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Schattenschein - Offenbarung

von reewa

Der Lagerkeller des Honigtopfs war menschenleer. Remus schob eine bunte Kiste mit der Aufschrift ‚Scharfe Schwarze Schlieferschwänze’ zur Seite und bahnte sich einen Weg zur Treppe. Sie war frei. Der Verkaufsraum war so kurz vor Ladenschluss fast leer, deshalb sah er sie sofort. Sie trug eine kragenlose weiße Bluse mit Zugbändern an Ausschnitt und Ärmeln, die ihr weit über die schwarze Cordschlaghose fiel. Man hätte sie für einen Muggel halten können.
Auch sie sah ihn sogleich, kam auf ihn zu und lächelte. „Lass uns gehen. Ich habe Hunger.“ Er nickte und ließ sich von ihr auf die Straße führen.
Bis zu den Drei Besen war es nicht weit, aber es reichte, um ordentlich nass zu werden. Ein paar Gestalten hockten am Tresen, ansonsten war nur ein Tisch mit drei Sabberhexen besetzt, die eine große Schüssel mit dampfenden Innereien vor sich hatten und boshaft kicherten.

Sonst war die Gaststätte leer. Nicht auszudenken, hier einem Lehrer über den Weg zu laufen. Remus entschied sich für einen Tisch im hinteren Bereich der Gaststube, der am weitersten vom Fenster entfernt war, und setzte sich mit dem Gesicht zur Tür. Sollte tatsächlich jemand vom Schloss auftauchen, so würde er eben auf Tauchstation gehen. Schade, dass er den Tarnumhang von James nicht hatte leihen können, aber Remus hatte sich nicht getraut, ihn zu fragen. James war seit ihrem Streit sehr kurz angebunden. Als ob er etwas dafür könnte, dass Lily Evans an diesem bewussten Abend lieber am Tresen stehen geblieben war, als sich zu James zu setzen und dieser den Tisch daraufhin wieder mit dem zuvor vertriebenen Grüppchen Hufflepuffs hatte teilen müssen, die unbedingt alles über seine Kontakte zu Igor Karkaroff wissen wollten. Es würde einer Vollmondnacht bedürfen, um das Rudel wieder zusammenzuschweißen.

Madame Rosmerta kam an ihren Tisch und musterte Remus mit einem vielsagenden Lächeln. Sie würde ihn nicht melden, darauf musste er sich verlassen. Sie nahm die Bestellung auf. Lucy schien wirklich hungrig zu sein, denn sie bestellte ein Gericht, das einen Riesen satt gemacht hätte.
„Ich hatte heute noch keine Gelegenheit, was Anständiges zu essen“, sagte sie anschließend fast entschuldigend.
Er nickte verständnisvoll. Eigentlich hatte er vorgehabt, ihr kurz und schmerzlos zu verstehen zu geben, dass es besser wäre, sie würden sich nicht mehr sehen. Aber nun würde er sie nicht allein vor ihrem Dinner sitzen lassen.

„Und du bist sicher, dass du wirklich nichts willst? Also, wenn es ums Geld geht, du musst nicht denken, ich erwartete …“
Er schüttelte den Kopf. Tatsächlich war der Gedanke nicht so abwegig. Die paar Sickel, die er bei sich hatte, würden möglicherweise wirklich nicht ausreichen, um ihre Mahlzeit zu begleichen. Seine Mutter schickte ihm zwar ab und an ein wenig Taschengeld, aber da er nichts forderte, reichte es gerade so für ein paar Butterbier an den Wochenenden. Mum hatte auch nicht viel, das wusste er ja.
Doch der Verzicht auf ein Abendessen fiel ihm heute nicht schwer. Ein Blick auf die Sabberhexen, von denen sich eine gerade genüsslich die schmierigen Finger mit ihrer schwarzen Zunge ableckte, reichte, um Appetit erst gar nicht aufkommen zu lassen. Und er wollte den Kopf frei haben und sich nicht einlullen lassen in ein gemütliches Zusammensein.

„Wie war dein Tag“, fragte Lucy so beiläufig, als würden sie jeden Abend so beieinander sitzen und strich sich eine Haarsträhne hinter das ihm zugewandte rechte Ohr.
Er zuckte mit den Achseln. „Alles OK.“
Sie lächelte und nahm die zwei Gläser Wacholderlimonade entgegen, die Madame Rosmerta gerade an ihren Tisch gebracht hatte. Remus trank so was eigentlich nicht. So was tranken nur Mädchen! Aber er hatte bei der Bestellung gar nicht richtig zugehört und auf Lucys „Du auch?“ bloß genickt. Jetzt drehte er das Glas in den Händen und wusste nicht, was er sagen sollte. Er hätte Lucy gern so vieles gefragt, aber da er nun einmal beschlossen hatte, dass dieses hier ihr letztes Zusammentreffen sein sollte, wollte er ihr nicht das Gefühl geben, er interessiere sich für sie.

Sie schien es nicht zu bemerken. Zumindest überspielte sie seine Einsilbigkeit durch eigenes Fragen.
„Was nehmt ihr denn gerade in Zaubertränke durch?“
„In Zaubertränke?“, fragte er erstaunt zurück. Warum interessierte sie gerade dieses Fach?
„Habt ihr schon den ‚Trank der lebenden Toten’ behandelt?“, fragte sie unbeeindruckt weiter.
„Wir sind dabei“, antwortete er wahrheitsgemäß.
„Und kriegst du das hin?“, wollte sie weiter wissen.
Nochmals zuckte er mit den Achseln. „Weiß nicht. Zaubertränke ist nicht mein Lieblingsfach.“

Tatsächlich war es sein schwächstes, aber das brauchte sie nicht zu wissen. Wenn Professor Slughorn ihn ansah, dann hatte Remus immer das Gefühl, er müsse sich dafür rechtfertigen, überhaupt da zu sein. Aber Professor Slughorn beachtete ihn Gott sein Dank selten. Meist war er damit beschäftigt, seine Lieblingsschüler mit Tipps zu versorgen und anschließend mit Lob zu überschütten. Remus war das egal. Er hatte das Fach nur deshalb nicht abgewählt, weil Sirius und James es weiter belegt hatten. Und zwischen denen zu sitzen, war auf jeden Fall von Vorteil, auch wenn dieser manchmal nur darin bestand, beim Rückweg vom Zutatenschrank heimlich eine Prise Nieskraut in den Kessel eines Slytherins zu streuen.
Remus machte für gewöhnlich mit Fleiß wett, was James und Sirius an natürlichem Talent mitbrachten. Aber bei Slughorn war dieser Ehrgeiz irgendwann auf der Strecke geblieben. Das machte nichts. Remus würde auch ohne ein ‚Outstanding’ in Zaubertränke einen ganz anständigen Schulabschluss machen.
Lucy lachte. „Das ist wirklich schade!“

Madame Rosmerta stellte einen riesigen Teller mit einem Omelette aus Kuckuckseiern vor Lucy ab. Bevor sie sich abwendete, zwinkerte sie Remus noch einmal zu. Sie würde ihn nicht verpfeifen, wenigstens das war sicher.
„Warum interessierst du dich für den ‚Trank der lebenden Toten’?“, fragte Remus, während Lucy zu ihrem Besteck griff.
Mist! Jetzt hatte er doch etwas gefragt. Dabei wollte er es ihr doch leicht machen, ihn nicht zu mögen. Oder ihn wenigstens langweilig zu finden.
„Aus keinem besonderen Grund“, antwortete sie mit vollem Mund. „Ich verfolge nur, was ihr da so auf der Schule macht. Und Zaubertränke sind meine Leidenschaft.“
„Und wieso bist du dann nicht in Hogwarts?“ Ehe er sich’s versah, war er nun doch mitten in einer Konversation.
„Meine Eltern wollten mich lieber zu Hause unterrichten. Aber ich habe fast alle eure Schulbücher gelesen. Na, ja, bis auf die für Wahrsagen. Das hab’ ich aufgegeben. Brachte mir nichts.“ Sie grinste ihn an. Er hätte ihr gern gesagt, dass es ihm ebenso ergangen war, aber er schluckte es herunter. Keine Gemeinsamkeiten offenbaren. Das machte es nur schlimmer.

Es schien ihr zu schmecken. Remus sah zu, wie Bissen um Bissen von Lucys Teller verschwand. Es schnürte ihm die Kehle zu. Sie aß unbeirrt weiter.
„Weißt du, mein Vater hat doch den Laden für Zaubertränke hier im Ort und ich bin zwischen Schlafbohnen und Kartoffelbauchpilzen aufgewachsen. Es ist faszinierend!“
„Braust du selbst auch Tränke?“, fragte Remus mit Blick auf ihren Teller. Bald würde sie aufgegessen haben und dann gab es kein Ausweichen mehr.
„Mein Vater hilft mir dabei. Aber er hat das Geschäft und meine Vorschläge … na, ja, er sagt immer, ich werde ihn noch ruinieren, bei dem Ausmaß an Zutaten, die ich für meine Neukreationen verschleiße.“ Sie kicherte so entzückend, dass er glaubte, es würde ihm das Herz zerreißen.

„Noch was zu trinken?“, fragte Madame Rosmerta, während sie den mittlerweile leeren Teller abräumte. Remus schaute auf sein Glas. Er hatte die Limonade nicht einmal angerührt, während Lucy noch eine bestellte.
„Schmeckt es dir nicht?“ Das Mädchen schaute ihrem Begleiter direkt in die Augen. Diesem Blick konnte er nicht folgenlos standhalten. Er wandte die Augen von Lucy ab und begann wieder, sein volles Glas in den Händen zu drehen.

Jetzt war der Moment gekommen. Es noch weiter hinauszuzögern würde es ihm nur schwerer machen. Und die Situation war jetzt schon unerträglich.
„Ich glaube,“ fasste er sich ein Herz, „es ist nicht gut, dass wir uns treffen.“
So, nun war es heraus.
„Hast du Angst, jemand könnte merken, dass du abgehauen bist?“
Er schüttelte den Kopf und drehte weiter sein Glas auf dem Tisch.
„Nein, das ist es nicht.“
Die ganze Zeit hatten sie geredet und nun erst wurde ihm klar, dass er noch immer nicht wusste, wie er es ihr erklären sollte.
„Ich glaube einfach, wir sollten uns nicht mehr sehen.“
Er spürte ihren Blick auf sich, wagte aber nicht, den Kopf zu heben. Er musste da jetzt durch.
„Ich dachte, du magst mich.“
Ihre Stimme klang enttäuscht, aber nicht vorwurfsvoll. Sie würde ihm keine von diesen Szenen machen, von denen Sirius immer erzählte, wenn er mal wieder so einem armen Mädchen den Laufpass gegeben hatte. Wie konnte Sirius das nur über sich bringen!
„Das ist es nicht“, druckste Remus herum.
Lucys Limonade schwebte heran. Das musste man Rosmerta lassen: Sie wusste, wann sie störte.
„Was ist es dann?“
„Ich bin nicht …. ich bin nicht …“
„ … wie andere?“, vollendete sie seinen Satz.
Er ließ sein Glas los und nickte.
„Du hast dich in mir getäuscht.“
„Das glaube ich kaum“, sagte sie mit so fester Stimme, dass er den Kopf hob und sie ansah.
„Du brauchst keine Angst zu haben. Ich weiß, was du hast.“ Sie versuchte, seine Hand zu nehmen, aber er zuckte zurück und starrte sie entgeistert an. Sie lächelte.
„Gar nichts weißt du!“, schrie er plötzlich und sprang auf. Er warf sein Geld auf den Tisch und rannte hinaus in die Dunkelheit einer herangebrochenen Nacht.

Sie hätte es wissen müssen. Was hatte sie denn gedacht? Und sie begriff, dass sie nicht erwarten konnte, dass er sich ihr anvertraute, wenn sie es nicht tat. Sie ließ ihr volles Glas stehen und rannte ihm hinterher.
Die Straße war leer, der Regen hatte aufgehört. Sie entschied sich, ortsauswärts zu laufen und rannte wie um ihr Leben.
„Remus!“, rief sie in die Dunkelheit. Er antwortete nicht. Sie lief immer weiter und schließlich sah sie ihn hinter einer Biegung, keine 100 Meter vor sich. „Remus!“
Und sie wusste, jetzt war der Moment gekommen und es war ihr egal, wenn es das ganze Dorf hören würde: „Remus!“, rief sie, „ich bin eine Squib!“


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Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz