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Fanfiction

Schattenschein - BĂĽrden

von reewa

Er drehte sich um. Sie verlangsamte ihren Schritt, bis sie nur noch wenige Meter von ihm entfernt stehen blieb. „Remus?“
„Was willst du von mir?“ Er sah zornig aus.
„Mit dir reden.“
„Worüber?“
„Nicht hier.“ Sie flüsterte fast.
„Hier und jetzt!“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und fast war ihr zum Lachen zumute, denn er sah im fahlen Licht der magischen Straßenbeleuchtung wie ein trotziges Kind aus, dem man verboten hatte, Matschsuppe in Mummys Kessel zu kochen.
„Ich werde dir alles erklären!“
„Was bedeutet ‚alles’?“ Es bekümmerte sie, so viel Misstrauen in seinem Ausdruck zu finden.
„Der Grund, warum ich dich kennen lernen wollte.“
„Weil du eine Squib bist? Was hat das mit mir zu tun?“
Sie spürte seine abwehrende Haltung. Es tat weh, dass er so zu ihr sprach. Sie musste ihn dazu bringen, ihr in Ruhe zuzuhören, auch wenn es ihm wahrscheinlich nicht gefallen würde, was sie zu sagen hatte. Das war die einzige Möglichkeit, nur war die Hauptstraße von Hogsmeade der dafür denkbar schlechteste Ort.
Sie wollte vorschlagen, in die Drei Besen zurückzukehren, fürchtete aber, er würde sich dann wohlmöglich endgültig abwenden und fortgehen.

Der wieder einsetzende Regen kam ihr zu Hilfe. Der Wolkenbruch war so stark, dass beide schutzsuchend die Highstreet zurĂĽckliefen, wortlos nebeneinander her, bis sie erneut die Schwelle der Drei Besen ĂĽberschritten und sich ins Trockene retteten. Die drei Sabberhexen waren verschwunden, die Tische des Gastraums alle unbesetzt. Nur am Tresen hockten noch immer die selben Gestalten wie bereits bei ihrem ersten Eintreffen.

„Kleinen Spaziergang gemacht, Lucy?“, fragte Madame Rosmerta, als sie wieder ihre alten Plätze eingenommen hatten. „Ich dachte schon, ihr wolltet die Zeche prellen.“ Rosmerta lachte, aber ihr Lachen war freundlich. Es lag kein Vorwurf darin. Remus errötete. Er fühlte sich extrem unwohl in seiner Haut und das lag nur zum kleinsten Teil daran, dass sein Geld also tatsächlich nicht gereicht hatte, um die Rechnung zu begleichen. Was zum Teufel machte er wieder hier? Aber er konnte unmöglich erneut aufstehen und gehen.
„Entschuldige, Rosie, es kommt bestimmt nicht wieder vor“, sagte Lucy kleinlaut und legte einige Münzen auf den Tisch. Rosmerta nahm den Fehlbetrag an sich und nickte. „Was kann ich euch bringen?“

Remus war nicht nach trinken zu Mute. Aber da dies ein Lokal war und man ĂĽblicherweise in einem Lokal etwas verzehren musste, bestellte er ein Butterbier. Hoffentlich wĂĽrde ihm dieser Abend nicht auf ewig den Appetit darauf verderben! Diesmal war es Lucy, die sich ihm anschloss.
Nachdem Rosmerta mit der Bestellung abgezogen war, lag eisiges Schweigen auf den zwei Jugendlichen - als sie kurze Zeit später mit den Getränken an den Tisch zurückkehrte, hatte noch immer keiner der beiden ein Wort gesagt.
Selbst die stets gut gelaunte Inhaberin der Drei Besen spürte, dass das nicht der rechte Moment für leichte Konversation war. „Zum Wohl!“, wünschte sie nur und verschwand hinter ihrer Theke, wo sie von den lallenden Tresenhockern schon schmerzlich vermisst worden war. Diese ereiferten sich in nur noch undeutlich artikulierten und somit kaum verständlichen Ausführungen darüber, dass die Kobolde immer reicher und mächtiger würden und einfache Zauberer wie sie dabei den Kürzeren zögen und dass das Ministerium längst schon hätte eingreifen müssen. Das und Rosmertas ab und an einfließendes „Ja, ja, schon gut, Jungs“, waren für quälend lange Momente das einzige, was man hören konnte.

Lucy räusperte sich. „Was ich zu sagen habe, das hätte ich dir vielleicht schon an unserem ersten Abend erzählen sollen. Aber ich wollte dich erst kennen lernen, das wollte ich wirklich.“
Sie suchte seinen Blick. Sein Ausdruck hatte sich verändert. Er wirkte weniger hart und sie meinte, eine Spur Neugierde darin entdecken zu können.

„Wie ich schon sagte, ich wuchs auf umgeben von Kräutern, Tränken, und meine erste Erinnerung ist die an all die brodelnden Kessel in der Sudküche meines Elternhauses. Zaubern war allgegenwärtig und schon als kleines Mädchen lief ich ständig mit einem irgendwo aufgelesenen Stöckchen zwischen den Kesseln herum und versuchte, mir die Zutaten und Sprüche zu merken, die für die verschiedenen Tränke notwendig waren. Dann schwang ich mein Stöckchen in die Luft und simulierte die nötigen Zauber. Meine Eltern waren sehr froh mit mir. Mein Vater betonte, was für eine wunderbare kleine Hexe ich doch sei und welch würdige Nachfolgerin für sein Geschäft.“
Lucy hielt kurz inne, als sich die Tür öffnete und ein älterer Zauberer mit einem riesigen lila Krempenhut das Lokal betrat. Er setzte sich unter lauter Begrüßung zu den anderen Gestalten an den Tresen.
Dann fuhr das Mädchen fort. Sie sprach so leise, dass sich Remus, ohne sich dessen bewusst gewesen zu sein, in ihre Richtung vorgebeugt hatte.

„Wenn ich so mein Stöckchen schwang, dann lachte mein Vater und meinte, irgendwann käme der Moment, an dem ich wirklich etwas zaubern würde und ich sollte mich nicht erschrecken, wenn es passierte. Aber es passierte nicht. Auch nicht in dem Sommer, da ich elf Jahre alt wurde. Es kam kein Brief aus Hogwarts. Weil es keinen für mich gab.
Meine Eltern waren verzweifelt. Sie sind beide Zauberer, alle unsere Verwandten sind Zauberer und wir wohnen in einem Dorf, das sich damit rĂĽhmt, der einzige Ort in ganz GroĂźbritannien zu sein, in dem ausschlieĂźlich Zauberer leben.
Auch für mich brach eine Welt zusammen. Mir, die ich die Zutaten, Prozeduren und Sprüche der kompliziertesten Heiltränke beherrschte, wurde mit einem Schlag klar, dass ich niemals auch nur die simpelste Brandblasen-Heilungs-Paste würde herstellen können.“
Sie nahm einen Schluck Butterbier und sah zu ihrem Gegenüber hinüber. Remus nickte. Er sagte nichts und er sah auch nicht mehr verärgert aus. Das ermutigte sie fortzufahren.

„So schickten mich meine Eltern auf die Muggelschule nach Hogsmoor. Das war eine schreckliche Zeit. Ich kannte doch keine Muggel, wusste nichts über ihre Art zu leben, begriff nicht, worüber sie sprachen. Ich war ein Außenseiter, vom ersten Tag an, an dem sie mich wegen meiner ‚peinlichen Aufmachung’ ausgelacht hatten. Ich konnte nicht mitreden, nicht über ‚coole Fernsehserien’, ‚geile Bands’ oder ‚knackige Fußballspieler’. Verstehst du überhaupt, wovon ich da rede?“
Er nickte erneut. „Ich bin unter Muggeln aufgewachsen.“
Lucy nickte ebenfalls kurz. Dann sprach sie weiter.
„Außerdem konnte ich nie jemanden mit nach Hause bringen. Beim Anblick von zwölf meist brodelnden Kesseln und einem Lagerraum, vollgestopft mit Drachenlebern und Hüpfenden Pilzen wären meine Mitschüler sicher tot umgefallen. Und wenn sie dann meine Eltern in Aktion gesehen hätten, wie sie mit Zauberstab und Memo-Schürze immer zwischen den Kesseln herumsprangen und ihre Formeln sprachen … von unserer magischen Kundschaft mal ganz abgesehen ….“
Sie schüttelte den Kopf und lachte. Obwohl es ein bitteres Lachen war, hörte es Remus gern. Lucy hatte eine schöne Stimme.
„Aber ich konnte nicht von den Tränken lassen. Nächtelang studierte ich alte und neue Rezepte, versuchte sie zu verbessern, ganz neue Tränke zu schaffen, aber immer brauchte ich die Magie meiner Eltern, um ihre Wirksamkeit zu testen.

Mit sechzehn hatte ich dann einen Muggelschulabschluss und eine Idee. Ich bewarb mich in Hogshill in einem sogenannten Krankenhaus (da bringen die Muggel ihre Kranken hin) und begann eine Ausbildung zur Krankenschwester( das ist so eine Art Hilfsheilerin).
Und das eröffnete mir, wie erhofft, ganz neue Möglichkeiten. Du musst wissen, nicht alles, was die Muggel so machen, um ihre Kranken und Verletzten zu versorgen, ist stümperhaft. Tatsächlich gibt es Verfahren und Anwendungen, von denen die Zauberer profitieren könnten. Aber sie wissen es nicht.
Vor zwei Monaten bin ich dann zurückgekommen. Leider laufen die Geschäfte für meinen Vater derzeit nicht so gut. Der Bobbin-Clan macht ihm sehr zu schaffen. Was ihm fehlt, sind Innovationen, verstehst du?“

Remus hatte die ganze Zeit ruhig zugehört.
„Ich verstehe, was du sagst. Aber was hat das Ganze mit mir zu tun?“
„Dazu komme ich jetzt.“ Ihre Wangen hatten einen leichten Rosaton angenommen. Sie hatte sich warm geredet.
„Ich war zurück und ich knüpfte an die Zeit vor meiner Ausbildung an. Aber wenn ich jetzt die Tränkebücher und die meisten Standardwerke allgemeiner Zauberkunst studierte, dann verknüpfte ich dieses Wissen mit dem der Muggelwelt. Meine einzige Ablenkung war ab und an ein Besuch im Eberkopf oder hier bei Rosie. Besonders interessant war es, wenn ihr Schüler aus Hogwarts kamt. Dann versuchte ich, so viel wie möglich von euren Gesprächen mitzubekommen, mir ein Bild zu machen, wie es wohl sein musste, auf eine Zauberschule zu gehen.“
„Und deshalb hast du dich zu uns gesetzt? Damit wir dir erzählen, was bei uns so abgeht?“, fragte Remus irritiert.
Lucys Lachen war so schön, dass sich die betrunkenen Zauberer am Tresen zu ihr umdrehten.
„Nein, wo denkst du hin! Das hätte ich dann ja wohl schon vor Jahren gemacht.“
„Mir ist immer noch nicht klar, worauf du hinauswillst.“

Er hatte nun schon geraume Zeit zugehört, und sie war noch immer nicht zum Kern der Sache gekommen. Mädchen waren ohne Frage furchtbar süß, aber sie waren auch schrecklich anstrengend!
Lucy nippte von ihrem Butterbier. Dann hob sie wieder zu sprechen an.
„Es war vor einigen Wochen an einem der Tage, an dem eure Schule euch erlaubt, unser Dorf zu besuchen. Ich saß allein an einem der Tische da vorne.“
Sie machte eine Kopfbewegung in die gemeinte Richtung.
„Da es erst früher Nachmittag war, waren die meisten Schüler noch irgendwo im Dorf unterwegs und es war recht ruhig hier. Irgendwann wurde ich aufmerksam auf drei Jungen, die recht aufgebracht waren und ich begann, ihrem Gespräch zu lauschen. Sie saßen genau an diesem Tisch da drüben.“
Sie wies auf einen der verwaisten Tische rechts von ihr.
„Einer von ihnen, ein großer Dunkler, sprach verächtlich über ein paar andere Schüler, die ihn offenbar sehr geärgert hatten. Er erwähnte einen Potter, den er tatsächlich zu hassen schien und einen Black, den er als Blutverräter bezeichnete. Ein anderer aus der Runde, ein kleiner Dicklicher, brachte dann das Gespräch auf einen Freund dieser beiden, einen Lupin, mit dem offensichtlich etwas nicht stimmen könne, denn er sei immer pünktlich einmal im Monat krank und der Junge erzählte, er habe schon einmal eine Madame Pompei mit diesem Lupin abends das Schloss verlassen sehen, was doch komisch sei, wenn dieser eigentlich krank war. Der lange Dunkle sprang aber zu meiner Überraschung nicht darauf an, obwohl es doch so aussah, als wollten die drei den anderen Jungs nichts Gutes. Statt dessen sagte er dem Dicken, er solle den Mund halten. Und das ließ mich aufhorchen.“

Remus musste schlucken. Hatte er ihren früheren Ausführungen mit anteilnehmender Sympathie gelauscht, so erschreckte ihn dieser Teil ihrer Erzählung. Worauf lief das hinaus?
„Ich hatte diese Geschichte schon fast wieder vergessen, als du und deine Freunde vor zwei Monaten in den Eberkopf stürmten. Man, du weißt es vielleicht nicht, aber ihr habt eine unheimliche Präsenz! Der ganze Laden hat zur Tür geschaut, als ihr reinkamt! Meine Cousine, die für ein paar Tage zu Besuch aus Norfolk gekommen war, leistete mir an diesem Abend Gesellschaft und wir beide amüsierten uns nicht schlecht, als einer von euch völlig betrunken anfing, auf dem Tisch zu tanzen.
Aber dann passierte es: Du wolltest ihn da wieder runterzerren und der Junge, der letzten Samstag bei uns am Tisch saß - Peter, nicht wahr? - sagte zu dir: ‚Lass Black doch mal zeigen, was er kann.’
Da wusste ich, wen ich vor mir hatte. Aber dein betrunkener Freund wollte nicht runter und lallte: ‚Moony, lass den Scheiß-Vertrauensschüler mal zu Hause und gönn anderen ihr Vergnügen.’ Er hat dich ‚Moony’ genannt, Remus!“
Remus wurde es heiß und kalt. Sie konnte das doch nicht verstanden haben, das war unmöglich!
Aber wie zum Beweis des Gegenteils sah ihn Lucy eindringlich an und sagte: „Es ist so, wie ich glaube, nicht wahr?“
Er sprang auf. Wie schon vor ein paar Stunden, als er noch dachte, sie wisse nicht, wovon sie da rede. Doch ihre Hand schmiegte sich an seinen Oberarm, sanft und doch fest und zog ihn behutsam auf seinen Stuhl zurĂĽck.
„Geh nicht“, flüsterte sie. „Ich kann dir helfen.“
„Ich brauche keine Hilfe“, zischte er mit derselben Wut in seinem Ausdruck wie zu Beginn des Abends.
„Shhh, Remus, shhh“, machte sie und fast tonlos fügte sie hinzu: „Ich forsche seit acht Monaten nach einem Wolfsbanntrank. Und ich werde ihn finden!“


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All unsere Freunde fanden es unheimlich, so nahe am Friedhof zu wohnen, doch wir mochten das. Ich habe noch immer viel für Friedhöfe übrig - sie sind eine großartige Fundgrube für Namen.
Joanne K. Rowling