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Fanfiction

Who knows who you are? - A very scary Chirstmas

von Eponine

huhu ihr! :)
tut mir leid, dass es etwas gedauert hat mit dem neuen chap, aber hier kommt ein neues! :D
ich habe mich hier bei einigen teilen an das buch angelehnt, ihr werdet sofort merken, bei welchen! ;) hierbei sei als quelle angegeben HP7 p. 191 und p. 230 (englische Ausgabe)

Re-Kommis gibt es diesmal in meinem Thread, der sich immer über Besuch freut (er lechzt geradezu danach!!!)!
aber ehrlich mal - nur zwei reviews??? interessiert euch die story nicht mehr? heut ist übrigens das 60-chaps-jubiläum, vllt schafft ihr es ja, die 200-kommi-marke zu brechen? wär cool... der das schafft, darf sich nen OS wünschen! ;)

ein bisschen eigenwerbung noch...
ich will euch noch auf meine Oneshotsammlung Szenen eines Alltags und meine neueste FF Im Schatten der Alhambra aufmerksam machen.
Würde mich freuen, wenn ihr dort mal vorbeilest!

gut, dann bleibt mir nur noch, euch ganz viel spaß beim lesen zu wünschen!!!!!!


-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-


A very scary Christmas

Ein Wirbeln seines Umhangs und er war disappariert. Nur Augenblicke später tauchte er, verborgen hinter ein paar stinkenden Mülltonnen, in einer düsteren Straße wieder auf. Lautlos, wie ein Schatten, glitt er diese entlang. Er schenkte weder dem kühlen, unfreundlichen Wetter noch der Umgebung einen Blick.
Seine Gedanken drehten sich um etwas anderes… jemand anderen…
Schließlich näherte er sich einem der Gebäude, streckte eine weiße Hand mit schmalen Fingern aus und klopfte. Er fühlte, wie sein Puls sich beschleunigte und seine Aufregung wuchs. Dieses Mal würde er am richtigen Ort suchen! Es musste einfach so sein…
Was brauchten die dummen Muggel den so lange, um eine Türe zu öffnen? Er rang mit sich, um sie nicht einfach aufzusprengen… das wäre zu laut, würde zu schnell jemanden vor Ort rufen… Da, endlich hörte er Schritte, die sich der Haustüre näherten.
Sie schwang auf.
In der hell erleuchteten Türöffnung stand eine lachende Frau. Als ihr Blick jedoch auf sein unter der Kapuze verborgenes Gesicht fiel, unter der ein Paar gefährlich rot glühender Augen hervor starrten, verwandelte sich ihre Freude in blanken Horror.
„Gregorowitsch.“ Seine Stimme war kälter als die Luft.
Panisch schüttelte sie den Kopf, versuchte, die Türe zuzuknallen, doch seine weiße Hand schoss vor und hielt sie davon ab.
„Ich will Gregorowitsch.“ Ärger durchflutete ihn. Wie konnte diese schmutzige Muggel es wagen, ihn, den Herrn der Finsternis, aussperren zu wollen?
„Er wohnt nicht mehr hier!“, schrie sie auf Deutsch, heftig den Kopf schüttelnd. „Er nicht wohnen hier! Er nicht wohnen hier! Ich nicht ihn kennen!“ Sie sprach ein miserables Englisch. Da sie ihn nicht aussperren konnte, ging sie langsam rückwärts in den Flur, ihre Augen huschten hin und her, auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit.
Wenn er nicht so wütend gewesen wäre, hätte er laut aufgelacht. Als ob man vor ihm fliehen könnte! Diese Muggel… so dumm, so ignorant… Er folgte ihr ins Haus, kam ihr bedrohlich immer näher, wobei er förmlich fühlte, wie ihre Angst sich steigerte. Langsam tastete er nach seinem Zauberstab. „Wo ist er?“
„Das weiß ich nicht!“ Erneut war sie ins Deutsche verfallen. „Er weg, ich nicht wissen, ich nicht wissen!“, stotterte sie auf Englisch weiter.
Zorn überflutete ihn und er riss seinen Zauberstab hervor. Als sie laut aufschrie, kamen zwei kleine Kinder in den Flur gerannt. Die Muggelfrau versuchte, die beiden mit ihrem Körper abzudecken, doch er lachte nur. Während sein kaltes, grausames Lachen von der Decke widerhallte, deutete er wie nebenbei mit dem Zauberstab auf die Frau: „AVADA KEDAVRA!“
Ein grüner Lichtblitz und sie fiel tot zu Boden. Das kleinere der beiden Kinder begann zu heulen, doch so etwas erweichte ihn nicht. Er hasste Kindergeschrei aus tiefstem Herzen. Nacheinander tötete er auch die beiden Muggelkinder.
Wutschnaubend stürmte er dann aus dem Haus, hinaus in die kühle Nacht. Wo zum Teufel steckte dieser Schweinehund von einem Gregorowitsch?
Aber er würde nicht aufgeben… niemals…

-.-.-.-.-.-

„In Ihrem Büro, Sir?“, fragte Luna. „Oh, da würde ich nicht hinaufgehen… Schlickschlumpfe, wissen Sie…“ Ihre großen Augen schienen überzuquellen, während Snape sie einen Moment lang verdattert anglotzte.
Dann schien er seine Sprache wieder gefunden zu haben, denn er donnerte ein zweites Mal los: „Wer ist da oben in meinem Büro??? Sollen Sie beide hier etwa Schmiere stehen? Vorwärts, marsch!“ Und er trieb die beiden Mädchen wie zwei Gänse vor sich her die Treppe hinauf.
Morgaine hoffte, sie betete, dass Neville und Ginny den Lärm gehört und sich aus dem Staub gemacht hatten.
Oben angekommen stieß Snape die Türe zu seinem Büro auf, woraufhin die beiden Gryffindors heftig zusammenzuckten und den Gegenstand fallen ließen, den sie soeben aus einer zerschmetterten Vitrinen entwendet hatten. Morgaine sah ein silbrig-rotes Funkeln, dann rumpelte der Gegenstand auf den Teppichboden.
Snape gab einen unartikulierten Laut von sich und sprintete vorwärts. Er riss Neville, der sich eben gebückt hatte, ein Schwert aus der Hand und legte es zurück an seinen angestammten Platz. Dann betrachtete er die Missetäter durch zusammengekniffene, kohlschwarze Augen. „was haben Sie sich dabei gedacht?“, knurrte er. „Wozu sollte das gut sein?“
„Das Schwert Gryffindors gehört nicht in die Hände eines Slytherins!“ Neville starrte trotzig zurück.
Morgaine zuckte zusammen. Sie ließen also zwei Slytherins bei sich mitmachen, dachten aber immer noch schlecht über dieses Haus? Nicht jeder Slytherin war automatisch böse…
Snapes Stimme holte sie wieder zurück in die Gegenwart. „Vierzig Punkte Abzug für Gryffindor, zwanzig für Ravenclaw und…“ Hier hielt er kurz verdattert inne, dann fuhr er streng fort: „Und zwanzig für Slytherin!“
Irgendwie sah er aus, als würde es ihm wehtun, seinem Haus Punkte abzuziehen, dachte Morgaine bei sich.
„Außerdem Strafarbeit für Sie alle. Morgen Abend, 21 Uhr. Sie werden Hagrid im Verbotenen Wald helfen. Und nun verschwinden Sie alle zurück in ihre Schlafsäle, AUF DER STELLE!“ Die letzten Worte brüllte er.

Schnell flohen die vier aus dem Büro des Schulleiters. „So schlimm war’s doch gar nicht“, keuchte Neville beim Laufen. „Hätte schon gedacht, jetzt rafft er, dass wir zur DA gehören!“
„Shshsh, nicht so laut!“, zischte Ginny besorgt.
An der breiten Treppe im fünften Korridor trennten sie sich.
„Wenn wieder eine Aktion startet – ihr wisst ja… die Galleonen. Wir sehen uns Morgen Abend“, meinte Neville leise.
Dann verschwanden er und Ginny die linke Treppe hoch zum Gryffindorturm, Luna die rechte Treppe hoch zum Turm der Ravenclaws, während Morgaine nach unten zum Gemeinschaftsraum der Slytherins lief.
Iuno wartete schon auf sie. „Und, wie ist es gelaufen, was habt ihr gemacht?“
Mit leiser Stimme erzählte Morgaine von dem Fiasko. „Wenn du Slytherin bist, hast du’s echt nicht leicht“, schloss sie ihre Erzählung.
„Da kann man nun mal nichts machen“, stellte Iuno trocken fest. „Vorurteile sind leider sehr, sehr hartnäckig… Aber was soll’s! Hauptsache wir wissen, dass wir anders sind als der Rest, oder? Für manche ist es eben nicht leicht, auch das Gute an jemandem zu sehen, den man als ganz und gar schlecht ansieht.“
„Hm…“ Gedankenverloren spielte Morgaine mit einer ihrer dunklen Locken herum. „Ich denke, da wird noch ganz anderes auf uns zukommen“, prophezeite sie dann düster.
Darauf antwortete Iuno nicht.

-.-.-.-.-.-

Mit einem leisen Plopp erschien ein in einen Kapuzenumhang gehüllter Mann aus dem Nichts. Der Wind raschelte leise mit den Blättern der Bäume, die vor dem elenden Cottage standen, auf das er nun zuging. Hier musste er nicht vorsichtig sein… hier war niemand…
Mit einem Schlenker seines Zauberstabes sprengte er die Tür.
Im Inneren des Hauses hörte er einen Schrei, dann rappelte sich jemand vom Boden auf. Weißes Haar leuchtete im Dunklen wie Schnee.
Rasch trat er ein, die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. bei seinem Anblick weiteten sich die Augen des Mannes voller Entsetzen, doch bevor er irgendetwas unternehmen konnte, schnippte Lord Voldemort ein weiteres Mal mit seinem Zauberstab. Der Mann wurde an den Fußgelenken in die Luft gerissen und zu einem Paket verschnürt – jedoch ohne sichtbare Seile.
Lord Voldemort grinste beinahe – seine Magie war doch immer wieder erstaunlich!
Langsam trat er näher, bis er Auge in Augen mit dem in der Luft baumelnden Mann stand. „Ich weiß, dass du ihn hast, Gregorowitsch.“ Seine kalte Stimme durchschnitt die Stille im Raum wie eine scharfe Messerklinge. „Gib ihn mir!“
Gregorowitsch, dessen Kopf immer röter wurde, weil das Blut in seinen Kopf floss, keuchte auf. „Ich habe ihn nicht, ich habe ihn nicht mehr! Er wurde mir vor vielen, vielen Jahren gestohlen!“
Er fühlte, wie sein Zorn anschwoll. „Lüg Lord Voldemort nicht an!“, zischte er eisig. „Er weiß es, er weiß es immer…“ Kurz hielt er inne, dann versenkte er seine roten Augen in den farblosen seines Gegenübers. Der Fürst der Finsternis brauchte keinen Zauber, um in die Gedanken eines anderen eindringen zu können! Er nicht…

Und dann rannte er einen dunklen Korridor entlang, in der Hand eine Laterne, die es kaum schaffte, die Düsternis zu erhellen. Am Ende des Korridors war eine Türe… er riss sie auf…
Das matte Licht beleuchtete eine Art Arbeitsraum; Hobelspäne und andere Holzreste bedeckten den Boden, Bücher und alte Zeitungen stapelten sich auf den Stühlen. Einhornhaar hing glänzend von der Decke und Gold schimmerte im spärlichen Licht, das hereinfiel.
Auf der Fensterbank saß, einem großen Vogel gleich, ein junger Mann, dessen Haar im Schein der Laterne golden leuchtete; als sich die Blicke der beiden Männer kreuzten, huschte ein Ausdruck der Freude über das hübsche Gesicht des Jüngeren, dann schwirrte ein Schockzauber auf die Brust des Älteren zu und der junge Mann sprang mit einem Jauchzer aus dem Fenster.


Mit einem Ruck war Lord Voldemort wieder in der Gegenwart, rauchend vor Zorn. „Wer war der Dieb, Gregorowitsch?“
Im Gesicht des alten Zauberstabmachers breitete sich Horror aus. „ich weiß es nicht!“ Seine Stimme klang brüchig und alt. „Ich habe es nie erfahren, ein junger Mann… Nein… bitte… BITTE!!!!“
„CRUCIO!“
Gregorowitschs Schreie hallten im kleinen Cottage wider, doch das linderte Voldemorts Zorn nicht im Geringsten – im Gegenteil! Sie steigerten seine haltlose Wut nur noch mehr. „Erinnere dich!“, fauchte er.
„Bitte… ich weiß es nicht… bitte… nicht… NICHT!!! BITTE!!!“ Seine Stimme klang grauenerfüllt.
Doch den Dunklen Lord scherte es nicht. „CRUCIO!“
Und ein weiteres Mal erfüllten schmerzerfüllte, gepeinigte Schreie die baufällige Hütte. Der Dunkle Lord lächelte grimmig. So sollte es sein! Ein drittes Mal jagte er seinem Opfer den Folterfluch auf den Hals, bis Gregorowitsch zu heiser zum Schreien war.
„AVADA KEDAVRA!“ Ein grüner Blitz und das Röcheln verstummte.
Lord Voldemort ließ sein Opfer auf den Boden krachen und verließ immer noch rauchend vor Zorn das Cottage. Wie sehr er es hasste, wenn seine Pläne zunichte gemacht wurden! Er musste sich etwas Neues überlegen…

-.-.-.-.-.-

Langsam ging der November in den Dezember über. Der Nebel verdichtete sich zunächst und die Regenfälle nahmen an Häufigkeit und Heftigkeit zu. Dann wurde es rasch kälter, der erste Frost streckte seine kalten Finger nach dem Schloss aus und kroch in jede noch so kleine Ritze hinein. Pünktlich zum ersten Dezember fiel dann der erste Schnee, bedeckte die Bäume des verbotenen Waldes, legte sich auf die Dächer und Zinnen Hogwarts und versteckte alles unter einer dicken, weißen Decke.
Morgaine fand das super. Am Wochenende nach dem ersten Schneefall hatte sie Iuno sofort zu einer Schneeballschlacht überredet und nach draußen verschleppt. Es hatte schlussendlich zwei Mannschaften gegeben – sie und Iuno gegen Lucas und Frederic, einen ihrer Klassenkollegen.
Doch schon bald fehlte ihnen die Zeit dazu. Schließlich waren sie im ZAG-Jahr und die Lehrer schienen allesamt der Meinung zu sein, dass man nie genug Hausaufgaben erledigen oder genug lernen konnte. Und so versanken sämtliche Fünftklässler an den Wochenenden regelmäßig in Schularbeiten und Lernaufgaben.

Nach dem misslungenen Versuch, das Schwert Gryffindors zu stehlen, behielt Professor Snape sie vier genau im Auge, was ihre DA-Aktionen natürlich erschwerte. Nichtsdestotrotz gelang es ihnen immer wieder, ihre Wahlsprüche an Wänden, Säulen oder Türen zu hinterlassen oder – wie Ginny begeistert erzählte – Mrs Norris eine rosa Halsschleife umzubinden, die laufend in rosa Glitzerfunken „Ich halte Dumbledores Armee die Treue!“ in die Luft schrieb.
Filch hatte vor Zorn getobt, aber keinen Schuldigen finden können.
Sie führten ihre Aktionen jedoch nicht mehr in so großen Gruppen durch, sondern meistens zu zweit, wobei die Teams täglich wechselten, um kein Aufsehen zu erregen oder irgendjemanden auf eine bestimmte Regelmäßigkeit schließen zu lassen.
So schafften es Morgaine und Terry Boot beispielsweise in der Nacht auf den 12. Dezember, Alecto Carrow bei einem ihrer nächtlichen Rundgänge unbemerkt in eine der Ritterrüstungen einzuschließen. Die Rüstung war daraufhin mit der laut um Hilfe rufenden Todesserin durch die halbe Schule gerannt, bis ein rasend wütender Amycus Carrow seine Schwester schließlich gegen halb Drei in der Nacht hatte befreien können.
Morgaine und Terry wären vor Lachen beinahe gestorben, hatten dann aber schleunigst Reißaus nehmen müssen, als Filch, von ihrem Lachen angelockt, um die Ecke gebogen war und sie erblickt hatte. Sie waren – oh Wunder – von Peeves gerettet worden, der just in diesem Moment beschlossen hatte, ein randvolles Tintenfass über Filchs Kopf auszuleeren, der daraufhin fluchend die Richtung gewechselt hatte und dem Poltergeist nachgerannt war.
So gingen die Wochen vorbei… immer wieder kam es vor, dass Morgaines linker Handballen, auf dem sich Slytherins Zeichen befand, kurz schmerzte und die Tätowierung (oder was auch immer das war) für einen Moment tiefschwarz aufleuchtete, um Sekunden später wieder zu verblassen. Sie wusste nicht, was das zu bedeuten hatte, befürchtete jedoch Übles. Immer noch traute sie sich nicht, irgendjemandem davon zu erzählen.
Langsam näherte sich Weihnachten…

-.-.-.-.-.-

Am Abend des 18. Dezembers kehrte Lord Voldemort gerade von einem Besuch bei Nagini zurück, die sich immer noch im Haus der toten Bathilda Bagshot aufhielt und deren Körper bewohnte – er hatte den Zauber erneuert, zur Sicherheit.
Während er so in einem pechschwarzen Lehnstuhl am Kamin saß und, ein Glas Feuerwhiskey in der Hand, in die wärmenden Flammen starrte, kam ihm ein weiterer Gedanke, Morgaine betreffend.
Kurz schnippte er mit den Fingern, woraufhin Wurmschwanz katzbuckelnd in der Tür erschien. „My Lord?“
„Hol mir Bellatrix her, sofort!“ Er würdigte seinen Diner keines Blickes, sondern starrte immer noch wie gebannt ins Feuer, als ob dieses ihm auf seine drängenden Fragen antworten könnte. Doch es knisterte weiter vor sich hin, ohne sich darum zu kümmern, dass es in der Gegenwart des gefährlichsten Zauberers der Welt brannte.
Ein leises Klopfen riss ihn aus seinen Überlegungen. „Herein.“
„Ihr habt mich rufen lassen, My Lord?“ Bellatrix schloss sanft die Türe hinter sich. Ihre dunkelbraunen Augen sahen ihn verlangend an und für einen Moment verlor er sich in ihnen.
„Ja. Setz dich.“ Mühsam riss er seinen Blick von ihren Augen los. „Ich muss dich etwas fragen“, verkündete er dann und fixierte sie genau.
„Alles, My Lord.“ Verdammt, hatte ihre Stimme immer schon so gut geklungen, wenn sie wie eine rollige Katze schnurrte? Und es schien so, als wäre sie sich genau der Wirkung ihrer Stimme bewusst, bei Merlins Eiern!
„Bezüglich dem Mädchen…“ Er musste ihren Namen nicht erwähnen, Bellatrix wusste sofort, wen er meinte und setzte sich sogleich aufrechter hin. Ihre ganze Körperhaltung war sehr angespannt. Voldemort fragte sich kurz warum, vergaß diesen Gedanken aber sofort wieder. „Wann wurde sie genau geboren? Um welche Uhrzeit? Ich muss es wissen!“
Erleichtert, dass er nicht auf ihre tief verborgenen Gefühle gestoßen war und verwundert über diese Frage, antwortete Bellatrix: „Am 31. Oktober 1981, um 19:09 Uhr.“
„Danke… du kannst gehen…“ Voldemort nahm weder Notiz von ihrer knappen Verbeugung, noch von ihrem enttäuschten Gesichtsausdruck, sondern starrte erneut in das Feuer, diesmal ohne etwas zu sehen.
Er sah es vor sich, als ob es gestern gewesen wäre: aus irgendeinem Grund war ihm, als er vor 16 Jahren auf das Baby zuging, um es zu töten, die große Wanduhr über dem Gitterbett aufgefallen. Es war ihm nicht mehr viel im Gedächtnis geblieben von dem Moment, als der Fluch auf ihn zurückgefallen war. Doch eines hatte sich auf ewig in sein Hirn eingebrannt: als er aus seinem Körper gerissen wurde, hatte sein pansicher Blick die Wanduhr gesucht.
Und diese hatte genau 19:09 Uhr angezeigt.
Sie wurde genau in dem Moment geboren, als sein Körper starb…

-.-.-.-.-.-

Da sie nun, nach der Zerstörung des Muggel-Kinderheims, erst recht niemanden mehr hatte, zu dem sie in den Ferien gehen könnte, blieb Morgaine über Weihnachten in Hogwarts. Zu ihrer großen Freude würde Iuno ebenfalls nicht nach Hause fahren.
Am letzten Schultag vor den Ferien, dem 23. Dezember, konnte man beobachten, wie Hagrid riesige Tannen in die Große Halle und in die Eingangshalle schleppte, die dort mittels eines Zaubers aufgestellt und weihnachtlich geschmückt wurden.
Trotz der frostigen, trüben Stimmung, die das ganze Schuljahr schon in Hogwarts herrschte, freute sich Morgaine schon auf Weihnachten. Unter anderem deshalb, weil sie – ganz zufällig natürlich – mitbekommen hatte, dass die Carrows nicht in der Schule bleiben würden. Diese gute Nachricht hatte ihre Stimmung ganz gewaltig gehoben.
Am Morgen des 25. Dezember wurde Morgaine dadurch geweckt, dass Iuno ihr ein Kissen an den Kopf warf und „Frohe Weihnachten!“ rief. Nach einer erfrischenden Kissenschlacht machten sich die Mädchen daran, ihre Geschenke auszupacken.
Neben je einem Geschenk von Iuno und Lucas und – zu ihrem großen Erstaunen – einer seltsamen Pflanze von Neville, die leise gluckste, wenn man sie ansah und mit ihren roten Stacheln wackelte, fand Morgaine ein mysteriöses Säckchen, an dem ein Kärtchen mit folgenden Worten hing: Es soll übergeben werden zur Wintersonnwende, da es dann seine größte Kraft fände. Das musste von Caitriona stammen… oder?
Vorsichtig öffnete Morgaine das Band und spähte in das Säckchen. Sie erblickte in seinem Inneren viele kleinere Beutel, die einen würzigen Duft verströmten, der sie an die alte Caitriona erinnerte.
Sorgfältig legte sie das Säckchen in ihren Kleiderschrank, unter ein Paar Schulumhänge.

Zum Weihnachtsschmaus begaben sie sich in die Große Halle, wo – eigentlich wie jedes Jahr – die Haustische an die Wand gerückt und nur ein Tisch gedeckt worden war. Dort saßen bereits die Professoren Trelawney, Flitwick, McGonagall und – sehr zu Morgaines Leidwesen – Snape. Dazu Filch und Madam Pomfrey, sowie drei Hufflepuffs, ein Gryffindor und zwei Ravenclaws.
Während sich der Schulleiter und seine Stellvertreterin über ihre Kaffeetassen hinweg grimmige Blicke zuwarfen und Professor Trelawney wie gebannt auf die Teeblätter in ihrer Untertasse stierte, fütterte Filch heimlich seine Katze mit Weihnachtsschinken und die beiden Ravenclaws gossen sich verstohlen Glühwein statt dem milden Punsch ein.
Alles in allem war die Stimmung bei Tische eher frostig. Sie wurde auch nicht gerade aufgeheitert, als Peeves einen Sack Flubberwürmer über ihnen ausleerte, woraufhin Filch, dicht gefolgt von Mrs Norris, aus der Großen Halle verschwand und dem Poltergeist nachstürmte.
„Fröhliche Weihnachten!“, quiekte Professor Flitwick genau in dem Moment, als die Lehrerin für Wahrsagen mit einem Aufschrei ihre Untertasse fallen ließ und den Schulleiter aus hervorquellenden Augen anstarrte.
„Düstere Zeiten kommen auf Hogwarts zu, Snape!“, raunte sie mit rauchiger Stimme. „Ich habe gesehen, wie Er, dessen Namen nicht genannt werden darf…“
„Ich möchte bei Tisch nicht über ihn reden!“, schnarrte der Direktor frostig.
„Ach, und wieso nicht?“, konterte McGonagall, die bei Trelawneys Ausruf nur entnervt die Augen verdreht hatte. „Angst, dass ER uns hören könnte? Sie haben sich doch sowieso Lieb-Kind bei Ihrem Meister gemacht!“
„Diese Diskussion sollte nicht vor den Schülern ausgetragen werden, Minerva!“ Die Temperatur in der Großen Halle fiel bei Snapes eisigen Worten noch um einige Grad.
Sie erwiderte nichts, spießte ihn jedoch mit ihren Blicken förmlich auf, bis es Snape zu viel wurde und er mit hinter sich her wehendem Umhang würdevoll die Halle verließ.
Der kleinste Hufflepuff-Schüler war eingeschlafen und schnarchte leise, während die beiden Ravenclaws vollkommen betrunken anfingen, Muggel-Trinklieder zu grölen. „Jo ho, und ‘ne Buddel mit Rum!“, lallte der Dunkelhaarige und prostete seinem Freund so heftig zu, dass Professor Flitwick vollkommen mit Glühwein durchtränkt wurde.
Der kleine Zauberkunstprofessor verschwand leise vor sich hin schimpfend in seine Räumlichkeiten, um den durchdringenden Alkoholgeruch loszuwerden, und überließ es Madam Pomfrey, die beiden stockbesoffenen Ravenclaws zurück in ihre Schlafsäle zu geleiten.
Professor McGonagall wies die beiden Hufflepuffs an, den schlafenden Erstklässler in sein Bett zu tragen und schickte die restlichen Schüler in ihre Gemeinschaftsräume.

Morgaine und Iuno verließen als letzte Schüler die Große Halle, hinter ihnen begann Professor McGonagall, alles wieder in seine ursprüngliche Form zurückzuzaubern.
Gerade als die beiden Mädchen die Treppe zu ihrem Gemeinschaftsraum hinuntergehen wollten, spürte Morgaine einmal mehr, wie ihr linker Handballen schmerzhaft zu stechen begann. Unbändiger Zorn durchflutete sie, ihre Augenfarbe wechselte für den Bruchteil einer Sekunde ins Scharlachrote, sie brach in die Knie und plötzlich sah sie durch SEINE Augen.
Sie hörte nicht mehr, wie Iuno aufschrie, spürte nicht mehr, wie die Freundin sie an den Schultern packte und schüttelte.
Stattdessen blickte sie aus einem Fenster, dessen Scheibe zerbrochen war und unter dem sich gerade ein glatzköpfiger, alter Mann und ein kleines, altes Weiblein in Luft auflösten. Aus ihrem Mund drang ein Schrei der hilflosen, unbändigen Wut.
Während der Schmerz sich von ihrem Handballen auf ihren gesamten Körper ausbreitete und sie am ganzen Leib zu zittern begann, wurde sie vollkommen zu Voldemort und beobachtete durch seine Augen, wie er die Potters ermordete, versuchte Harry zu töten… fühlte seinen Schmerz, als er aus seinem Körper gerissen wurde… sah Nagini über den Boden schlängeln… sah ein Foto, das das Gesicht eines hübschen, jungen Mannes zeigte….
Der Schmerz wurde stärker, er verbrannte ihre Hand, er verbrannte sie und sie schrie… ein heftiger, mentaler Schlag gegen ihren Kopf schleuderte sie aus seinen Gedanken und sie fiel… dann wurde alles schwarz und Morgaine wusste nichts mehr.


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