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Fanfiction

Schattenschein - Unter dem wechselnden Mond

von reewa

Guter Mond, du gehst so stille
in den Abendwolken hin,
bist so ruhig,
und ich fühle,
daß ich ohne Ruhe bin.

(Altes Muggelvolkslied)



„Bist du dir sicher, dass du ihn nicht doch willst? Wenigstens probieren?“
Er schüttelte zum wiederholten Mal den Kopf. Trotzdem zog Lucy einen leicht verschrumpelten roten Apfel aus einem Leinenbeutel neben dem Bett, als könnte Remus dessen Anblick umstimmen.
„Nur einen Bissen?“
Sie erntete erneut ein Kopfschütteln, seufzte und biss selbst in die mitgebrachte Frucht. Remus sah auf seine Armbanduhr, öffnete den Verschluss und legte die Uhr flach neben sich auf die fast neue rote Überdecke, die Lucy eines Abends einfach unter dem Arm gehabt hatte. Warum hatte er selbst in all den Jahren nie daran gedacht, die Hütte etwas ansprechender herzurichten? Die Jungs hatten ihn damit ganz schön aufgezogen.
„Ihr werdet’s sehen“, hatte Sirius gefrotzelt, „beim nächstem Mal hängen hier geblümte Übergardinen.“

„Du hast noch Zeit“, flüsterte das Mädchen auf der Bettkante. Der Apfel schmeckte ihr nicht und sie ließ ihn, angebissen, wie er war, wieder in ihren Beutel gleiten und zog stattdessen eine Flasche Kürbissaft hervor.
„Ich möchte nichts“, antwortete ihr Freund, bevor sie überhaupt etwas gesagt hatte. Seine Stimme klang ungewöhnlich rau, so, als gebrauche er sie nur selten. Und da war etwas mit seinen Augen. Sie schienen dunkler als gewöhnlich und – kälter, abweisend, nicht wirklich menschlich. Sie hatte ihn nie so kurz vor Vollmond gesehen, natürlich nicht, aber die Veränderung erschreckte sie. Das hatte sie nicht erwartet und erklären konnte sie es sich auch nicht.
Sie sah, wie er sich das Hemd aufknöpfte, ganz langsam, als verlangte das all seine Aufmerksamkeit. Dann streifte er es ab und legte es sorgfältig zusammengelegt neben sich. Anschließend zog er sich das weiße Unterhemd über den Kopf und legte es unter das Hemd.
Lucy strich ihm mit den Fingern über den Arm, aber er zog sich zurück. „Bitte nicht“, flüsterte er.
Sie spürte seine Unruhe. Fühlte, wie viel Mühe es ihn kostete, hier still neben ihr auf dem Bett zu sitzen. Zu warten. Er tastete nach seiner Uhr, hob diese leicht an und kontrollierte nochmals die Zeit.
„Also gut“, seufzte sie und zog ein gut verschlossenes Fläschchen aus ihrem Beutel.
Als sie sich wieder umdrehte, war er aufgestanden und schob gerade den Stapel mit seiner Oberbekleidung unter das Bett, wo er zuvor schon seine Jacke, seine Schuhe, seinen Zauberstab und eine Plastiktüte von Twilfitt & Tattings unbekannten Inhalts deponiert hatte.
Nur noch mit einer Jeans bekleidet, setzte er sich zurück aufs Bett. Offenbar hatte er sich auch seiner Socken entledigt.
„Warum ziehst du dich aus?“,
„Falls ich mich doch verwandle. Sonst sind das alles morgen früh nur noch Lumpen.“
„Solltest du dann nicht auch ...?“ Ihr Blick zeigte auf seine Jeans.
„Heute nicht. Das wäre nicht ...“, er machte eine kurze Pause, „...nicht richtig.“
„Ich habe eine Ersatzhose in der Tüte unter dem Bett“, fügte er hinzu, als er ihren Gesichtsausdruck bemerkte.
Was für eine skurrile Situation! Fast hätte sie gelacht.
„Ist es das?“, fragte er und wies mit dem Kopf auf das Fläschchen in ihrer Hand.
„Nein, das ist Feuerwhisky, um mir Mut zu machen.“
Er schien verwirrt und nun lachte sie wirklich.
„Natürlich ist es das, du Dummkopf.“
Er stand erneut auf und öffnete die Tür zu dem winzigkleinen Badezimmer. Als er kurz darauf zurückkam, schimmerten seine Haare feucht. Konnte ihm wirklich zu warm sein? Immerhin war es erst der 24. März und es gab hier keine Heizung.
Er schob sich wieder auf das Bett, lehnte den Rücken an die hölzernen Streben des Kopfteils und streckte die Beine aus.
„Noch 12 Minuten. Lucy, sollte ich nicht langsam den Trank nehmen?“
Sie beugte sich vor und kramte wieder in ihrem Beutel.
„Kein Trank, Remus. Nicht heute. Tränke sind so schwierig, da muss man so viele Faktoren berücksichtigen. Mein Vater meinte, wir sollten erst einmal heute Nacht abwarten und wenn mein Mittel wirkt, dann will er mir helfen, daraus ein Elixier zu machen. Alleine kann ich das ja nicht, wie du weißt. Nein, heute bekommst du es auf Muggelart.“
Sie sah, dass er nicht verstand.
„Na, intravenös. Das ist wie beim Blutabnehmen, nur umgekehrt.“ Er schaute sie entsetzt an.
„Nein, keine Angst. Vertrau mir einfach.“
Schon zog sie mit einer Spitze die Flüssigkeit aus dem Fläschchen, das sie dafür umgedreht zwischen den Fingern ihrer linken Hand balancierte.
„Ich hab keine Wahl, oder?“ Er versuchte zu lächeln.
Sie beugte sich vor und küsste ihn leicht auf die Wange. „Nein, nicht, wenn du ein Mensch bleiben willst.“
Sie nahm seinen linken Arm. Er ließ sie gewähren. Er kannte das Prozedere: den beißenden Geruch des getränkten Tupfers, mit dem sie über seine Ellenbeuge strich, das Anlegen der Staubinde, die Kanüle, die sich langsam in seine Vene bohrte, nur, dass sich die Spritze nicht vollsog mit seinem Blut wie sonst. Vielmehr drückte Lucy ein wenig der leichtvioletten Flüssigkeit in seine Ader, löste die Staubinde, und langsam, sehr langsam leerte sie den Zylinder.
Hatten sie in den letzten eineinhalb Stunden, die sie sich bereits in der Hütte aufhielten, die meiste Zeit schweigend verbracht, so sprudelte es nun geradezu aus Lucy heraus, während sie Remus das Serum verabreichte. Er kannte das an ihr und wusste, was es bedeutete: Auch sie hatte Angst.
„Weißt du, ich verstehe euch Zauberer da gar nicht. Tränke sind doch viel unsicherer als Injektionen. Schwieriger zu dosieren und können den Magen angreifen. Schließlich hast du den ganzen Tag nichts gegessen. Außerdem braucht man nicht so viel von dem Zeug, weil nichts vom Magen oder der Leber absorbiert werden kann. Und es wirkt sofort. Also gibt es eigentlich keinen vernünftigen Grund, der dagegen spricht. Es sei denn, ihr Zauberer habt Angst vor Spritzen. Na, ja, natürlich braucht man jemanden, der sich damit auskennt, man kann schließlich nicht irgendwohin stechen. Aber mit ein bisschen Übung...“ Abrupt stoppte sie ihren Redeschwall „Spürst du schon was?“ Sie sah ihn eindringlich an.
Fertig. Die Spritze war leer. Es war passiert. Nicht mehr rückgängig zu machen.
Er fühlte sich schwindelig. Aber so fing es immer an.
„Lucy, hör mir zu. Du musst dich bereit machen, sofort zu fliehen, wenn es nicht klappt.“
Er wollte sie auffordern, ihre Stiefel anzuziehen, ihre Jacke zu nehmen, den schrecklichen Beutel (der bestimmt noch nie ein Bügeleisen gesehen hatte).
Doch da erfasste ihn auch schon die erste Welle des allzu vertrauten Schmerzes und die Worte konnten seinen Körper nicht mehr verlassen. Remus versuchte ruhig zu atmen, aber die Krämpfe hatten ihn im Griff und er rollte sich zusammen, die Hände fest in die Bettdecke geschlagen. Nur nicht schreien. Für einen kurzen Moment entspannte er sich, aber schon raste die nächste Woge heran, ihm war, als würde man ihn innerlich mit Messern traktieren, als würde jedes Organ aufgespießt und an Brustkorb oder Bauchdecke geheftet wie ein seltener Käfer in einer Sammlervitrine.
Er schlug sich die Arme um den Körper in der absurden Hoffnung auf Linderung. Er wand sich auf dem Bett hin und her, zog die Knie an und ließ sie wieder los. Seine Hände vergruben sich tief in die Decke, es musste doch wieder aufhören, es hörte doch sonst wieder auf. Wie von weit her hörte er Lucy etwas sagen, aber in seinem Kopf rauschte alles, da war kein Platz für etwas anderes außer dieser unendlichen Qual.
Und dann ließ der Kampf in seinem Inneren nach und für einen Moment glaubte er schon, es sei überstanden. Doch nur wenige schnelle Atemzüge später erfasste ihn der Schmerz mit solcher Gewalt, dass er ein Aufschreien nicht zurückhalten konnte. Er presste das Gesicht so tief es ging ins Kissen, die Hände zu Fäusten geballt, konnte nur stoßweise atmen, dabei fühlte es sich an, als ob die aufgespießten Organe nun langsam in einer imaginären Faust zerquetscht würden. Als würde man einen Schwamm auswringen.
Und dann löste sich langsam der Druck, als habe die Faust sich wieder geöffnet und ihn frei gegeben. Der Schmerz verebbte. Remus verharrte einen Augenblick regungslos. Traute sich kaum zu atmen, fürchtete einen neuen Angriff auf sein Inneres. Aber ein solcher blieb aus. Es war überstanden.
Er streckte sich auf dem Bett aus, fuhr sich mit den Händen über das schweißnasse Gesicht. Sein Herz schlug wie wild. Er schloss die Augen und versuchte, es durch kontrollierte, lange Atemzüge zu beruhigen.
Als er sie wieder öffnete, sah er sie: Lucy stand neben der Tür und starrte ihn entsetzt an. Er hatte ganz vergessen, dass sie da war. Erschöpft schloss er wieder die Augen.
„Ist es vorbei?“
Er nickte schwach. Zögernd näherte sich das Mädchen und ließ sich wieder auf der Bettkante nieder. Sie nahm seine Hand und drückte sie. Und plötzlich wurde er gewahr, dass er eine Hand hatte. Er riss die Augen auf. Und konnte sie sehen: seine Hand! Mühsam richtete er sich auf, das war doch unmöglich, aber es stimmte: Er war er selbst! Dann traf sein Blick den des Mädchens neben sich. Ihre Züge hatten sich entspannt. Sie lächelte.
„Weißt du, wer ich bin?“
Er hätte gern einen Scherz gemacht, sowas im Sinne von „Professor McGonagall, was machen Sie denn hier?“, schluckte es aber hinunter. Dieser Moment war zu kostbar für Scherze. Stattdessen nickte er nur und versuchte aufzustehen. Ihm war immer noch schwindelig und er fühlte sich schwach.
„Hilf mir bitte.“ Sie hielt seine Hand, während er langsam auf die Beine kam. Seine Beine.
„Wo willst du hin?“
Er antwortete nicht, aber sie hatte es auch so verstanden. Schnell zog sie seine Jacke unter dem Bett hervor und legte sie ihm über die Schultern. Sie öffnete die Tür und führte ihn die Treppe hinab und in den Tunnel. Er dauerte einen Moment, bis er begriff, dass das klackernde Geräusch von ihren Stiefeln herrührte, während er barfuß langsam neben ihr her ging. Er spürte die Kälte nicht. Schweigend legten sie Meter um Meter zurück. Es kostete ihn alle Kraft, immer einen Schritt vor den anderen zu machen, aber die Erwartung trieb ihn weiter.
Schließlich öffnete sich der Tunnel und sie traten ins Freie.
Und zu ersten Mal seit einer lauen Sommernacht vor fast 15 Jahren betrachtete Remus John Lupin wieder den Vollmond in seiner ganzen Schönheit.


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