldemort sein Bündel, packte dann Morgaine, die zu seinem Füßen lag, grob am Nacken und zwang sie hinzusehen. Sie starrte direkt in das blutig entstellte Gesicht ihrer besten Freundin.
„NEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“

Ruckartig fuhr Morgaine in die Höhe, starrte panisch um sich und sah nur Massen an Bücherregalen. Die staubige Luft machte ihr das Atmen schwer, ihr Herz klopfte immer noch so schnell, als wolle es zerspringen. Tränen rannen ihre Wangen hinunter, ohne dass sie dies bemerkte.
Nur ein Traum, ein neuer, dämlicher Albtraum!, redete sie sich gut zu. Das wird niemals passieren!
Und wenn doch?
, meldete sich die fiese Stimme zu Wort. Was, wenn er Iuno wirklich schnappt, weil du mit ihr befreundet bist? Wie würdest du dich dann fühlen?
Das hatten wir schon mal!
, schnitt Morgaine ihr das Wort ab. Ich brauche meine Freunde.
Blablabla
, mokierte sich die Stimme. Nachplappern, weiter ist das nichts!
SEI ENDLICH LEISE!!!!!!!
Die Stimme verstummte und Morgaine öffnete erschöpft die Augen. So konnte das nicht weitergehen, sonst würde sie noch verrückt werden. Aber was sollte sie tun, was konnte sie tun?
Sie packte ihre Notizen zusammen, stellte die Bücher zurück in die Regale und schlurfte in Richtung Ausgang. Es half alles nichts, sie musste Madam Pomfrey um den Trank des Traumlosen Schlafes bitten, ansonsten würde sie irgendwann in nächster Zeit einen Zusammenbruch bekommen.
Beim Verlassen der Bibliothek stieß sie mit einer Person zusammen.
„Miss O’Neill!“, schnarrte eine unfreundliche Stimme in ihr Ohr. „Passen Sie auf, wo Sie hingehen!“
„Es tut mir Leid, Sir“, murmelte sie mit gesenktem Kopf. Der Schulleiter, auch das noch!
„Gut, dass ich Sie treffe“, redete Snape weiter. „Ich muss noch einmal überprüfen, wie gut Sie inzwischen mit der Beherrschung Ihrer Kräfte sind. Daher erwarte ich Sie morgen Abend, 20 Uhr, in meinem Büro. Seien Sie pünktlich!“ Und mit diesen Worten rauschte er mit aufgebauschtem Umhang davon.
Benommen blickte Morgaine ihm nach. Zusatzstunden. Das hatte ihr gerade noch gefehlt!

-.-.-.-.-.-

„NARCISSA!!!!!!!“
Beim Klang dieser Stimme zuckte die Gerufene heftig zusammen und ließ das Buch fallen, in dem sie bis soeben gelesen hatte. Oh nein, oh nein, oh nein, das klang gar nicht gut! Hektisch blickte sie sich um, doch es gab kein Versteck.
Moment mal! Warum sollte sie sich auch verstecken? Dies war schließlich ihr Haus! Energisch streckte Narcissa den Rücken durch und trat hinaus in den Gang. Als sie über die Brüstung nach unten ins Erdgeschoss sah, konnte sie dort einen dunkelbraunen Lockenschopf erkennen, der hektisch hin und her lief.
„NARCISSA, DU VERDAMMTE SCHLAMPE!!! WO STECKST DU???“, hallte Bellatrix‘ wütende Stimme erneut durch Malfoy Manor.
„Ich bin hier oben, Bellatrix“, entgegnete die Blonde ruhig. „Hör auf, hier so herumzubrüllen, sondern komm lieber rauf, damit wir zivilisiert und in Ruhe reden können.“
Kaum hatte die Ältere ihre Schwester erblickt, da stürmte sie auch schon die Treppe hoch. Narcissa schluckte krampfhaft, dann ging sie ihr entgegen. „Was ist los?“, fragte sie, als die Todesserin die letzten Stufen erklommen hatte.
„Du hast sie gewarnt, du Verräterin!“, zischte Bellatrix eisig. Mordlust sprach aus ihren Augen.
„Wen gewarnt?“, fragte Narcissa arglos und scheinbar unwissend.
„Tu nicht so saublöd, diese Nummer zieht vielleicht bei deinem Nichtsnutz von Ehemann aber nicht bei mir!“, spie ihr die Schwester entgegen. Ihr Zauberstab war direkt auf Narcissas Brust gerichtet. „Dafür wirst du leiden“, hauchte die Todesserin dann. Als sich ihre Augen kreuzten erkannte Narcissa in denen ihrer Schwester jenen Wahnsinn, vor dem sich all ihre Feinde fürchteten. In diesem Moment ergriff die Panik von ihr Besitz.
„Bella, sei vernünftig!“
Statt einer Antwort peitschte Bellatrix‘ Zauberstab durch die Luft: „CRUCIO!“


abolesco = latein "ich verschwinde"


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