Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Schattenschein - Auf fruchtbarem Boden

von reewa

„Catherine, es ist ein großes Wagnis“
Dumbledore hatte seine Ellbogen auf den ausladenden Schreibtisch gestützt, so dass die weiten Ärmel seines opalgrünen Gewandes herunterrutschten und ein paar runzlige, mit Altersflecken gesprenkelten Hände sichtbar machten, deren lange Finger der Professor ineinander verschränkt hatte. Der Siegelring, der ihn als Schulleiter von Hogwarts auswies, schmückte den rechten Ringfinger.
Hager war der Rektor, groĂź zwar an Statur und ohne Zweifel beeindruckend in seiner gesamten Erscheinung, doch hatte er an Gewicht verloren, seit ihn Catherine das letzte Mal bei ihrer Abschlussfeier vor nunmehr 18 Jahren gesehen hatte. Und auch sein fortgeschrittenes Alter hatte seine Spuren hinterlassen.
Schulleiter nun, nicht länger nur Hauslehrer der Gryffindors. Sie hatte ihn geschätzt, auch wenn sie nie seinem Haus angehört hatte.

„Er weiß, was zu tun ist, er hat gelernt, damit umzugehen. Ich kann ihn nicht länger allein unterrichten. Ich habe nicht die Möglichkeiten und nicht ...“, sie stockte einen Moment, „...das Wissen.“
“Alles schon vergessen da draußen in der Muggelwelt?” Der alte Zauberer lächelte verschmitzt.
“Wie Sie wissen, war ich in Hufflepuff.”
Dumbledore lächelte noch immer.
„Unsere Häuser schätzen wir alle gleichermaßen.“

Catherine, auf ihrem Besucherstuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches, beugte sich vor, um ihren Worten zusätzliches Gewicht zu geben. Von diesem Gespräch hing alles ab.
„Bitte, Professor, ohne eine fundierte Ausbildung, was soll denn aus ihm werden? Er ist ein guter Junge, aber er braucht Gemeinschaft. Ich bin ihm schon Mutter und Vater, aber ich kann ihm nicht länger auch Lehrerin sein. Er ist so begabt. Und er hat gelernt, mit seiner Bürde umzugehen. Wenn ihm die Zauberergemeinschaft keine Stütze sein kann, wie kann ich ihm dann den richtigen Weg aufzeigen? Ich bin nicht blind, ich sehe die Verlockungen der anderen Seite und ihr falsches Buhlen um diejenigen, die ausgestoßen sind aus unserer Mitte. Lassen Sie nicht zu, dass er einen Weg nimmt, der ihm nicht bestimmt ist.”

Der Schulleiter ließ die Daumen gegeneinander trommeln. Dann hielt er plötzlich inne, seine rechte Hand griff - vom schweren Schreibtisch für Catherine verdeckt - nach etwas, das sich wohl in einem offenen Fach des Möbelstücks befunden hatte, und erhob die rechte sogleich in die Luft, nun mit seinem Zauberstab bewehrt und richtete diesen auf die Tür. Sie sprang weit auf.
Catherine war entsetzt. War das alles gewesen? Wollte ihr ehemaliger Lehrer fĂĽr Verwandlung, dass sie das Zimmer verlieĂź?
Sie schickte sich an aufzustehen, aber der Schulleiter bedeutete ihr mit einer Geste, sitzen zu bleiben. Keiner sprach ein Wort. Nichts geschah.

Kurz darauf erschien die Gestalt eines blassen Jungen mit hellbraunem Haar in der TĂĽr.
„Habe ich dich hereingebeten, mein Junge?“, beendete Dumbledore das Schweigen.
„Ich denke, ja, Sir“, antwortete der Elfjährige und hielt dem Blick des großen Zauberers nur stand, weil er sich die Worte seiner Mutter vor ihrem Aufbruch in Erinnerung rief: „Du darfst ihm nicht ausweichen. Es ist eine Prüfung. Du musst sie annehmen, es ist eine Chance.“ Und so trat er über die Schwelle und in das Büro des größten Magiers seiner Zeit.
„Du gehst durch eine Tür, nur weil sie offen steht?“
„Nein, Sir.“
„Sondern?“ Dumbledore blickte das Kind streng durch seine Brille mit den halbmondförmigen Gläsern an.
„Ich dachte, Sie wollten mich sehen, Sir.“
„Ganz recht, mein Junge, das war meine Absicht. Und da bist du ja. Komm näher!“
Zögerlich stellte sich der Elfjährige neben den Stuhl seiner Mutter.
„Es braucht Mut, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Aber es braucht noch mehr Mut, sich seinem Schicksal zu stellen.“
Der alte Magier seufzte. „Ich würde dir ja einen Stuhl anbieten, aber das würde sich nicht lohnen.”

Remus stand da, die Arme hängen lassend und schaute zu Boden. Das durfte nicht sein!
Dann sagte er etwas. Es war so leise, dass es niemand verstand.
„Hast du etwas zu sagen, mein junger Freund?“ Dumbledore sprach laut und vernehmlich und sein Blick ruhte auf dem Kind vor ihm.
„Ich kann einen Patronus.“
Und Remus ballte die kleinen Fäuste und schaute dem großen Magier direkt in die himmelblauen Augen. Dieser lächelte.
„Ich will dir etwas zeigen. Komm mal her.“

Dumbledore hatte sich erhoben und mit seiner imposanten Größe überragte er den Jungen um einiges. Er winkte ihn zu sich, legte ihm die Hand auf die Schulter und wies aus dem hohen Turmfenster.
„Siehst du die junge Frau dort hinten am Horizont?“
Remus nickte leicht.
“Kannst du erkennen, was sie dort macht?”
Der Junge zuckte mit den Achseln. “Ich weiß nicht, Sir.”
“Nun, das ist Professor Sprout. Sie unterrrichtet das überaus interessante Fach Kräuterkunde. Und im Moment ist sie gerade damit beschäftigt, einen Baum zu pflanzen.”

Remus hatte keine Ahnung, worauf der Schulleiter hinaus wollte, aber er ahnte, dass es von Bedeutung sein musste, denn nie - hatte ihm seine Mutter eingeschärft - nie vergeudete der alte Zauberer seine Zeit mit Unwichtigem, mochte es anfänglich auch noch so banal erscheinen.

“Sie tut das, weil ich ihr soeben den Auftrag dazu erteilt habe, während wir hier so nett geplaudert haben.”
Noch immer schaute der Junge verwirrt vom Schulleiter zu der Szenerie auf dem entfernten Gelände, an dessen östlicher Begrenzung ein imposanter Wald aufragte. Irgendwo dort unten musste auch die Bahnlinie verlaufen, deren Gefährt die aufgenommenen Schüler alljährlich nach Hogwarts brachte. Was er dafür geben würde, ihnen anzugehören! Ebenfalls in diesem altertümlichen Dampfzug zu sitzen, von dem ihm seine Mutter nur nach langem Zureden erzählt hatte.

Catherine sprach nicht gern über ihre Schulzeit. Nicht, weil sie keine schöne Erinnerungen damit verband. Nein, im Gegenteil, gerade deshalb.
Sie wollte in ihrem Sohn keine WĂĽnsche wecken, die sich als unerfĂĽllbar erweisen wĂĽrden.

Bis zu dem Tag vor acht Monaten, als das Unfassbare geschah: Als ihr zehnjähriger Sohn mit ihrem eigenen Zauberstab einen Patronus heraufbeschworen hatte. Keinen gegenständlichen zwar, aber eindeutig einen silbernen Dunst aus einer Vielzahl von dünnen Fäden, verwoben zu einem magischen Geflecht.

Ja, er hatte sie oft beobachtet, wenn sie ihre Eidechse materialisierte, um Freunden eine kurze Mitteilung zu überbringen und sie hatte ihn darin unterwiesen, wie der Patronus-Zauber auszuführen war. Aber geübt hatten sie es nie und unmöglich schien es ihr, dass ihr kleiner Junge solch magische Kräfte aufbringen konnte.
Als er sich ertappt sah, warf er den Stab vor Schreck auf das Sofa und benahm sich, als habe seine Mutter ihn gerade bei einer heimlichen Zigarette oder dem Entwenden von ein paar Sickel aus ihrer Börse erwischt.

“Remus, das ist ja unglaublich!”
Nachdem er an ihrer Reaktion erkannt hatte, dass seine Mutter nicht böse war, obwohl er sich heimlich ihres Zauberstabs bemächtigt hatte, beruhigten sich seine Züge. Nur die auffallende Röte seines Gesichts verriet noch, dass der Junge sich ertappt fühlte.

“Wie lange schon hast du das geübt?”
“Seit letztem Sommer”, antwortete er leise.
“Aber wozu? Hier gibt es doch keine Dementoren, oder hast du geglaubt, ich schicke dich nach Askaban, wenn du noch einmal Winkelmooosranunkeln in meinem Kessel kochst?”
“Nein, Mum, ich wollte eine Nachricht schicken, wie du das immer machst, wenn du später nach Hause kommst.“
“Du wolltest mir eine Nachricht schicken?”
“Nein, Mum, nicht dir.”
“Aber wem dann? Wie viele Hexen außer mir kennst du denn noch?”
“Sie ist für Professor Dippet.”
“Dem Schulleiter von Hogwarts?”
Catherine musste schlucken
“Ja, Mum, wenn ich das hinkriege, bis zum Sommer, dann muss er mich doch nehmen auf seiner Schule.”
“Ach, Schatz, du weißt doch.... “ Sie öffnete ihre Arme und drückte ihren Sohn fest an sich.
“Du darfst dir keine großen Hoffnungen machen. Es ist ....gefährlich. Die Leute haben nun mal Angst. Denk nur an all die vielen Menschen in Hogwarts. Und der Schulleiter ist für sie verantwortlich.”
Der Junge wand sich aus ihrer Umarmung.
“Ich kann aufpassen, wir haben das doch immer hingekriegt. Das musst du ihm sagen. Dass ich keinem was tun werde. Bitte, Mum!”

Sie brachte es nicht übers Herz, ihm zu sagen, dass sie es längst versucht hatte. Dass ihre Briefe abschlägig beantwortet worden waren. Dass sie sogar nach Hogwarts gefahren war, als Remus ein paar Tage bei seinem Großvater geweilt hatte. Dass sie auf taube Ohren gestoßen war. Dippet hatte den Kopf geschüttelt. Es hatte keinen Sinn.

Bis ein Wunder geschah! Bis sie die Nachricht erreichte, Armando Dippet habe sich in den Ruhestand verabschiedet und Albus Dumbledore seine Nachfolge angetreten. Und dessen Herz schlug anders. Und so waren sie nun hier, in seinem BĂĽro und zum ersten Mal lag so etwas wie Hoffnung in der luft.

Catherine schaute zu den zwei Gestalten am Fenster. Ihr ehemaliger Lehrer fĂĽr Verwandlung neben ihrem Jungen. Ihrem einzigen Kind. Ihrem ganzen Stolz, wie auch immer Dumbledore entscheiden wĂĽrde.
Der Schulleiter sprach noch immer zu Remus. Catherine bedauerte, ihren Gedanken erlaubt zu haben, abzuschweifen. Was hatte sie verpasst?

“Es ist ein besonderes Exemplar, musst du wissen, ausgestattet mit ungewöhnlichen Kräften. Nicht einfach zu besorgen. Aber Professor Sprout hat keine Mühen gescheut.”
Der Junge suchte fragend den Blick seiner Mutter. Catherine schaute genauso irritiert drein wie ihr Sohn.

“Nun, gut. Ich denke, dann ist alles gesagt. Euer Portschlüssel geht in zweiundzwanzig Minuten. Den solltet ihr nicht verpassen.”
Dumbledore nahm seine Hand von der Schulter des Jungen, durchschritt sein Büro und öffnete die Tür.
“Aber Sir!” - Remus konnte nicht länger an sich halten. “Ihre Entscheidung?”
“Dein Brief wird dir in den nächsten Tagen ins Haus flattern. Doch nun müsst ihr mich entschuldigen. Das Schuljahr beginnt in wenigen Wochen und es gibt noch viel zu tun.”

Der alte Zauberer geleitete seine Besucher hinaus.
Catherine nickte ihm zu und nahm den PortschlĂĽssel - eine Flasche KĂĽrbissaft mit groĂźem, rotem Etikett und der Aufschrift 'Pumpy's Best' an sich.

“Mum, nimmt er mich nun oder nicht?”
Noch immer angespannt, lief der Junge vor seiner Mutter hin und her, die mit einem Blick auf die Uhr feststellte, dass ihnen nur mehr siebzehn Minuten blieben, um das Gelände zu verlassen, wollten sie nicht ihren Portschlüssel verfallen lassen.
“Wir müssen uns beeilen, Darling. Aber du solltest dir schon mal Gedanken machen, ob dein gespartes Taschengeld für einen eigenen Zauberstab reicht.”
“Heiliger Kupferkessel, Mum! Er hat ja gesagt?!”
Catherine wollte es selbst noch nicht wahrhaben. Sie wiegte ihren Kopf hin und her.
“Nun, hat er gesagt, dein Brief wird kommen. DEIN Brief, Remus. Und nun konzentrier dich auf deine Füße und hör auf mich zu löchern.“

Oben am Fenster seines Büros stand Albus Dubledore und schaute auf die zwei winzigen Gestalten hinunter, die sich eiligst vom Gelände entfernten, die größere mit weit ausladenden Schritten, die kleinere hüpfend und fast tanzend.
Und er sah besorgt aus.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wenn man wie ich über Böses schreibt und wenn einer der beschriebenen Figuren im Grunde ein Psychopath ist, hat man die Pflicht, das wirklich Böse zu zeigen, nämlich, dass Menschen getötet werden.
Joanne K. Rowling