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Fanfiction

Schattenschein - Besser als der Tod

von reewa

Sie lösten sich voneinander und keiner sagte ein Wort. Sie sahen sich nur an und schwiegen.
„Komm, ich bringe dich nach Hause. Es ist spät“, sagte er schließlich und hob seine Jacke auf, die komischerweise nun mindestens drei Meter von ihnen entfernt lag. Es fiel ihm nicht auf. Er war viel zu durcheinander.
Lucy nickte.
Eigentlich sollte er wütend auf sie sein. Er konnte es nicht. Noch nie hatte ihn ein Mädchen geküsst – außer damals Amy Stewfish im zweiten Jahr auf der Schule und das war nur passiert, weil ihre Freundin, Arlene Carbonfield – diese stinkende Feuerkrabbe – mit ihr gewettet hatte, dass sie sich nicht trauen würde. Ihn zu küssen war nichts anderes gewesen als eine Mutprobe! – für zwei Sickel!
Sirius hatte ihr dafür eine ganze Ladung Wichtelläuse in den Ausschnitt gekippt. Da hatte der ganze Mädchenschlafsaal von Hufflepuff lange seine Freude dran!

Aber das hier - das war was anderes! Obwohl … eine Mutprobe war es irgendwie auch. Ein kleines Grinsen schob sich in sein Gesicht. Remus riss sich zusammen und zog seine Jacke wieder an.
„Sag mir - warum gerade Banntrank?“, fragte er, nachdem sie eine Weile wortlos nebeneinander her gegangen waren, zurück auf den Weg und durch die Hauptstraße von Hogsmeade, vorbei an den Drei Besen, die mittlerweile geschlossen hatten. Man konnte durch die hellerleuchteten Fenster einen Schrubber über den Boden gleiten sehen, während Tische und Stühle unter der Decke schwebten. Am dunklen Himmel jagten noch dunklere Flecken über die zwei Jugendlichen hinweg. Der Wind hatte zugenommen und ließ die schwerbeladenen Wolken weiterziehen. Es war trocken.

„Oh, das ist eine traurige Geschichte.“ Lucy stockte einen Moment. „Bist du sicher, dass du sie hören willst?“
„Ja, bitte.“ Je mehr er über Lucy wusste, desto eher würde er eine Chance haben, zu verstehen, was sein Herz da mit ihm machte. So glaubte er zumindest.

„Vor einem Jahr etwa machte ich ein Praktikum im St. Mungo’s. Eigentlich hatte ich da ja nichts verloren und die meiste Zeit stand ich auch nur herum und schaute den Heilern zu, aber mein Vater verkauft einige seltene Heiltränke an das Hospital, die die Bobbins wohl aufgrund geringer Nachfrage nicht anbieten. Na, ja, wohl deshalb und weil Dad mit einem Ober-Heiler gut bekannt ist, durfte ich dort ein paar Tage Verbände wechseln und Angehörige trösten.
Eines Nachts wurde ein Junge mit schweren Bisswunden eingeliefert. Die ganze Station war in Aufruhr, weil die Verletzungen offensichtlich von einem Werwolf herrührten. Ich hatte die Aufgabe, an seinem Bett zu sitzen und die Verbände zu wechseln, die ständig durchbluteten. Es war schrecklich! Der Vollmond schien hell ins Zimmer, als der Junge starb. Er war zwölf.“
Remus lief ein Schauder über den Rücken. Vor seinem inneren Auge tauchten wieder Bilder auf, die er – besonders jetzt – lieber verdrängt hätte.

Zaghaft schob Lucy ihre Hand in die seine. So sprach sie weiter.
„Weißt du aber, was mich fast noch mehr bestürzte als der grausame Tod des Kleinen? Es war die Reaktion der Heiler. Kaum war der Junge gestorben, da wirkten sie auf einmal ganz entspannt, ja, fast – wie soll ich sagen – beruhigt. Ich war Zeugin, wie eine alte Heilerin die völlig verzweifelte Mutter zu trösten versuchte, indem sie zu ihr sagte: ’Es ist besser so für ihn, glauben Sie mir.’“
Lucy sah Remus eindringlich an. Er schwieg. Da blieb sie stehen, stellte sich Remus entgegen und strich mit der freien Hand durch sein dichtes, braunes Haar.
„Alles ist besser als der Tod, nicht wahr?“, flüsterte sie.

Er antwortete nicht. Er konnte es nicht. Er hatte keine Antwort darauf. Stumm beugte er sich vor und legte seinen Kopf auf ihr Brustbein. Lucy spürte, dass er weinte. Sie legte ihre Arme um ihn, wie um ein Kind, das man vor der Welt schützen müsse. „Shhh“, machte sie, „es ist alles gut.“ Und sie hielt ihn einfach nur fest und ließ ihn gewähren.
Remus wusste nicht, woher die Tränen kamen. Er hatte schon ewig nicht mehr geweint. Es ging ihm doch prima, er hatte seine Freunde, die bedingungslos zu ihm hielten, er hatte die Schule, er hatte Mum, es gab keinen Grund, sich selbst Leid zu tun. Und dennoch konnte er nicht anders, als stumm in den Armen eines Mädchens, dass er kaum kannte, zu heulen wie eine Erstklässlerin in ihrer ersten Nacht in Hogwarts. Lucy musste ihn für ein absolutes Weichei halten. Na, klasse, das hatte er ja toll hinbekommen!

Aber ihre Worte hatten etwas in ihm ausgelöst. Oft hatte er sich früher gefragt, warum ihn die Bestie nicht getötet hatte. Warum sein Vater sie nicht hatte gewähren lassen. Immer, wenn der unsagbare Schmerz zugriff und Remus ohnmächtig erdulden musste zu werden, was er mehr verabscheute als irgendetwas sonst auf der Welt. Oder wenn er daran dachte, wie seine Mitschüler in Gryffindor, die ihn jetzt als Vertrauensschüler akzeptierten, sich angewidert von ihm abwenden würden, wenn sie wüssten, was mit ihm los war.
Und doch hatte er keine Wahl. Das hier war sein Leben!

Remus wischte sich verstohlen die Tränen am Ärmel seiner Jacke ab. Dann hob er den Kopf ein wenig und lächelte Lucy verlegen an.
„Wollen wir weitergehen?“, fragte sie ihn und widerstand damit der riesigen Versuchung, ihn noch einmal zu küssen.
Remus nickte und unterdrückte ein Schniefen. Lucy wagte nicht, ihn zu berühren. Er war viel verletzlicher, als sie gedacht hatte. Obwohl es kalt und feucht war hier draußen, wünschte sich Lucy, dass die Hauptstraße von Hogsmeade doch nie enden würde! Sie wollte ihn nicht verlassen.

„Eigentlich brauchst du also meine Hilfe“, sagte Remus nach einer Weile. Er hatte sich wieder gefasst. Kein Anflug von Vorwurf lag in seiner Stimme.
„Sieht wohl so aus“, antwortete Lucy leise.
Sie kamen an die Abzweigung zur Heulenden Hütte. Remus ignorierte sie. Er hatte es nicht eilig, sich dort einzufinden. Lucy aber blieb stehen. „Ich kann das letzte Stück auch alleine gehen.“ Warum hatte sie das gesagt? Warum wollte sie ihm beweisen, dass sie ein großes Mädchen war?
Remus schüttelte den Kopf. „Was, wenn dich jemand angreift in der dunklen Nacht?“
„Wer soll mich denn hier schon angreifen? Ein Werwolf vielleicht?“ Sie lachte.
Oh, Gott, wie konnte sie das aussprechen und dabei lachen?!
„Das ist nicht komisch, Lucy.“
Sie seufzte. „Lachst du denn nie darüber?“
„Doch, mit den Jungs. Aber das ist was anderes.“
„Wieso?“
„Weil … weil …“. Er zuckte mit den Achseln. „Ich weiß nicht, warum. Ist halt so.“
Lucys Gesicht nahm einen ernsten Ausdruck an. „Irgendwann werden Menschen wie du und ich uns vielleicht nicht mehr verstellen müssen. Das wäre schön!“ Sie seufzte.

Dann setzte sie sich wieder in Bewegung. Fast hätte er vergessen, ihr zu folgen, so unvermittelt hatten ihn ihre Worte getroffen.
Hinter ‚Schreiberlings Federladen’ bogen sie links ab und verließen die Hauptstraße.
„Da, auf der linken Seite hinter Madam Puddifoot’s. Da wohne ich.“
Sie hatte es gut beschrieben – Sie standen vor einem gelben Haus aus Ziegelsteinen mit einem spitzen roten Dach. An der Vorderseite schauten sie auf ein kleines angestrahltes Schaufenster mit allerlei Bottichen und Flakons. Über der Tür prangte ein Schild, dessen Aufschrift nur matt beleuchtet und deshalb kaum zu entziffern war. Sie lautete: 'Stubbs Heil- und Zaubertränke aller Art'.
„Ich geh dann mal“, sagte sie fast lakonisch zum Abschied. Er steckte die Hände in die Jackentaschen. „Ist gut.“
Aber keiner der beiden rührte sich vom Fleck.
„Gute Nacht“, wünschte sie ihm und „Dir auch“, antwortete er. Noch immer stand Lucy unbeweglich an Ort und Stelle.
Da mussten sie beide lachen.
"Nun geh schon endlich", sagte er zärtlich und sie nickte lächelnd.

Lucy ging am Schaufenster vorbei und bog dann rechts um die Hausecke. Die Eingangstür für die Wohnräume befand sich an der Breitseite des Hauses.
Bevor sie die Tür aufschloss, (natürlich, sie brauchte dafür ja einen Schlüssel!), drehte sie sich noch einmal zu Remus herum.
„Und morgen Abend zeig ich dir mein Labor.“
„Ist gut“, hörte er sich sagen, noch bevor er darüber nachgedacht hatte, was das bedeutete: Noch eine weitere Nacht in der Hütte. Er würde bald keinen Vollmond mehr brauchen, um völlig fertig auszusehen.


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