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Fanfiction

Nur eine Geschichte - Nur eine Geschichte...

von Krummbein_1986

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Die Luft war heiß und drĂŒckend und die dichten Rauchschwaden hingen so tief im Raum, dass es fĂŒr jeden Neuankömmling schon fast ein Ding der Unmöglichkeit war, auch nur ein einziges, bekanntes Gesicht zu erkennen. Ohnehin wĂ€re es schwer gewesen, hier ĂŒberhaupt noch einen freien Platz zu finden, denn an diesem, wie an jedem anderen Abend auch, war der Pub vollkommen ĂŒberfĂŒllt und die Wahrscheinlichkeit, niemandem auf die FĂŒĂŸe zu treten, war ungefĂ€hr so groß, wie den Jackpot im Lotto zu gewinnen.
Die meisten hier waren StammgÀste. Sie kamen, wie auch heute, jeden Freitag, manche sogar jeden Tag, hierher um sich ein wenig von ihrer Arbeit abzulenken, ihre Freunde zu treffen, oder sich einfach in einer mehr oder weniger stillen Ecke zu besaufen.
Und doch kamen immer wieder neue Menschen hierher. Sie hatten von Bekannten oder entfernten Verwandten von diesem Pub gehört, und von den ungewöhnlichen, wenn nicht sogar schon legendÀren Geschichten, die diesen Ort umgaben. Allein ihn zu finden galt als schwieriges, wenn nicht gar unmögliches Unterfangen. Er lag fern ab des Weges und wurde von einer Reihe starker Zauber verborgen, und nur, wer wusste, wo man danach suchen musste, konnte ihn finden.
Der junge Mann, dem der Pub gehörte, hatte ihn von seinem Vater geerbt, dieser wiederum von seinem Vater und so zog sich das durch mehrere Generation bis hin zu einer alten Frau, die ihrem Neffen an seinem siebzehnten Geburtstag dass Lokal hinterließ und daraufhin spurlos verschwand.
Das war inzwischen ĂŒber 200 Jahre her und kaum einer konnte ĂŒberhaupt noch etwas von der ganzen Geschichte erzĂ€hlen. Und doch galt die Frau in diesen Kreisen als verrĂŒckt, denn das Wenige, das noch von damals im Umlauf war, war einfach nur lĂ€cherlich. Aber man konnte dennoch nicht ignorieren, dass zumindest ein Teil davon stimmen musste, denn man konnte sich kaum einen anderen Grund vorstellen, der das Verbergen des Pubs erklĂ€ren könnte.
Immer wieder erzĂ€hlte der Wirt, dass dieser Pub ursprĂŒnglich ein wenig beliebter Ort gewesen war, jedenfalls fĂŒr die gewöhnlichen Hexen und Zauberer der Gegend. Hier waren dĂŒsterere Gestalten ein- und ausgegangen und der mĂŒrrische alte Wirt, der damals, vor so langer Zeit dieses Wirtshaus betrieb, war scheinbar nicht versessen darauf gewesen, das zu Ă€ndern.
Die Geschichte, oder besser Legende, wie man sie inzwischen wohl eher nennen sollte, handelte auch von einem zweiten Laden, der ebenfalls hier in der NÀhe gestanden haben soll. Zusammen mit einer Hand voll magischer GeschÀfte und einigen von Hexen und Zauberern bewohnten HÀusern entstand ein kleines Dorf namens 'Hogsmeade'.
“Hogsmeade?”, rief einer dazwischen. “Was soll das denn sein?”
FrĂŒher oder spĂ€ter war diese Frage immer wieder aufgekommen, wenn der Wirt von den Zeiten seiner Vorfahren berichtete, und dann fing er an ihnen von dem Dorf zu erzĂ€hlen, dass einst hier gestanden hatte, das Dorf, das eines der wenigen in ganz England gewesen war, dass ausschließlich von Hexen und Zauberern bewohnt worden war. Er erzĂ€hlte von einem Laden, in dem es die verrĂŒcktesten SĂŒĂŸigkeiten gegeben hatte, von ‘Zonkos Scherzartikelladen’ und der ‘Heulenden HĂŒtte’.
Doch es war allen bekannt, dass er selbst nicht an diesen ganzen Unfug glaubte und schon gar nicht an das GerĂŒcht, dass kaum einen Steinwurf von seinem Pub entfern einst eine Schule fĂŒr Hexerei und Zauberei gestanden haben soll, denn es gab keinen einzigen Beweis dafĂŒr, keine Überreste, keine Ruinen, die auch nur andeuten wĂŒrden, dass es hier einst mehr gab, als den ‘Eberkopf’.
Und doch erzÀhlte er immer wieder gern davon, vor allem, wenn wieder Neulinge in seinen Laden einkehrten. Aber kaum einer hörte noch zu, wenn er gegen Ende von dem sagenumwobenen Bild berichtete, hinter dem sich einst ein geheimer Gang in die Schule verborgen hattte.

Es gab nur eine Person, die wohl noch mehr Aufmerksamkeit erregte, als der Wirt, wenn er wieder mit den Geschichten der alten Rosmerta anfing.
Seinen Namen kannte keiner, und auch sein Gesicht hatte noch nie jemand gesehen. Er war der erste, der jeden Tag den Pub betrat und der letzte, der ihn verließ. Bis auf den Wirt wusste niemand, ob er ĂŒberhaupt jemals ging. Manch einer vermutete sogar, dass er an seinem Platz in der hintersten und dunkelsten Ecke festgewachsen wĂ€re, denn niemand sah ihn je diesen Ort verlassen.
Und auch jetzt, ĂŒber 200 Jahre nach Rosmertas Verschwinden, saß er in seiner Ecke, die Kapuze seines Umhangs tief ins Gesicht gezogen, und rauchte seine Pfeife. Niemand wusste, wie alt er war, und keiner konnte sich erklĂ€ren, warum er jeden einzelnen Tag hier verbrachte ohne mit einer Menschenseele zu sprechen. Eine unheimliche Aura ging von dem Mann aus und keiner wagte es, sich ihm auch nur auf drei Fuß zu nĂ€hern. Es war wie ein unausgesprochenes Gesetzt. Aaber natĂŒrlich glaubte keiner, dass er seit 200 Jahren hier war, auch wenn es irgendwie zu den Legenden gepasst hĂ€tte, die diesen Ort umgaben.

An diesem speziellen, wenn auch bislang nicht weiter ungewöhnlichen Abend, traf wieder einmal eine Gruppe Neulinge im ‘Eberkopf’ ein. Sie hatten von einem entfernten Freund von diesem Ort gehört und, neugierig wie sie nun einmal waren, wollten sie sich das Ganze mal aus der NĂ€he ansehen.
Sie verbrachten ein paar angenehme Stunden in Gesellschaft der alteingesessenen GĂ€ste und auch als der Pub sich langsam leerte, waren sie noch da und philosophierten ĂŒber die vielen Vorteile, die es hatte, zu der kleinen Gruppe Zauberer zu gehören.
Es war schon nach zwei, als sie bemerkten, dass ihr Tisch der einzige noch besetzte Platz im Raum war, doch eigentlich war ihnen noch nicht danach, zu gehen. Schließlich wussten sie nicht, wann sie das nĂ€chste Mal hierher kommen konnten.
Einer von ihnen, ein junger Zauberer Anfang Zwanzig, bemerkte schließlich den Mann, der einsam und allein in seiner Ecke saß und an dem Feuerwhiskey nippte, den der Wirt einen Moment zuvor vor ihm abgestellt hatte.
“Wer ist das?”, fragte er neugierig in die Runde. Sein Freund, mit dem er hier hergekommen war, zuckte nur mit den Schultern. Er war ebenfalls das Erste mal hier. Die drei MĂ€nner, die mit ihnen am Tisch saßen, tauschten hingegen wissende Blick aus, bevor einer von ihnen sich ĂŒber den Tisch zu ihnen hinĂŒberbeugte: “Keiner weiß genau, wer er ist. Er war schon immer hier und wenn ich es nicht besser wĂŒsste, wĂŒrde ich sagen, dass er auch in hundert Jahren noch dort in der Ecke sitzt.” Der Mann, Shawn war sein Name, sprach mit leiser, gedĂ€mpfter Stimme, als hĂ€tte er insgeheim Angst vor dem stillen Mann, der noch nie auch nur ein einziges Wort gesprochen hatte. “Er ist ein Fremder, obwohl er schon immer hier war. Keiner weiß, wer er ist, keiner weiß, wo er herkommt, keiner kennt seine Geschichte. Und niemand wagt es, ihn zu fragen
” Shawn lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurĂŒck und bestellte einen weiteren Drink. Es war, als ob nichts gewesen wĂ€re. Sein Freund Dean fing an, eine weitere Geschichte von seinem Cousin zu erzĂ€hlen, der nun schon seit Jahren herauszufinden versuchte, was Deans gut gehĂŒtetes Geheimnis war.
“Lenk doch nicht ab.”, funkte der Neuling gleich dazwischen. “Warum fragt ihr ihn nicht einfach?”
Shawn und Dean sahen sich einen Moment lang sehr ernst an bevor sie in schallendes GelĂ€chter ausbrachen. “Ihn fragen? Bist du verrĂŒckt?” Dean wischte sich die LachtrĂ€nen aus den Augen.
“Warum? Ich finde nicht, dass er sehr gefĂ€hrlich aussieht. Ich mein, er ist doch nur ein harmloser alter Mann
 was kann da schon passieren?”, fragte der junge Mann ernst.
Darauf wusste Dean im ersten Augenblick keine befriedigende Antwort. Er stotterte eine Weile vor sich hin, von wegen keiner hĂ€tte es je gewagt, bevor er erschrocken zu dem Neuen aufschaute, der sich eben von seinem Stuhl erhob. “Was hast du vor?”, fragte er, obwohl er es eigentlich nicht wissen wollte
 außerdem konnte er es sich schon denken. “Wag es ja nicht, da rĂŒber zu gehen, hörst du?”, rief er aufgebracht und packte den anderen am Arm.
“Was soll das? Lass mich los
” Der junge Mann riss seinen Arm los und machte einen weiteren Versuch, zu dem ‘Fremden’ in der Ecke zu gelangen. Aber auch Shwan war inzwischen aufgesprungen und stellte sich ihm in den Weg. “Ich bitte dich
 lass ihn in Ruhe!”, flĂŒsterte er und warf einen Ă€ngstlichen Blick auf den Alten, der in genau diesem Moment den Kopf hob und in seine Richtung starrte.
Doch den Neuen kĂŒmmerte das alles nicht. Er zwĂ€ngte sich an Shawn vorbei und fand schließlich seinen Weg hinĂŒber zu dem alten Mann, der ihn scheinbar aufmerksam musterte, was aber aufgrund der tief hĂ€ngenden Kapuze kaum zu erkennen war.
Als der Neuling vor dem Alten angekommen war, blieb er abrupt stehen. Er hatte keine Ahnung, was er nun tun sollte. WĂ€hrend seiner letzten Schritte hatte ihn der Mut, der noch kurz zuvor in ihm aufgeflammt war, wieder verlassen. Er war schon drauf und dran, wieder umzukehren und sich geschlagen zu geben, als er plötzlich eine leise Stimme vernahm. Er brauchte einen Augenblick, bis er erkannte, dass diese Stimme von dem verhĂŒllten Mann kam. Und obwohl er wusste, dass es nicht anders sein konnte, wollte er es im ersten Moment nicht glauben. Die Stimme klang nicht alt oder rau, wie er es erwartet hĂ€tte. Im Gegenteil, sie schien sanft und verstĂ€ndnisvoll, auch wenn sie ihm einen Schauer nach dem anderen ĂŒber den RĂŒcken jagte. “Was willst du?”
Diese Frage hÀtte man bei jemand anderen als unfreundlich gedeutet, aber jetzt, hier, in diesem Augenblick, schien sie eine völlig neue Bedeutung zu bekommen. Sie wirkte wie eine Aufforderung, eine Einladung, diesen Mann alles zu fragen, was ihm auf den Herzen lag, so als ob er alles, aber auch wirklich alles wusste, was es auf dieser Welt zu wissen gab.
Der junge Mann konnte sich dieses unbeschreibliche GefĂŒhl von Sicherheit einfach nicht erklĂ€ren, es war, als ob die Worte des Alten seinen gesamten Körper gefangen nahmen.
“Ich
 ich wollte
” Er vermochte es nicht mehr, die Worte auszusprechen, die ihm auf der Zunge lagen. In Gegenwart des Alten schienen sie jegliche Bedeutung verloren zu haben.
“Du möchtest, dass ich dir meine Geschichte erzĂ€hle, nicht wahr?”, fragte der Mann mit einer Ruhe in der Stimme, die jeden anderen Laut wie ein ohrenbetĂ€ubendes Kreischen erschienen ließ.
Der junge Mann nickte nur, denn er wagte es nicht, die Worte des Mannes durch seine eigenen zu entstellen.
“Nun gut
 setz dich.” Der Mann deutete mit einer Hand auf den zweiten Stuhl an seinem Tisch, der ĂŒber die Jahre wohl noch nie ein Staubtuch aus der NĂ€he gesehen hatte, so dick lag der feine Staub auf der SitzflĂ€che. Doch das störte den Anderen in diesem Augenblick ĂŒberhaupt nicht. Er war noch völlig ĂŒberwĂ€ltigt von dem Gedanken, dass sein GegenĂŒber ihm nun wirklich alles erzĂ€hlen wĂŒrde, auch wenn er sich nicht sicher war, ob das, was er gleich zu Hören bekommen wĂŒrde, der MĂŒhe wert war. Andererseits hatte scheinbar noch kein anderer vor ihm die Geschichte des Alten gehört, und so war es ihm im Prinzip egal, ob das ganze am Ende reiner Humbug war


“Möchtest du etwas zu trinken?”, fragte der Alte und winkte dem Wirt um ihm zu bedeuten, dass sie ein zweites Glas Feuerwhiskey an diesem Tisch brauchten.
Der Wirt war jedoch noch vollkommen ĂŒberwĂ€ltigt von dem, was sich gerade in der hintersten Ecke seines Pubs abspielte, dass es eine Weile brauchte, bis er verstand, was der Mann, der, seit er denken konnte, noch nie ein Wort gesprochen hatte, von ihm wollte. Schließlich stellte er das bestellte Glas und, zur Feier des Tages, eine ganze Flasche seines besten Tropfens vor den beiden ab.
“Wie ist dein Name?”, wollte der Alte als nĂ€chstes wissen.
Der junge Mann starrte immer noch etwas fassungslos auf sein Glas, und auch als er schließlich antwortete schaute er nicht auf, er wagte es nicht, den Anderen anzusehen.

“George“, brachte er schließlich hervor.
“Das ist ein großer Name, den du da trĂ€gst. Ich hoffe nur, du hast es nicht so faustdick hinter den Ohren, wie der George, den ich einst kannte. Er war ein richtiges Schlitzohr, auch wenn er allein wohl nur die hĂ€lfte des Schadens angerichtet hĂ€tte
 wenn ĂŒberhaupt. Er und sein Bruder waren einfach unzertrennlich.”
Das bisschen, was George von dem Mund des Fremden sehen konnte, verzog sich zu einem erinnerungsseligen LĂ€cheln. “Also, was möchtest du hören?”, fragte er schließlich, als er bemerkte, dass George immer noch still vor sich hinstarrte.
“Ich- ich weiß nicht recht
 ihre Geschichte?” Der junge Mann war immer noch etwas peinlich berĂŒhrt von dem eben Gesagten und wusste nicht so recht, was er anderes hĂ€tte antworten sollen. Er warf einen unsicheren Blick zu seinen Freunden, die ihrerseits sehr unglĂ€ubig zu ihnen herĂŒberstarrten.
“Darf ich fragen, warum?”, wollte der Alte nun wissen.
George zuckte mit den Schultern. Er wusste nicht wirklich, warum er es ĂŒberhaupt wissen wollte. “Vielleicht, weil hier so ein Geheimnis daraus gemacht wird.”, sagte er schließlich. “Ich bin einfach neugierig.”
Der Alte gab ein kaum hörbares Glucksen von sich, fast so, als wĂŒsste er ganz genau, wovon George sprach.
“Ich werde sie dir erzĂ€hlen, aber ich erwarte von dir, dass du zuhörst
 egal, wie lange es dauern wird, in Ordnung?”
George nickte nur und schaute schließlich zu dem Alten auf. Sein ganzer Körper schien vor Spannung zu vibrieren. Er wartete darauf, dass der andere endlich anfangen wĂŒrde, aber stattdessen griff der Alte mit der rechten Hand in seinen Umhang, zog einen langen, hölzernen Gegenstand hervor und legte ihn vor sich auf den Tisch.

“Weißt du, was das ist?”, fragte er leise und obwohl George seine Augen immer noch nicht sehen konnte wusste er, dass der Alte ihn mit durchdringendem Blick musterte.
Schließlich schĂŒttelte George den Kopf, obwohl er eine leichte Ahnung hatte, was das Ding, das da so ruhig zwischen ihnen lag, war.
“Das ist ein Zauberstab, einer der wenigen, die noch erhalten sind.”, sagte der Mann leise. “Es ist einer von Ollivander, einem der grĂ¶ĂŸten Zauberstabmacher meiner Zeit. Ich weiß noch ganz genau, wie ich an jenem Sommertag seinen Laden betrat
” Einen Moment lang hielt der Alte Inne, bevor er weiter sprach: “Aber die Geschichte, die ich dir erzĂ€hlen möchte handelt nicht von mir. Ich war nur ein winziger Teil einer Zeit, um die heute keiner mehr weiß.
Damals gab es noch so viele Zauberer und Hexen wie es Muggel gab. Wir hatten ein eigenes Ministerium, eigene Schulen und GeschĂ€fte, wir hatten sogar unseren eigenen Sport. Er wurde auf Besen hoch in der Luft gespielt
 das war immer ein Spaß!” Obwohl die Gestalt des Mannes wieder in Dunkelheit gehĂŒllt war, wusste George instinktiv, dass der Alte erneut ein seliges LĂ€cheln aufgesetzt hatte.
“Hast du schon einmal etwas von Lord Voldemort gehört?”, fragte er plötzlich.
“Nein.” George schaute wieder auf sein Glas, an dem er noch nicht einmal genippt hatte, seit sein GegenĂŒber ihm eingeschenkt hatte.
“Dann weißt du wohl auch nichts von der Prophezeiung der Sibyll Trelawney.”
George schĂŒttelte den Kopf. “Nein.”
“Das ist traurig, sehr traurig
” Die Stimme des Alten klang betrĂŒbt und einen Moment lang fĂŒrchtete George schon, dass er nicht mehr weiter erzĂ€hlen wĂŒrde.
“Nun, ich werde wohl besser am Anfang anfangen.”, sagte er schließlich und fĂŒllte sein Glas.
“Vor langer, langer Zeit ging ein Junge namens Tom Riddle nicht weit von hier in eine Schule, die den Namen ‘Hogwarts’ trug und eine der berĂŒhmtesten Schulen fĂŒr Hexerei und Zauberei war. Er war ein Waisenjunge. Seine Mutter, eine Hexe, starb bei seiner Geburt. Sie konnte ihm nur noch seinen Namen geben: Tom Vorlost Riddle.
Dieser gut aussehende, kluge Junge sollte zum bösesten Wesen heranwachsen, das die Zaubererwelt je gesehen hat. Ich sage ‘Wesen’, weil man das, was aus Tom Riddle geworden ist, nicht mehr als Mensch bezeichnen kann. Er war grausam und ohne Gewissen. Er tötete tausende und abertausende von Menschen, folterte seine Widersacher und brachte Terror ĂŒber unsere Welt.
Eines Nachts erfuhr er durch einen seiner Gefolgsleute, dass es eine Prophezeiung gab, eine Prophezeiung, welche die Geburt eines Jungen vorhersagte, der ihm ebenbĂŒrtig sein wĂŒrde, die Geburt des Jungen, der ihn wĂŒrde vernichten können.
Wie alle, die ĂŒber scheinbar unbegrenzte Macht verfĂŒgen, wollte auch Voldemort diese Macht nicht verlieren und so machte er sich auf, den Jungen zu töten.
Doch er kannte nicht den gesamten Inhalt der Prophezeiung und so wurde ihm der Angriff zum VerhĂ€ngnis. Der Fluch, der jeden, der von ihm getroffen wird, auf der Stelle tötet, wurde auf ihn selbst zurĂŒckgeworfen. Voldemort wurde vernichtet und der Junge, der in dieser Nacht eigentlich hĂ€tte sterben sollen, hatte nichts weiter als eine blitzförmige Narbe davongetragen.
Über Nacht wurde Harry Potter zu einer BerĂŒhmtheit.
Doch er war kaum ein Jahr alt, ein Baby, das in jener Nacht beide Eltern an Voldemort verloren hatte und nun zu einem Leben bei seiner Muggeltante und ihrer Familie verdammt war.”
George starrte den Alten unglĂ€ubig an. Das ganze schien so kurios, so unwahrscheinlich, dass er schon gewillt war, aufzustehen und den anderen einfach sitzen zulassen. Und doch war er noch nie so erpicht darauf gewesen, mehr zu hören. “Aber
 ich meine
 ein Fluch, der töten kann? Wie soll dass denn funktionieren?”, fragte er schließlich.
“Du vergisst, dass wir damals noch viele waren
 und beinahe jeder von uns besaß einen Zauberstab. Mit diesem magischen Gegenstand konnten wir weitaus grausamere Dinge bewerkstelligen, als nur zu töten. Das bisschen Magie, das den wenigen Hexen und Zauberern von heute noch geblieben ist, ist nur ein kleiner, halb verrotteter Überrest von dem, was einst so vielen von uns innewohnte.”
Der Alte atmete einmal tief durch und nahm einen Schluck von seinem Feuerwhiskey.
“Harrys Kindheit war eine grausame Zeit. Er wurde von seinem Cousin verprĂŒgelt, von Tante und Onkel schikaniert und obendrein passierten in seiner NĂ€he immer wieder merkwĂŒrdige Dinge. Er wusste nicht, dass er ein Zauberer war, und er hatte auch keinen blassen Schimmer davon, dass er in der Welt der Zauberer, der Welt, in die er eigentlich gehörte, eine BerĂŒhmtheit war. Er wusste nicht, wer er war.”
Es herrschte eine Weile Stille und George konnte hören, dass seine Freunde sich inzwischen wieder ihren Drinks zugewandt hatten und sich ĂŒber völlig belanglose Dinge unterhielten.
“Doch das alles sollte sich am Tag seines 11. Geburtstages Ă€ndern. Schon Tage vorher fand ein roter Umschlag mit den Worten ‘An Mr. Harry Potter, Der Besenschrank unter der Treppe, Ligusterweg Nr. 4, Little Whinging, Surrey’ seinen Weg in das Haus der Familie Dursley.
Aber Harry bekam den Brief nicht zu lesen, sein Onkel riss ihn an sich und vernichtete ihn.
Mehr und immer mehr Briefe folgten auf diesen ersten, und am Ende ergriff sein Onkel samt Familie und Harry im Schlepptau die Flucht. Er wusste allerdings nicht, dass er den Briefen niemals entkommen wĂŒrde. Dann, an Harrys Geburtstag, dem 31. Juli, um Punkt Mitternacht, brach ein riesiger Kerl durch die hölzerne TĂŒr der kleinen HĂŒtte, in der sie sich versteckt hielten. Und von da an lernte Harry das Leben in der Zaubererwelt kennen
 er lernte sein wahres Leben kennen.”
Der Alte fing an, von der Winkelgasse zu erzĂ€hlen, vom Hogwartsexpress, der jedes Jahr am 1. September die SchĂŒler nach Hogsmeade brachte, von dem großen Fest, dass zu Beginn jeden Schuljahres gefeiert wurde. Er berichtete von den vier HĂ€usern Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin, und wie die neuen SchĂŒler vom sprechenden Hut auf diese HĂ€user verteilt wurden.
George war so fasziniert von der Welt, die durch die Worte des Alten in seinen Gedanken zum Leben erweckt wurde, dass er gar nicht bemerkte, wie die Zeit verging. Er bekam nicht mit, wie der Wirt die vier anderen aus dem Pub hinaus geleitete und die TĂŒr hinter ihnen verriegelte, noch, dass er ihnen eine weitere Flasche Whiskey auf den Tisch stellte, bevor die Fackeln erloschen und die einzige noch verbliebene Lichtquelle die Kerze war, die zwischen ihnen auf dem Tisch stand und langsam herunterbrannte.
Bei dem Bericht ĂŒber das Trimagische Tunier und Voldemorts RĂŒckkehr auf dem dunklen Friedhof war George beinahe das Herz stehen geblieben und er bemerkte, dass seine HĂ€nde angefangen hatten, zu zittern.

“Nach Sirius Tod erfuhr er dann von der Prophezeiung, der Prophezeiung, die schon 15 Jahre zuvor sein Schicksal besiegelte.

»Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, naht heran jenen
geboren, die ihm drei Mal die Stirn geboten haben, geboren, wenn der siebte
Monat stirbt. Und der Dunkle Lord wird Ihn als sich EbenbĂŒrtigen
kennzeichnen, aber Er wird eine Macht besitzen, die der Dunkle Lord nicht kennt
und der Eine muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben,
wĂ€hrend der Andere ĂŒberlebt. Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu
besiegen, wird geboren werden, wenn der siebte Monat stirbt.«

Im darauf folgenden Jahr begaben sich Harry und Dumbledore auf eine lange Reise durch Tom Riddles Leben und auf die Suche nach den Teilen seiner Seele. Du musst wissen, George, dass Voldemort, in dem tiefen Wunsch, unsterblich zu werden, seine Seele in sieben Teile gespalten hat, und nur, wenn die anderen Teile zerstört waren, konnte Voldemort endgĂŒltig vernichtet werden.
Doch Dumbledore starb, getötet von dem Mann, den er am meisten vertraute: Severus Snape.
Sein letztes Schuljahr verbrachten Harry, Ron und Hermine nicht in der Schule, sondern auf der Suche nach den letzten Horcruxen und so unwahrscheinlich es auch klingen mag, es gelang ihnen, sie alle zu finden und zu vernichten. Aber Harry musste am Ende erkennen, dass ein Teil von Voldemorts Seele in jener Nacht, in der seine Eltern ermordet wurden, auf ihn ĂŒbergegangen war. Er selbst war ein Horcrux, er selbst musste sterben, damit Voldemort vernichtet werden konnte.”
George schlug sich die Hand vor den Mund um nicht laut aufzuschreien. Er war so gebannt von der Geschichte, dass er schon fast das GefĂŒhl hatte, wirklich dabei gewesen zu sein

“Doch Harry Potter starb nicht. Das BruchstĂŒck von Voldemorts Seele, das beinahe sein ganzes Leben lang ein Teil von ihm gewesen war, wurde zerstört und mit ihm das letzte Hindernis, das zwischen Harry und Voldemorts Vernichtung gestanden hatte.”
“Und dann?”, fragte George aufgeregt. “Was passierte dann?”
“Es ist alles schief gegangen
” Der Alte schĂŒttelte traurig den Kopf, als könnte er auch heute noch nicht fassen, was damals geschehen war.
“Was-was meinen Sie damit?” George konnte sich einfach nicht vorstellen, dass diese Geschichte kein gutes Ende nahm, schließlich gab es Voldemort nicht mehr, wenn er denn wirklich jemals existiert hatte.
“Schau dich doch um George. Sieh dich um und sag mir, ob irgendetwas noch an einen glorreichen Sieg erinnert.”
George hob unverwandt den Kopf und warf einen unsicheren Blick durch das dunkle, verlassene Lokal.
“Glaubst du nicht, dass man heute noch voll stolz von jenem Tag erzĂ€hlen wĂŒrde, wĂ€ren wir als Sieger hervorgegangen?”
“Aber
 aber wie-”
“Wir kannten nicht die ganze Wahrheit! Wir konnten nicht einmal erahnen, was geschehen wĂŒrde, wenn die Prophezeiung ihre ErfĂŒllung findet. Wir konnten es einfach nicht wissen
”
Stille legte sich ein weiteres Mal ĂŒber den Raum. Es mochten inzwischen Stunden, wenn nicht sogar Tage vergangen sein, seit der Alte angefangen hatte zu erzĂ€hlen. Die Welt hĂ€tte um sie herum untergehen können, George hĂ€tte nichts davon mitbekommen.
“In dem Augenblick, in dem Voldemorts Fluch auf ihn zurĂŒck fiel und er endgĂŒltig seinem Schicksal erlag, versank die Welt in tiefster Dunkelheit. Es war, als ob eine Welle der Verzweiflung ĂŒber uns hereinbrach und alles verschlang, was ihr im Wege war.
Und dann stand er da, allein, mitten im Nirgendwo, auf einem einsamen, verlassenen HĂŒgel. Er wusste weder, wo er war, noch, wie er dorthin gekommen war. Das letzte, an das er sich erinnerte, war der gleißende Lichtstrahl, der Voldemorts Untergang bedeutete.
Er rief nach seinen Freunden, seinen VerbĂŒndeten, doch niemand hörte ihn, niemand antwortete.
Er machte sich keine weiteren Gedanken darĂŒber, schließlich war er schon einmal ohne es zu wissen mit einem PortschlĂŒssel gereist, auch wenn er sich in diesem Augenblick beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wie das in dieser Situation hĂ€tte funktionieren können.
Er machte einen entschlossenen Schritt nach vorn um nach Hogsmeade zu apparieren, doch stattdessen landete er neben einem alten, verlotterten Pub. Er erkannte den Eberkopf, in dem auch wir in diesem Augenblick sitzen, doch er konnte nicht verstehen, warum er den Rest des Dorfes nicht sehen konnte.
Eine merkwĂŒrdige Ahnung machte sich in ihm breit, doch er war nicht bereit, sie ĂŒberhaupt in betracht zu ziehen. Kurz entschlossen machte er einen weiteren Schritt und verschwand zum Fuchsbau, dem Ort, an dem fĂŒr ihn das GlĂŒck zu Hause war.
Er landete auf einer leeren Wiese. Doch die Umgebung kam ihm mehr als bekannt vor, er wusste, dass er nicht am falschen Ort gelandet war, er war beim Fuchsbau angekommen, nur, dass der Fuchsbau nicht mehr existierte

Plötzlich erkannte er, dass der HĂŒgel, auf der er sich direkt nach dem Kampf wieder gefunden hatte, nicht irgendein verlassener HĂŒgel gewesen war - es war Hogwarts, oder wenigstens der Ort, an dem Hogwarts einst gestanden hatte.
Die Wahrheit traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Er war allein. Harry Potter, der Junge, der ĂŒberlebte, war völlig allein.”
George hatte gar nicht gemerkt, wie ihm bei diesen Worten die TrĂ€nen ĂŒber die Wangen gelaufen waren. Eilig wischte er sie weg, in der Hoffnung, dass der Alte nichts von seiner SchwĂ€che gemerkt hatte.
“Es stellte sich schließlich heraus, dass er nicht ganz so allein war, wie er sich in diesem Moment fĂŒhlte, es gab immer noch Hexen und Zauberer auf dieser Welt, aber nur sehr, sehr wenige. Und mit den magischen Orten, die von einer Sekunde auf die andere verschwunden waren, starb unser Wissen, unsere Geschichte, unser VermĂ€chtnis... unsere Welt.
Das bisschen Magie, das heute noch existiert, ist die einzige Erinnerung, die wir noch haben, der einzige Beweis dafĂŒr, dass es uns immer noch gibt.”
Der Alte griff nach seinem Glas und trank den letzten Rest in einem Zug leer. Als er es wieder abstellte, schien es, als wÀre eine schwere Last von seinen Schultern genommen worden.
“Es wird Zeit.”, sagte er schließlich und machte Anstalten, sich von seinem Platz zu erheben.
“Was? Wo wollen Sie denn hin? Ich hab doch noch so viele Fragen! Was passierte mit Ron und Hermine? Und warum-”
“Es spielt keine Rolle, was mit ihnen passierte, und ehrlich gesagt, weiß ich es auch nicht. Ich weiß nur, dass sie jemandem sehr gefehlt haben
 dass sie ihm immer noch sehr fehlen!”
George wusste im ersten Moment nicht, was er darauf antworten sollte. Aber eine letzte Frage brannte ihm noch auf der Zunge: “Wer sind Sie?”
Der Alte antwortete nicht gleich. Er schien darĂŒber nachdenken zu mĂŒssen, als wĂ€re es eine besonders knifflige Aufgabe, eine passende Antwort darauf zu finden.
“Woher wissen Sie so viel ĂŒber das, was damals geschehen ist?”
“Weil ich dort war!”
George starrte den Alten fassungslos an. “Unmöglich!”
Der andere schĂŒttelte den Kopf. “Nein
 leider nicht.” Er seufzte tief, als ob er nicht wĂŒsste, was als nĂ€chstes zu tun war.
“Was glaubst du geschah mit dem Jungen, der mit einem Mal erkennen musste, dass alles, wofĂŒr er gekĂ€mpft hatte, dass all jene, die er doch so sehr liebte, fĂŒr immer verloren waren? Was glaubst du, warum er plötzlich ganz allein auf der Wiese stand, auf der noch Augenblick zuvor die ehrwĂŒrdigen Mauern von Hogwarts gestanden hatten?
‘Keiner kann Leben, wĂ€hrend der Andere ĂŒberlebt.’ Und der Junge musste erkennen, dass noch etwas anderes in diesen Zeilen lag. Harry Potter musste erkennen, dass der Moment, in dem er Voldemort endgĂŒltig vernichtete, ihn unsterblich machte, verdammt zu einem ewigen Leben der Einsamkeit.”
“Das heißt
 h-heißt das
 Sie sind
” George starrte den Alten unglĂ€ubig an.
Anstatt auf die unausgesprochene Frage zu antworten, zog sich der Alte langsam die Kapuze vom Kopf. Darunter kam ein wuscheliger, schwarzer Haarschopf zum Vorschein und endlich konnte George das Gesichte des Mannes erkennen, das die ganze Zeit ĂŒber im Schatten der Kapuze gelegen hatte. Beinahe hĂ€tte er vor Überraschung laut aufgeschrieen, aber kein Laut kam ihm ĂŒber die Lippen, als hĂ€tte ihm die plötzliche Erkenntnis die Stimme genommen.
Der Mann, der ihm die ganze Zeit gegenĂŒber gesessen hatte, war nich alt, im Gegenteil, er schien noch nicht einmal Zwanzig zu sein. Und doch lag so viel Weisheit in seinen traurigen, grĂŒnen Augen, als wĂŒrde er schon seit Anbeginn der Zeit auf dieser Erde verweilen. Und dann sah er sie: FĂŒr einen kurzen Augenblick konnte er die blitzförmige Narbe auf der Stirn des Jungen erkennen, die Narbe, die Lord Voldemort vor ĂŒber zweihundert Jahren hinterlassen hatte.


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