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Fanfiction

Schattenschein - Der Prozess

von reewa

Zwei Zauberer in der Uniform der Sicherheitskräfte des Ministeriums führten ihn durch die riesigen Tore des Verhandlungssaals. Der Saal war mit Fackeln beleuchtet, deren Intensität ihn blendete. Vor ihm, im Halbrund der ansteigenden Sitzreihen, eine Front in Pflaumenblau. Der Gamot - 50 Hexen und Zauberer in Roben mit eingesticktem Z über dem Herzen, das ihre Funktion repräsentierte.

Seine Begleiter drückten Remus auf einen Stuhl, dessen magische Ketten sich sofort um seine Unterarme schlangen. Er musste den Kopf recken, um zu den Richtern aufzuschauen. Vorne - auf exponiertem Platz - eine Hexe mittleren Alters mit kurzer Haartracht. Remus ließ den Blick durch das Halbrund kreisen auf der Suche nach Dumbledore. Er saß in der vordersten Reihe, nur wenige Plätze von der Vorsitzenden entfernt und ihre Blicke trafen sich. Sein ehemaliger Schulleiter nickte ihm zu.
Dumbledore hätte jetzt lieber an der Seite seines Schützlings gestanden, aber das war nicht möglich. Als Mitglied des Gamots konnte er zwar als Verteidiger fungieren, seinen Sitz zu verlassen stand ihm aber nicht zu Gebote.

Remus sah erschreckend aus. Unrasiert, die Haare ungekämmt in alle Richtungen weisend, die Kleidung schmutzig und abgerissen. Er machte nicht gerade einen vertrauenerweckenden Eindruck.
„Ihr Name ist John Richards, ist das korrekt?“, richtete Fudge als erster das Wort an den Angeklagten. Remus nickte.
„Und ein gefährlicher, nicht registrierter Werwolf!“, fügte der Ankläger hinzu.
Remus setzte an, ihm zu antworten, aber Fudge redete ohne abzuwarten weiter. „Ihnen wird zur Last gelegt, in der Nacht zum 12.1. dieses Jahres gegen 2:20 Uhr den Zauberer Shadorian Louche überfallen und ihn anschließend durch einen Fluch getötet zu haben.“
Remus wollte klar und bestimmt antworten, aber seine Stimme klang rau und unsicher. Zu selten gebraucht in letzter Zeit.
„Er hat mich angegriffen und es war nur ein 'Expelliarmus', mit dem ich mich verteidigte. Ich wollte ihm nichts tun. “
„Nun, es gibt Zeugen“, tönte Fudge und gab einem der Sicherheitskräfte ein Zeichen, worauf dieser den Saal verließ und kurze Zeit später in Begleitung eines Mannes wieder hereinkam.
Remus erkannte ihn. Es war einer der Typen, mit denen dieser Shady erschienen war. Aber nicht der, den Remus angesprochen hatte auf der Suche nach Banntrank und der ihn einbestellt hatte in dieser gottverdammten Nacht. Diesen hier hatte er nur kurz gesehen, das Gesicht angestrahlt durch das wünscheweckende Immer-Licht im Schaufenster von 'Borgin & Burkes'.

„Mr…“, Fudge wühlte in einigen Pergamenten und fand schließlich, was er suchte. „Mr. Roughshod, erzählen Sie dem Hohen Gericht, was sich in der besagten Nacht zugetragen hat, in der Mr. Louche zu Tode kam.“
Der Angesprochene stand mit hängenden Schultern vor dem Auditorium. Auch er sah heruntergekommen aus in seinem abgewetzten Reiseumhang, aber im Gegensatz zu Remus war er mit einem ordentlichen Scheitel frisiert und nur der Schatten eines dunklen Bartes, der durch eine gründliche Rasur am Wachsen gehindert worden war, schimmerte auf seinen Wangen.

Remus hatte darum gebeten, sich waschen und rasieren zu dürfen vor seinem Abtransport nach London. Aber weder der Direktor von Askaban, der ihn kaum eines Blickes gewürdigt hatte noch die Männer der Magischen Strafverfolgung, die ihn hierher geleitet hatten, waren darauf eingegangen. Nur der Elf, der ihm morgens etwas zu essen und frisches Wasser in seine Zelle brachte, hatte betreten zu Boden geblickt. Als ob er mitfühlte.

„Der da war's!“, rief Roughshod aus, wies mit ausgestrecktem Arm auf Remus und riss diesen dadurch aus seinen Gedanken. Dabei war es so herrlich zu denken, wenn man nicht fürchten musste, dafür zu büßen.
„Hat Shady kaltgemacht, einfach so.“
„Haben Sie ihn vielleicht vorher provoziert?“, fragte der Ankläger.
„Pro- was?“
„Ihn gereizt“, umschrieb Fudge. „Ihn wütend gemacht.“
Der Zeuge zuckte mit den hängenden Schultern. „Weiß nicht. Hab nix gehört. Der ist einfach auf uns losgegangen. War auf unser Geld aus. Ne Bestie halt.“
Remus wartete auf Dumbledores einschreiten, aber dieser rührte sich nicht.
„Können Sie uns den genauen Ablauf schildern?“, fuhr Fudge fort.
„Ja, hm, was soll ich sagen? Wir gingen zu dritt durch die Knockturn Alley, da stand plötzlich dieser Kerl vor 'Borgin & Burkes' - mit gezücktem Zauberstab. Wir sollten ihm unser Geld geben, sagte er. Das taten wir auch. Trotzdem griff er uns an. War ihm wohl nicht genug oder was weiß ich. Den Rest kennen Sie schon.“

„Gestatten Sie mir die Frage, Mr. Roughshod, was wollten Sie um diese Zeit in einer Straße von solch zweifelhaftem Ruf?“
Endlich - Dumbledore hatte das Wort ergriffen. Remus' Herz schlug noch heftiger als zuvor.
„Nichts. Wir sind da nur durch“, antwortete der Zeuge.
„Sie sagten, Mr. Richards sei auf Ihr Geld aus gewesen. Bei der Vernehmung im Büro des Magischen Strafverfolgungskommandos fand man bei ihm genau 70 Galleonen.“
„Ja, das ist unser Geld! Das hat er uns abgenommen!“, echauffierte sich Roughshod.
„Und Mr. Poltroon kann das bestätigen?“ fuhr Dumbledore fort.
„Ja, klar, Mann - äh - Sir.“
Dumbledore nickte. „Dann werden wir einen Zeugen dazu befragen.“

Ein Kobold undefinierbaren Alters trat in das Halbrund.
„Ihr Name ist Grungreed und Sie arbeiten seit 12 Jahren als Angestellter bei der Gringotts-Zaubererbank?“
Der Kobold schnaufte, was als Zustimmung zu werten war.
„Haben Sie diesen Mann schon einmal gesehen?“, fragte der Verteidiger und wies auf Remus.
Der Bankangestellte rümpfte die Nase. „Ja, hab ich. Hat sich allerdings verändert.“
„Dennoch sind Sie sicher, dass es der gleiche Mann ist?“
„Natürlich. Wir lassen uns nicht so leicht täuschen. Auch nicht von falschen Papieren.“
„Gut, dann sagen Sie dem Tribunal bitte, was er von Ihnen wollte.“
„Es war am 8.1. gegen Abend. Er kam zu mir und wollte, dass ich ihm Muggelgeld in Galleonen wechsele und zwar genau für 70 Galleonen.“
„Und hier ist der Beleg.“ Dumbledore hielt ein kleines Pergament in die Höhe und reichte es der Vorsitzenden.
„Danke, Mr. Grungreed, Sie können dann gehen.“ schloss Dumbledore.
Remus sah Amelia Bones auf das Dokument schauen und dabei nicken, bevor sie es weiterreichte. Die Mitglieder des Gamots waren unruhig geworden.
„Ein Kobold!“, hörte er Fudge abschätzig ausrufen. Aber Remus spürte so etwas wie Erleichterung. Ein positives Gefühl. Und er konnte es ganz für sich haben. Ohne Sanktionen.

Dumbledore wendete sich wieder Mr. Roughshod zu, der sich sichtbar unwohl in seiner Haut zu fühlen schien.
„Behaupten Sie immer noch, bei den 70 Galleonen handele es sich um Ihr Eigentum?“
Roughshod schwieg und blickte zu Boden.
„Oder war das nicht vielmehr die Summe, die Mr. Richards im Tausch gegen den versprochenen Wolfsbanntrank mitzubringen hatte? Und die Sie und Ihre Freunde ihm in räuberischer Absicht abzunehmen gedachten?“
Der Zeuge schwieg noch immer. Aber Dumbledore ließ nicht von ihm ab.
„Mr. Roughshod, wo ist Mr. Poltroon jetzt?“
„Was weiß denn ich?“
„Das heißt also, es gibt niemanden, der Ihre Version bestätigen könnte.“
„Wenn der da -“ und Roughshod wies erneut auf Remus, „wenn der da Shady nicht ermordet hätte, dann würde Shady sagen, dass das alles genau so war, wie ich sage.“ Er klang wie ein zur Rede gestelltes Kind.
„Mit Verlaub, Mr. Roughshod, wenn Mr. Louche noch am Leben wär - und glauben Sie mir, nichts wäre mir lieber - dann wäre unter heutiges Erscheinen an diesem ehrwürdigen Ort wohl nicht anders als obsolet zu nennen.“
„Was?“
Dumbledore überging geflissentlich das Nicht-Verstehen des Zeugen und machte unbeirrt weiter.
„Würden Sie Mr. Poltroon als Ihren Freund bezeichnen?“
„Albus, was soll denn das?“, mischte sich Fudge ein.
„Nur die Ruhe, Cornelius. Sie werden es gleich sehen.“ Der Verteidiger wandte sich wieder der Befragung zu.
„Nun?“
„Is halt 'n Kumpel.“
„Und was glauben Sie, warum er sich nicht zu dieser Anhörung eingefunden hat?“
Der Zeuge zuckte erneut mit den Schultern.
„Seine Unterkunft ist verwaist, niemand scheint ihn in den letzten zwei Wochen gesehen zu haben. Ist das nicht merkwürdig? Wo er doch hier nur die Wahrheit sagen müsste?“
Dumbledore rückte seine Brille zurecht. „Ich bitte um das Erscheinen von Mr. Adamant Chaste.“

Derselbe Mann, der zuvor Roughshod und Grungreed hereingeführt hatte, verließ abermals den Saal und kehrte diesmal in Begleitung eines hochgewachsenen Mannes in der Uniform eines Mitglieds des Magischen Strafverfolgungskommandos zurück. Dieser stellte sich neben den ersten Zeugen und überragte ihn nicht nur aufgrund seiner imposanten Statur. Großgewachsen, breitschultrig und kerzengerade wie Chaste war, wirkte Roughshod gegen ihn noch kleiner und erbärmlicher als schon zuvor.
„Mr. Chaste, Sie waren am Tatort und haben anschließend Mr. Poltroon zum Hergang der Tat vernommen. Ist das richtig?“, begann Dumbledore seine Befragung.
„Ja, das ist korrekt.“
„Können Sie für den Gamot bitte wiederholen, was Mr. Poltroon Ihnen antwortete, nachdem Sie ihm dargelegt hatten, dass er seine Aussage vor diesem Gericht zu wiederholen habe?“
„Er wurde ganz nervös und fragte mich, ob es stimme, dass einige Mitglieder des Gamots Legilimentik beherrschten.“
„Und was antworteten Sie ihm?“
„Ich sagte, dass das durchaus möglich sei.“
„Wie reagierte er darauf?“
„Er wurde sehr unruhig und hatte es auf einmal eilig, weg zu kommen.“
„Und wie wir wissen, verließ er noch in derselben Nacht sein Zimmer in der Grubby Road und ist seitdem unauffindbar.“
Fudge schaltete sich ein.
„Warum haben Sie ihm denn nicht gleich Veritaserum gegeben?“
Chaste straffte seine Haltung.
„Wie Sie wissen, ist das Verabreichen von Veritaserum laut den Statuten des Zaubereiministeriums nur Auroren vorbehalten, Sir.“
Fudge machte eine abfällige Handbewegung und wendete sich den vor ihm liegenden Pergamenten zu.
Einige Hexen und Zauberer hatten begonnen, miteinander zu tuscheln. Remus nahm es für ein gutes Zeichen. Er merkte, dass er nicht mehr fror.

Dumbledore stellte die nächste Frage. Augenblicklich kehrte wieder Ruhe ein.
„Mr. Chaste, was für ein Bild bot sich Ihnen, als Sie den Tatort erreichten?“
„Das Opfer lag vor dem Schaufenster von 'Borgin & Burkes'. Und Mr. Richards kniete vor ihm.“
„Warum, glauben Sie, tat er das?“
„Er sagte, er habe versucht, Mr. Louche wiederzubeleben.“
„Schien Ihnen das glaubwürdig?“
Chaste wartete einen Moment mir seiner Antwort, so, als müsse er in Ruhe überlegen. Dann sagte er: „Mr. Richards wirkte durchaus bestürzt und ließ sich von uns ohne Widerstand mitnehmen.“
„Danke, Mr. Chaste. Cornelius?”
„Hm?“ Fudge blätterte noch immer in seinen Unterlagen und gab sich unbeteiligt. Er schien keine weiteren Fragen zu haben.
„Ja, danke, danke.“ Fudge signalisierte mit der rechten Hand, dass der Zeuge gehen könne.
Dumbledore nickte Adamant Chaste zu und dieser verließ so zielstrebig den Saal, wie er ihn betreten hatte.

„Dann sollten wir nun zur Abstimmung kommen“, ergriff die Vorsitzende zum ersten Mal das Wort. Sie wollte diese Farce so schnell wie möglich hinter sich bringen.
„Wer für eine Verurteilung des Angeklagten stimmt, hebe nun die rechte Hand.“
Remus versuchte zu erfassen, wie viele emporgereckte Handflächen er ausmachen konnte.
„23“, gab Amelia Bones zu Protokoll. Remus jubelte innerlich und auch auf Dumbledores Gesicht zeigte sich der Anflug eines Lächelns.
„Und wer für einen Freispruch des Beschuldigten stimmt, hebe nun die rechte Hand“, fuhr die Vorsitzende fort und erhob leicht ihren Arm.
„27 - Nun denn, John Richards, Sie sind hiermit von der Anklage freigesprochen.“

Wieder erhob sich Gemurmel im Halbrund. Dumbledore lächelte entspannt und nahm die Gratulationen seiner Sitznachbarn entgegen.
Remus konnte es kaum fassen. Wärme schoss durch seinen Körper. Eine Wärme, wie er sie nicht mehr gespürt hatte, seit man ihn nach Askaban gebracht hatte. Er war frei!

„Einen Moment noch!“ Ein feines Stimmchen erhob sich aus der zweitletzten Reihe und Remus sah einen kurzen, schmalen Arm sich in die Höhe recken, dessen auffälligstes Merkmal ein merkuriongefertigtes Kettchen am Handgelenk war, das bei dem Recken und Strecken geräuschvoll kleine, pinkfarbene Herzchen gegeneinander klimpern ließ, die bei jeder Kollision rot aufleuchteten.
Fudge ließ ein sichtlich genervtes Grunzen hören, was der Körper, der zu diesem erhobenen Arm gehörte, als Aufforderung verstand, sich ebenfalls zu erheben. Eine sehr kleine Hexe mittleren Alters wurde sichtbar.
„Verzeihung, aber wenn ich mich nicht verhört habe, dann hat der Kobold während seiner Aussage etwas von gefälschten Papieren gesagt.“, piepste die Hexe mit fast mädchenhafter Stimme und lächelte in die Runde, als wolle sie sich für ein ihr dargebotenes Wacholderplätzchen bedanken.
Remus konnte gerade noch den Impuls abwehren, Dumbledores Blick zu suchen. Alle Augen ruhten nun wieder auf ihm.

„Mr. Richards, ist das wahr?“ sprach ihn ein Zauberer mit braunem, mit blonden Strähnen durchzogenem, bis auf die Schultern wallendem Haar forsch an.
Remus überlegte einen Moment, sein Heil in der Leugnung zu suchen. Aber das würde nicht gut gehen können. Sie würden die Fälschung nachweisen. Nun schon. Obwohl sie so gelungen war. Und ein Vermögen gekostet hatte.
Er musste etwas Plausibles sagen - jetzt. Je länger er schwieg, desto weniger würden sie ihm glauben.
„Es ist wahr. Mein Pass ist eine Fälschung“, rang er sich schließlich ab.
Im Saal wurde es wieder unruhig. Remus sprach unbeirrt weiter. Er wusste nun, was er sagen wollte, wenn er auch nicht sicher war, woher diese Eingebung plötzlich kam.
„Dennoch sind alle Angaben auf dem Dokument korrekt. Mein Name ist John Richards.“
„Wozu dann die Fälschung?“, fragte ein älterer Zauberer in der Mitte des Halbrunds.
„Wegen des Fotos.“ Remus bemerkte die fragenden Blicke der Gamots-Mitglieder.
„Ich bewege mich unter Muggeln. Und die kennen keine beweglichen Fotos. Wie befremdlich müsste ihnen ein Lichtbild vorkommen, auf dem der Abgebildete ständig aus einem anderen Blickwinkel erscheint!“
„Und warum haben Sie beschlossen, der Zauberergemeinschaft den Rücken zu kehren?“, fragte eine junge Hexe von ganz hinten.
Remus hätte fast laut aufgelacht. Aber er beherrschte sich.
„Würden Sie mir denn einen Job geben? Als Besenmacher, Wildhüter oder Heiler?“
Ein leises „Absurd“ drang aus einer der hinteren Reihen.
Remus fühlte eine Stärke, die ihm fast befremdlich war. „Sie wissen, was ich bin. Und ich weiß, was sie von Menschen wie mir halten. Ich mag ein Zauberer sein - wie Sie - im Stillen unterwiesen von meinen Eltern - aber ich werde nie einer von Ihnen sein. Deshalb habe ich mich abgewandt - abwenden müssen. Nur so konnte ich meine Bürde verbergen.“

„Dann ist das somit geklärt“, ergriff die Vorsitzende wieder das Wort.
„Ich denke daher, der Gamot kann es verantworten zu verfügen, dass Mr. Richards umgehend aus der Haft zu entlassen ist.“
Sie hatte beschlossen, das Klimpern des Kettchens an einem emporgereckten Arm geflissentlich zu ignorieren, mochte es auch noch so sehr von fiepsigem Räuspern begleitet sein. Amelia Bones wusste, das hier war der Moment, in dem sie es zu Ende bringen musste. Jetzt.
Doch die kleine Hexe gab keine Ruhe. Sie war erneut von ihrem Platz aufgestanden, um sich besser Gehör zu verschaffen.
„Das Fälschen eines Dokuments ist eine strafbare Handlung, die wir als Mitglieder des Hohen Gerichts nicht ungesühnt lassen können.“
„Für solche Lappalien soll sich der Gamot hergeben? Lächerlich!“, versuchte ein sichtlich nervöser Fudge, das Blatt noch zu wenden.

Remus schwirrte der Kopf. Hatte man ihn nicht gerade noch freigesprochen? Er spürte, wie er zu schwitzen begann. Er wagte es endlich, Dumbledore anzuschauen. Dieser lächelte. Als ob alles bestens wäre. Aber seine Augen lächelten nicht. Sie wussten beide, Madame Bones konnte das Delikt nicht ignorieren. Sie würden Remus nicht gehen lassen. Der Moment war vorbei.
„John Richards, dieses Gericht vertreten durch mich als Leiterin der Abteilung für Magische Strafverfolgung, verurteilt Sie wegen Dokumentenfälschung zu einer Haftstrafe von 6 Monaten. Die Verhandlung ist geschlossen.“

Sie erhob sich und mit ihr die meisten anderen Zauberer im Halbrund. Es wurde laut miteinander gesprochen und sogar gelacht.
„Wir können ihn doch nicht zurück nach Askaban schicken. Das ist völlig unverhältnismäßig“, versuchte Dumbledore einen letzten Vorstoß.
„Warum nicht? Askaban ist ein wunderbar sicherer Ort“, säuselte die kleine Hexe aus der vorletzten Reihe.
Der löwenmähnige Zauberer wandte sich zum Gehen. Doch bereits in der Tür besann er sich, machte noch einmal kehrt und kam auf Remus zu. Schweißperlen glitzerten auf seinen buschigen Augenbrauen, als er ihm in die Augen blickte und zischelte: „Jemanden wie Sie sollte es gar nicht geben.“ Dann ging er.

Remus wollte schreien, aber er konnte nicht. Seine Stimme versagte. Er würde sie nicht mehr brauchen. Alles, was er jetzt brauchte, war ein Wunder.


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