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Fanfiction

Eis im November - Sonne, Mond und Sterne

von lemontree

5. Kapitel


Harry ging Hermine am nächsten Morgen konsequent aus dem Weg. Sie fühlte sich elend. Aber Ron sah etwas entspannter aus. Immerhin. Der Schlaftrunk von Madame Pomfrey schien seine Wirkung nicht verfehlt zu haben. Sie ging neben ihm her und fragte ihn: „Na Ron, wie fühlst du dich heute?“
„Oh, ich glaube schon etwas besser. Zumindest konnte ich durchschlafen und hatte nicht diese schrecklichen Träume. Sag mal Hermine, weißt du was mit Harry los ist?“
„Ähm ja, ich glaube schon. Darüber wollte ich mit dir noch reden“, murmelte sie ein bisschen verlegen. In diesem Moment schritt Harry mit rasantem Tempo an ihnen vorbei und warf beiden einen vernichtenden Blick zu.
„Hör´ zu Ron!“ Sie blieb stehen. „Also, wie soll ich es sagen…also …“
„Nun sag´ schon!“
„Also“, begann sie noch einmal, „ich möchte nicht, dass du das falsch verstehst, aber Harry denkt tatsächlich, dass wir beide zusammen sind.“
„Wie, wir sind zusammen?“ Hermine stöhnte. Ron begriff aber auch gar nichts!
„Mensch Ron, er denkt, wir beide wären ein Liebespaar, wir hätten ein Verhältnis miteinander. Was ist denn daran nicht zu verstehen?“, raunte sie ungehalten.
Ron stand mit offenem Mund da und schaute sie ungläubig an. Es schien ihm diesmal komplett die Sprache verschlagen zu haben.
„Gut, lass uns jetzt erst einmal zum Unterricht gehen“, sagte Hermine niedergeschlagen.

Ron stand immer noch, wie vom Donner gerührt, da und schnappte nach Luft oder Worten oder was auch immer. Langsam wusste sich Hermine auch nicht mehr zu helfen. Waren die Jungen nun beide total abgedreht? Sie erschrak plötzlich. Wenn sie jetzt mit ihm schon wieder fast zu spät kam, würde Harry erst recht ausflippen.
„Ron, jetzt komm schon, mach´ es nicht noch schlimmer! Bitte! Es ist alles schon kompliziert genug.“
Aber Ron schaute sie nur merkwürdig an und wisperte: „Was wäre denn so schlimm, wenn wir ein Paar wären? Ich mag dich nämlich unheimlich gerne, Hermine.“
Oh Gott, was war denn nur los? Waren denn hier alle übergeschnappt? Was sollte das gerade? Ein Liebesgeständnis von Ronald Weasley hatte ihr gerade noch gefehlt.
„Weißt du, ich mag dich auch, Ron. Aber wie einen Freund oder von mir aus auch wie einen Bruder, aber mehr nicht.“
Sie sah entsetzt, wie Ron die Gesichtszüge entglitten und er unruhig an seinem Umhang herum zupfte. Und dann sagte er in einem abweisenden Tonfall: „Könntest du bitte Professor Flitwick Bescheid sagen, dass ich mich für heute krank melde? Vielen Dank.“

Daraufhin drehte er sich um, und versuchte würdevoll davon zu schreiten. Sie hatte seinen verletzten Blick registriert. Ihr war nicht bewusst gewesen, dass er sich ernsthaft Hoffnungen gemacht hatte. Am liebsten hätte sie sich für heute auch krankgemeldet. Aber jetzt noch mit Ron bei Madame Pomfrey zusammen zu treffen, musste nicht unbedingt sein. Allerdings in den Unterricht zu gehen, zu dem sie jetzt zweifellos zu spät kommen würde, war auch nicht das, wonach sie strebte. Am liebsten wäre sie jetzt eine große Runde spazieren gegangen. Und in diesem Moment viel ihr auch wieder Snape ein. Er war gestern so mitfühlend gewesen, hatte sie getröstet und in den Arm genommen. Das war schon etwas anderes, als diese pubertären Jungen, die sie trotz allem immer noch mochte.

,Also was nun Hermine, Flucht oder Angriff?´
Sie entschied sich für den Angriff und öffnete die Klassenzimmertür.
Das Getuschel wollte nicht verstummen, sie fühlte sich sehr unwohl in ihrer Haut, beschloss aber, sich nichts anmerken und gefallen zu lassen. Erhobenen Hauptes überstand sie diese Stunde.
Beim Mittagessen in der großen Halle fasste sie sich in ein Herz und sprach Harry, der sie nur mürrisch anblickte, an: „Harry höre mir bitte einen Augenblick zu!“
„Ich wüsste nicht, warum ich das tun sollte.“
„Vielleicht weil wir Freunde sind?“ Warum war er nur so stur? „Ich habe definitiv kein Verhältnis mit Ron. Und ich habe ihm heute auch gesagt, dass ich an mehr als einer Freundschaft nicht interessiert bin.“
Nun sah Harry sie erstaunt an. „Aber ich habe gedacht… ähm, es war alles so…es schien alles so gut zusammen zu passen.“
Er sah ziemlich deprimiert aus.
„Hermine es tut mir leid, wirklich. Ich weiß auch nicht, warum ich so heftig reagiert habe. Kannst du mir noch mal verzeihen?“, fragte er leise.
Wie er da so vor ihr saß, konnte sie ihm nicht länger böse sein. Sie kannte ihn lange genug, um zu wissen, dass er es wirklich bereute.
„An mir soll es nicht liegen“, sagte sie schmunzelnd. Wurde aber gleich darauf wieder ernster. „Es gibt nun aber ein anderes Problem. Ron scheint sich tatsächlich Hoffnungen gemacht zu haben und ist jetzt ziemlich durch den Wind.“

Sie erzählte ihm von Rons Albträumen und der Medizin von Poppy. Harry saß geschockt da und starrte sie ungläubig an. „Ich hatte keine Ahnung. Echt nicht.“
Dann stellten sie fest, dass Zaubertränke gleich beginnen würde und stürmten zur Tür hinaus.
Sie erreichten gleichzeitig mit Snape die Tür zum Klassenzimmer. Er raunzte beide gleich an: „Würden sie wohl so freundlich sein und mich nicht über den Haufen rennen?“ Dann warf er ihnen einen bedeutungsschweren Blick zu und schritt voran zu seinem Pult.
Harry flüsterte ihr gerade zu: „Wäre ja auch ein Wunder, wenn der mal gute Laune hätte“, als er auf sie beide zukam, vor ihnen stehen blieb und unverhohlen spottend sagte: „Oh, Miss Granger, Potter, wie ich sehe, sind Sie ein Herz und eine Seele.“
Er senkte seinen Blick und schaute hämisch auf Hermine herab. „So allein? Wo haben Sie denn ihren geliebten, rothaarigen Freund gelassen?“

Hermine schoss das Blut ins Gesicht. Sie biss die Zähne fest aufeinander und blitzte ihn wütend an. Er grinste nur. Die Slytherins feixten ebenfalls. Was bildete der sich ein? Musste der jetzt auch noch darauf herumreiten und sie vor allen zum Gespött machen?
„Schlagen Sie ihre Bücher Seite 127 auf und erarbeiten sie sich den Text“, ertönte Snapes mittlerweile eiskalte Stimme wie ein Peitschenknall durch den Raum und jegliches Gekicher und Gefeixe verschwand augenblicklich.
Schweigend arbeiteten sie in dieser Stunde. Hermine bemerkte Snapes Blicke, ignorierte sie aber. Sie verstand nicht, warum er heute wieder den Fiesling heraus hängen lassen musste.
Als die Stunde zu Ende war und alle dem Ausgang zuströmten, rief Snape streng:
„Miss Granger, Sie bleiben!“
Sie blieb mit dem Rücken zu ihm stehen, wo sie gerade war und verdrehte die Augen. Harry stand neben ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter, um ihr beizustehen. Er blickte wütend in Snapes Richtung.
„Oh Potter, Sie sind doch nicht etwa unter die jungen Samariter gegangen?“, ertönte die seidige Stimme des Zaubertränkelehrers.
„Nicht dass ich wüsste, Sir!“ Harry war sauer. Konnte der einen nicht mal in Ruhe lassen?
„Und ich wiederum wüsste nicht, dass Sie Miss Granger heißen. Würden Sie dann wohl gehen und die Tür von außen schließen, Potter?“

Harry ging zähneknirschend, nicht ohne Snape noch mal den grimmigsten Blick, den er aufbringen konnte, zuzuwerfen und Hermine zuzuflüstern: „Ich warte draußen auf dich.“
Als Harry fort war, drehte sich Hermine um und schaute Snape verärgert an.
„Was sollte das vorhin und eben, Professor? Warum ziehen Sie hier so eine Show ab?“
„Show, Miss Granger? Gestern erzählen Sie mir noch von ihrer vermeintlichen Liaison mit Weasley und dem Stress mit Potter, heute haben Sie, offenbar über Nacht, die Lager gewechselt. Die Show ziehen Sie doch wohl ab, Granger!“ Snape war mächtig gereizt und Hermine fragte sich weshalb. Seine Augen bohrten sich unerbittlich in ihre. Sein Blick war finster.

„Also erstens ist es nicht so, wie Sie denken und zweitens dürfte Sie das wohl kaum etwas angehen“, zischte Hermine.
Snape schnaubte. „Wie Sie meinen, Granger. Dort ist die Tür. Sie haben bestimmt noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Verschwinden Sie bloß!“
Die Kälte, mit der diese Worte ausgesprochen worden waren, ließ sie frösteln. Sie wollte noch etwas sagen, aber er rauschte einfach an ihr vorbei. Er hatte sie einfach stehen lassen. Sie schluckte. Und spürte wieder diese Traurigkeit aufsteigen. Sie wollte jetzt allein sein, aber wahrscheinlich würde Harry seine Drohung wahr machen und vor der Tür auf sie warten. Sie seufzte und ging hinaus.
„Was wollte denn dieser Mistkerl von dir?“, fragte Harry auch sogleich.
„Ach, er hat nur gefragt, ob ich die Aufzeichnungen behalten möchte von den Versuchen, die ich gemacht habe, als er im Krankenflügel lag, weißt du.“
Und wieder war da dieses Unwohlsein beim Lügen.

„Aha, na, wundert mich überhaupt, dass der fragt. Egal. Mine, was machen wir nun wegen Ron?“
„Ich habe schon versucht, mit ihm zu reden. Du bist doch mit ihm in einem Zimmer. Ein Gespräch von Mann zu Mann bringt vielleicht mehr.“
„Ich werde es probieren. Was machen wir heute noch?“
„Harry, ich muss noch einiges in der Bibliothek recherchieren, sei nicht böse, ein anderes Mal, ok?“
Zum Glück hatte Harry dem nichts hinzuzusetzen. Sie hatte einfach keine Kraft, um längere Diskussionen durchzustehen. Tatsächlich ging sie in ihr Zimmer, legte sich in das Bett und schlief gleich ein.

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Snape ging wütend in seinen Räumen auf und ab. Was ging ihn das an, mit wem Granger herumturtelte? Was fiel ihr ein, so mit ihm zu reden? Und Potter, wie er sie angesehen hatte! Wie Potters Beschützerinstinkt aufgeflammt war, als der böse Snape ihm befahl, den Raum zu verlassen und seine Liebste alleine zurück bleiben sollte.
Er lachte bitter auf und versetzte dem Tisch einen heftigen Tritt, so hart, dass dieser durch den ganzen Raum flog, mit allem, was darauf gelegen hatte. Dann ließ er sich, entsetzt, über seine Zerstörungswut, in den Sessel fallen, zog den Zauberstab und murmelte ein „RATZEPUTZ!“ und ein „REPARO!“.

Wie konnte er nur so ausflippen? Er hatte sie vorhin verletzt. Eindeutig. Es war nicht zu übersehen gewesen. Er spürte, wie sich ihm bei dem Gedanken daran der Magen zusammenzog. Er wurde noch verrückt im Kopf mit diesem Weib. Sie hatte ihn verhext. Auf irgendeine Weise verhext. Snape seufzte.
Um sich abzulenken, setzte er sich an seinen Schreibtisch, um Arbeiten zu korrigieren, Korrespondenzen zu erledigen und Abschlussarbeiten vorzubereiten.

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In zwei Tagen begannen die Weihnachtsferien. Hermine und Harry würden auf Hogwarts bleiben. Ron fuhr wohl nach Hause in den Fuchsbau. Von ihm hatte sie diesbezüglich nichts erfahren, denn er war nach wie vor sehr wortkarg ihr gegenüber.
Auch Harry war nicht wie erhofft an ihn herangekommen. Immerhin hatte er ihm gegenüber aber erwähnt, dass er Weihnachten nicht hier wäre.
Das ganze Hickhack mit Ron ging nun schon fast zwei Wochen so. Mit Harry verstand sie sich zum Glück wieder ganz gut, aber ihr hätte es viel bedeutet, wenn sie alle drei wieder ungezwungen miteinander hätten umgehen können.
Und dann war da noch die Sache mit Snape. Sie hatte seitdem noch zweimal bei ihm Unterricht gehabt und er hatte sie in Ruhe gelassen. Er war launisch, streng, höhnisch... wie immer. Aber ihr war aufgefallen, dass er ihren Blick mied. Er hatte sie nicht einmal angesehen. Das hatte ebenfalls geschmerzt. Denn nach wie vor musste sie an ihn denken, an den Tag, als sie Trost in seinen Armen fand, an die Umarmung, die soviel Wärme verströmte, an seinen Geruch der so männlich war.

Sie blickte aus dem Fenster, sah, dass es eine klare Winternacht war, sah wie die Sterne funkelten und bekam Lust, noch eine Runde spazieren zu gehen. Sie nahm ihren warmen Winterumhang vom Haken, zog sich Stiefel und Handschuhe an, schnappte sich im Rausgehen noch den kuscheligen Gryffindorschal und schlich die Treppe leise hinunter, um niemanden zum Mitkommen zu animieren.
Draußen sog sie die Luft tief ein und lief los. Immer geradeaus. War das herrlich! Diese Stille. Dieses Glitzern der Eiskristalle auf dem Boden, auf den Bäumen und Sträuchern.
Dieser Rundgang war eine hervorragende Idee gewesen.

Gedankenverloren lief sie fast in Snape hinein, welcher genau so verdutzt ausschaute wie sie.
„Guten Abend, Miss Granger. Man könnte meinen, dass Sie mir hier im Dunklen auflauern würden“, ertönte der spöttelnde, und doch so vertraute, Tonfall.
„Ich kann mich gerade noch beherrschen“, erwiderte sie spitz, „da denkt man an nichts Böses und dann tauchen Sie plötzlich auf. Was soll ich denn davon halten?“
Im ersten Moment wollte Snape Hermine für ihre frechen Worte scharf zu recht weisen…doch er entschied sich vorerst zu schweigen. Aber auch Hermine sagte nichts mehr. Still stand sie vor ihm und begutachtete ausgiebig ihre Schuhe. Snape fühlte sich unsicher. Irgendetwas musste er nun tun; oder wenigstens äußern.
„Ähm“, er räusperte sich umständlich, „Sie werden doch nicht etwa Streit mit ihren Freunden, Verzeihung, Geliebten haben?“
Hermine schnappte hörbar nach Luft. „Das hätten Sie wohl gern, was?“, zischte sie aufgebracht, „was fragen Sie überhaupt? Als ich Ihnen vor zwei Wochen eine Erklärung geben wollte, haben Sie mich einfach stehen lassen.“
Ihre Art ging ihm gegen den Strich! Langsam wurde er wütend. Was nahm sich dieser Grünschnabel nur heraus! Er wollte etwas Heftiges entgegnen, scheute sich aber wiederum vor der Konfrontation. Er wollte sie nicht verletzen, doch wenn sie so weiter zu machen gedachte, konnte er für nichts mehr garantieren. Elende Gryffindor!

Hermine selbst war nach seiner Frage drauf und dran gewesen wegzulaufen, ihn nun einfach stehen zu lassen. Es ärgerte sie maßlos, dass er schon wieder mit dieser Liebhabergeschichte anfing. Allerdings wollte sie jetzt, wo sie ihm mal wieder allein begegnete, weit weg von den Anderen, nicht alles verderben. So wartete sie gespannt ab, wie er wohl reagieren würde und schaute ihm fragend in die Augen. Die aufblitzende Wut darin erschreckte sie. Und als sie sich bewusst wurde, wie sie eben mit ihm gesprochen hatte, konnte sie seinen Stimmungsumschwung sogar verstehen. Es überraschte sie sehr noch hier zu stehen, ohne sämtliche Punkte für Gryffindor verloren zu haben. Er erwiderte nichts auf ihren Ausbruch. Er stand ruhig vor ihr und durchbohrte sie mit finsterem Blick. Hermine überlegte fieberhaft, ob sie sich entschuldigen sollte, doch irgendwie fand sie sich auch im Recht; und ließ es sein.

Snape genügte das Starren irgendwann. Es wenigstens geschafft zu haben, sie zu verunsichern, reichte ihm vorerst. Hoffentlich hatte sie über ihre Worte nachgedacht! Egal, ob er sie inzwischen sympathisch fand oder nicht -so hatte sie nicht mit ihm zu reden!
„Wollen wir ein Stück gehen?“, fragte er völlig überraschend mit dunkler Stimme.
„Gerne“, brachte Hermine heiser hervor. Ihr Herz schlug einen ungewohnten Takt.
Unter ihren Schuhen knirschte der Frost. Während sie gemächlich, Seite an Seite, dahin schritten und Hermine nervös einen Blick zum Himmel sandte, fiel ihr die sternenklare Nacht wieder auf. Heute war eindeutig hervorragendes Wetter zum Sterne beobachten. Sie lachte still in sich hinein und zog sich den Umhang fester um die Schultern. Bei Professor Trelawny hatten sie einen groben Überblick über Planeten, Sonnen und Sternbilder erhalten. Sie fühlte sich wohl an Snapes Seite. Er schien ihr die anklagenden Worte nicht nach zu tragen.
„Sehen Sie, Professor, da ist der große Wagen und dort die Kassiopeia“, sagte Hermine und deutete mit dem Finger nach oben. „Woher haben Sternbilder eigentlich ihre Namen?“ Snape blieb stehen und guckte nun ebenfalls zum Himmel empor.
„Miss Granger, Sie haben tatsächlich eine Wissenslücke bei sich entdeckt!“ Snape schmunzelte. „Nun gut“, schnarrte er großzügig, „dann möchte ich mal nicht so sein. Wissen Sie, angeregt von poetischer Fantasie gaben ihnen die Menschen schon vor Jahrtausenden diese Namen. Die heute bekanntesten stammen aus dem alten Griechenland und sind über den römischen Kulturkreis zu uns gelangt. Manche gehen aber auch noch weiter zurück, in den vorderen Orient oder nach Altägypten.“
„Und wie sind die Sternbilder überhaupt entstanden?“ fragte Hermine interessiert weiter.
„Oh, das geht weit zurück", brummte Snape. "Die Himmelskunde entstand bereits in den Anfängen der Zivilisation. Nach Sternen und Sternkonfigurationen orientierten sich Reisende zu Land und zu Wasser. Auffällige Sterne und Sterngruppierungen wurden bald zu Kalenderzeichen und schließlich mit jahreszeitlichen Vorgängen oder mystisch- religiösen Vorstellungen verbunden. Wer sich aber richtig gut zurechtfinden möchte, sollte schon die Mythen und Legenden kennen, der sie entstammen. In ihnen spiegeln sich Vorbilder und Ideale wieder, die die Menschen derzeit bewegt haben.“
„Sehr interessant, Professor Snape“ hauchte Hermine und starrte ihn von der Seite her voller Bewunderung an. Ihr tat es unendlich gut, mit ihm hier draußen herumzulaufen. Sie fühlte sich noch immer wohl.
„Wussten Sie zum Beispiel, dass die Namen unserer Wochentage auch von den Planeten, dem Mond und der Sonne entstammen?“, fragte Snape und gab sich dabei Mühe, ihrem Blick auszuweichen. Ihre Gegenwart ließ ihn alles andere als kalt.
„Gehört habe ich das schon. Also Sonntag ist sicher nach der Sonne benannt und Montag nach dem Mond?“ Snape nickte und Hermine fuhr fort: „Dienstag weiß ich nicht und was ist Mittwoch? Merkur oder Mars?“
„Mittwoch kommt vom Merkur, im französischen mercredi. Der Dienstag von Mars, was auf die germanische Bezeichnung Ziu zurückgeht, Donnerstag ist der Jupiter, das kommt wieder aus dem Germanischen, Donar. Dann bleiben noch Freitag, die Venus- Freia und der Samstag, das ist der Saturn, im englischen heißt es Saturday.“

Hermine fühlte sich immer besser in Snapes Gegenwart. Beide schwiegen und starrten noch immer in den Nachthimmel, als sie plötzlich Schritte hörten. Snape packte ihren Arm und zog sie zügig hinter eine große Eiche. „Entschuldigen Sie, aber Sie werden verstehen, dass ich in Teufelsküche geraten könnte, wenn man mich mit Ihnen hier weit ab vom Schloss sieht.“ Beide lugten vorsichtig um die Ecke und erspähten Hagrid, der gerade mit einem großen Käfig unter dem Arm vorüberzog.
„Beim Barte des Merlin, was schleppt dieser Trampel denn schon wieder durch die Gegend“, stöhnte Snape.
Hermine kicherte. „Ich schätze irgendwelche magischen Geschöpfe.“
Sie mussten beide lachen. Dann sahen sich beide sehr ernst an. Sie schauten sich in die Augen und jeder konnte das Verlangen des Anderen darin ersehen. Hermine zitterte und ihr wurde ganz flau im Magen. Ihm schien es nicht anders zu ergehen. Dunkel flüsterte er: „Ich weiß, dass es falsch ist und der Ärger wird nicht lange auf sich warten lassen, aber…verzeihen Sie mir… ich kann nicht anders.“
Er zog sie geschwind an sich, umarmte sie und küsste ihre Haare. Hermine legte ihre Arme um seinen Hals und blickte ihm tief in die Augen. Ihr Mund näherte sich seinem Gesicht. Dann war es um beide geschehen. Ihre Lippen trafen sich stürmisch. Snape schlug wiederholt seinen Umhang auf und zog Hermine darunter. Alles ging rasend schnell von statten. Hermine wusste nicht, wie ihr geschah. Snape strich ihr mit der einen Hand zärtlich über den Rücken, mit der anderen fuhr er durch ihre dichten Haare. Und noch immer lag in den Küssen eine brodelnde Leidenschaft, die beide so nicht vermutet hätten. Hermine glaubte den Boden unter den Füssen zu verlieren. Schmetterlinge tanzten in ihrem Bauch. Es fühlte sich so genial an. Noch nie hatte sie so etwas gespürt. Ein tiefes Gefühl der Zuneigung für ihn erfasste sie. Sie wollte ihn nie mehr loslassen. Sie wollte nicht, dass dieser Kuss jemals zu Ende ging. Er schmeckte so gut und sie wollte mehr davon. Sie versuchte sich noch enger an ihn zu schmiegen, da hielt er plötzlich inne und schob sie von sich.
„Wir müssen aufhören damit, wir dürfen das nicht, Hermine“, sagte er und sie hörte eindeutig Bedauern heraus.
„Ich fand es wunderschön“, erwiderte sie leise.
„Ich auch. Aber trotzdem ändert es nichts daran, dass ich dein Lehrer bin. Ich habe bei Dumbledore einen Stein im Brett, aber eine Beziehung mit einer Schülerin würde er nicht dulden. Nicht zu vergessen, dass ich auch hin und wieder zum dunklen Lord muss, wie du weißt. Du wärest in Gefahr, wenn er das herausfinden würde, ganz zu schweigen von der Arbeit für den Orden.“
„Aber…aber was wird nun aus uns? Ich möchte trotzdem nicht, dass es etwas Einmaliges bleibt“, sagte sie flehend. Er blickte sie an und schluckte. Was hatte er nur getan? Warum hatte er sich nur nicht beherrschen können? „Hermine, ich…ich weiß nicht, was soeben geschehen ist…es ist eindeutig falsch.“
„Bitte, ja, es mag nicht richtig sein, doch…ich habe mich noch nie so gut gefühlt, ich…“
„Hör´ auf, Hermine! Es darf eben nicht sein!“, fuhr er sie an.
„Ich verrate es auch niemandem. Ich schwöre es“, hauchte Hermine völlig aufgewühlt. „Bitte, Severus! Es muss doch irgendeine Möglichkeit geben sich zu sehen. Ich habe genau gespürt, dass es dir auch nicht gleichgültig ist. Bitte!“
Snape seufzte schwer. Natürlich war es ihm auch nicht egal. Er hatte es genau so sehr gewollt wie sie. Nachdenklich fuhr er seinen Nasenrücken mit dem Zeigefinger auf und ab.
„Gut, ich habe eine Idee wie wir uns trotzdem sehen könnten. Was meinst du, Hermine sollte ich den Direktor einmal fragen, was er davon hält, wenn du mir zum Beispiel bei dem Rheumatrank zur Hand gehst? Er weiß, dass du hervorragende Arbeit geleistet hast im November. Ich denke, man sollte wissbegierigen, talentierten Schülern eine Möglichkeit bieten, damit sie sich weiterentwickeln können.“
Sie gluckste. „Seit wann gibst du dich denn freiwillig und länger als nötig mit Schülern ab? Meinst du wirklich, Dumbledore kauft dir das ab?“
„Einen Versuch ist es doch wert, oder? Und von dir hat er eine sehr hohe Meinung. Er weiß, was du leisten kannst…Selbst ich habe es einsehen müssen.“
„Oh, Severus, das wäre phantastisch“, rief sie freudig aus und sprang ihm geradezu in die Arme. Sie küssten sich erneut und trennten sich mehrere Minuten später nur sehr ungerne voneinander.


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Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewältigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich überhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.
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