von Khia
Die erste Nacht in Hogwarts war viel zu schnell vorbei gewesen. Trotzdem fühlte sich Lina einigermaßen ausgeruht. Hermine wartete schon auf sie und zusammen gingen sie in die große Halle.
Professor McGonagall kam an den Gryffindoretisch und besprach mit Lina ihren Stundenplan. Sie wählte Zaubertränke, Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Kräuterkunde, Alte Runen und Arithmantik.
Die meisten ihrer Fächer hatte sie so mit Hermine zusammen.
„Und du wurdest bisher wirklich nur zu Hause unterrichtet? Hoffentlich schaffst du dann hier auch den Anschluss!“
„Ach Hermine, sie wird das schon schaffen, sie sieht ja nicht grade dumm aus und außerdem hat sie ja immer noch dich.“
„Wirklich charmant Ronald! Also wenn du irgendwelche Fragen hast dann helfe ich dir gern. Heute Nachmittag müssen wir uns unbedingt noch zusammen die Bibliothek ansehen, da warst du ja noch gar nicht.“
Hermine war schon wieder völlig aus dem Häuschen und machte einen Hogwarts-Besichtigungsplan für den Rest der Woche.
Auch wenn Ron Lina erst ein bisschen Angst gemacht hatte, das der Unterricht vielleicht zu schwer für sie sein würde, hatte sie kaum Probleme sich einzufinden.
Nach Zaubertränke, dem letzten Unterricht für den Tag, begaben sich Harry, Ron, Hermine und Lina in den Gemeinschaftsraum. Hermine war schon wieder in ihrem Planungswahn und wollte Lina unbedingt noch den Astronomieturm zeigen.
Harry und Ron waren in des zum Quidditch Training gegangen und als Hermine grade dabei war ein neues Buch für die morgige Besichtigungstour der Ländereien von Hogwarts zu holen, verschwand Lina aus dem Gemeinschaftsraum.
Sie war Hermine zwar dankbar für ihr Engagement, hatte jedoch auch Lust, das Schloss auf eigene Faust zu erkunden. Sie streifte ziellos umher und fand sich plötzlich in der großen Halle wieder. Durch das große Portal schritt sie nach draußen.
Es war schon kurz vor Sonnenuntergang und in weiter Ferne konnte sie das Quidditch Feld ausmachen. Harry und Ron konnte sie jedoch nicht sehen und nahm an, dass sie sie verpasst hatte.
Trotzdem wollte sie sich das Stadium mal von näherem ansehen. Sie ging hinein und bis zur Mitte und schaute hinauf in den Himmel.
Sie hatte schon früher gerne draußen gelegen und in den Himmel geschaut und versucht verschiede Formen aus den Wolken zu erkennen.
„Lina?“
Sie erschrak leicht, da sie nicht damit gerechnet hatte, das sie jetzt noch jemanden antreffen würde.
„Harry, hey! Ich dachte ihr wärt schon wieder zum Gemeinschaftsraum zurück.“
„Na ja ich bin der Kapitän unserer Quidditchmannschaft und musste noch ein paar Sachen wegräumen. Ron ist schon vorgegangen. Er tut sich immer ein bisschen schwer mit den Hausaufgaben!“
Harry grinste sie leicht an. Obwohl sie sich erst seit einem Tag kannten, hatte Lina das Gefühl ihn schon länger zu kennen.
„Was wolltest du eigentlich hier draußen? Hermine kurz mal entkommen?“
„Du hast mich ertappt. Ich meine, das ist wirklich unheimlich nett, dass sie mir so hilft, aber ich hab schon immer lieber Dinge alleine herausgefunden und erkundet. Ehrlich gesagt war ich auch noch nie in einem Quidditchstadium und wollte es mir unbedingt mal von innen anschauen. Es ist so überwätigend.“
„Ich weiß was du meinst, Lina. Jedes mal wenn ich hier bin, überkommt mich so ein Gefühl von Freiheit und wenn ich dann auf dem Besen bin, vergesse ich fast alles um mich herum – es sei denn natürlich wir haben gerade ein Spiel.“
„Ich bin noch nie auf einem Besen geflogen, meine Eltern fanden das immer zu gefährlich. Ich bin nämlich ein bisschen ungeschickt und sie etwas zu überführsorglich!“
Nun war es an Lina leicht, aber verlegen zu grinsen.
„Du warst also noch nie auf einem Besen? Unmöglich! Willst du mal?“
Lina wusste wie tolpatschig sie sein konnte und hatte deshalb Angst auch Harry weh zu tun.
„Na los komm schon!“, forderte Harry sie auf. „Ich helfe dir auch!“
Harry setzte sich auf seinen Besen und schaute sie erwartungsvoll an.
„Na los, setz dich hinter mich und halt dich an mir fest, dann kann dir nichts passieren.“
Etwas zögerlich setzte sie sich hinter ihn und schon stieß er sich kraftvoll vom Boden ab.
Es war das schönste Gefühl, das Lina je gefühlt hatte. Sie verstand nun, was Harry mit Freiheit gemeint hatte.
Langsam wurde es dunkel und Harry setzte zum Landeanflug an.
„Das war echt schön Harry!“
„Na ja wer noch nie auf einem Besen durch die Luft geflogen ist, hat eben echt was verpasst.“
„Vielleicht kannst du mir das fliegen beibringen, also wenn du irgendwann mal Zeit hast.“
„Ja natürlich, gerne!“
Zusammen verließen sie das Stadium und gingen in den Gemeinschaftsraum zurück.
Hermine war nicht all zu erfreut darüber, das Lina einfach angehauen war, konnte ihr jedoch nicht besonders böse sein, als sie hörte, dass Harry die Besichtigungstour weiter geführt hatte.
Nachdem sie den fälligen Zaubertrankaufsatz beendet hatten, konnten sie endlich ins Bett gehen.
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