von käfer
Severus Snape war beim Packen. Im Schlafzimmer sperrte ein riesiger Koffer aus strapazierfähigem Drachenleder seinen Rachen auf, im Wohnzimmer warteten zwei nicht minder riesige Holzkisten darauf, mit Büchern gefüllt zu werden. In der Küche waren Teebüchsen, Zucker und ein paar Kekse bereits ordentlich in einem Karton verstaut. Der Hausherr selber war im Keller damit beschäftigt, seine Weinvorräte zu inspizieren und zu sortieren. Liebevoll packte Snape seine guten Rotweinflaschen in Kartons, stopfte Zwischenräume mit Holzwolle aus. Abwägend betrachtete er zwei Flaschen, einen ´87er Robert´s Rock und eine von Igors Selbstgezogenem. Schließlich legte er Igors Geschenk wieder ins Regal. Es war die letzte, und er würde sie für eine besondere Gelegenheit aufheben. Severus verschloss den Karton sorgfältig mit extrafestem Klebeband, dann machte er ein paar sparsame Bewegungen mit dem Zauberstab und schon war der Wein weg. Noch ein Wink, ein Besen fegte den Boden, der Staub verschwand von allein. Snape löschte das Licht und schloss die Kellertür ab.
Ein Wink in die Küche, der Teekarton war weg, ein weiterer und ein Putzlappen kreiste und hinterließ streifenfreie Sauberkeit. Die Bücher flogen von allein in die Kisten, ein Schnippen, weg war alles. Severus öffnete den Kleiderschrank. Viel war nicht darin, das meiste hatte er in Hogwarts gelassen. Die Nachbarn in Spinners End wären auf die exakt zusammengefalteten Handtücher und Kleidungsstücke neidisch gewesen, wenn es noch Nachbarn gegeben hätte. Aber Spinners End hatte nur noch einen einzigen Einwohner, und auch der kam nur über den Sommer für ein paar Wochen und selbst das nur, weil der Chef es verlangte.
Noch ein letzter Blick in die Runde, das Klirren eines Schlüssels in der Hosentasche, ein leises „Plopp“ und Spinners End war gänzlich verlassen.
Keine Minute später näherte sich eine Gestalt in einem schwarzen Umhang zielstrebig der Pforte, die auf das Gelände der Hogwarts-Schule führte. Professor Snape trat hindurch und atmete tief ein. Er war wieder daheim. Hoffentlich war er der erste Lehrer, der ankam. Er liebte es, das uralte Schloss für ein paar Tage ganz allein zu „besitzen“, durch die stillen Gänge zu spazieren, Gerüche einzusaugen – und die Bibliothek zu plündern.
Mit geübten Griffen packte Severus seine Sachen aus, dann machte er sich auf, um Hogwarts zu begrüßen. Wie schon seit Jahren ging er als erstes auf den Astronomieturm. Gierig sog er die Luft ein, legte die Hände auf die Brüstung und verschmolz mit dem alten Gemäuer.
Nach einer Stunde oder mehr fühlte er sich bereit für den Rundgang. Obwohl Snape kein besonderes Ziel hatte, hätte jemand, der sich die Mühe machte, seine Bewegungen aufzuzeichnen, feststellen können, dass er jedes Jahr den gleichen Pfaden folgte.
Als erstes ging er hinunter zum Büro des Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Snape erwartete nicht, seinen Namen auf dem Türschild vorzufinden; die Schilder schrieb Dumbledore sowieso erst, wenn alle Lehrer zur Vorbereitungswoche eingetroffen waren.
Wahrscheinlich würde der Direktor auch in diesem Jahr seine Bewerbung um diesen Posten ablehnen, mit der gleichen Begründung wie schon in den zehn vergangenen Jahren.
Severus glaubte nicht, dass ein Fluch dafür verantwortlich war, dass keiner länger als zwei Jahre auf diesem Posten aushielt. Vielmehr waren wohl die Lehrer selbst schuld daran. Entweder kamen invalide gewordene Auroren, die von Pädagogik keine Ahnung hatten und völlig überfordert waren, oder aber blutjunge Cambridge-Absolventen, die zwar das pädagogische Rüstzeug hatten, aber über die Dunklen Künste nur das wussten, was sie in den Lehrbüchern hatten lesen dürfen. Wie sollte man den Drittklässlern erklären, was bei Vollmond mit einem Werwolf passierte, wenn man nie einen zu Gesicht bekommen hatte? Wie sollte einer den Viertklässlern beibringen, wie sie sich gegen den Imperius-Fluch wehren konnten, wenn er nicht ein mal die legale Variante der Legili-Suggestion beherrschte?
Severus konnte das alles und Dumbledore wusste das. Was das Pädagogische betraf, war er so schlecht bestimmt nicht, denn in den vergangenen zehn Jahren war außer ein paar Dummbeuteln mit stark verminderten Intelligenzquotienten niemand durch die Ministeriellen Prüfungen in Zaubertränke gefallen. Dummerweise war genau das ein Argument für den Direktor, Snape in den feuersicheren Kellerlabors zu belassen.
Wer würde wohl in diesem Jahr Verteidigung unterrichten? Snape sicher nicht. Mit einem Seufzer setzte er seinen Rundgang fort.
Ungeniert inspizierte Snape die Gewächshäuser. Pomona Sprout war im Urlaub und suchte im brasilianischen Urwald nach neuen Raritäten für ihr Gewächshaus 13. Was Severus dort zu sehen bekam, ließ ihn mit der Zunge schnalzen. Der Ixelstrauch hing voller knallgelber Perlen, einige zeigten schon pinkfarbene Flecke. In spätestens einem Monat würde er die ersten Prachtexemplare in der Hand halten können.
Die Glibbernden Schleimlingsbüsche trugen üppige Früchte, ebenso die Schlafbohnen. In diesem Jahr konnte jeder der Sechstklässler den Trank der Lebenden Toten herstellen; Snape würde nicht wie in den vergangenen beiden Jahren gezwungen sein, Arbeitsgruppen von vier bis sechs Personen zu bilden. Obwohl es auch seinen Reiz gehabt hatte, die Schüler willkürlich und ohne Rücksicht auf die Zugehörigkeit zu den einzelnen Häusern zusammenzustecken…
Im Gewächshaus drei war außer den Dauerbewohnern nichts anderes zu sehen als junge Alraunen. Sprout hatte es also doch geschafft, Setzlinge zu bekommen. Alle Achtung! Severus wusste, dass die gemütlich wirkende Pomona Sprout eine knallharte Geschäftsfrau sein konnte, wenn es um Pflanzen ging.
Er würde Pomona im Laufe des Jahres wieder die eine oder andere Flasche von seinen selbstgemachten Weinen und Fruchtlikören zukommen lassen – als Tränkemeister sollte man sich eine Kräuterhexe immer warm halten.
Nach einem leichten Abendessen machte Severus sich auf den Weg in die Bibliothek. Er kannte sich mit den Beständen recht gut aus und wusste, dass in den Regalen noch manche Schätze darauf warteten, gehoben zu werden. Die Schule war berühmt für ihre Sammlung ältester Zauberliteratur und etliche Bücher standen nur deshalb in der Verbotenen Abteilung, weil sie besonders wertvoll oder selten waren.
Oh ja, die Verbotene Abteilung! Severus erinnerte sich noch gut daran, wie er als Erstklässler vergeblich versucht hatte, durch die magische Absperrung zu kommen. Daran hätte sich auch im zweiten Schuljahr nichts geändert, wenn er nicht zufällig einem Trupp Hauselfen gefolgt wäre, die mit Besen, Eimern und Staubwedeln bewaffnet hinter einer Geheimtür zwei Etagen über der Bibliothek verschwunden waren. Auf leisen Sohlen war er eine enge Wendeltreppe hinuntergestiegen und hatte sich mitten in der Verbotenen Abteilung wiedergefunden. Den darauf folgenden regelmäßigen Besuchen war es zu verdanken, dass aus Severus Snape das wurde, was er heute war – ein geachteter und gefragter Tränkemeister. Severus bekam so viele Aufträge für Zaubertränke, dass er gar nicht alle bearbeiten konnte. So manches unmoralische Angebot lockte mit derartig hoher Bezahlung, dass es schwer fiel, abzulehnen. Waren allerdings zu viele Nullen vor dem Komma, fütterte Severus sein immer hungriges Kaminfeuer mit solchen Offerten. In seiner Anfangszeit war er einmal auf so eine Sache hereingefallen, das reichte.
Bei seiner Rückkehr an die Schule hatte er feststellen müssen, dass die magische Barriere nicht mehr existierte. Dumbledore hatte gemeint, Madam Pince habe das schon im Griff. Severus wusste, dass das nicht so war, Argus und seine Mrs. Norris ebenso. Um Weihnachten herum hatte der Hausmeister ihm eine noch warme Lampe gezeigt, die er in der Verbotenen Abteilung gefunden hatte und Severus hatte die Präsenz von Harry Potter gespürt, obwohl er ihn nicht sehen konnte. Bestimmt steckte der Bengel unter dem Tarnumhang, den schon sein Vater benutzt hatte, um ungesehen in der Schule herumzuschleichen. Severus hatte darauf verzichtet, ihm den Umhang herunter zu ziehen und Krach zu schlagen. Quirrel war zugegen, und der sollte besser nichts über Harry wissen.
Im Nachhinein hatte es sich als gut herausgestellt, dass Severus Potter, Granger und Weasley hatte stöbern lassen. Er war genau wie Dumbledore auf die gefälschte MEE hereingefallen und nach London gereist, so dass Quirrel glaubte, freie Bahn zu haben.
Harry durfte nie erfahren, dass Severus ihn auf seinen Armen aus der verborgenen Kammer im zweiten Stock in die Krankenstation getragen hatte. Vielleicht war es besser, dass Lilys Junge ihn so hasste. Bei der Adoptionskommission im Ministerium würde das Argument, dass er die Mutter des Jungen geliebt hatte, kaum zählen, nicht bei einem Junggesellen mit der Vergangenheit eines Severus Snape.
Mit diesem Gedanken war er an der Bibliothek angekommen, konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart, öffnete die Tür und machte Licht. Auf dem langen Arbeitstisch von Madam Pince standen fünf Kartons von Flourish & Blotts. Das war ungewöhnlich. Sollten das alles neue Lehrbücher sein? Oder hatte jemand der Schule eine großzügige Spende zukommen lassen?
Severus trat näher. Auf dem Arbeitsplatz von Madam Pince lag eine aufgeschlagene „Hexenwoche“. Das war untypisch für Miss Ordnungsliebe. „Charmantestes-Lächeln-Preis vergeben“ verkündete die Überschrift in fetten Lettern, darunter prangte das Foto eines blondgelockten jungen Mannes mit blauen Augen, der Severus irgendwie bekannt vorkam. Gilderoy Lockhart lautete der Name des Preisträgers und Severus erinnerte sich: an den Mädchenschwarm des Magical Arts College und höhnische Bemerkungen über sein eigenes Äußeres, an ein merkwürdig abgelaufenes Praktikum und verschwundene Notizen, an ein Mädchen namens Mandy und ein absichtlich verlorenes Duell…
Neugierig warf Severus einen Blick in die Bücherkartons. „Trips mit Trollen“, „Zaubrisches Ich“, „Ferien mit Vetteln“, „Wanderungen mit Werwölfen“,… - und alle Bücher waren von genau jenem Gilderoy Lockhart geschrieben. Nun ja, eine flotte Zunge hatte der Kerl schon damals gehabt, vielleicht war er Schriftsteller geworden. Kurz entschlossen griff sich Severus ein Exemplar von jedem Buch, ging in sein Lesezimmer und machte es sich mit einem Glas Rotwein und den „Wanderungen mit Werwölfen“ im Sessel bequem. Das Thema „Werwolf“ interessierte ihn, seit er hinter das Geheimnis eines gewissen Remus Lupin gekommen war.
Im Frühjahr war im Tränkejournal ein Aufsatz von Damokles Belby erschienen. Der hatte „basierend auf der hervorragenden Diplomarbeit eines Tränkekundestudenten des Magical Arts College“ einen Wolfsbann-Trank entwickelt, der es den Betroffenen ermöglichte, während der allmonatlichen Verwandlung den Verstand und damit die Kontrolle über sich selbst zu behalten. Belby hatte an der Entwicklung zehn Jahre gearbeitet, das versöhnte Severus mit der Tatsache, dass er seinerzeit eine unfertige Arbeit hatte abgeben müssen. Snape hatte Belby einen langen Brief geschrieben, von ihm kostenlos das Rezept bekommen, seinen Zutatenvorrat entsprechend ergänzt und einen Probeschluck gebraut. Man konnte nie wissen.
Severus kostete seinen Wein und vertiefte sich in den Klappentext von Lockharts Buch.
Olala! Lockhart war selbst bei Vollmond in die Wälder gegangen und hatte das Verhalten von Werwölfen beobachtet. Dazu gehörte allerhand Mut. Severus nippte an seinem Glas und begann zu lesen. Nach zwanzig Seiten stutzte er. Der Text kam ihm bekannt vor!? Er blätterte zurück, las das letzte halbe Kapitel noch einmal und erinnerte sich. Genau dies hatte er damals gelesen, als er Material für seine Diplomarbeit gesucht und nicht gewusst hatte, wo er anfangen sollte.
Oder doch nicht? Severus schüttelte den Kopf und las weiter.
Um Mitternacht und nach zwei Gläsern Rotwein hatte Severus alles bis auf „Der Werwolf von Wagga-Wagga“ gelesen – und die ganze Zeit das Gefühl gehabt, das Buch schon zu kennen.
Er stand auf, streckte sich und startete zu einem mitternächtlichen Spaziergang durch das Schloss.
Gegen halb zwei schlief Severus Snape zufrieden wie ein gut gefüttertes Baby ein und erwachte anderntags um sieben ausgeruht und voller Tatendrang. Nach einem flotten Marsch über das Schulgelände frühstückte er am offenen Fenster.
Das Leben könnte so schön sein, wenn nicht das Dunkle Mal an seinem linken Arm wäre. Eine Zeit lang hatte er geglaubt, es sei verschwunden und alles vorbei, aber irgendwann war es wieder sichtbar und nach und nach dunkler geworden.
Jetzt war es wieder ein bisschen verblasst, aber immer noch vorhanden. Wer weiß, was da noch alles kam…
Den Vormittag nutzte Severus dazu, Inventur in seinen Tränke- und Zutatenvorräten zu machen. Am Ende entstanden drei Listen: eine mit Dingen, die er in der Winkelgasse bestellen würde, einen mit Zutaten, die er mit den Schülern der Abschlussklasse bei Exkursionen sammeln wollte und eine mit Sachen, die er selber beschaffen musste.
Am Nachmittag ging er wieder in die Bibliothek, um zu sehen, welche Neuanschaffungen es auf dem Gebiet der Zaubertränke gab, die er vielleicht für das Selbststudium der Schüler nutzen konnte. Er wurde sehr enttäuscht, denn außer Lockharts komplettem Werk in je zehn Exemplaren gab es keine Neuheiten. Bei passender Gelegenheit würde er Madam Pince und Albus Dumbledore fragen, wer der großzügige Spender gewesen war.
Zur Teezeit war Severus Snape bereits mit den „Wanderungen“ in seinem Lesezimmer anzutreffen.
Am späten Nachmittag ersetzte er das Teegeschirr durch eine Kanne mit eisgekühlter Brombeerschorle. Nachdenklich nahm er das Buch wieder zur Hand. Einen guten Schreibstil hatte Gilderoy Lockhart, das musste man ihm lassen. Alles ließ sich flüssig lesen und war in einfachen Sätzen geschrieben. Aber mit dem Gedanken an den Klappentext kam Severus der Inhalt etwas übertrieben vor.
„… rief man nach mir, da mir der Ruf vorauseilte, schon mit weit schlimmeren Kreaturen fertiggeworden zu sein als einem lumpigen Werwolf… die Dörfler empfingen mich jubelnd und bereiteten mir zu Ehren ein großes Fest…“ ?
„Wanderungen mit Werwölfen“ war Lockharts Erstlingswerk, es war erschienen, etwa anderthalb Jahre nachdem Severus das College verlassen hatte. Mit welchen schlimmen Kreaturen hatte Lockhart bis dahin zu tun gehabt? Blondinen?
Die Zeit fürs Abendessen war schon ein Weilchen vorüber, als Severus auf der letzten Seite ankam. „… hielt ihm meinen Zauberstab an die Kehle… führte den… Homorphus-Zauber aus… Dorf von den Werwolfangriffen befreit…“
Da hatte Lockhart im Interesse seiner Leser wohl bisschen was verändert - die Werwolf-Ablieferungsprozedur war eine langwierige und bürokratische Angelegenheit. Der Homorphus-Zauber diente nur dazu, einen Animagus zu zwingen, seine menschliche Gestalt zu zeigen; bei einem Werwolf bewirkte er rein gar nichts.
Snape legte das Buch weg, ließ sich ein kräftiges Abendessen bringen und rüstete sich danach für einen Gang in den Verbotenen Wald.
Im Morgengrauen kam er patschnass und mit Modder und Pflanzenresten bedeckt, aber ob der immensen Ausbeute dieser Nacht sehr gut gelaunt zurück. Kurz vor der Seitentür, die direkt hinunter in die Kerker führte, traf er auf Argus Filch. Der Hausmeister hatte sicht- und hörbar schlechte Laune, er schimpfte halblaut vor sich hin. Snape sagte „Guten Morgen!“; aber Filchs Antwort lautete nur: „Mach dich sauber, bevor du reingehst. Ich habe schon genug zu putzen!“
Snape zog fragend die linke Augenbraue hoch.
Filch knurrte: „Die Myrte spinnt mal wieder, dauernd macht sie Überschwemmungen. Und Peeves, dieser, dieser… hat den ganzen Schrank mit den Strafakten durcheinandergebracht! Und Dumbledore wünscht, dass ich die Pokale mal wieder auf Hochglanz bringe! Aber keiner sagt mir, wie ich das schaffen soll!“
„Ich wüsste da eine Lösung“, antwortete Severus.
„Ach ja?“, fauchte Filch, „Und die wäre?“
„Das Zauberwort heißt Strafarbeit. Es gibt genügend Kandidaten in Gryffindor – die ganze rothaarige Weasley-Sippe! Und ein gewisser Harry Potter braucht auch ab und an eine Abkühlung…“
Der Gedanke daran schien Filch aufzumuntern. Er begutachtete Snapes riesige Botanisiertrommel. „Warst erfolgreich auf der Jagd?“
„Allerdings!“, versetzte Snape und schritt zur Tür.
„Severus, bitte!“, flehte Filch.
Severus entschuldigte sich und machte mit einem „Clarus Fixus!“ Umhang und Stiefel sauber und trocken. Untendrunter fühlte er sich noch eklig nass, weswegen er ein ausgedehntes Bad nahm, ehe er erst einen riesigen Frühstücksteller und dann seine Botanisiertrommel leerte.
Seine gute Laune hielt in den nächsten Tagen, in denen er abwechselnd die „Früchte“ seiner nächtlichen Wanderung verarbeitete, durchs Schloss streifte und Lockharts Bücher las, an.
Er machte einen Abstecher ins Klo der Maulenden Myrte, deren Bekanntschaft er schon im zweiten Schuljahr gemacht hatte, als er auf der Flucht vor James Potter in das defekte Mädchenklo geflüchtet war. Myrte langweilte sich, und zum zwanzigsten Mal (mindestens!) hörte Severus sich an, wie gemein alle zu ihr waren. Schließlich gelang es ihm, sie zu überreden, doch zur Abwechslung mal das verlotterte Klo zu verlassen und sich ins selbstreinigende Badezimmer der Vertrauensschüler zu setzen. Mit einem Schwenk seines Zauberstabes trocknete Severus die Pfützen auf, die Myrte hinterlassen hatte. Es genügte, wenn Filch ständig die Putzbrocken aufkehren musste, die Peeves im Schulhaus verteilte.
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