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Fanfiction

Who knows who you are? - Blut und Folterflüche

von Eponine

hey leute!
tut mir voll leid, dass es diesmal wieder so lange gedauert hat. aber leider bedeutet ferien nicht unbedingt, dass man viel zeit hat. außerdem hab ich das semester immer noch nicht ganz abgeschlossen und die theateraufführungen tun ihr übriges.
aber nun hab ich es geschafft und hier kommt das neue chap! :)

die antwort auf eure reviews kriegt ihr später oder morgen, hab jetzt keine zeit.
nur schnell DANKE
@ AshLee, Ronja, Goldi und Goldsnake :D

ich wünsche euch viel spaß hiermit und freu mich auf eure meinung!!!!!!! (vllt wollen mir diesmal mehr leser einen kommentar abgeben... wür dmich freuen!!!)


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Blut und Folterflüche

Gemütlich fläzte Bellatrix auf dem Sofa vor dem Kaminfeuer, ein Glas blutroten Elfenwein in der rechten Hand und genoss die Ruhe am späten Abend. Heute war ein anstrengender Tag gewesen, hatte sie doch die erste Unterrichtsstunde mit ihrem Neffen und ihrer Tochter gehabt. Wie befürchtet war diese katastrophal abgelaufen und so hatte sie den beiden Teenagern aufgetragen, die Bibliothek aufzusuchen und erst mal über die Schwarzen Künste zu lesen. Wenn sie ihre Tochter richtig einschätzte, dann würde diese das heute Abend noch erledigen.
Bellatrix nahm einen Schluck von ihrem Wein und schloss genießerisch die Augen. Wenn der Dunkle Lord sie jetzt noch zu sich rufen würde, dann wäre die Welt perfekt!
Draußen war die Sonne endgültig untergegangen und die Dämmerung zog herauf. Es war Bellatrix‘ liebste Tageszeit, wenn die Welt zwischen Tag und Nacht gefangen war, weder das eine noch das andere. Die ersten Sterne erschienen am Himmel und Bellatrix betrachtete sie träumerisch. Wie wunderbar es wäre, jetzt zusammen mit ihrem Meister…
Eine seltsame Unruhe beschlich ihr Herz. Verwirrt setzte Bellatrix sich auf, sie nahm erneut einen Schluck Wein, doch das Gefühl blieb, ein unterschwelliges Pochen von Gefahr. Allerdings war sich Bellatrix sicher, dass diese Gefahr nicht sie selbst betraf. Aber wer konnte dann…?
Morgaine. Urplötzlich war Bellatrix auf den Beinen ohne zu wisse, wann genau sie aufgestanden war. Aber was genau… Die Bibliothek! Das Mädchen würde doch nicht etwa versuchen zu fliehen??? Immerhin lag die Bibliothek im fünften Stock!
Es half alles nichts, sie musste sich vergewissern, ansonsten würde die Unruhe nicht von ihr weichen. Bellatrix schnappte sich ihren Zauberstab und eilte hinauf in den fünften Stock. Nichts war zu hören oder zu sehen. Langsam schlich Bellatrix den Gang entlang. Gerade als sie die Tür zur Bibliothek aufstoßen wollte, drangen aus dem Nebenraum Stimmen an ihr Ohr.
„…puis vous pouvez coucher avec elle, d’accord?“, sagte eine Männerstimme.
Unwillkürlich hielt Bellatrix die Luft an. Sie sprach sehr gut Französisch, dank ihrer Mutter, die der Meinung war, dass ein Mädchen aus gutem Hause neben vielen anderen Fertigkeiten Französisch, die Sprache der Reichen und Vornehmen, sprechen musste. Gepresstes Keuchen klang aus dem Raum, dann ertönte ein Wimmern, das die Todesserin nur zu gut kannte.
Bei allem was Recht war, das hier ging zu weit! Niemand würde sich ungestraft an ihrer Tochter vergreifen, dem Kind des Dunklen Lords! Entschlossen sprengte Bellatrix die Tür aus den Angeln. Mit einem einzigen Blick erfasste sie die Situation: ihre Tochter lag mit dem Rücken auf einem niedrigen Tisch, einer dieser widerlichen Franzosen auf ihr drauf, die beiden anderen hielten das Mädchen fest. Bevor der Übeltäter registrieren konnte, was passierte, traf ihn bereits ihr Todesfluch und er rutschte langsam von ihrer Tochter herunter.
Drohend wandte sich Bellatrix nun an die anderen beiden.

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Giftgrünes Licht erhellte den Raum, der Druck auf ihren Hals ließ nach und Gustave rutschte langsam von ihr herunter. Aus den Augenwinkeln sah Morgaine eine Gestalt im Türrahmen stehen. Wilde, dunkle Locken standen ihr vom Kopf ab, ein enges, schwarzes Kleid brachte ihre Formen perfekt zur Geltung und ihre Augen sprühten Funken.
Jerôme und Pierre waren zur Wand zurückgewichen. Hastig rappelte Morgaine sich auf, zog ihren Rock hinunter und raffte ihre zerfetzte Bluse vor ihrer Brust zusammen. Immer noch brannten die Berührungen Gustaves auf ihrer Haut. Dann wanderte ihr Blick erneut zu ihrer Mutter, die wie ein Schutzengel aufgetaucht war, um sie zu retten.
Seit wann machte Bellatrix sich Sorgen um ihre Tochter? Oder … oder hatte die Todesserin ihr nachspioniert, weil sie befürchtete, dass sie, Morgaine, heimlich türmen würde? Diese Möglichkeit erschien Morgaine am wahrscheinlichsten.
Kurz streiften ihre Augen den Toten am Boden, dann huschten sie erneut zu Bellatrix und den anderen beiden Franzosen. Gefährlich langsam kam die Todesserin näher, den Zauberstab drohend auf die Übeltäter gerichtet, die jetzt mit dem Rücken zur Wand standen und verzweifelt nach einem Ausweg suchten. Doch zwischen ihnen und der einzigen Tür stand Bellatrix – eine rasend wütende Bellatrix.
„Ihr wagt es, euch an meiner Tochter zu vergreifen?“ Bellatrix‘ Stimme war so eiskalt, dass Morgaine eine Gänsehaut bekam. „Es gibt genügend Gefangene, an denen ihr eure abartigen Gelüste auslassen könnt. Niemand rührt mein Fleisch und Blut ungestraft an. Niemand.“
„Wir sind désolés, Madame, aber wir ‘aben nischt gewusst, dass die Mädschen ist deine fille!“, versuchte Jerôme, sich zu rechtfertigen.
„Ach nein? Sollte ich etwa vergessen haben, euch nach ihrer Geburt eine Karte zu schicken, auf der ‘Hurra es ist ein Mädchen‘ steht?!? Ach nein, damals ward ihr ja noch gar nicht dabei. Zu schade…“ Liebevoll streichelte die Todesserin ihren Zauberstab, ein animalisches, wahnsinniges Lächeln blitzte auf, Sekunden später peitschte der Zauberstab durch die Luft und Jerôme wurde von einem Cruciatus getroffen.

Augenblicklich begann der Mann wie von Sinnen zu schreien und sich in schier endloser Qual am Boden zu wälzen. Bellatrix fühlte, wie sich ihr Puls beschleunigte und Adrenalin durch ihre Adern schoss. Es gab keine bessere Droge, als den Cruciatus an jemandem auszuführen!
Als sie ihren Zauberstab sinken ließ, blieb der Franzose keuchend und zitternd am Boden liegen. Langsam und genüsslich grinsend wandte sie sich an Pierre, der sie aus weit aufgerissenen Augen ansah, wie ein Kaninchen vor einer Schlange. In Bellatrix‘ Augen konnte Pierre lesen, dass er von ihr keine Gnade erwarten durfte. Er wappnete sich innerlich auf den kommenden Schmerz des Cruciatus.
Doch die Todesserin hatte anderes im Sinn. Zu groß war ihre Neugierde, einen neuen Fluch auszuprobieren, von dem der Dunkle Lord ihr neulich erzählt hatte. Voll Freude auf das Kommende, richtete Bellatrix ihren Zauberstab sorgfältig auf Pierres Gesicht und zischte: „CASTRALTUM!“
Sofort erschien dort ein tiefer Schnitt, der bis zum Knochen ging und heftig zu bluten begann. Entzückt über das Ergebnis, setzte Bellatrix ihre „Arbeit“ fort und verpasste Pierre am ganzen Körper tiefe Schnitte, die teilweise sogar in den Knochen drangen. Der Franzose brüllte aus voller Kehle, seine Schreie vermischten sich mit Bellatrix‘ irrem Gelächter. Die Todesserin bekam eine Gänsehaut vor Erregung. Die Auswirkungen waren nicht ganz so befriedigend wie die des Cruciatus, aber doch sehr aufregend.
Als Pierre heftig blutend am Boden zusammenbrach, ließ Bellatrix von ihm ab und traktierte Jerôme noch ein paar Mal mit dem Cruciatus, bis auch dieser sich nicht mehr bewegte.
Dann steckte sie den Zauberstab weg und blickte sich nach ihrer Tochter um. Das Mädchen saß zusammengekauert in der am weitesten von ihr entfernten Ecke, mit einer Hand ihre zerfetzte Bluse zusammenhaltend, und starrte sie aus schreckensgeweiteten Augen an, die von Panik erfüllt waren. „Komm, Morgaine, Zeit zu gehen!“

Das Mädchen bewegte sich nicht, zuckte nur kurz zusammen und versuchte, sich tiefer in die Ecke zu drängen.
Entnervt verdrehte Bellatrix die Augen und ging auf ihre Tochter zu, die immer weiter in sich zusammensank. Hatte das Mädchen etwa Angst vor ihr?!? „Jetzt stell dich nicht so dumm an, die Idioten sind unschädlich gemacht!“, schnappte sie unfreundlich, packte Morgaine grob am Oberarm und riss sie hoch.
Schwarze Augen trafen auf dunkelbraune und Bellatrix sog scharf, aber zugleich verunsichert die Luft ein, als ihr Herz einen kleinen Hüpfer machte und seltsame Empfindungen aussandte. Schnell, so als hätte sie sich verbrannt, ließ sie ihre Tochter los, die ihr immer noch unverwandt in die Augen blickte.
Die Augen des Dunklen Lords, bevor diese sich verändert hatten, erkannte die Todesserin und lauschte erschrocken dem heftigen Pochen ihres Herzens. Eine seltsame Erleichterung ergriff Besitz von ihr, so als wäre sie froh, ihre Tochter unbeschadet vor sich zu sehen.
Mit einem Mal überkam sie das heftige Bedürfnis, das zarte Mädchen zu berühren… Nein! Entsetzt und zutiefst verunsichert wich Bellatrix vor ihrer Tochter zurück. Nein! Sie würde keine Gefühle für das balg entwickeln, sie nicht! Gefühle waren gefährlich, das sah sie an Narcissa, die so verquerte Gedanken hatte und ihren Sohn über alles stellte. Sorgfältig verbannte Bellatrix alle verweichlichten Gefühle und verschloss ihr verräterisches Herz.
Als die Todesserin wieder aufblickte, erkannte Morgaine in deren Augen dieselbe Kälte und Grausamkeit von vorhin.
„Zeit zu gehen, sagte ich!“, fauchte Bellatrix ungehalten, packte ihre Tochter erneut am Oberarm und bugsierte sie grob aus der Bibliothek hinaus, bis hinunter in deren Zimmer. In ihrem Herzen fühlte die Todesserin eine seltsame Leere, die sie geflissentlich überging und sich stattdessen mit dem Verhören einiger Gefangener ablenkte.

-.-.-.-.-.-

Lord Voldemort rauchte vor Zorn. Am liebsten hätte er die gesamte Halle samt Einrichtung kurz und klein geschlagen, aber das geziemte sich nicht für einen Fürsten. Und das war er – der Fürst der Finsternis.
Die Suche nach Harry Potter verlief sich nach wie vor im Sand. Florean Fortescue, dieser dämliche Eisdielenbesitzer war unter der Folter gestorben und konnte ihm jetzt nichts mehr über den Elderstab mitteilen. Es war zum aus-der-Haut-fahren! Die Menschen von heutzutage hielten aber auch gar nichts mehr aus! Und zu allem Überfluss machte auch noch Morgaine Schwierigkeiten und ließ sich beinahe von unterbelichteten, schwanzgesteuerten Franzosen vergewaltigen, sodass Bellatrix bezwungen war, diesen einen Denkzettel zu verpassen.
Voldemort fragte sich, warum er diese drei Idioten aufgenommen hatte. Sie hatten zwar nie zum inneren Zirkel gehört, dennoch machten sie entschieden zu viele Schwierigkeiten. Doch darum würde er sich später kümmern. Jetzt stand erst mal eine weitere Befragung an.
Die betreffende Person kniete zitternd vor ihm auf dem Boden. Allen Bemühungen des Dunklen Lords zum Trotz, konnte der elende Zauberstabmacher ihm keine Auskunft erteilen. Alles, was Ollivander sagte, war: „Ich weiß nichts darüber.“ Na toll! Damit konnte er ja wirklich viel anfangen!
Erneut richtete Lord Voldemort seine erbarmungslosen, roten Augen auf den Zauberstabmacher. „Warum hat der Zauberstab nicht gegen Harry Potter funktioniert? Was war das für ein Zauber, den der Junge gegen mich angewendet hat? Auf geht’s, alter Mann, ich will Antworten haben, sofort!“
Ollivanders Knie schmerzten vom langen knien, die Kälte kroch langsam aber sicher in seine Glieder, sein Körper erinnerte ihn immer noch an den letzten Folterfluch. „My Lord, solch ein Zauber ist mir nicht bekannt. Die Magie der Zauberstäbe liegt zum Großteil im Dunklen. Ich weiß es nicht. Nein, bitte nicht! NEIN! NICHT!“
„CRUCIO!“
Erneut zuckte der Zauberstabmacher am kalten Steinboden vor Schmerzen hin und her, verkrampfte sich, seine Schreie hallten im Gewölbe wider. Dann brach er bewusstlos zusammen.
Voldemorts Wutschrei ließ ein wenig Putz von der Decke bröseln und Bellatrix, die gerade hatte eintreten wollen, zuckte erschreckt zurück, zögerte kurz und klopfte dann doch.
„Herein!“, peitschte die Stimme des Dunklen Lords durch die Luft.
Langsam drückte die Todesserin die Türe auf und trat ein. Ihr Meister stand in der Mitte des Raumes, seine scharlachroten Augen loderten, sein ohnehin schon entstelltes Gesicht war zu einer hässlichen Fratze verzogen. Von ihm ging eine solch dunkle Macht aus, dass Bellatrix‘ Puls sich beschleunigte und sie sich wünschte, ihm nahe zu sein.
„Was ist los?“ Voldemort schien kurz vor der Explosion zu stehen. Doch Bellatrix fand seine Wut nicht erschreckend sondern vielmehr erregend.
Sie verbeugte sich tief. „My Lord, Yaxley ist soeben mit neuen Informationen eingetroffen.“
„Soll reinkommen. Und schaff mir diese Kreatur aus den Augen!“ Voldemort nickte kurz in Richtung regungslosen Ollivander, dann wandte er Bellatrix den Rücken zu, die enttäuscht ob des Entzugs seiner Aufmerksamkeit und wütend ob der niedrigen Arbeit, die er ihr zugedacht hatte, den Zauberstabmacher zurück in die Kerker schaffte.

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Seit Morgaine Voldemort den angeblichen Besitzer des Cottage genannt hatte, durfte sie sich frei im Haus bewegen, sie hatte sogar die Erlaubnis erhalten, in den Garten des Anwesens zu gehen. Denn, wie Bellatrix gesagt hatte, es war ihr nicht möglich, diesen eigenständig zu verlassen.
Es war ein schöner Abend Ende August, die Sonne hing bereits tief am Himmel, einige Wolken wurden dadurch rot gefärbt. Vögel zwitscherten in den Zweigen des Baumes, unter dem Morgaine sich niedergelassen hatte, der leichte Wind bewegte das Gras in Wellenbewegungen, wie ein Meer. Wenn sie so an den warmen Baumstamm gelehnt dasaß, konnte sie beinahe Malfoy Manor und seine Bewohner vergessen.
Morgaine legte sich mit dem Rücken ins Gras, das über ihre nackte Haut streichelte und blickte in den Himmel. Es roch nach Sommer, die letzten Sonnenstrahlen wärmten Morgaines Körper und brachten ihre Haare zum Leuchten.
Noch nie war ihr der Himmel so weit weg erschienen, so unendlich weit und groß. Während sie die Wolken betrachtete, kam ihr der Gedanke, wie winzig und unbedeutend der Mensch doch gegenüber den unendlichen Weiten des Universums war, wie vergänglich das Leben war, wie kostbar jeder schöne Moment.
Ein später Schmetterling ließ sich auf ihrem nackten Knie nieder und saugte mit seinem Rüssel an ihrer Haut. Unwillkürlich musste Morgaine kichern, da die sanfte Berührung des Insekts kitzelte.
Als der Schmetterling weiterflog, stellte das Mädchen erstaunt fest, dass es bereits fast dunkel war, Fledermäuse sausten durch die Dämmerung, im nahen Wald hörte sie das Rufen eines Käuzchens. Das Gras begann bereits, feucht vom Tau zu werden, der Wind hatte eine kühle Note.
Morgaine stand auf und warf einen letzten Blick auf den Nachthimmel. Die ersten Sterne zeigten sich und schienen ihr zuzublinzeln, die Wolken hatten sich verzogen.
Nachdenklich kehrte sie ins Haus zurück. Nach der Dunkelheit durfte sie sich nicht mehr draußen aufhalten. Und sie genoss die Freiheit zu sehr, als dass sie sie aufs Spiel setzen wollte.

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„Wie dumm kann man eigentlich sein!“, rief Bellatrix entnervt aus und schoss ihrem Neffen einen wütenden Blick zu. „Ich dachte, du hättest zumindest ein bisschen Grips im Schädel! Wie kann man sich nur so dumm anstellen und sich den Castraltum selbst auf den Hals jagen?!?“
Draco antwortete nicht. Er wimmerte vor Schmerz, seine Wange wurde durch einen tiefen Schnitt verunstaltet, man sah den Knochen durchschimmern, der Kragen seines Umhangs war bereits blutdurchtränkt. Morgaine stand erschrocken daneben und musterte ihren Cousin beinahe mitleidig. Aber nur beinahe.
„Episkey!“ Bellatrix deutete mit dem Zauberstab auf Dracos Wunde, die sich sogleich schloss. „Ehrlich wahr, man sollte diese Unterrichtsstunden ’Schwarze Magie für Idioten‘ nennen!“, tobte die Todesserin weiter und bedachte ihre Tochter sowie ihren Neffen mit einem vernichtenden Blick. Keiner ihrer beiden Schüler hatte sich bis jetzt besonders geschickt angestellt. Morgaine aus Widerwillen, Draco aus Angst.
„Hinsetzen!“, fauchte Bellatrix. Schnell setzten sich die beiden auf die harte Bank. „Und jetzt noch mal ganz langsam, damit sogar du es kapierst!“ Ihr Blick streifte Draco, der den Kopf einzog. „Ihr fixiert euer Opfer, dann zielt ihr sorgfältig auf jenen Körperteil, das getroffen werden soll und sagt laut und deutlich den Fluch. So schwer ist das wirklich nicht.“ Die Todesserin schnippte mit den Fingern und sogleich erschienen zwei Hauselfen, einen gefesselten Gefangenen in ihrer Mitte. „Hier ist euer Opfer. Fang an, Draco!“

Der Angesprochene erhob sich hastig, trat auf den Gefangenen zu, der nur wenig älter als er selbst zu sein schien und den Jungen aus großen, grauenerfüllten Augen anstarrte. Dann zielte der junge Todesser mit zitterndem Zauberstab auf das Gesicht seines Opfers und sagte: „CASTRALTUM!“
Auf der Stirn des jungen Mannes erschien ein länglicher Schnitt, aus dem etwas Blut sickerte.
„Du bist und bleibst ein jämmerlicher Waschlappen, genau wie dein Vater!“, höhnte Bellatrix verächtlich. „Wie willst du denn je einen Gegner zur Strecke bringen, wenn du noch nicht mal einen harmlosen Castraltum zustande bringst?!? Wusste ich’s doch, dass die jämmerlichen Malfoy-Gene das Blut der Blacks zu sehr verdünnen würde. Ein richtiges Wunder, dass Lucius überhaupt im Stande war, Kinder zu zeugen! Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, Cissy sei fremdgegangen!“ Ein hartes, kaltes Lachen erfüllte den Raum. Mit Genugtuung nahm Bellatrix wahr, wie sich die Wangen ihres Neffen vor Wut röteten.
„Hör sofort auf, so über meinen Vater zu sprechen!“, keuchte Draco zornig. „Dazu hast du kein Recht!“
„Wieso nicht, es stimmt doch alles, was ich sage“, erwiderte seine Tante gelassen. „Lucius war schon immer ein Schlappschwanz. Das hab ich Cissy auch gesagt vor der Hochzeit, aber sie sah nur den ach so schönen Malfoy-Sprössling mit der vielen Kohle. Umgarnen, das kann dein Vater, mehr aber auch nicht! Und du bist genau gleich! Schwächling, Feigling!“
„Nenn mich nicht… Lass meinen Vater in Ruhe! Ich… nicht… CASTRALTUM!“
Bellatrix schrie vor Schmerz auf, als sich ein glühendes Messer in ihre Schulter zu bohren schien und ihre Haut bis zum Knochen aufschlitzte. Benommen blickte sie auf die heftig blutende Wunde, dann mit unverhohlenem Hass auf ihren Neffen, dem Angst und Ungläubigkeit ins Gesicht geschrieben standen. „Wie kannst du es wagen, mich mit diesem Fluch zu belegen?!? CRUCIO!“
Der Blondhaarige ging zu Boden, er schrie und wand sich, bis Bellatrix den Fluch wieder aufhob und ihm einen verächtlichen Blick zuwarf. Wie beiläufig heilte sie die Wunde an ihrer Schulter. „Wag es nie wieder, irgendeinen Fluch auf mich zu hetzen, verstanden?!?“, befahl sie mit kalter Stimme. Dann wanderte ihr Blick weiter zu Morgaine, die wie gelähmt auf der Bank saß. „Worauf wartest du noch? Du bist dran!“

In Morgaines Innerem zog sich alles zusammen. Sie wollte das nicht. Sie wollte niemandem Schmerzen zufügen, sie wollte diesen beschissenen Fluch auf keinen Wehrlosen hetzen oder auf sonst jemanden. Aber sie musste, sie hatte keine andere Wahl.
Kurz kniff sie die Augen zusammen und dachte an Caitriona, dann betrachtete sie den Gefangenen, der aus müden Augen zurückstarrte. Langsam hob Morgaine ihren Zauberstab, zielte auf die Schulter des Mannes und zischte: „CASTRALTUM!“
Sogleich erschien ein tiefer Schnitt, der heftig zu bluten begann. Der gequälte Schrei des jungen Mannes war noch nicht ganz verhallt, als Bellatrix schon bellte: Los, noch einmal! Das war noch zu schwach!“
Also hob das Mädchen ein zweites Mal ihren Zauberstab, dachte an den durchgeknallten Lord, der sich ihr Vater nannte, an die fanatischste aller Todesser und an ihre Wut über ihre Ohnmacht, nichts tun zu können. Dann richtete sie den Zauberstab ruckartig auf den Mann und rief erneut: „CASTRATUM!“
Diesmal blitzte aus der Wunde am Oberarm das Weiße des Knochens durch, der Schmerzensschrei ihres Opfers dröhnte in Morgaines Ohren, sein Blut spritzte ihr ins Gesicht, sie roch dessen metallischen Geschmack, spürte die klebrige Konsistenz, hörte dessen Röcheln… dann schwanden ihr die Sinne.

Als Morgaine wieder zu sich kam, lag sie alleine in ihrem Zimmer, voll angezogen und nicht einmal zugedeckt. Ihre Wange war immer noch mit fremdem Blut verschmiert, Tränen schossen ihr in die Augen, als sie an die gequälten Augen des jungen Mannes dachte und an die Schmerzen, die sie ihm hatte zufügen müssen.
Ihr Herz schmerzte so sehr, dass es ihr fast die Luft abschnürte. Schon wieder hatte sie jemanden gefoltert. Wie, bei Merlins Bart, sollte sie das mit ihrem Gewissen vereinen können? Gar nicht, wusste sie. Noch schlimmer als die Schuldgefühle, die sie plagten, war aber die Gewissheit, dass sie nichts gegen den Dunklen Lord und seine treueste Anhängerin tun konnte. Nicht weil sie ihre Eltern waren, sondern weil sie ihnen ausgeliefert war.
Der Druck in ihrem Inneren wurde immer größer und schließlich hielt sie es nicht mehr aus. Sie tastete fahrig nach dem Dolch in ihrem Nachtkästchen und schnitt sich ein, zwei, dreimal in den Unterarm. Als das Blut zu fließen begann, wurde ihr leichter ums Herz. Aller Dreck schien fortgespült zu werden. Verzweifelt versuchte sie die Bilder von Gustaves Berührungen zu verdrängen. Doch sie kamen immer wieder. Morgaine fühlte sich beschmutzt und benutzt, nicht nur von dem Franzosen sondern auch von Bellatrix. Entschlossen griff sie erneut zu ihrem Dolch.


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