von MinaMi
Sanfte weiße Flocken wirbelten durch die Luft, und bedeckten sein rotes Haar. Bedeckten seine Schultern. Die wenigen Menschen um ihn herum hasteten an ihm vorbei, wollten zurück in ihre warmen Häuser. Er flüchtete davor.
Die erste Friedensweihnacht. Er verzog das Gesicht zu einem Lächeln, doch es fühlte sich falsch an. Er blickte in eines der kleinen Ladenfenster. Es sah auch falsch aus. Sein Gesicht war zu einer Maske verzerrt.
Die weißen Flocken brannten auf seiner Haut, doch er ging weiter seinen Weg. Raus aus dem kleinen Dorf bis er den Wald erreichte.
Ein trauriger Wind weht
Vielleicht nur in mir
ich weiß es nicht
Ich will, dass er ist
und lass ihn wehen
Er ging weiter, hier lag kein Schnee mehr, die mächtigen Äste der Bäume verschluckten ihn. Ihn und jedes Geräusch. Würde er jetzt schreien, kein Mensch würde es hören.
Er hätte ihn gehört, er wäre da gewesen.
Doch er konnte es nicht mehr.
Der Grund, weswegen er überhaupt durch diesen verlassenen Wald stapfte.
Er ging immer weiter, seine Füße trugen ihn, ohne das er darüber nachdachte, doch er kannte sein Ziel bereits.
Die Lichtung. Dort hinten öffneten sich die Bäume und helles Weiß strahlte ihm entgegen.
Er setzte einen Fuß vor den anderen.
Dies ist mein letzter Winter
Diesmal muss er es sein
das spüre ich
Ich zieh mich aus
gehöre ihm
Er ließ sich sinken. Mitten in den kalten Schnee, der ihn aufnahm, wie einen Verirrten, der Heim gefunden hatte. Die Kälte umschloss ihn und eine friedliche Stille machte sich in ihm breit. Seine Gedanken galten nur noch ihm. Bald würden sie sich wieder sehen. Bald…
Ich leg mich in den Schnee
Nichts tut mehr weh
Alles um mich herum
wird still und stumm
Er lag einfach da. Ob Minuten oder Stunden, er konnte es nicht sagen. Alles fühlte sich gleich an. Seine Glieder wurden taub, sein Atem leiser. Seine Seele immer friedlicher, als wüsste sie, dass sie bald das bekommen würde, wonach sie sich schon so lange sehnte.
Ich lieg einfach da
Und werde selbst polar
Und wer immer mir das Leben gab
ich schenke es dem Schnee in dieser Nacht
... lass ihn mich verwehen
Ein Gesicht tauchte vor ihm auf. Sein Gesicht.
George lächelte.
Er war bei ihm.
We came into the world like brother and brother;
And now let's go hand in hand, not one before another.
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