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Fanfiction

Eis im November - Harry spricht Klartext

von lemontree

10. Kapitel


Es traf sich gut, dass Harry wieder einmal ohne Hermine beim Essen war. So sah sie wenigstens nicht, wenn er auf Dumbledore zuging und konnte keine unangenehmen Fragen stellen. Wie er sah, war auch Snape schon wieder gegangen. Das passte hervorragend! Nachdem auch der Direktor sich anschickte seinen Platz zu verlassen, eilte Harry ihm zügig hinterher und passte ihn kurz vor den Wasserspeiern ab.
„Professor Dumbledore, dürfte ich Sie kurz sprechen?“ Dieser blickte ihn durch seine halbmondförmige Brille freundlich an.
„Harry, mein Junge, was kann ich denn für dich tun?“
„Also, es ist so…ähm, ich weiß nicht, wie ich beginnen soll…“
„Was hältst du davon, wenn wir in mein Büro hinauf gehen würden? Dort lässt es sich vielleicht gemütlicher plaudern.“ Dumbledore zwinkerte ihm vergnügt zu und schritt ohne eine Antwort abzuwarten voran. Harry trottete hinterher und überlegte, ob sein Plan wirklich so gut war.
Im Büro trat der Direktor hinter seinen großen Schreibtisch und nahm Platz. Harry setzte sich ihm gegenüber steif in den Sessel. In der Tat wusste er nicht wie er beginnen sollte. Vorhin kam ihm sein Plan noch genial vor, doch nun kamen unter dem Röntgenblick des Schulleiters erste Zweifel auf. Doch er war schließlich nicht das erste Mal hier in diesem Büro, warum die also die Nervosität? Vielleicht…

„So Harry, was ist denn nun dein Anliegen?“, eröffnete Dumbledore das Gespräch.
„Sir, es ist so, dass ich mir ernsthaft Gedanken um Hermine mache“, begann Harry vorsichtig.
Dumbledores Mine verfinsterte sich daraufhin. Fort war das gütige Glitzern der stahlblauen Augen. Schweigend musterte der Direktor Harry, welcher mittlerweile unruhig in seinem Sessel hin und her rutschte und dabei krampfhaft überlegte, welcher Teufel ihn wohl geritten haben mochte sich hierher zu bemühen. Und dann noch zu diesem Anlass! Harry fühlte sich gefangen. Dumbledore schwieg und Harry hätte ihn dafür schütteln können. Doch die Suppe hatte er sich eingebrockt und musste sie nun auslöffeln.
„Ich weiß nicht, ob es ihnen aufgefallen ist, Professor Dumbledore, aber Hermine erscheint kaum noch zum Essen. Sie nimmt am gesellschaftlichen Leben nicht mehr teil, kommt kaum aus ihrem Zimmer heraus und zum Unterricht erscheint sie auch nur, weil ich sie dazu überreden konnte und ihr von allem den Rücken frei halte.“ Dumbledore nickte. Sein Blick starr auf den Jungen der überlebte gerichtet.
„Das ist sehr nobel von dir, Harry. Ich denke jedoch, du willst mir noch etwas mitteilen, oder? Etwas Wichtiges. So wichtig, dass es dir auf der Seele brennt und nicht warten kann.“
„Ja“, erwiderte Harry trotzig.
„Dann immer heraus damit!“ Dumbledores Blick durchbohrte ihn unerbittlich. Wenn er nur wüsste, was der Direktor wirklich über Hermine und Snape wusste. Er wollte sie nicht verraten, aber irgendetwas musste passieren. So konnte es auf keinen Fall weitergehen. Er musste Klartext reden. Das war er Hermine schuldig. Taktieren mit dem mächtigen Zauberer Dumbledore war unmöglich. Was tat er also hier? Auf was hatte er sich da nur eingelassen?
„Lass uns keine wertvolle Zeit vertun, Harry“, mahnte Dumbledore, alles andere als heiter. „Was an Miss Grangers Verhalten ist es genau, was dir Anlass zur Sorge gibt?“

„Was genau?“ Harry glaubte sich verhört zu haben. Er schnaubte fassungslos. „Gut, Professor Dumbledore“, erwiderte er gereizt, „ich möchte offen zu Ihnen sein. Hermine geht es seit zwei Wochen sehr schlecht. Schlecht in jeder Hinsicht. Ich gehe davon aus, dass Sie davon wissen. Entweder haben Sie sie selbst gesehen oder Professor McGonagall hat es Ihnen erzählt…oder von mir aus auch irgendein anderer Lehrer. Das wird sich ja mittlerweile herumgesprochen haben und war auch nicht zu verbergen.“
Er hielt kurz inne. Dumbledores bedächtiges Nicken ließ ihn wütend werden.
„Wie Sie den Gerüchten vielleicht entnommen haben, soll Hermines Vater schwer erkrankt sein. Eine glatte Lüge. Sie haben davon Kenntnis nehme ich an?“
Wieder nickte sein schweigender, ihn fixierender Gesprächspartner. Harry war nahe daran, aufzuspringen und auf den Tisch zu hauen. Aber immerhin ahnte Dumbledore etwas. Immerhin. „Bis vor zwei Wochen arbeitete Hermine mit Professor Snape an einem gemeinsamen Projekt, bis…nun ja, bis Sie den beiden dies untersagt haben.“

Jetzt war die richtige Richtung eingeschlagen. Harry machte eine Pause und hoffte, dass Dumbledore weiter sprechen würde, aber dieser tat ihm den Gefallen nicht. Er faltete lieber seine Hände neu; ohne jedoch den Blick von Harry abzuwenden. Sein Gesichtsausdruck war nicht zu deuten. Mit geballten Fäusten starrte Harry finster zurück und fragte sich, weshalb keine Antwort erfolgte. Warum sagte der denn nichts? Sah zu, wie er sich hier wand. Schönen Dank auch! Wesentlich schärfer als beabsichtigt knurrte Harry: „Seit diesem Tag an leidet Hermine. Auch Professor Snape schien nicht sonderlich angetan von Ihrer Entscheidung.“
Verdammt, irgendwann musste Dumbledore doch einen Kommentar abgeben. Hörte der denn nicht, dass er seine Aggression kaum noch unter Verschluss halten konnte? Wollte er ihn ausgerechnet jetzt testen? Mann! Einen besseren Zeitpunkt hätte der Schulleiter kaum wählen können! Laut und ungehalten stieß Harry aus: „Warum, verdammt noch mal, haben Sie Hermine von den Versuchen abgezogen? SIR!“
Nun kam Bewegung in das alte Gesicht des Schulleiters. Harry erstarrte. Im Ungewissen, ob er mit seinem anmaßenden Ton den Bogen überspannt hatte, oder ob Dumbledore nun endlich Antwort geben wollte.
„Ich nehme an, du kennst die Antwort, Harry“, erwiderte der Direktor ruhig. Harry war verunsichert. Eigentlich hatte er mit einer Zurechtweisung gerechnet. Warum hatte der noch immer die Ruhe weg? „Ja, ich kenne die Antwort“, sagte er zögerlich. „Und ehrlich gesagt, weiß ich noch viel mehr.“
Dumbledore lehnte sich gelassen zurück. Nichts deutete daraufhin, wie er wirklich empfand. Nichts war aus seiner Mimik abzulesen. Harry verlor sich in Grübeleien über das Verhalten des Direktors und erschrak, als dieser ihn mit ungekannt scharfer Stimme anredete. „Soweit ich mich erinnere, wolltest DU mich sprechen, Harry. Dann sei so gut und tue das auch! Soeben wolltest du mit deiner Meinung auch nicht hinter dem Berg halten. Wenn du also etwas weißt, dann sage es! Ich habe heute absolut keine Zeit für Ratespiele.“

Dumpf pochte es hinter Harrys Schläfen. Der Direktor wollte ihn also herausfordern. Er würde darauf warten, dass er, Harry Potter, einen Fehler machte und etwas preisgab, was er nicht preisgeben wollte. Verdammt, er hätte wissen sollen, dass Dumbledore ihn durchschauen würde. Aber nun gab es kein zurück mehr.
„Professor Dumbledore“, Harry machte eine Pause und atmete tief ein und aus. Jetzt oder nie! „Sie haben richtig erkannt, dass sich zwischen Hermine und Professor Snape mehr, als nur die Liebe zu den Zaubertränken entwickelt hat. Aber ich denke Sie wissen nichts, absolut nichts, von der Intensität der Gefühle zwischen den beiden. Glauben Sie mir, ich weiß wovon ich spreche. Das zwischen den beiden ist etwas Besonderes, nicht nur ein bisschen Verliebtheit, die man kurieren kann, indem man die Beiden einfach trennt.“

Harry hatte sich in Rage geredet. Nur Dumbledore saß noch immer Händchen faltend und schweigsam auf seinem Platz. Harry war kurz vor dem Verlust seiner Beherrschung. „Sie müssten es selbst einmal gesehen haben, Sir, wie die beiden leiden. Wie oft ich Hermine wieder aufbauen musste, damit sie etwas isst oder zum Unterricht mitkommt.“

Harry war jetzt wirklich extrem sauer und machte keinen Hehl daraus.

„Wissen Sie, ich hatte seit meinem ersten Schultag Ärger mit Snape. Er konnte mich einfach nicht leiden und wir haben uns in all den Jahren hassen gelernt. Richtig hassen. Aber in den letzten Tagen habe ich Dinge von und über ihn erfahren, die mich den Hass neu überdenken lassen. Ich habe Seiten an ihm entdeckt, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Ich wusste nicht, dass er so verletzlich ist, dass er soviel Verantwortung trägt und dass er sich selbst so sehr verachtet.“
Harry war jetzt um nichts in der Welt mehr zu bremsen und sprach in angriffslustigem Ton weiter: „Und Professor, haben Sie mitbekommen, wie Snape sich die letzten Tage gehen lassen hat? Dass er massig Whisky konsumiert, seine Räume verwüstet und nicht schlafen kann? Und wissen Sie auch warum? Weil er sich selbst nicht leiden kann! Er musste töten. Er hat panische Angst vor dem nächsten Treffen. Und sein einziger Halt wurde ihm von Ihnen genommen. Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich vor drei Nächten mit Hermine bei ihm war. Es herrschte dort ein entsetzliches Chaos vor. Ich konnte es kaum ertragen. Aber wissen Sie was? Die paar Stunden, welche die beiden hatten, waren für keinen einfach, aber sie haben dadurch wieder etwas Hoffnung und Zuversicht gewonnen.“

Harrys Hände krallten sich in die Lehnen des Sessels. Er atmete schwer. Er musste sich schleunigst wieder etwas beruhigen, sonst warf Dumbledore ihn noch hinaus und nichts war gewonnen. Die vorherrschende Ruhe raubte Harry allerdings den letzten Nerv.
„Warum sagen Sie nichts dazu?“, bellte Harry und sprang so plötzlich auf, dass der Sessel polternd nach hinten kippte. „Warum schweigen Sie und lassen mich hier schwitzen?“ Mit dem Beruhigen war es nicht so einfach. Harry schnaufte. „Sind Ihnen Hermine und Snape so egal? Wollen Sie tatsächlich zusehen, wie die beiden sich systematisch zerstören? Oder warten Sie vielleicht darauf, dass sich das Problem von allein erledigt, wenn Snape vom nächsten Treffen nicht zurückkehrt? Ich möchte aber zu bedenken geben, SIR, dass Hermine dann nicht sehr viel Überlebenswillen aufbringen wird. Gut, ich bin fertig, Sie können mich jetzt rauswerfen!“

Harry langte erschöpft nach hinten, stellte den Sessel auf und ließ sich hinein fallen. Er wusste, dass er so nicht mit Dumbledore sprechen durfte, aber nach den stressigen Wochen empfand er plötzlich sogar Erleichterung. Endlich konnte er all das, was ihn selbst fertig machte, jemandem erzählen. Er konnte nur hoffen, dass der Direktor dies auch so sah. Auf jeden Fall würde er nun nichts mehr sagen. Alles war gesagt worden. Sollte der doch reden! Oder ihn hinauswerfen. Egal!
Geraume Zeit herrschte Schweigen. Ein erdrückendes Schweigen. Dumbledore rang mit sich; Harry bemerkte es. Ganz so locker wirkte der alte Mann nicht mehr. Dennoch dauerte es noch, bis sich eine Antwort aus dem Munde des mächtigen Zauberers löste.
„Mein lieber Harry, zunächst einmal freut es mich sehr, dass du dir so viel Sorgen um deine Mitmenschen machst und es auch nicht scheust, mir deine Meinung zu sagen. Aber dies habe ich schon in deinem fünften Schuljahr erwähnt. Deinen Ton mir gegenüber schreibe ich deiner derzeitigen Sorge um Miss Granger zu und möchte daher darüber hinwegsehen.
Harry, mir ist keineswegs egal, wie es Miss Granger und Professor Snape geht und dass sie mehr füreinander empfinden, habe ich mehr geahnt, als gewusst. Aber ich bin der Schulleiter und ich darf nicht zulassen, dass Lehrer sich Schülern intensiver nähern, als erlaubt. Du hast Recht, ich habe durchaus davon Kenntnis genommen, dass es den Beiden nicht so gut geht, aber was sollte ich tun? Vielleicht dachte ich wirklich, dass sich dieses Problem von allein löst. Wie ich deinen Ausführungen entnehmen konnte, liegen die Dinge wohl anders.“
Nachdenklich legte er die Fingerspitzen aneinander.
„Ich werde Miss Granger und Professor Snape zu einem Gespräch bitten. Ich stimme dir zu, dass eine Lösung gefunden werden muss. Und“, er sah Harry durchdringend an, „ich möchte nicht warten, bis sich das Problem von selbst löst, indem Professor Snape nicht von einem Treffen zurück kehrt. Keineswegs! Er ist nicht der einzige, aber einer der besten Spione für mich. Ebenso wenig möchte ich mir Miss Granger in einer ausweglosen Lage vorstellen müssen. Du wirst verstehen, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt keine Entscheidung fällen kann und möchte. Alles Weitere wird sich finden, Harry. Ich danke dir für deine offenen Worte.“

Damit erhob sich Dumbledore und Harry wusste, dass das Gespräch beendet war.
„Eines noch Sir, beide wissen nichts von dem Gespräch.“
„Das dachte ich mir, Harry.“
„Danke, Professor Dumbledore.“ Schnell wandte sich Harry ab, um sich ein weiteres Nicken des Direktors zu schenken. Davon hatte er heute zur Genüge zu Gesicht bekommen. Doch alles in allem konnte er zufrieden sein mit sich. Nach anfänglichen Schwierigkeiten war Dumbledore zu einem Zugeständnis bereit gewesen. Mehr hatte er gar nicht erreichen wollen.


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Als Snape um die Ecke bog, war er erstaunt Hermine am Wasserspeier vor dem Aufgang zu Professor Dumbledores Büro stehen zu sehen.
„Er hat dich auch herbestellt?“, fragte er leise. „Ja“, wisperte sie. Unauffällig berührten sich ihre Fingerspitzen, als sie die Treppe betraten. Verwunderung spiegelte sich in ihren Gesichtern. Snape murmelte mit gerunzelter Stirn das Passwort. Kurz bevor sie in das Büro eintraten, strich er ihr mit der Hand vorsichtig über das Gesicht. Sie lehnte sich in diese Berührung hinein. Beiden lief ein Kribbeln den Rücken hinunter.
„Ah, Hermine, Severus, wie ich sehe, habt ihr meine Nachricht schnell bekommen. Kommt rein und nehmt Platz!“

Beide folgten der Aufforderung und setzten sich schweigend. Hermine wirkte blass und angespannt. Snape hingegen saß aufrecht, wie versteinert und den Blick fest auf Dumbledore gerichtet, so als wollte er die Gedanken des Direktors lesen.
„Wie ihr euch sicher denken könnt, hat es natürlich einen wichtigen Grund, dass ich euch beide herbestellt habe.“
Hermine wurde langsam schlecht. Was konnte er bloß wollen? Wie viel wusste er?
„Mir ist nicht entgangen, dass ihr euch in den letzten zwei Wochen, alle beide etwas, sagen wir mal, seltsam benommen habt“, sagte Dumbledore gedehnt. Er blickte die Beiden abwechselnd an. Snapes Haltung hatte sich nicht verändert, aber Hermine wurde zunehmend nervöser und verknotete ihre Finger pausenlos ineinander.
„Ich möchte euch nicht länger auf die Folter spannen und euch den Grund mitteilen, weshalb ich euch kommen ließ. Ihr dürft ab sofort wieder gemeinsam an euren Versuchen arbeiten, auch wenn ich wohl nicht verhindern kann, dass sich dieses Zusammenarbeiten nicht nur auf die Laborarbeit beschränken wird.“

Nun änderte sich auch etwas an Snapes Körperhaltung. Irritiert starrte er den Direktor an. Hermine war ebenfalls mächtig verblüfft. Während Hermine und Snape noch grübelten, was hier vor sich ging, richtete der Direktor das Wort an Snape:
„Severus, ich muss dir ja wohl nicht erklären, was ich davon halte, wenn Lehrern ihren Schülerinnen zu nahe kommen und was das für Auswirkungen auf die Schüler, die Eltern, das Ministerium, mich und auch euch haben kann. Aber in diesem Fall, werde ich wohl eine Ausnahme machen müssen, denn ich vermute, dass eure Zuneigung füreinander sehr stark ist. Liebe ist eine mächtige Waffe, birgt aber auch Gefahren in sich. Vor allem, wenn ich da an deine Rolle als Spion denke, Severus“, sagte Dumbledore und sah Snape scharf an.

Dieser wirkte verlegen und dachte angestrengt nach, atmete dann aber tief durch.
„Albus, ich weiß, wem ich mich verpflichtet habe und warum. Ich werde weiterhin zu den Treffen mit dem dunklen Lord gehen und…“
„Severus“, schrie Hermine auf, „du darfst dort nicht mehr hingehen, er wird dich töten.“
„Hermine, es ist meine Pflicht dies zu tun“, erwiderte er bestimmt.
Sie wandte sich flehend an Dumbledore. „Bitte Professor, sie dürfen Severus nicht mehr dorthin schicken. Voldemort war beim letzten Treffen schon misstrauisch und Severus hatte Glück, dass er nicht umgebracht wurde, sondern nur den Crutiatusfluch zu spüren bekam. Außerdem musste er töten, um…“
Nun unterbrach sie Snape barsch: „Höre auf damit, Hermine!“
„Womit soll ich aufhören? Mir Gedanken um dich zu machen? Ich glaube das Thema hatten wir schon mal“, rief sie gereizt. Dann herrschte Schweigen. Snape und Hermine starrten beide verärgert auf den Boden. Allmählich begann Dumbledore Harrys Sorgen zu verstehen. Es war aber auch nicht einfach mit den Beiden.
„Ich werde die ganze Angelegenheit zu überdenken haben. Bis dahin versucht bitte Normalität in euren Alltag zu bekommen! Die Sache mit euch bleibt unter uns, zu niemandem ein Wort!“

Sie erhoben sich und wandten sich zum Gehen, da räusperte Dumbledore sich: „Eine Frage habe ich jedoch noch. Wie weit ist der Rheumatrank? Ich verspüre so ein Zwicken und glaube, ich könnte ihn jetzt gut gebrauchen.“
Severus und Hermine blickten sich betreten an. „Nun Albus“, murmelte Snape, „es gab da einen kleinen Zwischenfall im Labor und ich fürchte, wir müssen noch einmal von vorne beginnen.“
„Ja, aber wir haben alle Aufzeichnungen noch und es wird nicht schwierig sein, in kurzer Zeit einen neuen herzustellen“, fügte Hermine eilig hinzu. „Professor Dumbledore, in der Zwischenzeit sollten Sie es mit einem Katzenfell probieren. Binden Sie es sich einfach um die Hüfte. Selbst Muggel haben damit Erfolg.“
Snape starrte sie ungläubig an und musste dann schmunzeln. Dumbledore bedankte sich für den Tipp und sie verabschiedeten sich endgültig.
Als sie draußen waren, war Snape noch immer amüsiert: „Ich hätte nicht gedacht, dass du die Sache mit dem Katzenfell zur Sprache bringen würdest. Du überraschst mich immer wieder.“
Sie grinste zurück und flüsterte: „Sehen wir uns nachher noch?“
„Davon gehe ich aus, mein Schatz.“
Ein tiefer Blick, ein flüchtiger Kuss, dann ging jeder seiner Verpflichtung nach.

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Hermine war so froh. Im Gemeinschaftsraum angekommen, hielt sie gleich nach Harry Ausschau. Er saß in der Nähe des Fensters und spielte gerade mit Seamus Zaubererschach.
Sie ging zu ihm hin, strahlte ihn an und fragte gutgelaunt: „Harry, hättest du vielleicht Lust, einen Spaziergang mit mir zu machen. Ich dachte an eine Runde am See entlang. Natürlich, wenn du fertig gespielt hast. Ich wollte dich nicht unterbrechen.“ Er starrte sie überrascht an.
„Wir spielen noch fertig. Dann komme ich gerne mit.“
„Ok, ich gehe noch mal kurz hoch in mein Zimmer, bin gleich wieder da.“ Und pfeifend zog sie davon. Auch Seamus war überrascht. „Ist ihr Vater wieder gesund und munter?“
Harry guckte nachdenklich und murmelte: „Ja, es scheint, dass sie gerade die gute Nachricht erhalten hat. Wurde auch Zeit.“ Den wirklichen Grund ahnte er. Dumbledore schien sein Gespräch schon geführt zu haben.


Hermine lachte endlich wieder. Er freute sich für sie. Als sie am See ankamen, sprudelte es aus Hermine hervor: „Harry, stell dir vor, ich darf wieder in das Labor. Dumbledore hat uns zu sich gebeten. Wir sollen zwar Stillschweigen bewahren, aber wir dürfen uns wieder sehen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich ich darüber bin.“
„Das freut mich für euch, wirklich. Es war ja nicht mehr mit anzusehen, wie ihr gelitten habt. Deshalb bin ich….“ Er verstummte.
„Moment mal, Harry“, sie schaute ihn nachdenklich an, „du bist zu Dumbledore gegangen?“
„Nimm es mir bitte nicht übel, Hermine. Ich war etwas überfordert mit der ganzen Situation, erst recht, als ich mit unten im Kerker war, in dieser Nacht. Echt, ich habe sogar Mitleid mit diesem üblen Kerl gehabt. Was er da so gesagt hat. Zum Beispiel, wie er sich selbst für dies und das verachtet und so. Manchmal muss er schon richtig verzweifelt sein. Und ich habe auch gesehen, wie sehr dir das zu schaffen macht. Ich wusste keinen anderen Ausweg und habe darauf vertraut, dass Dumbledore keine große Sache daraus macht.“
„Danke, Harry“, sagte sie und umarmte ihn dankbar. Dann drehte sie sich um und schaute auf den See hinaus. Sie sammelte kleine Steine und warf sie flach über das Wasser.
„Harry, ich wusste nicht, wie nah dir das selber gehen würde“, sagte sie nach geraumer Zeit leise. „Ich danke dir für deine Unterstützung. Du bist ein wahrer Freund.“

Bei diesen Worten verkrampfte sich einiges bei Harry. Freund! Er würde gerne mehr sein, als ihr Freund. Aber ihr Herz war vergeben an einen, der ihr Vater sein könnte und ziemlich unbeliebt war, dachte er enttäuscht. Gut, er hatte ein paar andere Seiten an ihm entdeckt, aber machte dies die Jahre wett, die er ihn schikaniert hatte, wo er nur konnte? Was konnte er denn dafür, dass sich sein Vater so fies verhalten hatte? Warum musste Snape seinen Hass auf den Sohn übertragen? Ging es ihm wirklich bloß darum, dass Snape in der Schuld seines Vaters stand und dies nicht ertragen konnte, wie Dumbledore ihm im ersten Schuljahr verraten hatte?
Hermine riss ihn aus seiner Grübelei.

„Ich gehe nachher noch runter zu ihm. Wir müssen den Rheumatrank neu ansetzen.“
„Soso, Rheumatrank ansetzen“, sagte Harry spöttisch.
„Unter anderem.“ Sie strahlte ihn an.
„Und was ist nun mit Voldemort“, fragte Harry neugierig.
„Ach, frage lieber nicht!“ Hermines Stimmung sank wieder. „Dazu will Dumbledore sich noch äußern. Severus hat gleich gesagt, dass er wieder hin gehen wird. Ich mag lieber nicht daran denken.“ Sie seufzte. „Komm, lass uns lieber zum Abendbrot in die große Halle gehen, Harry. Bevor ich erneut Depressionen bekomme!“

Auch Snape war zum Abendessen in der großen Halle. Er saß neben dem Direktor. Sie waren in eine ernste Unterhaltung vertieft. Einmal schauten sie auch beide zu Hermine hinüber und Dumbledore lächelte ihr zu. Sie lächelte zurück, hätte aber lieber gewusst, ob es bei dem Gespräch um den dunklen Lord ging. Nachher würde sie Severus danach fragen.

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Hermine betrat Snapes Kerker. „Hallo Severus, da bin ich, völlig legal.“ Sie strahlte.
Er erhob sich schmunzelnd, ging auf sie zu, hob sie hoch und drehte sie ausgelassen im Kreis herum. Langsam ließ er sie an seinem Körper herab gleiten und sah ihr dabei tief in die Augen. Sie erwiderte bereitwillig und nur zu gerne diesen innigen Blick. Ohne etwas zu sagen, bewegten sich ihre Lippen aufeinander zu, trafen sich zunächst sanft, dann immer stürmischer und fordernder. Sie atmeten beide heftig, als Hermine geschwind seine Robe öffnete, er ihr im Gegenzug die Bluse auszog, sie seine Hose öffnete, er ihr dabei behilflich war, den Rock zu Boden gleiten zu lassen…

Dann war es um sie geschehen, sie vergaßen Zeit und Raum, liebten sich, erforschten sich gegenseitig hingebungsvoll mit Zunge, Lippen und Händen. Es wollte kein Ende nehmen, aber irgendwann ließen sich beide befriedigt und erschöpft unter die Decke in Snapes Bett gleiten.

„Ich wüsste gerne, was Dumbledore dazu veranlasst hat“, schnarrte Snape nachdenklich. Seine Hand fuhr durch die weichen Haare Hermines. „Weshalb dürfen wir nun mit den Versuchen fortfahren? Woher weiß er so genau über unsere Zuneigung füreinander Bescheid? Er hat von vielem Kenntnis; doch von UNS? Woher? Nur weil er dich während der Unterrichtsstunde bei mir gesehen hat? Wie kommt er dazu soviel hinein zu interpretieren?“
„Ähm, ich glaube ich weiß es“, murmelte Hermine verlegen. Er blickte sie erstaunt an. „Und? Ich bin neugierig.“ Hermine wand sich unbehaglich. “Komm, verrate es mir“, säuselte er ihr ins Ohr und vergrub sein Gesicht genüsslich in ihrer Halsbeuge.
„Du wirst im ersten Moment nicht begeistert sein es zu hören.“
„Ok.“ Snape war nun hellwach und setzte sich auf. „Ich höre!“
„Es gibt da jemanden, der sich Sorgen um uns macht.“
„WER?“
„Harry.“
„WAS?“ Snape war außer sich. „Potter hat also mal wieder nicht seinen vorlauten Schnabel halten können. Von wegen, auf ihn ist Verlass! Wenn ich den in die Finger bekomme…“
„Severus!“ Hermine hatte geahnt, dass er nicht erfreut sein würde. Sie zog ihn wieder zu sich, streichelte ihm über Gesicht und Oberkörper, bis er sich beruhigt hatte und sagte dann ernst:
„Ich habe mit Harry gesprochen. Er hat ganz bestimmt nicht leichtfertig gehandelt. Ihm ist die Sache mit uns über den Kopf gewachsen. Er meinte sinngemäß, dass er nicht mehr zusehen konnte, wie es mit uns abwärts geht. Auch die Nacht hier unten mit uns hat ihn ziemlich mitgenommen. Und er hat darauf vertraut, dass Dumbledore einen Ausweg wüsste.“
„Trotzdem hätte Potter uns vorher einweihen können. Immer muss dieser Bengel eine Extrarolle spielen“, brummte Snape verärgert.
„Als wenn du dich auf diesen Vorschlag eingelassen hättest, Severus. Ohne Harry würden wir hier übrigens kaum so seelenruhig liegen.“
„Danke! Dieses Argument baut mich wieder auf. Als wenn es nicht schon schlimm genug wäre, dass ich in James Potters Schuld stünde. Wahrscheinlich werde ich mich noch um Harry Potters Kinder kümmern müssen.“ Er stand abrupt auf und zog sich an. „Wir sollten den Trank neu ansetzen. Dumbledore möchte bestimmt nicht ewig ein Katzenfell mit sich herumschleppen.“
Seine Miene war jetzt wieder frostig und er rauschte zur Tür hinaus, um in das Labor zu gelangen. Hermine seufzte. Er hatte wirklich Talent einem die Stimmung zu vermiesen. Verstimmt zog sie sich ebenfalls an und folgte ihm.

Im Labor kamen sie gut voran. Dank der genauen Aufzeichnungen hatten sie schnell die Zutaten für den Rheumatrank bereit gelegt und begannen sie gemeinsam zu verarbeiten. Sie arbeiteten schweigend. Eigentlich wollte Hermine noch ein bisschen verärgert sein, aber es gelang ihr irgendwie nicht. Die ganze Zeit über beobachtete sie Severus aus den Augenwinkeln heraus und konnte sich nicht satt sehen an seinem geschmeidigen Gang und an der mit soviel Umsicht ausgeführten präzisen Arbeit an den Kesseln. Sie erinnerte sich an ihre erste Zaubertrankstunde bei Snape. Ja, er konnte sich an der Schönheit des leise brodelnden Kessels erfreuen, er lebte für die zarte Macht der Flüssigkeiten, die durch menschliche Venen kriechen, den Kopf verhexen und die Sinne betören konnte. Sie lächelte bei diesen Gedanken vor sich hin. Auch sie konnte dieser Beschäftigung des Tränkebrauens einiges abgewinnen und sie wusste auch, dass das einer der Gründe war, warum sie sich ineinander verliebt hatten.
Trankbrauen! Damit hatte alles angefangen. Sein empörtes Gesicht hatte sie nur zu gut noch vor Augen, als er die Tür aufschmiss und dann tatsächlich fragte, ob sie enttäuscht sein würde, dass er nicht erfroren oder ertrunken wäre. Wie typisch für ihn! Sie kicherte kopfschüttelnd vor sich hin. Dabei bemerkte sie nicht, dass auch er den Blick nicht ganz von ihr hatte lassen können.

„Darf man erfahren, was so lustig bei der Arbeit ist, Miss Granger“, erklang die wohlbekannte, schnarrende Stimme hinter ihr. Sie zuckte erschrocken zusammen.
„Nun erschrecke mich doch nicht so!“ Sie drehte sich um und sah ihn missbilligend an.
„Das beantwortet nicht meine Frage. Gibt es irgendetwas an mir, was Anlass gibt, die Arbeit zu vernachlässigen und in albernes, pubertäres Gekicher zu verfallen“, fragte er gedehnt, aber mit diesem gefährlichen Unterton in der Stimme.
„Severus, nun sei doch nicht so!“ Was bahnte sich denn hier wieder an? Und schon erklang es provokant: „So was? Wie bin ich denn?“
Sie schlug die Hände über dem Kopf zusammen.
„Severus, du hast nun mal irgendwie einen Hang dazu, vieles, was nett gemeint ist, zu deinem Ungunsten ins Negative zu interpretieren.“
„Ach, da darf ich wohl erfreut sein, wenn über mich gekichert wird?“
„Ich habe doch nicht boshaft über dich gelacht“, meinte Hermine, nun schon sichtlich genervt.
„Sondern?“, kam es gleich scharf zurück.
„Weißt du, der Abend hatte so schön begonnen. Danke, dass du ihn ruiniert hast! Ich bin sicher, die letzten Handgriffe bekommst du auch alleine gebacken.“
Dann drehte sie sich um und ging wortlos, die Tür hinter sich laut zuwerfend, in ihren Gryffindorturm.

Nachdem Hermine fort war, stand er ratlos vor seinen Kesseln. Wie konnte der Abend nur so enden? Was musste sie auch dämlich kichern! Schuld war nur wieder Potter. Seine Eigenmächtigkeit hatte ihn geärgert. Gut, dass Dumbledore entschieden hatte, sie wieder gemeinsam arbeiten zu lassen, sagte die eine Stimme in ihm. Die andere jedoch warf sofort die Frage auf, ob es wirklich so gut wäre. Er seufzte. Ehrlich gesagt wusste er es nicht. Er liebte Hermine, ohne Frage, doch gleichzeitig war ihm bewusst, dass er nicht die beste Partie für Hermine war. Es gab gewiss tausende von Männern die besser zu ihr gepasst hätten.
In der großen Halle hatte Albus mit ihm gesprochen und keinen Zweifel daran gelassen, dass er erwarten würde, weiterhin auf ihn als Spion zu zählen. Er hatte es Hermine noch nicht sagen können. Die nächste Tragödie war aber nicht ewig hinauszuschieben.
Die letzten Handgriffe im Labor waren schnell bewältigt, doch ohne die junge Frau an seiner Seite nur halb so erfreulich.


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Daniel Radcliffe