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Fanfiction

Die Ă„rgernisse des Severus S. - Studentenleben - VII

von käfer

Vorab: @halbblutprinzessin137: Vielen Dank für Deinen lieben Kommi! Schön, dass meine Figuren so rüberkommen wie ich es mir gedacht habe! Ich hoffe, dass du auch weiterhin Reviews schreibst, es ist Balsam auf meiner Seele. (Stress und Ärger - das sind zwei Dinge, die ich mit meinem Liebling Severus Snape gemeinsam habe...)

Jetzt gibt´s erst mal ein paar Unklarheiten zwischen Severus und Lockhart und der Dunkle Lord hat einen Spezialauftrag...



Am Montag erhielt Severus ein Memo von Professor Thunderstorm, er möge doch um halb drei zu einer Unterredung in dessen Büro kommen. Das verhieß nichts Gutes. Severus überlegte, welche „Sünden“ er wohl begangen haben könnte, aber ihm fiel keine ein. Er hatte alle Lehrveranstaltungen besucht, sich mit niemandem gestritten und im College-Labor nur Sachen bearbeitet, die zur Ausbildung gehörten. Was die Studenten im Lesesaal machten, wurde hoffentlich nicht registriert. In den letzten Tagen hatte Severus nämlich einiges eingesehen, das mit dem schwarzen Punkt markiert war…
Zu seiner Verwunderung wartete um kurz vor halb drei auch Gilderoy Lockhart vor der Tür des Tränkeprofessors. Der blonde Jüngling trug nach der neuesten Mode unter einem pflaumenblauen Umhang eine leuchtend grüne Seidenweste zu einem zart fliederfarbenem Hemd. Geringschätzig musterte er Severus´ einfach geschnittene, dunkelblaue Umhang-Anzug-Kombination. Severus starrte zurück und entdeckte auf Lockharts Revers einen Fettfleck. Lockhart verstand den Blick falsch und sagte, gönnerhaft lächelnd: „Na, Severus, mein neuer Anzug gefällt dir wohl? Tja, so was Feines kann sich eben nicht jeder leisten…
Ach, da fällt mir ein: ich habe noch so was ähnliches im Schrank, limonengrüner Umhang, dazu bordeauxfarbene Weste und schwarze Hose. Das könnte ich dir überlassen, wenn du möchtest.“
„Nicht für ´ne Million!“, knurrte Severus.
„Was? Wie bitte?“, fragte Lockhart irritiert.
„Ich sagte, da müsstest du mir schon mindestens eine Million Galleonen bezahlen, damit ich so etwas anziehe.
Übrigens, du hast einen Fettfleck am Revers.“
Lockhart kam nicht mehr dazu, zu antworten, denn genau in diesem Augenblick kam Professor Thunderstorm und bat die beiden in sein BĂĽro.
„Bist ja bloß neidisch“, raunte Lockhart hinter dem Rücken des Professors.
„Ich neidisch? Auf deinen Fettfleck? Niemals!“, zischte Severus zurück.

Professor Thunderstorm begann: „Es geht um die Klausur in Zutatenkunde von letzter Woche.“
Lockhart rutschte erwartungsvoll auf seinem Stuhl hin und her, Severus fragte sich, warum er hier saß. Er hatte doch alle Fragen so ausführlich beantwortet, wie es in der Kürze der Zeit möglich war.
„Sie haben beide die volle Punktzahl erreicht.“
Lockhart strahlte ĂĽber das ganze Gesicht, Severus wurde unbehaglich zu Mute. Was wollte Thunderstorm von ihnen?
„Sie haben nebeneinander gesessen, wenn ich mich recht erinnere.“ Der Professor sprach, als würde er Selbstgespräche führen.
Lockhart schaute mit naivem Gesichtsausdruck zwischen Severus und Thunderstorm hin und her. Severus begann etwas zu ahnen.
„Nun, es ist schon erstaunlich, wenn zwei Leute unabhängig voneinander das gleiche Tafelbild entwerfen, aber Sie haben in der Klausur auch Wort für Wort dasselbe geschrieben.“
Severus begriff und warf Lockhart einen bitterbösen Blick zu.
Ungerührt fuhr der Professor fort: „Das wäre eines der erstaunlichen Phänomene, die Professor Pathfinder so gern analysiert. Aber bevor wir diese Koryphäe mit einer Konsultation stören, würde ich Sie beide gern noch einigen Tests unterziehen.“
Severus machte sich nicht die Mühe, seinen Zorn zu verbergen. Lockhart lächelte naiv.
„Es sei denn, einer von Ihnen gibt zu, vom anderen abgeschrieben zu haben.“ Thunderstorm sprach plötzlich doppelt so laut wie vorher.
Severus kniff die Lippen zusammen. Lockhart lächelte Severus an.
„Mr. Snape?“, fragte Thunderstorm.
„Ich habe die Fragen selbst beantwortet und es bedauert, dass nicht mehr Zeit war. Ich hätte das Doppelte schreiben können.“
Lockhart lächelte und schüttelte den Kopf.
„Und Sie, Mister Lockhart?“
Lockhart verzog beleidigt das Gesicht. „Ich bitte Sie, Professor! Ich studiere schon seit mehreren Jahren Tränkekunde, das alles haben wir in Australien im ersten Semester durchgekaut.“
Thunderstorm zog die Brauen hoch. „Nun gut. Dann werde ich Ihre Klausuren annullieren.“
Lockharts Augen weiteten sich. Severus kämpfte mit heißem Zorn. Am liebsten hätte er Lockhart einen Cruziatus-Fluch übergezogen. Aber er beherrschte sich. Thunderstorm brauchte nicht zu erfahren, was er konnte.
Professor Thunderstorm war aufgestanden. „Kommen Sie mit!“ Er winkte; den beiden Studenten blieb nichts anderes übrig, als hinter ihm herzugehen.
„Was fällt dir eigentlich ein, solche haltlosen Verdächtigungen auszusprechen?“, sagte Lockhart gedämpft und doch so laut, dass Thunderstorm es hören musste. „Ich wollte dir helfen und biete dir armem Schlucker meine Umhänge an und du dankst es mir so!“
Severus glaubte, nicht richtig zu hören. In gleicher Lautstärke wie Lockhart, aber um einiges schärfer, antwortete er: „Ich habe keinerlei Verdächtigungen geäußert. Woher hätte ich auch wissen sollen, dass du genau das gleiche schreibst wie ich? Und was deine abgelegten Umhänge angeht: Danke, darauf lege ich keinen Wert.“
Keiner der beiden sah, dass Thunderstorm vor sich hingrinste.
Severus rief sich die Stunde der Klausur in Erinnerung. Er sah die Fragen auf dem kopierten Blatt vor sich, spĂĽrte noch einmal den Druck, alle in der KĂĽrze beantworten zu mĂĽssen. Er hatte auf nichts anderes geachtet und Lockhart neben sich nicht wahrgenommen.
Auf einmal war da ein Gedankenfänger in seinem Hirn.
Lockhart starrte beim Gehen auf seine Schuhspitzen, von Thunderstorm sah Severus nur den Hinterkopf. Heimlich fasste er seinen Zauberstab an und dachte einen Spruch, den er erst am Morgen gelesen hatte. Das Ergebnis war eindeutig, der Gedankenfänger kam von Thunderstorm. Legilimentik ohne Augenkontakt! Das musste Severus unbedingt lernen…
Erst einmal musste er aber eine Tränkezutaten-Klausur schreiben, die noch viel gepfefferter war als die orignale. Thunderstorm hatte zwei zaubersichere Zellen vorbereitet, er saß in dem kurzen Gang dazwischen und hielt Wache. Severus überflog die Fragen und schluckte. Er tauchte die zaubersichere Feder in die giftgrüne Spezialtinte und schrieb drauflos. Das Pergament schien von schlechter Qualität zu sein, es war rau, die Tinte spritzte.
„Noch zehn Minuten!“, rief Thunderstorm von draußen. Unwillkürlich sah Severus auf die Uhr. Mist! Es war schon fast vier Uhr und er war eigentlich mit Mandy in einem Cafe verabredet.
Severus setzte den letzten Punkt genau in dem Moment, als Professor Thunderstorm „Arbeitsende!“ rief. Die Feder zerbrach und auf Severus´ Manschette landete ein dicker grüner Tintenklecks. Er griff zum Zauberstab. „Clarus fixus!“ Die Manschette war wieder sauber, aber die Hand…? Und der Zauberstab? Severus hexte sich einen Spiegel an die Wand. Na toll! Die tintenverschmierten Finger hatten Spuren auf seinem Umhang und am Zauberstab hinterlassen. Severus war so zornig, dass er zweimal zaubern musste, ehe alles wieder sauber war.

Auf dem Weg nach draußen wollte der Zufall (?), dass sich Severus und Lockhart wieder begegneten. Der Anblick versöhnte Severus ein bisschen, denn Lockharts Weste war über und über mit glänzenden dunkelgrünen Tintenklecksen bedeckt…
„Du hast Tinte auf der Weste!“ Severus machte sich gar nicht erst die Mühe, seine Schadenfreude zu verbergen. Lockhart wurde rot wie eine Tomate.
„Soll ich dir helfen? Ich weiß, wie so was weggeht“, bot Severus mit öliger Stimme an.
„Nein, nein, ich kann das selbst!“ Lockhart mimte den Beleidigten. Allerdings sah man ihn nie wieder in jener grünen Weste…

Severus kam natürlich viel zu spät ins Cafe. Er sah gerade noch, wie Mandy aus der Tür rauschte und disapparierte. Zu Hause bei ihren Eltern fand er sie auch nicht. Immer noch grollend, schickte er seine Eule mit einem Briefchen los, aber in der Abenddämmerung kam der Vogel zurück – mit dem Brief. Verd…!

Das Dunkle Mal brannte. Severus war allein mit dem Meister. In dem Kellersaal, in dem er schon mehrere Male gewesen war, standen einige Kisten.
„Tränkezutaten“, sagte der Meister ohne jegliche Begrüßung und Vorrede. „Du sollst das Zeug prüfen und mir sagen, ob es sein Geld wert ist.“
„Jawohl Mylord.“
Severus´ Herz schlug schneller vor Aufregung. Einen solchen Auftrag hatte er sich schon lange gewünscht; jetzt konnte er endlich in der Praxis anwenden, was er am College gelernt hatte. Severus hob den Deckel von der ersten Kiste. Eingepackt in Holzwolle fanden sich verstaubte braune Glasflaschen. Die Schrift auf den Etiketten war verblasst und in dem dämmrigen Licht nicht zu erkennen.
„Verzeihung, Mylord. Ich brauche mehr Licht und mein Analysebesteck. Wärt Ihr so gütig, mir zu gestatten, dies zu holen?“
Der Meister lachte schrill auf. „Holen? Welche Zeitverschwendung! Wofür bist du ein Zauberer?!“
Ver…! Severus sank auf die Knie. „Verzeihung, Mylord.“
Ein Schmerzstrahl für Severus´ Rückenmark hinunter. Für einen Moment war er wie gelähmt, Bilder huschten durch seinen Kopf: Lockharts grün bekleckerte Weste, der Brief an Mandy, die Klausurfragen… - und Severus konnte ein paar Sekunden lang nichts dagegen tun. Dann hatte er Körper und Geist wieder unter Kontrolle. Der Dunkle Lord stieß ihn in einen Nebenraum des Kellergewölbes. „Hier kannst du arbeiten. Morgen bei Sonnenaufgang erwarte ich Antworten.“
Ein Rauschen und Severus saß allein in dem dunklen Loch, die Tür war abgeschlossen. Es knirschte in der Ecke. Severus zauberte sich die hellsten Leuchtkugeln, die er zustande bringen konnte. Es knirschte wieder, zwei der Kisten standen an der Wand. Nach und nach kamen die übrigen an, insgesamt fünf solcher alten Holzkisten reihten sich an der Wand auf. Severus konzentrierte sich. In Gedanken machte er sich eine Liste, was er alles brauchte: Schreibzeug, Lackmuspapier, Probetinkturen, Indikationspulver, Destillierapparat, Wasser, Feuer, Kessel, Gläser… und das dicke Substanzenzeigerbuch. Zum Glück hielt Severus in seinem privaten Labor strengste Ordnung. Er wusste genau, wo was lag und stellte sich vor, wie er den jeweiligen Gegenstand nahm.
Eine Minute später war alles vollständig und Severus konnte mit der ersten Flasche beginnen. „Spinneneierpulver“ sollte darin sein, falls er das Etikett richtig entziffert hatte. Schon hatte Severus die Finger an den Stöpsel gelegt und wollte ziehen, da erinnerte er sich an einen Satz, den Professor Slughorn seinerzeit gesagt hatte, bevor die Sechstklässler in Hogwarts erstmals eine unbekannte Substanz analysieren mussten: „Auch eine an sich harmlose Substanz kann tödlich sein – wenn ein Fluch auf der Flasche liegt.“
Die darauf folgende Liste von Vorsichtsmaßnahmen entstand wieder in Severus´ Kopf.
Er desinfizierte sorgfältig seine Hände, ließ den Inhalt der ersten Kiste Aufstellung auf einem Tisch nehmen und vollführte die komplizierten Allfluchbrechersprüche. Unter einer Schutzglocke arbeitete er weiter – zum Glück, denn das Spinneneierpulver war verdorben. Anscheinend war ein bisschen Käse in die Flasche geraten. Solche stinkende, schleimige, gelbgrüne Substanz hatte Professor Thunderstorm in einer der ersten Vorlesungen gezeigt, als er über die Wichtigkeit von Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz referiert hatte. Severus verschloss die Flasche schleunigst und machte eine Notiz.
Flasche Nummer zwei enthielt ein schwarzes Pulver. „Gemahlene Bergtrollflöhe, gute Qualität“, notierte Severus und griff nach der dritten Flasche.
Mit glühendem Gesicht arbeitete er ohne Pause. Gegen drei Uhr morgens stand plötzlich der Dunkle Lord hinter ihm. „Nun, kannst du mir schon was sagen?“
„Jawohl, Mylord“, antwortete Severus und reichte ihm die Liste, ohne die Augen von der Flixprobe zu lassen, die er gerade angesetzt hatte. Unter Blubbern wurde die Flüssigkeit im Kolben dicker und verfärbte sich ins Blaue. Plötzlich sanken blutrote Kristalle zu Boden. Was bedeutete das denn? Nachdenklich blätterte Severus im Substanzenzeigerbuch. Den Dunklen Lord hatte er völlig vergessen.
Der brachte sich mit einer sauber gezauberten Fußangel in Erinnerung. Severus landete unsanft auf dem Allerwertesten, der dicke Wälzer traf ihn mit der messingbeschlagenen Ecke an der Stirn.
„Snape, du bringst mir nicht genügend Respekt entgegen!“, schnarrte der Dunkle Lord.
Mühsam ein Stöhnen unterdrückend, rappelte Severus sich hoch und kniete sich vor den Meister hin. „Mylord, die Arbeit ist so spannend, dass ich Eure Anwesenheit ganz vergessen habe.“
„Man vergisst mich nicht! Merk dir das!“ Ein paar Peitschenhiebe trafen Severus, ohne dass da eine Peitsche gewesen wäre.
„Jawohl, Mylord. Ihr habt nach Ergebnissen gefragt. Bitte sehr, hier habe ich alles aufgeschrieben.“ Severus ereichte dem Meister seine Liste, die der vorher einfach hatte fallen lassen. „Das meiste sind normale Tränkezutaten, die man auch in der Winkelgasse in London beschaffen kann. Einiges ist leider verdorben und völlig unbrauchbar, aber hier stehen ein paar sehr seltene und wertvolle Dinge in ausgezeichneter Qualität.“ Severus wies auf eine Gruppe von fünf Flaschen, die sauber und mit neu beschrifteten Etiketten in Reih und Glied standen.
„Gemahlene Bergtrollflöhe? Was macht man damit?“, fragte der Dunkle Lord wie ein Professor im Examen und wie ein Student im Examen antwortete Severus: „Das ist die Hauptzutat für den Schmerzverstärkungstrank. Der ist sehr kompliziert und empfindlich bei der Herstellung und steht auf der Schwarzen Liste.“
„Kannst du das machen?“
„Ja, Mylord.“ Severus bluffte. Er hatte das Rezept nur einmal durchgelesen und konnte den Trank nicht ohne Anleitung brauen. Kalte Angst kroch in ihm hoch. Und richtig: „Dann nimm die Flasche und bringe mir so viel wie möglich.“
Severus fuhr zusammen. Schon wieder musste er dem Dunklen Lord widersprechen, aber wenn er es nicht tat, wurde er mit Sicherheit fĂĽr den verdorbenen Trank bestraft.
„Verzeihung, Mylord. Der Schmerzverstärkungstrank behält seine Wirkung nur 66 Tage, und man braucht nur sechs Tropfen, um die volle Wirkung zu erzielen. Wäre es nicht besser, nur eine kleine Menge herzustellen?“
„Warum hast du das nicht gleich gesagt?“, fauchte Voldemort. Anscheinend war er in dieser Nacht besonders übel gelaunt.
„Verzeihung, Mylord, Ihr habt nicht danach gefragt.“
„Hör auf mit deinem ´Verzeihung, Mylord´!“, brüllte der Meister.
Die Augen des Dunklen Lords glühten auf wie Kohlen. Dann drehte er sich um und schritt, nein schwebte hinaus. Er ließ Severus in völliger Dunkelheit, mit schmerzenden Gliedern und pochendem Schädel zurück.
Seufzend machte Severus seine Leuchtkugeln wieder an, klatschte sich Eiswasser ins Gesicht und arbeitete weiter. Die rasenden Kopfschmerzen behinderten seine Konzentration, die Hände zitterten. Gerne hätte er etwas dagegen genommen, aber er brachte nicht die Kraft auf, sich etwas herzuzaubern.

Kurz vor halb Sechs setzte Severus die letzte Notiz auf seine Liste und ordnete die letzte Flasche der Gruppe der seltenen, verbotenen und gefährlichen Substanzen zu.
Er brachte den Arm kaum noch hoch. Seine Arbeitsgerätschaften folgten den matten Zauberstabbewegungen nur widerwillig, schwerfällig ordneten sie sich in ihre Etuis ein.
Severus ĂĽberlegte. Er wollte weg hier; aber Voldemort erwartete Ergebnisse. Sollte Severus einfach loslaufen und den Meister suchen? Wohl keine so gute Idee. Die Vorstellung, aus Versehen in Voldemorts Schlafzimmer einzudringen, behagte Severus nicht. Aber er wusste auch, dass der Dunkle Lord jeden hart bestrafte, der ihn rief, ohne einen wirklich triftigen Grund dafĂĽr zu haben. Noch mehr Schmerzen konnte er nicht gebrauchen, er musste zur ersten Vorlesung erscheinen. Bei Thunderstorm konnte er es sich nicht erlauben, zu fehlen. Zaghaft berĂĽhrte er das Dunkle Mal und harrte der Dinge, die da kommen wĂĽrden.
Nach ein paar Sekunden, die Severus wie Stunden vorkamen, öffnete sich die Tür. Severus sank auf die Knie. „Ver-“ Bloß nicht! „Mylord, ich bin fertig.“
„So? Und was kannst du mir sagen?“
Severus stand auf, darum bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, wie schwer ihm das fiel. Er wies auf eine Gruppe von Flaschen, auf deren Etikett er überall „unbrauchbar“ vermerkt hatte. „Über diese Dinge lohnt es sich nicht, viele Worte zu machen. Die Substanzen sind alle verdorben oder überlagert und völlig unbrauchbar.“
Voldemort stand unbeweglich.
„Das hier“, Severus zeigte auf die größte Gruppe, „das hier sind alles Sachen, die man im einschlägigen Fachhandel kaufen kann. Die Tränke, die daraus hergestellt werden, beherrscht jeder, der es in Hogwarts bis ins fünfte Schuljahr geschafft hat.“
Voldemort stand unbeweglich.
Severus wies auf die kleinste Gruppe. „Die Zutaten hier sind allesamt sehr selten, teilweise als gefährlich eingestuft, stehen auf der Schwarzen Liste und werden ausschließlich für verbotene Tränke benötigt. Hier, Mylord, ich habe aufgeschrieben, was ich weiß.“ Damit reichte er dem Meister die Liste und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass Voldemort mit seiner Arbeit zufrieden wäre.
Der Meister befahl Severus, den Vermerk „unbrauchbar“ von den betreffenden Etiketten zu entfernen.
Einer Eingebung folgend, nahm Severus neue Etiketten und schrieb mit der linken Hand in geraden Druckbuchstaben die Bezeichnungen darauf. DafĂĽr benutzte er Tinte, die er selbst gemischt hatte und nur fĂĽr Notizen in seinem privaten Labor verwendete.
„Warum zauberst du nicht einfach das Wort weg?“, fragte der Dunkle Lord ungehalten.
„Man könnte es wieder herstellen, wenn jemand Verdacht schöpfen würde.“
Severus wusste, dass das, was er gerade tat, mit zehn Monaten Askaban bestraft wurde, falls man ihn erwischte.
Blieb noch eine Flasche übrig. „Ve-“ Stopp!!! „Mylord, dass das hier kein Spinneneinerpulver ist, sieht man auf den ersten Blick. Dürfte ich vielleicht vorschlagen, diese Flasche zu vernichten?“
Der lippenlose Mund verzog sich zu einem Grinsen. „Meinetwegen. Wirf es weg.“
Severus war erleichtert, aber nicht für lange. Der Meister griff nach den gemahlenen Bergtrollflöhen. „Mach mir den Schmerzverstärkungstrank so schnell wie es geht.“
Severus holte tief Luft. Er musste es sagen, wenn er nicht bestraft werden wollte. „Mylord, es dauert drei mal 33 Tage, bis der Trank fertig ist.“
„Kannst du nicht rechnen? Warum sagst du nicht gleich, dass es 99 Tage dauert?“
„Entschuldigung, Mylord. Der Trank wird in drei Zyklen zu je 33 Tagen hergestellt, nach denen jeweils Zutaten zugefügt werden müssen.“ Severus holte noch einmal tief Luft. „Ich kann leider noch nicht sagen, ob ich den Trank wirklich in hundert Tagen fertig habe, denn einige der übrigen Zutaten sind sehr, sehr selten und schwierig zu beschaffen.“
„Hast wohl nicht genügend Geld?“, höhnte der Meister. „Dann beschaff dir welches, oder borge es dir, aber nicht von mir.“
Severus unterdrückte den Drang, auf die Knie zu fallen und „Verzeihung“ zu sagen. „Mylord, diese Zutaten kann man nicht mit Geld bezahlen. Ich werde selbstverständlich mein Bestes tun.“
„Nichts anderes erwarte ich. Halte mich auf dem Laufenden.“
„Jawohl, Mylord.“
„Verschwinde!“
„Jawohl, Mylord.“

Severus war enttäuscht. Ein klein wenig hatte er gehofft, für sein emsiges und sorgfältiges Arbeiten gelobt zu werden, aber das war wohl etwas, was der Dunkle Lord nicht tat.
Severus biss die Zähne zusammen und disapparierte. Voldemort hatte ihn ordentlich bestraft, aber wenn er ehrlich war, hatte Severus nur bekommen, was er verdiente.
Er schluckte zehn Tropfen Schmerzfrei und einen großen Löffel Regenerationsöl, dann versetzte er sich für eine Stunde in Tiefstschlaf. Anschließend restaurierte er sein Äußeres und nahm ein kleines Frühstück ein, das hauptsächlich aus Wachhalteelixier bestand.
Zur Vorlesung kam er „kurz vor knapp“, Professor Thunderstorm war schon im Hörsaal und musterte ihn unter gerunzelten Brauen hervor. Ein Gedankenfänger tastete in Severus´ Hirn herum, und er zeigte dem Professor, wie er den Dachboden des Elternhauses entrümpelte.
Thunderstorm warf ihm noch einen langen, zweifelnden Blick zu und begann mit seinem Vortrag.

Die Tür des Pädagogik-Hörsaales war noch geschlossen; Professor O´Sullivan überzog wohl wieder einmal.
Gilderoy Lockhart war schon da. Wie immer von einer Traube Studentinnen umringt, lehnte er lässig an der Wand und erzählte. Severus blieb in der Nähe stehen und spitzte die Ohren. Interessant, in seiner blumigen Sprache erzählte Lockhart wortreich vom gestrigen Nachmittag. Ein kleiner Wutklumpen ballte sich in Severus´ Magengrube, wuchs und stieg nach oben.
„… annulliert. Ich musste die Klausur noch einmal schreiben, und das Ding war um vieles schwerer als die erste. Ich überlege ernsthaft, ob ich mich nicht bei Professor Spellman beschwere. Nur wegen diesem Snape konnte ich gestern meinen Literaturzirkel nicht besuchen, nur weil Snape es nicht ertragen kann, dass einer besser ist als er. Schaut ihn doch an, man sieht es ihm schon an, dass er…“
Das war zuviel. Severus teilte die Menge, baute sich vor Lockhart auf und sagte so laut, dass alle im Gang es hören mussten: „Gilderoy, hast du vergessen, dass auch meine Klausur annulliert worden ist und auch ich neu schreiben musste? Ich hatte gestern Nachmittag auch etwas anderes vor als diese Klausur.“
Lockhart setzte zu einer Erwiderung an, aber Severus schnitt ihm das Wort ab. „Hör zu. Es ist mir völlig egal, wenn einer besser ist als ich. Es ist mir schnurz, wenn du – rein zufällig natürlich – für deinen Vortrag das gleiche Thema und dieselbe Gliederung wählst wie ich. Und wenn du in der Klausur das gleiche schreibst – meinetwegen. Aber was mir nicht egal ist, ist, dass du vor anderen über mich herziehst! Hüte deine Zunge, Gilderoy, oder du wirst es bereuen.“
Lockhart lachte auf. Grienend sagte er: „Ohoho, Severus, soll das etwa eine Drohung sein? Uhh, da fürchte ich mich aber, hahaha!“
„Hämm rrrr!“ Professor O´Sullivan war unbemerkt zu ihnen getreten. „Meine Herren, dürfte ich Sie bitten, Ihren Disput außerhalb des Colleges auszutragen? Jetzt sollten Sie Ihre Aufmerksamkeit meiner Vorlesung zum Thema ´Erarbeiten und Umsetzen eines Bewertungsschemas´ widmen.“
„Oh nein!“, stöhnte Lockhart auf. „Nicht schon wieder! Professor, muss ich unbedingt anwesend sein? Ich habe über dieses Thema in Australien schon mehrere Vorlesungen gehört und das Ganze auch in praktischen Übungen anwenden können. Mit großem Erfolg, versteht sich.“ Lockhart lächelte lieb, legte den Kopf schief und zwinkerte der Professorin zu.
„Na schön, Mister Lockhart. Aber die zugehörige schriftliche Ausarbeitung müssen Sie selbstverständlich vorlegen, die ist Pflicht für alle.“
Severus machte sich so seine Gedanken, als Lockhart hoch erhobenen Hauptes aus dem Hörsaal stolzierte und ihn dabei mit einem Blick streifte, der zu sagen schien: „Ätsch!“



Bitte, bitte, schreibt mir mal ein paar Kommis! *Ganz lieb guck*
käfer


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